DE102012220891A1 - Schwingungsdämpfer und Verfahren zum Dämpfen von Schwingungen im Antriebsstrang eines brennkraftmaschinenbetriebenen Fahrzeugs - Google Patents

Schwingungsdämpfer und Verfahren zum Dämpfen von Schwingungen im Antriebsstrang eines brennkraftmaschinenbetriebenen Fahrzeugs Download PDF

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    • F16F15/00Suppression of vibrations in systems; Means or arrangements for avoiding or reducing out-of-balance forces, e.g. due to motion
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Abstract

Bei dem erfindungsgemäße Schwingungsdämpfer, insbesondere für einen Antriebsstrang eines brennkraftmaschinenbetriebenen Fahrzeugs, ist kinetische Energie einer um eine Rotationsachse rotierbaren Primärmasse als potentielle Energie in einem Zentrifugalkraftfeld einer Flüssigkeit speicherbar und als kinetische Energie an eine rotierbare Sekundärmasse abgebbar. Der hier beschriebene Schwingungsdämpfer nutzt ein Zentrifugalkraftfeld, welches durch die Rotation des Flüssigkeitsraums erzeugt wird. Durch das Zentrifugalkraftfeld wird kinetische Energie aus der Rotation der Primärmasse als potentielle Energie im Zentrifugalkraftfeld gespeichert und dann als kinetische Energie an die Sekundärmasse über die Bewegung des Kolbens abgegeben.

Description

  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Schwingungsdämpfer, der insbesondere im Antriebsstrang eines brennkraftmaschinenbetriebenen Fahrzeugs eingesetzt werden kann sowie ein entsprechendes Verfahren zum Dämpfen von Schwingungen im Antriebsstrang eines brennkraftmaschinenbetriebenen Fahrzeugs.
  • Im Betrieb einer Brennkraftmaschine und insbesondere beim Betrieb eines Fahrzeugs wie beispielsweise eines Automobils durch eine Brennkraftmaschine führen die diskontinuierlich periodisch ablaufenden Verbrennungsprozesse in der Brennkraftmaschine insbesondere bei niedrigen Drehzahlen zu spürbaren Frequenzschwankungen und Schwingungen, die sich als Dreh- und/oder Torsionsschwingungen in und durch den Antriebsstrang der Brennkraftmaschine fortpflanzen können. Da in jüngerer Zeit die Tendenz zu immer kleineren Brennkraftmaschinen und zum Betrieb bei immer kleineren Drehzahlen geht, um so den Kraftstoffverbrauch und die entsprechenden Emissionen zu begrenzen, rücken die Schwingungsprobleme in den Fokus. In der Vergangenheit wurden verschiedene Schwingungsdämpfungssysteme beschrieben und eingesetzt, um diese Schwingungen zu reduzieren. Beispielsweise existieren sogenannte Zweimassenschwungräder, die in neuerer Zeit auch mit Fliehkraftpendeln ergänzt wurden. Grundsätzlich erfolgt hierbei die Speicherung des Überschusses an kinetischer Energie als potentielle Energie beispielsweise in einer oder mehreren Federn im Zweimassenschwungrad oder auch in der potentiellen Energie des Fliehkraftpendels. Diese potentielle Energie wird sekundärseitig beim Abklingen der Primärseite wieder abgegeben, so dass dadurch die bestehenden Drehungleichförmigkeiten in der Abtriebswelle der Brennkraftmaschine nicht oder nur gedämpft auf die Antriebswelle des Getriebes übertragen werden. Die Dämpfungskapazitäten, die durch die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen erreicht werden können, sind begrenzt. Insbesondere ist üblicherweise der zu Verfügung stehende Bauraum nicht groß genug, um die in Zweimassenschwungrädern eingesetzten Federn zur Steigerung des Dämpfunsvermögens zu vergrößern. Zudem können diese Federn beschädigt werden, sich untereinander verhaken und ähnliches. Auch die mögliche Fliehkraftpendelmasse, die eingesetzt werden kann, ist begrenzt. Zudem können die Pendelmassen je nach Betriebszustand gegeneinander schlagen und das mittlere Motordrehmoment kann nicht mit dem Fliehkraftpendel allein übertragen werden, so dass weitere Maßnahmen insbesondere die Kombination mit einem Zweimassenschwungrad notwendig sind.
  • Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine alternative Dämpfungstechnik anzugeben.
  • Es wird ein Schwingungsdämpfer vorgeschlagen, der insbesondere für einen Antriebsstrang eines brennkraftmaschinenbetriebenen Fahrzeugs eingesetzt werden kann. In diesem Schwingungsdämpfer ist kinetische Energie einer um eine Rotationsachse rotierbaren Primärmasse als potentielle Energie in einem Zentrifugalkraftfeld einer Flüssigkeit speicherbar und als kinetische Energie an eine rotierbare Sekundärmasse abgebbar.
  • Die Speicherung der überschüssigen potentiellen Energie in einem Zentrifugalkraftfeld und die sukzessive Abgabe dieser potentiellen Energie erlaubt eine sehr flexible Dämpfergestaltung, ohne auf die mechanischen Eigenschaften beispielsweise von Federn und ähnlichem beschränkt zu sein. Durch den Schwingungsdämpfer ist es möglich, die Zentrifugalkraft zu nutzen, um das erforderliche Rückstellmoment zu erreichen. Weiterhin kann auch nicht nur der Überschuss des Drehmoment sondern auch das mittlere Drehmoment von der Abtriebswelle der Brennkraftmaschine auf die Antriebswelle des Getriebes unter Verwendung des Schwingungsdämpfers übertragen werden Bevorzugt ist der Schwingungsdämpfer fremdgetrieben, das heißt er wird nicht durch die Brennkraftmaschine betrieben sondern weist einen eigenen Antrieb wie beispielsweise einen elektrischen Antrieb oder einen hydraulischen Antrieb auf. Betreiben bedeutet in diesem Zusammenhang den Aufbau und die Erhaltung des Zentrifugalkraftfeldes durch Rotation einer Flüssigkeit.
  • Durch den Fremdantrieb ist die träge Masse des Schwingungsdämpfers nicht an die Brennkraftmaschine gekoppelt, diese ist dadurch deutlich dynamischer zu betreiben. Die Zentrifugalkraft ist abhängig unter anderem von der Rotationsfrequenz, so dass durch eine Steigerung der Rotationsfrequenz die Zentrifugalkraft und damit die abgebbaren Momente erhöht werden können. Im Vergleich zu anderen Systemen kann dadurch eine sehr höhere Momentenabgabe bei gleichzeitig relativ kleinem Bauraumbedarf erreicht werden. Unter der potentiellen Energie des Zentrifugalkraftfeldes wird die kinetische Energie der rotierenden Flüssigkeit verstanden. Durch einen eigenen Antrieb kann das Zentrifugalkraftfeld unabhängig von der Motordrehzahl aufgebaut werden, so dass selbst im Stillstand die Möglichkeit eines Aufbaus eines entsprechenden Zentrifugalkraftfelds besteht. Die Dämpferkennlinie das heißt insbesondere das gerade notwendige Zentrifugalkraftfeld und/oder das gerade benötigte abzugebende Drehmoment auf Sekundärseite kann unabhängig vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine angepasst werden. Diese kann sowohl linear als auch progressiv oder degressiv sein. Zudem ist es mit einem erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfer möglich, Energie zwischenzuspeichern, beispielsweise das System auch im Rahmen eines Start-Stopp-Systems einzusetzen.
  • Bevorzugt wird das Zentrifugalkraftfeld durch Ausbilden eines sich schnell drehenden Flüssigkeitsrings, beispielsweise umfassend Hydraulikflüssigkeit wie beispielsweise ein Mineralöl, erzeugt. Durch einen sich schnell drehenden Flüssigkeitsring entsteht ein Zentrifugalkraftfeld, welches einen Druck auf einen Kolben ausüben kann und die dadurch entstehende Axialkraft durch eine entsprechende Umlenkung wieder als Umfangskraft zur Erzeugung eines Rückstellmoments genutzt werden.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Schwingungsdämpfers ist ein Flüssigkeitsraum ausgebildet, in dem die Flüssigkeit aufgenommen werden und rotieren kann, dessen Volumen durch einen Kolben änderbar ist.
  • Das Zentrifugalkraftfeld wird also in der Flüssigkeit erzeugt, indem der Flüssigkeitsraum samt Flüssigkeit in Rotation versetzt wird. Bevorzugt bildet ein verschiebbarer Kolben einen Teil der Begrenzung des Flüssigkeitsraums, so dass durch Verschiebung des Kolbens das Volumen des Flüssigkeitsraums geändert werden kann. Insbesondere ist es bevorzugt, dass der Kolben so ausgebildet ist, dass er bei seiner Bewegung einen Radius des Flüssigkeitsraums zumindest bereichsweise ändert, beispielsweise in dem der Kolben relativ zur radialen Richtung auf die Rotationsachse geneigt ist. Dadurch ändert sich die im Zentrifugalkraftfeld gespeicherte Energie, die dann später wieder an den Kolben abgegeben werden kann.
  • Durch diese Variation der Zentrifugalkraft beziehungsweise der anliegenden Zentrifugalkraft kann so die potentielle Energie der rotierenden Flüssigkeit geändert werden. Diese ist proportional zum Quadrat der Rotationsgeschwindigkeit und zum Quadrat der Abstände von der Rotationsachse.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Antrieb zur Erzeugung des Zentrifugalkraftfeldes ausgebildet.
  • Insbesondere ist hierunter ein eigener lediglich für die Erzeugung des Zentrifugalkraftfelds zuständiger Antrieb gemeint, der nicht durch die Brennkraftmaschine gegeben ist und nicht an diese gekoppelt ist. Bevorzug ist der Antrieb elektrisch oder hydraulisch ausgebildet.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Schwingungsdämpfers ist der Flüssigkeitsraum kreisringförmig um die Rotationsachse ausgebildet.
  • Dies erlaubt in einfacher Weise die Ausbildung eines im Wesentlichen dichten und wenig Bauraum benötigenden Schwingungsdämpfers. Zudem ist hierbei die Ausbildung eines einzigen Flüssigkeitsraums ausreichend, bei dem sich die Flüssigkeit in Umfangsrichtung im Flüssigkeitsraum verteilen kann.
  • Gemäß einer Ausgestaltung weist der Flüssigkeitsraum einen Querschnitt auf, der in einer Richtung radial zur Rotationsachse variiert.
  • Besonders bevorzugt ist in diesem Zusammenhang, wenn sich der Querschnitt in Richtung radial von der Rotationsachse nach außen hin verjüngt. Insbesondere ein quasi konisch zulaufender Querschnitt hat sich als vorteilhaft erwiesen, um die Änderung des Volumens zu begrenzen.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Dämpfen von Schwingungen im Antriebsstrang eines brennkraftmaschinenbetriebenen Fahrzeugs beschrieben, bei dem eine Primärmasse und eine Sekundärmasse mit einem Schwingungsdämpfer verbunden sind, in dem in Abhängigkeit vom Betriebszustand
    • – kinetische Energie von der Primärmasse auf den Schwingungsdämpfer übertragen und dort als potentielle Energie in einem Zentrifugalkraftfeld einer Flüssigkeit gespeichert wird; oder
    • – potentielle Energie aus dem Zentrifugalkraftfeld der Flüssigkeit als kinetische Energie an die Sekundärmasse abgegeben wird.
  • Bevorzugt kann das erfindungsgemäße Verfahren mit dem erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfer betrieben werden. Durch die Zwischenspeicherung von kinetischer Energie beim Übertragen derselben von der Primärmasse, die üblicherweise mit der Abtriebswelle einer Brennkraftmaschine verbunden ist, zur Sekundärmasse, die üblicherweise mit der Antriebswelle eines Getriebes verbunden ist, in Form von potentieller Energie in einem Zentrifugalkraftfeld einer Flüssigkeit kann eine Dämpfung der Schwingungen, die beispielsweise durch die diskontinuierliche Verbrennung in der Brennkraftmaschine erfolgt, erfolgen. Hierdurch kann sekundärseitig ein schwingungsreduzierter Betrieb der Antriebswelle des Getriebes ermöglicht werden.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist das Zentrifugalkraftfeld in einem kreisringförmig um die Rotationsachse rotierenden zumindest teilweise mit der Flüssigkeit gefüllten Flüssigkeitsraum ausgebildet.
  • Ein solcher kreisringförmig ausgebildeter Flüssigkeitsraum benötigt nur einen geringen axialen Bauraum und kann auf einfache Art und Weise verwirklicht werden.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Volumen des Flüssigkeitsraumes durch einen Kolben verändert werden.
  • Insbesondere kann dies dann passieren, wenn sich die relative Rotationsfrequenz zwischen Primärmasse und Sekundärmasse ändert. Geht man von einem im Mittel im Wesentlichen identischen Drehzahlniveau von Primärmasse und Sekundärmasse aus, so kommt es primärseitig durch die diskontinuierliche periodische Verbrennung regelmäßig zu einer relativen Verdrehung der Primärmasse gegenüber der Sekundärmasse, das heißt die Primärmasse rotiert schneller als die Sekundärmasse. Die dadurch entstehende zusätzliche kinetische Energie wird als potentielle Energie im Zentrifugalkraftfeld gemäß der vorliegenden Erfindung gespeichert und dann nachlaufend erneut als kinetische, also als ein Überschuss an kinetischer Energie sekundärseitig abgegeben, insbesondere dann, wenn die Primärmasse langsamer rotiert als die Sekundärmasse, so dass die entstehenden Schwingung zumindest gedämpft werden.
  • Bevorzugt ist eine Verfahrensführung, bei der der Flüssigkeitsraum einen Querschnitt aufweist, der in einer Richtung radial zu der Rotationsachse variiert.
  • Die für das erfindungsgemäße Verfahrens offenbarten Details und Vorteile lassen sich auf den erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfer übertragen und anwenden und umgekehrt.
  • Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung und Details aus den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten der Erfindung aufgezeigt werden.
  • Die Erfindung sowie das technologische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert, ohne dass die Erfindung auf die dort gezeigten Details und Ausführungsbeispiele beschränkt wäre. Es zeigen schematisch:
  • 1: ein Beispiel eines Schwingungsdämpfers in einem ersten Betriebszustand;
  • 2: ein Beispiel eines Schwingungsdämpfers in einem zweiten Betriebszustand;
  • 3: ein zweites Beispiel eines Schwingungsdämpfers; und
  • 4: ein drittes Beispiel eines Schwingungsdämpfers.
  • 1 zeigt schematisch einen Ausschnitt eines Schwingungsdämpfers 1 in einem Schnittbild. Der Schwingungsdämpfer 1 dient zum Dämpfen von Schwingungen, die aus Differenzen der Rotationsfrequenz zwischen einer Primärmasse 2 und einer Sekundärmasse 3 herrühren. Hierbei kann die Primärmasse mit einer Abtriebswelle einer Brennkraftmaschine verbunden sein oder verbindbar sein, während die Sekundärmasse 3 mit einer Antriebswelle beziehungsweise einem Antriebsstrang eines Getriebes verbunden oder verbindbar ist. Durch Variation der Rotationsfrequenz der Abtriebswelle beispielsweise aufgrund der dominierenden singulären Verbrennungsprozesse in den Zylindern der Brennkraftmaschine insbesondere bei niedrigen Drehzahlen kann die Rotationsfrequenz der Primärmasse 2 auf einer kurzzeitigen Skala variieren. Durch den Schwingungsdämpfer 1 wird verhindert, dass sich die Schwingungsvariationen ungedämpft auf die Sekundärmasse 3 übertragen.
  • Hierzu weist der Schwingungsdämpfer 1 einen Flüssigkeitsraum 4 auf, der mit einer Flüssigkeit 5 teilweise gefüllt ist. Bei der Flüssigkeit 5 kann es sich um eine Hydraulikflüssigkeit, beispielsweise um ein entsprechendes Mineralöl oder entsprechendes handeln. Der Flüssigkeitsraum 4 rotiert um eine Rotationsachse 18. Der Querschnitt des Flüssigkeitsraums 4 variiert in einer Richtung 19 radial zur Rotationsachse 18. Insbesondere verbreitert sich der Querschnitt des Flüssigkeitsraums 4 bei sich verringerndem Abstand in Richtung 19 radial zur Rotationsachse 18.
  • In 1 ist der Schwingungsdämpfer 1 in Ruhestellung gezeigt, das heißt dann, wenn Primärmasse 2 und Sekundärmasse 3 bereits seit einiger Zeit völlig synchron zueinander rotieren. Der Schwingungsdämpfer 1 weist einen Kolben 6 auf, der hier maximal geöffnet gezeigt ist. Der Schwingungsdämpfer 1 rotiert mit den Primärmassen 2 und Sekundärmassen 3. Primärseitig ist eine Verschiebehülse 7 ausgebildet, die sich in einem entsprechenden Raum sich auf oder an der Primärmasse 2 bewegen kann. Diese Verschiebehülse 7 ist mit einem entsprechenden Rampenelement 8 gekoppelt, welches die Bewegung der Verschiebehülse 7 in eine axiale Bewegung des Kolbens 6 umsetzt. Gleichzeitig kann über das Rampenelement 8 das Rückstellmoment des Kolbens 6 variiert und angepasst werden. Das Rampenelement ist über entsprechende Drehzahllager 9 an Primärmasse 2 und Sekundärmasse 3 gekoppelt. Weiterhin ist ein Sumpf 10 ausgebildet, welcher den Flüssigkeitsraum 4 außen umgibt und der zum Sammeln von Flüssigkeit 5 gedacht ist, welche durch eventuell vorhandene Undichtigkeiten den Flüssigkeitsraum 4 verlässt oder welche gegebenenfalls zur Schmierung definiert den Flüssigkeitsraum 4 verlässt. Durch eine Vorspannfeder 11 kann der Kolben 6 beziehungsweise das Rampenelement 8 mit einer gewissen Vorspannung beaufschlagt werden.
  • Im Betrieb kommt es durch Frequenzschwankungen insbesondere auf Seiten der Primärmasse 2 dazu, dass Primärmasse 2 und Sekundärmasse 3 eine relative Rotation zueinander durchführen. Diese relative Rotation wird durch das Rampenelement 8 in eine Bewegung des Kolbens 6 umgewandelt. 2 zeigt schematisch eine Situation, bei der der Kolben 6 in seiner maximalen Auslenkung gezeigt ist und mithin der maximale Verdrehwinkel zwischen Primärmasse 2 und Sekundärmasse 3 vorliegt. Bei Abbau der relativen Rotation zwischen Sekundärmasse 3 und Primärmasse 2 erfolgt aufgrund des durch die Rotation des Flüssigkeitsraums 4 erzeugten Zentrifugalkraftfelds, wobei die Zentrifugalkraft auf den Kolben 6 wirkt, eine Bewegung des Kolben 6 heraus aus der in 2 gezeigten Stellung in die Stellung nach 1. Hierbei wird die als kinetische Energie in der Flüssigkeit 5 im Flüssigkeitsraum 4 gespeicherte Energie, die als potentielle Energie dieses Zentrifugalkraftfelds bezeichnet wird, in kinetische Energie in der Rotation der Sekundärmasse 3 abgegeben. Dies führt zu einer Vergleichmäßigung der Rotation der Sekundärmasse 3 im Vergleich zur Rotation der Primärmasse 2, so dass entsprechende Schwingungen gedämpft werden können. Durch Definition und Ausgestaltung des Rampenelements 8 kann erreicht werden, dass bestimmte Frequenzen oder Frequenzbereiche besonders gut gedämpft werden. Hier ist es vorteilhaft, die Resonanzfrequenzen des Antriebsstrangs, der mit der Sekundärmasse 3 verbunden ist, zu wählen, um so Resonanzeffekte im Antriebsstrang und damit auch im Fahrzeug zu verhindern. Es ist möglich, im Flüssigkeitsraum 4 entsprechende Leitschaufeln einzubringen, durch die Effekte der Corioliskraft reduziert werden können.
  • 3 zeigt einen Schwingungsdämpfer 1. Da es notwendig ist, die eingesetzten Lager zu schmieren, kann insbesondere dann, wenn als Flüssigkeit 5 entsprechendes Mineralöl eingesetzt wird, dieses zur Schmierung benutzt werden. Hierzu ist der Sumpf 10 mit einer Ölpumpe 12 verbunden. Durch die Ölpumpe 12 kann Flüssigkeit 5 aus dem Sumpf 10 über eine Leitung 13 rückgeführt werden. Zudem kann so auch neben der für die Schmierung notwendigen Flüssigkeit 5 auch Flüssigkeit 5 im Sumpf 10 gesammelt und über die Ölpumpe 12 und die Leitung abgeführt beziehungsweise zurückgeführt werden, die durch entsprechende Leckagen in den Sumpf 10 gelangt. Grundsätzlich ist es möglich, auf die Ölpumpe 12 zu verzichten und den durch die Bewegung des Kolbens 6 entstehenden Druck auszunutzen und zwar insbesondere Luftdruckschwankungen über Rückschlagventile nutzbar zu machen und nach dem Venturi-Prinzip die Flüssigkeit 5 zurückzuführen. 3 zeigt die Sumpfströmung 14, die über den Sumpf 10, die Ölpumpe 12 und die Leitung 13 abgeführt wird. Ferner zeigt 3 ein Dichtmittel 15 zur Abdichtung des Kolbens 6, das Lager 16, über die den Schwingungsdämpfer 1 an Sekundärmasse 3 und Primärmasse 2 gelagert ist.
  • 4 zeigt schematisch ein alternatives Beispiel eines Schwingungsdämpfers 1. Dieser wird durch einen Antrieb 17 angetrieben, der den Flüssigkeitsraum 4 in eine rotatorische Bewegung versetzt. Im Unterschied zu dem Schwingungsdämpfer 1, wie er in den 1 bis 3 gezeigt ist, ist hier der Flüssigkeitsraum 4 komplexer aufgebaut, so dass die Flüssigkeit 5 sich in dem entsprechenden Gehäuse verteilen kann. Auch hier werden Rotationsdifferenzen zwischen Primärmasse 2 und Sekundärmasse 3 über Verschiebehülsen 7 und Rampenelemente 8 in eine Bewegung des Kolbens 6 umgewandelt, wobei das durch die Rotation des Flüssigkeitsraums 4 erzeugte Zentrifugalkraftfeld eine Rückstellung des Kolbens 6 bewirkt, so dass an der Primärmasse 2 anliegende Rotationsschwingungen nicht oder nur gedämpft auf die Sekundärmasse 3 übertragen werden. Die Ausbildung eines getrennten Flüssigkeitsraums 4 wie in 4 ermöglicht relativ große Flüssigkeitsräume 4, so dass die Auslenkung des Kolbens 6 kleinere Durchmesseränderungen der Flüssigkeit 5 bewirkt. Dadurch wird die Änderung der Momente geringer.
  • Der hier beschriebene Schwingungsdämpfer 1 nutzt ein Zentrifugalkraftfeld, welches durch die Rotation des Flüssigkeitsraums 4 erzeugt wird. Durch das Zentrifugalkraftfeld wird kinetische Energie aus der Rotation der Primärmasse 2 als potentielle Energie im Zentrifugalkraftfeld gespeichert und dann als kinetische Energie an die Sekundärmasse 3 über die Bewegung des Kolbens 6 abgegeben.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Schwingungsdämpfe
    2
    Primärmasse
    3
    Sekundärmasse
    4
    Flüssigkeitsraum
    5
    Flüssigkeit
    6
    Kolben
    7
    Verschiebehülse
    8
    Rampenelement
    9
    Drehwellenlager
    10
    Sumpf
    11
    Vorspannfeder
    12
    Ölpumpe
    13
    Leitung
    14
    Sumpfströmung
    15
    Dichtmittel
    16
    Lager
    17
    Antrieb
    18
    Rotationsachse
    19
    Richtung radial zur Rotationsachse

Claims (10)

  1. Schwingungsdämpfer (1), insbesondere für einen Antriebsstrang eines brennkraftmaschinenbetriebenen Fahrzeugs, bei dem kinetische Energie einer um eine Rotationsachse (18) rotierbaren Primärmasse (2) als potentielle Energie in einem Zentrifugalkraftfeld einer Flüssigkeit (5) speicherbar und als kinetische Energie an eine rotierbare Sekundärmasse (3) abgebbar ist.
  2. Schwingungsdämpfer (1) nach Anspruch 1, bei dem ein Flüssigkeitsraum (4) ausgebildet ist, in dem die Flüssigkeit (5) aufgenommen werden und rotieren kann, dessen Volumen durch einen Kolben (6) änderbar ist.
  3. Schwingungsdämpfer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ein Antrieb (17) zur Erzeugung des Zentrifugalkraftfeldes ausgebildet ist.
  4. Schwingungsdämpfer (1) nach Anspruch 2 oder 3, bei dem der Flüssigkeitsraum (4) kreisringförmig um die Rotationsachse (18) ausgebildet ist.
  5. Schwingungsdämpfer (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei dem der Flüssigkeitsraum (4) einen Querschnitt aufweist, der in einer Richtung (19) radial zur Rotationsachse (18) variiert.
  6. Schwingungsdämpfer (1) nach Anspruch 5, bei dem sich der Querschnitt verjüngt.
  7. Verfahren zum Dämpfen von Schwingungen im Antriebsstrang eines brennkraftmaschinenbetriebenen Fahrzeugs, bei dem eine Primärmasse und eine Sekundärmasse mit einem Schwingungsdämpfer verbunden sind, in dem in Abhängigkeit vom Betriebszustand – kinetische Energie von der Primärmasse auf den Schwingungsdämpfer übertragen und dort als potentielle Energie in einem Zentrifugalkraftfeld einer Flüssigkeit gespeichert wird; oder – potentielle Energie aus dem Zentrifugalkraftfeld der Flüssigkeit als kinetische Energie an die Sekundärmasse abgegeben wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem das Zentrifugalkraftfeld in einem kreisringförmig um die Rotationsachse rotierenden zumindest teilweise mit der Flüssigkeit gefüllten Flüssigkeitsraum ausgebildet ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem das Volumen des Flüssigkeitsraumes durch einen Kolben verändert werden kann.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, bei dem der Flüssigkeitsraum einen Querschnitt aufweist, der in einer Richtung radial zu der Rotationsachse variiert.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN108603564A (zh) * 2016-01-22 2018-09-28 Zf腓特烈斯哈芬股份公司 用于车辆传动系的旋转减振组件

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