DE102013103047A1 - Kupplungsvorrichtung - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Kupplungsvorrichtung (1) zum Kuppeln einer Handhabe (33) mit einem Schließbart (11), der in Wirkverbindung mit einer Mechanik eines Schließzylinders bringbar ist, mit einem ersten Kupplungselement (10), das den Schließbart (11) aufweist, einem zweiten Kupplungselement (20), das mit der Handhabe (33) verbindbar ist, wobei in einem Kupplungszustand (I) das erste Kupplungselement (10) mit dem zweiten Kupplungselement (20) mitbewegbar ist, und in einem Entkupplungszustand (II) das zweite Kupplungselement (20) bewegbar ist, ohne dass sich das erste Kupplungselement (10) mitbewegt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass ein Stellglied (23) mit einer Kontur (25) vorgesehen ist, wobei die Kupplungsvorrichtung (1) von dem Entkupplungszustand (II) in den Kupplungszustand (I) und umgekehrt aufgrund einer Drehung des Stellgliedes (23) überführbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Kupplungsvorrichtung zum Kuppeln einer Handhabe mit einem Schließbart, der in Wirkverbindung mit einer Mechanik eines Schließzylinders bringbar ist, mit einem ersten Kupplungselement, das den Schließbart aufweist, und mit einem zweiten Kupplungselement, das mit der Handhabe verbindbar ist, gemäß des Oberbegriffes des Patentanspruches 1. In einem Kupplungszustand der Kupplungsvorrichtung ist hierbei das erste Kupplungselement mit dem zweiten Kupplungselement mitbewegbar, während in einem Entkupplungszustand der Kupplungsvorrichtung das zweite Kupplungselement bewegbar ist, ohne dass sich das erste Kupplungselement mitbewegt.
  • Die Druckschrift DE 10 2004 046 778 B4 offenbart eine Kupplungsvorrichtung mit einer Handhabe, die mit einem Schließbart gekuppelt oder entkuppelt werden kann. Hierzu weist in einer ersten Ausführungsform der Schließbart Radialöffnungen auf, in die ein Kupplungsbolzen eingreifen kann, um so einen Kupplungszustand herzustellen. In einem Entkupplungszustand ist der Kupplungsbolzen außer Eingriff mit den Radialöffnungen. Die Bewegung des Kupplungsbolzens in bzw. außer Eingriff erfolgt durch einen Motor, der eine elastische Schleife, die mit dem Kupplungsbolzen verbunden ist, bewegt. Der Motor wird nur angesteuert, wenn sich ein Benutzer als berechtigt identifizieren konnte. Jedoch sind Manipulationen denkbar, bei denen die elastische Schleife bewegt, insbesondere in translatorische Schwingungen versetzt, wird, so dass auch ein unberechtigter Benutzer den Kupplungszustand herstellen kann.
  • Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kupplungsvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die in einem hohen Maße gegen Manipulationen geschützt ist. Insbesondere soll zugleich der Aufbau der Kupplungsvorrichtung einfach und/oder die Fertigungsanforderungen niedrig sein.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Kupplungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 vorgeschlagen. In den abhängigen Ansprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen angegeben.
  • Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass ein Stellglied mit einer Kontur vorgesehen ist, wobei die Kupplungsvorrichtung von dem Entkupplungszustand in den Kupplungszustand und umgekehrt aufgrund einer Drehung des Stellgliedes überführbar ist.
  • Durch das Vorhandensein eines Stellgliedes, das durch eine Drehung den Übergang der Kupplungsvorrichtung von dem Entkupplungszustand in den Kupplungszustand ermöglicht, kann die Kupplungsvorrichtung eine hohe Manipulationssicherheit aufweisen. Hierbei trägt zur Manipulationssicherheit bei, dass eine Drehbewegung schwieriger als eine Translationsbewegung zu manipulieren ist. Es ist nicht möglich, den Kupplungszustand herzustellen, indem das Stellglied in translatorische Schwingungen versetzt wird, falls solche Schwingungen aufgrund der Anordnung des Stellgliedes überhaupt möglich sind. Vielmehr bedarf es einer Drehung des Stellgliedes, um den Kupplungszustand herbeizuführen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Stellglied keine translatorische Bewegung ausführt. In diesem Fall ist das Stellglied nur drehbar gelagert.
  • Eine Drehung des Stellgliedes, um die Kupplungsvorrichtung von dem Entkupplungszustand in den Kupplungszustand zu überführen, ist hierbei eine notwendige Bedingung. Es kann jedoch vorgesehen sein, dass noch zumindest eine weitere Bedingung vorhanden sein muss, um den Kupplungszustand und/oder den Entkupplungszustand herzustellen. Somit ist der Erfindungsgedanke so zu verstehen, dass die Drehung des Stellgliedes eine notwendige, nicht aber unbedingt eine hinreichende Bedingung für die Herstellung des Kupplungszustandes und/oder Entkupplungszustandes ist.
  • Durch die hohe Manipulationssicherheit kann insbesondere nur ein berechtigter Benutzer die Kupplungsvorrichtung in den Kupplungszustand überführen. Befindet sich die Kupplungsvorrichtung in dem Kupplungszustand, so kann der Benutzer durch eine Bewegung, insbesondere durch eine Rotation, der Handhabe den Schließbart bewegen. Durch eine Bewegung des Schließbartes kann wiederum eine Falle und/oder ein Riegel des Türschlosses bewegt werden. Hierdurch kann der berechtigte Benutzer die Tür, in der der Schließzylinder angeordnet ist, öffnen und/oder schließen. Ein unberechtigter Benutzer hingegen kann die Kupplungsvorrichtung nicht in den Kupplungszustand überführen. Die Kupplungsvorrichtung verbleibt in dem Entkupplungszustand, in dem bei einer Bewegung der Handhabe das erste Kupplungselement und damit der Schließbart nicht mitbewegt werden. Der unberechtigte Benutzer kann somit die Tür nicht öffnen.
  • Es kann vorgesehen sein, dass im Kupplungszustand das Stellglied eine erste Position und im Entkupplungszustand eine zweite Position einnimmt. Insbesondere können durch die erste Position der Kupplungszustand und durch die zweite Position des Stellgliedes der Entkupplungszustand ermöglicht sein. Das heißt, die Einnahme der ersten Position ist eine Bedingung für den Kupplungszustand. Die erste Position des Stellgliedes kann somit den Kupplungszustand vorgeben. Entsprechend kann die zweite Position den Entkupplungszustand vorgeben. Vorzugsweise ist die zweite Position von der ersten Position unterscheidbar. Die Kontur nimmt insbesondere in der ersten Position eine andere Lage ein als in der zweiten Position. Hierbei werden durch die Lage der Kontur der Kupplungszustand und der Entkupplungszustand vorgegeben. Insbesondere kann die Einnahme der ersten bzw. zweiten Position durch das Stellglied eine notwendige, aber nicht unbedingt hinreichende Bedingung für die Herstellung des Kupplungszustandes bzw. des Entkupplungszustandes sein.
  • Es ist denkbar, dass aufgrund einer Rotation um eine Rotationsachse des Stellgliedes die Kupplungsvorrichtung von dem Kupplungszustand in den Entkupplungszustand und umgekehrt überführbar ist. Unter einer Rotationsachse wird insbesondere eine Symmetrieachse des Stellgliedes verstanden, wobei die Kontur bei der Betrachtung der Symmetrie nicht berücksichtigt wird. So kann eine besonders kompakte Kupplungsvorrichtung erreicht werden. Insbesondere wird das Stellglied durch eine Rotation um eine eigene Rotationsachse von der ersten Position in die zweite Position und umgekehrt überführt.
  • Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass das Stellglied so ausgestaltet ist, dass aufgrund einer Drehung des Stellgliedes in nur eine Richtung die Kupplungsvorrichtung in den Kupplungszustand und in den Entkupplungszustand überführbar ist. Das heißt, um die Kupplungsvorrichtung von dem Kupplungszustand in den Entkupplungszustand und zurück überführen zu können, muss das Stellglied in nur eine Richtung gedreht werden. Eine Umkehrung der Drehrichtung ist damit nicht erforderlich. Hierdurch kann ein Antrieb, der das Stellglied antreibt, einfach ausgestaltet werden. Vorzugsweise ist die Kontur selber so ausgestaltet, dass eine Drehung des Stellgliedes in nur eine Richtung die Kupplungsvorrichtung sowohl in den Kupplungszustand als auch in den Entkupplungszustand überführen kann. Um eine Drehung in nur eine Richtung zu ermöglichen, kann das Stellglied, insbesondere die Kontur, anschlagsfrei ausgebildet sein. Das heißt, das Stellglied weist keinen Anschlag auf, an dem in dem Kupplungszustand und/oder in dem Entkupplungszustand ein Element anliegt, sodass eine weitere Drehung in dieselbe Drehrichtung verhindert ist. Insbesondere ist durch eine Drehung des Stellgliedes in nur eine Richtung das Stellglied von der ersten Position in die zweite Position und umgekehrt überführbar.
  • Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Stellglied zylinderartig ausgebildet ist. So kann das Stellglied, abgesehen von der Kontur, die Umrisse eines geraden Kreiszylinders haben. Insbesondere kann das Stellglied scheibenartig ausgebildet sein. Hierbei weist das Stellglied eine Mantelfläche und zwei kreisförmige Grundflächen auf. Das Stellglied ist bevorzugt flach ausgebildet. Die Kontur kann sich auf der Mantelfläche und/oder auf einer Grundfläche befinden. Zum besonderen Vorteil befindet sich die Kontur auf einer Grundfläche des Zylinders bzw. der Scheibe. Hierdurch kann zum einen das Stellglied kompakt ausgestaltet werden, zum anderen bietet die Grundfläche genügend Raum, eine aufwändige Kontur zu verwirklichen.
  • Es ist denkbar, dass die Kontur so ausgestaltet ist, dass die Kontur zumindest eine Erhöhung und eine Erniedrigung aufweist. Die Erhöhung bzw. die Erniedrigung ist z. B. auf der Grundfläche des Stellgliedes angeordnet.
  • Bevorzugt ist das Stellglied, insbesondere die Kontur, so ausgebildet, dass ein unabrupter Wechsel von dem Kupplungszustand in den Entkupplungszustand erfolgt. Das heißt, dass die Kupplungsvorrichtung kontinuierlich von dem Kupplungszustand in den Entkupplungszustand überführt wird. Hierdurch können störende Geräusche verhindert werden. Ebenfalls ist ein unabrupter Wechsel von dem Entkupplungszustand in den Kupplungszustand denkbar. Ein unabrupter Wechsel ist durch einen stetigen Verlauf der Kontur denkbar. Beispielsweise kann ein Übergang zwischen der Erhöhung und der Erniedrigung stetig, insbesondere sinusförmig, sein.
  • Vorzugsweise weist das Stellglied einen Freilauf für die Überführung der Kupplungsvorrichtung in den Entkupplungszustand und/oder in den Kupplungszustand auf. Hierdurch muss ein Antrieb für das Stellglied nicht präzise das Stellglied in die erste bzw. in die zweite Position überführen. Daher ist es möglich, die Anforderungen an den Antrieb und/oder dessen Ansteuerung herabzusetzen. Ein Freilauf kann z. B. durch eine großflächige Ausgestaltung der Erhöhung und/oder der Erniedrigung zur Verfügung gestellt werden. Zum Beispiel kann sich die Erhöhung und/oder die Erniedrigung über ein Kreissegment der Grundfläche oder Mantelfläche erstrecken. Hierbei kann eine bestimmte Lage der Erhöhung bzw. der Erniedrigung den Kupplungszustand und/oder den Entkupplungszustand vorgeben.
  • Insbesondere ist es denkbar, dass der Teil der Kontur, der der Erhöhung entspricht, und der Teil der Kontur, der der Erniedrigung entspricht, in etwa denselben Flächenanteil an der Kontur besitzen. Hierdurch kann beispielsweise sowohl für den Kupplungszustand als auch für den Entkupplungszustand derselbe Freilauf geschaffen werden. Das Stellglied kann eine Spiegelebene aufweisen.
  • Die Kupplungselemente können drehbar in einem Zylindergehäuse des Schließzylinders gelagert sein. Hierzu kann das Zylindergehäuse eine Aufnahme aufweisen. Die Kupplungselemente können jeweils ein insbesondere zylinderförmiges Basiselement aufweisen. Das Basiselement des ersten Kupplungselementes kann drehfest mit dem Schließbart verbunden sein. Das Basiselement des zweiten Kupplungselementes kann mit der Handhabe drehfest verbindbar sein. Die Basiselemente können in der Aufnahme aufgenommen sein. Hierdurch kann das Basiselement des ersten Kupplungselementes als Lagerung für den Schließbart und das Basiselement des zweiten Kupplungselementes als Lagerung für die Handhabe dienen. In der Aufnahme können sich die beiden Kupplungselemente, insbesondere die beiden Basiselemente, mit jeweils einer Stirnseite gegenüberliegen. Die Kupplungselemente können, insbesondere mit ihren Basiselementen, sowohl im Kupplungszustand als auch im Entkupplungszustand flächenbündig mit Stirnseiten aneinander liegen oder nur wenig beabstandet voneinander angeordnet sein.
  • Es ist denkbar, dass die Kupplungselemente, insbesondere durch die Basiselemente, im Kupplungszustand exzentrisch miteinander verbunden sind. Soll im Kupplungszustand durch eine Rotation der Handhabe der Schließbart bewegt werden, so kann ein Drehmoment von dem zweiten auf das erste Kupplungselement durch eine exzentrische Verbindung übertragen werden.
  • Um die Manipulationssicherheit weiter zu erhöhen, kann sich das Stellglied innerhalb des Zylindergehäuses befinden. Zum Beispiel kann das Stellglied innerhalb eines Basiselementes angeordnet sein. Insbesondere kann das Stellglied in einem Basiselement in der Aufnahme des Zylindergehäuses angeordnet sein.
  • Die Kupplungsvorrichtung kann einen insbesondere elektromechanischen Antrieb zum Überführen der Kupplungsvorrichtung in den Kupplungs- und in den Entkupplungszustand aufweisen. Der Antrieb kann in einem der Kupplungselemente angeordnet sein. Bei dem Antrieb kann des sich um einen Elektromotor, insbesondere um einen Gleichstrommotor, handeln. Besonders bevorzugt ist die Kupplungsvorrichtung derart ausgestaltet, dass der Übergang zwischen dem Kupplungs- und dem Entkupplungszustand und wieder zurück durch Drehung des Antriebs in nur eine Richtung erfolgen kann.
  • Insbesondere kann der Antrieb dazu dienen, das Stellglied über ein Getriebe anzutreiben. Insbesondere dient der Antrieb ausschließlich dazu, das Stellglied anzutreiben. Das Getriebe kann selbsthemmend ausgestaltet sein. Das Getriebe, über das der Antrieb das Stellglied antreibt, kann ein Ritzel, das insbesondere auf einer Welle des Antriebes angeordnet ist, aufweisen. Insbesondere kann das Ritzel in eine Verzahnung, insbesondere in eine Innenverzahnung, des Stellgliedes eingreifen. Hierzu kann eine Grundfläche des Stellgliedes offen ausgestaltet sein. Das Ritzel kann exzentrisch zu der Achse des Stellgliedes angeordnet sein. Hierdurch kann die Kraftübertragung auf das Stellglied erhöht werden.
  • Vorteilhafterweise ist das Stellglied auf einer Welle gelagert. Die Welle ist in dem Kupplungselement angeordnet, das auch das Stellglied aufweist. Insbesondere kann zusätzlich das Kupplungselement, das nicht das Stellglied aufweist, auf der Welle gelagert sein. Hierbei kann die Welle durch mindestens einen Vorsprung einen maximalen und/oder minimalen Abstand der Kupplungselemente zueinander festlegen. Um das Stellglied auf der Welle zu lagern, kann das Stellglied insbesondere mittig einen Durchbruch aufweisen. Insbesondere entspricht die Welle, auf der das Stellglied gelagert ist, nicht der Welle des Antriebes.
  • Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Stellglied bei einer Betätigung der Handhabe in der ersten oder in der zweiten Position verbleibt. Hierdurch wird insbesondere eine charakteristische Lage der Kontur beibehalten. So soll im Kupplungszustand der berechtigte Benutzer die Möglichkeit haben, durch eine Betätigung der Handhabe die Tür zu öffnen. Hierzu muss das Stellglied in der ersten Position verbleiben. Im Entkupplungszustand hingegen soll bei Betätigung der Handhabe die Tür nicht geöffnet werden können. Hierzu muss das Stellglied in der zweiten Position verbleiben. Damit das Stellglied bei einer Betätigung der Handhabe in der ersten oder in der zweiten Position verbleibt, kann bei einer Betätigung der Handhabe das Stellglied, der elektromechanische Antrieb und/oder das Basiselement, in der das Stellglied und/oder der elektromechanische Antrieb angeordnet sind, im gleichen Maße mit der Handhabe mit bewegbar, insbesondere mit drehbar sein. Hierzu sind insbesondere das Basiselement und/oder der elektromechanische Antrieb fest mit der Handhabe verbindbar.
  • Es ist denkbar, dass in dem Kupplungszustand die beiden Kupplungselemente durch einen Form- und/oder Kraftschluss miteinander verbunden sind und in dem Entkupplungszustand der Form- und/oder Kraftschluss aufgehoben ist. Insbesondere sind im Kupplungszustand die beiden Kupplungselemente formschlüssig miteinander verbunden. So kann im Kupplungszustand ein Kupplungselement in das andere Kupplungselement eingreifen.
  • Vorzugsweise bewegt das Stellglied ein Betätigungselement, das die Überführung von dem Kupplungszustand in den Entkupplungszustand zumindest mit verursacht. Das Betätigungselement kann direkt den Formund/oder Kraftschluss für den Kupplungszustand eingehen. Hierzu kann ein Kupplungselement das Betätigungselement aufweisen, das im Kupplungszustand die beiden Kupplungselemente miteinander verbindet, insbesondere in das andere Kupplungselement eingreift. Das Stellglied kann das Betätigungselement beispielsweise zwangsführen.
  • Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Stellglied und/oder das Betätigungselement nicht direkt den Form- und/oder Kraftschluss für den Kupplungszustand eingehen. Das Stellglied und/oder das Betätigungselement können in dieser Alternative den Form- und/oder Kraftschluss für den Kupplungszustand nur verhindern. So ist es denkbar, dass in dem Entkupplungszustand das Stellglied und/oder das Betätigungselement ein Eingreifen des einen Kupplungselementes in das andere Kupplungselement verhindert, insbesondere blockiert. Das Blockieren des Stellgliedes kann hierbei auch indirekt erfolgen.
  • In dieser Alternative kann zumindest eines der Kupplungselemente zumindest ein Verbindungselement aufweisen, das im Kupplungszustand formschlüssig in das andere Kupplungselement eingreift und sich im Entkupplungszustand außer Eingriff mit dem anderen Kupplungselement befindet. Das Stellglied kann das Verbindungselement im Entkupplungszustand am Eingriff in das andere Kupplungselement hindern, insbesondere blockieren, und im Kupplungszustand den Eingriff des Verbindungselements in das andere Kupplungselement freigeben. Beispielsweise kann das Stellglied und/oder das Betätigungselement in das Verbindungselement im Entkupplungszustand eingreifen.
  • Es ist denkbar, dass das Stellglied und das Verbindungselement in unterschiedlichen Kupplungselementen angeordnet sind. Insbesondere können das Verbindungselement in dem ersten Kupplungselement und das Stellglied in dem zweiten Kupplungselement angeordnet sein. Das Stellglied kann in einem Kupplungselement mit einer Öffnung und das Verbindungselement kann in dem anderen Kupplungselement angeordnet sein. Das Verbindungselement greift in die Öffnung während des Kupplungszustandes ein und befindet sich im Entkupplungszustand außer Eingriff mit der Öffnung. Das Stellglied kann im Entkupplungszustand für ein Verschließen der Öffnung sorgen und die Öffnung im Kupplungszustand freigeben. Insbesondere können das Verbindungselement und die Öffnung exzentrisch an den jeweiligen Stirnseiten der Basiselemente so angeordnet sein, dass das Verbindungselement und die Öffnung sich gegenüberliegen können.
  • Es ist denkbar, dass das Stellglied selber den Übergang in den Kupplungszustand unmittelbar blockiert. So kann beispielsweise das Stellglied im Entkupplungszustand derart an der Öffnung angeordnet sein, dass das Stellglied einen Eingriff des Verbindungselementes in die Öffnung blockiert. Alternativ kann das Betätigungselement, von dem Stellglied entsprechend bewegt, die Öffnung im Entkupplungszustand unmittelbar blockieren. Beispielsweise kann hierfür das Betätigungselement kugelförmig oder zylinderförmig ausgebildet sein. Die Öffnung kann zugleich als Führung des Betätigungselementes dienen, in der das Betätigungselement nur einen Translationsfreiheitsgrad besitzt.
  • Vorzugsweise ist das Verbindungselement derart durch eine Feder belastet, dass das Verbindungselement durch die Kraft der Feder in den Formschluss mit dem anderen Kupplungselement überführbar ist, insbesondere durch die Kraft der Feder in die Öffnung ausfährt. Hierbei kann sich das Verbindungselement insbesondere nur federbelastet in den Formschluss überführt werden, wenn das Stellglied den Formschluss freigibt. Im Entkupplungszustand kann sich das Verbindungselement in einer Ausnehmung befinden, die zugleich als Führung für das Verbindungselement dient.
  • Anstelle von einem Verbindungselement können mehrere Verbindungselemente in der Kupplungsvorrichtung vorhanden sein, von denen zumindest eines formschlüssig im Kupplungszustand in das andere Kupplungselement eingreift. Die Kontur kann weiterhin so ausgebildet sein, dass die Kontur weitere Funktionen wahrnehmen kann. So können durch nur eine Kontur zwei Handhaben mit dem Schließbart gekuppelt werden.
  • Um die Position des Stellgliedes zu bestimmen, ist es denkbar, dass in der Kupplungsvorrichtung ein Sensor, insbesondere ein Hallsensor und/oder ein optischer Sensor und/oder ein Reedkontakt, angeordnet ist. Die Position des Stellgliedes kann durch den Sensor bestimmbar sein.
  • Der elektromechanische Antrieb kann von einer Elektronik ansteuerbar sein, wobei insbesondere die Elektronik vor der Ansteuerung die Berechtigung eines Benutzers überprüft. Hierzu kann insbesondere ein RFID-System dienen. Wird der Antrieb von der Elektronik angesteuert, so veranlasst der Antrieb eine Drehung des Stellgliedes.
  • Die erfindungsgemäße Kupplungsvorrichtung kann in einem Schließzylinder angeordnet sein, das zwei Handhaben aufweist, um eine Tür von innen und außen zu öffnen. Die Kupplungsvorrichtung kann dabei nur eine oder beide Handhaben mit dem Schließbart kuppeln. Es können auch zwei Kupplungsvorrichtungen vorgesehen sein, die jeweils eine Handhabe mit dem Schließbart kuppeln. Die erfindungsgemäße Kupplungsvorrichtung kann alternativ in einem Schließzylinder angeordnet sein, das nur eine Handhabe aufweist, um eine Tür nur von einer Seite öffnen zu können.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen mögliche Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen
  • 1 ein Teil eines Schließzylinders mit einer erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung in einer Schnittdarstellung,
  • 2 ein Ausschnitt aus der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung gemäß 1 in einem Entkupplungszustand,
  • 3 denselben Ausschnitt wie in 2 in einem Kupplungszustand und
  • 4 eine perspektivische Ansicht auf ein Stellglied gemäß 1.
  • Technische Merkmale mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den 1 bis 4 mit denselben Bezugszeichen versehen.
  • In 1 ist ein Teil eines Schließzylinders dargestellt. Der Schließzylinder weist ein Schließzylindergehäuse 40 auf. Das Schließzylindergehäuse 40 weist eine im Wesentlichen zylinderförmige Aufnahme 45 auf, in der die erfindungsgemäße Kupplungsvorrichtung 1 drehbar gelagert ist. In 1 befindet sich die Kupplungsvorrichtung in einem Entkupplungszustand II. In 2 und 3 ist jeweils derselbe Ausschnitt aus der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung 1 dargestellt, wobei sich in 2 die Kupplungsvorrichtung 1 ebenfalls in dem Entkupplungszustand II und in 3 in einem Kupplungszustand I befindet.
  • Die Kupplungsvorrichtung 1 weist ein erstes Kupplungselement 10 auf. Das erste Kupplungselement 10 weist einen Schließbart 11 auf, der radial aus der Aufnahme 45 herausragt, um mit einer nicht dargestellten Falle und/oder einem nicht dargestellten Riegel eines Türschlosses zusammenwirken zu können. Das erste Kupplungselement 10 weist des Weiteren ein erstes Basiselement 12 auf, das form- und/oder kraftschlüssig mit dem Schließbart 11 drehfest verbunden ist. Durch das erste Basiselement 12 ist der Schließbart 11 in der Aufnahme 45 drehbar gelagert. Die Kupplungsvorrichtung 1 weist des Weiteren ein zweites Kupplungselement 20 auf, an dem eine erste Handhabe 33 befestigt ist. Die erste Handhabe 33 ist hierbei drehfest mit einem zweiten Basiselement 21 des zweiten Kupplungselementes 20 verbunden. Die erste Handhabe 33 ist beispielhaft als Knauf ausgebildet. Das zweite Basiselement 21 ist ebenfalls in der Aufnahme 45 drehbar angeordnet, so dass die erste Handhabe 33 über das zweite Basiselement 21 in der Aufnahme 45 drehbar gelagert ist. Das zweite Basiselement 21 ist in den 1 bis 3 geschnitten dargestellt.
  • Bei dem in 1 teilweise abgebildeten Schließzylinder handelt es sich um einen Schließzylinder, der von beiden Seiten einer nicht dargestellten Tür betätigt werden kann. So ist eine zweite Handhabe 46 vorgesehen, die ohne eine Kupplungsvorrichtung 1 stets mit dem Schließbart 11 drehfest verbunden ist. Üblicherweise wird der in 1 teilweise dargestellte Schließzylinder so eingebaut, dass die zweite Handhabe 46 in einen Innenraum 47 weist, so dass von innen der Schließzylinder jederzeit betätigbar ist und die erste Handhabe 33 in einen Außenraum 48 weist, wobei durch die Kupplungsvorrichtung 1 eine Bewegung der ersten Handhabe 33 nur im Kupplungszustand I eine Bewegung des Schließbartes 11 verursacht, während bei einer Bewegung der ersten Handhabe 33 im Entkupplungszustand II der Schließbart 11 nicht betätigt wird.
  • Im Kupplungszustand I sind das erste Kupplungselement 10 und das zweite Kupplungselement 20 formschlüssig miteinander verbunden, während im Entkupplungszustand II das erste Kupplungselement 10 und das zweite Kupplungselement 20 außer Eingriff sind. Um den Formschluss im Kupplungszustand I herzustellen, weist das erste Kupplungselement 10 ein stiftartiges Verbindungselement 13 auf, das im Kupplungszustand I in eine zylinderförmige Öffnung 34 des zweiten Kupplungselementes 20 eingreift. Im Entkupplungszustand II befindet sich das Verbindungselement 13 außerhalb der Öffnung 34, so dass der Formschluss zwischen dem ersten und dem zweiten Kupplungselement 10, 20 aufgehoben ist.
  • Erfindungsgemäß ist ein Stellglied 23 mit einer Kontur 25 vorgesehen, das im Kupplungszustand I eine erste Position III und im Entkupplungszustand II eine zweite Position IV einnimmt. Das Stellglied 23 kann durch eine Drehung von der ersten Position III in die zweite Position IV und umgekehrt überführt werden. In der ersten Position III nimmt die Kontur 25 eine andere Lage ein als in der zweiten Position IV. Hierbei werden durch die Lage der Kontur der Kupplungs- und der Entkupplungszustand I, II vorgegeben. Eine Drehung des Stellgliedes 23 führt somit zu einer Lageänderung der Kontur, wodurch ein Übergang von dem Kupplungszustand I in den Entkupplungszustand II oder umgekehrt erfolgen kann.
  • Dadurch, dass eine Drehung des Stellgliedes 23 den Übergang von dem Entkupplungszustand II in den Kupplungszustand I hervorruft, kann eine besonders manipulationssichere Kupplungsvorrichtung 1 erreicht werden. Hierbei ist die Drehung des Stellgliedes 23 eine notwendige Bedingung für den Übergang in den Kupplungszustand I. Eine Manipulation durch Verursachen von translatorischen Schwingungen führt nicht zu einer Drehung des Stellgliedes 23. Damit kann ein Übergang vom Entkupplungszustand II in den Kupplungszustand I nicht herbeigeführt werden.
  • In der zweiten Position IV hindert das Stellglied 23 den Übergang vom Entkupplungszustand II in den Kupplungszustand I. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel hindert das Stellglied 23 in der zweiten Position IV das Verbindungselement 13 am Eingreifen in die Öffnung 34. In der in den 1 und 2 dargestellten zweite Position IV des Stellgliedes 23 liegt eine Erhöhung 26 der Kontur 25 der Öffnung 34 gegenüber, wie insbesondere in 2 dargestellt ist. Hierdurch wird ein kugelförmiges Betätigungselement 30, das sich in der Öffnung 34 befindet, in der Öffnung 34 gehalten. Das heißt, das Betätigungselement 30 kann sich auch bei einem versuchten Eingriff des Verbindungselementes 13 nicht aus der Öffnung 34 in Pfeilrichtung 37 bewegen. Hierdurch wird ein Übergang in den Kupplungszustand I wirkungsvoll verhindert. Erst durch eine Drehung des Stellgliedes 23 in die erste Position III liegt eine Erniedrigung 27 der Kontur 25 der Öffnung 34 gegenüber, wie in 3 dargestellt. Versucht nun das Verbindungselement 13 in die Öffnung 34 einzugreifen, so kann das Verbindungselement 13 das Betätigungselement 30 in Pfeilrichtung 37 teilweise aus der Öffnung 34 schieben, so dass das Verbindungselement 13 in die Öffnung 34 eingreifen und so den Formschluss zwischen den beiden Kupplungselementen 10, 20 herstellen kann.
  • Das Betätigungselement 30 und die Größe der Öffnung 34 sind so angepasst, dass das Betätigungselement 30 in der Öffnung 34 geführt ist. Hierbei entspricht der Durchmesser des Betätigungselementes 30 im Wesentlichen dem Durchmesser der Öffnung 34. Das Betätigungselement 30 besitzt nur einen Translationsfreiheitsgrad.
  • Zu der Manipulationssicherheit der Kupplungsvorrichtung 1 trägt zusätzlich bei, dass die Öffnung 34 durch das Stellglied 23 blockiert ist. Ein Eingriff in die Öffnung 34 ist somit nicht möglich. Zudem ist das Stellglied 23 schwer zugänglich in dem zweiten Basiselement 21 im Schließzylindergehäuse 40 angeordnet.
  • Das Verbindungselement 13 ist in einer Ausnehmung 15 des ersten Basiselementes 12 aufgenommen. Im Entkupplungszustand II ist das Verbindungselement 13 vollständig in der Ausnehmung 15 zurückgezogen. Im Kupplungszustand I ragt das Verbindungselement 13 in etwa zur Hälfte aus der Ausnehmung 15 heraus und greift in die Öffnung 34 ein. Das Verbindungselement 13 ist durch die Kraft einer Feder 14 in Richtung seiner eingreifenden Position vorgespannt. Das heißt, sobald das Stellglied 23 die Öffnung 34 freigibt, und die Ausnehmung 15 der Öffnung 34 gegenüberliegt, fährt das Verbindungselement 13 durch die Kraft seiner Feder 14 in die Öffnung 34 aus. Hierbei ist das Gegenüberliegen der Ausnehmung 15 und der Öffnung 34 eine zweite Bedingung zur Herstellung des Kupplungszustandes I. Das Verbindungselement 13 weist an seiner der Öffnung 34 zugewandten Spitze eine Rundung auf, die als Gleitfläche 17 wirkt. Hierdurch wird das Verbindungselement 13 im Entkupplungszustand II außer Eingriff mit der Öffnung 34 gedrängt, selbst wenn das Verbindungselement 13 leicht in die Öffnung 34 vorstehen sollte.
  • Die Öffnung 34, die in dem zweiten Basiselement 21 vorgesehen ist, und die Ausnehmung 15 des ersten Basiselementes 12 befinden sich auf zueinander zugewandte Stirnseiten 16, 35 der jeweiligen Basiselemente 12, 21. Die Öffnung 34 und die Ausnehmung 15 sind exzentrisch von einer gemeinsamen Rotationsachse der Basiselemente 12, 21. Durch die Drehung der ersten Handhabe 33 kann so im Kupplungszustand I ein Drehmoment von dem zweiten Basiselement 21 auf das erste Basiselement 12 übertragen werden.
  • Um das Stellglied 23 von der ersten Position III in die zweite Position IV und umgekehrt überführen zu können, ist in dem zweiten Basiselement 21 ein Gleichstrommotor 22 angeordnet, der über ein Getriebe 31, 32 das Stellglied 23 bewegt. Hierzu ist am Gleichstrommotor 22 ein Ritzel 31 angeordnet, das im Eingriff mit einer Innenverzahnung 32 des Stellgliedes 23 steht. Das Ritzel 31 ist hierbei exzentrisch zu der Innenverzahnung 32 angeordnet, um eine hohe Kraftübertragung des Gleichstrommotors 22 auf das Stellglied 23 zu ermöglichen.
  • Das Stellglied 23 ist auf einer Welle 41 drehbar angeordnet. Hierzu weist das Stellglied 23 einen Durchbruch 39 auf. Die Lage der Welle 41 entspricht einer Rotationsachse 24 des Stellgliedes 23. Die Welle 41 ist kraftschlüssig im zweiten Basiselement 21 drehfest befestigt. Vorteilhafterweise ist ebenfalls auf der Welle 41 das erste Basiselement 12 drehbar gelagert. Hierbei kann ein Vorsprung 42 der Welle 41 gewährleisten, dass die beiden Basiselemente 12, 21 mit ihren Stirnseiten 16, 35 aneinander anliegen.
  • Das zweite Basiselement 21 kann aus zwei Halbschalen zusammengesetzt sein, die durch eine Rotorführhülse 44 zusammengehalten werden. Eine Spannhülse 43 kann zur Sicherung der axialen Lage des zweiten Kupplungselementes 20 angeordnet sein.
  • Im Folgenden wird eine Betätigung des Schließzylindres durch einen berechtigten Benutzer erläutert. Die Kupplungsvorrichtung 1 befindet sich zunächst und üblicherweise im Entkupplungszustand II. Eine in der ersten Handhabe 33 angeordnete, nicht dargestellte Elektronik überprüft zunächst die Berechtigung des Benutzers, den Schließzylinder zu betätigen. Hierzu kann insbesondere ein RFID-System vorgesehen sein. Hält der Benutzer eine Karte mit einem RFID-Transponder vor die erste Handhabe 33, so erkennt die Elektronik, die ein RFID-Lesegerät aufweist, die Berechtigung des Benutzers. Ist die Berechtigung des Benutzers erkannt, so steuert die Elektronik den Gleichstrommotor 22 an. Der Gleichstrommotor 22 bewegt das Stellglied 23 von der zweiten Position IV in die erste Position III.
  • Im Allgemeinen werden sich die Ausnehmung 15 und die Öffnung 34 zunächst nicht gegenüberliegen. Dreht der Benutzer jedoch die erste Handhabe 33, so wird im Verlauf einer 360°-Drehung die Öffnung 34 der Ausnehmung 15 gegenüberliegen. Während der Drehung der ersten Handhabe 33 drehen sich das zweite Basiselement 21, der Gleichstrommotor 22 und das Stellglied 23 im gleichen Maße mit, so dass das Stellglied 23 in der ersten Position III verbleibt. Sobald sich die Öffnung 34 und die Ausnehmung 15 gegenüberliegen, wird das Verbindungselement 13 durch die Kraft der Feder 14 in die Öffnung 34 ausfahren und das Betätigungselement 30 teilweise aus der Öffnung 34 verdrängen. Hierdurch ist nun der Kupplungszustand I hergestellt. Durch eine weitere Drehung der ersten Handhabe 33 kann der Benutzer den Schließbart 11 bewegen und somit die Tür entriegeln bzw. öffnen.
  • Nach einer gewissen Zeitspanne, die wenige Sekunden betragen kann, wird der Gleichstrommotor 22 erneut selbstständig von der Elektronik angesteuert. Der Gleichstrommotor 22 überführt das Stellglied 23 von der ersten Position III in die zweite Position IV. Der Gleichstrommotor 22 behält hierbei seine Drehrichtung bei. Hierbei drängt das Stellglied 23 das Betätigungselement 30 vollständig in die Öffnung 34 zurück. Das Betätigungselement 30 verschließt hierbei die Öffnung 34 derart, dass das Verbindungselement 13 außer Eingriff mit der Öffnung 34 gebracht wird. Hierdurch ist der Entkupplungszustand II wiederhergestellt. Dreht der Benutzer nun die erste Handhabe 33, so drehen sich das zweite Basiselement 21, der Gleichstrommotor 22 und das Stellglied 23 im gleichen Maße mit, so dass das Stellglied 23 in der zweiten Position IV verbleibt. Eine Bewegung des Schließbartes 11 durch eine Bewegung der ersten Handhabe 33 ist nun nicht möglich. Möchte der Benutzer erneut den Kupplungszustand I herstellen, so muss er erneut seine Berechtigung nachweisen.
  • In 4 ist eine perspektivische Ansicht des Stellgliedes 23 dargestellt. Das Stellglied 23 ist im Wesentlichen zylinderförmig und als flache Scheibe ausgebildet. Durch die Kontur 25 auf einer der Grundflächen 38 des Stellgliedes 23 weist eine Mantelfläche 36 des Stellgliedes 23 jedoch unterschiedliche Längen L1, L2 auf. Im Bereich der Erhöhung 26 befindet sich die längste Länge L1 und im Bereich der Erniedrigung 27 die geringsten Mantellänge L2. Ein Übergang 28 zwischen der Erhöhung 26 und der Erniedrigung 27 erfolgt stetig und in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sinusförmig. Durch den sanften Anstieg ist eine große Kraftübertragung des Stellgliedes 23 auf das Betätigungselement 30 möglich. Zugleich ist ein unabrupter Wechsel der Kupplungsvorrichtung 1 von dem Kupplungszustand I in den Entkupplungszustand II möglich.
  • Die Erhöhung 26 und die Erniedrigung 27 nehmen jeweils ein großes Kreissegment der Grundfläche 38 des Stellgliedes 23 ein. Hierdurch ist es nicht von Bedeutung, welcher Teil der Erhöhung 26 der Öffnung 34 gegenüberliegt, um die zweite Position IV zu erhalten, sondern es ist ausreichend, dass irgendein Teil der Erhöhung 26 der Öffnung 34 gegenüberliegt. Entsprechend wird die erste Position III immer dann erreicht, wenn irgendein Teil der Erniedrigung 27 der Öffnung 34 gegenüberliegt. Hierbei kommt es auf die genaue Position des Stellgliedes 23 nicht an. Durch die großflächige Ausgestaltung der Erhöhung 26 und der Erniedrigung 27 ist somit ein Freilauf sowohl für den Entkupplungszustand II bzw. die zweite Position IV als auch für den Kupplungszustand I bzw. die erste Position III ermöglicht. Das heißt, es existiert ein Winkelbereich, der beispielhaft ca. 60° bis 90° umfasst, in dem unabhängig von der exak ten Position des Stellgliedes 23 die erste Position III oder die zweite Position IV bezogen ist.
  • Das Stellglied 23 weist eine Spiegelebene 29 auf. Das Kreissegment, das die Erhöhung 26 umfasst, und das Kreissegment, das die Erniedrigung 27 umfasst, können gleich groß ausgebildet sein.
  • Um zu detektieren, in welcher Position sich das Stellglied 23 befindet, kann ein nicht dargestellter Sensor vorgesehen sein, insbesondere ein optischer Sensor und/oder ein Hallsensor und/oder ein Reedkontakt. Insbesondere kann ein Magnet des Hallsensors oder des Reedkontaktes in der Mantelfläche 36 des Stellgliedes 23 angeordnet sein und eine Detektionseinheit des Hallsensors in dem zweiten Basiselement 21.
  • Damit ein Benutzer durch eine Rotation der ersten Handhabe 33 in einem kleinen Winkelbereich sicher die Kupplungsvorrichtung 1 von dem Entkupplungszustand II in den Kupplungszustand I überführen kann, wenn sich das Stellglied 23 bereits in der ersten Position III befindet, können auch mehrere Verbindungselemente 13 vorgesehen sein, von denen im Kupplungszustand I nur eines in die Öffnung 34 eingreift. Alternativ können auch mehrere Öffnungen 34 vorgesehen sein, in die im Kupplungszustand jeweils ein Verbindungselement 13 eingreift. Insbesondere können die mehreren Verbindungselemente 13 und gegebenenfalls die mehreren Öffnungen 34 gleichmäßig über den Umfang der Stirnflächen 16, 35 verteilt sein.
  • Sind mehrere Öffnungen 34 vorgesehen, so ist eine entsprechende Anzahl von Betätigungselementen 30 vorhanden. Zur Bewegung der Betätigungselemente 30 in die Öffnungen 34 ist die Kontur 25 des Stellgliedes 23 derart angepasst, dass die Kontur 25 eine entsprechende Anzahl Erhöhungen 26 und Erniedrigungen 27 aufweist. Die Kontur 25 kann auch dazu dienen, die zweite Handhabe 46 ebenfalls von dem Schließbart 11 entkuppelbar zu machen.
  • In dem Ausführungsbeispiel der 1 ist die zweite Handhabe 46 dadurch mit dem Schließbart 11 gekoppelt, dass ein weiteres Verbindungselement 49 eines weiteren Basiselementes 52, das drehfest mit dem Schließbart 11 verbunden ist, permanent in eine Öffnung 50 eines noch weiteren Basiselementes 51, das drehfest mit der zweiten Handhabe 46 verbunden ist, eingreift.
  • Alternativ zu 1 kann die zweite Handhabe 46 und ihre Verbindung zum Schließbart 11 vollständig entfallen. Der so entstandene Schließzylinder ist nur von der Außenseite 48 durch die erste Handhabe 33 bedienbar.
  • Neben der Manipulationssicherheit weist die erfindungsgemäße Kupplungsvorrichtung 1 den Vorteil auf, dass sie einfach und kostengünstig zu fertigen ist. Zum einen ist der Aufbau einfach, zum anderen werden nur wenig speziell anzufertigende Bauteile, wie das Stellglied 23 oder das erste Basiselement 12, benötigt.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Kupplungsvorrichtung
    10
    erstes Kupplungselement
    11
    Schließbart
    12
    erstes Basiselement
    13
    Verbindungselement
    14
    Feder
    15
    Ausnehmung
    16
    Stirnseite von 12
    17
    Gleitfläche von 13
    20
    zweites Kupplungselement
    21
    zweites Basiselement
    22
    Gleichstrommotor
    23
    Stellglied
    24
    Achse von 23
    25
    Kontur von 23
    26
    Erhöhung von 25
    27
    Erniedrigung von 25
    28
    Übergang zwischen 26 und 27
    29
    Spiegelebene von 23
    30
    Betätigungselement, Kugel
    31
    Ritzel
    32
    Innenverzahnung von 23
    33
    erste Handhabe, Knauf
    34
    Öffnung
    35
    Stirnseite von 21
    36
    Mantelfläche von 23
    37
    Pfeilrichtung
    38
    Grundfläche von 23
    39
    Durchbruch
    40
    Schließzylindergehäuse
    41
    Welle
    42
    Vorsprung von 41
    43
    Spannhülse
    44
    Rotorführhülse
    45
    Aufnahme von 40
    46
    zweite Handhabe; Knauf
    47
    Innenraum
    48
    Außenraum
    49
    Verbindungselement
    50
    Öffnung
    51
    Basiselement
    52
    Basiselement
    I
    Kupplungszustand
    II
    Entkupplungszustand
    III
    erste Position
    IV
    zweite Position
    L1, L2
    Längen von 36
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102004046778 B4 [0002]

Claims (15)

  1. Kupplungsvorrichtung (1) zum Kuppeln einer Handhabe (33) mit einem Schließbart (11), der in Wirkverbindung mit einer Mechanik eines Schließzylinders bringbar ist, • aufweisend – ein erstes Kupplungselement (10), das den Schließbart (11) aufweist, und – ein zweites Kupplungselement (20), das mit der Handhabe (33) verbindbar ist, • wobei – in einem Kupplungszustand (I) das erste Kupplungselement (10) mit dem zweiten Kupplungselement (20) mitbewegbar ist, und – in einem Entkupplungszustand (II) das zweite Kupplungselement (20) bewegbar ist, ohne dass sich das erste Kupplungselement (10) mitbewegt, dadurch gekennzeichnet, dass • ein Stellglied (23) mit einer Kontur (25) vorgesehen ist und • die Kupplungsvorrichtung (1) von dem Entkupplungszustand (II) in den Kupplungszustand (I) und umgekehrt aufgrund einer Drehung des Stellgliedes (23) überführbar ist.
  2. Kupplungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass • das Stellglied (23) – im Kupplungszustand (I) eine erste Position (III) einnimmt und – im Entkupplungszustand (II) eine zweite Position (IV) einnimmt, und • durch die erste Position (III) der Kupplungszustand (I) und durch die zweite Position (IV) der Entkupplungszustand (II) ermöglicht sind.
  3. Kupplungsvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (23) bei einer Betätigung der Handhabe (33) in der ersten Position (III) oder in der zweiten Position (IV) verbleibt.
  4. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass aufgrund einer Rotation um eine Rotationsachse (24) des Stellgliedes (23) die Kupplungsvorrichtung (1) von dem Kupplungszustand (I) in den Entkupplungszustand (II) und umgekehrt überführbar ist.
  5. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (23), insbesondere die Kontur (25), so ausgestaltet ist, dass aufgrund einer Drehung des Stellgliedes (23) in nur eine Richtung die Kupplungsvorrichtung (1) in den Kupplungszustand (I) und in den Entkupplungszustand (II) überführbar ist.
  6. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass • das Stellglied (23) zylinderartig ausgebildet ist und • sich die Kontur (25) auf einer Grundfläche (38) des Zylinders befindet.
  7. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (23), insbesondere die Kontur (25), so ausgebildet ist, dass ein unabrupter Wechsel von dem Kupplungszustand (I) in den Entkupplungszustand (II) erfolgt.
  8. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (23) einen Freilauf für die Überführung der Kupplungsvorrichtung (1) in den Entkupplungszustand (II) und/oder in den Kupplungszustand (I) aufweist.
  9. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass • die Kupplungselemente (10, 20) drehbar in einem Zylindergehäuse (40) des Schließzylinders gelagert sind und • sich das Stellglied (23) innerhalb des Zylindergehäuses (40) befindet.
  10. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass • ein insbesondere elektromechanischer Antrieb (22) das Stellglied (23) über ein Getriebe (31, 32) antreibt und • insbesondere das Getriebe (31, 32) ein Ritzel (31) aufweist, das in eine Verzahnung, insbesondere Innenverzahnung (32), des Stellgliedes (23) eingreift.
  11. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (23) ein Betätigungselement (30) bewegt, das die Überführung von dem Kupplungszustand (I) in den Entkupplungszustand (II) mit verursacht.
  12. Kupplungsvorrichtung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass • in dem Kupplungszustand (I) ein Kupplungselement (10, 20) in das andere Kupplungselement (10, 20) eingreift und • das Stellglied (23) und/oder das Betätigungselement (30) in dem Entkupplungszustand (II) ein Eingreifen des einen Kupplungselementes (10, 20) in das andere Kupplungselement (10, 20) verhindert.
  13. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Kupplungselemente (10, 20) ein Verbindungselement (13) aufweist, das • im Kupplungszustand (I) in das andere Kupplungselement (10, 20) eingreift und • sich im Entkupplungszustand (II) außer Eingriff mit dem anderen Kupplungselement (10, 20) befindet.
  14. Kupplungsvorrichtung (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass Stellglied (23) • den Eingriff des Verbindungselementes (13) im Entkupplungszustand (II) zumindest indirekt blockiert und • im Kupplungszustand (I) den Eingriff des Verbindungselementes (13) freigibt.
  15. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (23) und das Verbindungselement (13) in unterschiedlichen Kupplungselementen (10, 20) angeordnet sind.
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