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Die Erfindung betrifft leistungsgesteigerte Wasch- oder Reinigungsmittel, die bestimmte Komplexbildner enthalten.
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Die wichtigsten Bestandteile der Wasserhärte sind Salze des Calciums und des Magnesiums, insbesondere Chloride, Sulfate und Hydrogencarbonate, die man als so genannte Härtebilder bezeichnet. Da bei thermischer Belastung die Hydrogencarbonate in Carbonate umgewandelt werden, fällt vor allem bei Wasch- und Reinigungsvorgängen bei erhöhten Temperaturen ein Teil der Calcium-Salze als schwerlösliches CaCO3 aus. Bei hohen Magnesium-Konzentrationen werden auch basische Magnesiumcarbonate gebildet. Enthalten die eingesetzten Waschmittel- und Reinigungsmittel selbst Carbonate, beispielsweise in Form von Alkalimetallcarbonaten oder andere Vorstufen wie beispielsweise Percarbonate, die während des Waschprozesses Carbonat freisetzen können, so fördert dieser Carbonatgehalt die Bildung von unlöslichen Calcium- und Magnesiumcarbonat-Rückständen.
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Die Entfernung härtebildender Ca/Mg-Ionen aus wässrigen Lösungen durch Ionenaustausch oder Komplexierung ist daher ein wichtiger Teilschritt bei Wasch- und Reinigungsprozessen.
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Herkömmliche, in Wasch- und Reinigungsmitteln häufig verwendete Komplexbildner sind Phosphonate, Polycarboxylate, Gluconate, NTA und EDTA. Diese Produkte sind nicht oder nur eingeschränkt auf Basis nachwachsender Rohstoffe herstellbar, wobei Phosphonate, NTA und EDTA noch zusätzlich zu einer umweltbelastenden Kontamination des Abwasser führen können.
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Für einige Komplexbildner wurde nachgewiesen, dass sie die Reinigungsleistung von Wasch- und Reinigungsmitteln erhöhen können. So offenbart die
EP 0 970 167 B1 Verfahren zur verbesserten Reinigung harter und textiler Oberflächen durch den Einsatz von Tetranatriumiminodisuccinat (auch: Iminodisuccinat-Tetranatriumsalz, N-(1,2-Dicarboxyethyl)asparaginsäure-Tetranatriumsalz; die Salze werden auch Iminodisuccinate (IDS) genannt).
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Textilwaschmittel, welche 0,5 bis 5 Gew.-% Alkalipersalze als Bleichmittel und 0,05 bis 5 Gew.-% IDS bzw. OH-substituiertes IDS (HIDS) enthalten, werden in der
WO 2001/88077 A1 offenbart. In dieser Schrift wird auch der bleichstabilisierende Effekt von IDS genannt.
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Trotz dieser Erkenntnisse sind auch Waschmittel, welche IDS oder HIDS enthalten, noch verbesserungswürdig. Insbesondere an so genannten „enzymatischen Anschmutzungen“ (d.h. Anschmutzungen, welche durch Enzyme entfernt werden wie Milch, Ei, Stärke usw.) besteht noch Verbesserungsbedarf.
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Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Wasch- und Reinigungsmittel zur Verfügung zu stellen, welche eine nochmals verbesserte Waschleistung aufweisen und dabei insbesondere die Wirkung von Enzymen unterstützen.
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Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass Moleküle, denen im Vergleich zu IDS und HIDS eine komplexierende COOH-Gruppierung fehlt, sich durch verbesserte Komplexbildung und verbesserte Reinigungsleistung insbesondere an enzymatischen Anschmutzungen auszeichnen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind in einer ersten Ausführungsform Wasch- oder Reinigungsmittel, enthaltend mindestens eine Verbindung der Formel (I)
in der
R
1, R
2 und R
3 unabhängig voneinander für -H, -CH
3, -CH
2-CH
3, -(CH
2)
2-CH
3, -CH-(CH
3)
2 oder -(CH
2)
n-CH
3 mit n = 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder 11 stehen;
X für ein Wasserstoffatom, ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations steht.
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Die Verbindungen der Formel (I) werden in den erfindungsgemäßen Mitteln vorzugsweise in Mengen bis zu 10 Gew.-% – jeweils bezogen auf das Gewicht des Mittels – eingesetzt. Bevorzugte erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Formel (I) in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,2 bis 3 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,3 bis 2,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 0,4 bis 2 Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis 1,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des Wasch- oder Reinigungsmittels enthalten ist.
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In Formel (I) steht X für ein Wasserstoffatom, ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations. Je nach pH-Wert des Mittels oder der späteren Anwendungsflotte können die Säuregruppen ganz oder teilweise neutralisiert vorliegen. Es ist bevorzugt, bei der Herstellung der Wasch- oder Reinigungsmittel die Alkalisalze der Verbindungen der Formel (I) einzusetzen, wobei die Natriumsalze und darunter die Trinatriumsalze insbesondere bevorzugt sind. In flüssigen Wasch- oder Reinigungsmitteln oder in der Anwendungsflotte können je nach pH-Wert auch die Säuren (X = H) oder dissoziierte Dinatriumsalze bzw. Mononatriumsalze vorliegen.
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R
1, R
2 und R
3 stehen in Formel (I) unabhängig voneinander für -H, -CH
3, -CH
2-CH
3, -(CH
2)
2-CH
3, -CH-(CH
3)
2 oder -(CH
2)
n-CH
3 mit n = 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder 11. Unter diesen Resten sind -H, -CH
3, -CH
2-CH
3, -(CH
2)
2-CH
3 besonders bevorzugt. Bevorzugte Vertreter der Formel (I) lassen sich durch die Formeln (I-1), (I-2), (I-3) und (I-4) beschreiben:
in denen R
1 und R
2 unabhängig voneinander für -H, -CH
3, -CH
2-CH
3, -(CH
2)
2-CH
3, -CH-(CH
3)
2 oder -(CH
2)
n-CH
3 mit n = 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder 11 stehen und X für ein Wasserstoffatom, ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations steht. Vertreter, die sich von Formel (I-1) ableiten (R
3 = H), sind insbesondere bevorzugt.
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Ganz besonderes bevorzugte Verbindungen der Formel (I) sind solche, die sich von Formel (I-1) ableiten, in denen R
1 und R
2 unabhängig voneinander für -H, -CH
3, -CH
2-CH
3, -(CH
2)
2-CH
3, -CH-(CH
3)
2 stehen, beispielsweise die Verbindungen
in denen X für ein Wasserstoffatom, ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations steht.
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Ganz besonders bevorzugt stehen R1 und R2 unabhängig voneinander für -H oder -CH3.
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Erfindungsgemäß äußerst bevorzugte Wasch- oder Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie – bezogen auf ihr Gewicht – 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,2 bis 3 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,3 bis 2,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 0,4 bis 2 Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis 1,5 Gew.-% einer Verbindung der Formel (Ia) enthalten
in der X für ein Wasserstoffatom, ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations steht.
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Die Verbindung der Formel (Ia) ist N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)-sarkosin (DHES) und zeichnet sich durch eine effektive Härteminderung in einem breiten pH-Bereich sowie durch eine Erhöhung der Reinigungsleistung aus.
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Weitere erfindungsgemäß äußerst bevorzugte Wasch- oder Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie – bezogen auf ihr Gewicht – 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,2 bis 3 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,3 bis 2,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 0,4 bis 2 Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis 1,5 Gew.-% einer Verbindung der Formel (Ib) enthalten
in der X für ein Wasserstoffatom, ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations steht.
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Die Verbindung der Formel (Ib) ist N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)-glycin (DHEG) und zeichnet sich durch eine höchst effektive Härteminderung in einem breiten pH-Bereich sowie durch eine Erhöhung der Reinigungsleistung insbesondere an Blut-Anschmutzungen aus.
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Weitere erfindungsgemäß äußerst bevorzugte Wasch- oder Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie – bezogen auf ihr Gewicht – 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,2 bis 3 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,3 bis 2,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 0,4 bis 2 Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis 1,5 Gew.-% einer Verbindung der Formel (Ic) enthalten
in der X für ein Wasserstoffatom, ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations steht.
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Die Verbindung der Formel (Ic) ist N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)-alanin (DHEA) und zeichnet sich durch eine effektive Härteminderung in einem breiten pH-Bereich sowie durch eine Erhöhung der Reinigungsleistung aus.
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Weitere erfindungsgemäß äußerst bevorzugte Wasch- oder Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie – bezogen auf ihr Gewicht – 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,2 bis 3 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,3 bis 2,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 0,4 bis 2 Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis 1,5 Gew.-% einer Verbindung der Formel (Id) enthalten
in der X für ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations steht.
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Die Verbindung der Formel (Id) ist N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)-alpha-methylaminopropionat (DHEMAP) und zeichnet sich durch eine effektive Härteminderung in einem breiten pH-Bereich sowie durch eine Erhöhung der Reinigungsleistung aus.
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Wie bereits erwähnt, ist es bevorzugt, bei der Herstellung der Wasch- oder Reinigungsmittel die Alkalisalze der Verbindungen der Formel (I) einzusetzen, wobei die Natriumsalze und darunter die Trinatriumsalze insbesondere bevorzugt sind. Erfindungsgemäß bevorzugte Wasch- oder Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass X+ in den Formeln (I), (Ia), (Ib), (Ic), (Id) für Na+ steht.
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Im Hinblick auf die Steigerung der Leistung von Enzymen ist es bevorzugt, dass die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel ein Enzym oder eine Mischung aus Enzymen enthalten. Geeignet sind insbesondere solche aus der Klasse der Hydrolasen wie der Proteasen, (Poly)Esterasen, Lipasen, Amylasen, Glykosylhydrolasen, Cellulasen, Hemicellulase, Cutinasen, β-Glucanasen, Oxidasen, Peroxidasen, Pektatlyasen, Mannanasen, Perhydrolasen, Oxireduktasen und/oder Laccasen. Die Menge an Enzym bzw. an den Enzymen beträgt vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,12 bis etwa 3 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel. In flüssigen Formulierungen werden die Enzyme bevorzugt als Enzymflüssigformulierung(en) eingesetzt.
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Bevorzugte erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein Enzym aus der Gruppe der Cellulasen und/oder der Proteasen und/oder der Amylasen enthalten.
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Zur Entfaltung der Waschleistung enthalten die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel vorzugsweise (ein) Tensid(e), besonders bevorzugt eine Mischung mehrerer Tenside aus unterschiedlichen Stoffklassen. Als erstes Tensid wird erfindungsgemäß bevorzugt mindestens ein anionisches Tensid eingesetzt.
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Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln alle anionischen oberflächenaktiven Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 8 bis 30 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und Ammonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 bis 4 C-Atomen in der Alkanolgruppe,
- – lineare und verzweigte Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen (Seifen),
- – Ethercarbonsäuren der Formel R-O-(CH2-CH2O)x-CH2-COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist,
- – Acylsarcoside mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
- – Acyltauride mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
- – Acylisethionate mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
- – Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester mit 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen,
- – lineare Alkansulfonate mit 8 bis 24 C-Atomen,
- – lineare Alpha-Olefinsulfonate mit 8 bis 24 C-Atomen,
- – Alpha-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen,
- – Alkylsulfate und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(CH2-CH2O)x-OSO3H, in der R eine bevozugt lineare Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 12 ist,
- – Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate,
- – sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether,
- – Sulfonate ungesättigter Fettsäuren mit 8 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbindungen,
- – Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2–15 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen,
- – Alkyl- und/oder Alkenyletherphosphate der Formel (TI), in der R29 bevorzugt für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, R30 für Wasserstoff, einen Rest (CH2CH2O)nR29 oder X, n für Zahlen von 1 bis 10 und X für Wasserstoff, ein Alkali- oder Erdalkalimetall oder NR31R32R33R34, mit R31 bis R34 unabhängig voneinander stehend für einen C1 bis C4-Kohlenwasserstoffrest, steht,
- – sulfatierte Fettsäurealkylenglykolester der Formel (TII) R35CO(AlkO)nSO3M (TII) in der R35CO- für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen, gesättigten und/oder ungesättigten Acylrest mit 6 bis 22 C-Atomen, Alk für CH2CH2, CHCH3CH2 und/oder CH2CHCH3, n für Zahlen von 0,5 bis 5 und M für ein Kation steht, wie sie in der DE-OS 197 36 906.5 beschrieben sind,
- – Monoglyceridsulfate und Monoglyceridethersulfate der Formel (TIII), in der R36CO für einen linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, x, y und z in Summe für 0 oder für Zahlen von 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 10, und X für ein Alkali- oder Erdalkalimetall steht. Typische Beispiele für im Sinne der Erfindung geeignete Monoglycerid(ether)sulfate sind die Umsetzungsprodukte von Laurinsäuremonoglycerid, Kokosfettsäuremonoglycerid, Palmitinsäuremonoglycerid, Stearinsäuremonoglycerid, Ölsäuremonoglycerid und Talgfettsäuremonoglycerid sowie deren Ethylenoxidaddukte mit Schwefeltrioxid oder Chlorsulfonsäure in Form ihrer Natriumsalze.
Vorzugsweise werden Monoglyceridsulfate der Formel (TIII) eingesetzt, in der R36CO für einen linearen Acylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen steht.
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Bevorzugte anionische Tenside in erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln sind Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate und Ethercarbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen im Molekül sowie Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremonoalkylpolyoxyethylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen.
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Bevorzugte erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel enthalten mindestens ein Tensid der Formel
R1-O-(AO)n-SO3 –X+. In dieser Formel steht R
1 für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylrest, vorzugsweise für einen linearen, unsubstituierten Alkylrest, besonders bevorzugt für einen Fettalkoholrest. Bevorzugte Reste R
1 sind ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl, Pentadecyl-, Hexadecyl-, Heptadecyl-, Octadecyl-, Nonadecyl-, Eicosylresten und deren Mischungen, wobei die Vertreter mit gerader Anzahl an C-Atomen bevorzugt sind. Besonders bevorzugte Reste R
1 sind abgeleitet von C
12-C
18-Fettalkoholen, beispielsweise von Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder von C
10-C
20-Oxoalkoholen. AO steht für eine Ethylenoxid-(EO) oder Propylenoxid-(PO) Gruppierung, vorzugsweise für eine Ethylenoxidgruppierung. Der Index n steht für eine ganze Zahl von 1 bis 50, vorzugsweise von 1 bis 20 und insbesondere von 2 bis 10. Ganz besonders bevorzugt steht n für die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8. X, steht für ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations, bevorzugt sind dabei die Alkalimetallionen und darunter Na
+ oder K
+, wobei Na
+ äußerst bevorzugt ist. Weitere Kationen X+ können ausgewählt sein aus NH
4 +, 1/2Zn
2+, 1/2Mg
2+, 1/2Ca
2+, 1/2Mn
2+, und deren Mischungen. Zusammenfassend enthalten besonders bevorzugte erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel mindestens ein anionisches Tensid, ausgewählt aus Fettalkoholethersulfaten der Formel A-1
mit k = 11 bis 19, n = 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8. Ganz besonders bevorzugte Vertreter sind Na-C
12-14 Fettalkoholethersulfate mit 2 EO (k = 11–13, n = 3 in Formel A-1).
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Bevorzugte erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel enthalten zusätzlich mindestens ein Tensid der Formel R3-A-SO3 –Y+.
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In dieser Formel steht R3 für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylrest und die Gruppierung -A- für -O- oder eine chemische Bindung. In anderen Worten lassen sich durch die vorstehende Formel Sulfat- (A = O) oder Sulfonat- (A = chemische Bindung) -tenside beschreiben. In Abhängigkeit von der Wahl der Gruppierung A sind bestimmte Reste R3 bevorzugt. Bei den Sulfattensiden (A = O) steht R3 vorzugsweise für einen linearen, unsubstituierten Alkylrest, besonders bevorzugt für einen Fettalkoholrest. Bevorzugte Reste R1 sind ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl, Pentadecyl-, Hexadecyl-, Heptadecyl-, Octadecyl-, Nonadecyl-, Eicosylresten und deren Mischungen, wobei die Vertreter mit gerader Anzahl an C-Atomen bevorzugt sind. Besonders bevorzugte Reste R1 sind abgeleitet von C12-C18-Fettalkoholen, beispielsweise von Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder von C10-C20-Oxoalkoholen.
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X, steht für ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations, bevorzugt sind dabei die Alkalimetallionen und darunter Na+ oder K+, wobei Na+ äußerst bevorzugt ist. Weitere Kationen X+ können ausgewählt sein aus NH4 +, 1/2Zn2+, 1/2Mg2+, 1/2Ca2+, 1/2Mn2+, und deren Mischungen.
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Solche besonders bevorzugten Tenside sind ausgewählt aus Fettalkoholsulfaten der Formel A-2
mit k = 11 bis 19. Ganz besonders bevorzugte Vertreter sind Na-C
12-14 Fettalkoholsulfate (k = 11–13 in Formel A-2).
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Bei den Sulfonattensiden (A = chemische Bindung), welche gegenüber den Sulfattensiden bevorzugt sind, steht R3 vorzugsweise für einen linearen oder verzweigten unsubstituierten Alkylarylrest. Auch hier steht X für ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations, bevorzugt sind dabei die Alkalimetallionen und darunter Na+ oder K+, wobei Na+ äußerst bevorzugt ist. Weitere Kationen X+ können ausgewählt sein aus NH4 +, 1/2Zn2+, 1/2Mg2+, 1/2Ca2+, 1/2Mn2+, und deren Mischungen.
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Solche äußerst bevorzugten Tenside sind ausgewählt aus linearen oder verzweigten Alkylbenzolsulfonaten der Formel A-3
in der R´ und R´´ zusammen 9 bis 19, vorzugsweise 11 bis 15 und insbesondere 11 bis 13 C-Atome enthalten. Ein ganz besonders bevorzugter Vertreter läßt sich durch die Formel A-3a beschreiben:
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Zusätzlich zu dem bzw. den anionischen Tensid(en) können die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel nichtionische(s) Tensid(e) enthalten. Solche Verbindungen sind beispielsweise
- – mit einem Methyl- oder C2-C6-Alkylrest endgruppenverschlossene Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 30 C-Atomen, an Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe, wie beispielsweise die unter den Verkaufsbezeichnungen Dehydol® LS, Dehydol® LT (Cognis) erhältlichen Typen,
- – Polyolfettsäureester, wie beispielsweise das Handelsprodukt Hydagen® HSP (Cognis) oder Sovermol-Typen (Cognis),
- – alkoxilierte Triglyceride,
- – alkoxilierte Fettsäurealkylester der Formel R37CO-(OCH2CHR38)wOR39, (TIV),
in der R37CO für einen linearen oder verzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R38 für Wasserstoff oder Methyl, R39 für lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und w für Zahlen von 1 bis 20 steht,
- – Aminoxide,
- – Hydroxymischether,
- – Sorbitanfettsäureester und Anlagerungeprodukte von Ethylenoxid an Sorbitanfettsäureester wie beispielsweise die Polysorbate,
- – Zuckerfettsäureester und Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Zuckerfettsäureester,
- – Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide und Fettamine,
- – Fettsäure-N-alkylglucamide.
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Mit besonderem Vorzug enthält das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel mindestens ein nichtionisches Tensid aus der Gruppe der Fettalkoholethoxylate, da diese Tenside auch bei niedrigen Waschtemperaturen leistungsstarke Wasch- bzw. Reinigungsmittel ergeben und im Falle flüssiger Zubereitungen exzellente Kältestabilität aufweisen.
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Demnach enthalten bevorzugte erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel zusätzlich mindestens ein nichtionisches Tensid der Formel R2-O-(AO)m-H, in der
R2 für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylrest,
AO für eine Ethylenoxid-(EO) oder Propylenoxid-(PO) Gruppierung,
m für ganze Zahlen von 1 bis 50 stehen.
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In der vorstehend genannten Formel steht R2 für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylrest, vorzugsweise für einen linearen, unsubstituierten Alkylrest, besonders bevorzugt für einen Fettalkoholrest. Bevorzugte Reste R2 sind ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl, Pentadecyl-, Hexadecyl-, Heptadecyl-, Octadecyl-, Nonadecyl-, Eicosylresten und deren Mischungen, wobei die Vertreter mit gerader Anzahl an C-Atomen bevorzugt sind. Besonders bevorzugte Reste R2 sind abgeleitet von C12-C18-Fettalkoholen, beispielsweise von Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder von C10-C20-Oxoalkoholen.
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AO steht für eine Ethylenoxid-(EO) oder Propylenoxid-(PO) Gruppierung, vorzugsweise für eine Ethylenoxidgruppierung. Der Index m steht für eine ganze Zahl von 1 bis 50, vorzugsweise von 1 bis 20 und insbesondere von 2 bis 10. Ganz besonders bevorzugt steht m für die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8.
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Zusammenfassend sind besonders bevorzugte Tenside ausgewählt aus Fettalkoholethoxylaten der Formel C-1
mit k = 11 bis 19, m = 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8. Ganz besonders bevorzugte Vertreter sind C
12-18 Fettalkohole mit 7 EO (k = 11–17, m = 7 in Formel C-1).
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Die vorstehend genannten Aussagen zusammenfassend, sind erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel bevorzugt, die
- i) mindestens ein anionisches Tensid der Formel R1-O-(AO)n-SO3 –X+,
- ii) mindestens ein anionisches Tensid der Formel R3-A-SO3 –Y+
- iii) mindestens ein nichtionisches Tensid der Formel R2-O-(AO)m-H,
enthalten, in denen
R1, R2, R3 unabhängig voneinander für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylrest,
AO für eine Ethylenoxid-(EO) oder Propylenoxid-(PO) Gruppierung,
n, m für ganze Zahlen von 1 bis 50,
A für -O- oder eine chemische Bindung,
X, Y unabhängig voneinander für ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations stehen.
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Die Tenside i) und ii) wurden weiter oben als bevorzugte Tenside a) mit den Formeln (A-2) bzw. (A-3) beschrieben, das Tensid iii) als bevorzugtes Tensid mit der Formel (C-1).
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Bevorzugte erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel enthalten Fettalkoholethersulfat(e), Fettalkoholethoxylat(e) und Alkylbenzolsulfonat(e). Ganz besonders bevorzugt werden diese innerhalb noch engerer Mengenbereiche eingesetzt.
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Bevorzugte Wasch- oder Reinigungsmittel enthalten bezogen auf die Gesamtmenge des Wasch- oder Reinigungsmittels 2 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 2,5 bis 20 Gew.-%, weiter bevorzugt 3 bis 17,5 Gew.-% und insbesondere 5 bis 12,5 Gew.-% Fettalkoholethersulfat(e).
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Weiter bevorzugte Wasch- oder Reinigungsmittel enthalten bezogen auf die Gesamtmenge des Wasch- oder Reinigungsmittels 2,5 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 18 Gew.-%, weiter bevorzugt 3,5 bis 17 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 4 bis 15 Gew.-% und insbesondere 5 bis 10 Gew.-% Tenside aus der Gruppe umfassend C9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, C12-18-Alkansulfonate Estersulfonate, Alk(en)ylsulfate, und Mischungen daraus.
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Weiter bevorzugte Wasch- oder Reinigungsmittel enthalten bezogen auf die Gesamtmenge des Wasch- oder Reinigungsmittels 1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 14 Gew.-%, weiter bevorzugt 2,5 bis 13 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 3 bis 10 Gew.-% und insbesondere 3,5 bis 6 Gew.-% Fettalkoholethoxylat(e).
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Insbesondere bevorzugte Wasch- oder Reinigungsmittel enthalten nichtionische Tenside in bestimmten Mengen. Äußerst bevorzugte erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtmenge an nichtionischen Tensiden bezogen auf das Gewicht des Wasch- oder Reinigungsmittels 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 15 Gew.-%, weiter bevorzugt 2,5 bis 12,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 3 bis 11 Gew.-% und insbesondere 4 bis 10 Gew.-% beträgt.
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Es hat sich für die Kaltwaschleistung als vorteilhaft erwiesen, wenn die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel zusätzlich Seife(n) enthalten. Bevorzugte erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel sind dabei dadurch gekennzeichnet, dass sie – bezogen auf sein Gewicht – 0,5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 12,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 1,5 bis 10 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 2 bis 7,5 Gew.-% und insbesondere 2,5 bis 6 Gew.-% Seife(n) enthalten.
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Zusätzlich kann das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel weitere Inhaltsstoffe enthalten, die die anwendungstechnischen und/oder ästhetischen Eigenschaften des Wasch- oder Reinigungsmittels weiter verbessern. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung enthält das Wasch- oder Reinigungsmittel vorzugsweise zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Gerüststoffe, Bleichmittel, Elektrolyte, nichtwässrigen Lösungsmittel, pH-Stellmittel, Parfüme, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotrope, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel, Vergrauungsinhibitoren, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobiellen Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien, Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bittermittel, Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Quell- und Schiebefestmittel, weichmachenden Komponenten sowie UV-Absorber.
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Als Gerüststoffe, die in dem Wasch- oder Reinigungsmittel enthalten sein können, sind insbesondere Silikate, Aluminiumsilikate (insbesondere Zeolithe), Carbonate, Salze organischer Di- und Polycarbonsäuren sowie Mischungen dieser Stoffe zu nennen.
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Organische Gerüststoffe, welche in dem Wasch- oder Reinigungsmittel vorhanden sein können, sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze einsetzbaren Polycarbonsäuren, wobei unter Polycarbonsäuren solche Carbonsäuren verstanden werden, die mehr als eine Säurefunktion tragen. Beispielsweise sind dies Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen. Als Gerüststoffe sind weiter polymere Polycarboxylate geeignet. Dies sind beispielsweise die Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, zum Beispiel solche mit einer relativen Molekülmasse von 600 bis 750.000 g / mol.
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Geeignete Polymere sind insbesondere Polyacrylate, die bevorzugt eine Molekülmasse von 1.000 bis 15.000 g / mol aufweisen. Aufgrund ihrer überlegenen Löslichkeit können aus dieser Gruppe wiederum die kurzkettigen Polyacrylate, die Molmassen von 1.000 bis 10.000 g / mol, und besonders bevorzugt von 1.000 bis 5.000 g / mol, aufweisen, bevorzugt sein.
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Geeignet sind weiterhin copolymere Polycarboxylate, insbesondere solche der Acrylsäure mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit können die Polymere auch Allylsulfonsäuren, wie Allyloxybenzolsulfonsäure und Methallylsulfonsäure, als Monomer enthalten.
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In flüssigen Wasch- oder Reinigungsmitteln werden bevorzugt lösliche Gerüststoffe, wie beispielsweise Citronensäure, oder Acrylpolymere mit einer Molmasse von 1.000 bis 5.000 g / mol eingesetzt.
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Bevorzugte Wasch- oder Reinigungsmittel sind flüssig und enthalten vorzugsweise Wasser als Hauptlösungsmittel. Dabei ist es bevorzugt, dass das Wasch- oder Reinigungsmittel mehr als 5 Gew.-%, bevorzugt mehr als 15 Gew.-% und insbesondere bevorzugt mehr als 25 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an Wasch- oder Reinigungsmittel, Wasser enthält. Besonders bevorzugte erfindungsgemäße flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel enthalten – bezogen auf ihr Gewicht – 5 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt 25 bis 75 Gew.-% und insbesondere 35 bis 65 Gew.-% Wasser.
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Daneben können dem Wasch- oder Reinigungsmittel nichtwässrige Lösungsmittel zugesetzt werden. Geeignete nichtwässrige Lösungsmittel umfassen ein- oder mehrwertige Alkohole, Alkanolamine oder Glykolether, sofern sie im angegebenen Konzentrationsbereich mit Wasser mischbar sind. Vorzugsweise werden die Lösungsmittel ausgewählt aus Ethanol, n-Propanol, i-Propanol, Butanolen, Glykol, Propandiol, Butandiol, Methylpropandiol, Glycerin, Diglykol, Propyldiglycol, Butyldiglykol, Hexylenglycol, Ethylenglykolmethylether, Ethylenglykolethylether, Ethylenglykolpropylether, Ethylenglykolmono-n-butylether, Diethylenglykolmethylether, Diethylenglykolethylether, Propylenglykolmethylether, Propylenglykolethylether, Propylenglykolpropylether, Dipropylenglykolmonomethylether, Dipropylenglykolmonoethylether, Methoxytriglykol, Ethoxytriglykol, Butoxytriglykol, 1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylen-glykol-t-butylether, Di-n-octylether sowie Mischungen dieser Lösungsmittel. Es ist allerdings bevorzugt, dass das Wasch- oder Reinigungsmittel einen Alkohol, insbesondere Ethanol und/oder Glycerin, in Mengen zwischen 0,5 und 5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel enthält.
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Neben diesen Bestandteilen kann ein flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel dispergierte Partikel, deren Durchmesser entlang ihrer größten räumlichen Ausdehnung vorzugsweise 1 bis 2000 µm beträgt, enthalten.
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Partikel können im Sinne dieser Erfindung Kapseln, Abrasivstoffe als auch Pulver, Granulate oder Compounds von in dem Wasch- oder Reinigungsmittel unlöslichen Verbindungen sein, wobei Kapseln bevorzugt sind.
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Unter dem Begriff “Kapsel” werden einerseits Aggregate mit einer Kern-Hülle-Struktur und andererseits Aggregate mit einer Matrix verstanden. Kern-Hülle-Kapseln enthalten mindestens einen festen oder flüssigen Kern, der von mindestens einer kontinuierlichen Hülle, insbesondere einer Hülle aus Polymer(en), umschlossen ist.
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Im Inneren der Kapseln können empfindliche, chemisch oder physikalisch inkompatible sowie flüchtige Komponenten (= Wirkstoffe) des flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittels lager- und transportstabil eingeschlossen werden. In den Kapseln können sich beispielsweise optische Aufheller, Tenside, Komplexbildner, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Farb- und Duftstoffe, Antioxidantien, Gerüststoffe, Enzyme, Enzym-Stabilisatoren, antimikrobielle Wirkstoffe, Vergrauungsinhibitoren, Antiredepositionsmittel, pH-Stellmittel, Elektrolyte, Waschkraftverstärker, Vitamine, Proteine, Schauminhibitoren und UV-Absorber befinden. Die Füllungen der Kapseln können Feststoffe oder Flüssigkeiten in Form von Lösungen oder Emulsionen bzw. Suspensionen sein.
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Die Kapseln können im herstellungsbedingten Rahmen eine beliebige Form aufweisen, sie sind jedoch bevorzugt näherungsweise kugelförmig. Ihr Durchmesser entlang ihrer größten räumlichen Ausdehnung kann je nach den in ihrem Inneren enthaltenen Komponenten und der Anwendung zwischen 1 µm und 2000 µm liegen.
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Alternativ können auch Partikel eingesetzt werden, die keine Kern-Hülle-Struktur aufweisen, sondern in denen der Wirkstoff in einer Matrix aus einem matrix-bildenden Material verteilt ist. Solche Partikel werden auch als „Matrixpartikel“ bezeichnet.
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Die Matrixbildung erfolgt bei diesen Materialien beispielsweise über Gelierung, Polyanion-Polykation-Wechselwirkungen oder Polyelektrolyt-Metallion-Wechselwirkungen und ist im Stand der Technik genauso wie die Herstellung von Partikeln mit diesen matrix-bildenden Materialien wohl bekannt. Ein beispielhaftes matrix-bildendes Material ist Alginat. Zur Herstellung Alginat-basierter Speckles wird eine wässrige Alginat-Lösung, welche auch den einzuschließenden Wirkstoff bzw. die einzuschließenden Wirkstoffe enthält, vertropft und anschließend in einem Ca2+-Ionen oder Al3+-Ionen enthaltendem Fällbad ausgehärtet. Alternativ können anstelle von Alginat andere, matrix-bildende Materialien eingesetzt werden.
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Die Kapseln können stabil in den flüssigen Wasch- oder Reinigungsmitteln dispergiert werden. Stabil bedeutet, dass die Wasch- oder Reinigungsmittel bei Raumtemperatur über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen und bevorzugt von mindestens 6 Wochen stabil sind, ohne dass die Partikel in dem Mittel aufrahmen oder sedimentieren.
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Die Freisetzung der Wirkstoffe aus den Kapseln erfolgt üblicherweise durch Zerstörung der Hülle bzw. der Matrix infolge mechanischer, thermischer, chemischer oder enzymatischer Einwirkung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel Kapseln in denen ein oder mehrere Duftstoffe enthalten sind.
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Alternativ können die Partikel Abrasivstoffe wie Kügelchen aus Kunststoff oder Calciumcarbonat als auch Pulver, Granulate oder Compounds von in dem Wasch- oder Reinigungsmittel unlöslichen Verbindungen umfassen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel gleiche oder verschiedene Partikel in Mengen von 0,05 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 8 Gew.-% und äußerst bevorzugt 0,2 bis 5 Gew.-%.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung von Verbindungen der Formel (I)
in der
R
1, R
2 und R
3 unabhängig voneinander für -H, -CH
3, -CH
2-CH
3, -(CH
2)
2-CH
3, -CH-(CH
3)
2 oder -(CH
2)
n-CH
3 mit n = 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder 11 stehen;
X für ein Wasserstoffatom, ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations steht,
zur Verbesserung der Fleckentfernung.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung von Verbindungen der Formel (I)
in der
R
1, R
2 und R
3 unabhängig voneinander für -H, -CH
3, -CH
2-CH
3, -(CH
2)
2-CH
3, -CH-(CH
3)
2 oder -(CH
2)
n-CH
3 mit n = 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder 11 stehen;
X für ein Wasserstoffatom, ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations steht,
zur Verbesserung der Entfernung enzymatischer Anschmutzungen.
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Bezüglich bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verwendungen gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Tensidsystemen und flüssigen Wasch- oder Reinigungsmitteln Gesagte.
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Beispiele:
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Beispiel 1: Calciumbindevermögen
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Das Calciumbindevermögen der erfindungsgemäß eingesetzten Komplexbildner wurde getestet, indem zu 250 mL Wasser mit einem pH von 8,5 bzw. 10 und 30°dH bei 25°C 5 ml einer Lösung (1g/l) des erfindungsgemäß eingesetzten Komplexbildners zudosiert und der pH-Wert, wenn notwendig, erneut auf 8,5 bzw. 10 nachgestellt wurde. Dann wurde nach 5 Minuten unter Verwendung einer calciumsensitiven Elektrode die Resthärte der Lösungen bestimmt. Tabelle 1: Resthärte
Komplexbildner | Resthärte [°dH] |
| pH = 8,5 | pH = 10 |
DHEG | 8,0 | 6,0 |
DHES | 12,2 | 12,1 |
DHEA | 13,2 | 12,3 |
IDS (ohne OH-Gruppe) | 16,3 | 14,1 |
HIDS | 13,2 | 13,5 |
DHEG N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)-glycin, Na-Salz
DHES: N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)-sarkosin, Na-Salz
DHEA: N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)-alanin, Na-Salz
IDS: Iminodibernsteinsäure, Na-Salz
HIDS: N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)-asparaginsäure, Na-Salz
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Die Ergebnisse zeigen, dass das Calciumbindevermögen von IDS schlechter ist, als das Calciumbindevermögen der erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen (DHEG, DHES und DHEA). Alle erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen erreichen das Calciumbindevermögen von HIDS bzw. übertreffen es sogar deutlich.
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Beispiel 2: Waschmittelrezepturen
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Tabelle 2 zeigt das erfindungsgemäße Flüssigwaschmittel A im Vergleich mit einem handelsüblichen Flüssigwaschmittel B ohne erfindungswesentlichen Komplexbildner: Tabelle 2 (alle Angaben in Gew.-%):
| A | B |
C9-13 Alkylbenzolsulfonat, Na-Salz | 6 | 6 |
C12-18 Fettalkoholethoxylat mit 7 EO | 6 | 6 |
C12-14 Fettalkoholethersulfat mit 2 EO | 8 | 8 |
C12-18 Fettsäure, Na-Salz | 3 | 3 |
Zitronensäure | 2 | 2 |
Natriumhydroxid, 50% | 3 | 3 |
Borsäure | 1 | 1 |
Enzyme | 1 | 1 |
Parfüm | 1 | 1 |
Glycerin | 3 | 3 |
Ethanol | 1 | 1 |
PVA/Maleinsäure Copolymer | 0,5 | 0,5 |
Optischer Aufheller | 0,05 | 0,05 |
Phosphonsäure, Na-Salz | 0,5 | 0,5 |
DHEG: N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)-glycin Na-Salz | 1,5 | 0 |
Wasser | auf 100 | auf 100 |
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Für die Waschversuche wurden Haushaltswaschmaschinen (Miele W 1514) mit 3,5 kg Begleitwäsche sowie angeschmutzten Stofflappen beladen. Zusätzlich wurden 80g / 75ml des zu prüfenden Waschmittels zudosiert und bei 40°C gewaschen. Es wurde Waschmittel B aus Tabelle 2 als Referenz verwendet und mit dem erfindungsgemäßen Waschmittel A, das 1,5% des erfindungsgemäß eingesetzten Komplexbildners enthielt, verglichen. Nach hängender Trocknung und Mangeln der Stofflappen wurde deren Weißgrad spektralphotometrisch (Minolta CR400-1) bestimmt.
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Die angegebenen Werte (Tabelle 3) sind Mittelwerte von 6 Bestimmungen. Die angeschmutzten Textilen wurden gekauft. Gezeigt sind die Differenzen der Remissionswerte zum Standardwaschmittel B sowie die Fehler bei der 6-fach Bestimmung (LSD). Die Zugabe der Komplexbildner führt zu Verbesserungen der Auswaschbarkeit an diversen Anschmutzungen, insbesondere an enzymatischen aber auch an fettigen und bleichesensitiven Anschmutzungen. Tabelle 3:
Anschmutzung | Differenz A gegen B | LSD |
Staub/Hautfett | 1,4 | 1,3 |
Lippenstift, rot | 2,2 | 1,6 |
Maisstärke, eingefärbt | 0,9 | 0,6 |
Vollei mit Pigment | 3,1 | 2,8 |
Tee | 0,6 | 0,5 |
Kaffee | 0,7 | 0,5 |
Blut | 3,7 | 2,3 |
Kakao/Ruß | 3,3 | 1,5 |
Schokoladencreme | 2,1 | 0,9 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0970167 B1 [0005]
- WO 2001/88077 A1 [0006]
- DE 19736906 A [0028]