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Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät mit einem Sensor, welcher zum Erfassen eines Körperschalls und zum Bereitstellen eines elektrischen Sensorsignals abhängig von dem Körperschall ausgebildet ist. Das Haushaltsgerät umfasst außerdem eine elektronische Auswerteeinrichtung zum Verarbeiten des elektrischen Sensorsignals. Die Erfindung betrifft außerdem ein System mit einem solchen Haushaltsgerät sowie ein entsprechendes Verfahren.
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Haushaltsgeräte sind aus dem Stand der Technik in vielfältiger Ausgestaltung bekannt. Das Interesse gilt vorliegend einem Haushaltsgerät, welches über einen Sensor verfügt, der dazu in der Lage ist, einen Körperschall zu erfassen. Beispielsweise kann dies ein Beschleunigungssensor sein, der z.B. in eine Waschmaschine integriert ist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, die Funktionalität bzw. den Einsatzbereich eines derartigen Haushaltsgeräts der eingangs genannten Gattung im Vergleich zum Stand der Technik zu erweitern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Haushaltsgerät, durch ein System sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche, der Beschreibung und der Figuren.
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Ein erfindungsgemäßes Haushaltsgerät umfasst einen Sensor, der zum Erfassen eines Körperschalls und zum Bereitstellen eines elektrischen Sensorsignals abhängig von dem Körperschall ausgebildet ist. Das Haushaltsgerät umfasst außerdem eine elektronische Auswerteeinrichtung, welche zum Verarbeiten des elektrischen Sensorsignals ausgebildet ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Auswerteeinrichtung in dem Sensorsignal einen Signalanteil detektieren kann, welcher durch einen Trittschall einer sich in einem Umgebungsbereich des Haushaltsgeräts bewegenden Person verursacht wird.
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Die Funktionalität des Haushaltsgeräts wird somit im Vergleich zum Stand der Technik dadurch verbessert, dass die Auswerteeinrichtung anhand des elektrischen Sensorsignals die Präsenz einer Person im Umgebungsbereich des Haushaltsgeräts erkennen kann. Der Sensor wandelt dabei den Körperschall in das elektrische Sensorsignal um, und die Auswerteeinrichtung detektiert in dem Sensorsignal einen spezifischen Signalanteil, welcher einem durch die Person verursachten Trittschall zugeordnet ist bzw. durch den Trittschall der am Haushaltsgerät vorbeigehenden Person verursacht wird. Die Erfinder haben erkannt, dass es auffällige Signalmuster bei Messdatenaufnahmen mit einem Beschleunigungssensor in einem Waschgerät gab. Bei näherer Betrachtung wurde dann festgestellt, dass es sich bei dem auffälligen Signalmuster um ein Trittschallereignis eines am Waschgerät vorbeilaufenden Kollegen handelte. Es wurde also festgestellt, dass mit einem Körperschallsensor, wie beispielsweise einem konventionellen Beschleunigungssensor, die Präsenz einer Person in der Umgebung eines Haushaltsgeräts detektiert werden kann, indem das Sensorsignal auf vorbestimmte Signalmuster hin untersucht wird. Diese Information kann nun auf unterschiedlichste Art und Weise genutzt bzw. verwertet werden. Zum einen kann das Haushaltsgerät als Bestandteil einer Alarmanlage in einem Haushalt genutzt werden, wobei der Sensor zur Detektion eines Einbruchs genutzt werden kann. Zum anderen bietet das erfindungsgemäße Haushaltsgerät auch die Möglichkeit der Detektion einer Annäherung des Benutzers an das Haushaltsgerät und somit die Möglichkeit, anhand des Sensorsignals beispielsweise eine Mensch-Maschine-Schnittstelle bzw. eine Bedien- und/oder Anzeigeeinrichtung des Haushaltsgeräts automatisch zu aktivieren.
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Die einzige Voraussetzung ist dabei der genannte Sensor, welcher zum Erfassen eines Körperschalls bzw. zur Umwandlung des Körperschalls in ein elektrisches Sensorsignal ausgebildet und somit vorzugsweise in der Lage ist, einen Körperschall in einer relativ großen Bandbreite mit ausreichender Genauigkeit zu messen. Eine solche Messung ist beispielsweise mit einem herkömmlichen Beschleunigungssensor durchführbar. Die Erfindung ist jedoch nicht auf einen Beschleunigungssensor beschränkt, und es können auch andere Sensorarten zur Erfassung des Körperschalls verwendet werden, wie beispielsweise ein Drucksensor und/oder Kraftsensor.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Haushaltsgerät eine Kommunikationseinrichtung aufweist, welche nach Detektion des Signalanteils durch die Auswerteeinrichtung eine Information über die Präsenz der Person in dem Umgebungsbereich an eine geräteexterne Einheit übermittelt. Diese Kommunikation kann beispielsweise drahtlos oder aber auch drahtgebunden erfolgen. Somit wird das Haushaltsgerät als ein Alarmmelder verwendet, welcher die Information über die Anwesenheit der Person im Umgebungsbereich an die externe Einheit übermittelt. Diese externe Einheit kann dann einen Alarm auslösen. Hierbei können grundsätzlich zwei unterschiedliche Ausführungsformen vorgesehen sein. Zum einen kann die Kommunikationseinrichtung des Haushaltsgeräts an die externe Einheit ein Steuersignal übermitteln, aufgrund dessen die externe Einheit das Auslösen eines Alarms bewirkt (wenn die Alarmfunktionalität eingeschaltet ist). Zum anderen kann die Kommunikationseinrichtung des Haushaltsgeräts an die externe Einheit auch den detektierten Signalanteil übermitteln, und die externe Einheit kann anhand des Signalanteils selbst bestimmen, ob der Alarm ausgelöst werden soll oder nicht. Die Funktionalität des Haushaltsgeräts als Alarmmelder hat den Vorteil, dass gegebenenfalls auf separate Alarmsensoren im Haushalt verzichtet werden kann, wie beispielsweise auf herkömmliche Infrarotsensoren, Lichtschranken, kapazitive Melder und dergleichen.
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Die externe Einheit, mit welcher das Haushaltsgerät kommuniziert, kann beispielsweise eine Recheneinrichtung im Haushalt oder aber ein Internetserver eines Dienstleisters sein.
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Die Auswerteeinrichtung kann auch dazu ausgelegt sein, einen durch einen Trittschall von zumindest zwei Personen verursachten Signalanteil in dem Sensorsignal zu detektieren und abhängig von dem Signalanteil die Anzahl der in dem Umgebungsbereich befindlichen Personen zu bestimmen. Auch diese Information über die Anzahl der Personen kann gegebenenfalls an die externe Einheit übermittelt werden. Befinden sich mehrere Personen in dem Umgebungsbereich, so können auch mehrere charakteristische Muster in dem elektrischen Sensorsignal bzw. mehrere verschiedene Trittfrequenzen bzw. Schrittwiederholungsfrequenzen detektiert werden. Bei mehreren Personen sind die zeitlichen Abstände zwischen den Schritten bei jeder Person unterschiedlich, so dass auch verschiedene Schrittwiederholungsfrequenzen in dem Sensorsignal erkannt werden können.
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Nach Detektion des Signalanteils, insbesondere nach Detektion einer Annäherung der Person an das Haushaltsgerät, kann die Auswerteeinrichtung eine Bedien- und/oder Anzeigeeinrichtung des Haushaltsgeräts automatisch aktivieren. Insbesondere wird diese Mensch-Maschine-Schnittstelle dann aktiviert, wenn anhand des Sensorsignals festgestellt wird, dass sich die Person dem Haushaltsgerät nähert, was anhand der immer größer werdenden Signalhöhe bei einzelnen Schritten detektiert werden kann. Somit kann die Bedien- und/oder Anzeigeeinrichtung schon dann aktiviert werden, bevor der Benutzer das Haushaltsgerät betätigt. Eine solche Vorgehensweise ist besonders benutzerfreundlich; der Benutzer braucht nämlich kein Bedienelement zu betätigen, um die Bedien- und/oder Anzeigeeinrichtung und somit das Haushaltsgerät einzuschalten.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass die Auswerteeinrichtung anhand des detektierten Signalanteils ein Trittschallprofil der Person bestimmt und abhängig von dem Trittschallprofil zumindest eine Eigenschaft der Person ermittelt. Unter dem Trittschallprofil wird dabei insbesondere eine Schrittwiederholungsfrequenz bzw. Wiederholungsrate und/oder die erfasste Körperschallenergie der einzelnen Schritte verstanden. Die Bestimmung der Eigenschaft der Person hat insbesondere den Vorteil, dass die Aktivierung der Bedien- und/oder Anzeigeeinrichtung an eine konkrete Person oder aber eine bestimmte Personengruppe angepasst werden kann und hierbei die Bedien- und/oder Anzeigeeinrichtung beispielsweise personenabhängig entsprechend parametriert werden kann. Beispielsweise können die Informationen auf der Anzeigeeinrichtung bei einer älteren Person oder aber einer behinderten Person anders als bei einer jüngeren Person angezeigt werden. Auch eine geschlechtsabhängige Parametrierung ist möglich.
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Also kann in einer Ausführungsform vorgesehen sein, dass die Auswerteeinrichtung in Abhängigkeit von der zumindest einen Eigenschaft der Person einen Betriebsmodus der Bedien- und/oder Anzeigeeinrichtung aus zumindest zwei Betriebsmodi auswählt. Es erfolgt somit eine Parametrierung der Bedien- und/oder Anzeigeeinrichtung abhängig von der zumindest einen Eigenschaft der Person. Die Bedien- und/oder Anzeigeeinrichtung kann somit für jeden Benutzer jeweils optimal parametriert werden. Es bietet sich beispielsweise an, bei älteren Benutzern größere Schriften für die dargestellten Informationen auszuwählen und/oder insgesamt weniger Informationen als bei einem jüngeren Benutzer anzuzeigen.
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Wie bereits ausgeführt, kann die Auswerteeinrichtung im Rahmen der Bestimmung des Trittschallprofils eine Zeitdauer zwischen zwei zeitlich unmittelbar benachbarten Schritten der Person bestimmen. Auf diese Art und Weise kann auch die Schrittwiederholungsfrequenz bestimmt werden, was insbesondere Rückschlüsse auf das Alter der detektierten Person ermöglicht. Eine geringere Trittschallereignisfrequenz bzw. Schrittwiederholungsfrequenz bzw. ein größerer Zeitabstand zwischen den Schritten deutet eher auf eine Person mit höherem Lebensalter hin, während kleinere Zeitabstände zwischen den Schritten auf eine Person mit einem nicht hohen Lebensalter hindeutet.
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Ergänzend oder alternativ kann die Auswerteeinrichtung im Rahmen der Bestimmung des Trittschallprofils die Signalhöhe des Signalanteils, insbesondere die jeweilige Signalhöhe bei einzelnen Trittschallereignissen bzw. die jeweilige Signalhöhe von durch einzelne Schritte verursachten Signalanteilen, bestimmen. Somit sind einerseits Rückschlüsse auf das Körpergewicht und/oder auf die Körpergröße der Person möglich.
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Als Eigenschaft der Person kann abhängig von dem Trittschallprofil insbesondere das Alter der Person ermittelt werden. Wie bereits ausgeführt, kann auf das Lebensalter der Person in Abhängigkeit von den zeitlichen Abständen zwischen jeweils zwei benachbarten Schritten und somit in Abhängigkeit von der Schrittwiederholungsfrequenz zurückgeschlossen werden. Hierbei kann im Allgemeinen beispielsweise zwischen älteren und jüngeren Personen unterschieden werden. Bei älteren Personen kann die Bedien- und/oder Anzeigeeinrichtung dann so parametriert werden, dass große Schrift und/oder helle Hintergrundbeleuchtung und/oder einfache Menüführung und/oder zusätzliche akustische Menüführung ausgewählt wird.
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Ergänzend oder alternativ kann als Eigenschaft auch die Körpergröße und/oder das Geschlecht und/oder das Körpergewicht der Person ermittelt werden. Rückschlüsse auf das Körpergewicht und/oder die Körpergröße sind beispielsweise abhängig von der Signalhöhe möglich. Zusätzlich kann aus der Schrittwiederholungsfrequenz sowie aus der Zeitdauer zwischen dem Beginn der Erfassung des Trittschalls (Erfassung des ersten Schritts) einerseits und dem Eintreffen der Person am Haushaltsgerät andererseits die Beinlänge des Benutzers bestimmt werden. Kurze Beinlänge zieht ab Erfassung des Trittschalls nämlich häufigere Trittschallereignisse bzw. mehrere Schritte bis zum Haushaltsgerät nach sich als größere Beinlänge. Aus dem Körpergewicht, der Beinlänge und der Schrittwiederholungsfrequenz sind dann geschlechtsspezifische Merkmale ableitbar. Daraufhin kann dann die Bedien- und/oder Anzeigeeinrichtung ohne einen Benutzereingriff aktiviert werden, und es kann ein geschlechtsspezifisches Bedien- und/oder Anzeigeprofil bzw. Betriebsmodus gewählt werden.
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Als Eigenschaft der Person kann auch bestimmt werden, ob die Person in ihrer Fortbewegung behindert ist oder nicht. Stark abweichende Trittschallabläufe deuten nämlich auf die Benutzung von Fortbewegungshilfen wie eines Rollstuhls oder von Krücken hin, was anhand des Signalanteils detektiert werden kann. Werden unregelmäßige Trittschallereignisse detektiert, kann dann bei der Aktivierung der Bedien- und/oder Anzeigeeinrichtung ein Betriebsmodus für behinderte Personen ausgewählt werden. Hierbei kann beispielsweise eine größere Schrift und/oder hellere Hintergrundbeleuchtung und/oder einfachere Menüführung und/oder zusätzliche akustische Menüführung gewählt werden.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein System mit einem Haushaltsgerät und einer externen Einheit, welche zur Kommunikation mit dem Haushaltsgerät ausgebildet ist. Das Haushaltsgerät hat einen Sensor zum Erfassen eines Körperschalls und zum Bereitstellen eines elektrischen Sensorsignals abhängig von dem Körperschall. Das Haushaltsgerät umfasst außerdem eine Auswerteeinrichtung. Die Auswerteeinrichtung und/oder die externe Einheit sind dazu ausgelegt, einen durch einen Trittschall einer Person verursachten Signalanteil in dem Sensorsignal zu detektieren.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs.
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Die mit Bezug auf das erfindungsgemäße Haushaltsgerät vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße System sowie für das erfindungsgemäße Verfahren.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder aber in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, wie auch unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 in schematischer Darstellung ein System gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und
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2 einen zeitlichen Verlauf eines Signalanteils eines elektrischen Sensorsignals.
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In 1 ist in schematischer Darstellung ein System 1 mit einem Haushaltsgerät 2 und einer externen Einheit 3 dargestellt. Das Haushaltsgerät 2 ist im Ausführungsbeispiel eine Waschmaschine mit einer um eine horizontale Drehachse drehbar gelagerten Wäschetrommel 4, wobei die Erfindung nicht auf ein solches Haushaltsgerät 2 beschränkt ist und auch auf andere Gerätetypen angewendet werden kann. Ganz allgemein wird unter einem Haushaltsgerät 2 vorliegend ein Gerät verstanden, welches zur Haushaltsführung eingesetzt wird. Dies kann ein Haushaltsgroßgerät sein, wie beispielsweise ein Gerät zur Pflege von Wäschestücken, ein Gargerät oder eine Spülmaschine. Dies kann aber auch ein Haushaltskleingerät sein.
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Das Haushaltsgerät 2 beinhaltet einen Sensor 5, welcher zur Umwandlung eines Körperschalls in ein elektrisches Sensorsignal 6 ausgebildet ist. Im Ausführungsbeispiel ist der Sensor 5 ein Beschleunigungssensor, welcher beispielsweise an der Wäschetrommel 4 angeordnet ist.
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Der Sensor 5 erzeugt das Sensorsignal 6, welches an eine elektronische Auswerteeinrichtung 7 übermittelt wird. Die Auswerteeinrichtung 7 verarbeitet das elektrische Sensorsignal 6.
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Die Auswerteeinrichtung 7 ist mit einer Kommunikationseinrichtung 8 des Haushaltsgeräts 2 gekoppelt. Die Kommunikationseinrichtung 8 kommuniziert mit der externen Einheit 3 zumindest unidirektional, nämlich derart, dass zumindest Daten von der Kommunikationseinrichtung 8 an die Einheit 3 übertragen werden. Optional kann diese Datenkommunikation auch eine bidirektionale Kommunikation sein. Die Datenkommunikation kann drahtlos oder drahtgebunden durchgeführt werden.
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Das Haushaltsgerät 2 weist in bekannter Weise eine Mensch-Maschine-Schnittstelle bzw. Bedien- und Anzeigeeinrichtung 9 auf, welche eine Bedieneinrichtung 10 sowie eine optische Anzeigeeinrichtung 11 insbesondere in Form eines Displays aufweist. Die Bedieneinrichtung 10 kann verschiedenste Bedienelemente umfassen, wie beispielsweise kapazitive Bedienschalter, Drehknöpfe, Drucktasten, berührungsempfindliche Flächen und dergleichen. Auf der Anzeigeeinrichtung 11 werden Informationen angezeigt, welche die Betriebsweise des Haushaltsgeräts 2 betreffen, wie Parameter des Haushaltsgeräts 2 und dergleichen. Mittels der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 9 kann der Benutzer beispielsweise ein Betriebsprogramm (insbesondere ein Waschprogramm) auswählen, wie auch Zusatzfunktionen.
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Die Auswerteeinrichtung 7 kann in dem Sensorsignal 6 einen Signalanteil detektieren, welcher durch einen Trittschall einer Person verursacht wird, die sich in einem Umgebungsbereich 12 des Haushaltsgeräts 2 bewegt. Ein solcher beispielhafter und schematisch dargestellter Signalanteil 13 ist in 2 gezeigt, wobei auf der y-Achse eine Amplitude A des Sensorsignals 6 und auf der x-Achse die Zeit t aufgetragen sind. Wie aus 2 hervorgeht, verursacht jedes Trittschallereignis T1 bis T6 (Tritt) jeweils einen charakteristischen Signalanteil 13a bis 13f in dem Sensorsignal 6, wobei diese Signalanteile 13a bis 13f beispielsweise im Frequenzbereich bzw. anhand eines Frequenzspektrums des Sensorsignals 6 detektiert werden können. Diese Signalanteile 13a bis 13f treten dann grundsätzlich periodisch auf, wobei eine Zeitdauer zwischen zwei benachbarten Trittschallereignissen T1 bis T6 bzw. zwischen zwei benachbarten Schritten Δt beträgt. Jedes Trittschallereignis T1 bis T6 entspricht nämlich einem einzelnen Schritt, welcher den entsprechenden Signalanteil 13a bis 13f in dem Sensorsignal 6 verursacht.
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Ein derartiger Signalanteil 13 kann mittels der Auswerteeinrichtung 7 in dem Sensorsignal 6 detektiert werden. Der beispielhafte Signalanteil 13, wie er in 2 dargestellt ist, wird durch eine Person verursacht, die an dem Haushaltsgerät 2 vorbeiläuft. Wie aus 2 nämlich hervorgeht, ist die Signalhöhe des Signalanteils 13a und somit die am Sensor 5 erfasste Energie des ersten Trittschallereignisses T1 zunächst relativ gering. Mit jedem weiteren Trittschallereignis wird diese Amplitude A deutlich größer, bis sie ein Maximum bei den Ereignissen T3 und T4 erreicht. Hier befindet sich die Person dem Haushaltsgerät 2 am nächsten. Bei den weiteren Trittschallereignissen T5 und T6 ist wiederum eine Entfernung der Person von dem Haushaltsgerät 2 erkennbar, weil die Amplitude A der Signalanteile 13e und 13f wieder geringer wird.
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In gleicher Weise ist es auch möglich, eine Person zu detektieren, die sich dem Haushaltsgerät 2 annähert und am Haushaltsgerät 2 stehen bleibt. Die Signalhöhe der letzten detektierten Trittschallereignisse wäre hier am größten. In einem solchen Fall stellt die Auswerteeinrichtung 7 fest, dass diese Person das Haushaltsgerät 2 bedienen möchte, so dass die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 9 automatisch aktiviert werden kann, ohne dass der Benutzer eine Eingabe selbst vornehmen muss.
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Die Detektion einer Person anhand des Sensorsignals 6 kann folgendermaßen genutzt werden:
Zum einen kann das Haushaltsgerät 2 als ein Alarmmelder dienen. Hierbei kann in einem Standby-Betrieb des Haushaltsgeräts 2 in einem Alarmmodus der Umgebungsbereich 2 auf die Anwesenheit einer Person hin überwacht werden. Nach Detektieren der Präsenz einer Person kann die Kommunikationseinrichtung 8 an die externe Einheit 3 eine Information über die Anwesenheit einer Person im Haushalt übermitteln. Ist eine Alarmanlage im Haushalt aktiviert, so kann die externe Einheit 3 nun einen Alarm auslösen. Gegebenenfalls kann die Kommunikationseinrichtung 8 an die Einheit 3 auch eine Information über die Anzahl der detektierten Personen übermitteln.
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Zum anderen kann die Detektion des Signalanteils 13 auch dazu genutzt werden, um die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 9 automatisch zu aktivieren, wenn sich der Benutzer dem Haushaltsgerät 2 nähert. Wie bereits ausgeführt, kann die Auswerteeinrichtung 7 auch eine Annäherung des Benutzers an das Haushaltsgerät 2 und somit die Absicht dieser Person detektieren, das Haushaltsgerät 2 zu bedienen. Wird dies erkannt, so wird die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 9 automatisch ohne einen Benutzereingriff aktiviert.
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Zusätzlich kann die Auswerteeinrichtung 7 auch ein Trittschallprofil anhand des Signalanteils 13 und abhängig von diesem Trittschallprofil zumindest eine Eigenschaft der Person bzw. des Benutzers bestimmen. Als Trittschallprofil werden folgende Parameter des Signalanteils 13 bestimmt:
- – eine Schrittwiederholungsfrequenz f = 1/Δt und
- – die jeweilige Amplitude bzw. Signalhöhe A der einzelnen Trittschallereignisse T1 bis T6 bzw. der einzelnen Signalanteile 13a bis 13f.
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Aus diesen Parametern können folgende Eigenschaften des Benutzers ermittelt werden: Zunächst kann bestimmt werden, ob die Person in ihrer Fortbewegung behindert ist oder nicht. Stark voneinander abweichende Trittschallabläufe bzw. eine relativ große Abweichung der Werte Δt untereinander deuten auf die Benutzung von Fortbewegungshilfen hin, wie beispielsweise eines Rollstuhls oder aber von Krücken. Wird eine solche behinderte Person erkannt, so wird die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 9 in einem entsprechenden Betriebsmodus für behinderte Personen geschaltet. Dabei kann eine entsprechend große Schrift und/oder eine helle Hintergrundbeleuchtung und/oder einfache Menüführung und/oder zusätzliche akustische Menüführung eingestellt werden.
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Des Weiteren kann als Eigenschaft der Person auch das Lebensalter bestimmt werden. Zu diesem Zwecke wird die Schrittwiederholungsfrequenz f = 1/Δt verwendet. Eine höhere Frequenz deutet auf eine jüngere Person hin, während eine geringere Frequenz auf eine ältere Person hindeutet. Die ermittelte Frequenz f kann beispielsweise mit einem Grenzwert verglichen werden: Bei Überschreitung des Grenzwerts wird von einer jüngeren Person ausgegangen; von einer älteren Person wird dann ausgegangen, wenn die Frequenz f kleiner als der Grenzwert ist. Wird eine ältere Person detektiert, kann die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 9 in einen entsprechenden Betriebsmodus für ältere Personen geschaltet werden. Dieser kann auch vergleichbar mit dem Betriebsmodus für behinderte Personen sein.
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Der Betriebsmodus der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 9 kann auch geschlechtsabhängig ausgewählt werden. Abhängig von der Signalhöhe bzw. Amplitude A der Signalanteile 13a bis 13f kann auf das Körpergewicht des Benutzers zurückgeschlossen werden. Aus der ermittelten Schrittwiederholungsfrequenz f sowie abhängig von der Zeitdauer zwischen dem ersten detektierten Schritt und dem letzten Schritt (Eintreffen am Haushaltsgerät) kann des Weiteren die Beinlänge des Benutzers ermittelt werden. Bei einer kürzeren Beinlänge sind nämlich mehrere Schritte zum Haushaltsgerät 2 als bei einer größeren Beinlänge erforderlich. Aus dem Körpergewicht, der Beinlänge und der Schrittwiederholungsfrequenz sind dann geschlechtsspezifische Merkmale ableitbar. Abhängig von dem Geschlecht des Benutzers kann dann ein Betriebsmodus entsprechend ausgewählt werden, in welchen die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 9 geschaltet wird. Die Unterschiede können beispielsweise in der Farbgebung der Hintergrundbeleuchtung und/oder in der Menüführung und/oder in der Schriftart liegen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 2
- Haushaltsgerät
- 3
- externe Einheit
- 4
- Wäschetrommel
- 5
- Sensor
- 6
- Sensorsignal
- 7
- Auswerteeinrichtung
- 8
- Kommunikationseinrichtung
- 9
- Bedien- und Anzeigeeinrichtung
- 10
- Bedieneinrichtung
- 11
- Anzeigeeinrichtung
- 12
- Umgebungsbereich
- 13
- Signalanteil
- 13a bis 13f
- Signalanteile
- A
- Amplitude
- f
- Schrittwiederholungsfrequenz
- T1 bis T6
- Trittschallereignis
- t
- Zeit
- Δt
- Zeitdauer