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Die folgende Erfindung betrifft einen Außenspiegel, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, sowie ein Kraftfahrzeug mit einem Spiegeldreieck, an welchem ein solcher Außenspiegel befestigt ist.
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Moderne, in Kraftfahrzeugen verbaute Außenspiegel weisen in der Regel ein aerodynamisch optimiertes Gehäuse auf. Dennoch treten bei solchen herkömmlichen Außenspiegeln im Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs oftmals unerwünschte Turbulenzen in der den Außenspiegel umströmenden Luft auf. Diese Turbulenzen erhöhen zum einen auf unerwünschte Weise den Strömungswiderstand des Außenspiegels und somit des gesamten Kraftfahrzeugs, zum anderen können sie für eine störende Geräuschentwicklung, insbesondere im Befestigungsbereich des Außenspiegels am Kraftfahrzeug sorgen.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, bei der Verbesserung der aerodynamischen Eigenschaften von Außenspiegeln, insbesondere für Kraftfahrzeuge, neue Wege aufzuzeigen.
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Dieses Problem wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einen Spiegelfuß des Außenspiegels mit einem Fortsatz in der Art einer Flosse zu versehen, welcher derart ausgebildet ist, dass er als Strömungsabrisskante für die den Außenspiegel umströmende Luft wirkt und das sog. Nachlaufgebiet verringert. Auf diese Weise werden störende Turbulenzen in der den Außenspiegel umströmenden Luft weitgehend vermieden, was sich günstig auf die Aeroakustik des Außenspiegels und des den Außenspiegel verwendenden Kraftfahrzeugs auswirkt. Zusätzlich wird das Auftreten einer unerwünschten Geräuschentwicklung im Bereich des Außenspiegels bzw. im Bereich des Spiegeldreiecks des den Außenspiegel verwendenden Kraftfahrzeugs weitgehend oder sogar vollständig vermieden.
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Der erfindungsgemäße Außenspiegel weist ein Spiegelgehäuse und einen mit diesem verbundenen Spiegelfuß auf. Die Verbindung zwischen Spiegelfuß und Spiegelgehäuse kann beispielsweise gelenkig, aber auch starr ausgebildet sein. Mittels des Spiegelfußes kann der Außenspiegel an einem Spiegeldreieck des Kraftfahrzeugs befestigt werden. In das Spiegelgehäuse kann ein Spiegelelement mit einer spiegelnden Oberfläche eingesetzt sein. Das Spiegelgehäuse kann hinsichtlich der den Außenspiegel im Fahrbetrieb des Fahrzeugs umströmenden Luft eine aerodynamisch optimierte Oberflächengeometrie aufweisen. Hierzu kann das Spiegelgehäuse beispielsweise eine gewölbt ausgebildete Oberflächenkontur aufweisen, welche in einem am Fahrzeug montierten Zustand des Außenspiegels nach vorne weist.
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Am Spiegelfuß des Außenspiegels ist nun erfindungsgemäß ein Fortsatz vorgesehen, welcher wie vorangehend erläutert derart ausgebildet ist, dass er als Strömungsabrisskante auf die den Außenspiegel umströmende Luft wirkt. Der erfindungsgemäße Fortsatz kann zur Ausbildung einer Strömungsabrisskante prinzipiell an beliebigen, herkömmlichen Außenspiegeln mit verschiedenen Gehäuse-Geometrien und unterschiedlichster technischer Bauart angebracht werden.
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Vorzugsweise ist der Fortsatz im Übergangsbereich zwischen zwei, vorzugsweise im Wesentlichen rechtwinklig, aufeinander treffenden Außenseiten des Spiegelfußes vorgesehen. Mit im Wesentlichen rechtwinklig ist dabei ein Winkelbereich zwischen 70° und 110°, vorzugsweise von 80° bis 100° gemeint. In Varianten sind selbstverständlich auch andere Winkelbereiche vorstellbar. Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, dass der Bereich, in welchem die beiden Außenseiten aufeinander treffen, in der Art einer scharfen Kante ausgebildet sein muss. Vielmehr kann der Übergangsbereich zwischen zwei Außenseiten auch eine Fase aufweisen oder mittels eines gekrümmt ausgebildeten Übergangsabschnitts in die zweite Außenseite übergehen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann der Fortsatz entgegen einer Längsrichtung des Spiegelfußes vom Übergangsbereich abstehen und sich in einer Hochrichtung des Spiegelfußes entlang des Übergangsbereichs erstrecken. Die Begriffe „Längsrichtung” und „Hochrichtung” beziehen sich dabei auf eine Gebrauchslage des Außenspiegels in einem am Fahrzeug montierten Zustand. Die Längsrichtung des Spiegelfußes entspricht also einer Längsrichtung bzw. Vorwärts-Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs.
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Entsprechendes gilt für die Hochrichtung des Spiegelfußes, welche demnach einer Hochrichtung des Kraftfahrzeugs entspricht. Durch die Anordnung des Fortsatzes entgegen der Längsrichtung kann dieser für die den Außenspiegel in einem Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs umströmende Luft, welche den Außenspiegel bei einer Vorwärtsbewegung des Kraftfahrzeugs in Fahrtrichtung entgegen dessen Längsrichtung umströmt, auf effektive Weise als Strömungsabrisskante wirken, was die Ausbildung von unerwünschten Turbulenzen im Bereich des Fortsatzes verhindert.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann der Fortsatz in der Art einer Flosse ausgebildet sein. Auf diese Weise können die erwünschten Strömungseigenschaften des Fortsatzes in der Art einer Strömungsabrisskante auf einfache und dennoch effektive Weise erzielt werden, was sich günstig auf die Herstellungskosten des Außenspiegels auswirkt.
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Die Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einem Spiegeldreieck, an welchem ein Außenspiegel mit einem oder mehreren der vorangehend genannten Merkmale befestigt ist.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch:
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1 einen aus dem Stand der Technik bekannten und an einem Kraftfahrzeug befestigten Außenspiegel in einer perspektivischen Ansicht,
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2 den Außenspiegel der 1 in einer Schnittansicht,
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3 einen vergrößerten Ausschnitt der 2,
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4 einen erfindungsgemäßen Außenspiegel in einer Teilansicht.
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In der 1 ist eine Fahrertür 10 mit einem an einem Spiegeldreieck 11 befestigten, herkömmlichen Außenspiegel 12 gezeigt. Der Außenspiegel 12 umfasst ein Spiegelgehäuse 13 mit einem in das Gehäuse 13 eingesetzten Spiegelelement 15, das eine spiegelnde Oberfläche aufweist. Des Weiteren umfasst der Außenspiegel 12 einen mit dem Spiegelgehäuse 13 gelenkig oder starr verbundenen Spiegelfuß 14.
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Die 2 zeigt den in der 1 dargestellten Bereich um die Fahrertür 10 in einer geschnittenen Ansicht. 3 zeigt den in 2 mit dem Bezugszeichen A gekennzeichneten Bereich in einer vergrößerten Darstellung. Betrachtet man die Darstellung der 2 und 3, so erkennt man, dass im Bereich zwischen dem Spiegelfuß 14 des Außenspiegels 12 und dem Spiegeldreieck 11 des Kraftfahrzeugs 10 in dem mit A bezeichneten Bereich Turbulenzen in der den Außenspiegel 12 umströmenden Luft auftreten können. In der 3 ist die den Außenspiegel 12 umströmende Luft exemplarisch durch Strömungspfeile mit den Bezugszeichen L1, L2 und L3 dargestellt. Aus dem wirbelartigen Verlauf des Strömungspfeils L3 entnimmt man, dass in diesem Bereich des Außenspiegels 12 unerwünschte Turbulenzströmungen in der Art von Wirbeln o. ä. auftreten können, welche sich nachteilig auf die Aerodynamik des Außenspiegels 12 und somit des den Außenspiegel 12 verwendenden Kraftfahrzeugs 10 auswirken. Zugleich kann die Turbulenzströmung L3 für eine störende Geräuschentwicklung im Bereich des Außenspiegels 12 sorgen, die auf störende Weise während eines Fahrbetriebs des Kraftfahrzeugs von dessen Insassen wahrgenommen werden kann.
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In der 4 ist nun in einer zu der 3 korrespondierenden Darstellung der erfindungsgemäße Außenspiegel 1 gezeigt. Der Außenspiegel 1 umfasst ein in der vergrößerten Darstellung der 4 nicht gezeigtes Spiegelgehäuse sowie einen mit diesem gelenkig oder starr verbundenen Spiegelfuß 6, mittels welchem der Außenspiegel 1 am Spiegeldreieck des Kraftfahrzeugs befestigt werden kann. Im Gegensatz zu dem in den 1 bis 3 gezeigten, aus dem Stand der Technik bekannten Außenspiegel 12 weist der erfindungsgemäße Außenspiegel 1 einen am Spiegelfuß 6 vorgesehenen Fortsatz 3 auf, der als Strömungsabrisskante auf die den Spiegelfuß 6 umströmende Luft L1, L2 wirkt. Durch die Wirkung des Fortsatzes 3 als Strömungsabrisskante wird die Ausbildung von Turbulenzen im Bereich A des Spiegelfußes 6 des Außenspiegels 1 vermieden.
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Dies wird durch den in der 4 – im Vergleich zur Darstellung der 2 und 3 – nicht mehr vorhandenen, wirbelförmigen Strömungspfeil L3, zum Ausdruck gebracht; Vielmehr umströmt die Luft – schematisch dargestellt durch die Strömungspfeile L1, L2 – den Außenspiegel 1 im Bereich A wirbelfrei, also weitgehend oder vollständig ohne Ausbildung unerwünschter Turbulenzen.
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Der Fortsatz 3 kann wie in der 4 gezeigt in einem Übergangsbereich 4 zwischen zwei aufeinander treffenden Außenseiten 5a, 5b des Spiegelfußes 6 vorgesehen sein. Die beiden Außenseiten können dabei wie in der 4 gezeigt im Wesentlichen rechtwinklig aufeinander treffen, selbstverständlich jedoch in Varianten auch unter einem anderen, von einem 90°-Winkel abweichenden Winkel. Beispielsweise kann dieser Winkelbereich zwischen 70° und 110°, vorzugsweise zwischen 80° bis 100° liegen. Der Fortsatz 3 kann sich entgegen einer Längsrichtung L des Außenspiegels 1 erstrecken, wobei eine solche Längsrichtung L in einem an ein Kraftfahrzeug montierten Zustand des Außenspiegels 1 identisch mit der Längsrichtung des Kraftfahrzeugs ist. Entsprechend kann der Fortsatz 3 sich in einer Hochrichtung H des Spiegelfußes 6 entlang des Übergangsbereichs 4 erstrecken. Die Hochrichtung H entspricht dabei in einem an ein Kraftfahrzeug montierten Zustand des Außenspiegels 1 der Hochrichtung H des Kraftfahrzeugs. Zur Erzeugung einer besonders optimierten aerodynamischen Wirkung kann der Fortsatz 3 in der Art einer Flosse ausgebildet sein.