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Die Erfindung betrifft ein Fehlersuchgerät zur Fehlersuche bei der elektronischen Inbetriebnahme und/oder Prüfung eines hergestellten Kraftfahrzeugs.
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Hergestellte Kraftfahrzeuge müssen herstellerseitig, d. h. beim Hersteller bzw. OEM, einzeln elektronisch in Betrieb genommen und/oder geprüft werden, was typischerweise am Ende des Produktionsvorgangs und somit noch innerhalb der Produktion erfolgt. Hierfür wird die Fahrzeugelektronik eines hergestellten Kraftfahrzeugs über eine Schnittstelle mit einem eigens hierzu entwickelten Prüfgerät verbunden, welches dann mit modellspezifisch für den Fahrzeugtyp vorgegebenen Abläufen automatisiert diverse Inbetriebnahme- und/oder Prüfroutinen ausführt. Hierbei ruft das Prüfgerät, auf individueller Fahrzeugausstattung basierende, individualisierte Fahrzeugdaten (fahrzeugindividuelle Produktionsdaten) für das betreffende Kraftfahrzeug von einem zentralen Produktionsserver ab, die dort bspw. in einer Produktionsdatenbank hinterlegt sind. Typischerweise werden die Ergebnisse der elektronischen Inbetriebnahme und/oder Prüfung zur Dokumentation an den zentralen Produktionsserver zurückübertragen und dort fahrzeugindividuell abgespeichert.
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Werden bei der elektronischen Inbetriebnahme und/oder Prüfung eines hergestellten Kraftfahrzeugs Fehler festgestellt, muss im Weiteren die Fehlerursache ermittelt werden. Die bekannten Prüfgeräte ermöglichen jedoch nur eine sehr begrenzte Fehlerursachenerkennung, so dass zur Fehlersuche häufig auf die in Werkstätten verwendeten und eigens hierzu entwickelten Diagnosegeräte zurückgegriffen wird. Dies geht jedoch mit diversen Nachteilen einher. Ein wesentlicher Nachteil ergibt sich z. B. daraus, dass diese Diagnosegeräte nicht mit dem zentralen Produktionsserver, sondern mit einem separaten Kundendienstserver, der insbesondere über keine tagesaktuellen Produktionsdaten verfügt, verbunden sind.
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Die
DE 100 59 464 A1 offenbart ein Verfahren zur Fahrzeugfehlerdiagnose mit den folgenden Schritten: Verbinden eines Computers mit einem elektronischen Steuergerät eines Fahrzeugs; Verbinden des Computers mit einem Server, der zur Fehlerdiagnose erforderliche Fehlerdiagnosedaten speichert; Auslesen der Fehlerdiagnosedaten aus dem Server; Durchführen der Fehlerdiagnose in einem Dialogmodus mit dem Computer unter Verwendung der Fehlerdiagnosedaten; und automatisches Erfassen von Fahrzeugdaten aus dem elektronischen Steuergerät unter Verwendung der Fehlerdiagnosedaten.
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Die
DE 10 2012 007 321 A1 betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Diagnosesystems zum Diagnostizieren einer Mehrzahl von in einem Kraftwagen verbauten Steuergeräten.
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Die
DE 197 25 916 A1 betrifft eine rechnergestützte Diagnoseeinrichtung für elektronisch gesteuerte und innerhalb eines Gesamtsystems angeordnete Systeme, insbesondere für elektronisch gesteuerte Systeme in einem Kraftfahrzeug.
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Die
DE 60 2005 004 997 T2 bezieht sich im Allgemeinen auf computergestützte Diagnoseverfahren und -systeme, die auf zu diagnostizierende Systeme angewendet werden, und die unter Umständen in der Lage sind, Daten von internen Elementen zu erfassen und/oder Daten mit dem Computer auszutauschen, ohne dass dies zwangsläufig der Fall sein muss.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die Fehlersuche bei der elektronischen Inbetriebnahme und/oder Prüfung hergestellter Kraftfahrzeuge verbessert werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein erfindungsgemäßes Fehlersuchgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen ergeben sich analog sowohl aus den abhängigen Ansprüchen als auch aus den nachfolgenden Erläuterungen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Fehlersuche bei der elektronischen Inbetriebnahme und/oder Prüfung eines hergestellten Kraftfahrzeugs, zu dessen Ausführung das erfindungsgemäße Fehlersuchgerät eingerichtet und ausgebildet ist, umfasst zumindest die folgenden Schritte:
- - Bereitstellen eines Fehlersuchgeräts und Verbinden (über Schnittstelle) dieses Fehlersuchgeräts mit einem Kraftfahrzeug, an dem vorausgehend (wenigstens) ein Fehler festgestellt wurde;
- - automatische Erkennung des Kraftfahrzeugs durch das Fehlersuchgerät, woraufhin das Fehlersuchgerät von einem zentralen Produktionsserver fahrzeugindividuelle Produktionsdaten für dieses Kraftfahrzeug bezieht;
- - manuelle Erstellung (wenigstens) einer auf den Fehler (bzw. auf das mit dem Fehler verbundene Fehlerbild) abgestimmten Fehlersuchfunktion (durch den ausführenden Werker) am Fehlersuchgerät, wobei das Fehlersuchgerät basierend auf den fahrzeugindividuellen Produktionsdaten nur bestimmte Wahlmöglichkeiten für die Fehlersuche zulässt;
- - automatisches Ausführen der manuell erstellten Fehlersuchfunktion (was auch als Fehlersuchdurchlauf bezeichnet werden kann); und
- - Ergebnisanzeige für die ausgeführte Fehlersuchfunktion.
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Das erfindungsgemäße Verfahren, zu dessen Ausführung das erfindungsgemäße Fehlersuchgerät eingerichtet und ausgebildet ist, ermöglicht zuverlässig das schnelle Auffinden von Fehlerursachen, da das Prüfgerät auf fahrzeugindividuelle Produktionsdaten für das betreffende Kraftfahrzeug zugreifen kann und auf Grundlage dieser fahrzeugindividuellen Produktionsdaten auch nur solche Fehlersuchfunktionen ermöglicht, die für das betreffende Kraftfahrzeug zweckdienlich sind. Fahrzeugindividuelle Produktionsdaten sind insbesondere solche Informationen, die geeignet sind, den individuellen Aufbau und/oder Zustand des betreffenden Kraftfahrzeugs zu beschreiben. Somit werden die für einen Fahrzeugtyp bzw. für ein Fahrzeugmodell theoretisch gegebenen Möglichkeiten bzw. Optionen für die Fehlersuche von vornherein unter Berücksichtigung der fahrzeugindividuellen Produktionsdaten für das betreffende Kraftfahrzeug eingeschränkt. Die ermittelte bzw. aufgefundene Fehlerursache kann gegebenenfalls sofort oder in einer Nachbearbeitung des betreffenden Kraftfahrzeugs beseitigt werden.
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Ein Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass bei der Fehlersuche in Echtzeit, über einen zentralen Produktionsserver, auf die aktuellen fahrzeugindividuellen Produktionsdaten zugegriffen wird. Der zentrale Produktionsserver, wobei es sich auch um einen mehrere einzelne Rechnergeräte umfassenden Netzwerkverbund oder dergleichen handeln kann, kann Bestandteil eines übergeordneten Produktionsplanungs- und Steuerungssystems (PPS-System) sein. Bevorzugt ist vorgesehen, dass diese fahrzeugindividuellen Produktionsdaten auch Informationen beinhalten, die während der Herstellung des betreffenden Kraftfahrzeugs, bspw. von einzelnen Fertigungs- und/oder Prüfstationen, an den zentralen Produktionsserver übermittelt wurden (so genannte Prozessstatusinformationen).
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Die Erfindung sieht vor, dass bei der Fehlersuche zur Laufzeit (d. h. während der Ausführung bzw. Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens) flexibel erstellte Fehlersuchfunktionen (d. h. wenigstens eine Fehlersuchfunktion), die an das betreffende Kraftfahrzeug angepasst und auf den festgestellten Fehler abgestimmt sind, verwendet werden, anstatt auf fest bzw. starr vorgegebene Fehlersuchfunktionen, wie bspw. bei Diagnosegeräten für Werkstätten, zuzugreifen. Der ausführende Werker kann bei der manuellen Erstellung einer Fehlersuchfunktion seine Erfahrung und sein Wissen einbringen, so dass die zu erstellende Fehlersuchfunktion gezielt auf den festgestellten Fehler (bzw. das damit verbundene Fehlerbild) abgestimmt werden kann. Dies ist bei vorgegebenen Fehlersuchfunktionen nicht möglich.
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Gegebenenfalls sind mehrere Fehlersuchdurchläufe für das Auffinden einer Fehlerursache erforderlich, wobei für jeden Fehlersuchdurchlauf insbesondere eine separate Fehlersuchfunktion zu erstellen ist. Bevorzugt ist vorgesehen, dass mehrere Fehlersuchfunktionen erstellt und danach automatisch ausgeführt werden. Das automatische Ausführen der Fehlersuchfunktionen kann seriell oder in besonders bevorzugter Weise auch parallel erfolgen. Die Fehlersuchfunktionen können dabei auf einen Fehler oder auf unterschiedliche Fehler gerichtet sein.
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Bevorzugter Weise erfolgt die Erstellung einer Fehlersuchfunktion am Fehlersuchgerät über eine graphische Benutzeroberfläche, wozu das Fehlersuchergerät entsprechend ausgebildet und insbesondere auch mit einem Display, vorzugsweise einem Touchdisplay, ausgestattet ist. Bspw. kann vorgesehen sein, dass der ausführende Werker den Inhalt der zu erstellenden Fehlersuchfunktion aus mehreren für das betreffende Kraftfahrzeug zugelassenen Wahlmöglichkeiten (bzw. Optionen) auswählt, wozu diese auf einer graphischen Benutzeroberfläche, insbesondere über Auswahlmenüs, vereinfacht und verständlich aufbereitet angezeigt werden. Die eigentliche Funktionserstellung der ausführbaren Fehlersuchfunktion erfolgt dann im Hintergrund.
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Da jede erstellte Fehlersuchfunktion individuell auf das betreffende Kraftfahrzeug und auf den festgestellten Fehler angepasst ist, ist bevorzugt vorgesehen, dass diese nach dem Ausführen nicht gespeichert, sondern, insbesondere automatisch, gelöscht wird. Ungeachtet dessen kann vorgesehen sein, dass die erstellte und ausgeführte Fehlersuchfunktion dokumentiert (geloggt) wird.
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Die automatische Erkennung des Kraftfahrzeugs durch das Fehlersuchgerät kann anhand einer im Kraftfahrzeug elektronisch hinterlegten Fahrzeugkennnummer erfolgen. Bei dieser Fahrzeugkennnummer handelt es sich z. B. um die Vehicle Identification Number (VIN) oder die Fahrgestellnummer.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass vom Fehlersuchgerät Daten an den zentralen Produktionsserver zurückübertragen und dort fahrzeugindividuell abgespeichert werden. Solche Daten können bspw. Ergebnisdaten aus einer Fehlersuche sein. Dies kann bspw. auch das Ergebnis sein, dass alle Fehler gefunden und beseitigt wurden und somit das betreffende Kraftfahrzeug fehlerfrei ist.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass für die Erstellung einer Fehlsuchfunktion fahrzeugtypspezifische ODX-Daten (bzw. ODX-kompatible Daten) verwendet bzw. herangezogen werden. (ODX = Open Diagnostic Data Exchange; zur Erläuterung des ODX-Standards wird im Weiteren auf entsprechende Fachliteratur verwiesen.) Die fahrzeugtypspezifischen (bzw. modellspezifischen) ODX-Daten sind bspw. in einer ODX-Datenbank auf dem zentralen Produktionsserver abgespeichert. Aus diesen fahrzeugtypspezifischen ODX-Daten können die fahrzeugindividuellen Produktionsdaten, insbesondere zur Laufzeit, generiert werden (dies kann direkt auf dem zentralen Produktionsserver und/oder im erfindungsgemäßen Fehlersuchgerät erfolgen), die dann im Weiteren die Grundlage für die Erstellung von ausführbaren Fehlersuchfunktionen sind.
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Das erfindungsgemäße Fehlersuchgerät ist für die Verwendung in einem erfindungsgemäßen Verfahren für die Fehlersuche bei der elektronischen Inbetriebnahme und/oder Prüfung eines hergestellten Kraftfahrzeugs eingerichtet und ausgebildet. Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Fehlersuchgerät (wenigstens) eine Software (bzw. einen maschinenlesbaren Programmcode) zur Ausführung der erfindungsgemäßen Funktionalitäten umfasst. D. h., das Fehlersuchgerät arbeitet softwarebasiert. Das Fehlersuchgerät kann als Handgerät ausgeführt und insbesondere mit einem Touchdisplay ausgebildet sein.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass das Fehlersuchgerät mit sämtlichen Funktionalitäten eines Prüfgeräts (wie eingangs erläutert) ausgestattet ist, wodurch die Anzahl der erforderlichen Gerätetypen und der damit einhergehende Aufwand (bspw. für automatische Updates) reduziert wird. Werden bei der elektronischen Inbetriebnahme und/oder Prüfung eines hergestellten Kraftfahrzeugs mit diesem Gerät Fehler festgestellt, so kann sofort mit der erfindungsgemäßen Fehlersuche begonnen werden. Nach der Beseitigung bzw. Behebung wenigstens einer Fehlerursache können dann nochmals Inbetriebnahme- und/oder Prüfroutinen mit dem Gerät ausgeführt werden, um festzustellen, ob alle Fehler gefunden und beseitigt wurden. Die Ergebnisse können dann an den zentralen Produktionsserver zurückübertragen und dort fahrzeugindividuell abgespeichert werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft und in nicht einschränkender Weise anhand einer schematischen Figur näher erläutert. Die in der Figur gezeigten und/oder nachfolgend erläuterten Merkmale können, unabhängig von konkreten Merkmalskombinationen, allgemeine Merkmale der Erfindung sein. Die
- 1 veranschaulicht eine erfindungsgemäße Vorgehensweise zur Fehlersuche bei der elektronischen Inbetriebnahme und/oder Prüfung eines hergestellten Kraftfahrzeugs.
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1 zeigt ein hergestelltes Kraftfahrzeug 100, an dem bei der elektronischen Inbetriebnahme und/oder Prüfung ein Fehler festgestellt wurde. Für die quasi noch in der Herstellungslinie des Kraftfahrzeugs 100 stattfindende Fehlersuche (Suche nach der Fehlerursache) wird ein erfindungsgemäßes Fehlersuchgerät 200 verwendet, dass hierzu über eine Schnittstelle mit der Fahrzeugelektronik des Kraftfahrzeugs 100 verbunden wird, was schematisch durch einen strichlinierten Doppelpfeil dargestellt ist. Das Fehlersuchgerät 200 ist beispielhaft als Handgerät in Form eines Tablet-Computer ausgebildet.
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Nach dem Verbinden des Fehlersuchgeräts 200 mit dem Kraftfahrzeug 100 wird das Kraftfahrzeug 100 anhand einer individuellen und im Kraftfahrzeug 100 elektronisch hinterlegten Fahrzeugkennnummer identifiziert, woraufhin das Fehlersuchgerät 200 von einem zum Produktionssystem (s. o.) gehörenden zentralen Produktionsserver 300, insbesondere in Echtzeit vorliegende, fahrzeugindividuelle Produktionsdaten für dieses Kraftfahrzeug 100 bezieht. Das Fehlersuchgerät 200 ist über eine Schnittstelle mit dem zentralen Produktionsserver 300 verbunden, was ebenfalls schematisch durch einen strichlinierten Doppelpfeil dargestellt ist. Damit steht dem Prüfgerät 200 nun der individuelle Aufbau (Ist-Aufbauzustand) und der aktuelle Status (Prozessstatusinformationen) des Kraftfahrzeugs 100 zur Verfügung.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die fahrzeugindividuelle Produktionsdaten, insbesondere zur Laufzeit, aus fahrzeugtypspezifischen ODX-Daten (wie obenstehend erläutert), die in einer ODX-Datenbank 310 des zentralen Produktionsservers 300 hinterlegt sind, erzeugt bzw. generiert werden. Dies kann bspw. mittels eines Fahrzeugdatensatzes für das Kraftfahrzeug 100 erfolgen, der in einer weiteren Datenbank 320, welche aktuelle fahrzeugspezifische Datensätze der herzustellenden und hergestellten Kraftfahrzeuge beinhaltet, erfolgen. Anhand des spezifischen Fahrzeugdatensatzes (320) für das Kraftfahrzeug 100 können die relevanten ODX-Daten (310) für das Kraftfahrzeug 100 bestimmt werden, aus welchen dann die fahrzeugindividuelle Produktionsdaten für dieses Kraftfahrzeug 100 erzeugt werden. Dies kann sowohl auf dem Server 300 als auch auf dem Fehlersuchgerät 200 erfolgen.
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Der ausführende Werker kann nun am Fehlersuchgerät 200 eine auf den am Kraftfahrzeug 100 festgestellten Fehler abgestimmte Fehlersuchfunktion erstellen, wobei das Fehlersuchgerät 200 auf Basis der fahrzeugindividuellen Produktionsdaten nur bestimmte Wahlmöglichkeiten für die Fehlersuche zulässt (Anzeige wahlfreier Fehlersuchmöglichkeiten am Fehlersuchgerät 200), nämlich solche, die für das betreffende Kraftfahrzeug 100 aufgrund dessen individuellen Aufbaus und aktuellen Status überhaupt möglich und somit zweckdienlich sind. Der Werker kann somit im Rahmen der für das Kraftfahrzeug 100 zugelassenen Wahlmöglichkeiten und unter Einbringung seiner Erfahrung und seines Wissens beliebige auf den Fehler bzw. das Fehlerbild angepasste bzw. zugeschnittene Fehlersuchfunktionen erstellen. Bei der Fehlersuche mit dem Fehlersuchgerät 200 wird also nicht auf vorgegebene Fehlersuchfunktionen zurückgegriffen, sondern auf zur Laufzeit erstellte Fehlersuchfunktionen.
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Bei der Erstellung einer Fehlersuchfunktion wird der Werker durch eine graphische Benutzeroberfläche (GBO bzw. GUI) 220 mit Menüs und Untermenüs unterstützt, wozu das Fehlersuchgerät 200 mit einem Touchdisplay 210 ausgestattet ist. Aus den Eingaben des Werkers über die graphische Benutzeroberfläche 220 kann nun automatisch im Fehlersuchgerät 200 ein Programmablauf für eine ausführbare Fehlersuchfunktion generiert werden. Die erstellte Fehlersuchfunktion kann sodann gestartet und automatisch ausgeführt werden.
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Die ausgeführte Fehlersuchfunktion erzeugt ein anzeigbares Ergebnis. Dieses Ergebnis kann bspw. auf dem Display 210 des Fehlersuchgeräts 200 angezeigt werden. Eine solche Anzeige kann bspw. eine i.O.- oder n.i.O.-Ausgabe oder die Ausgabe eines bei der Fehlersuche ermittelten Werts (bspw. Zahlenwert einer Gaspedalstellung) sein. Eine Ergebnisanzeige kann aber auch über das Kraftfahrzeug 100 erfolgen, bspw. derart, dass die ausgeführte Fehlersuchfunktion am Kraftfahrzeug 100 eine Fahrzeugfunktion veranlasst (bspw. Blinkerbetätigung oder Tachonadelbetätigung) die vom Werker erfassbar und interpretierbar ist.
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Die Ergebnisanzeige der Fehlersuchfunktion ermöglicht eine gezielte Fehlerursachenerkennung und im Folgenden die Beseitigung der Fehlerursache. Zur Auffindung einer Fehlerursache sind gegebenenfalls mehrere Fehlersuchdurchläufe mit unterschiedlichen Fehlersuchfunktionen erforderlich.