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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1, ein Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugsitzes gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 9 und ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 15.
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Kraftfahrzeuge dienen zur Aufnahme von Personen und weisen innerhalb eines Innenraumes Fahrzeugsitze zur Aufnahme derselben auf. Die Fahrzeugsitze bestehen aus einem Sitzteil und einem Rückenteil. Das Sitzteil weist dabei eine elastische Sitzpolsterung aus Schaumstoff auf und auf der elastischen Sitzpolsterung ist ein Sitzbezug angeordnet. Bei einer Verwendung des Kraftfahrzeugs für Einsatzfahrzeuge, zum Beispiel als Polizei- oder Feuerwehr-Kraftfahrzeug, tragen die Einsatzkräfte, zum Beispiel Polizisten, im Allgemeinen Gegenstände am Körper. Diese Gegenstände, zum Beispiel eine Pistole oder ein Schlagstock, sind im Allgemeinen an einem Gürtel an der Person befestigt. Sitzt die Person auf dem Fahrzeugsitz, treten dadurch zwischen der Person und dem Gegenstand größere Druckkräfte auf, da der Gegenstand eine größere lokale räumliche Ausdehnung hat als der Körper der Person. Dadurch kommt es zu einer elastischen Verformung der Sitzpolsterung in einem größeren Umfang lokal im Bereich des Gegenstandes, sodass dadurch größere Druckkräfte von der elastischen Sitzpolsterung auf den Gegenstand aufgebracht werden. Dies gilt in analoger Weise auch für das Rückenteil.
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Dies ist für die Person auf dem Fahrzeugsitz unangenehm und im Allgemeinen ist es dieser Person nicht möglich, die Gegenstände aufgrund der Einsatzbedingungen gesondert zu lagern, sondern muss diese am eigenen Körper ständig tragen. Derartige große Druckkräfte sind somit für die Person auf dem Fahrzeugsitz unangenehm, sodass dadurch ein geringer Komfort vorhanden ist.
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Die
US 2003/022 494 A1 zeigt einen Sitz für ein Fahrzeug. Das Rückenteil des Sitzes weist eine Aussparung zur Aufnahme eines Pistolengurtes eines Polizisten auf.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, einen Fahrzeugsitz, ein Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugsitzes und ein Kraftahrzeug zur Verfügung zu stellen, bei dem Gegenstände, z. B. eine Pistole oder ein Schlagstock, an Personen, z. B. Einsatzkräfte der Polizei, auf dem Fahrzeugsitz keine großen Druckkräfte auf die Person ausüben.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Fahrzeugsitz, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, umfassend ein Sitzteil mit einer elastischen Sitzpolsterung, eine Rückenteil mit einer elastischen Rückenpolsterung, einen Sitzbezug für das Sitzteil und einen Sitzbezug für das Rückenteil, wobei die elastische Sitzpolsterung ein Hauptsitzpolsterungsteil und wenigstens ein Zusatzsitzpolsterungsteil umfasst und das wenigstens eine Zusatzsitzpolsterungsteil weicher ist als das Hauptsitzpolsterungsteil und/oder die elastische Rückenpolsterung ein Hauptrückenpolsterungsteil und wenigstens ein Zusatzrückenpolsterungsteil umfasst und das wenigstens eine Zusatzrückenpolsterungsteil weicher ist als das Hauptrückenpolsterungsteil und/oder an der, vorzugsweise einteiligen, Sitzpolsterung wenigstens eine Aussparung zur Aufnahme von Gegenständen, z. B. eine Pistole, an Personen auf dem Fahrzeugsitz ausgebildet ist und/oder an der, vorzugsweise einteiligen, Rückenpolsterung wenigstens eine Aussparung zur Aufnahme von Gegenständen, z. B. eine Pistole, an Personen auf dem Fahrzeugsitz ausgebildet ist. Das wenigstens eine Zusatzsitzpolsterungsteil ist weicher als das Hauptsitzpolsterungsteil und das wenigstens eine Zusatzsitzpolsterungsteil ist an der Sitzpolsterung dahingehend angeordnet, dass der Gegenstand an der Person im Bereich des wenigstens einen Zusatzsitzpolsterungsteils angeordnet ist. Aufgrund der weicheren Eigenschaften des wenigstens Zusatzsitzpolsterungsteils kommt es damit zu geringeren Druckkräften zwischen der Person und der elastischen Sitzpolsterung an dem Gegenstand, da der Gegenstand an dem wenigstens einen Zusatzsitzpolsterungsteil angeordnet ist. Dies gilt in analoger Weise auch für die elastische Rückenpolsterung. Bei einer Ausbildung wenigstens einer Aussparung kann der Gegenstand an dem Körper der Person innerhalb der Aussparung wenigstens teilweise angeordnet werden, sodass dadurch ebenfalls geringe Kräfte zwischen der Person und der Sitzpolsterung an dem Gegenstand auftreten. Dies gilt in analoger Weise auch für die Rückenpolsterung.
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In einer ergänzenden Ausführungsform ist das wenigstens eine Zusatzsitzpolsterungsteil oberseitig an der Sitzpolsterung ausgebildet, so dass der Sitzbezug für das Sitzteil auf dem wenigstens einen Zusatzsitzpolsterungsteil aufliegt und/oder das wenigstens eine Zusatzrückenpolsterungsteil ist oberseitig an der Rückenpolsterung ausgebildet, so dass der Sitzbezug für das Rückenteil auf dem wenigstens einen Zusatzrückenpolsterungsteil aufliegt. Das wenigstens eine Zusatzsitzpolsterungsteil ist oberseitig an der Sitzpolsterung ausgebildet, sodass dadurch zwischen dem Gegenstand an dem Körper der Person und dem wenigstens einen Zusatzsitzpolsterungsteil lediglich der Sitzbezug angeordnet ist. Dies gilt analog auch für das wenigstens eine Zusatzrückenpolsterungsteil.
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In einer ergänzenden Variante ist an dem Hauptsitzpolsterungsteil wenigstens ein Befestigungselement ausgebildet und an dem wenigstens einen Zusatzsitzpolsterungsteil ist je ein Gegenbefestigungselement ausgebildet und das wenigstens eine Zusatzsitzpolsterungsteil ist an dem Hauptsitzpolsterungsteil befestigt, indem das wenigstens eine Befestigungselement und das wenigstens eine Gegenbefestigungselement miteinander verbunden sind und/oder an dem Hauptrückenpolsterungsteil ist wenigstens ein Befestigungselement ausgebildet und an dem wenigstens einen Zusatzrückenpolsterungsteil ist je ein Gegenbefestigungselement ausgebildet und das wenigstens eine Zusatzrückenpolsterungsteil ist an dem Hauptrückenpolsterungsteil befestigt, indem das wenigstens eine Befestigungselement und das wenigstens eine Gegenbefestigungselement miteinander verbunden sind. Mit dem Befestigungselement und dem Gegenbefestigungselement kann somit das wenigstens eine Zusatzsitzpolsterungsteil besonders einfach an dem Hauptsitzpolsterungsteil befestigt werden, insbesondere lösbar befestigt werden bzw. ist hieran lösbar befestigt, sodass dadurch bei einer Verwendung des Kraftfahrzeugs nicht mehr als ein Einsatzfahrzeug das wenigstens eine Zusatzsitzpolsterungsteil durch ein Teil ersetzt werden kann, welches die gleichen elastischen Eigenschaften aufweist wie das Hauptsitzpolsterungsteil, sodass dadurch wieder ein normaler üblicher Fahrzeugsitz nicht für Einsatzkräfte in einfacher Weise zur Verfügung gestellt werden kann. Dies gilt in analoger Weise auch für das Hauptrückenpolsterungsteil.
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In einer zusätzlichen Ausführungsform sind das wenigstens eine Befestigungselement und das wenigstens eine Gegenbefestigungselement form- und/oder kraftschlüssig miteinander verbunden.
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In einer ergänzenden Variante ist das Befestigungselement an dem Hauptsitzpolsterungsteil einteilig und aus dem gleichen Material ausgebildet wie das Hauptsitzpolsterungsteil und/oder das wenigstens eine Gegenbefestigungselement ist an dem wenigstens einen Zusatzsitzpolsterungsteil einteilig und aus dem gleichen Material ausgebildet wie das wenigstens eine Zusatzsitzpolsterungsteil und/oder das Befestigungselement ist an dem Hauptrückenpolsterungsteil einteilig und aus dem gleichen Material ausgebildet wie das Hauptrückenpolsterungsteil und/oder das wenigstens eine Gegenbefestigungselement ist an dem wenigstens einen Zusatzrückenpolsterungsteil einteilig und aus dem gleichen Material ausgebildet wie das wenigstens eine Zusatzrückenpolsterungsteil.
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Zweckmäßig ist das Gegenbefestigungselement als ein Stutzen mit einer Verdickung am Ende des Stutzens ausgebildet und das Befestigungselement ist als Begrenzung einer Bohrung ausgebildet und der Stutzen ist innerhalb der Bohrung angeordnet und die Verdickung außerhalb der Bohrung angeordnet und der Durchmesser der Verdickung ist größer als der Durchmesser der Bohrung, so dass mit der Verdickung das Gegenbefestigungselement an der Begrenzung der Bohrung befestigt ist oder das Befestigungselement ist als ein Stutzen mit einer Verdickung am Ende des Stutzens ausgebildet und ist das Gegenbefestigungselement als eine Begrenzung einer Bohrung ausgebildet und der Stutzen ist innerhalb der Bohrung angeordnet und die Verdickung ist außerhalb der Bohrung angeordnet und der Durchmesser der Verdickung ist größer als der Durchmesser der Bohrung, so dass mit der Verdickung das Befestigungselement an der Begrenzung der Bohrung befestigt ist. Die Verdickung bzw. der Kopf am Ende des Stutzens ist elastisch verformbar, sodass nach der Durchführung durch die Bohrung eine elastische Rückverformung der Verdickung bzw. des Kopfes eintritt und dadurch eine formschlüssige Befestigung der Verdickung bzw. des Kopfes an der Begrenzung der Bohrung ausgebildet ist.
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In einer zusätzlichen Ausführungsform besteht die elastische Sitzpolsterung, insbesondere das Hauptsitzpolsterungsteil und das wenigstens ein Zusatzsitzpolsterungsteil, wenigstens teilweise, insbesondere vollständig, aus Schaumstoff als Material und/oder die elastische Rückenpolsterung, insbesondere das Hauptrückenpolsterungsteil und das wenigstens ein Zusatzrückenpolsterungsteil, besteht wenigstens teilweise, insbesondere vollständig, aus Schaumstoff als Material.
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In einer ergänzenden Ausgestaltung umfasst das Sitzteil eine Schalenstruktur und an der Schalenstruktur ist die elastische Sitzpolsterung befestigt und/oder das Rückenteil umfasst eine Schalenstruktur und an der Schalenstruktur ist die elastische Rückenpolsterung befestigt. Die Schalenstruktur aus Metall und/oder Kunststoff weist eine hohe Steifigkeit auf, sodass dadurch eine sichere und dauerhafte Positionierung des Fahrzeugsitzes innerhalb des Kraftfahrzeugs gewährleistet ist.
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Erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugsitzes, insbesondere eines in dieser Schutzrechtsanmeldung beschriebenen Fahrzeugsitzes, mit den Schritten: zur Verfügung stellen einer elastischen Sitzpolsterung für ein Sitzteil, zur Verfügung stellen einer elastischen Rückenpolsterung für ein Rückenteil, zur Verfügung stellen einer Schalenstruktur je für das Sitzteil und das Rückenteil, zur Verfügung stellen eines Sitzbezuges, Befestigen der Sitzpolsterung an der Schalenstruktur und der Rückenpolsterung an der Schalenstruktur, Befestigen des Sitzbezuges auf der Sitzpolsterung und auf der Rückenpolsterung, wobei aus der Sitzpolsterung wenigstens ein Teil herausgetrennt wird, so dass wenigstens eine Aussparung an einem verbleibenden Hauptsitzpolsterungsteil hergestellt wird zur Aufnahme von Gegenständen, z. B. eine Pistole, an Personen auf dem Fahrzeugsitz und/oder aus der Rückenpolsterung wenigstens ein Teil herausgetrennt wird, so dass wenigstens eine Aussparung an einem verbleibenden Hauptrückenpolsterungsteil hergestellt wird zur Aufnahme von Gegenständen, z. B. eine Pistole, an Personen auf dem Fahrzeugsitz.
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In einer ergänzenden Variante wird das wenigstens eine Teil oberseitig aus der Sitzpolsterung herausgetrennt und/oder das wenigstens eine Teil wird oberseitig aus der Rückenpolsterung herausgetrennt. Das oberseitige Heraustrennen ist erforderlich, da der Gegenstand an der Person oberseitig auf dem Fahrzeugsitz zu liegen kommt.
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In einer ergänzenden Ausgestaltung wird in der wenigstens einen Aussparung an dem Hauptsitzpolsterungsteil je ein Zusatzsitzpolsterungsteil befestigt und/oder in der wenigstens einen Aussparung an dem Hauptrückenpolsterungsteil wird je ein Zusatzrückenpolsterungsteil befestigt. Das wenigstens eine Zusatzsitzpolsterungsteil ist weicher als das Hauptsitzpolsterungsteil, sodass dadurch geringere Kräfte zwischen dem Gegenstand und dem Fahrzeugsitz auftreten und ferner ist dadurch der Gegenstand auch wenigstens teilweise innerhalb der Aussparung angeordnet, da eine starke elastische Verformung des Zusatzsitzpolsterungsteils auftritt. Dies gilt in analoger Weise auch für das Zusatzrückenpolsterungsteil.
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Vorzugsweise weist das wenigstens Zusatzsitzpolsterungsteil ein kleineres Volumen auf als die Aussparung an dem Hauptsitzpolsterungsteil und/oder ist weicher als das Hauptsitzpolsterungsteil und/oder das wenigstens Zusatzrückenpolsterungsteil weist ein kleineres Volumen auf als die Aussparung an dem Hauptrückenpolsterungsteil und/oder ist weicher als das Hauptrückenpolsterungsteil. Aufgrund des kleineren Volumens und/oder der weicheren Eigenschaften des Zusatzsitzpolsterungsteils treten somit geringere Kräfte zwischen dem Gegenstand und dem Fahrzeugsitz auf und damit auch zwischen der Person und dem Gegenstand. Dies gilt in analoger Weise auch für das Zusatzrückenpolsterungsteil.
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In einer ergänzenden Ausführungsform wird das wenigstens eine Zusatzsitzpolsterungsteil form- und/oder kraftschlüssig an dem Hauptsitzpolsterungsteil befestigt, insbesondere indem ein Stutzen mit einer Verdickung am Ende des Stutzens an dem wenigstens einen Zusatzsitzpolsterungsteil in eine Bohrung, insbesondere Durchgangsbohrung, an dem Hauptsitzpolsterungsteil eingeführt wird bis die elastische Verdickung an einem zu der Sitzfläche abgewandten Ende der Bohrung im Bereich der Bohrung angeordnet ist und/oder das wenigstens eine Zusatzrückenpolsterungsteil wird form- und/oder kraftschlüssig an dem Hauptrückenpolsterungsteil befestigt, insbesondere indem ein Stutzen mit einer Verdickung am Ende des Stutzens an dem wenigstens einen Zusatzrückenpolsterungsteil in eine Bohrung, insbesondere Durchgangsbohrung, an dem Hauptrückenpolsterungsteil eingeführt wird bis die elastische Verdickung an einem zu der Rückenfläche abgewandten Ende der Bohrung im Bereich der Bohrung angeordnet ist.
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Zweckmäßig wird an dem verbleibenden Hauptsitzpolsterungsteil an der wenigstens einen Aussparung der Sitzbezug aufgelegt oder auf das wenigstens eine Zusatzsitzpolsterungsteil wird der Sitzbezug aufgelegt und/oder an dem verbleibenden Hauptrückenpolsterungsteil an der wenigstens einen Aussparung wird der Sitzbezug aufgelegt oder auf das wenigstens eine Zusatzrückenpolsterungsteil wird der Sitzbezug aufgelegt und/oder die elastische Sitzpolsterung mit einer Bohrung als Sachlochbohrung zur Verfügung gestellt wird und aufgrund des Heraustrennens des wenigstens einen Teils die Bohrung als Sachbohrung in eine Durchgangsbohrung umgewandelt wird und/oder die elastische Rückenpolsterung mit einer Bohrung als Sachlochbohrung zur Verfügung gestellt wird und aufgrund des Heraustrennens des wenigstens einen Teils die Bohrung als Sachbohrung in eine Durchgangsbohrung umgewandelt wird.
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Erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug mit wenigstens einem Fahrzeugsitz, wobei der Fahrzeugsitz als ein in dieser Schutzrechtsanmeldung beschriebener Fahrzeugsitz ausgebildet ist.
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Das wenigstens eine Zusatzsitzpolsterungsteil ist weicher als das Hauptsitzpolsterungsteil und dies bedeutet insbesondere, dass der E-Modul und/oder die Hookesche Federkonstante des Zusatzsitzpolsterungsteils kleiner ist als der des Hauptsitzpolsterungsteils, insbesondere der E-Modul oder die Hookesche Federkonstante des Zusatzsitzpolsterungsteils kleiner ist als 90%, 70%, 50% oder 30% des E-Moduls und/oder der Hookeschen Federkonstante des Hauptsitzpolsterungsteils.
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Das wenigstens eine Zusatzrückenpolsterungsteil ist weicher als das Hauptrückenpolsterungsteil und dies bedeutet insbesondere, dass der E-Modul und/oder die Hookesche Federkonstante des Zusatzrückenpolsterungsteils kleiner ist als der des Hauptrückenpolsterungsteils, insbesondere der E-Modul oder die Hookesche Federkonstante des Zusatzrückenpolsterungsteils kleiner ist als 90%, 70%, 50% oder 30% des E-Moduls und/oder der Hookeschen Federkonstante des Hauptrückenpolsterungsteils.
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Zweckmäßig umfasst der Fahrzeugsitz eine Einrichtung zum Verschwenken des Rückenteils um eine im Wesentlichen horizontale Schwenkachse.
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Insbesondere ist das Volumen des Zusatzsitzpolsterungsteils kleiner als das Volumen des Hauptsitzpolsterungsteils, insbesondere ist das Volumen des Zusatzsitzpolsterungsteils kleiner als 70%, 50%, 40%, 30%, 20% oder 10% des Volumens des Hauptsitzpolsterungsteils.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist das Volumen des Zusatzrückenpolsterungsteils kleiner als das Volumen des Hauptrückenpolsterungsteils, insbesondere ist das Volumen des Zusatzrückenpolsterungsteils kleiner als 70%, 50%, 40%, 30%, 20% oder 10% des Volumens des Hauptrückenpolsterungsteils.
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Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt:
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1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeuges,
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2 einen Längsschnitt des Fahrzeugsitzes,
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3 eine perspektivische Ansicht einer Rückenpolsterung in einem ersten Ausführungsbeispiel,
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4 eine perspektivische Ansicht der Rückenpolsterung in einem zweiten Ausführungsbeispiel,
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5 eine perspektivische Ansicht der Rückenpolsterung in einem dritten Ausführungsbeispiel,
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6 einen Teilquerschnitt A-A der Rückenpolsterung gemäß 5 vor einem Heraustrennen eines Teils der Rückenpolsterung,
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7 den Teilquerschnitt gemäß 6 mit einer Schneidelinie,
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8 den Teilquerschnitt gemäß 6 nach dem Heraustrennen des Teils der Rückenpolsterung,
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9 den Teilquerschnitt gemäß 8 mit einem Zusatzrückenpolsterungsteil,
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10 den Teilquerschnitt gemäß 8 mit dem Zusatzrückenpolsterungsteil, welches an einem Zusatzrückenpolsterungsteil befestigt ist,
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11 den Teilquerschnitt gemäß 8 mit einem Sitzbezug, welcher an einem Hauptrückenpolsterungsteil befestigt ist und
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12 eine perspektivische Ansicht eines Gürtels mit Gegenständen, z. B. eine Pistole.
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Ein Kraftfahrzeug 2 mit einer Karosserie 17 sowie einem Antriebsmotor, zum Beispiel einem Verbrennungs- und/oder Elektromotor, dient zur Aufnahme von Personen innerhalb eines Innenraums 3 des Kraftfahrzeugs 2. Innerhalb des Innenraums 3 sind Fahrzeugsitze 1, zum Beispiel zwei Vordersitze 1 und drei Rücksitze 1 angeordnet.
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Der Fahrzeugsitz 1, zum Beispiel der Vordersitz 1, umfasst ein Sitzteil 5 und ein Rückenteil 8. Das Sitzteil 5 umfasst eine Sitzpolsterung 6 aus einem elastischen Material, nämlich Schaumstoff und die Sitzpolsterung 6 ist an einer Schalenstruktur 14, welches im Wesentlichen plattenförmig ist, befestigt und die Schalenstruktur 14 ist mittels einer Sitzhalterung 16 an der Karosserie 17 befestigt. Auf einer Oberseite 12 der Sitzpolsterung 6 ist ein Sitzbezug 11 aus Stoff oder Leder angeordnet. Die der Oberseite 12 gegenüberliegende Seite des Sitzteils 5 ist eine Unterseite 13. Eine Sitzfläche 7 an dem Sitzbezug 11 dient zum unmittelbaren Kontakt einer Person auf dem Fahrzeugsitz 1. In analoger Weise umfasst das Rückenteil 8 eine Rückenpolsterung 9 aus einem elastischen Schaumstoff sowie den Sitzbezug 11, welcher auf einer Oberseite 12 der Rückenpolsterung 9 angeordnet ist und eine Rückenfläche 10 bildet bzw. begrenzt. Die Oberseite 12 ist die der Person zugewandte Seite des Rückenteils 8 und die gegenüberliegende Seite zu der Oberseite 12 ist die Unterseite 13 des Rückenteils 8. Die Rückenpolsterung 9 ist ebenfalls mittels der Schalenstruktur 14 fixiert. Mit einer nicht dargestellten Verbindungseinrichtung ist die Schalenstruktur 14 an dem Sitzteil 5 mit der Schalenstruktur 14 an dem Rückenteil 8 verbunden und dabei ist außerdem das Rückenteil 8 um eine Schwenkachse 15 verschwenkbar.
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Die Sitzpolsterung 6 ist zweiteilig ausgebildet, nämlich aus einem Hauptsitzpolsterungsteil 18 und einem Zusatzsitzpolsterungsteil 19. Dabei ist das Zusatzsitzpolsterungsteil 19 weicher als das Hauptsitzpolsterungsteil 18. In analoger Weise ist die Rückenpolsterung 9 aus einem Hauptrückenpolsterungsteil 20 und einem Zusatzrückenpolsterungsteil 21 aufgebaut und das Zusatzrückenpolsterungsteil 21 ist weicher als das Hauptrückenpolsterungsteil 20. Sitzt eine Person auf dem Fahrzeugsitz 1, zum Beispiel ein Polizist, welcher an einem Gürtel 22 Gegenstände 23 trägt, zum Beispiele eine Pistole 24, einen Schlagstock 25 oder Handschellen, treten zwischen der Person und dem Fahrzeugsitz 1 Druckkräfte auf. Die Gegenstände 23 an dem Gürtel 22 weisen dabei bezüglich der Geometrie des Körpers der Person lokale Auswölbungen bezüglich des Körpers der Person auf, sodass dadurch höhere Druckkräfte zwischen der Person und dem Fahrzeugsitz an den Gegenständen 23 auftreten würden. Das Zusatzsitzpolsterungsteil 19 und das Zusatzrückenpolsterungsteil 21 sind dabei dahingehend an dem Fahrzeugsitz 1 in ihrer Position angeordnet, sodass die Gegenstände 23 mittelbar durch die Sitzbezüge 11 auf dem Zusatzsitzpolsterungsteil 19 und dem Zusatzrückenpolsterungsteil 21 zu liegen kommen. Aufgrund der weicheren Eigenschaften des Zusatzsitzpolsterungsteils 19 und des Zusatzrückenpolsterungsteils 21 kommt es dadurch zu im Wesentlichen gleichen Druckkräften zwischen dem Körper der Person und dem Fahrzeugsitz sowohl im Bereich der Gegenstände 23 als auch außerhalb der Gegenstände 23. Personen auf dem Fahrzeugsitz 1, zum Beispiel einem Polizist in dem Kraftfahrzeug 2 als einem Einsatzfahrzeug, können dadurch komfortabel und bequem auf dem Fahrzeugsitz 1 dauerhaft Platz nehmen, da auch im Bereich der Gegenstände 23 auf dem Körper der Person die im Wesentlichen gleichen Druckkräfte zwischen der Person und dem Fahrzeugsitz 1 wirken als außerhalb der Gegenstände 23.
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In den 3, 4 und 5 sind verschiedene Ausführungsbeispiele für die Anordnung von Zusatzrückenpolsterungsteilen 21 an einer Oberseite 12 der Rückenpolsterung 9 dargestellt. Dies gilt analog auch für eine Sitzpolsterung 6. Die Zusatzrückenpolsterungsteile 21 sind dabei innerhalb einer Aussparung 33 des Hauptrückenpolsterungsteils 20 angeordnet, sodass die Oberseite 12 des Zusatzrückenpolsterungsteils 21 und des Hauptrückenpolsterungsteils 20 jeweils bündig enden.
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In den 6 bis 10 sind die Herstellungsschritte zur Herstellung eines Fahrzeugsitzes 1 mit der in 5 dargestellten Rückenpolsterung 9 dargestellt. In den 6 bis 10 handelt es sich dabei jeweils um einen horizontalen Teilquerschnitt A-A gemäß 5 der Rückenpolsterung 9 im Bereich des Zusatzrückenpolsterungsteils 21. Die Rückenpolsterung 9 wird einteilig aus einem Schaumstoffteil hergestellt und kann für normale Kraftfahrzeuge 2 eingesetzt werden. Zur Verwendung in dem Kraftfahrzeug 2 für ein Einsatzfahrzeug wird ein Teil 32 der Sitzpolsterung 6 an einer Schneidelinie 4 herausgetrennt (7), sodass eine Aussparung 33 nach dem Heraustrennen des Teils 32 verbleibt (8). Der Rest der ursprünglich hergestellten Sitzpolsterung 6 aus Schaumstoff bildet damit das Hauptrückenpolsterungsteil 20. Dieses wird bereits bei der Herstellung mit einer Bohrung 30 als Sachlochbohrung 30 versehen, sodass nach dem Heraustrennen des Teils 32 an der Schneidelinie 4 die Bohrung 30 als Durchgangsbohrung 30 in die Aussparung 33 mündet (8). Das Zusatzrückenpolsterungsteil 21 (9 und 10) ist wesentlich weicher als das Hauptrückenpolsterungsteil 20 und weist einen Stutzen 28 als ein Gegenbefestigungselement 27 auf und am Ende des Stutzens 28 ist eine Verdickung 29 bzw. ein Kopf 29 ausgebildet. Der Kopf 29, der Stutzen 28 und auch das übrige Zusatzrückenpolsterungsteil 21 sind aus dem gleichen Material wie das Hauptrückenpolsterungsteil 20, nämlich Schaumstoff, ausgebildet, jedoch mit einer anderen Materialgüte, nämlich mit wesentlich weicheren Eigenschaften. Eine Bohrung 30 ist von einer Begrenzung 31 begrenzt und diese Begrenzung 31 ist von dem Hauptrückenpolsterungsteil 20 gebildet. Die Begrenzung 31 bildet dabei ein Befestigungselement 26. Zum Befestigen des Zusatzrückenpolsterungsteils 21 an dem Hauptrückenpolsterungsteil 20 wird der Stutzen 28 mit der Verdickung 29 zuerst in die Bohrung 30 eingeführt, sodass es zu einer elastischen Verformung der Verdickung 29 und auch der Begrenzung 31 kommt. Nach dem vollständigen Durchführen des Stutzens 28 ist die Verdickung 29 außerhalb der Bohrung 30 (10) elastisch rückverformt angeordnet und liegt dabei auf der Begrenzung 31 auf, sodass dadurch eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Kopf 29 und der Begrenzung 31 hergestellt wird. Anschließend wird auf das Hauptrückenpolsterungsteil 20 und das Zusatzrückenpolsterungsteil 21 der Sitzbezug 11 aufgelegt und befestigt (nicht in 10 dargestellt).
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Dieses oben beschriebene Herstellungsverfahren für die Rückenpolsterung 9 kann in analoger Weise auch für die Sitzpolsterung 6 eingesetzt werden.
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In einem weiteren Herstellungsverfahren für den Fahrzeugsitz 1 wird nach dem in 8 oben beschriebenen Herstellungsschritt nicht das Zusatzrückenpolsterungsteil 21 aus dem weichen Schaumstoff befestigt, sondern der Sitzbezug 11 mit dem Stutzen 28 sowie der Verdickung 29, sodass dadurch nach der Herstellung des Fahrzeugsitzes 1 eine Aussparung 33 oberhalb des Sitzbezuges 1 an der Rückenpolsterung 9 vorhanden ist zur Aufnahme der Gegenstände 23.
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Insgesamt betrachtet sind mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz 1 wesentliche Vorteile verbunden. Die Rückenpolsterung 9 kann bei der Herstellung sowohl für normale Fahrzeugsitze 1 als auch für Fahrzeugsitze 1 in Einsatzfahrzeugen verwendet werden. Dabei muss lediglich aufgrund der bereits vorgesehenen Bohrung 30 das Teil 32 herausgetrennt werden, sodass entweder an der Aussparung 33 das Zusatzrückenpolsterungsteil 21 aus dem elastischeren Schaumstoff befestigt wird oder sofort der Sitzbezug 11, sodass eine Aussparung 33 an der Rückenpolsterung 9 vorhanden ist. Dadurch treten beim Einsatz des Fahrzeugsitzes 1 in Kraftfahrzeugen 2 als Einsatzfahrzeugen 2 zwischen den Gegenständen 23 an der Person auf dem Fahrzeugsitz 1 die im Wesentlichen gleichen Druckkräfte auf als auch außerhalb der Gegenstände 23 zwischen der Person und dem Fahrzeugsitz 1. Dies ermöglicht es beispielsweise Polizisten, auf dem Fahrzeugsitz 1 bequem und komfortabel auf dem Fahrzeugsitz 1 dauerhaft ihren Dienst zu versehen. Bei einem späteren Verkauf des Kraftfahrzeugs 2 als dem Einsatzfahrzeug 2 kann dieses in einfacher Weise wieder rückgebaut werden, indem einfach das Zusatzrückenpolsterungsteil 21 entfernt wird und anstelle des Zusatzrückenpolsterungsteils 21 aus dem weichen Schaumstoff ein nachträgliches Rückenpolsterungsteil eingesetzt wird, welches die gleiche Härte bzw. Weichheit aufweist wie das Hauptrückenpolsterungsteil 20 oder dieses wird an der Aussparung 33 befestigt.
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Es wurde wenigstens ein Ausführungsbeispiel beschrieben, wobei zu beachten ist, dass eine große Anzahl an Varianten hierzu existieren. Es sollte auch wahrgenommen werden, dass das Ausführungsbeispiel oder die Ausführungsbeispiele nur Beispiele sind und damit nicht beabsichtigt ist, den Schutzumfang, die Anwendbarkeit bzw. Ausführbarkeit oder den Aufbau in irgendeiner Weise zu beschränken. Die oben stehende Beschreibung vermittelt den Fachmann mit einer geeigneten Anleitung zur Ausführung von wenigstens einem Ausführungsbeispiel. Es ist zu verstehen, dass verschiedene Veränderungen gemacht werden können in der Funktion und der Anordnung der beschriebenen Komponenten in einer beispielhaften Ausführungsform ohne vom Schutzumfang der nachstehenden Ansprüche und sowie den Äquivalenten der nachstehenden Ansprüche abzuweichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Kraftfahrzeug
- 3
- Innenraum
- 4
- Schneidelinie
- 5
- Sitzteil
- 6
- Sitzpolsterung
- 7
- Sitzfläche
- 8
- Rückenteil
- 9
- Rückenpolsterung
- 10
- Rückenfläche
- 11
- Sitzbezug
- 12
- Oberseite
- 13
- Unterseite
- 14
- Schalenstruktur
- 15
- Schwenkachse
- 16
- Sitzhalterung
- 17
- Karosserie
- 18
- Hauptsitzpolsterungsteil
- 19
- Zusatzsitzpolsterungsteil
- 20
- Hauptrückenpolsterungsteil
- 21
- Zusatzrückenpolsterungsteil
- 22
- Gürtel
- 23
- Gegenstand
- 24
- Pistole
- 25
- Schlagstock
- 26
- Befestigungselement
- 27
- Gegenbefestigungselement
- 28
- Stutzen
- 29
- Verdickung
- 30
- Bohrung
- 31
- Begrenzung der Bohrung
- 32
- Teil, welches herausgetrennt wird
- 33
- Aussparung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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