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Die Erfindung betrifft ein Lagertechnikflurförderzeug mit einem Fahrzeugrahmen, einem Aggregateraum, einem Hubgerüst, an dem ein Lastaufnahmemittel anhebbar und absenkbar angeordnet ist, und einer Hydraulikanlage, wobei die Hydraulikanlage einen hydraulischen Hubantrieb mit einer Hubzylindereinrichtung zum Anheben und Absenken des Lastaufnahmemittels, ein Pumpenaggregat und einen Hydraulikölbehälter umfasst, wobei zur Stabilisierung des Hubgerüstes eine Abspannvorrichtung vorgesehen ist, die zumindest eine Abspannstrebe umfasst, die zwischen dem Fahrzeugrahmen und dem Hubgerüst angeordnet ist.
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Lagertechnikflurförderzeuge beispielsweise Kommissionierstapler, Regalstapler, Hochregalkommissionierer, Vertikalkommissionierer oder Hochhubwagen, weisen ein an einem Hubgerüst anhebbar und absenkbar angeordnetes Lastaufnahmemittel auf. Bei sogenannten Mann-Unten-Lagertechnikflurförderzeugen, bei denen ein Fahrerarbeitsplatz für eine Bedienperson im Fahrzeugrahmen ausgebildet ist, ist das Lastaufnahmemittel in der Regel von einer Lastgabel oder einer Schwenkschubgabel bzw. einer in Fahrzeugquerrichtung angeordneten Teleskopgabel gebildet. Sogenannte Mann-Oben-Lagertechnikflurförderzeugen weisen einen beispielsweise als Fahrkorb für die Bedienperson ausgebildeten Fahrerstand auf, der am Hubgerüst anhebbar und absenkbar angeordnet ist. An dem Fahrerstand ist hierbei ein Lastaufnahmemittel angeordnet, das beispielsweise von einer in Fahrzeuglängsrichtung angeordneten Lastgabel oder einer Schwenkschubgabel bzw. einer in Fahrzeugquerrichtung angeordneten Teleskopgabel ausgeführt sein kann. Derartige Lagertechnikflurförderzeuge werden in Regalanlagen für das Ein- und Auslagern von Waren sowie für einen Kommissionierbetrieb und Kommissionierarbeiten von Waren aus höheren Regalebenen eingesetzt.
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Bei derartigen Lagertechnikflurförderzeugen ist das Hubgerüst starr an dem Fahrzeugrahmen befestigt, d. h. eine Neigungsverstellung oder eine Längsverstellung ist nicht vorgesehen. Weiterhin werden derartige Lagertechnikfahrzeuge mit verschiedenen Hubgerüsten mit unterschiedlichen Hubgerüst-Bauhöhen ausgerüstet, um unterschiedliche Hubhöhen des Lastaufnahmemittels zu ermöglichen. Zur Stabilisierung des Hubgerüstes wird bei hohen Bauhöhen des verbauten Hubgerüstes eine Abspannvorrichtung vorgesehen, um das Hubgerüst zu stabilisieren. Die Abspannvorrichtung besteht aus zumindest einer schräg angeordneten Abspannstrebe, die zwischen dem Fahrzeugrahmen und dem Hubgerüst angeordnet ist. Diese Abspannvorrichtung wird optional bei allen Hubgerüst-Bauhöhen eingebaut, ab einer bestimmten Hubgerüst-Bauhöhe ist eine Abspannvorrichtung zwingend vorgeschrieben.
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Ein als Regalstapler ausgebildetes Flurförderzeug mit einer Abspannvorrichtung für das Hubgerüst ist aus der
DE 195 18 116 A1 bekannt.
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Zum Anheben und Absenken des Lastaufnahmemittels und zur Steuerung der weiteren Bewegungen des Lastaufnahmemittels ist bei gattungsgemäßen Lagertechnikflurförderzeugen eine Hydraulikanlage vorgesehen, die einen hydraulischen Hubantrieb mit einer Hubzylindereinrichtung zum Anheben und Absenken des Lastaufnahmemittels, ein Pumpenaggregat und einen Hydraulikölbehälter sowie die erforderlichen Ventileinrichtungen zur Absicherung der Hydraulikanlage und zur Steuerung des Heben- und Senkenvorgangs wobei der weiteren Bewegungsmöglichkeiten des Lastaufnahmemittels umfasst.
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Bei bekannten Lagertechnikflurförderzeugen ist der Hydraulikölbehälter als Hydrauliköltank ausgebildet, der in einem im Fahrzeugrahmen ausgebildeten Aggregateraum angeordnet ist. In dem Aggregateraum sind auch die weiteren Komponenten des Antriebssystems des Lagertechnikflurförderzeugs eingebaut, zu denen das in der Regel als elektrisches Hydraulikaggregat ausgebildetes Pumpenaggregat und die Ventileinrichtungen der Hydraulikanlage zu zählen sind sowie die weiteren Aggregate und Komponenten für den Betrieb des Lagertechnikflurförderzeugs, beispielsweise ein elektrischer Fahrantriebsmotor, ein elektrischer Lenkantrieb, sowie eine elektronische Steuereinrichtung und eine Leistungselektronik.
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Bei bekannten Lagertechnikflurförderzeugen ist das Volumen des in dem Aggregateraum angeordnete Hydrauliköltanks nach dem höchsten Ölbedarf für die höchste Hubgerüst-Bauhöhe ausgelegt, um das Vorhalten von unterschiedlichen Hydrauliköltanks mit unterschiedlichen Volumen für die unterschiedlichen Hubgerüst-Bauhöhen zu vermeiden. Dieser Maximalbauraum für den Hydrauliköltank muss auch bei Lagertechnikflurförderzeugen, die mit einer kleineren Hubgerüst-Bauhöhe ausgestattet sind und somit einen geringen Ölmengenbedarf aufweisen, in dem Aggregateraum vorgehalten werden.
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Beim Einbau des Hydrauliköltanks in den Aggregateraum tritt weiterhin als Nachteil auf, dass der Hydrauliköltank aufgrund seiner Baugröße im Aggregateraum Platzproblem verursacht und der Hydrauliköltank notgedrungen in freie Bereiche eingebaut wird und die Zugänglichkeit der anderen in dem Aggregateraum eingebauten Komponenten für die Montage, die Wartung und den Service erschwert.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lagertechnikflurförderzeug der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, das hinsichtlich der Zugänglichkeit der in dem Aggregateraum angeordneten Komponenten verbessert ist und einen geringeren Bauaufwand aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Abspannstrebe von einem Hohlprofil mit einem abgeschlossenen Innenraum gebildet ist, der als Hydraulikölbehälter der Hydraulikanlage ausgebildet ist. Erfindungsgemäß werden somit in der Abspannstrebe zwei Funktion zusammengeführt und dient die erfindungsgemäße Abspannstrebe einerseits zur Stabilisierung des Hubgerüstes und andererseits durch den abgeschlossenen Innenraum als Hydraulikölbehälter der Hydraulikanlage. Durch die Ausbildung der Abspannstrebe als Hohlprofil weist die Abspannstrebe für die Funktion der Stabilisierung des Hubgerüstes ein hohes Widerstandsmoment auf und somit eine hohe Steifigkeit auf. Durch die Ausbildung der Abspannstrebe als Hohlprofil mit einem abgeschlossenen Innenraum wird weiterhin mit geringem Zusatzaufwand ermöglicht, in die Abspannstrebe die Funktion des Hydraulikölbehälters der Hydraulikanlage zu integrieren. Durch die Integration des Hydraulikölbehälters in die Abspannstrebe wird zudem ein vergrößerter Querschnitt der als Hohlprofil ausgeführten Abspannstrebe erzielt, der die Steifigkeit der Abspannung des Hubgerüstes verbessert. Bei dem erfindungsgemäßen Lagertechnikflurförderzeug ist durch die Integration des Hydraulikölbehälters der Hydraulikanlage in die Abspannstrebe der Abspannvorrichtung des Hubgerüstes in dem Aggregateraum des Lagertechnikflurförderzeugs kein separater Hydrauliköltank für die Hydraulikanlage erforderlich, so dass sich die Zugänglichkeit der in dem Aggregateraum angeordneten Komponenten des Lagertechnikflurförderzeugs für Montage, Wartung und Service verbessert und das Lagertechnikflurförderzeug durch den Entfall eines separaten Hydrauliköltanks im Aggregateraum einen verringerten Bauaufwand und verringerte Herstellkosten aufweist. Zudem weisen die Abspannstreben eine große, mit der Umgebung des Lagertechnikflurförderzeugs in Verbindung stehende Oberfläche auf, so dass eine gute Wärmeabfuhr aus dem Druckmittel, das sich in dem von der Abspannstrebe gebildeten Hydraulikolbehälter befindet, an die Umgebung erzielt wird. Da sich die Abspannstreben außerhalb des Aggregateraums befinden, kann somit ohne zusätzliche Kühlereinrichtung eine effektive Kühlung des in dem Hydraulikölbehälter befindlichen Druckmittels erzielt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung weist die Abspannstrebe eine obere Befestigungsschnittstelle zur Befestigung an dem Hubgerüst und eine untere Befestigungsschnittstelle zur Befestigung an dem Fahrzeugrahmen auf, wobei die Abspannstrebe mit der oberen Befestigungsschnittstelle an dem oberen Endbereich des Hubgerüstes befestigbar ist. Mit einer Befestigung der als Hydraulikölbehälter ausgebildeten Abspannstrebe am oberen Endbereich des Hubgerüstes wird einerseits eine gute Stabilisierung des Hubgerüstes erzielt und andererseits erzielt, dass bei unterschiedlichen Hubgerüst-Bauhöhen von verschiedenen Hubgerüsten automatisch die Abspannstreben eine unterschiedliche Länge aufweisen, so dass bei steigender Bauhöhe des Hubgerüstes aufgrund der längeren Hubzylinder mit damit einhergehendem höheren Ölbedarf automatisch die Abspannstreben durch die größere Einbaulänge zwischen den Befestigungsschnittstellen ein größeres Volumen des Innenraums und somit des Hydraulikölbehälters aufweisen. Mit der erfindungsgemäßen Integration der Funktion des Hydraulikölbehälters in die Abspannstrebe wird somit als besonderer Vorteil erzielt, dass bei unterschiedlichen Hubgerüst-Bauhöhen durch die sich mit der Bauhöhe des Hubgerüstes mit verändernde Länge der Abspannstrebe automatisch ein an den Ölbedarf des entsprechenden Hubgerüstes angepasstes Volumen des von der Abspannstrebe gebildeten Hydraulikölbehälters zur Verfügung steht, so dass das Ölvolumen des von der Abspannstreben gebildeten Hydraulikölbehälters immer an die erforderliche Ölmenge des entsprechenden Hubgerüstes angepasst ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung ist das Hohlprofil als Rohrprofil ausgebildet, das an den Endbereichen mittels Deckeln abgeschlossen ist.
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Mit einem an den Enden durch entsprechende Deckel abgeschlossenen Rohrprofil kann auf einfache Weise eine hohe Stabilität der Abspannstrebe für die Funktion der Stabilisierung des Hubgerüstes und ein abgeschlossener Innenraum der Abspannstrebe geschaffen werden, der den Hydraulikölbehälter der Hydraulikanlage bildet. Das Rohrprofil kann hierbei mit einem kreisringförmigen Querschnitt oder als Rechteckrohr mit einem rechteckförmigen oder quadratischen Querschnitt ausführt werden.
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Sofern gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung im oberen Bereich der Abspannstrebe eine Einfüllvorrichtung und/oder eine Entlüftungsvorrichtung angeordnet ist, kann auf einfache Weise Hydrauliköl in den von der Abspannstreben gebildeten Hydraulikölbehälter eingefüllt werden oder im Betrieb des Lagertechnikflurförderzeugs eine Be- und Entlüftung des von dem abgeschlossenen Innenraum der Abspannstrebe gebildeten Hydraulikölbehälters erzielt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung ist im unteren Bereich der Abspannstrebe ein Verbindungsanschluss für eine Anschlussleitung angeordnet. Hierdurch kann mit geringem Verrohrungs- oder Verschlauchungsaufwand eine Verbindung mit einer als Tankleitung ausgebildeten Anschlussleitung geschaffen werden, über die das Pumpenaggregat Hydrauliköl aus dem von der Abspannstrebe gebildeten Hydraulikölbehälter ansaugen kann oder über die Hydrauliköl von den Ventileinrichtungen in den von der Abspannstrebe gebildeten Hydraulikölbehälter zurückströmen kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die Abspannvorrichtung zwei seitlich beabstandete Abspannstreben, die gemeinsam den Hydraulikölbehälter der Hydraulikanlage bilden. Mit zwei seitlich voneinander beabstandete Abspannstreben kann einerseits eine gute Stabilisierung des Hubgerüstes erzielt werden und andererseits bei geringem Platzbedarf der jeweiligen Abspannstrebe ein an den Ölbedarf des Hubgerüstes angepasstes Volumen des Hydraulikölbehälters geschaffen werden.
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Zweckmäßigerweise sind hierbei die beiden Abspannstreben im unteren Bereich mittels einer Verbindungsleitung miteinander verbunden, so dass eine gleichmäßige Entnahme und Zuführung von Hydrauliköl aus bzw. in die beiden Abspannstreben erzielt wird. Mit der Verbindungsleitung kann hierbei weiterhin die die Tankleitung bildende Anschlussleitung mit geringem Aufwand verbunden werden.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in der schematischen Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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In der Figur ist ein erfindungsgemäßes Lagertechnikflurförderzeug 1 dargestellt, beispielsweise ein als Hochregalflurförderzeug ausgebildeter Kommissionierstapler.
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Das Lagertechnikflurförderzeug 1 weist einen Fahrzeugrahmen 2 auf, in dem ein Batteriefach 3 zur Aufnahme einer beispielsweise als Antriebsbatterie ausgebildeten Energieversorgungseinheit 3 eines batterie-elektrischen Antriebssystems des Lagertechnikflurförderzeug 1 ausgebildet ist. Das Lagertechnikflurförderzeug 1 weist weiterhin ein von einem Hubwerk gebildetes Hubgerüst 4 auf, das einen starr an dem Fahrzeugrahmen 2 angeordneten Standmast und einen oder mehrere in dem Standmast ausfahrbar angeordnete Ausfahrmasten umfasst. Unter einer starren Befestigung des Hubgerüstes 4 an dem Fahrzeugrahmen 2 ist hierbei eine Anordnung des Hubgerüstes 4 ohne Neigungsverstellung oder Längsverstellung relativ zu dem Fahrzeugrahmen 2 zu verstehen.
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Bei dem in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Kommissionierstapler ausgebildeten Lagertechnikflurförderzeug 1 ist an dem Hubgerüst 4 ein als Fahrkorb bzw. Fahrerkabine ausgebildeter Fahrerstand 5, der einen Fahrerarbeitsplatz F für eine Bedienperson bildet, mittels eines Hubantriebs auf- und abbewegbar angeordnet ist. An dem Fahrerstand 5 ist bei dem dargestellten Kommissionierstapler ein Lastaufnahmemittel 6 befestigt, das beispielsweise als Schwenkschubgabel ausgebildet ist, die an einen am Fahrerstand 5 angeordneten Hubmast 7 anhebbar und absenkbar angeordnet ist. Alternativ kann das Lastaufnahmemittel von einer in Fahrzeugquerrichtung verschiebbar angeordneten Teleskopgabel gebildet werden, die an dem Fahrerstand 5 angeordnet ist.
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In dem Fahrerstand 5 sind die für die Bedienung des Kommissionierstaplers erforderlichen Steuer- und Bedienelemente angeordnet, beispielsweise in Form einer als Bedienpult ausgebildeten Bedieneinrichtung. Das Bedienpult ist zur Steuerung zur Steuerung des Fahrantriebs und der Lasthandhabungsfunktionen des Kommissionierstaplers mit entsprechende Bedienelementen sowie einem Lenkbetätigungselement zur Steuerung der Lenkung versehen. Weiterhin ist das Bedienpult mit einem Display versehen.
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Das Lagertechnikflurförderzeug 1 stützt sich mittels Laufrädern 8, die an einem lastteilseitigen Ende des Fahrzeugrahmens 2 angeordnet sind, und einem nicht näher dargestellten lenkbaren Antriebsrad, das an einem antriebsteilseitigen Ende des Fahrzeugrahmens 2 angeordnet ist, auf einer Fahrbahn ab. Im antriebsteilseitigen Ende des Fahrzeugrahmens 2 ist hierzu ein Aggregatraum A ausgebildet, in dem die Komponenten des elektrischen Antriebssystem angeordnet sind, die einen elektrischen Fahrmotor und einen Lenkantrieb, beispielsweise einen elektrischen Lenkmotor, für das lenkbare Antriebsrad sowie ein elektrisch betriebenes hydraulisches Pumpenaggregat 10 umfasst, das zur Versorgung einer Hydraulikanlage des Lagertechnikflurförderzeugs 1 dient. Das Pumpenaggregat 10 besteht aus einer Hydraulikpumpe und einem die Hydraulikpumpe antreibenden Elektromotor. Die Hydraulikanlage weist als hydraulische Verbraucher den Hubantrieb des Hubgerüstes 4 sowie einem Hubantrieb des Hubmastes 7 sowie nicht näher dargestellte Antriebe für die im dargestellten Ausführungsbeispiel vorgesehene Schwenkschubgabel als Lastaufnahmemittel 6 auf. Für die Befestigung des lenkbaren Antriebsrades ist in der Figur ein Befestigungsflansch 9 im Aggregateraum A dargestellt. Der Aggregateraum A ist mittels einer nicht näher dargestellten Haube abdeckbar.
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Der Hubantrieb des Hubgerüstes 4 ist von einer Hubzylindereinrichtung gebildet, wobei in der 1 ein Hubzylinder 11 dargestellt ist, der zwischen dem Standmast und dem Ausfahrmast des Hubgerüstes angeordnet ist und der zum Aus- und Einfahren des Hubgerüstes 4 und somit zu Anheben und Absenken des Lastaufnahmemittels 6 dient.
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Zur Stabilisierung des Hubgerüstes 4 ist das erfindungsgemäße Lagertechnikflurförderzeug 1 mit einer Abspannvorrichtung 15 versehen, die im dargestellten Ausführungsbeispiel von zwei in Fahrzeugquerrichtung beabstandet angeordneten Abspannstreben 16a, 16b gebildet ist, die zwischen dem Hubgerüst 4 und dem Fahrzeugrahmen 2 angeordnet sind.
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Die Abspannstreben 16a, 16b sind erfindungsgemäß als Hydraulikölbehälter der Hydraulikanlage ausgebildet und hierzu jeweils von einem Hohlprofil 17 mit einem abgeschlossenen Innenraum gebildet, in dem das Hydrauliköl der Hydraulikanlage bevorratet ist.
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Die Abspannstreben 16a, 16b sind hierzu jeweils als Rohrprofile 18 ausgebildet, die den Endbereichen mittels Deckeln 19, 20 abgeschlossen sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Rohrprofile 18 als Rechteckrohre mit einem rechteckförmigen oder quadratischen Querschnitt ausgebildet.
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Die Abspannstreben 16a, 16b weisen jeweils eine obere Befestigungsschnittstelle 21 zur Befestigung an dem Hubgerüst 4 und eine untere Befestigungsschnittstelle 22 zur Befestigung an dem Fahrzeugrahmen 2 aufweist. Die Befestigungsschnittstellen 21, 22 sind hierbei im Bereich der Deckel 19, 20 angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfassen die Befestigungsschnittstellen 21, 22 jeweils einen U-förmigen Bügel, mit dem die Abspannstreben 16a, 16b über eine Bolzen- oder Schraubverbindung an entsprechenden Befestigungsplatten des Hubgerüstes 4 bzw. des Fahrzeugrahmens 2 befestigt werden können. Die Abspannstreben 16a, 16b sind hierbei mit der oberen Befestigungsschnittstelle 21 jeweils an dem oberen Endbereich des Standmastes des Hubgerüstes 4 befestigbar. Die unteren Befestigungsschnittstellen 22 sind an dem antriebsteilseitigen Ende des Fahrzeugrahmens 2 ausgebildet und somit von den oberen Befestigungsschnittstellen 21 in Fahrzeuglängsrichtung beabstandet, so dass sich eine schräge Anordnung der Abspannstreben 16a, 16b ergibt.
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Um einen Ausgleich der Herstellungstoleranzen zu ermöglichen, ist im Bereich einer Befestigungsschnittstelle 21 bzw. 22 der Abspannstreben 16a, 16b jeweils ein Einstellmittel 23 vorgesehen, beispielsweise eine Einstellverschraubung, mittels der die von dem U-förmigen Bügel gebildete Befestigungsschnittstelle 21 bzw. 22 in Längsrichtung der entsprechenden Abspannstrebe 16a, 16b einstellbar angeordnet ist.
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Im oberen Bereich der Abspannstrebe 16a, 16b ist jeweils eine Einfüllvorrichtung und/oder eine Entlüftungsvorrichtung 25 angeordnet, die ein Befüllen und eine Entlüftung des im Inneren der Abspannstreben 16a, 16b ausgebildeten Hydraulikölbehälters ermöglicht. Die Einfüllvorrichtung und/oder eine Entlüftungsvorrichtung 25 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel von einer Entlüftungs- und Einfüllschraube gebildet, die bevorzugt in eine Gewindebohrung des oberen Deckels 20 einschraubbar ist.
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Im unteren Bereich der Abspannstrebe 16a, 16b ist jeweils ein Verbindungsanschluss 26 für eine Anschlussleitung 27 angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Verbindungsanschluss 26 jeweils an der der Fahrzeugmitte zugewandten Wand des Hohlprofils 17 angeordnet, wodurch eine geschützte Verlegung der Anschlussleitung 27 erzielbar ist. Die Anschlussleitung 27 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Verbindungsleitung 28 der beiden Abspannstreben 16a, 16b ausgebildet. Die Anschlussleitung 27 steht weiterhin auf nicht näher dargestellte Weise mit einem Sauganschluss des Pumpenaggregats 10 in Verbindung, um ein Ansaugen von Druckmittel aus dem von den Abspannstreben 16a, 16b gebildeten Hydraulikölbehälter zu erzielen. Weiterhin steht die Anschlussleitung 27 auf nicht näher dargestellte Weise mit den Tankanschlüssen der Ventileinrichtung in Verbindung, um ein Zurückströmen von Druckmittel von den hydraulischen Verbrauchern der Hydraulikanlage in den von den Abspannstreben 16a, 16b gebildeten Hydraulikölbehälter der Hydraulikanlage zu ermöglichen.
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Die Erfindung weist eine Reihe von Vorteilen auf:
Der von den Abspannstreben 16a, 16b gebildete Hydraulikölbehälter der Hydraulikanlage des Lagertechnikflurförderzeugs 1 weist dadurch dass sich der abgeschlossenen Innenraum bis zu den an den endseitigen Deckeln 19, 20 angeordneten Befestigungsschnittstellen 21, 22 erstreckt bei einer sich verändernden Einbaulänge der Abspannstreben 16a, 16b und somit einer sich verändernden Länge der Abspannstreben 16a, 16b ein sich mit der Länge der Abspannstreben 16a, 16 veränderndes Ölbehältervolumen und somit Tankvolumen auf.
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Bei steigender Bauhöhe B des Hubgerüsts 4 und einem höherem Ölbedarf für längere Hubzylinder 11 wird durch die sich mit steigender Bauhöhe B des Hubgerüstes verlängernden Abspannstreben 16a, 16b durch die größere Einbaulänge der Abspannstreben 16a, 16b zwischen dem Fahrzeugrahmen 2 und dem oberen Endbereich des Hubgerüstes 4 ein zunehmendes Ölbehältervolumen erzielt. Mit den erfindungsgemäßen Abspannstreben 16a, 16b, in die die Funktion des Hydraulikölbehälters der Hydraulikanlage integriert ist, wird somit bei Hubgerüsten 4 mit unterschiedlicher Bauhöhe B jeweils ein an die erforderliche Ölmenge des entsprechendes Hubgerüstes 4 angepasstes Ölbehältervolumen erzielt.
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Die erfindungsgemäßen Abspannstreben 16a, 16b können mit geringem zusätzlichem Bauaufwand mit einem abgeschlossenen Innenraum versehen werden, um die Funktion des Hydraulikölbehälters zu integrieren.
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Bei dem erfindungsgemäßen Lagertechnikflurförderzeug 1 ist in dem Aggregateraum A kein separater Hydraulikölbehälter erforderlich, so dass dessen Bauaufwand und Einbau in dem Aggregateraum A entfällt und für die in dem Aggregateraum A angeordneten Komponenten des Antriebsystems des Lagertechnikflurförderzeugs 1 eine verbesserte Zugänglichkeit für die Montage, Wartung und den Service erzielt wird.
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Die Ausführung der Abspannstreben 16a, 16b als Hohlprofil, wobei der Innenraum das Volumen des Hydraulikölbehälters bestimmt, führt weiterhin zu einem vergrößerten Querschnitt der Abspannstreben 16a, 16b, der die Steifigkeit der Abspannung des Hubgerüstes 4 verbessert.
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Zudem weisen die Abspannstreben 16a, 16b an den Außenseiten eine große mit der Umgebung in Verbindung stehenden Oberfläche auf, die eine gute Wärmeabfuhr des in den Abspannstreben 16a, 16b befindlichen Druckmittels an die Umgebung und eine einfache und effektive Kühlung des Druckmittels ermöglicht.
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Die Erfindung ist nicht auf den in der Figur dargestellten Kommissionierstapler beschränkt, sondern kann allen gängigen Lagertechnikflurförderzeugen mit hydraulisch betätigtem Hubgerüst und einer Abspannvorrichtung zur Stabilisierung des Hubgerüsts 4 eingesetzt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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