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Die Erfindung betrifft eine Bedien- und Anzeigevorrichtung für ein elektrisches Gerät oder Haushaltgerät, umfassend ein Blendenteil mit Betätigungsflächen und/oder mindestens einem Anzeigemittel, eine am Blendenteil angeordnete Leiterplatte mit Kontaktstellen und/oder Sensoren, die einer Betätigungsfläche auf dem Blendenteil zugeordnet sind und dazu ausgebildet sind, eine elektrische Größe wie Kapazität oder Widerstand zu erfassen.
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Zur Auswahl eines Programmes oder Parametern in einem elektrischen Geräten, wie Waschmaschine, Geschirrspüler, Getränkebereiter oder Gargeräte ist es zweckmäßig, für den Benutzer Eingabehilfen, wie Schalter oder Bedienflächen und zur Kontrolle der Bedienhandlungen Rückmeldungen mittels Anzeigemitteln, wie Leuchtanzeigen zu geben. Hierbei wird dem Benutzer eine Vielzahl von Möglichkeiten angeboten, sodass er sich nach seinen Gewohnheiten das Gerät mit der entsprechende Bedien- und Anzeigevorrichtung aussuchen kann. Für Haushaltgeräte ist die Bedienung mittels Tastern oder Berührflächen recht weit verbreitet, da die Bedienflächen oder Taster einfach zu überblicken ist und im Zusammenspiel mit entsprechenden Anzeigemitteln aufwändige Benutzerführungen deutlich und einfach vermittelt werden können.
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Aus der
DE 196 51 821 A1 ist eine Bedien- und Anzeigevorrichtung für ein elektrisches Gerät, hier eine Waschmaschine, bekannt. Diese umfasst eine Blende mit einem hinter der Blende angebrachten Gehäuse mit einer Leiterplatte, die die Anzeigemittel und Schalter zur Sensierung von Benutzereingaben. Die Leiterplatte ist dabei in einem Abstand entfernt von der Blende angebracht, wobei mittels Lichtleiter das von den LEDs ausgesendete Licht zur Blende geführt wird. Mittels Stößeln wird die Betätigung der Taster zu den Schaltern auf der Leiterplatte übertragen. Nachteilig sind hierbei jedoch der recht aufwändige Aufbau mit einer Vielzahl von Einzelteilen und ein recht hoher Platzbedarf.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, eine einfach aufgebaute und kompakte Bedien- und Anzeigevorrichtung für ein elektrisches Gerät bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Bedien- und Anzeigevorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruch 1 und durch ein elektrisches Gerät gemäß Anspruch 14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den jeweils nachfolgenden abhängigen Ansprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass mit einer sehr kompakten, wenig Bauraum einnehmenden Bedien- und Anzeigevorrichtung eine zuverlässige Funktion für die Eingabemittel bzw. Schaltflächen und eine sehr gute und präzise Ausleuchtung der Anzeigefelder erreicht wird. Ein weiterer Vorteil ist der einfache Aufbau der gesamten Anordnung, bei der wenige einzelne Bauteile montiert werden müssen.
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Hierzu ist die Blende zumindest bereichsweise transparent oder transluzent ausgebildet zur Bereitstellung der beleuchteten Bereiche in der Blende wobei die Leuchtmittel auf Leiterplatte und einem jedem Leuchtmittel zugeordneten Reflektor zur Umlenkung der Lichtstrahlen zur Blende umfassen zur Bereitstellung eines Anzeigemittels bzw. eines Anzeigefeldes auf der Außenseite der Blende.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung liegt die Leiterplatte an der Innenseite im Blendenteil flächenbündig an, wobei die an der Innenseite der Blende anliegenden Kontaktstellen Sensoren für die Betätigungsflächen bereitstellen und dass auf der Seite der Leiterplatte, die dem Blendenteil zugewandt ist, frei von auf der Leiterplatte bestückten Bauteilen ist. Aufgrund dieser Anordnung der Leiterplatte an der Blende sind keine weiteren Verbindungmittel für die Sensorflächen und/oder für die Anzeigemittel bzw. Leuchtmittel notwendig. Das bedeutet, die Kontaktflächen stellen durch die direkte Anlage an der Innenseite der Blende den Sensor zur Erkennung einer Kapazitätsänderung oder Widerstandsänderung bei Berühren bereit. Alle Bauelemente, wie Mikrocontroller oder sonstige Bauelemente stören die flächige Anlage der Leiterplatte nicht, da sie sich auf der vorn der Blende abgewandten Seite der Leiterplatte befinden.
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In einer insgesamt vorteilhaften Weiterbildung ist/sind auf der zum Innenraum der Bedienvorrichtung weisenden Seite der Leiterplatte zumindest eine LED als Leuchtmittel derart angebracht, das Licht zur Innenseite der Bedienvorrichtung zu einem, dem jeweiligen Leuchtmittel zugeordneten Reflektor auszusenden. Die Leiterplatte ist dabei an den Stellen bzw. den Bereichen benachbart zu den LEDs mit Durchbrüchen oder transparenten Bereichen versehen, derart, dass die umgelenkte Lichtstrahlen zum Blendenteil bzw. zu den begrenzten, beleuchteten Bereichen bzw. Anzeigemitteln auf der Blende gelangen, wenn die LEDs eingeschaltet sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist für zumindest einen beleuchteten Bereich zumindest eine erste LED mit einer Farbe und eine weitere LED mit einer Farbe vorgesehen, wobei die Farbe der zweiten LED von der Farbe der ersten LED verschieden ist. Damit lassen sich auf einfache Weise verschiedene Signale und/oder Leuchteffekte darstellen.
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In einer insgesamt vorteilhaften Ausführung sind die Reflektoren schalenförmig, zumindest nahezu parabol oder hyperbol, ausgebildet. Damit wird auf einfache Weise sowohl die Umlenkung der Lichtstrahlen als auch eine diffuse Verteilung des Lichts zur gleichmäßigen Ausleuchtung des jeweiligen Anzeigebereichs auf der Blende erreicht.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist/sind die LED/s relativ zum jeweils dem Leuchtmittel zugeordneten Reflektor randseitig angeordnet, wobei die Öffnung in der Leiterplatte sich in den Bereich der Öffnung des Reflektors erstreckt, der vom Leuchtmittel abgedeckt ist. Diese Anordnung lässt sich einfach und stabil herstellen, da die Leiterplatte nicht mit filigranen Ausschnitten versehen werden muss.
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In einer insgesamt vorteilhaften Ausführung umfasst die Bedien- und Anzeigevorrichtung ferner einen programmierten Mikrocontroller, sodass sie dadurch eine Steuereinrichtung zur Bereitstellung bzw. Durchführung der für das elektrische Gerät vorgesehene Funktion-/en umfasst bzw. bildet. Damit können mit einer einzigen Vorrichtung alle Bedien- und Steuerfunktionen für das zugewiesene elektrische Gerät ablaufen.
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In einer anderen, insgesamt zweckmäßigen Ausführung umfasst die Bedien- und Anzeigevorrichtung ein an der Rückseite der Blende angebrachtes Deckelelement zur Bildung eines geschlossenen Gehäuses, in dem die Leiterplatte mit den Leuchtmitteln und die Reflektoren aufgenommen sind. Damit werden die Leiterplatte mit den Kontaktflächen und die elektronischen Bauteile vor äußeren Einflüssen, wie Staub, Luftfeuchtigkeit oder Wasserdampf geschützt.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Reflektoren einstückig an der Innenseite des rückseitigen Deckels angebracht oder angeformt, sodass die Reflektoren nicht als Einzelteile bereitgestellt und montiert werden müssen.
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In einer insgesamt vorteilhaften Ausführung sind die Reflektoren mit einer reflektierenden Beschichtung, wie Lack oder eine Bedruckung oder Kunststoffschicht im 2-K-Spritzgussverfahren aufgebracht, versehen. Dadurch kann auf einfache Weise die Ausleuchtung der beleuchteten Bereiche beeinflusst und insgesamt eine helle und strahlende Ausleuchtung der Leuchtflächen erreicht werden.
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In einer insgesamt zweckmäßigen Ausführung ist das Blendenteil rückseitig mit einer Folie beklebt, die mit Ausschnitten oder Öffnungen für Anzeigemittel bzw. die beleuchteten Bereiche versehen ist. Damit kann auf einfache Weise eine Blende aus durchsichtigem Material mit den begrenzten Lichtdurchtrittsstellen versehen werden, bei der Verwendung einer lichtundurchlässigen oder lichthemmenden Folie. Ferner können verschiedene Farbvarianten für die Blende oder Beschriftungen mit der Folie geschaffen werden. Die Folie ist dabei in einer zweckmäßigen Ausführung auf der Blende aufgeklebt, wobei dies auch auf der Außenseite stattfinden kann. Die Folie ist dabei vorteilhafterweise mit einem Dekor versehen, das als kratzbeständige und medienbeständige Beschichtung ausgebildet ist.
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In einer zweckmäßigen Ausführung ist die Leiterplatte im Deckelelement oder innenseitig an der Blende mittels Rastmitteln oder Schrauben fixiert.
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In einer insgesamt vorteilhaften Ausführung ist die Blende als einstückiges Kunststoffformteil ausgebildet. In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Blende als 2-Komponenten oder Mehrkomponenten-Kunststoffteil Teil mit teilweise transparenten Bereichen für das Display und/oder andere Anzeigeelemente ausgebildet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen
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1: einen Kaffeebereiter als elektrisches Gerät;
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2: die Bedienvorrichtung von der Rückseite;
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3, 4: die Bedienvorrichtung mit Einzelteilen in einer Explosionsdarstellung und
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5: Detailansicht der Anzeigefelder.
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1 zeigt beispielhaft als elektrisches Gerät einen Kaffeebereiter 2, der frontseitig einen Getränkeauslauf 30, der in der Höhe verstellbar ausgebildet sein kann zur Verwendung unterschiedlicher Gefäßgrößen, und eine Bedien- und Anzeigevorrichtung 1 mit Eingabemitteln 4 und Anzeigemitteln 5. Als Eingabemittel sind in diesem Beispiel Berührflächen 4 zur Eingabe von Bedienhandlungen oder Gerätefunktionen vorhanden. Als Anzeigemittel dienen Leuchtanzeigen 5 und ein Display 6, das hinter einem Klarsichtbereich 3a der Blende 3 angeordnet ist. Zu erkennen ist ferner, dass sich unterhalb der Bedienvorrichtung 1, bezogen auf die betriebsgemäße Aufstellposition des Gerätes 2, der Getränkeauslauf 30 befindet, durch den ein gewisser Dampfaustritt verursacht wird, der zu einer erhöhten Feuchtigkeit in der unmittelbaren Umgebung und im Bereich der Bedienvorrichtung führen kann. Das Innere der Bedien- und Anzeigevorrichtung muss somit gut gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt werden, damit die Funktion oder Lebensdauer nicht leidet.
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2 zeigt die Bedienvorrichtung 1 von der Rückseite bzw. Innenseite her betrachtet, die vom Gerät 1 abgenommen wurde. Zu erkennen ist, dass auf der Rückseite der Blende 3 ein Deckelelement 11 angebracht ist, um ein Gehäuse für die Komponenten der Bedienvorrichtung bereitzustellen. An der Unterseite ist ein Lichtleiter 15 zu erkennen, der eine Beleuchtung bereitstellt, in diesem Beispiel wird der Bereich des Getränkeauslaufs 30 beleuchtet. Am Deckelelement 11 sind ferner Reflektoren 24 von der Außenseite her als Wölbungen zu erkennen. Es handelt sich hierbei um näherungsweise schalenförmige, als Parabol- oder Hyperbol-Spiegel ausgebildete Reflektoren. Der freie Rand 24a der Lichtaustrittsseite der Reflektoren 24 liegt dabei an der Innenseite der Blende an und begrenzt die einzelnen Anzeigebereiche 5.
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In 3 und 4 ist in einer perspektivischen Explosionsdarstellung die Blende 3 von der Bedienseite zu erkennen, die C-förmig gebogen ist und an der Außenseite einteilig ausgebildet ist, sodass keine Fugen oder Unebenheiten in der Fläche erkennbar sind. 4 zeigt die entsprechende Explosionsdarstellung von der Rückseite her gesehen. Auf der Innenseite ist eine Folie 7 aufgeklebt oder angelegt, die Aussparungen 8 für Anzeigemittel 5 oder zumindest einem Display 6 aufweist. In eine der Aussparungen 8 ist das Display 6 positioniert. Hinter dieser Folie ist die Leiterplatte 9 angeordnet, die in der gezeigten Ausführung nur auf der Rückseite mit Bauteilen 10, wie elektronischen Bauteilen 10, Mikrocontroller 1 etc., bestückt ist. Die zur Blende 3 weisend Fläche der Leiterplatte 9 ist frei von Bauteilen, nur leitende Flächen 27, die auch für alle Ausführungen als Sensorflächen 27 dienen, können dort vorhanden Sein zur Bereitstellung von berührsensitiven Schaltflächen 4, die auch als Touchflächen bezeichnet werden. Die Folie 7 ist vorzugsweise farbig oder lichtundurchlässig ausgeführt, sodass die Blende 3 aus einem transparenten Material bestehen kann, wobei die Bereiche, die licht- oder sichtundurchlässig sein sollen durch die Folie 7 abgedeckt sind. Insgesamt sind die bedruckten Bereiche der Blende hinreichend lichtdicht auszuführen, damit scharfe Konturen der beleuchteten Bereiche und keine verschwommenen Ansichten vorkommen.
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Das Display 6 umfasst elektrische Leiter zum Anschluss bzw. zur Kontaktierung an/auf der Leiterplatte 9, wobei hierbei vorzugsweise eine flexible Leiterfolie 21 mit einer Mehrzahl von Leitern verwendet wird. Dadurch ist das Display 6 in gewissen Grenzen relativ zur Leiterplatte 9 beweglich.
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Auf 4 ist ferner als vorteilhafte Ausführung zu erkennen, dass auf der Leiterplatte ein Mikrocontroller 10a bestückt ist, sodass mit der Bedien- und Anzeigevorrichtung die Funktionalität einer Steuervorrichtung für das zum Einsatz vorgesehene elektrische Gerät 2 bereitgestellt wird.
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5 zeigt in einer skizzierten Schnittdarstellung die Anzeigemittel. Die flächenbündig an der Innenseite der Blende 3 anliegende Leiterplatte 9 ist mit Leuchtmitteln bestückt, in dieser Ausführung sind es LEDs 26. Die LED 2 sendet ihr Licht in den Reflektor 24 hinein, das dann dort in Richtung Leiterplatte und Blende reflektiert und aufgrund der Formgebung und/oder Oberflächenbeschaffenheit verteilt wird, sodass es auf der Innenseite der Blende 3 auf dem Anzeigebereich 5 auftrifft. Die Leiterplatte ist dabei mit jeweils einer Öffnung 25 versehen, damit das Licht nicht die Leiterplatte durchdringen muss. Der Lichtdurchtrittsbereich der Leiterplatte 9 kann auch transparent bzw. lichtdurchlässig ausgebildet sein. In einer zweckmäßigen Ausführung kann an der Rückseite der Blende 3, also zwischen Leiterplatte 9 und Blende 3, eine Folie 7 mit Ausschnitten 8 für den Lichtdurchtritt angebracht sein. Der Rand 24a an der Lichtaustrittsseite liegt hierbei an der Innenseite der Blende an, sodass Streulicht vermieden und eine klare Kontur für die beleuchteten bzw. Anzeigebereiche 5 sichergestellt wird. In dem gezeigten Beispiel sind die Reflektoren 24 einstückig in dem Deckel 11 eingeformt oder angeformt, sodass mit insgesamt wenigen Einzelteilen eine Vielzahl von Funktionen und Eigenschaften für die Bedien- und Anzeigevorrichtung 1 bereitgestellt werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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