DE102012217829A1

DE102012217829A1 - Verfahren zur Führung von Fahrzeugen auf freie Stellplätze

Info

Publication number: DE102012217829A1
Application number: DE201210217829
Authority: DE
Inventors: Carl Udo Maier; Nazar Rasul
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2012-09-28
Filing date: 2012-09-28
Publication date: 2014-04-03

Abstract

Verfahren zur Führung von Fahrzeugen (7) auf freie Stellplätze in einem Parkbereich (6) mittels eines Parkplatzmanagementsystems (PMS), wobei das Parkplatzmanagementsystem (PMS) in ein Beleuchtungsmanagementsystem (BMS) für den Parkbereich (6) integriert ist, sodass eine Beleuchtungsinfrastruktur des Beleuchtungsmanagementsystems (BMS) mitbenutzt wird, die Sensoren des Beleuchtungsmanagementsystems (BMS) die Belegung von Stellplätzen detektieren, die Fahrzeuge durch das Parkplatzmanagementsystem (PMS) auf der Grundlage von Sensorinformationen von Sensoren des Beleuchtungsmanagementsystems (BMS) über Lichtsignale zu dem freien Parkplatz geführt werden und das Parkplatzmanagementsystem (PMS) ankommende sowie abfahrende Fahrzeuge erfasst, sodass eine Parksituation für den Parkbereich (6) ermittelbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft die Organisation sowie das Management von Stellplätzen für Fahrzeuge.
Eine steigende Herausforderung in Städten mit hohem Individualverkehr ist die optimale und schnelle Organisation sowie das Management von Parkplätzen für Fahrzeuge. Fahrer sind nicht immer in der Lage, die einzelnen verfügbaren Stellplätze schnell zu identifizieren und dorthin zu fahren. Weiterhin sind selten Managementsysteme vorhanden, welche eine Wegführung zu freien Stellplätzen anbieten.
An Flughäfen oder Bahnhöfen, an Wohnanlagen oder in Innenstädten taucht das Problem der Parkplatzsuche auf. Allgemein wird an ein Parkplatzmanagementsystem eine immer größere Anzahl von Anforderungen gestellt. Beispielsweise ist ein solches System wirkungslos, wenn an bestimmten Stellen regelmäßig eine Staubildung zu verzeichnen ist. Dies kann dazu führen, dass bestimmte Orte oder Gebäude von Fahrern gemieden werden.
Ebenfalls wird von einem Parkplatzmanagementsystem eine optimale Transparenz bezüglich der Belegungssituation im Parkhaus gewünscht.
Da die Anzahl der im Betrieb befindlichen Elektroautos in der Zukunft stark steigen wird, werden zum Teil Ladeplätze für Elektroautos angeboten, für die jedoch Ähnliches gilt wie für normale Parkplätze.
Bisher werden Parkhäuser lediglich in Teilbereichen auf einer Ebene intelligent ausgerüstet. Ladeplätze für Elektroautos und die entsprechende Infrastruktur in Parkhäusern sind zurzeit im Aufbau.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Führung von Fahrzeugen zu freien Stellplätzen mittels eines Parkplatzmanagementsystems in einem Bereich von organisierten Stellplätzen zur Verfügung zu stellen. Insgesamt soll eine Stellplatzsuche wesentlich schneller als bisher üblich durchführbar sein.
Die Lösung dieser Aufgabe geschieht durch die jeweilige Merkmalskombination eines als Hauptanspruch formulierten Patentanspruchs.
Durch die Nutzung von Beleuchtungssystemen als Basis für die optimierte Steuerung eines Fahrzeug-Verkehrsflusses in Parkhäusern oder Tiefgaragen oder anderen Parkbereichen, sowie der automatischen Identifikation der Parksituation, ist eine optimale Planung für ein effizientes Parkplatzmanagementsystem erzielbar. Die Wegführung, die Identifikation der Ladesituationen für Elektroautos und intelligente und integrierte Nutzung von verschiedenen Energieträgern wird ebenso gewährleistet.
Die Erfindung wird vorteilhaft weitergebildet durch Beleuchtungssysteme, die autark organisiert sind, wie beispielsweise durch den Einsatz von: – Photovoltaik auf einem Gebäude, – eine Windanlage mit entsprechenden Stromspeichermöglichkeiten, – einem Energiemanagementsystem. Die Steuerung von Ladestationen für zukünftige Elektroauto-Ladeplätze kann ebenso vorteilhaft integriert werden.
Bei der Einfahrt in einen organisierten Parkbereich wird das Parkplatzmanagementsystem PMS auf der Grundlage von Sensorinformationen vom Parkhaus-Beleuchtungssystem BMS eine Wegführung durch Lichtsignale bekommen, welche auf der Beleuchtungsinfrastruktur des Beleuchtungsmanagementsystems aufbauen oder versorgt werden.
Die Lichtsignale sind vorteilhaft derart ausgestaltet, dass ein Fahrzeug nach der Einfahrt in einen organisierten Stellplatzbereich auf dem einfachsten Weg zu einem freien Stellplatz geführt wird. Hierzu sind die Lichtsignale mit entsprechenden Richtungsanzeigern ausgestattet.
Die Darstellung von Lichtsignalen wird dadurch vereinfacht, dass LED-basierte Beleuchtungselemente eingesetzt werden, welche nicht nur stromsparend sind im Verhältnis zu herkömmlichen Glühbirnen, sondern auch Vorteile hinsichtlich einer vorteilhaften Ausgestaltung der Beleuchtungselemente aufweisen.
Es ist vorteilhaft, innerhalb eines organisierten Stellplatzbereiches je nach Bedarf Parkplätze, Ladeplätze oder Serviceplätze einzurichten und auszuweisen. Die mengenmäßige Verteilung zwischen Parkplatz, Ladeplatz und Serviceplatz wird sich nach Lage eines solchen Bereiches anpassen. Wesentlich ist, dass ein Stellplatz mit der entsprechenden Kategorie vorteilhaft über Kommunikations-Infrastruktur ausgewählt werden kann.
Es ist von wesentlichem Vorteil, dass Parkplätze und Lade- oder Serviceplätze zum Nachladen von Elektroautos oder zum Nachfüllen von Betriebsmitteln oder Energieträgern übergreifend verwaltet werden können.
Hinsichtlich einer autarken Ausgestaltung von Parkbereichen ist es vorteilhaft, eine Stromversorgung durch photovoltaische Stromversorgung abzudecken. Dies betrifft nicht nur den Betriebsstrom der Anlage, sondern ebenfalls die Ladeplätze für Elektroautos.
Es ist besonders vorteilhaft, insbesondere in Innenstädten oder allgemein in Ballungsräumen, Parkhäuser und/oder Tiefgaragen oder organisierte Außenparkplätze über Kommunikations-Infrastruktur zu vernetzen. Ein Informationsaustausch wird damit sichergestellt, was wiederum dazu führt, dass die aktuelle Parksituation insgesamt abgebildet und angezeigt wird. Auf dieser Basis können Entscheidungen getroffen werden und Verkehrsströme geleitet werden. Dies kann der Allgemeinheit, d.h. jedem einzelnen Fahrer eines Fahrzeugs im näheren Bereich bereitgestellt werden und natürlich dem Personal von Parkplatzmanagementsystemen zur Verfügung gestellt werden.
Im Folgenden werden anhand von schematischen, die Erfindung nicht einschränkenden Figuren Ausführungsbeispiele beschrieben:
1 zeigt ein Parkhaussystem mit einem Beleuchtungssystem für die Wegführung zu unterschiedlichen Stellplätzen, wobei Ladeplätze für Elektroautos vorgesehen sind,
2 zeigt ein integriertes Parkhaussystem mit Vernetzung der einzelnen Parkplatzmanagementsysteme, beispielsweise von Parkhäusern in einer Stadt.
Durch die Nutzung von Beleuchtungssystemen als Basis für die optimierte Steuerung des Fahrzeugverkehrsflusses in Parkhäusern sowie der automatischen Identifikation der Parksituation ist eine optimale Planung für ein effizientes Parkplatzmanagementsystem erreicht.
Die Wegleitung, die Identifikation von Ladezuständen an Ladeplätzen und die integrierte Nutzung von verschiedenen Energieträgern kann gewährleistet werden.
Durch Vernetzung zwischen einzelnen Managementsystemen wird ein übergeordneter Informationsaustausch möglich, sodass Fahrer von Fahrzeugen rechtzeitig Hinweise bekommen können, in welchen Parkplatz und zu welchen Zeiten es möglich ist, beispielsweise zu parken, die Batterie aufzuladen oder an einem Serviceplatz Betriebsmittel nachzuladen. Insgesamt führen diese Parkplatzmanagementsysteme zu mehr Komfort und weniger Energieverbrauch beim Parken. Durch Nutzung von Beleuchtungssystemen wie beispielsweise LED-Parkhausbeleuchtung kann eine bereits existierende Beleuchtungs-Infrastruktur genutzt werden.
Zukünftige intelligente LED-basierte Beleuchtungssysteme ermöglichen die Organisation von Parkplätzen und Ladeplätzen, wobei in diesem Fall die energetische Versorgung und die optische Infrastruktur auf ein bestehendes Beleuchtungsmanagementsystem BMS aufgebaut ist. Anders ausgedrückt sind Parkplatzmanagement und Steuerung von Ladeplätzen für Elektroautos über ein Energiesystem der Beleuchtung integriert.
Parkhäuser oder andere Parkbereiche sind über Kommunikations-Infrastruktur vernetzt, sodass ein Informationsaustausch sichergestellt ist und eine aktuelle Situation in einzelnen Parkhäusern in einem Informationssystem abgebildet wird. Auf der Basis dieses Informationszustandes werden Entscheidungen getroffen und Verkehrsströme so geführt, dass möglichst keine Stauungen entstehen.
Bei autarker Ausgestaltung eines Parkbereichs wird ein Energiemanagementsystem EMS dafür sorgen, dass ein zeitabhängig variabler Energiebedarf für Ladeplätze, Autobatterien und Parkhausbeleuchtung, optimal ausgeglichen wird.
1 zeigt ein Parkhaus 11 mit einem organisierten Parkbereich 6, wobei Parkplätze 9 und Ladeplätze 10 für Elektroautos vorhanden sind. Das Parkhaus kann von Fahrzeugen 7 angefahren werden. Die Dachfläche des Parkhauses 11 ist mit Photovoltaik 4 belegt zur Stromversorgung des gesamten Parkhauses einschließlich der Ladeplätze.
Auch ein einzelnes Parkhaus verfügt über eine Kommunikations-Infrastruktur, sodass die Situation der Stellplätze über ein Parkplatzmanagementsystem ermittelt und über ein Fahrer-Informationssystem 8 zweckmäßigerweise per Funk, d.h. im Bereich von etwa 300 m oder über Internet zur Verfügung steht und ein Fahrer eines Fahrzeugs 7 einen Parkplatz auswählen und buchen kann.
2 zeigt ein integriertes Parkplatzmanagementsystem mit Vernetzung 5 von mehreren organisierten Parkbereichen 6, wobei ebenfalls ein Fahrer-Informationssystem 8, 81, 82, 83 separat oder integriert existiert. Das Fahrer-Informationssystem kann beispielsweise Untergruppen beinhalten wie:

– Wegführung durch Lichtzeichen,
– Wegführung zu einer Ladestation mit Angaben über die Verfügbarkeit von Ladestrom,
– Parkmöglichkeit,
– Freie Ladestation für Elektroauto,
– Freier Serviceplatz zum Nachladen eines Betriebsmittels.

Claims

Verfahren zur Führung von Fahrzeugen (7) auf freie Stellplätze in einem Parkbereich (6) mittels eines Parkplatzmanagementsystems (PMS), wobei: – das Parkplatzmanagementsystem (PMS) in ein Beleuchtungsmanagementsystem (BMS) für den Parkbereich (6) integriert ist, sodass eine Beleuchtungsinfrastruktur des Beleuchtungsmanagementsystems (BMS) mitbenutzt wird, – die Sensoren des Beleuchtungsmanagementsystems (BMS) die Belegung von Stellplätzen detektieren, – die Fahrzeuge durch das Parkplatzmanagementsystem (PMS) auf der Grundlage von Sensorinformationen von Sensoren des Beleuchtungsmanagementsystems (BMS) über Lichtsignale zu dem freien Parkplatz geführt werden, – das Parkplatzmanagementsystem (PMS) ankommende sowie abfahrende Fahrzeuge erfasst, sodass eine Parksituation für den Parkbereich (6) ermittelbar ist.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei unterschiedliche Kategorien von Stellplätzen wie Parkplatz (9), Ladeplatz für Elektroautos (10), Serviceplatz für Nachfüllservice etc. über Kommunikationsinfrastruktur ausgewählt werden können.
Verfahren nach Anspruch 2, wobei an Serviceplätzen verschiedene Betriebsmittel oder Energieträger angeboten werden.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Parkbereich (6) zumindest teilweise durch photovoltaische Energieerzeugung versorgt wird.
Verfahren nach Anspruch 4, wobei durch photovoltaische Stromerzeugung ein autarker Zustand für die Stromversorgung vorgegebener Parkbereiche (6) hergestellt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mehrere Parkbereiche (6) vernetzt sind und von einem einzigen Parkplatzmanagementsystem (PMS) gesteuert/geregelt werden.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Beleuchtung von Parkbereichen (6) LED-basierte Beleuchtungselemente eingesetzt werden.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mittels eines Fahrerinformationssystems (8, 81, 82, 83) eine großräumige Übersicht von Stellplätzen in Parkbereichen (6) elektronisch zur Verfügung gestellt wird und ein Reservierungsdienst oder ein Dienst zur Wegführung zu einem bestimmten Stellplatz angeboten wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei im Parkbereich (6) mittels eines Energiemanagementsystems (EMS) der zeitabhängig variable Energiebedarf für Ladeplätze, Autobatterien oder Parkhausbeleuchtung, ausgeglichen wird.