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Die Erfindung betrifft einen Türöffner für eine Tür mit einem in oder an einem Türrahmen bewegbar gelagerten Türflügel. Es handelt sich um einen Türöffner für eine Tür mit einem in oder an einem Türrahmen bewegbar gelagerten Türflügel, umfassend
- – ein Türöffnergehäuse,
- – einen entlang einer Betätigungsrichtung zwischen einer Verriegelungsposition und einer Entriegelungsposition linear verschiebbar gelagerten Riegel,
- – eine elektrisch schaltbare Betätigungseinrichtung mit einem Elektromotor mit Linearabtrieb und einer durch den Elektromotor steuerbaren Betätigungsmechanik zur Betätigung des Riegels von der Entriegelungsposition in die Verriegelungsposition,
- – eine elektromagnetische Einrichtung zur Arretierung des Riegels in der Verriegelungsposition,
- – eine Rückstelleinrichtung zur Rückstellung des Riegels von der Verriegelungsposition in die Entriegelungsposition, wobei die Betätigungsmechanik den Elektromotor mit dem Riegel verbindet.
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Ein Türöffner der eingangs genannten Art ist aus der
EP 1 950 364 A1 bekannt. Ein Riegel ist zwischen einer Verriegelungsposition und einer Entriegelungsposition verlagerbar, wobei das Ausfahren des Riegels aus dem Türöffnergehäuse mittels eines Elektromotors und das Einfahren des Riegels in das Türöffnergehäuse mittels einer Rückstellfeder erfolgt. Für die Arretierung des Riegels in der Verriegelungsposition ist ein Elektromagnet vorgesehen, der mit einem Anker zusammenwirkt. Der Elektromotor, der Anker und der Riegel sind über eine Betätigungsmechanik miteinander verbunden. Die Betätigungsmechanik umfasst bei der bekannten Konstruktion ein Mehrfachscharnier mit mehreren jeweils schwenkbar miteinander verbundenen Schwenkhebeln. Diese Betätigungsmechanik ist aufwändig und kompliziert. Insbesondere besteht die Gefahr eines Blockierens der Betätigungsmechanik beispielsweise aufgrund unsymmetrischer Krafteinleitung von dem Elektromotor und der Rückstellfeder auf die Betätigungsmechanik.
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Aus der
EP 1 473 425 B1 ist ein Türöffner bekannt mit einem Riegel, der mittels eines Elektromotors und einer Betätigungsmechanik zwischen einer Verriegelungsposition und einer Entriegelungsposition schwenkbar ist. Damit eine Entriegelung des Riegels auch in einer stromlosen Notfallsituation möglich ist, sind der Elektromotor und die Betätigungsmechanik in einem verschiebbaren Käfig in einem Türöffnergehäuse des Türöffners angeordnet. Im bestromten Normalbetrieb ist der Käfig mittels eines Elektromagneten in einer Betriebsposition gehalten. In dem stromlosen Notbetrieb entfällt die magnetische Kraft des Elektromagneten und der Käfig wird mittels einer Rückstellfeder in eine Notfallposition verlagert, so dass der Riegel in die Entriegelungsposition geschwenkt wird. Ein derartiger Türöffner ist aufwändig aufgebaut und kompliziert.
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Die
DE 100 11 610 C1 beschreibt einen Türöffner, bei der die Schlossfalle beim Entriegeln mittels eines Elektromotors und einer Betätigungsmechanik zunächst in eine Zwischenstellung gebracht wird, in der die Tür noch verriegelt ist. Die Schlossfalle gleitet an einen schrägen Abschnitt eines Führungsblechs, der beim Aufdrücken der Tür senkrecht zur Führungsrichtung der Schlossfalle eine Kraftaufspaltung hervorruft, so dass eine Teilkraft in Führungsrichtung der Schlossfalle wirkt, die die Schlossfalle in das Schloss eindrückt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Türöffner mit einem in einer Verriegelungsposition arretierbaren Riegel zu schaffen, wobei der Türöffner unkompliziert aufgebaut sein soll und eine hohe Funktionssicherheit gewährleisten soll. Außerdem sollen Ausführungen für den Einsatz an Glastüren möglich sein.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Es wird ein Türöffner für eine Tür mit einem in oder an einem Türrahmen bewegbar gelagerten Türflügel vorgeschlagen, umfassend
- – ein Türöffnergehäuse,
- – einen entlang einer Betätigungsrichtung zwischen einer Verriegelungsposition und einer Entriegelungsposition vorzugsweise linear verschiebbar gelagerten Riegel,
- – eine elektrisch schaltbare Betätigungseinrichtung mit einem selbsthemmenden Elektromotor mit Linearabtrieb und einer durch den Elektromotor steuerbaren Betätigungsmechanik zur Betätigung des Riegels von der Entriegelungsposition in die Verriegelungsposition,
- – eine elektromagnetische Einrichtung zur Arretierung des Riegels in der Verriegelungsposition,
- – eine Rückstelleinrichtung zur Rückstellung des Riegels von der Verriegelungsposition in die Entriegelungsposition, wobei die Betätigungsmechanik den Elektromotor mit dem Riegel verbindet,
und wobei vorgesehen ist:
Diese Komponenten des Türöffners stehen in spezieller Zuordnung zueinander und wirken in spezieller Weise zusammen, wie folgt:
Der Elektromotor ist in seiner Längsachse von einer hinteren Position in eine vordere Position verschiebbar ausgebildet.
Der Elektromotor ist in der vorderen Position durch die elektromagnetische Einrichtung fixierbar.
Zwischen dem Gehäuse des Elektromotors und einem türöffnergehäusefesten Anschlag ist eine Motorrückstellfeder angeordnet.
Die Betätigungsmechanik umfasst ein an dem Linearabtrieb des Elektromotors angeordnetes Schaltglied, das mit dem Riegel so zusammenwirkt, dass der Riegel von einer Entriegelungsposition in die Verriegelungsposition gelangt, wenn der Linearabtrieb aus dem in der vorderen Position fixierten Elektromotor ausfährt.
Das Schaltglied wirkt mit dem Riegel so zusammen, dass der Riegel aus der Verriegelungsposition gelöst wird, wenn der Elektromotor bei ausgefahrenem Linearabtrieb in die hintere Position gelangt.
Über die elektromagnetische Einrichtung ist der Riegel durch die Fixierung des Elektromotors in der Verriegelungsposition arretierbar und durch Umschalten der elektromagnetischen Einrichtung der Riegel aus der Verriegelungsposition freischaltbar.
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Der Begriff „selbsthemmender Elektromotor” wird so verstanden, dass es sich vorzugsweise um einen Elektromotor mit selbsthemmendem Abtriebselement handelt. Beispielsweise kann ein selbsthemmender Elektromotor mit Linearabtrieb als ein nicht selbsthemmender Elektromotor ausgebildet sein, dessen Abtriebswelle als eine Gewindespindel ausgebildet ist, die mit einem linear geführten Abtriebselement mit Innengewinde zusammenwirkt, wobei die Gewindesteigung so gewählt ist, dass Selbsthemmung eintritt.
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Der vorgeschlagene Türöffner weist damit den Vorteil auf, dass er einfach aufgebaut ist und dass die drei Hauptfunktionen „Betätigen des „Riegels”, „Arretieren des Riegels” und „Rückstellen des Riegels” klar voneinander abgegrenzt sind.
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Wesentliche Funktion als Türöffner ist, dass durch elektrisches Schalten der elektromagnetischen Einrichtung die Arretierfunktion aufhebbar ist, d. h. der Riegel aus seiner Verriegelungsposition freischaltbar ist. Vorzugsweise kann die Schaltung der Komponenten so ausgebildet sein, dass die Freischaltung dadurch erfolgt, dass die Bestromung der elektromagnetischen Einrichtung, d. h. die Bestromung des betreffenden Elektromagneten abgeschaltet wird.
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Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist, dass der Riegel, der die Türöffnerfalle des Türöffners bildet, vorzugsweise linear ein- und ausfahrbar ist. Der Riegel kann an seinem freien Ende in Art einer Gabel oder als ein U-Profil ausgebildet sein, so dass er in der Schließstellung der Tür in ausgefahrener Stellung des Riegels die Kante des Türflügels umgreift. Vorzugsweise kann der Türflügel als Glastürflügel ausgebildet sein. In bevorzugter Montageart wird dieser Türöffner im oberen Bereich der Tür montiert, z. B. im oberen horizontalen Holm des Türrahmens, so dass der Riegel in vertikaler Richtung ein- und ausfahrbar ist und in seiner ausgefahrenen Stellung bei Schließstellung der Tür den Türflügel an seiner Oberkante umgreift.
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Es kann vorgesehen sein, dass die elektromagnetische Einrichtung als herausnehmbare Baueinheit und/oder nachträglich einbaubare Baueinheit ausgebildet ist. Auf diese Weise kann aus dem vorgeschlagenen Ruhestrom-Türöffner ein Arbeitsstromtüröffner gebildet werden.
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Bei bevorzugten Ausführungen kann vorgesehen sein, dass das an dem Linearabtrieb des Elektromotors angeordnete Schaltglied eine Schaltflanke aufweist, die mit einer an dem Riegel angeordneten Schaltflanke zusammenwirkt. Die beiden Schaltflanken bilden ein Getriebe, das abhängig von dem Neigungswinkel der Schaltflanken neben der Umlenkung der Wirkrichtung eine Kraftverstärkung aufweist.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass das an dem Linearabtrieb des Elektromotors angeordnete Schaltglied einen Führungsstift aufweist, der mit einer an dem Riegel angeordneten Schaltkurve zusammenwirkt oder dass das an dem Linearabtrieb des Elektromotors angeordnete Schaltglied eine Schaltkurve aufweist, die mit einem an dem Riegel angeordneten Führungsstift zusammenwirkt. Diese Anordnung bildet ein zweites Getriebe, das es beispielsweise ermöglicht, das Ein- und Ausfahren des Riegels mit unterschiedlichen Parametern durchzuführen.
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Die elektromagnetische Einrichtung zur Arretierung des Riegels in der Verriegelungsposition kann einen waagerechten Abschnitt der Schaltflanke des Riegels umfassen, der für einen waagerechten unteren Abschnitt der Schaltflanke des Schaltglieds einen Anschlag bildet, wenn der Riegel in der Verriegelungsposition ist.
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In einer bevorzugten Ausführung kann vorgesehen sein,
dass die Rückstelleinrichtung ohne Hilfsenergie betätigbar ist. Damit wird eine hohe Sicherheit bezüglich einer Panikfunktion des Türöffners erreicht.
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Die Rückstelleinrichtung kann eine zwischen einem Gehäuse des Elektromotors und einem am Türöffnergehäuse angeordneten Anschlag angeordnete Motorrückstellfeder und eine zwischen dem Riegel und dem Türöffnergehäuse angeordnete Riegelrückstellfeder umfassen. Vorteilhafterweise kann die Motorrückstellfeder steifer ausgebildet sein als die Riegelrückstellfeder und somit die verhältnismäßig hohe Kraft zum Lösen des Riegels von dem Türblatt aufbringen, während die Riegelrückstellfeder nur eine verhältnismäßig geringe Kraft aufzubringen hat, um den Riegel nach dem Lösen vollständig in das Türöffnergehäuse einzuziehen.
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Die Motorrückstellfeder kann vorteilhafterweise als eine Schraubendruckfeder ausgebildet sein.
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Die Riegelrückstellfeder kann vorteilhafterweise als eine Schenkelfeder ausgebildet sein.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Sperreinrichtung des Elektromotors einen Elektromagnet mit einem vorzugsweise L-förmigen Klappanker und ein Sperrglied umfasst.
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Das Sperrglied kann als ein am Türöffnergehäuse gelagerter zweiarmiger Hebel ausgebildet sein, wobei ein erster Hebelarm mit dem Klappanker zusammenwirkt und ein zweiter Hebelarm an seinem Endabschnitt eine Rastnase aufweist, die mit einer am Elektromotor angeordneten Rastausnehmung zusammenwirkt.
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Es kann vorgesehen sein, dass der erste Hebelarm des Sperrglieds eine Rastausnehmung aufweist, die mit einer im Scheitel des L-förmigen Klappankers angeordneten Rastkurve zusammenwirkt.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass zwischen dem Sperrglied und dem Türöffnergehäuse eine Rückstellfeder so angeordnet ist, dass das Sperrglied gegen die am Klappanker ausgebildete Rastkurve gedrückt wird.
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Die Rückstellfeder kann als eine Schraubendruckfeder oder als eine Blattfeder ausgebildet sein.
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Die Aufgabe der Erfindung wird weiter mit dem Gegenstand des Anspruchs 15 gelöst. Es wird ein Türöffner für eine Tür mit einem in oder an einem Türrahmen bewegbar gelagerten Türflügel vorgeschlagen, umfassend
- – ein Türöffnergehäuse,
- – einen entlang einer Betätigungsrichtung zwischen einer Verriegelungsposition und einer Entriegelungsposition linear verschiebbar gelagerten Riegel,
- – eine elektrisch schaltbare Betätigungseinrichtung mit einem selbsthemmenden Elektromotor mit Linearabtrieb und einer durch den Elektromotor steuerbaren Betätigungsmechanik zur Betätigung des Riegels von der Entriegelungsposition in die Verriegelungsposition,
- – eine Rückstelleinrichtung zur Rückstellung des Riegels von der Verriegelungsposition in die Entriegelungsposition, wobei die Betätigungsmechanik den Elektromotor mit dem Riegel verbindet,
wobei vorgesehen ist,
dass die Betätigungsmechanik ein an dem Linearabtrieb des Elektromotors angeordnetes Schaltglied umfasst, das mit dem Riegel so zusammenwirkt, dass der Riegel von einer Entriegelungsposition in die Verriegelungsposition gelangt, wenn der Linearabtrieb aus dem Elektromotor ausfährt und dass der Riegel aus der Verriegelungsposition gelöst wird, wenn der Linearabtrieb in den Elektromotor einfährt.
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Dieser vorgeschlagene Türöffner weist damit wie der weiter oben beschriebene Türöffner den Vorteil auf, dass er einfach aufgebaut ist und dass die drei Hauptfunktionen „Betätigen des „Riegels”, „Arretieren des Riegels” und „Rückstellen des Riegels” klar voneinander abgegrenzt sind. Der Türöffner ist als ein Arbeitsstromtüröffner ausgelegt, so dass nur zur Betätigung des Türöffners elektrische Hilfsenergie benötigt wird. Es kann vorgesehen sein, dass das an dem Linearabtrieb des Elektromotors angeordnete Schaltglied eine Schaltflanke aufweist, die mit einer an dem Riegel angeordneten Schaltflanke zusammenwirkt.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass das an dem Linearabtrieb des Elektromotors angeordnete Schaltglied einen Führungsstift aufweist, der mit einer an dem Riegel angeordneten Schaltkurve zusammenwirkt oder dass das an dem Linearabtrieb des Elektromotors angeordnete Schaltglied eine Schaltkurve aufweist, die mit einem an dem Riegel angeordneten Führungsstift zusammenwirkt.
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Die elektromagnetische Einrichtung zur Arretierung des Riegels in der Verriegelungsposition kann einen waagerechten Abschnitt der Schaltflanke des Riegels umfassen, der für einen waagerechten unteren Abschnitt der Schaltflanke des Schaltglieds einen Anschlag bildet, wenn der Riegel in der Verriegelungsposition ist.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass der Elektromotor in einem Gestell des Türöffners über eine Befestigungseinrichtung in seiner Position fixiert oder fixierbar ist. Bei der Befestigungseinrichtung kann es sich beispielsweise um eine kraftschlüssige Befestigungseinrichtung, wie eine Klemmschraube, oder um eine formschlüssige Befestigungseinrichtung, wie eine Stiftschraube, oder um eine stoffschlüssige Befestigungseinrichtung, wie eine Kleberschicht, handeln.
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Weiter kann ein Bausatz eines Türöffners vorgesehen sein, um wahlweise einen Ruhestrom-Türöffner oder einen Arbeitsstrom-Türöffner auszubilden, umfassend einen Türöffner nach Anspruch 15 und eine als Baueinheit ausgebildete elektromagnetische Einrichtung, wobei die Kombination des Türöffners nach Anspruch 15 und der elektromagnetischen Einrichtung einen Ruhestrom-Türöffner bildet und der Türöffner nach Anspruch 15 ohne elektromagnetische Einrichtung einen Arbeitsstromtüröffner bildet.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
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1 eine schematische Darstellung einer Tür mit einem Türrahmen, einem Türflügel, zwei Türscharnieren und einem erfindungsgemäßen Türöffner;
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2 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Türöffners in einer schematischen Schnittdarstellung in einer ersten Position;
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3 den Türöffner in 2 in einer zweiten Position;
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4 den Türöffner in 2 in einer dritten Position;
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5 den Türöffner in 2 in einer vierten Position;
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6 den Türöffner in 2 in einer fünften Position;
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7 den Türöffner in 2 in einer sechsten Position;
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8 den Türöffner in 2 in einer siebten Position;
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9 ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Türöffners in einer schematischen Schnittdarstellung;
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10 eine Falle des Türöffners in 2 in einer schematischen Schnittansicht;
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11 die Falle in 10 in einer perspektivischen Darstellung.
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1 zeigt schematisch eine Tür 1 mit einem an einem Türrahmen 2 mittels zweier Türbänder 3 drehbar gelagerter Türflügel 4. Die Türbänder 3 sind entlang einer Türdrehachse 5 beabstandet zueinander angeordnet. Die Türbänder 3 sind an einer in 1 links dargestellten Vertikalseite der Tür 1 vorgesehen. Der Türflügel 4 ist vorzugsweise ein Anschlagschwenkflügel. Ausführungen der Tür als Pendeltür bei denen der Türflügel 4 als Pendeltürflügel ausgebildet ist, sind jedoch bei entsprechender Ausgestaltung der Türbänder 3 möglich. Wesentlich in dem dargestellten Fall ist jedoch, dass der Türflügel als Glasflügel ausgebildet ist. Es ist ein Türöffner in der Tür eingesetzt der als sogenannter Glastür-Türöffner ausgebildet ist.
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Der Türöffner ist in 1 mit dem Bezugszeichen 6 bezeichnet. Er ist im Bereich des oberen horizontalen Holms des Türrahmens montiert. Er ist, wie gesagt speziell als Glastür-Türöffner ausgeführt. Hierfür weist er eine spezielle Türöffnerfalle auf, die als Riegel 11 ausgebildet ist. Der Riegel 11 ist linear ein- und ausfahrbar, bei der dargestellten Montageposition des Türöffners ist der Riegel 11 in vertikaler Richtung linear ein- und ausführbar. Der Riegel ist in dem dargestellten Fall an einem freien Ende als U-Profil ausgebildet, so dass er in der ausgefahrenen Stellung, wenn die Tür in Schließstellung ist den Türflügel 4 an seiner oberen Kante umgreift.
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Der Riegel ist über einen selbsthemmenden Elektromotor 12 elektrisch betätigbar und über einen Elektromagneten 13 elektrisch freischaltbar. Diese Komponenten Riegel 11, Elektromotor 12 und Elektromagnet 13 sowie diverse Getriebeeinrichtungen, die zwischen diesen Komponenten wirken, sind in einem Türöffnergehäuse 14 gelagert. Der Riegel 11 ist so gelagert, dass er mit seinem freien Ende, dem Verriegelungsende, aus dem Türöffnergehäuse 14 in eine Verriegelungsposition ausfahrbar und in das Türöffnergehäuse 14 in die Entriegelungsposition, in der es außer Eingriff des Flügels ist, einfahrbar ist.
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Die 2 bis 8 zeigen Aufbau und Wirkungsweise des Türöffners 6 im Einzelnen.
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Das Türöffnergehäuse 14 ist ein längliches kastenförmiges Gehäuse, in dem der Elektromotor 12 so angeordnet ist, dass seine Längsachse mit der Längsachse des Türöffnergehäuses 14 fluchtet. Der Elektromotor 12 ist in dem Türöffnergehäuse 14 längsverschiebbar gelagert, wobei er eine hintere und eine vordere Position einnehmen kann und in der vorderen Position fixierbar ist.
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Der Elektromotor 12 weist einen Linearabtrieb 12l auf. Es kann sich um einen Linearmotor oder um einen Getriebemotor handeln, wobei das Getriebe mindestens eine Drehbewegung in eine Linearbewegung wandelt. Am freien Endabschnitt des Linearabtriebs 12l ist ein Schaltglied 15 angeordnet, das mit einer Schaltflanke 11s sowie mit einer Schaltkurve 11k zusammenwirkt, die an dem Riegel 11 ausgebildet sind. Zwischen dem Gehäuse des Elektromotors 12 und einem gehäusefesten Anschlag 14a ist eine Motorrückstellfeder 16 angeordnet, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als eine Schraubendruckfeder ausgebildet ist.
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In 2 befindet sich der Elektromotor 12 in der hinteren Position, wobei der Linearabtrieb 12l ausgefahren ist und das Schaltglied 15 mit seinem hinteren Endabschnitt an dem Anschlag 14a anliegt. Der Riegel 11 ist in das Türöffnergehäuse 14 eingefahren und befindet sich in der Entriegelungsposition.
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Der Elektromagnet 13 wirkt mit einem L-förmigen Klappanker 17 zusammen. Der Klappanker 17 weist an dem einen Endabschnitt ein an dem Türöffnergehäuse 14 abgestütztes Drehlager 17l auf und wirkt mit dem anderen Endabschnitt mit einem Spulenkern des Elektromagneten 13 zusammen, wobei zwischen dem anderen Endabschnitt und dem Spulenkern eine Ankerrückstellfeder 18 angeordnet ist. Die Ankerrückstellfeder 18 unterstützt das Lösen des Klappankers 17 vom Spulenkern, wenn der Elektromagnet 13 unbestromt ist. Im Scheitelabschnitt des L-förmigen Klappankers 17 ist eine Rastkurve 17r ausgebildet, die mit einer Rastausnehmung 19a eines Sperrhebels 19 zusammenwirkt, wenn der Elektromagnet 13 unbestromt ist.
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Der Sperrhebel 19 wird durch eine am Türöffnergehäuse 14 abgestützte Rückstellfeder 20 gegen den Klappanker 17 gedrückt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Rückstellfeder 20 als eine Schraubendruckfeder ausgebildet. Der Sperrhebel 19 ist als ein zweiarmiger Hebel ausgebildet, der in einem am Türöffnergehäuse 14 abgestützten Drehlager 19d drehbar gelagert ist. Der dem Klappanker 17 abgewandte Endabschnitt des Sperrhebels 19 ist als eine Rastnase 19r ausgebildet, die mit einer am Türöffnergehäuse des Elektromotors 12 ausgebildeten Rastausnehmung 12a zusammenwirkt.
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3 zeigt den Türöffner 6 in einer ersten Zwischenposition, bei der der Linearabtrieb 12l des Elektromotors 12 eingefahren ist, wodurch der Elektromotor 12 gegen den Anschlag 14a gefahren ist und die Motorrückstellfeder 16 gespannt ist. Linearantrieb 12l und Motorrückstellfeder 16 sind zur besseren Übersichtlichkeit als verdeckte Bauelemente in 3 nicht dargestellt. Der Riegel 11 befindet sich wie in 2 in der Entriegelungsposition.
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4 zeigt den Türöffner 6 in einer zweiten Zwischenposition, in der der Elektromagnet 13 bestromt ist und der Klappanker 17 nach Drehung in dem Drehlager 17l an dem Spulenkern des Elektromagneten 13 anliegt. In Folge der Drehung des Klappankers 17 gelangt die Rastkurve 17r außer Eingriff mit der Rastausnehmung 19a des Sperrhebels 19 und liegt auf einem der Rastausnehmung 19a benachbarten Auflageabschnitt des Sperrhebels 19 an. Der Sperrhebel 19 wird in dem Drehlager 19d zur Innenwand des Türöffnergehäuses 14 gegen die Federkraft der Rückstellfeder 20 verschwenkt und die Rastnase 19r greift in die Rastausnehmung 12a des Elektromotors 12 ein. Dadurch ist der Elektromotor 12 in seiner vorderen Lage fixiert. Der Riegel 11 befindet sich wie in 2 und 3 in der Entriegelungsposition.
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5 zeigt den Türöffner 6 mit teilweise ausgefahrenem Riegel 11. Der Linearabtrieb 12l des Elektromotors 12 ist nun teilweise ausgefahren. Weil der Elektromotor 12 in seiner Relativlage zum Türöffnergehäuse 14 fixiert ist, gleitet eine Schaltflanke 15s des Schaltglieds 15 auf der Schaltflanke 11s des Riegels 11 und schiebt den Riegel 11 aus dem Türöffnergehäuse 14 heraus. Der Riegel 11 befindet sich zwischen der Entriegelungsposition und der Verriegelungsposition.
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6 zeigt den Türöffner 6 mit vollständig ausgefahrenem Riegel 11, der nun in der Verriegelungsposition steht. Die Schaltflanke 11s des Riegels 11 weist einen ansteigenden Abschnitt auf, der mit der Schaltflanke 15s wie vorstehend beschrieben ein Schubgetriebe bildet, sowie einen anschließenden waagerechten Abschnitt auf, der für einen waagerechten unteren Abschnitt der Schaltflanke 15s des Schaltglieds 15 einen Anschlag bildet. Wie 6 zeigt, ist dadurch der Riegel 11 in der Verriegelungsposition fixiert.
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Die 7 entspricht der 6 mit dem Unterschied, dass der Riegel 11 und das Schaltglied 15 in einer anderen Schnittebene geschnitten sind, so dass nun eine am Riegel 11 ausgebildete Schaltkurve 11k sichtbar ist, die mit einem an dem Schaltglied 15 angeordneten Führungsstift 15f zusammenwirkt. Die Schaltkurve 11k weist einen waagerechten Abschnitt auf, an dem der Führungsstift 15f anliegt, wenn der Riegel 11 in der Verriegelungsposition ist. Der waagerechte Abschnitt geht in Richtung auf den Elektromotor 12 in einen abfallenden Abschnitt über, auf den als Fußabschnitt ein kurzer waagerechter Abschnitt folgt. 9 zeigt die Schaltkurve 11k in einer vergrößerten Darstellung.
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8 zeigt eine Position des Türöffners 6, in der der Riegel 11 in das Türöffnergehäuse 14 zurück gleitet, weil die Bestromung des Elektromagneten 13 gerade abgeschaltet worden ist. Der Klappanker 17 ist abgefallen und durch die Ankerrückstellfeder 18 in die in 2 dargestellte Ausgangsposition zurückgestellt. Die Ankerrückstellfeder 18 ist so dimensioniert, dass die Haftreibung zwischen der Rastkurve 17r am Anker 17 und dem Auflageabschnitt am Sperrhebel 19 überwunden wird, so dass die Rastkurve 17r beim Zurückschwenken des Ankers 17 in die Rastausnehmung 19a des Sperrhebels 19 einfällt. In Folge dessen wird der Sperrhebel 19 durch die Rückstellfeder 20 so verschwenkt, dass die Rastnase 19r außer Eingriff mit der Rastausnehmung des Elektromotors 12 gelangt. Die zwischen dem Elektromotor 12 und dem Anschlag 14a angeordnete Motorrückstellfeder 16 drückt nun den Elektromotor 12 in die in 2 dargestellte hintere Position, wobei das Schaltglied 15 in Richtung auf den Anschlag 14a bewegt wird. Der in 7 beschriebene Führungsstift 15f gleitet auf dem abfallenden Abschnitt der Schaltkurve 11k, wodurch der Riegel 11 wieder in das Türöffnergehäuse 14 eingezogen wird. Die Schaltkurve 11k ist so bemessen, dass das Schaltglied 15 mit der Schaltkurve 11k außer Eingriff ist, bevor der Riegel 11 vollständig in das Türöffnergehäuse 14 eingezogen ist. Der Riegel 11 wird nun ausschließlich durch eine Riegelrückstellfeder 11r bewegt, die beim Ausfahren des Riegels 11 gespannt wurde. Die Riegelrückstellfeder 11r ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als eine Schenkelfeder ausgebildet, deren einer Schenkel an einem Zapfen 11z des Riegels 11 und deren anderer Schenkel an dem Türöffnergehäuse 14 abgestützt ist.
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Wie 11 zeigt, weist das Verriegelungsende des Riegels 11 einen U-förmigen Aufnahmeabschnitt für den aus einer Glasscheibe gebildeten Türflügel 4 auf, wobei zur Verringerung der Reibung in den U-Schenkeln Rollen vorgesehen sind. Die Federkraft der Riegelrückstellfeder 11r allein reicht nicht aus, um den Riegel 11 von dem Türflügel 4 zu lösen, weshalb die über das Schaltglied 15 auf den Riegel 11 wirkende Motorrückstellfeder 17 in Verbindung mit der Riegelrückstellfeder 11r die zum Lösen des Riegels benötigte hohe Rückstellkraft aufbringt.
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Der Türöffner 6 zeichnet sich zusammengefasst durch folgenden Bewegungsablauf aus:
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Schritt 1: Der Elektromotor 12 wird kurzzeitig so bestromt, dass der Linearabtrieb 12l eingefahren wird, wobei der Abtrieb 15 an dem Anschlag 14a anliegt und die Motorrückstellfeder 16 gespannt wird.
Der Elektromagnet 13 ist unbestromt.
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Schritt 2: Der Elektromotor 12 ist unbestromt.
Der Elektromagnet 13 wird bestromt, so dass der Klappanker 17 an dem Spulenkern des Elektromagneten 13 anliegt und die Ankerrückstellfeder 18 gespannt wird. Der Klappanker 17 drückt den Sperrhebel 19 in die Sperrstellung, in der die Rastnase 19r des Sperrhebels 19 in die Rastausnehmung 12a des Elektromotors eingreift.
Der Elektromotor 13 ist in seiner Lage fixiert.
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Schritt 3: Der Elektromotor 12 wird kurzzeitig so bestromt, dass der Linearabtrieb 12l ausgefahren wird. Das Schaltglied 15 bewegt den Riegel 11 in die Verriegelungsstellung und arretiert ihn dort. Die Riegelrückstellfeder 11r wird gespannt.
Der Elektromagnet 13 ist bestromt.
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Schritt 4: Der Elektromagnet 13 wird vom Stromkreis getrennt. Der Klappanker 17 wird durch die Ankerrückstellfeder 18 in seine Ausgangsposition zurückgestellt, wobei der Sperrhebel 19 so verschwenkt wird, dass die Rastnase 19r des Sperrhebels 19 außer Eingriff mit der Rastausnehmung 12a des Elektromotors 12 gelangt.
Der Elektromotor 12 ist unbestromt und wird durch die Motorrückstellfeder 16 in seine hintere Position gebracht, wobei das Schaltglied 15 den Riegel 11 aus dem Eingriff mit dem Türflügel 4 zurückzieht und die Riegelrückstellfeder 11r den Riegel 11 in die Entriegelungsstellung bringt.
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Schritt 4 verdeutlicht, dass die Entriegelung des Türöffners 6 ohne Einsatz von Hilfsenergie möglich ist, so dass der Türöffner 6 auch als Türöffner einsetzbar ist, der bei einem Stromausfall den Türflügel 4 freigibt.
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Der Türöffner 6 der 2 bis 8 ist als Ruhestrom-Türöffner ausgebildet. 9 zeigt einen Türöffner 7, der im Unterschied dazu als ein Arbeitsstrom-Türöffner ausgebildet ist, wobei der Riegel 11 des Türöffners 7 in der in 6 dargestellten Position des Türöffners 6 ist.
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Der Türöffner 7 in 9 ist vom Aufbau her wie der in 2 bis 8 beschriebene Türöffner ausgebildet, mit dem Unterschied, dass der selbsthemmende Elektromotor 12 nicht längsverschiebbar ausgebildet ist, sondern in seiner Lage am Türöffnergehäuse 14 mit einer Stiftschraube fixiert ist. Der Elektromotor 12 ist dabei so positioniert, dass er dabei mit seiner abtriebseitigen Stirnfläche an dem Anschlag 14a des Türöffnergehäuses 14 anliegt. Wesentlich ist, dass die zur Feststellung des Elektromotors 12 vorgesehenen Bauelemente Elektromagnet 13, Klappanker 17, Ankerrückstellfeder 18, Sperrhebel 19 und Rückstellfeder 20 entfallen. Ebenso entfällt die Motorrückstellfeder 16.
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Der Türöffner 7 zeichnet sich durch folgenden Bewegungsablauf aus:
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Schritt 1: Der Elektromotor 12 wird mit Gleichspannung kurzzeitig so bestromt, dass der Linearabtrieb 12l ausgefahren wird. Das Schaltglied 15 bewegt den Riegel 11 in die Verriegelungsstellung und arretiert ihn dort in Verbindung mit der Selbsthemmung des Elektromotors 12. Die Riegelrückstellfeder 11r wird gespannt.
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Schritt 2: Der Elektromotor 12 wird mit Gleichspannung entgegengesetzter Polarität kurzzeitig so bestromt, dass der Linearabtrieb 12l eingefahren wird, wobei das Schaltglied 15 den Riegel 11 aus dem Eingriff mit dem Türflügel 4 zurückzieht und die Riegelrückstellfeder 11r den Riegel 11 in die Entriegelungsstellung bringt.
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Es ist auch möglich, den in den 2 bis 8 dargestellten Türöffner 6 für den Arbeitsstrombetrieb zu modifizieren, indem der Elektromotor 12 in der in 3 oder 6 dargestellten Position beispielsweise durch das Eindrehen einer Klemmschraube fixiert wird und der Elektromagnet 13 nicht bestromt wird. In diesem Fall müsste lediglich die elektrische Ansteuerung des Türöffners zusätzlich modifiziert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tür
- 2
- Türrahmen
- 3
- Türband
- 4
- Türflügel
- 5
- Türdrehachse
- 6, 7
- Türöffner
- 11
- Riegel
- 11k
- Schaltkurve
- 11r
- Riegelrückstellfeder
- 11s
- Schaltflanke
- 11z
- Zapfen
- 12
- Elektromotor
- 12a
- Rastausnehmung
- 12l
- Linearabtrieb
- 13
- Elektromagnet
- 14
- Türöffnergehäuse
- 14a
- Anschlag
- 15
- Schaltglied
- 15f
- Führungsstift
- 15s
- Schaltflanke
- 16
- Motorrückstellfeder
- 17
- Klappanker
- 17l
- Drehlager
- 17r
- Rastkurve
- 18
- Ankerrückstellfeder
- 19
- Sperrhebel
- 19a
- Rastausnehmung
- 19d
- Drehlager
- 19r
- Rastnase
- 20
- Rückstellfeder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1950364 A1 [0002]
- EP 1473425 B1 [0003]
- DE 10011610 C1 [0004]