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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Federlenker sowie ein Kraftfahrzeug mit diesem Federlenker.
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Federlenker sind gebräuchliche Bauteile in Radaufhängungen von Kraftfahrzeugen. So zeigt beispielsweise die
DE 10 2004 008 957 A1 einen Federlenker für eine Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs mit einer Federlenkerschale mit einem ersten Endabschnitt zur fahrzeugaufbauseitigen Anbindung, einem zweiten Endabschnitt zur radseitigen Anbindung und einem erweiterten Abschnitt zur Abstützung einer Feder, der zwischen den beiden Endabschnitten angeordnet ist und ein U-förmiges Profil aufweist. Das U-förmige Profil wird an seiner offenen Seite von mindestens einem Brückenblech überbrückt.
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Die
DE 10 2004 032 471 A1 zeigt ein verzinktes Fahrwerksbauteil in Blechkonstruktion, welches aus mindestens zwei Blechelementen zusammengefügt ist. Dabei sind die zwei Blechelemente an mindestens einer Verbindungsstelle schweißnahtfrei miteinander zusammengefügt und durch das Verzinken des Fahrwerksbauteils miteinander verlötet. An der Verbindungsstelle ist hierzu mindestens ein definierter Lötspalt ausgebildet.
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Die
DE 10 2008 059 916 B3 beschreibt einen Federlenker für eine Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs mit einer ein Schließblech aufweisenden Federlenkerschale, wobei das Schließblech gegenüberliegende Schenkel der Federlenkerschale miteinander verbindet und die Federlenkerschale aussteift. Das Schließblech weist zudem eine Durchgangsöffnung mit einem von der Federlenkerschale wegweisenden Kragen auf.
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Aus der
DE 10 2009 042 403 A1 geht ein Federlenker für eine Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs hervor, der eine Federlenkerschale mit einem ersten Endabschnitt zur fahrzeugaufbauseitigen Anbindung, einem zweiten Endabschnitt zur radseitigen Anbindung und einem erweiterten Abschnitt zur Abstützung einer Feder umfasst. Der erweiterte Abschnitt ist zwischen beiden Endabschnitten angeordnet und weist ein U-förmiges Profil auf. Ein Schließblech überbrückt das U-förmige Profil der Federlenkerschale im Bereich des erweiterten Abschnitts. Das Schließblech weist eine Durchgangsöffnung für die Feder auf, sowie einen die Durchgangsöffnung umgebenden Kragen, der nach außen gestülpt ist.
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Die
JP 2010-241259 A offenbart einen Federlenker für eine Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs mit einer Innenbuchsenaufnahme zur fahrzeugseitigen Anbindung, einer Außenbuchsenaufnahme zur radseitigen Anbindung und einer zwischen der Innenbuchsenaufnahme und der Außenbuchsenaufnahme positionierten Federaufnahme zur Anordnung einer Schraubenfeder, wobei der Federlenker eine Koppelstangenaufnahme mit zumindest einem Aufnahmeelement zur Befestigung eines unteren Koppelstangenlagers einer Koppelstange aufweist.
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Aus der
EP 1642754 A1 geht ein Federlenker hervor aus einem aus einer Aluminiumlegierung extrudierten Profil hervor, mit einem Teil, der ein Bodenteil bildet, Teilen, die mindestens zwei vertikale Wände bilden und eine horizontale Rippe, die die beiden vertikalen Wände verbindet. Zwischen den zwei vertikalen Wänden oder an dem Bodenteil ist durch Entfernen eines Teils der horizontalen Rippe ein Federungsunterteilstützbereich ausgebildet.
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Üblicherweise werden die Stabilisator-Koppelstangen bei derartigen Radaufhängungen am Radträger, an einem Lenker oder an einem anderen Teil der Radaufhängung befestigt. Dadurch kann es notwendig sein, bei verschiedenen Modellvarianten eines Kraftfahrzeugtyps verschiedene Stabilisatoren und/oder Koppelstangen einzusetzen, die für verschiedene Fahrwerksauslegungen mit beispielsweise unterschiedlichen Federwegen und/oder Spurweiten ausgelegt sind. Das erhöht die Anzahl an unterschiedlichen Teilen, die Logistik und den Fertigungsaufwand.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beheben und einen vorteilhaften Federlenker sowie ein Kraftfahrzeug mit diesem Federlenker bereitzustellen.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Federlenker nach Anspruch 1 sowie einem Kraftfahrzeug nach Anspruch 7. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und in der Beschreibung beschrieben.
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Der erfindungsgemäße Federlenker für eine Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs umfasst eine Innenbuchsenaufnahme zur fahrzeugseitigen Anbindung, eine Außenbuchsenaufnahme zur radseitigen Anbindung und eine zwischen der Innenbuchsenaufnahme und der Außenbuchsenaufnahme positionierte Federaufnahme zur Anordnung einer Schraubenfeder. Der Federlenker weist eine Koppelstangenaufnahme mit zumindest einem Aufnahmeelement zur Befestigung eines unteren Koppelstangenlagers einer Koppelstange auf.
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Insbesondere ist die Koppelstangenaufnahme in einem Bereich zwischen der Innenbuchsenaufnahme und der Federaufnahme positioniert.
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Damit ist vorteilhaft ein Federlenker bereitgestellt, der über die Möglichkeit verfügt, die Koppelstange zu befestigen. Gegenüber einer Befestigung der Koppelstange am Radträger kann der mit der Koppelstange verbundene Stabilisator kürzer ausgelegt werden. Es können Materialkosten und Gewicht eingespart werden. Zudem kann die ungefederte Masse des Kraftfahrzeugs verringert werden, was einem günstigeren Fahrverhalten entgegenkommt.
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Erfindungsgemäß ist die Koppelstangenaufnahme derart gestaltet, dass das untere Koppelstangenlager in verschiedenen Positionen entlang einer Längsachse des Federlenkers montierbar ist.
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Dadurch können mit denselben Bauteilen verschiedene Abstimmungen vorgenommen werden. Der Winkel zwischen Koppelstange und Federlenker und der Abstand zwischen Federlenker und Stabilisator sind variierbar. Der hier vorgeschlagene Federlenker kann insbesondere auch während einer Entwicklungsphase des Kraftfahrzeugs für Abstimmungsfahrten eingesetzt werden. Eine Verstellung der Anordnung kann dabei wesentlich schneller erfolgen als ein Austausch gegen andere Bauteile. Auch für den Motorsport ist damit eine interessante Anordnung bereitgestellt. Die Variabilität lässt sich durch den Einsatz einer in der Länge einstellbaren Koppelstange dabei noch erhöhen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Federlenkers ist das Aufnahmeelement der Koppelstangenaufnahme in Form eines Langlochs ausgebildet.
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Damit ist in einfacher Weise eine stufenlose Positionierung der unteren Lagerung der Koppelstange ermöglicht.
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Das Langloch kann zudem an einem Rand ein Zahnprofil aufweisen.
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Mit entsprechenden koppelstangenseitigen Befestigungsmitteln, beispielsweise einer gezahnten Unterlegscheibe, ist damit vorteilhaft eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Federlenker und der Koppelstange herstellbar.
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In einer alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Federlenkers umfasst die Koppelstangenaufnahme eine Einlage, in die das Aufnahmeelement integriert ist.
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Durch unterschiedliche Einlagen bleibt der Federlenker variabel in der Positionierung der Koppelstange und gleichzeitig kann damit Montagefehlern vorgebeugt werden, da die Montageposition eindeutig vorgegeben ist.
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In einer weiteren alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Federlenkers umfasst die Koppelstangenaufnahme mehrere nebeneinander angeordnete Aufnahmeelemente.
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Damit ist eine begrenzte Anzahl an relativ eindeutigen Montagepositionen vorgegeben und es bedarf gleichzeitig keiner Einlage.
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Der erfindungsgemäße Federlenker ist in allen Ausgestaltungen bevorzugt in eine Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs integriert, wobei der Federlenker mit der Innenbuchsenaufnahme am Kraftfahrzeug befestigt ist.
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Damit kommen die Vorteile des erfindungsgemäßen Federlenkers dem Kraftfahrzeug als Baugruppe zugute.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 einen erfindungsgemäßen Federlenker in einer Draufsicht,
- 2 den Federlenker in einer Seitenansicht,
- 3 bis 5 eine Koppelstangenaufnahme des Federlenkers in verschiedenen Ausführungen und
- 6 ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug.
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In den 1 und 2 ist jeweils in einer Skizze beispielhaft ein erfindungsgemäßer Federlenker 10 gezeigt, in der 1 in einer Draufsicht und in der 2 in einer Seitenansicht.
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Der Federlenker 10 dient als Teil einer Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs 11 als verbindendes Glied zwischen einem nicht näher dargestellten Radträger und einer nicht näher dargestellten Kraftfahrzeugstruktur sowie einer unteren Lagerung einer Schraubenfeder 14.
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Der Federlenker 10 weist zur fahrzeugseitigen Befestigung an seinem inneren Ende eine Innenbuchsenaufnahme 12 und zur radseitigen Befestigung an seinem äußeren Ende eine Außenbuchsenaufnahme 13 auf. Die Außenbuchsenaufnahme 13 dient der Aufnahme des Radträgers, an dem wiederum ein Radlager eines Rades 22 befestigt ist.
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Zur unteren Lagerung der Schraubenfeder 14 weist der Federlenker 10 zwischen der Innenbuchsenaufnahme 12 und der Außenbuchsenaufnahme 13 eine Federaufnahme 23 auf.
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Weiterhin verfügt der erfindungsgemäße Federlenker 10 über eine Koppelstangenaufnahme 19. Die Koppelstangenaufnahme 19 ist ebenfalls zwischen der Innenbuchsenaufnahme 12 und der Außenbuchsenaufnahme 13 positioniert. In besonderer Weise und in den 1 und 2 dargestellt ist die Koppelstangenaufnahme 19 zwischen der Innenbuchsenaufnahme 12 und der Federaufnahme 23 positioniert.
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Die Koppelstangenaufnahme 19 dient der Anordnung eines unteren Koppelstangenlagers 18 einer Koppelstange 16. Die Koppelstangenaufnahme 19 ist erfindungsgemäß derart ausgestaltet, dass eine Montage des unteren Koppelstangenlagers 18 in verschiedenen Positionen möglich ist, insbesondere in verschiedenen Positionen entlang einer Längsachse 24 des Federlenkers 10.
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Die Koppelstange 16 überträgt als Teil der Radaufhängung des Kraftfahrzeugs 11 Hubbewegungen des Federarms 10 an einen Stabilisator 15. Dazu ist die Koppelstange 15 mit einem oberen Koppelstangenlager 17 am Stabilisator 15 befestigt.
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Die 2 zeigt die gleiche beispielhafte Anordnung wie die 1 skizzenhaft in einer Seitenansicht. Auch hier ist in gepunkteter Linie eine zweite Position der Koppelstange 16 dargestellt. Die Koppelstangenaufnahme 19 weist dazu mehrere Aufnahmeelemente 21 auf. In den 1 und 2 sind zwei voneinander beabstandet angeordnete Aufnahmeelemente 21 gezeigt. Es können auch mehr als zwei Aufnahmeelemente 21 sein, oder ein variables Aufnahmeelement 21, siehe 3. Die Koppelstange 16 kann dadurch in verschiedenen Winkeln 25 zum Federlenker 10 positioniert werden. Durch die Positionierung in unterschiedlichen Winkeln 25 lassen sich auch unterschiedliche Abstände 26 zum Stabilisator 15 realisieren. Mit der Veränderung des Winkels 25 und des Abstands 26 lassen sich Stabilisator 15 und Koppelstange 16 an verschiedene Fahrwerksausführungen und -einstellungen adaptieren. Es ist auch möglich, dass eine in der Länge verstellbare Koppelstange 16 dabei eingesetzt ist.
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In den 3, 4 und 5 werden beispielhaft verschiedene Varianten der Koppelstangenaufnahme 19 in einer Prinzipskizze gezeigt.
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Die 3 zeigt eine Ausgestaltung, in der das Aufnahmeelement 21 der Koppelstangenaufnahme 19 ein Langloch ist. Dieses Langloch kann insbesondere mit einem nicht näher dargestellten Zahnprofil am Rand versehen sein. In dem Langloch kann das untere Koppelstangenlager 18 in verschiedenen Positionen stufenlos montiert werden. Das Zahnprofil hilft einer Herstellung eines Formschlusses zwischen Aufnahmeelement 21 und Befestigungselementen der Koppelstange 16.
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Die 4 zeigt eine Ausgestaltung, in der die Koppelstangenaufnahme 19 eine Einlage 20 aufweist. In die Einlage 20 ist das Aufnahmeelement 21 integriert. Das Aufnahmeelement 21 ist hier im einfachsten Fall ein Loch, insbesondere ein Durchgangsloch, in das das untere Koppelstangenlager 18 montiert werden kann. Derartige Einlagen 20 kann es in verschiedenen Ausführungen mit dem Aufnahmeelement 21 an verschiedenen Stellen geben. Es ist prinzipiell auch möglich, dass die Einlage 20 mehrere Aufnahmeelemente 21 aufweist.
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Die 5 zeigt ein Ausgestaltungsbeispiel der Koppelstangenaufnahme 19, in dem die Koppelstangenaufnahme 19 mehrere, hier drei, nebeneinander beabstandete Aufnahmeelemente 21 umfasst. Das untere Koppelstangenlager 18 kann in eines dieser Aufnahmeelemente 21 abgeordnet sein. Es können hierbei auch mehr oder weniger als drei Aufnahmeelemente 21 nebeneinander vorgesehen sein.
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Die 6 zeigt in einer Prinzipskizze ein beispielhaftes Kraftfahrzeug 11. Das Kraftfahrzeug 11 weist erfindungsgemäß zumindest eine Radaufhängung mit dem erfindungsgemäßen Federlenker 10 auf, insbesondere weist es an einer Ache zwei Federlenker 10 auf, an jeder Seite eins. Insbesondere sind die Federlenker 10 an einer Hinterachse des Kraftfahrzeugs 11 angeordnet.
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Weitere Teile der Radaufhängung sind zur Vereinfachung in der 6 nicht dargestellt. Der Federlenker 10 ist jeweils mit seiner Innenbuchsenaufnahme 12 in üblicher Weise an einer Struktur des Kraftfahrzeugs 11 befestigt. Mit der Außenbuchsenaufnahme 13 ist der Federlenker 10 jeweils in üblicher Weise mit einem Radträger verbunden, an dem das Rad 22 befestigt ist. Beide Federlenker 10 sind über den Stabilisator 15 miteinander verbunden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Federlenker
- 11
- Kraftfahrzeug
- 12
- Innenbuchsenaufnahme
- 13
- Außenbuchsenaufnahme
- 14
- Schraubenfeder
- 15
- Stabilisator
- 16
- Koppelstange
- 17
- Oberes Koppelstangenlager
- 18
- Unteres Koppelstangenlager
- 19
- Koppelstangenaufnahme
- 20
- Einlage
- 21
- Aufnahmeelement
- 22
- Rad
- 23
- Federaufnahme
- 24
- Längsachse
- 25
- Winkel
- 26
- Abstand