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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur drahtlosen Einstellung und Signalisierung von Informationen von elektrischen Haushaltsgeräten, insbesondere Kochfeldern.
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STAND DER TECHNIK
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Es gibt zahlreiche Vorrichtungen zur Einstellung von Kochfeldern. Mit dem Aufkommen von elektronisch gesteuerten Kochfeldern kamen zur klassischen Bedieneinheit des Drehknebels vermehrt Steuerungen zum Einsatz, die auf berührungsempfindlichen Sensoren basieren. Hierzu zählen insbesondere sogenannte Touch-Bedienfelder, denen überwiegend ein kapazitives Funktionsprinzip zu Grunde liegt. Die Gründe dafür, dass derzeit (bei autarken Kochfeldern) fast nur noch Touch-Bedienelemente angeboten werden sind im Wesentlichen folgende: Zum einen sind Drehknebel-Bedieneinheiten wesentlich teurer in der Herstellung, zum anderen bieten sie oft weniger Komfortfunktionen, wie beispielsweise die Realisierung einer zeitgesteuerten Beheizung. Ein weiterer wesentlicher Nachteil besteht darin, dass durch dir für den Einbau der Knebel notwendige Frontblende des Küchenmöbels wertvoller Platz für eine Schublade verloren geht.
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In
DE20212382U1 wird eine Fernbedienung für ein autarkes Kochfeld beschrieben, bei der die Steuerung drahtlos übe ein Bedienfeld in der Dunstabzugshaube integriert ist. Diese Lösung hat den Nachteil dass eine Abzugshaube über dem Kochfeld montiert sein muss in einer Höhe, die von dem jeweiligen Benutzer erreicht werden muss. Dies kann bei kleineren Menschen zu Problemen führen.
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In
DE 10 2010 048 081 A1 wird ein Drehknebel offenbart, der gegenüber den allgemein üblichen Knebeln war zusätzliche Funktionen durch Drücken und Ziehen bietet, jedoch ebenfalls einen leitungsgebundenen Einbau erfordert. In
EP2302799A2 wird eine Bedienvorrichtung offenbart, bei der ein Drehelement auf das Glas des Kochfeldes aufgesetzt wird und mittels Sensoren unter dem Glas die Funktion realisiert wird. Dies bietet den Vorteil, dass in einem gewissen Maße die Haptik des klassischen Drehknebels simuliert wird und zum anderen der Wegfall des Schubes unter dem Kochfeld vermieden wird. Allerdings erfordert die Vorrichtung das Umsetzen des Drehelementes auf die jeweilige Kochstelle, was in der Praxis zu weniger Flexibilität führt und zum anderen ein ausreichend schnelles Eingreifen (beispielsweise beim Überkochen eines Kochgefäßes) verhindern kann.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zur Bedienung eines Kochfeldes mittels Drehknebel der im Anspruch 1 angegebenen Art zu schaffen, die durch eine integrierte Vorrichtung zur drahtlosen Energie- und Signalübertragung es ermöglicht den Drehknebel in eine Schublade einzubauen und dennoch deren Funktion zu erhalten. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zu entnehmen. Erfindungsgemäß beinhaltet die Vorrichtung eine Einheit zur drahtlosen Übertragung von Signalen. Vorzugsweise ist diese Kommunikationsstrecke bidirektional. Dies bietet insbesondere auch den Vorteil, dass die Kommunikation gesichert werden kann und im Falle einer fehlenden Telegrammbestätigung bzw. eines fehlenden zyklischen Lebenstelegramms das Kochfeld in einen sicheren Zustand gebracht werden kann. Dieser Umstand könnte vorteilhaft dazu benutzt werden eine Notabschaltfunktion zu realisieren: wird der Schub länger als eine definierte Zeit heraus gezogen schaltet des komplette Kochgerät ab. Dies könnte insbesondere bei älteren Menschen im Falle einer gesundheitlichen Beeinträchtigung eine sicherheitsfördernde Vorrichtung sein. Weiterhin beinhaltet die Vorrichtung eine Einheit zur drahtlosen Energieübertragung zur Versorgung des Mikroprozessors und der drahtlosen Datenübertragungseinrichtung, sowie zur Versorgung eines ggf. vorhandenen optischen Signalgebers, beispielsweise in Form einer Leuchtscheibe.
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Eine vorteilhafte Ausführung ist in 1 gezeigt. Der Knebel (104), der vorteilhafterweise in die Frontblende eines Schubes eingebaut ist wird über eine kabelgebundene Verbindung (103) mit dem Transceiver (101) verbunden. Dieser Transceiver enthält sowohl eine geeignete Sende- und Empfangsvorrichtung (102) für die Datenkommunikation, als auch eine Empfangsvorrichtung (110) für Energie. Der Transceiver (101) kommuniziert mit dem Transceiver (106), welcher ebenfalls eine Sende- und Empfangsvorrichtung (105) für Daten und eine Sendevorrichtung (109) für Energie beinhaltet. Der Transceiver (106) ist dann weiterhin über eine kabelgebundene Verbindung (107) mit der Steuerung (108) des Kochgerätes verbunden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführung der Vorrichtung auf der Seite des Knebels ist in 2 gezeigt. Der Transceiver (101) ist um eine Vorrichtung zur Energiespeicherung (201) ergänzt. Dadurch können beispielsweise optische Indikatoren (202) im Knebel (104) auch bei gezogenem Schub weiter in Funktion bleiben.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführung könnte darin bestehen, dass Transceiver (105, 102) und Energieübertragung (109, 110) zusammengefasst werden, indem die Daten in geeigneter Form auf die (getaktete) Energieübertragung aufmoduliert werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt eine vorteilhafte Ausführung der Bedienvorrichtung, bestehend aus Knebel (104) und Verbindung (103) zu Transceiver (101). Dieser Transceiver enthält sowohl eine geeignete Sende- und Empfangsvorrichtung (102) für die Datenkommunikation, als auch eine Empfangsvorrichtung (110) für Energie. Der Transceiver (101) kommuniziert mit dem Transceiver (106), welcher ebenfalls eine Sende- und Empfangsvorrichtung (105) für Daten und eine Sendevorrichtung (109) für Energie beinhaltet. Der Transceiver (106) ist dann weiterhin über eine kabelgebundene Verbindung (107) mit der Steuerung (108) des Kochgerätes verbunden.
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2 zeigt eine vorteilhafte Ausführung des Transceivers (101) in der Art, dass dieser um eine Vorrichtung zur Energiespeicherung (200) erweitert wird. Dadurch können auch bei gezogenem Schub beispielsweise optische Indikatoren (201) im Knebel (104) weiterhin in Funktion bleiben.
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3 zeigt eine vorteilhafte Ausführung der Stellvorrichtung (300) in der Art, dass das Gehäuse (304) zur Aufnahme der Steuerung (303) so ausgeführt ist, dass es komplett in der Front (307) des Schubes versenkt ist. Die Bedienung erfolgt durch den beweglichen Teil (301). Über das Kabel (306) wird der Knebel mit dem Transceiver (305) an der Rückseite (309) des Schubes verbunden.
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WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
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In 1 ist eine Erfindungsgemäße Ausführung der Stellvorrichtung dargestellt. Der Knebel (104) beinhaltet vorteilhafterweise eine Steuerelektronik, vozugsweise mit einem Mikrokontroller. Diese Steuerelektronik ist über eine mehrpolige Kabelverbindung (103) mit dem Transceiver (101) verbunden. Die Kabelverbindung dienst sowohl zur Stromversorgung der Steuerung im Knebel (104), als auch zur Datenübertragung von und zum Transceiver (103).
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Der Transceiver (101) beinhaltet beispielsweise eine Spule, die zusammen mit einer Spule im Transceiver (106) einen Übertrager bildet. Durch geeignete Ansteuerung der Spule im Transceiver (106) wird in der Knebelseitigen Spule eine Spannung induziert, welche durch geeignete Beschaltung die Betriebsspannung für die Steuerelektronik im Knebel (104) erzeugt. Zur Datenübertragung wird vorteilhafterweise eine drahtlose Übertragung mittels Funk oder Infrarot in den Transceivern (101, 106) realisiert. Aufgrund der sehr kurzen Distanz und der geringen benötigten Datenrate wäre Infrarot eine störsichere Variante. Außerdem ließe sich durch Messung der Lichtstärke sehr einfach ein ausgezogener Schub detektieren. Der Transceiver (106) wird entsprechend passend zu Transceiver (101) ausgeführt und mit Hilfe einer mehrpoligen Kabelverbindung (107) mit der Steuerung (108) des Kochgerätes verbunden. In 3 ist eine vorteilhafte Ausführung des Knebels in einer vorteilhaften Einbausituation gezeigt. Der hintere Teil des Gehäuses (304), der die Steuerelektronik (303) beinhaltet ist so dimensioniert, dass er in der Front (307) eines Schubes eingelassen werden kann. Dadurch ist gewährleistet, dass weiterhin Standard-Besteckeinsätze verwendet werden können. Die Verbindung des Knebels mit dem Transceiver (305) erfolgt über eine Kabelverbindung (306) die beispielsweise unter dem Boden des Schubes verlegt werden kann. In der Rückwand (305) des Schubes ist der Transceiver (305) untergebracht. Dieser kommuniziert mit dem zweiten, stationären Transceiver im Korpus des Küchenmöbels. In einer weiteren Vorteilhaften Ausführung ist der Transceiver (305) an einer Seitenwand des Schubes angebracht. Der Knebel (301) ist dabei nicht auf drehende Bewegung beschränkt. Es sind vielmehr auch weitere Funktionen wie Drücken, ziehen oder schieben möglich.
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Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar.
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Auch ist die Erfindung nicht auf die genannten Anwendungsmöglichkeiten beschränkt.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- Transceiver, knebelseitig
- 102
- Datentransceiver, knebelseitig
- 103
- Kabelverbindung
- 104
- Knebel
- 105
- Datentransceiver, kochgeräteseitig
- 106
- Transceiver, kochgeräteseitig
- 107
- Kabelverbindung
- 108
- Steuerung Kochgerät
- 109
- Energieübertragung, kochgeräteseitig
- 110
- Energieerzeugung, knebelseitig
- 201
- Energiespeicher
- 202
- Optischer Indikator
- 300
- Stellvorrichtung
- 301
- Beweglicher Teil Knebel
- 302
- Optischer Indikator
- 303
- Steuerelektronik
- 304
- Hinteres Knebelgehäuse
- 305
- Transceiver
- 306
- Kabelverbindung
- 307
- Schub, Frontblende
- 308
- Schub, Boden
- 309
- Schub, Rückwand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20212382 U1 [0003]
- DE 102010048081 A1 [0004]
- EP 2302799 A2 [0004]