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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Antriebsanordnung für eine Druckmittelpumpe eines Fahrzeugs und ein Verfahren zum Betrieb zumindest einer Druckmittelpumpe für ein Fahrzeug gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 8 näher definierten Art.
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Beispielsweise beschreibt die
US 2011/0120250 A1 eine Pumpenanordnung zur Druckölversorgung eines Fahrzeugs, bei der eine verbrennungsmotorisch betriebene Druckmittelpumpe vorgesehen ist. Nachteilig wirkt sich bei dieser Ausgestaltung der Umstand aus, dass bei abgestelltem oder vom Antriebsstrang abgekoppeltem Verbrennungsmotor eine Druckmittelversorgung nicht möglich ist. Dies gilt insbesondere bei einem sogenannten Segelbetrieb oder auch während des Abschleppens des Fahrzeugs. In diesen Fällen ist insbesondere in Automatikgetrieben die Aktuierbarkeit von druckölbetätigbaren Getriebeelementen wie beispielsweise von leistungsübertragenden Kupplungen und Bremsen oder einem Variator in einem CVT-Getriebe eingeschränkt. Dies führt zu einem verzögerten Ansprechverhalten und zu einem uneffizienten Betrieb des Fahrzeugs. Außerdem kann es zu einer Mangelschmierung insbesondere im Fahrzeuggetriebe kommen. Zwar kann eine elektrisch betriebene Druckmittelpumpe vorgesehen sein, diese ist jedoch nur bei entsprechend im Bordnetz des Fahrzeugs bereitgestellter elektrischer Energie betreibbar und wegen der zur Erzeugung dieser erforderlichen Energiewandlung weniger effizient als eine mechanisch betriebene Ölpumpe.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine einfach aufgebaute Antriebsanordnung und ein Verfahren zum Betrieb zumindest einer Druckmittelpumpe der vorgenannten Art vorzuschlagen, bei der die beschriebenen Nachteile vermieden werden.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Pantentanspruchs 1 und alternativ durch die Merkmale des Pantentanspruchs 8 gelöst.
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Es wird vorgeschlagen, die Druckmittelpumpe mit einer mit zumindest einem Fahrzeugrad in unterbrechungsfreier Antriebsverbindung stehenden Welle des Fahrzeugs zur Übertragung einer Antriebsleistung koppelbar anzuordnen. Auf diese Weise ist die Druckmittelpumpe durch Nutzung der kinetischen Energie des rollenden Fahrzeugs mechanisch betreibbar. Die Druckmittelversorgung des Fahrzeugs ist so unabhängig vom Betriebszustand eines Verbrennungsmotors des Fahrzeugs und unabhängig von einem elektrischen Antrieb gewährleistbar. Hierdurch wird insbesondere die Bereitstellung eines ausreichenden Druckmitteldrucks zur schnellen Aktuierung des Fahrzeuggetriebes nach einem Motorstop, beispielsweise bei einem Segelbetrieb, ermöglicht. Eine Mangelschmierung des Fahrzeuggetriebes wird sicher vermieden. Ein besonders einfach aufgebauter Koppelmechanismus zum Koppeln bzw. Abkoppeln von Druckmittelpumpe und Welle kann dabei durch zumindest eine schaltbare Sychronisationseinheit erreicht werden. Vorzugsweise ist diese durch Vorspanmittel in eine Schließposition zum Koppeln vorgespannt und durch Druckmittelbetätigung in eine Öffnungsposition zum Abkoppeln überführbar.
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Bevorzugt sind mechanische Vorspannmittel, insbesondere Federmittel, vorgesehen, durch die unabhängig vom Betriebszustand des Fahrzeugs eine Vorspannkraft auf einfache Weise erzeugbar ist.
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Die Druckmittelpumpe kann beispielsweise mit einer Ausgangswelle eines Fahrzeuggetriebes koppelbar sein.
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Eine andere Möglichkeit besteht beispielsweise darin, die Druckmittelpumpe mit einer Achswelle eines Achsantriebs des Fahrzeugs koppelbar auszubilden.
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Die zweite Druckmittelpumpe kann auch mit einer anderen in starrer Antriebsverbindung mit zumindest einem Fahrzeugrad stehenden Welle koppelbar sein.
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Bevorzugt ist die Synchronisationseinheit zur Druckmittelbetätigung durch den von zumindest einer weiteren Druckmittelpumpe erzeugten Druckmitteldruck ansteuerbar. Hierdurch ist die Koppelung bzw. Abkoppelung von Druckmittelpumpe und Welle steuerbar, ohne dass es zusätzlicher Ansteuerelemente bedarf. Die weitere Druckmittelpumpe kann insbesondere von einem Verbrennungsmotor des Fahrzeugs oder einem Elektromotor antreibbar und zur Primärdruckmittelversorgung des Fahrzeugs vorgesehen sein. Dabei ist die mit der Welle koppelbare Druckmittelpumpe beispielsweise durch den von der Primärdruckversorgung bereitgestellten Druckmitteldruck in von der Welle abgekoppelten Zustand außer Betrieb haltbar. Bei Abfall der Primärdruckversorgung ist die Druckmittelpumpe durch Koppelung mit der Welle selbsttätig aktivierbar und bei Wiederherstellung der Primärdruckversorgung wieder von der Welle abkoppelbar und dadurch selbsttätig deaktivierbar.
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Die Sychronisationseinheit kann auch zur Druckmittelbetätigung durch den verfügbaren Druckmitteldruck eines hydromechanischen Arbeitskreises des Fahrzeugs ansteuerbar sein.
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Alternativ oder ergänzend kann die Sychronisationseinheit zur Druckmittelbetätigung durch den von einer hydraulischen Steuereinrichtung geregelten Druckmitteldruck ansteuerbar sein. Die Steuereinrichtung kann dabei Teil eines hydromechanischen Arbeitskreises, beispielsweise eines hydraulischen Arbeitskreises zur Betätigung eines Fahrzeuggetriebes, sein oder mit einem solchen in Druckmittelverbindung stehen.
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Eine besonders einfache Koppelung von Druckmittelpumpe und Welle wird ermöglicht, wenn die Druckmittelpumpe koaxial zur Welle angeordnet ist.
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Es ist von Vorteil, wenn die Sychronisationseinheit koaxial zur Welle zwischen der Schließposition zum Koppeln und der Öffnungsposition zum Abkoppeln hin- und herbeweglich angeordnet ist.
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Vorzugsweise ist zur Duckmittelbetätigung der Synchronisationseinheit zumindest eine Kolben-Zylindereinheit vorgesehen, in der in einem Zylinder ein Kolben beweglich geführt wird, der mit der Synchronisationseinheit zusammenwirkt. Bevorzugt ist dabei durch Druckmittelbeaufschlagung mit einem vorbestimmten Druckmitteldruck die Synchronisationseinheit gegen die Vorspannkraft von Federmitteln in die Öffnungsposition überführbar und in dieser haltbar.
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Hierbei können Kolben-Zylindereinheit und Federmittel koaxial zur Synchronisationseinheit angeordnet sein. Vorzugsweise sind dabei Kolben und Federmittel gegeneinander arbeitend zur Übertragung einer Betätigungskraft jeweils über eine Axiallagerung an der Synchronisationseinheit abgestützt.
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Der Zylinder der Kolben-Zylindereinheit kann mit zumindest einem ortsfesten benachbarten Bauteil der Umgebungskonstruktion verbunden sein.
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Vorzugsweise sind die Federmittel an ihrem von der Abstützung an der Synchronisationseinheit abgewandten Ende am Gehäuse der Druckmittelpumpe abgestützt. Alternativ ist es auch möglich, die Federmittel an Ihrem von der Abstützung an der Synchronisationseinheit abgewandten Ende an der Umgebungskonstruktion abzustützen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Synchronisationseinheit mit einem Pumpenrad der Druckmittelpumpe kraftschlüssig drehfest koppelbar. Synchronisationseinheit und Pumpenrad sind so unmittelbar koppelbar. Bevorzugt ist hierbei das Pumpenrad auf der Welle gelagert und mit der Synchronisationseinheit koaxial nebeneinanderliegend auf der Welle angeordnet. Auf diese Weise ist das Pumpenrad durch die Synchronisationseinheit unmittelbar ansteuerbar.
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Die Synchronisationseinheit kann mit der Welle drehfest verbunden und zugleich axial beweglich entlang dieser, beispielsweise durch eine Linearführung, insbesondere eine Kugelführung, angeordnet werden. Welle und Synchronisationseinheit können so in unmittelbarer Verbindung angeordnet werden.
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Synchronisationseinheit und Pumpenrad können reibschlüssig koppelbar sein.
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Vorzugsweise sind hierzu Synchronisationseinheit und Pumpenrad koaxial auf der Welle angeordnet und weisen an ihren einander zugewandten Seiten jeweils einen korrespondierenden Reibkonus zum reibschlüssigen drehfesten Koppeln durch axiales Verschieben der Synchronisationseinheit auf.
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Alternativ kann die Synchronisationseinheit eine Klauenkupplung aufweisen, über die sie mit dem Pumpenrad drehfest und axial verschiebbar verbunden ist.
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Es ist auch möglich, die Synchronisationseinheit mit der Welle kraftschlüssig drehfest koppelbar anzuordnen. Beispielsweise kann dabei die Synchronisationseinheit mit einem starr auf der Welle angeordneten Getrieberad, vorzugsweise einem Parksperrenrad, koppelbar sein.
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Bevorzugt ist dabei die Synchronisationseinheit koaxial zwischen Pumpenrad und Getrieberad angeordnet.
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Bevorzugt weisen Synchronisationseinheit und Getrieberad an ihren einander zugewandten Seiten jeweils einen korrespondierenden Reibkonus zum reibschlüssigen Koppeln auf.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Betrieb zumindest einer Druckmittelpumpe für ein Fahrzeug vorgeschlagen, bei dem eine erste Druckmittelpumpe unter Nutzung der Bewegungsenergie des rollenden Fahrzeugs fahrzeuggeschwindigkeitsproportional betrieben wird. Bevorzugt wird dabei die erste Druckmittelpumpe im Wechsel mit zumindest einer zweiten Druckmittelpumpe betrieben. Erste und zweite Druckmittelpumpe können so effektiv zur Druckmittelversorgung des Fahrzeugs angesteuert werden. Beispielsweise kann hierdurch die erste Druckmittelpumpe fahrzeuggeschwindigkeitsproportional als Hilfs-Druckmittelpumpe, bei Wegfall der Primärdruckversorgung durch die insbesondere verbrennungsmotorisch oder elektrischen betriebene zweite Druckmittelpumpe des Fahrzeugs, betrieben werden.
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Bevorzugt wird die erste Druckmittelpumpe durch den Differenzdruck aus dem von der zweiten Druckmittelpumpe erzeugten Druckmitteldruck und einem vorbestimmten Druckmitteldruck angesteuert. Auf diese Weise kann die erste Druckmittelpumpe selbsttätig und bedarfsgerecht durch die zweite Druckmittelpumpe angesteuert werden.
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Vorzugsweise wird die erste Druckmittelpumpe durch Abfallen des von der zweiten Druckmittelpumpe erzeugten Druckmitteldrucks unter einen vorbestimmten Druckmitteldruck aktiviert und durch Ansteigen des von der zweiten Druckmittelpumpe erzeugten Druckmitteldrucks und Erreichen oder Überschreiten des vorbestimmten Druckmitteldrucks deaktiviert. Auf besonders einfache Weise wird so bei Wegfall der Primärdruckversorgung die zweiten Druckmittelpumpe automatisch aktiviert und bei Wiederherstellung der Primärdruckversorgung automatisch wieder außer Betrieb genommen.
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Alternativ oder ergänzend kann zumindest die erste Druckmittelpumpe in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit angesteuert werden. Auf diese Weise kann der Betrieb der ersten Druckmittelpumpe immer dann ermöglicht werden, wenn der Betriebszustand des Fahrzeugs einen fahrzeuggeschwindigkeitsproportionalen Pumpenantrieb zulässt. So können beispielsweise der Betrieb einer elektrischen Primärdruckversorgung und die dadurch entstehenden Wirkungsgradverluste minimiert werden.
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Bevorzugt wird die erste Druckmittelpumpe bei Erreichen oder Überschreiten einer vorbestimmten Fahrzeugmindestgeschwindigkeit aktiviert und vorzugsweise bei ansteigender Fahrzeuggeschwindigkeit und Erreichen oder Überschreiten einer vorbestimmten kritischen Fahrzeuggeschwindigkeit deaktiviert. Hierdurch können erste und zweite Druckmittelpumpe besonders effektiv im Wechsel betrieben werden.
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Vorzugsweise wird bei ausgeschalteter Zündung des Verbrennungsmotors des Fahrzeugs und Erkennen einer Fahrzeugbewegung die Druckmittelpumpe aktiviert. Auf diese Weise kann beispielsweise bei einem Abschleppvorgang die Druckmittelversorgung, insbesondere zur Fahrzeugschmierung, durch die durch das rollende Fahrzeug angetriebene erste Druckmittelpumpe sichergestellt werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen, in denen mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung vereinfacht dargestellt sind. Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Antriebsanordnung für eine Druckmittelpumpe eines Fahrzeugs in einem ersten Ausführungsbeispiel,
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2 eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Antriebsanordnung für eine Druckmittelpumpe eines Fahrzeugs in einem zweiten Ausführungsbeispiel,
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3 und 4 jeweils ein Diagramm zur Darstellung des Betriebs einer Druckmittelpumpe eines Fahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Antriebsanordnung,
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5 eine schematische Darstellung einer Anbindung einer Druckmittelpumpe in einen hydraulischen Arbeitskreis eines Fahrzeugs,
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6 ein Diagramm zur Darstellung des Betriebs einer in einen hydraulischen Arbeitskreis eines Fahrzeugs gemäß 5 eingebundenen Druckmittelpumpe.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine Antriebsanordnung für eine Druckmittelpumpe 1 eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeug. Die Antriebsanordnung weist eine Welle 2 auf, die in unterbrechungsfreier Antriebsverbindung mit zumindest einem nicht dargestellten Fahrzeugrad steht, so dass sich die Welle 2 in jedem Betriebszustand des Fahrzeugs, wenn das Fahrzeug rollt, proportional zur Fahrzeuggeschwindigkeit dreht. Die Druckmittelpumpe 1, beispielsweise eine Zahnradpumpe, ist koaxial zur Welle 2 angeordnet und weist ein mit der Umgebungskonstruktion verbundenes Pumpengehäuse auf, in dem ein Pumpenrad 3 angeordnet ist. Im Bereich des Pumpenrads 3 ist am Pumpengehäuse einerseits ein Druckmitteleinlass und andererseits ein Druckmittelauslass ausgebildet. Die Einlassströmung am Druckmitteleinlass und die die Auslassströmung am Druckmittelauslass ist jeweils durch einen Pfeil angedeutet, wobei der Druckmitteleinlass im Bereich der Lagerung des Pumpenrads 3 und der Druckmittelauslass etwa auf radialer Höhe des Außenumfangs des Pumpenrads 3 angeordnet ist. Druckmitteleinlass und Druckmittelauslass sind beispielhaft dargestellt und können mit einem nicht dargestellten hydromechanischen Arbeitskreis, insbesondere einem hydraulischen Arbeitkreis, des Fahrzeugs verbunden sein. Das Pumpenrad 3 ist auf der Welle 2 koaxial angeordnet und drehbar zu dieser gelagert. Über eine schaltbare Synchronisationseinheit 4 ist das Pumpenrad 3 mit der Welle 2 zur Übertragung einer Antriebsleistung koppelbar.
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Die Welle 2 ist hier beispielhaft als eine Ausgangswelle des Fahrzeuggetriebes ausgeführt. Die Ausgangswelle steht beispielsweise über Achswellen einer angetriebenen Achse des Fahrzeugs in starrer Antriebsverbindung mit zwei Fahrzeugrädern. Die Druckmittelpumpe 1 ist so mit fahrzeuggeschwindigkeitsproportionaler Drehzahl durch die Welle 2 betreibbar.
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Die Synchronisationseinheit 4 ist koaxial zwischen dem Pumpenrad 3 und einem mit der Welle 2 starr verbundenen Parksperrenrad 5 angeordnet. Bei abgestelltem Fahrzeug verhindert das abtriebsseitige Parksperrenrad 5 über eine Formschlussverbindung ein unbeabsichtigtes Wegrollen des Fahrzeugs, während es im Fahrzustand des Fahrzeugs mit fahrzeuggeschwindigkeitsproportionaler Drehzahl rotiert. An ihrer dem Parksperrenrad 5 zugewandten Seite weist die Synchronisationseinheit 4 einerseits einen Reibkonus zum reibschlüssigen drehfesten Koppeln mit dem Parksperrenrad 5 auf, der mit einem axial gegenüberliegenden Reibkonus an der Synchronisationseinheit 4 zugewandten Seite des Parksperrenrads 5 korrespondiert. Andererseits ist die Synchronisationseinheit 4 über eine Klauenkupplung drehfest und axial verschiebbar mit dem Pumpenrad 3 verbunden. Die Synchronisationseinheit 4 ist zwischen einer Schließposition zum Koppeln und einer Öffnungsposition zum Abkoppeln, wie durch einen Doppelpfeil angedeutet, hin und herbeweglich angeordnet. Durch axiales Verschieben der Synchronisationseinheit 4 in die Schließposition zum Parksperrenrad 5 hin sind Parksperrenrad 5 und Synchronisationseinheit 4 an den Reibkonen drehfest koppelbar. Dabei ist über das Parksperrenrad 5, die Synchronisationseinheit 4 und die Klauenkupplung eine Antriebsleistung von der Welle 2 auf das Pumpenrad 3 übertragbar. Durch axiales Verschieben der Synchronisationseinheit 4 in umgekehrter Richtung zum Pumpenrad 3 hin ist in der Öffnungsposition die kraftschlüssige Verbindung zwischen Parksperrenrad 5 und Synchroneinheit 4 lösbar. Welle 2 und Pumpenrad 3 sind dadurch wieder voneinander abkoppelbar. In geöffnetem Zustand der Synchronisationseinheit 4 ist die Druckmittelpumpe 1 auf diese Weise rückwirkungsfrei abgekoppelt.
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Zum Schalten der Synchronisationseinheit 4 sind zumindest eine hydraulische Kolben-Zylindereinheit 7 und Federmittel 8 vorgesehen, die gegeneinander arbeitend mit der Synchronisationseinheit 4 jeweils über eine Axiallagerung 6 in Wirkverbindung stehen. Über die Axiallagerung 6 ist die Synchronisationseinheit 4 gegenüber der Kolben-Zylindereinheit 7 und den Federmitteln 8 verdrehbar angeordnet. Die Axiallagerung 6 ist in eine Lageraufnahme der Synchronisationseinheit 4 aufgenommen und besteht aus zwei Axiallagern. Zur Übertragung einer axialen Betätigungskraft von der Kolben-Zylindereinheit 7 einerseits und den Federmitteln 8 andererseits auf die Synchronisationseinheit 4 ist ein sich radial zur Welle 2 erstreckendes Betätigungselement vorgesehen. Dieses ist an seinem radialen inneren Endabschnitt zwischen den Axiallagern mit diesen axial beidseitig wirkverbunden angeordnet. Am radial äußeren Endabschnitt steht das Betätigungselement in axialer Wirkverbindung mit der hydraulischen Kolben-Zylindereinheit 7 einerseits und Federmitteln 8 andererseits.
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Die Kolben-Zylindereinheit 7, Betätigungselement und Federmittel 8 sind hintereianderliegend koaxial zur Synchronisationseinheit 4 angeordnet. Die Kolben-Zylindereinheit 7 weist einen in einem Zylinder axial beweglich geführten Kolben auf. Der Zylinder ist ortsfest mit der Umgebungskonstruktion verbunden. Der Kolben ist über eine aus dem Zylinder herausgeführte Kolbenstange am Betätigungselement in Bewegungsrichtung der Synchronisationseinheit 4 zur Öffnungsposition hin, d.h. in Richtung des Pumpenrads 3 und des Pumpegehäuses axial abgestützt. Die Kolben-Zylindereinheit 7 ist über eine nicht dargestellte Druckmittelverbindung mit Druckmittel beaufschlagbar. Durch Beaufschlagung des Zylinders und des in diesem befindlichen Kolbens an seiner von der Kolbenstange abgewandten Seite mit Druckmittel ist eine axiale Kolbenkraft FK erzeugbar, deren Größe von der Höhe des den Kolben beaufschlagenden Druckmitteldrucks abhängt. Die Kolbenkraft FK ist in axialer Richtung zum Pumpengehäuse hin, d.h. in Richtung der Öffnungsposition der Synchronisationseinheit 4, gerichtet und wirkt als axiale Druckkraft über die Kolbenstange und das Betätigungselement auf die Synchronisationseinheit 4.
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Die Federmittel 8 sind zwischen Betätigungselement und Pumpengehäuse angeordnet und stützen sich einerseits am Betätigungselement und andererseits am Pumpengehäuse axial ab. Die Federmittel 8 erzeugen als Druckfedermittel eine der Kolbenkraft FK entgegenwirkende Federkraft FF, die in axialer Richtung vom Pumpengehäuse weg gerichtet ist und als Druckkraft das Betätigungselement und die mit diesem verbundene Synchronisationseinheit 4 in Richtung der Schließposition vorspannt. Kolben-Zylindereinheit 7 und Federmittel 8 sind gegeneinander arbeitend angeordnet.
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In Abhängigkeit des am Kolben anliegenden Druckmitteldrucks wird am Kolben die Kolbenkraft FK erzeugt. Ist die erzeugte Kolbenkraft FK größer als die Federkraft FF, ist die Synchronisationseinheit 4 gegen die Federkraft FF in die Öffnungsposition überführbar, d.h. in der Bildebene nach rechts verschiebbar und in dieser Position haltbar. Dabei wird die von der Welle 2 antreibbare Druckmittelpumpe 1 außer Betrieb gehalten. Fällt dagegen der am Kolben anliegende Druckmitteldruck ab und ist die von der Kolben-Zylindereinheit 7 erzeugte Kolbenkraft FK kleiner als die Federkraft FF, wird das Einrücken der Synchronisationseinheit 4 in die Schließposition, d.h. ein Verschieben der Synchronisationseinheit 4 in der Bildebene nach links und damit das Koppeln der Druckmittelpumpe 1 mit der Welle 2 und bei rotierender Welle 2 das Anlaufen der Druckmittelpumpe 1 bewirkt.
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Die Kolben-Zylindereinheit 7 kann beispielsweise mit einem hydromechanischen Arbeitskreis in Druckmittelverbindung stehen und mit dem in diesem verfügbaren Druckmitteldruck beaufschlagbar sein. Fällt dieser auf einen vorbestimmten unteren Druckmitteldruck ab, erzeugt die mit diesem beaufschlagte Kolben-Zylindereinheit 7 eine Kolbenkraft FK, die kleiner ist als die von den Federmitteln 8 erzeugte Federkraft FF. Auf diese Weise wird die Synchronisationseinheit 4 durch den Differenzdruck aus verfügbarem Druckmitteldruck und vorbestimmtem unteren Druckmitteldruck in die Schließposition bewegt. Dadurch wird die Druckmittelpumpe 1 mit der Welle 2 gekoppelt und aktiviert. Bei rotierender Welle 2 bei rollendem Fahrzeug ist so über die von der Welle 2 angetriebene Druckmittelpumpe 1 am Druckmittelauslass am Pumpengehäuse ein vorbestimmter Druckmittelaustrittsdruck zur Druckmittelversorgung des Fahrzeugs, beispielsweise eines Fahrzeuggetriebes, erzeugbar. Bei Wiederherstellung des vorbestimmten Duckmittelbetriebsdrucks im hydromechanischen Arbeitskreis, wird in der oben beschriebenen Weise die Synchronisationseinheit 4 in die Öffnungsposition bewegt, wodurch die Druckmittelpumpe 1 von der Welle 2 rückwirkungsfrei abgekoppelt wird und zum Stillstand kommt.
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Hierbei wird der Druckmitteldruck zur rückwirkungsfreien Abkopplung der durch die Welle 2 antreibbaren Druckmittelpumpe 1 durch den im hydromechanischen Arbeitskreis verfügbaren Druckmitteldruck bereitgestellt. Die Druckmittelpumpe 1 ist somit selbststeuernd betreibbar, ohne dass es zusätzlicher Ansteuerungselemente bedarf. Sie aktiviert sich bedarfsgerecht, beispielsweise bei Wegfall der verbrennungsmotorisch oder elektrisch betriebenen primären Druckversorgung im hydromechanischen Arbeitskreis, insbesondere bei einem sogenannten Segelbetrieb des Fahrzeugs, selbsttätig.
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Üblicherweise wird als Druckmittel Drucköl aus einem Druckölkreislauf des Fahrzeugs verwendet, das als Motoröl auch als Schmier- und Kühlmittel dienen kann.
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Auch bei Abschleppen des Fahrzeugs kann durch die von der Welle 2 durch das rollende Fahrzeug antreibbare Druckmittelpumpe 1 eine ausreichende Druckmittelversorgung des Fahrzeugs aufrechterhalten werden. Konstruktive Maßnahmen zur Vermeidung einer Mangelschmierung werden damit vermieden. Außerdem wird eine Entfeinerung des Schmier- bzw. Kühlsystems insbesondere auf der Fahrzeuggetriebeseite ermöglicht.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Antriebsanordnung für eine Druckmittelpumpe 1 ist in 2 dargestellt. Dort ist die Synchronisationseinheit 4 über eine Kugelführung 9 mit der Welle 2 drehfest verbunden und zugleich axial beweglich angeordnet. Bei dieser Ausführung sind Pumpenrad 3 und Welle 2 unmittelbar über die Synchronisationseinheit 4 koppelbar. Hierzu weist die Synchronisationseinheit 4 an ihrer dem Pumpenrad 3 zugewandten Seite einen Reibkonus zum reibschlüssigen drehfesten Koppeln mit dem Pumpenrad 3 auf, der mit einem axial gegenüberliegenden Reibkonus an der der Synchronisationseinheit 4 zugewandten Seite des Pumpenrads 3 korrespondiert. Zur Übertragung einer axialen Betätigungskraft auf die Synchronisationseinheit 4 sind Kolben-Zylindereinheit 7 und die einheit 4 sind Kolben-Zylindereinheit 7 und die Federmittel 8 jeweils über eine Axiallagerung 6 unmittelbar an der Lageraufnahme der Synchronisationseinheit 4 abgestützt. Hierbei ist die Kolben-Zylindereinheit 7 koaxial zwischen der Lageraufnahme der Synchronisationseinheit 4 und dem Pumpengehäuse angeordnet, während die Federmittel 8 mit ihrem von der Axiallagerung 6 abgewandten Ende an der Umgebungskonstruktion abgestützt sind.
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In der Ausführung gemäß 2 wirken Kolbenkraft FK und Federkraft FF jeweils gegenüber der Ausführung in 1 in umgekehrter Richtung. Bei Druckmittelbeaufschlagung des Kolbens ist die erzeugte Kolbenkraft FK in axialer Richtung von Pumpenrad 3 und Pumpengehäuse weg gerichtet, während die Federkraft FF der Federmittel 8 zum Pumpenrad 3 und Pumpengehäuse hin gerichtet ist. Bei Anliegen eines im hydraulischen Arbeitskreis verfügbaren Druckmitteldrucks, der größer ist als ein vorbestimmter unterer Druckmitteldruck, am Kolben ist die Synchronisationseinheit 4 gegen die Federkraft FF in der Bildebene nach links in die Öffnungsposition verschiebbar und in dieser haltbar. Dadurch wird der Reibschluss zwischen Synchronisationseinheit 4 und Pumpenrad 3 an den Reibkonen aufgehoben und die von der Welle 2 antreibbare Druckmittelpumpe 1 außer Betrieb gehalten. Fällt der im hydromechanischen Arbeitskreis verfügbare Druckmitteldruck auf den vorbestimmten unteren Druckmitteldruck ab, ist die von der Kolben-Zylindereinheit 7 erzeugte Kolbenkraft FK kleiner als die Federkraft FF. Hierbei wird durch ein Verschieben der Synchronisationseinheit 4 in der Bildebene nach rechts das Einrücken der Synchronisationseinheit 4 in die Schließposition erreicht. Dadurch wird der Reibschluss zwischen Synchronisationseinheit 4 und Pumpenrad 3 wiederhergestellt und das Koppeln der Druckmittelpumpe 1 mit der Welle 2 über die Synchronisationseinheit 4 an der Kugelführung 9 und das Anlaufen der Druckmittelpumpe 1 bewirkt.
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Das Diagramm in 3 zeigt den Betrieb einer Druckmittelpumpe 1 mit einer oben zu den 1 und 2 beschriebenen Antriebsanordnung im Zusammenwirken mit einer verbrennungsmotorisch betriebenen Primärdruckversorgung eines hydromechanischen Arbeitskreises des Fahrzeugs. Dargestellt ist ein Ausrollvorgang bei Abschalten des Verbrennungsmotors. Eine Kurve 10 zeigt den zeitlichen Verlauf des von der Primärdruckversorgung im hydromechanischen Arbeitskreis zur Verfügung gestellten Druckmitteldrucks. In einer weiteren Kurve 11 ist der zeitlichen Verlauf des von der Druckmittelpumpe 1 erzeugten Druckmitteldrucks dargestellt. Ergänzend zu 3 ist in dem Diagramm gemäß 4 in einer Kurve 12 der entsprechende zeitliche Verlauf der Drehzahl des Verbrennungsmotors und in einer weiteren Kurve 13 der zeitliche Verlauf der Drehzahl der die Druckmittelpumpe 1 antreibenden Welle 2 aufgetragen.
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Die verbrennungsmotorisch betriebene Primärdruckversorgung stellt einen Druckmitteldruck P1 (3) bei einer bestimmten Ausgangsdrehzahl des Verbrennungsmotors (4) im hydromechanischen Arbeitskreis zur Verfügung. Hierbei liegt der Druckmitteldruck P1 an der Kolben-Zylindereinheit 7 der Antriebsanordnung der zweiten Druckmittelpumpe 1 an. Die dadurch von der Kolben-Zylindereinheit 7 erzeugte Kolbenkraft FK hält gegen die Federkraft FF der Federmittel 8 die Synchronisationseinheit 4 in der Öffnungsposition und damit die Druckmittelpumpe 1 in von der Welle 2 abgekoppeltem deaktiviertem Zustand.
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Bei Ausschalten des Verbrennungsmotors zum Zeitpunkt t1 fällt dessen Drehzahl und der von der Primärdruckversorgung zur Verfügung gestellte Druckmitteldruck steil linear auf Null ab. Bei Erreichen eines vorbestimmten unteren Druckmitteldruck P2 ist der von der Primärdruckversorgung zur Verfügung gestellte Druckmitteldruck soweit abgefallen, dass die Federkraft FF über die von der Kolben-Zylindereinheit 7 erzeugte Kolbenkraft FK dominiert und die Synchronisationseinheit 4 in die Schließposition überführt und in dieser gehalten wird. Dadurch wird die Druckmittelpumpe 1 mit der Welle 2 gekoppelt und aktiviert. Auf diese Weise wird die Druckmittelpumpe 1 durch den Differenzdruck aus verfügbarem Druckmitteldruck und vorbestimmtem unteren Druckmitteldruck P2 angesteuert. Hierbei überschneidet sich der steil linear absteigende Druckverlauf des von der Primärdruckversorgung zur Verfügung gestellten Druckmitteldrucks P2 mit dem steil linear ansteigenden Druckverlauf an der Druckmittelpumpe 1. Dabei steigt der von der zweiten Druckmittelpumpe 1 erzeugte Druckmitteldruck entsprechend der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit und der entsprechenden Drehzahl der antreibenden Welle 2 an. Während des Ausrollvorgangs des Fahrzeugs fallen Fahrzeuggeschwindigkeit und Drehzahl der antreibenden Welle 2 linear mit der Zeit ab. Hierbei sinkt der von der Druckmittelpumpe 1 erzeugte Druckmitteldruck proportional mit der Fahrzeuggeschwindigkeit ab. Im Zeitpunkt t2 wird der Verbrennungsmotor des Fahrzeugs gestartet und der von der Primärdruckversorgung zur Verfügung gestellte Druckmitteldruck steigt mit der Motordrehzahl bis zum Druckmitteldruck P1 wieder an. Sobald dabei der Druckmitteldruck P2 überschritten wird, dominiert wieder die von der Kolben-Zylindereinheit 7 erzeugte Kolbenkraft FK über die Federkraft FF, wodurch die Synchronisationseinheit 4 in die Öffnungsposition überführt und in dieser gehalten wird. Hierbei wird die Druckmittelpumpe 1 von der antreibenden Welle 2 abgekoppelt und deaktiviert. Dabei fällt der Druckverlauf an der Druckmittelpumpe 1 steil linear ab, während der von der Primärdruckversorgung zur Verfügung gestellte Druckmitteldruck steil linear ansteigt.
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In der schematischen Darstellung gemäß 5 ist beispielhaft die Anbindung einer durch eine erfindungsgemäße Antriebsanordnung antreibbare erste Druckmittelpumpe 1 an einen hydraulischen Arbeitskreis zur Betätigung eines Fahrzeuggetriebes dargestellt. Die Pumpenanordnung weist eine elektrisch antreibbare zweite Druckmittelpumpe 14 als Haupt-Druckmittelpumpe, die der Primärdruckversorgung im hydraulischen Arbeitskreis dient, während die erste Druckmittelpumpe 1 als zusätzliche Hilfs-Druckmittelpumpe fungiert. Die Haupt-Druckmittelpumpe 14 kann einen größeren Druckmitteldruck bereitstellen als die Hilfs-Druckmittelpumpe 1. Der von der Haupt-Druckmittelpumpe 14 bereitstellbare größere Druckmitteldruck Perf,max ist auf die Übertragung des maximalen Motormoments des Verbrennungsmotors des Fahrzeugs ausgelegt, während die Hilfs-Druckmittelpumpe 1 nur einen niedrigeren Druckmitteldruck bereitstellen kann.
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Die Druckmittelpumpen 1, 14 sind jeweils über saugseitige Druckmittelleitungen 15, 16 mit einem Druckmittelreservoir 17 und über druckseitige Druckmittelleitungen 18, 19 mit einer hydraulischen Steuereinrichtung 20 verbunden. Die druckseitigen Druckmittelleitungen 18, 19 dienen der Druckmittelzufuhr zur hydraulischen Steuereinrichtung 20 und dem hydraulischen Arbeitskreis. In den saugseitigen Druckmittelleitungen 15, 16 sind vorzugsweise Filter vorgesehen.
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Um bei rückwärts rollendem Fahrzeug einen Antrieb der ersten Druckmittelpumpe 1 durch die Welle 2 im umgekehrten Drehsinn zu vermeiden, kann auf der Druckseite der Druckmittelpumpe 1 ein Rückschlagventil vorgesehen sein, dass ein Ansaugen von Druckmittel aus einem Reservoir 17 ermöglicht aber eine Rückströmung von Druckmittel von der Druckseite in das Reservoir 17 unterbindet. Kann ein unkontrollierter Rückwärtsbetrieb des Fahrzeugs ausgeschlossen werden, so ist diese Schutzvorrichtung nicht notwendig.
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Die zweite Druckmittelpumpe 14 steht in direkter Antriebsverbindung 21 mit einem Elektromotor 22. Dieser ist durch einen Regeleinrichtung 23 regelbar, insbesondere aktivier- und deaktivierbar. Der Elektromotor 21 wird über eine Batterie 24 mit elektrischer Energie versorgt. Die erste Druckmittelpumpe 1 ist durch eine Antriebsanordnung gemäß den 1 oder 2 antreibbar. Die Antriebsanordnung weist eine schaltbare Synchronisationseinheit 4 auf, über die die erste Druckmittelpumpe 1 mit einer in unterbrechungsfreier Antriebsverbindung mit zumindest einem Fahrzeugrad stehenden Welle 2 des Fahrzeugs zur Übertragung einer Antriebsleistung koppelbar ist. Hierdurch ist die zweite Druckmittelpumpe 1 über die Welle 2 unabhängig von einem verbrennungsmotorischen oder elektrischen Antrieb durch die kinetische Energie des rollenden Fahrzeugs antreibbar, das dabei als kinetischer Energiespeicher dient. Die Antriebsanordnung zum Betrieb der zweiten Druckmittelpumpe 1 ist entsprechend der Ausführungsbeispiele gemäß 1 und 2 aufgebaut. Jedoch wird zum Betätigen der Synchronisationseinheit 4 die Kolben-Zylindereinheit 7 zur Erzeugung der Kolbenkraft FK durch einen Druckmitteldruck Pact beaufschlagt. Dieser ist als Steuergröße in den hydraulischen Regelkreis eingebunden und wird durch die hydraulische Steuereinrichtung 20 und den hydraulischen Arbeitskreis bereitgestellt. Auf diese Weise ist die zweite Druckmittelpumpe 1 durch die Steuergröße Pact geregelt ansteuerbar.
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Beide Druckmittelpumpen 1, 14 können jeweils über die saugseitigen Druckmittelleitungen 15, 16 Druckmittel aus dem Reservoir 17 ansaugen und führen dieses unter Einbindung entsprechender Druckmitteldrucksensoren dem hydraulischen Arbeitskreis zu. Abhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit und dem zu übertragenden angeforderten Motormoment des Verbrennungsmotors können die Druckmittelpumpen 1, 14 jeweils so angesteuert werden, dass eine möglichst effiziente Bereitstellung von Druckmittel zur Aktivierung des Fahrzeuggetriebes gewährleistet ist.
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Der Betrieb der elektrisch angetriebenen zweiten Druckmittelpumpe 14 ist als Haupt-Druckmittelpumpe insbesondere dann vorteilhaft, wenn
- – die Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner ist eine vorbestimmte Fahrzeugmindestgeschwindigkeit Vmin,, so dass die Fahrzeuggeschwindigkeit zu gering ist, als dass die fahrzeuggeschwindigkeitsproportional betriebene zweite Druckmittelpumpe 1 einen hinreichenden Druckmitteldruck zur Betätigung des Fahrzeuggetriebes bereitstellen könnte,
- – der von der geschwindigkeitsproportional betriebenen erste Druckmittelpumpe 1 maximal zur Verfügung gestellte Druckmitteldruck zur Übertragung des angeforderten Motormoments des Verbrennungsmotors nicht ausreicht,
- – eine Volllastbeschleunigung des Fahrzeugs stattfindet,
- – die Fahrzeuggeschwindigkeit größer ist als eine vorbestimmte kritische Fahrzeuggeschwindigkeit Vkrit, bei der der Betrieb der geschwindigkeitsproportional betriebenen zweiten Druckmittelpumpe 1 zu unnötigen hydraulischen Verlusten oder sogar zur Kavitation führen würde.
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Die fahrzeuggeschwindigkeitsproportional betriebene erste Druckmittelpumpe 1 kann als Hilfs-Druckmittelpumpe insbesondere dann vorteilhaft eingesetzt werden, wenn
- – das Fahrzeug bei ausgeschalteter Zündung bewegt wird, zum Beispiel während eines Abschleppvorgangs,
- – der von der ersten Druckmittelpumpe 1 bereitgestellte Druckmitteldruck zur angeforderten Leistungsübertragung ausreichend ist, insbesondere nicht das maximal übertragbare Motormoment des Verbrennungsmotors angefordert wird,
- – eine vorbestimmte Fahrzeugmindestgeschwindigkeit Vmin für den Fahrzeuggeschwindigkeitsproportionalen Betrieb der ersten Druckmittelpumpe 1 erreicht wird oder überschritten ist, so dass diese einen hinreichenden Druckmitteldruck zur Betätigung des Fahrzeuggetriebes bereitstellen kann.
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In besonders effizienter Weise können die Druckmittelpumpen 1, 14 in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit im Wechsel betrieben werden. Dabei ist es möglich, den Betrieb der elektrisch betriebenen zweien Druckmittelpumpe 14 und die dadurch bedingten Wirkungsgradverluste zu minimieren.
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Beispielsweise kann die Erfindung im sogenannten Hochgeschwindigkeitssegelmodus (High Speed Sailing) des Fahrzeugs eingesetzt werden. Dabei wird der Betrieb des Kraftfahrzeugs im Hochgeschwindigkeitssegelmodus gleichgesetzt mit der Bedingung, dass die Fahrzeuggeschwindigkeit größer ist als die Fahrzeugmindestgeschwindigkeit (V > Vmin) und das zu übertragende Motormoment des Verbrennungsmotors gleich Null ist (Tmot = 0).
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Im Diagramm gemäß 6 sind die bevorzugten Einsatzbereiche der Pumpenanordnung gemäß 5 und ein Verfahren zum Betrieb grafisch dargestellt. Dort ist beispielhaft in einer Kurve 25 der Verlauf des von der elektrisch angetriebenen zweiten Druckmittelpumpe 14 erzeugten Druckmitteldrucks und in einer weiteren Kurve 26 der von der zusätzlichen fahrzeuggeschwindigkeitsproportional angetriebenen ersten Druckmittelpumpe 1 erzeugte Druckmitteldruck jeweils in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit aufgetragen. Ist die Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner als die vorbestimmte Fahrzeugmindestgeschwindigkeit Vmin, erfolgt die Druckmittelversorgung des hydraulischen Arbeitskreises durch Betrieb der elektrisch angetriebenen zweiten Druckmittelpumpe 14. Diese stellt im hydraulischen Arbeitskreis einen Druckmitteldruck Perf,max zur Verfügung, der die Übertragung eines von dem Verbrennungsmotor maximal erzeugbaren Motormoments gewährleistet. Bei Erreichen oder Überschreiten der Fahrzeugmindestgeschwindigkeit Vmin kann die erste Druckmittelpumpe 14 deaktiviert werden, während die zweite Druckmittelpumpe 1 durch Koppelung mit der Welle 2 durch eine entsprechende Ansteuerung über die hydraulische Steuereinrichtung 20 mit einem Druckmitteldruck Pact aktiviert wird. Hierbei überschneidet sich der Betrieb der Druckmittelpumpen 1, 14 mit steil linear absteigendem Druckverlauf an der ersten Druckmittelpumpe 14 und mit steil linear ansteigendem Druckverlauf an der zweiten Druckmittelpumpe 1. Im hydraulischen Arbeitskreis wird dann ein fahrzeuggeschwindigkeitsproportionaler Druckmitteldruck von der ersten Druckmittelpumpe 1 zur Verfügung gestellt, der kleiner ist als der von der zweiten Druckmittelpumpe 14 erzeugbare Druckmitteldruck Perf,max. Dabei steigt der von der ersten Druckmittelpumpe 1 erzeugte Druckmitteldruck proportional zur Fahrzeuggeschwindigkeit an. Bei Erreichen einer zum Betrieb der ersten Druckmittelpumpe 1 kritischen Fahrzeuggeschwindigkeit Vkrit wird die erste Druckmittelpumpe 1 über die hydraulische Steuereinrichtung 20 durch Ansteuerung mit einem entsprechenden Druckmitteldruck Pact von der Welle 2 abgekoppelt und dadurch deaktiviert. Zugleich wird die zweite Druckmittelpumpe 14 wieder aktiviert. Diese stellt dem hydraulischen Arbeitskreis wieder den Druckmitteldruck Perf,max zur Verfügung. Hierbei überschneidet sich der Betrieb der Druckmittelpumpen 1, 14 mit steil linear ansteigendem Druckverlauf an der zweiten Druckmittelpumpe 14 und mit steil linear absteigendem Druckverlauf an der ersten Druckmittelpumpe 1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmittelpumpe
- 2
- Welle
- 3
- Pumpenrad
- 4
- Synchronisationseinheit
- 5
- Parksperrenrad
- 6
- Axiallagerung
- 7
- Kolben-Zylindereinheit
- 8
- Federmittel
- 9
- Kugelführung
- 10
- Kurve
- 11
- Kurve
- 12
- Kurve
- 13
- Kurve
- 14
- Druckmittelpumpe
- 15
- Druckmittelleitung
- 16
- Druckmittelleitung
- 17
- Druckmittelreservoir
- 18
- Druckmittelleitung
- 19
- Druckmittelleitung
- 20
- Steuereinrichtung
- 21
- Antriebsverbindung
- 22
- Elektromotor
- 23
- Regeleinrichtung
- 24
- Batterie
- 25
- Kurve
- 26
- Kurve
- FK
- Kolbenkraft
- FF
- Federkraft
- P1
- Druckmitteldruck
- P2
- Druckmitteldruck
- t1
- Zeitpunkt
- t2
- Zeitpunkt
- Perf,max
- Druckmitteldruck
- Vmin
- Fahrzeuggeschwindigkeit
- Vkrit
- Fahrzeuggeschwindigkeit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2011/0120250 A1 [0002]