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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 6.
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Die
US 2011/0105190 A1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung in Form eines mobilen Kommunikationsendgeräts. Bei dem Verfahren wird wenigstens eine vorgebbare Geste eines Nutzers der Vorrichtung mittels einer Gestenerfassungseinrichtung der Vorrichtung erfasst. In Abhängigkeit von der erfassten Geste wird eine Spracheingabefunktion der Vorrichtung aktiviert. Mittels der Spracheingabefunktion stellt die Vorrichtung dem Nutzer eine Möglichkeit bereit, wenigstens eine Spracheingabe in die Vorrichtung zu tätigen. Im Rahmen der Spracheingabe kann der Nutzer Geräusche verursachen und insbesondere Wörter und Sätze aussprechen und dadurch Eingaben in die Vorrichtung tätigen.
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Ein solches Verfahren sowie eine solche Vorrichtung sind auch der
US 2012/0113241 A1 als bekannt zu entnehmen. Durch das Ausführen einer vorgebbaren Geste kann ein Nutzer der Vorrichtung eine Spracheingabefunktion aktivieren. Mittels der aktivierten Spracheingabefunktion stellt die Vorrichtung dem Nutzer eine Möglichkeit bereit, Eingaben in Form von Spracheingaben in die Vorrichtung zu tätigen.
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Die
EP 2 487 069 A1 offenbart eine Innenrückblickeinheit für ein Kraftfahrzeug mit einem Fuß sowie einem an diesem angeordneten Kopf mit einer Projektionsfläche. Die Innenrückblickeinheit umfasst eine Einrichtung zur Erkennung von Gesten durch Erfassung zumindest unterschiedlicher Positionen und/oder Orientierungen mindestens eines Körperteils eines Fahrzeuginsassen innerhalb einer Partie eines Fahrzeuginnenraums zur Vornahme mindestens einer individuellen Einstellung wenigstens der Innenrückblickeinheit vermittels zumindest einer Geste.
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Aus der
DE 10 2009 014 991 A1 ist ein Verfahren zur Abwicklung einer elektronischen Signalverarbeitung von Eingangssignalen bekannt, die als solche nach Maßgabe von Hand-Gesten generiert werden. Dabei werden jene Hand-Gesten seitens eines Anwenders gegenüber einem Detektionssystem vollführt. Die Eingangssignale werden derart generiert oder transformiert, dass diese Transfersignale darstellen, die mit der räumlichen Bewegung einer Hand oder deren Finger korrelieren. Die Transfersignale werden hierbei derart generiert, dass das Frequenzband der Transfersignale das Frequenzband die einem Spracherkennungssystem zugänglichen Klangsignale erfasst. Die Interpretation der Hand-Gesten erfolgt über das Spracherkennungssystem auf Grundlage jener Transfersignale unter Anwendung von Sprachanalyseprozeduren.
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Die
DE 10 2006 009 291 A1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben von zumindest zwei Funktionskomponenten eines Systems. Bei dem Verfahren wird eine der Funktionskomponenten zum weiteren Bedienen durch zumindest ein akustischen Signal ausgewählt, welches der Funktionskomponente spezifisch zugeordnet wird. Eine Funktion und/oder ein Betriebszustand einer ausgewählten Funktionskomponente wird abhängig von Gesten eines Bedieners eingestellt, wobei eine vorgebbare Mehrzahl unterschiedlicher Gesten für das Einstellen einer Funktionskomponente zugrunde gelegt wird und zumindest eine der Gesten bei beiden Funktionskomponenten einer jeweils komponentenspezifischen Einstellung einer Funktion und/oder einem Betriebszustand zugeordnet wird. Abhängig von einem Erfassen einer Geste durch eine Erfassungsvorrichtung wird eine der erfassten Geste zugeordnete Funktion und/oder ein Betriebszustand der ausgewählten Funktionskomponente eingestellt.
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Der
DE 199 59 903 A1 ist ein Modul zur Unterstützung der Text-Mitteilungs-Kommunikation in Mobilfunknetzen mittels Umwandlung von Textnachrichten in akustische Informationen beim Empfänger und der Umwandlung von Sprache in Text-Nachrichten beim Sender, insbesondere von SMS-Nachrichten in GSM-Netzen als bekannt zu entnehmen. Dabei ist es vorgesehen, dass für die vollständige Vermeidung manueller Eingriffe zur Sprachausgabe ein text-to-speech-Konverter und zur Spracheingabe und -erkennung ein speech-to-text-Konverter über eine sprachgesteuerte Funktionssteuerung benutzt wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass eine besonders intuitive und einfache Bedienung der Vorrichtung realisierbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung. Bei diesem Verfahren wird wenigstens eine vorgebbare Geste eines Nutzers der Vorrichtung mittels einer Gestenerfassungseinrichtung der Vorrichtung erfasst. In Abhängigkeit von der mittels der Gestenerfassungseinrichtung erfassten Geste wird eine Spracheingabefunktion der Vorrichtung aktiviert. Mittels der aktivierten Spracheingabefunktion stellt die Vorrichtung dem Nutzer eine Möglichkeit bereit, wenigstens eine Spracheingabe in die Vorrichtung zu tätigen.
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Zur Realisierung einer besonders intuitiven und einfachen Bedienung der Vorrichtung ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass als die vorgebbare Geste eine solche Geste erfasst wird, bei welcher der Nutzer seine zur Faust geballte Hand vor sich hält und der Zeigefinger, der Mittelfinger, der Ringfinger und der kleine Finger der zur Faust geballten Hand in Hochrichtung des Körpers des Nutzers übereinander angeordnet sind. Im Rahmen dieser Geste ahmt der Nutzer das Halten eines tatsächlich nicht vorhandenen Mikrofons oder dergleichen Erfassungselement nach, in welches der Nutzer sprechen kann. Mit anderen Worten wird die vorgebbare Geste üblicherweise mit dem Halten eines Mikrofons assoziiert, wobei das Mikrofon wiederum mit dem Erfassen von Geräuschen und insbesondere von vom Halter des Mikrofons ausgesprochenen Wörtern und Sätzen assoziiert wird. Diese Assoziierungen werden nun im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens genutzt, um eine intuitive Bedienung der Vorrichtung zu realisieren.
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Darüber hinaus ist eine zumindest bezogen auf die Gestenerfassungseinrichtung berührungslose Bedienung der Vorrichtung geschaffen. Zum einen kann die Spracheingabefunktion berührungslos aktiviert werden, indem der Nutzer die vorgebbare Geste ausführt. Zum anderen kann der Nutzer nach dem Aktivieren der Spracheingabefunktion wenigstens eine weitere Eingabe in die Vorrichtung berührungslos tätigen, indem er im Rahmen der Spracheingabe Geräusche bzw. Töne und insbesondere Wörter oder Sätze verursacht bzw. ausspricht. Somit können auch sich an die Aktivierung der Spracheingabefunktion anschließende Eingaben in Form von Spracheingaben zumindest bezogen auf die Gestenerfassungseinrichtung berührungslos getätigt werden. Dadurch kann auch die Anzahl an Bedienelementen, insbesondere an mechanischen Bedienelementen oder an Anzeigeelementen, gering gehalten werden, so dass insbesondere in einem Cockpit eines Kraftwagens eine übersichtliche Gestaltung geschaffen werden kann.
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Dadurch, dass der Zeigefinger, der Mittelfinger, der Ringfinger und der kleine Finger der zur Faust geballten Hand in Fahrzeughochrichtung und somit in Hochrichtung des Körpers des Nutzers übereinander angeordnet sind, ist eine besonders intuitive Bedienung der Vorrichtung geschaffen, da diese Geste mit dem Halten eines Mikrofons vor den Mund des Nutzers assoziiert wird.
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Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass als die vorgebbare Geste eine solche erfasst wird, bei welcher die Innenseite der Fläche der zur Faust geballten Hand dem Körper des menschlichen Nutzers zugewandt ist. Hierdurch kann auch der Raum zur Ausführung der Geste besonders gering gehalten werden. Ferner kann der Nutzer die Geste besonders schnell ausführen, um die Spracheingabefunktion zu aktivieren.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Spracheingabefunktion eine Aufzeichnungsfunktion, mittels welcher vom Nutzer beim Tätigen der Spracheingabe verursachte Geräusche, insbesondere Wörter oder Sätze, aufgezeichnet werden. Hierdurch kann eine Memo- oder Erinnerungsfunktion realisiert werden, in deren Rahmen der Nutzer Wörter oder Sätze sprechen kann, die mittels der Vorrichtung aufgezeichnet und in einer Speichereinrichtung der Vorrichtung gespeichert werden. Die aufgezeichneten Wörter oder Sätze bzw. Geräusche können bei Bedarf wiedergegeben werden und den Nutzer an zu erledigende Aufgaben wie beispielsweise Termine und/oder dergleichen erinnern. Die aufgezeichneten Geräusche bzw. Wörter oder Sätze können beispielsweise mittels wenigstens eines Lautsprechers der Vorrichtung wiedergegeben werden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die Spracheingabefunktion eine Sprache-zu-Text-Funktion, mittels welcher vom Nutzer beim Tätigen der Spracheingabe ausgesprochene Wörter in geschriebene Wörter umgewandelt werden. Die geschriebenen Wörter werden beispielsweise mittels einer Anzeige der Vorrichtung angezeigt.
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Auch hierdurch kann eine Memo- oder Erinnerungsfunktion realisiert werden, da die geschriebenen Wörter beispielsweise in einer Speichereinrichtung der Vorrichtung gespeichert und vom Nutzer bei Bedarf abgerufen werden können. Beim Abrufen der gespeicherten Wörter werden diese mittels der Anzeige angezeigt, so dass die geschriebenen Wörter den Nutzer an eine zu erledigende Aufgabe erinnern.
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Vorzugsweise bleibt die Spracheingabefunktion nur so lange aktiviert, wie der Nutzer die vorgebbare Geste ausführt. Mit anderen Worten, hält der Nutzer seine geballte Faust nicht mehr vor sich und/oder öffnet der Nutzer seine Faust, indem er beispielsweise seine Finger abspreizt, so wird die Spracheingabefunktion deaktiviert. Spricht der Nutzer nach der Deaktivierung der Spracheingabefunktion Wörter oder Sätze aus, so werden dadurch keine weiteren Spracheingaben bewirkt. So kann die Gefahr von Fehlbedienungen der Vorrichtung besonders gering gehalten werden.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche eine Gestenerfassungseinrichtung umfasst. Mittels der Gestenerfassungseinrichtung ist eine vorgebbare Geste eines Nutzers der Vorrichtung erfassbar. Ferner ist mittels der Gestenerfassungseinrichtung in Abhängigkeit von der erfassten Geste eine Spracheingabefunktion der Vorrichtung aktivierbar. Die Vorrichtung stellt dem Nutzer mittels der aktivierten Spracheingabefunktion eine Möglichkeit bereit, wenigstens eine Spracheingabe in die Vorrichtung zu tätigen.
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Zur Realisierung einer besonders intuitiven und somit einfachen Bedienung der Vorrichtung ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Gestenerfassungseinrichtung dazu ausgelegt ist, als die vorgebbare Geste eine solche zu erfassen, bei welcher der Nutzer seine zur Faust geballte Hand vor sich hält. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung anzusehen und umgekehrt.
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Die Vorrichtung ist somit per Gestensteuerung und Spracheingabe und somit zumindest bezogen auf die Gestenerfassungseinrichtung berührungslos vom Nutzer bedienbar. Durch die vorgebbare Geste ahmt der Nutzer das Halten beispielsweise eines Mikrofons vor sich nach, wobei er im Rahmen der Spracheingabe in das Mikrofon sprechen kann.
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In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Vorrichtung ein mobiles Endgerät, insbesondere ein mobiles Kommunikationsendgerät wie ein Handy, ein Smartphone, ein Tablet-PC, ein Laptop oder dergleichen, oder ein Kraftwagen, insbesondere ein Personenkraftwagen. Derartige mobile Endgeräte oder Kraftwagen stellen üblicherweise eine besonders hohe Anzahl an Funktionen bereit, wobei zumindest ein Teil dieser Funktionen per Gestensteuerung und Spracheingabe aktiviert oder beendet werden können. Hierdurch kann die Anzahl an Bedienelementen besonders gering gehalten werden. Darüber hinaus ist eine einfache, komfortable und übersichtliche Bedienung der Vorrichtung realisierbar.
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Im Rahmen der Spracheingabe ist es möglich, dass vom Nutzer ausgesprochene Wörter, insbesondere Sätze, in geschriebene Wörter, insbesondere Sätze, umgewandelt werden, wobei diese geschriebenen Wörter bzw. Sätze beispielsweise auf einer Anzeige der Vorrichtung angezeigt werden können. Nach dem Eingeben der Wörter bzw. Sätze ist es beispielsweise möglich, dass die geschriebenen Wörter im Rahmen einer Nachricht, beispielsweise in einer E-Mail oder einer SMS-Nachricht (SMS – Short Massage Service) an ein Kommunikationsendgerät eines weiteren Nutzers übermittelt werden.
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Für die Übermittlung der Nachricht mit den vom Nutzer per Spracheingabe in die Vorrichtung eingegebenen Wörtern umfasst die Vorrichtung beispielsweise ein Telefonmodul, mittels welchem die Nachricht über ein Funknetz, insbesondere über ein Mobilfunknetz, drahtlos an das weitere Kommunikationsendgerät des weiteren Nutzers übermittelt werden kann.
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Hierbei umfasst die Vorrichtung beispielsweise einen die Gestenerfassungseinrichtung bereitstellenden Kraftwagen sowie ein das Telefonmodul bereitstellendes, mobiles Kommunikationsendgerät. Somit ist es möglich, das mobile Kommunikationsendgerät und insbesondere dessen Telefonmodul über die Gestenerfassungseinrichtung des Kraftwagens zu nutzen und insbesondere zu bedienen. Hierzu sind beispielsweise das mobile Kommunikationsendgerät und der Kraftwagen, insbesondere drahtlos, miteinander gekoppelt.
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Durch das Ausführen der vorgebbaren Geste kann die Spracheingabefunktion des Kraftwagens aktiviert werden. Im Rahmen der sich daran anschließenden Spracheingabe können die Wörter bzw. Sätze zunächst in eine Funktionseinheit des Kraftwagens eingegeben werden. Zum Erfassen der Spracheingabe umfasst der Kraftwagen beispielsweise wenigstens ein Mikrofon. Schließlich kann die Funktionseinheit des Kraftwagens auf das mobile Kommunikationsendgerät und insbesondere dessen Telefonmodul zugreifen, um die geschriebenen Wörter im Rahmen der Nachricht an den weiteren Nutzer zu übermitteln.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in der einzigen Fig. eine schematische Vorderansicht eines menschlichen Nutzers einer Vorrichtung, welche eine Gestenerfassungseinrichtung umfasst, mittels welcher wenigstens eine vorgebbare Geste des Nutzers erfassbar und in Abhängigkeit von der erfassten Geste eine Spracheingabefunktion der Vorrichtung aktivierbar ist.
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Die Fig. zeigt in einer schematischen Vorderansicht einen im Ganzen mit 10 bezeichneten, menschlichen Nutzer einer in der Fig. besonders schematisch dargestellten und im Ganzen mit 12 bezeichneten Vorrichtung. Die Vorrichtung 11 kann beispielsweise einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen, umfassen, in dessen Innenraum sich der Nutzer 10 aufhält.
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Vom Nutzer 10 sind insbesondere der Kopf 12 mit den Augen 14, 16, der Nase 18 und dem Mund 20 sowie der Hals 22 und die rechte Hand 24 zu erkennen. Das zuvor und im Folgenden zur rechten Hand 24 Geschilderte kann ohne weiteres auch auf die in der Fig. nicht erkennbare linke Hand des Nutzers 10 übertragen werden.
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Die Vorrichtung 11 umfasst eine Gestenerfassungseinrichtung 26, welche wenigstens ein Erfassungselement in Form einer Kamera 28 aufweist. Die Kamera 28 ist beispielsweise als Videokamera, Infrarotkamera oder als PMD-Kamera ausgebildet. Eine solche PMD-Kamera umfasst wenigstens einen PMD-Sensor, welcher auch als Photomischdetektor bezeichnet wird (PMD – Photonic Mixing Device).
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Die Kamera 28 ist nun beispielsweise derart auf den Innenraum des Kraftwagens ausgerichtet, dass mittels der Kamera 28 Bilder zumindest eines Teilbereichs des Innenraums erfassbar sind. Vorliegend sind der Kopf 12, der Hals 22 und ein Teilbereich des Oberkörpers 30 des Nutzers 10 erfassbar, wenn dieser in einer entsprechenden Sitzanlage sitzt. Bei dem Nutzer 10 handelt es sich beispielsweise um den Fahrer des Kraftwagens, welcher im Fahrersitz sitzt.
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Im Rahmen eines Verfahrens zum Betreiben der Vorrichtung 11 ist nun wenigstens eine vorgebbare Geste des Nutzers 10 mittels der Gestenerfassungseinrichtung 26 erfassbar. Wird nun mittels der Gestenerfassungseinrichtung 26 diese vorgebbare Geste erfasst, so wird eine Spracheingabefunktion der Vorrichtung 11 aktiviert. Mittels der aktivierten Spracheingabefunktion stellt die Vorrichtung 11 dem Nutzer 10 eine Möglichkeit bereit, wenigstens eine Spracheingabe in die Vorrichtung 11 zu tätigen.
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Wie aus der Fig. erkennbar ist, wird als die vorgebbare Geste eine solche erfasst, bei welcher der Nutzer 10 seine zur Faust geballte Hand 24 vor sich hält. Dabei wird im Rahmen der Erfassung der vorgebbaren Geste dieses Halten der zur Faust geballten Hand 24 erfasst. Es wird nicht notwendigerweise erfasst, dass die zunächst geöffnete Hand 24 zur Faust geballt wird.
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Vorliegend wird als die vorgebbare Geste eine solche erfasst, bei welcher der Zeigefinger 31, der Mittelfinger 32, der Ringfinger 34 und der kleine Finger 36 der Hand 24 in Fahrzeughochrichtung und somit in Hochrichtung des Körpers des Nutzers 10 übereinander angeordnet sind. Ferner ist die Innenseite der in der Fig. nicht erkennbaren Handfläche der zur Faust geballten Hand 24 dem Oberkörper 30 des Nutzers zugewandt, und der Nutzer 10 hält die zur Faust geballte Hand 24 zumindest teilweise auf Höhe des Halses 22. Vorliegend berührt der Nutzer 10 mit der Hand 24 weder seinen Kopf 12 noch den Oberkörper 30. Im Rahmen der vorgebbaren Geste kann jedoch vorgesehen sein, dass die Hand 24 den Kopf 12, insbesondere das Kinn 38, und/oder den Oberkörper 30 berührt.
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Wie aus der Fig. ferner zu erkennen ist, ahmt der Nutzer 10 durch das Ausführen der vorgebbaren Geste das Halten eines tatsächlich nicht existierenden Mikrofons vor bzw. an seinen Mund 20 nach. Ein solches Mikrofon wird üblicherweise mit einem Erfassungselement assoziiert, welches dazu dient, vom Nutzer 10 ausgesprochene Wörter bzw. Sätze zu erfassen. Das mit dem Erfassen von Wörtern und Sätzen assoziierte Mikrofon bzw. die das Halten des Mikrofons nachahmende Geste wird vorliegend genutzt, um die Vorrichtung 11 zu bedienen, insbesondere um ihre Spracheingabefunktion zumindest bezogen auf die Gestenerfassungseinrichtung 26 berührungslos zu aktivieren.
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Vorzugsweise bleibt die Spracheingabefunktion dabei so lange aktiviert, wie der Nutzer 10 die Geste ausführt, d. h. wie der Nutzer 10 seine zur Faust geballte Hand 24 vor sich hält. Führt der Nutzer seine zur Faust geballte Hand 24 beispielsweise von sich weg, so dass ein Abstand zwischen der zur Faust geballten Hand 24 und dem Oberkörper 30 des Nutzers einen vorgebbaren Schwellenwert übersteigt und/oder öffnet der Nutzer seine zur Faust geballte Hand 24, so wird die Spracheingabefunktion deaktiviert. Spricht der Nutzer 10 nach Deaktivierung der Spracheingabefunktion Wörter oder Sätze aus, so wird dadurch keine Spracheingabe in die Vorrichtung 11 bewirkt.
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Zum Bewirken von Spracheingaben in die Vorrichtung 11 muss der Nutzer 10 somit seine zur Faust geballte Hand 24 vor sich bzw. vor seinen Oberkörper 30 halten und sozusagen in die Faust sprechen. Um im Rahmen der Spracheingabe vom Nutzer 10 verursachte Geräusche, insbesondere vom Nutzer 10 ausgesprochene Wörter und Sätze zu erfassen, weist die Vorrichtung 11 wenigstens ein Erfassungselement in Form eines Mikrofons 40 auf.
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Die Spracheingabefunktion kann dabei eine Aufzeichnungsfunktion umfassen, welche auch als Diktierfunktion bezeichnet wird. Mittels der Aufzeichnungsfunktion werden die vom Nutzer im Rahmen der Spracheingabe ausgesprochenen Wörter aufgezeichnet und in einer Speichereinrichtung gespeichert bzw. zunächst zwischengespeichert.
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Beendet der Nutzer 10 seine Geste, so kann er die aufgezeichneten Wörter als Spracherinnerung, welche üblicherweise auch als Sprach-Memo bezeichnet wird, in der Speichereinrichtung speichern. Bei Bedarf kann der Nutzer 10 eine Wiedergabe der Spracherinnerung und somit der gespeicherten bzw. aufgezeichneten Wörter bewirken. Dazu umfasst die Vorrichtung 11 beispielsweise wenigstens einen Lautsprecher 42, welcher ein die aufgezeichneten Wörter charakterisierendes Audiosignal in Schallwellen umwandeln und diese Schallwellen abstrahlen kann, so dass der Nutzer 10 mit seinen Ohren 44, 46 die aufgezeichneten Wörter bzw. die Schallwellen hören kann. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass die aufgezeichneten Wörter bzw. die Spracherinnerung zu einem vorgebbaren Zeitpunkt und/oder bei Erreichen eines vorgebbaren Orts über den Lautsprecher 42 wiedergegeben werden. Mit Hilfe der aufgezeichneten Wörter kann der Nutzer 10 beispielsweise an eine zu erledigende Aufgabe erinnert werden.
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Die Spracheingabefunktion kann auch eine Sprache-zu-Text-Funktion umfassen, mittels welcher die im Rahmen der Spracheingabe ausgesprochenen Wörter in geschriebene Wörter bzw. in geschriebenen Text umgewandelt werden. Der geschriebene Text wird beispielsweise auf einer Anzeige 48 der Vorrichtung 11 angezeigt. Dadurch kann der Nutzer 10 überprüfen, ob seine im Rahmen der Spracheingabe ausgesprochenen Wörter korrekt in die geschriebenen Wörter umgewandelt wurden.
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Nach Beenden der Spracheingabefunktion kann der Nutzer 10 dann beispielsweise entscheiden, ob er die geschriebenen Wörter im Rahmen einer Nachricht, beispielsweise im Rahmen einer SMS-Nachricht oder einer E-Mail an ein Kommunikationsendgerät eines weiteren Nutzers übermittel möchte.
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Zum Übermitteln der Nachricht mit den geschriebenen Wörtern bzw. mit dem geschriebenen Text umfasst die Vorrichtung beispielsweise ein Telefonmodul 50. Das Telefonmodul 50 kann beispielsweise durch ein mobiles Kommunikationsendgerät der Vorrichtung 11 bereitgestellt werden. Mit anderen Worten kann das Telefonmodul 50 ein Telefonmodul eines mobilen Kommunikationsendgeräts, beispielsweise eines Handys, eines Smartphones, eines Tablet-PCs, eines Notebooks oder dergleichen sein.
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In diesem Fall kann das vom Kraftwagen unterschiedliche und separate, mobile Kommunikationsendgerät der Vorrichtung 11 insbesondere drahtlos mit dem Kraftwagen und insbesondere mit der Gestenerfassungseinrichtung 26 des Kraftwagens gekoppelt sein, so dass die Nachricht mit den Wörtern mittels des Telefonmoduls 50 über ein Mobilfunknetz an das weitere Kommunikationsendgerät übermittelt werden kann. Hierbei sind beispielsweise auch das Mikrofon 40, der Lautsprecher 42 und die Anzeige 48 Bestandteile des Kraftwagens.
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Alternativ dazu kann die Vorrichtung 11 als Kraftwagen ausgebildet sein, welcher die Gestenerfassungseinrichtung 26, das Mikrofon 40, den Lautsprecher 42, die Anzeige 48 und das Telefonmodul 50 umfasst. Ferner ist es möglich, dass die Vorrichtung 11 ein mobiles Kommunikationsendgerät ist, welches die Gestenerfassungseinrichtung 26, das Mikrofon 40, den Lautsprecher 42, die Anzeige 48 und das Telefonmodul 50 umfasst.
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Durch die Aktivierbarkeit der Spracheingabefunktion durch das Ausführen der vorgebbaren Geste ist eine besonders intuitive und einfache Bedienung der Vorrichtung 11 geschaffen, da die mit dem Halten eines Mikrofons assoziierte, vorgebbare Geste genutzt wird, um die Spracheingabefunktion zu aktivieren. Darüber hinaus kann die Vorrichtung 11 im Rahmen der Erfassung der Geste und im Rahmen der Spracheingabe zumindest bezogen auf die Gestenerfassungseinrichtung 26 und auf das Mikrofon 40 berührungslos bedient werden.
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Des Weiteren ist es denkbar, dass die Spracheingabefunktion alternativ oder zusätzlich eine Karaokefunktion umfasst. Wird mittels des Lautsprechers 42 beispielsweise ein Medieninhalt, insbesondere ein Musikstück, wiedergegeben, und führt der Nutzer 10 die geschilderte, vorgebbare Geste aus, um beispielsweise mit dem Musiktitel mitzusingen, indem er in das gedachte bzw. virtuelle und vor seinen Mund 20 gehaltene Mikrofon hineinsingt, so wird die Karaokefunktion aktiviert. Im Rahmen der Karaokefunktion kann der Gesang des Nutzers 10 aufgezeichnet werden, so dass er diesen aufgezeichneten Gesang später bei Bedarf wieder abrufen und wiedergeben bzw. sich anhören kann.