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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Erhalten von Qualitätsdaten betreffend Informationen über Schaltzeiten und/oder Schaltbedingungen von Ampeln und/oder Wechselverkehrszeichen.
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In modernen Fahrzeugen kommen immer mehr Fahrerassistenzsysteme und intelligente Steuersysteme zum Einsatz. So können Fahrzeuge beispielsweise mit einer Fahrerassistenzfunktion in Form einer automatischen Verkehrszeichenerkennung ausgestattet sein, mit deren Hilfe Verkehrszeichen für Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Überholverbote mit einem Kamerasystem erkannt und dem Fahrer angezeigt werden.
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Um eine möglichst gute Verkehrsschilderkennung zu gewährleisten, wird dabei häufig zusätzlich auf Kartendaten in Form einer digitalen Karte zurückgegriffen, die in einer Kartendatenbank eines Navigationssystems des Fahrzeugs gespeichert sind, wobei in den Kartendaten die Orte von Verkehrszeichen, sowie die dadurch geregelten Gebote und Verbote, wie eine Höchstgeschwindigkeit, ein Überholverbot, oder deren Aufhebung, verzeichnet sind. Mit dieser Informationen kann die Verkehrsschilderkennung gewissermaßen darauf „aufmerksam” gemacht werden, dass demnächst ein bestimmtes Verkehrszeichen zu erwarten ist.
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In letzter Zeit wird auch an vorausschauenden Fahrerassistenzsystemen entwickelt, die mit Hilfe prädiktiver Streckendaten, wie Kurvenradius, Steigung, Ampeln oder Geschwindigkeitsbegrenzungen, zum Beispiel Hinweise für den Fahrer für eine besonders Kraftstoff sparende Fahrweise geben können. Das Fahrerassistenzsystem kann dabei auf in einer Kartendatenbank im Fahrzeug gespeicherte Information zurückgreifen, und/oder auf zusätzliche Information, die beispielsweise über eine Kommunikationsverbindung erhalten werden kann, um aus den so erhaltenen Daten einen „elektronischer Horizont” zu erstellen. Anhand eines solchen „elektronischen Horizonts” kann das Fahrerassistenzsystem prädiktiv die Umgebung und die Route des Fahrzeugs erkennen und bei der Ausführung von Fahrerassistenzfunktionen vorausschauend berücksichtigen.
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Um die Möglichkeiten und Einsatzbereiche vorausschauender Fahrerassistenzsysteme zu verbessern und zu erweitern, ist es notwendig, möglichst umfangreiche, detaillierte, genaue und aktuelle Karten- und Streckendaten zur Verfügung zu haben.
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Diese Daten werden einem Fahrzeughersteller üblicher Weise von einem externen Provider wie einem Unternehmen, das sich auf die Erstellung digitaler Karten spezialisiert hat, bereitgestellt. Der Provider wiederum erhält die Grunddaten, die er seiner digitalen Karte zugrunde legt, indem er aktiv Fahrzeuge zur Datensammlung die Straßen abfahren lässt, oder sich entsprechende Daten von den zuständigen Verkehrsbehörden besorgt.
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Für den Fahrzeughersteller stellt sich daher das Problem, dass unterschiedliche Bereiche und/oder unterschiedliche Informationsklassen der vom Provider bereitgestellten Kartendaten zu unterschiedlichen Zeiten erfasst sein können, ohne dass dies der Fahrzeughersteller erkennen kann. So können in manchen Bereichen relativ aktuelle Daten vorhanden sein, während in anderen Bereichen die Daten bereits älteren Datums sind und es seither einige Änderungen in der Beschilderung, Streckenführung oder ähnliches gegeben haben kann.
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Dieses Problem stellt sich insbesondere bei festzeitgesteuerten Ampeln oder Wechselverkehrszeichen, die zu vorgegebenen Schaltzeiten umschalten beziehungsweise wechseln. Die Schaltzeiten werden dabei von der Verkehrsbehörde des jeweiligen Landes oder der jeweiligen Stadt oder Gemeine festgelegt und können häufiger geändert werden, wobei es zu jeweils unterschiedlich langen Zeitverzögerungen kommen kann, bis eine Änderung der Zeitsteuerung ihren Weg in die Datenbasis des Fahrzeugherstellers findet.
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Aus dem Dokument
US 2009/0070031 ist ein System und ein Verfahren zum automatischen Aktualisieren von Karteninformation bekannt, bei dem eine Kartendatenbankinformation ergänzt und korrigiert wird, indem die Bewegungen eines Fahrzeugs aufgezeichnet werden, das mit einem Positionsbestimmungssystem ausgestattet ist. So kann das Vorhandensein oder die Abwesenheit einer Ampel oder eines Stoppschilds an einer Kreuzung abgeleitet werden aus der Art und Weise, wie sich das Fahrzeug an der Kreuzung bewegt, und die auf diese Weise gewonnene Informationen kann als neue Informationen der Kartendatenbank hinzugefügt werden. Auch kann, wenn beobachtet wird, dass das Fahrzeug von einem Straßenabschnitt auf einen anderen Straßenabschnitt wechselt, obwohl die Kartendatenbank keinen Hinweis darauf enthält, dass die Straßenabschnitte verbunden sind, ein Fehler in der Informationen der Kartendatenbank entdeckt und korrigiert werden, indem eine Verbindung der Kartendatenbank hinzugefügt wird.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Erhalten von Qualitätsdaten betreffend Informationen über Schaltzeiten und/oder Schaltbedingungen von Ampeln und/oder Wechselverkehrszeichen bereitzustellen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeug, eine Backendeinrichtung und ein System anzugeben, mit denen das Verfahren ausgeführt werden kann.
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Diese und andere Aufgaben der Erfindung wird durch ein Verfahren zum Erhalten von Qualitätsdaten Informationen über Schaltzeiten und/oder Schaltbedingungen von Ampeln und/oder Wechselverkehrszeichen gemäß dem unabhängigen Anspruch 1, ein Kraftfahrzeug gemäß dem unabhängigen Anspruch 11, eine Backendeinrichtung gemäß dem unabhängigen Anspruch 14 und ein System gemäß Anspruch 15 gelöst. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen dargelegt.
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Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren zum Erhalten von Qualitätsdaten betreffend Informationen über Schaltzeiten und/oder Schaltbedingungen von Ampeln und/oder Wechselverkehrszeichen, wobei auf Seiten eines Fahrzeugs die Schritte ausgeführt werden: Abrufen von Informationen über eine Schaltzeit und/oder eine Schaltbedingung einer Ampel oder eines Wechselverkehrszeichens, welche(s) das Fahrzeug als nächstes passieren wird; Bestimmen eines erwarteten Zustands für die Ampel oder das Wechselverkehrszeichen, basierend auf der abgerufenen Information; Erfassen eines tatsächlichen Zustands der Ampel oder des Wechselverkehrszeichens; Vergleichen des tatsächlichen Zustands mit dem erwarteten Zustand; wenn das Vergleichsergebnis aufzeigt, dass der tatsächlichen Zustands nicht mit dem erwarteten Zustand übereinstimmt, Erstellen von Qualitätsdaten, welche eine Information enthalten, die anzeigt, dass eine Diskrepanz zwischen erwartetem Zustand und tatsächlichem Zustand aufgetreten ist, sowie Informationen über den Zeitpunkt und die Ampel oder das Wechselverkehrszeichen, an dem die Diskrepanz aufgetreten ist, wobei die Qualitätsdaten bevorzugt auch Informationen über den tatsächlichen Zustand und/oder den erwarteten Zustand enthalten; und zumindest einen der Schritte: Aufzeichnen der Qualitätsdaten in einer Speichereinrichtung; und/oder Senden der Qualitätsdaten an eine Backendeinrichtung.
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Gemäß der Erfindung werden Serienfahrzeuge und deren Sensoren dazu verwendet, um die Schaltzeitinformation und/oder die Schaltbedingungsinformation zu verifizieren und somit „abzusichern”. Dies kann dazu genutzt werden, um der Backendeinrichtung eine Rückmeldung über die Qualität der Schaltzeitinformation und/oder der Schaltbedingungsinformation zu geben. Die Kommunikation kann über bestehende Kommunikationsinfrastruktur erfolgen, wie beispielsweise ein Mobilfunknetz, über Car2Car Kommunikation, Car2Infrastructure Kommunikation oder andere Car2x Kommunikation und so weiter. Es kann daher eine sehr rasche und zeitnahe Erfassung und Rückmeldung von erkannter Fehlinformation an die Backendeinrichtung, zum Beispiel ein vom Fahrzeughersteller betreutes Backend, erfolgen. Alternativ oder ergänzend kann die Information über die Qualität der Schaltzeitinformation und/oder der Schaltbedingungsinformation auch lokal im Fahrzeug gespeichert werden, um so beispielsweise die bei der Herstellung des Fahrzeugs in eine Kartendatenbank für ein Navigationsgerät eingespielte Kartendaten mit aktualisierter Information zu ergänzen und/oder zu berichtigen.
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Es ist dabei bevorzugt, dass auf Seiten des Fahrzeugs weiter der Schritt ausgeführt wird: wenn das Vergleichsergebnis eine Übereinstimmung aufzeigt, Erstellen von Qualitätsdaten, welche eine Information enthält, die anzeigt, dass eine Übereinstimmung aufgetreten ist, sowie Informationen über den Zeitpunkt und die Ampel oder das Wechselverkehrszeichen, an dem die Übereinstimmung aufgetreten ist, wobei die Qualitätsdaten bevorzugt auch Informationen über den tatsächlichen Zustand und/oder den erwarteten Zustand enthalten, wobei dieser Schritt für zumindest eine Ampel oder ein Wechselverkehrszeichen ausgeführt wird, die beziehungsweise das: zufällig ausgewählt wurde, oder während eines Zeitraums passiert wurde, der zufällig ausgewählt wurde, oder sich in einem Gebietsbereich befindet, der zufällig ausgewählt wurde, oder ausgewählt wurde basierend auf einer Anforderung, die von der Backendeinrichtung an das Fahrzeug gesendet wurde, und/oder während eines Zeitraums passiert wurde, der ausgewählt wurde basierend auf einer Anforderung, die von der Backendeinrichtung an das Fahrzeug gesendet wurde, und/oder sich in einem Gebietsbereich befindet, der ausgewählt wurde basierend auf einer Anforderung, die von der Backendeinrichtung an das Fahrzeug gesendet wurde.
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Auf diese Weise wird es ermöglicht, auch Qualitätsdaten zu sammeln, die Information explizit als richtig identifiziert. Es ist dabei nicht nötig, dass jedes Fahrzeug jede Ampel oder jedes Wechselverkehrszeichen jedes Mal überprüft. Es genügt, wenn ähnlich einer Monte Carlo Simulation zufällige Stichproben genommen werden, um aus der Vielzahl an Fahrzeugen, die täglich auf den Straßen unterwegs sind, ein sehr detailliertes Ma0 der Qualität der Information zu gewinnen. Darüber hinaus kann für die Backendeinrichtung die Möglichkeit bestehen, den Prozess der positiven Erkennung und Rückmeldung aktiv zu steuern und zu beeinflussen. Dies mag vorteilhaft dann angewandt werden, wenn aus Qualitätsdaten über fehlerhafte Information, die in der Backendeinrichtung gesammelt wird, ein Hinweis abgeleitet werden kann, dass in einem bestimmten Gebietsbereich und/oder zu bestimmten Zeiten und/oder bei bestimmten Ampeln oder Wechselverkehrszeichen eine Häufung fehlerhafter Information gemeldet wird.
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Vorzugsweise weist der Schritt des Erfassens eines tatsächlichen Zustands auf: Erfassen der Ampel oder des Wechselverkehrszeichens mit einer Videokamera, und Erkennen des tatsächlichen Zustands aus den von der Videokamera ausgegebenen Videobilddaten.
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Es kann auf diese Weise vorteilhaft die Funktionalität von Verkehrszeichenerkennungssystemen verwendet werden, welche in einem Teil der Fahrzeugflotte zur Ausstattung gehören. Damit wird ohne die Notwendigkeit für zusätzliche Sensorik eine sehr gute und zuverlässige Erkennung ermöglicht.
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Alternativ kann der Schritt des Erfassens eines tatsächlichen Zustands aufweisen: Erfassen einer Bewegungstrajektorie, auf der sich das Fahrzeug an der Ampel oder an dem Wechselverkehrszeichen vorbei bewegt; Bestimmen, ob die erfasste Bewegungstrajektorie im Widerspruch zu einer Bewegungstrajektorie steht, der das Fahrzeug unter Beachtung der Ampel oder des Wechselverkehrszeichens hätte folgen können, insbesondere unter Berücksichtigung einer landes-, regional- und/oder fahrertypischen Neigung, Gebote und Verbote zu einem gewissen Maß zu übertreten, wobei: wenn kein Widerspruch besteht, bestimmt wird, dass der tatsächliche Zustand mit dem erwarteten Zustand übereinstimmt, und wenn ein Widerspruch besteht, bestimmt wird, dass der tatsächliche Zustand nicht mit dem erwarteten Zustand übereinstimmt.
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Auch ohne Verkehrszeichenerkennungssysteme ist es möglich, den Zustand einer Ampel oder eines Wechselverkehrszeichens zu ermitteln. Aus den Kartendaten des Navigationssystems und/oder aus der von der Backendeinrichtung abgerufenen Information über Ampeln und Wechselverkehrszeichen ist bekannt, wo sich eine Ampel oder ein Wechselverkehrszeichen befindet. Wird anhand der GPS Daten des Fahrzeugs zum Beispiel festgestellt, dass das Fahrzeug die Ampel ohne Anzuhalten passiert hat, ist davon auszugehen, dass die Ampel tatsächlich auf grün stand, wenn die abgerufene Information hingegen eine rote Ampel als erwarteten Zustand vorhergesagt hat, dann wurde eine fehlerhafte Information erkannt. Auf ähnliche Weise kann zum Beispiel bei einem Wechselverkehrszeichen, das nur zeitweise ein Abbiegen erlaubt, der tatsächliche Zustand des Wechselverkehrszeichens aus einem erfolgten Abbiegevorgang geschlossen werden.
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Bevorzugt sind die Schaltbedingungen für ein Wechselverkehrszeichen zumindest eines Umfassen von: Stau, regennasse Fahrbahn, vereiste Fahrbahn, schneebedeckte Fahrbahn, und Nebel.
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Auf Seiten des Fahrzeugs kann weiter der Schritt ausgeführt werden: Planen einer Route mit einem Navigationsgerät, entlang welcher ein Fahrer das Fahrzeug zu bewegen wünscht, und Senden einer Anforderung an die Backendeinrichtung, aktuelle Informationen betreffend Schaltzeitpunkten und/oder Schaltbedingungen von Ampeln und/oder Wechselverkehrszeichen zu senden, die sich entlang der Route oder eines Routenabschnitts befinden, oder die sich in einem Gebiet befinden, das die Route oder den Routenabschnitt enthält.
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In einer bevorzugten Weiterbildung weist Verfahren auf Seiten der Backendeinrichtung die Schritte auf: Vorhalten von Informationen über Schaltzeiten und/oder Schaltbedingungen von Ampeln und/oder Wechselverkehrszeichen; Senden von Informationen über Schaltzeitpunkte und/oder Schaltbedingungen von Ampeln und/oder Wechselverkehrszeichen an eine Vielzahl von Fahrzeugen, wobei das Senden in regelmäßigen Abständen und/oder auf Anforderung durch die Fahrzeuge erfolgt; Empfangen von Qualitätsdaten von einer Vielzahl von Fahrzeugen; Bewerten der erhaltenen Qualitätsdaten zum Bestimmen einer Ampel oder eines Wechselverkehrszeichens, für die beziehungsweise für das fehlerhafte Informationen vorliegen; und zumindest einen der Schritte: Erstellen von Qualitätsbewertungen für räumliche Gebiete, Kartenbereichen, Strecken und/oder Streckenabschnitte, wobei die Qualitätsbewertungen ein Maß für die Zuverlässigkeit der Informationen über Schaltzeiten und/oder Schaltbedingungen der darin enthaltenen Ampeln und/oder Wechselverkehrszeichen darstellen; und/oder Versenden einer Fehlermeldung über die Ampel oder das Wechselverkehrszeichen, für die beziehungsweise für das fehlerhafte Informationen vorliegen, an einen Lieferanten, der die fehlerhafte Informationen geliefert hat, oder an eine Quelle der fehlerhaften Information; und/oder Berichtigen der fehlerhaften Informationen für die Ampel oder für das Wechselverkehrszeichen in den vorgehaltenen Informationen.
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Nachdem die Fahrzeuge jeweils die Bewertung vorgenommen haben, ob die Informationen über Schaltzeiten und/oder Schaltbedingungen von Ampeln und Wechselverkehrszeichen korrekt oder fehlerhaft ist, werden die entsprechenden Qualitätsdaten in der Backendeinrichtung zusammengeführt und vereinheitlicht um eine Qualitätsbewertung für die Zuverlässigkeit der Information zum Beispiel auf verschiedenen Skalenebenen der Karte zu erlangen.
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Dies kann auch als Anlass genommen werden, den Lieferanten der Informationen, oder deren ursprüngliche Quelle, auf Fehler hinzuweisen, um so zu veranlassen, dass aktuellere Daten erhoben werden, oder nach einer Fehlerquelle gefahndet wird.
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Insbesondere kann das Bewerten der erhaltenen Qualitätsdaten umfassen: für eine Ampel oder ein Wechselverkehrszeichen, Sammeln von Qualitätsdaten, welche die eine Ampel oder das eine Wechselverkehrszeichen betreffen, und wenn für die eine Ampel oder das eine Verkehrszeichen mehr als eine vorbestimmte Anzahl an Qualitätsdaten gesammelt werden, die eine Diskrepanz anzeigen, Bestimmen, dass die Informationen für die eine Ampel oder das eine veränderliche Verkehrszeichen fehlerhaft ist.
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Die Qualitätsdaten wird in der Backendeinrichtung gesamthaft betrachtet, wobei zur Bestätigung eines Fehlers eine Mehrfachmeldung von Fahrzeugen erforderlich ist, so dass „false positives” beziehungsweise Fehler erster Art auf Grund von Fehlern im Fahrzeug ausgeschlossen werden können.
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Es ist dabei bevorzugt, dass, wenn für die eine Ampel oder das eine Wechselverkehrszeichen ferner Qualitätsdaten, die eine Übereinstimmung anzeigen, in einer Anzahl gesammelt werden, die größer ist als die Anzahl an Diskrepanzen, bevorzugt mehr als 3, 10 oder 20 mal größer, die Bestimmung, dass die Informationen für die eine Ampel oder das eine veränderliche Verkehrszeichen fehlerhaft ist, nicht erfolgt.
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Wenn zusätzlich positiv bestätigende Qualitätsdaten berücksichtigt werden, die auch eine Anzahl von fehleranzeigender Qualitätsdaten „überstimmen” können, kann die Wahrscheinlichkeit von „false positives” beziehungsweise Fehlern erster Art weiter verringert werden.
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Es können auf Seiten der Backendeinrichtung weiter die Schritte ausgeführt werden: Erkennen eines Fahrzeugs, das über einen vorbestimmten Zeitraum mehr als eine vorbestimmte Anzahl an Qualitätsdaten an die Backendeinrichtung gesendet hat, die nicht durch Qualitätsdaten bestätigt werden, die von zumindest einer vorbestimmten Anzahl an anderen Fahrzeugen gesendet wurden, als eine fehlerhafte Datenquelle, und Verwerfen von Qualitätsdaten, die von dem als fehlerhafte Datenquelle bestimmten Fahrzeug gesendet werden.
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Zur Sicherung der Datenbasis können Fahrzeuge, die erkennbar eine Fehlfunktion aufweisen, von der Datensammlung ausgeschlossen werden. Dies kann temporär oder dauerhaft erfolgen, wobei vor einer Wiederzulassung zur Datensammlung eine Probezeit vorgesehen sein kann, in der Qualitätsdaten von diesem Fahrzeug darauf überprüft wird, ob sie mit Qualitätsdaten von anderen Fahrzeugen übereinstimmt.
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Zur Lösung der Aufgabe wird weiter ein Fahrzeug angegeben, aufweisend: einen Kartendatenspeicher zum Speichern von Kartendaten und von Informationen über Schaltzeiten und/oder Schaltbedingungen von Ampeln und/oder Wechselverkehrszeichen; eine Positionserkennungseinheit zum Bestimmen einer Position des Fahrzeugs; einen Zeitgeber; eine Kommunikationseinheit zum Senden und/oder Empfangen von Daten; und eine Steuereinrichtung zum: Abrufen von Informationen aus dem Kartendatenspeicher über Schaltzeiten und/oder Schaltbedingungen für eine Ampel oder ein Wechselverkehrszeichen, welche(s) das Fahrzeug als nächstes passieren wird; Bestimmen eines erwarteten Zustands für die Ampel oder das Wechselverkehrszeichen, der sich aus der abgerufenen Information ergibt; Ermitteln eines tatsächlichen Zustands der Ampel oder des Wechselverkehrszeichen(s); Vergleichen des tatsächlichen Zustands mit dem erwarteten Zustand; wenn das Vergleichsergebnis aufzeigt, dass der tatsächlichen Zustands nicht mit dem erwarteten Zustand übereinstimmt, Erstellen von Qualitätsdaten, welche eine Information enthalten, die anzeigt, dass eine Diskrepanz zwischen erwartetem Zustand und tatsächlichem Zustand aufgetreten ist, sowie Informationen über den Zeitpunkt und die Ampel oder das Wechselverkehrszeichen, an dem die Diskrepanz aufgetreten ist, wobei die Qualitätsdaten bevorzugt auch Informationen über den tatsächlichen Zustand und/oder den erwarteten Zustand enthalten; und Aufzeichnen der Qualitätsdaten in einer Speichereinrichtung und/oder Senden der Qualitätsdaten über die Kommunikationseinheit an eine Backendeinrichtung.
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Insbesondere kann das Fahrzeug ferner aufweisen: eine Videokamera zum Erfassen der Ampel oder des Wechselverkehrszeichens, wobei die Steuereinrichtung weiter eingerichtet ist zum Erkennen des tatsächlichen Zustands aus den von der Videokamera ausgegebenen Videobilddaten.
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Vorzugsweise ist das Fahrzeug eingerichtet, die Schritte des Verfahrens auf Fahrzeugseite auszuführen.
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Als eine weitere Lösung der Aufgabe wird eine Backendeinrichtung angegeben, aufweisend: eine Speichervorrichtung zum Vorhalten von Informationen über Schaltzeiten und/oder Schaltbedingungen von Ampeln und/oder Wechselverkehrszeichen, Sendemittel zum Senden von Informationen über Schaltzeitpunkte und/oder Schaltbedingungen von Ampeln und/oder Wechselverkehrszeichen an eine Vielzahl von Fahrzeugen, wobei die Sendemittel eingerichtet sind, das Senden in regelmäßigen Abständen und/oder auf Abruf durch die Fahrzeuge auszuführen, Empfangsmittel zum Empfangen von Qualitätsdaten von einer Vielzahl von Fahrzeugen, Bewertungsmittel zum Bewerten der erhaltenen Qualitätsdaten zum Bestimmen einer Ampel oder eines Wechselverkehrszeichens, für die beziehungsweise für das fehlerhafte Informationen vorliegen, und Mittel zum: Versenden einer Fehlermeldung über die als mit fehlerhafter Informationen bestimmte Ampel oder das Wechselverkehrszeichen an einen Lieferanten, der die fehlerhafte Informationen geliefert hat, oder an eine Quelle der fehlerhaften Information, und/oder Berichtigen der Informationen in den vorgehaltenen Informationen.
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In einer nochmals weiteren Lösung der Aufgabe wird ein System angegeben, das zumindest ein Fahrzeug und eine Backendeinrichtung aufweist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung dargestellt, welche zeigt:
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1 Ein System mit einem Fahrzeug und einer Backendeinrichtung zum Erhalten von Qualitätsdaten betreffend Informationen, die in Kartendaten verzeichnet sind, gemäß einer Ausführungsform;
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2 Verschiedene Komponenten eines Fahrzeugs zum Erhalten von Qualitätsdaten betreffend Informationen, die in Kartendaten verzeichnet sind, gemäß einer Ausführungsform;
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3 stellt schematisch die Erkennung eines Zustands einer Ampel durch ein Fahrzeug dar, gemäß einer Ausführungsform; und
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4 stellt schematisch die Erkennung eines Zustands einer Ampel durch ein Fahrzeug dar, gemäß einer Ausführungsform.
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Die 1 zeigt schematisch ein System mit einem Fahrzeug 1 und einer Backendeinrichtung 2 gemäß einer Ausführungsform.
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In der 1 stellt ein Kartendatenprovider 3 einem Fahrzeughersteller Informationen über Schaltzeiten und/oder Schaltbedingungen von Ampeln und/oder Wechselverkehrszeichen bereit, der diese in die Backendeinrichtung 2, auch als Backend bezeichnet, einspielt. Die Backendeinrichtung 2 kann ein Server oder ein Rechenzentrum sein, das beispielsweise von einem Fahrzeughersteller betrieben wird.
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In der 1 sind weiter Fahrzeuge 1 dargestellt, die in einer kommunikativen Verbindung mit der Backendeinrichtung 2 stehen können, insbesondere um von der Backendeinrichtung 2 Informationen über Schaltzeiten und/oder Schaltbedingungen von Ampeln und/oder Wechselverkehrszeichen beispielsweise für bestimmte Streckenabschnitte empfangen zu können.
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Mit Bezug auf die 2 werden nun verschiedene Komponenten des Fahrzeugs 1 beschrieben.
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Die 2 zeigt ein Navigationssystem 10, dem eine Datenbank für Kartendaten 40 zugeordnet ist. Das Navigationssystem 10 ist mit einem GPS Empfänger 20 verbunden, der als Positionsbestimmungseinheit 20 dient. Da GPS auch den Empfang hochpräziser Zeitsignale beinhaltet, kann der GPS Empfänger auch als Zeitgeber dienen, oder kann dazu dienen, einen anderen im Fahrzeug 1 vorgesehenen Zeitgeber zu synchronisieren.
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Es ist weiter eine Kommunikationseinheit 30 vorgesehen, zum Beispiel in Form einer Mobilfunkeinheit, mittels der das Navigationssystem 10 die Informationen über Schaltzeiten und/oder Schaltbedingungen von Ampeln und/oder Wechselverkehrszeichen von der Backendeinrichtung 2 empfangen kann. Die empfangene Information kann vom Navigationssystem mit Daten aus den gespeicherten Kartendaten fusioniert werden, um einen elektrischen Horizont zu erzeugen, der einem Fahrerassistenzsystem 50 zur Verfügung gestellt werden kann.
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Das Fahrerassistenzsystem 50 kann mit einer Verkehrszeichenerkennungsfunktionalität ausgestattet sein, um mit Hilfe einer Videokamera 70 auf bekannte Art eine Verkehrszeichenerkennung auszuführen.
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Das Fahrerassistenzsystem 50 kann auch mit weiteren Sensoren verbunden sein, wie beispielsweise einem Temperatursensor 60, einem Regensensor 80 oder einem Sensor 90 für die Fahrzeuggeschwindigkeit.
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Mit Bezug auf die 3 und 4 soll nun ein Verfahren zum Erhalten von Qualitätsdaten betreffend Informationen über Schaltzeiten und/oder Schaltbedingungen von Ampeln 5 und/oder Wechselverkehrszeichen 6 gemäß einer Ausführungsform beschrieben werden, das von dem Fahrzeug 1 ausgeführt wird.
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Das Fahrerassistenzsystem 50 kann basierend auf den Daten des elektronischen Horizonts und basierend auf den Positionsdaten des GPS Systems 20 erkennen, dass sich das Fahrzeug 1 einer zeitgesteuerten Ampel 5 nähert.
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Aus den Daten des elektronischen Horizonts kann das Fahrerassistenzsystem 50 die Informationen über die Schaltzeiten der Ampel 5 abrufen. Wie in der 3 dargestellt, zeigt die Schaltzeitinformation für die Ampel 5, die ebenfalls in dem Kartendatenspeicher 40 gespeichert ist, an, dass die Ampel 5 um 12:40 auf grün stehen sollte. Dieser Zustand „grüne Ampel” wird als erwarteter Zustand bestimmt.
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Um den tatsächlichen Zustand der Ampel 5 zu bestimmen, führt das Fahrerassistenzsystem 50 eine Lichtzeichenerkennung mit Hilfe der Videokamera 70 aus. Aus den gewonnene Videobildern wird die Ampel 5 identifiziert und deren Zustand bestimmt. Im Beispiel der 3 erkennt das Fahrerassistenzsystem 50 dabei, dass die Ampel auf rot steht.
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Alternativ kann die Erkennung des tatsächlichen Zustands der Ampel 5 auch ohne Kamera 70 erfolgen. In diesem Fall wird das Fahrerassistenzsystem 50 feststellen, dass das Fahrzeug 1 einer Bewegungstrajektorie folgt, bei der der Fahrer des Fahrzeugs 1 dieses vor der vermeintlich grünen Ampel 5 zum Halt bringt, um erst wieder loszufahren, wenn die Ampel 5 gemäß den Informationen über die Schaltzeit bereits hätte rot zeigen sollen.
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Der Vergleich des tatsächlichen Zustands der Ampel 5, „rote Ampel”, mit dem erwarteten Zustand, „grüne Ampel” zeigt eine Diskrepanz auf. Das Fahrzeug 1 hat hier einen Fall fehlerhafter Schaltzeitinformation für die Ampel 5 entdeckt. Entsprechend werden daher Qualitätsdaten erzeugt, die anzeigen, dass bei der Ampel 5 um 12:40 eine Diskrepanz aufgetreten ist, wobei fälschlich rot angezeigt wurde.
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Diese Information wird vom Fahrzeug 1 an die Backendeinrichtung 2 gesendet.
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In der 4 ist beispielhaft die Erkennung eines Wechselkennzeichens 6 dargestellt. Die 4 zeigt ein eine Straßenkreuzung, an der die vorgeschriebene Fahrtrichtung durch ein zeitgesteuertes Wechselverkehrszeichen 6 geregelt ist. In diesem Beispiel dient das Wechselverkehrszeichen 6 dazu, in einer ersten Zeitperiode nur die Fahrt geradeaus zu erlauben, während in einer zweiten Zeitperiode zusätzlich auch das Linksabbiegen erlaubt ist.
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Im Beispiel der 4 zeigt die in dem Kartendatenspeicher 40 gespeicherte Schaltzeitinformation für das Wechselverkehrszeichen 6 an, dass das Wechselverkehrszeichen 6 um 12:40 nur die Fahrt geradeaus erlauben sollte. Dieser Zustand „nur Fahrt gerade aus” wird als erwarteter Zustand bestimmt.
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In dem Beispiel der 4 ist das Fahrzeug nicht mit der Kamera 70 ausgestattet. Das Fahrzeug 1 erkennt den tatsächlichen Zustand des Wechselverkehrszeichens 6 daher anhand der Bewegungstrajektorie, der das Fahrzeug 1 folgt. Das Fahrerassistenzsystem 50 kann die Bewegungstrajektorie, um Beispiel als Folge von Positionsdaten und Geschwindigkeitsdaten des Fahrzeugs 1, selbst aufzeichnen, beispielsweise für einen begrenzten Zeitraum, oder kann auf ein Telematiksystem (nicht dargestellt) zurückgreifen, das die Bewegungstrajektorie des Fahrzeugs 1 aufzeichnet.
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Unter Auswertung der Bewegungstrajektorie kann in diesem Beispiel das Fahrerassistenzsystem 50 feststellen, dass das Fahrzeug 1 an der Kreuzung, an der das Wechselverkehrszeichen 6 steht, nicht gerade aus fährt, sondern links abbiegt. Im Beispiel der 4 erkennt das Fahrerassistenzsystem 50 daher, dass der tatsächliche Zustand des Wechselverkehrszeichens 6 auch das Linksabbiegen erlaubt.
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Der Vergleich des tatsächlichen Zustands des Wechselverkehrszeichens 6 „auch das Linksabbiegen erlaubt”, mit dem erwarteten Zustand, „nur Fahrt gerade aus” zeigt eine Diskrepanz auf. Das Fahrzeug 1 hat hier einen Fall fehlerhafter Schaltzeitinformation für das Wechselverkehrszeichen 6 entdeckt. Entsprechend werden daher Qualitätsdaten erzeugt, die anzeigen, dass bei dem Wechselverkehrszeichen um 12:40 eine Diskrepanz aufgetreten ist, wobei fälschlich „nur Fahrt gerade aus” angezeigt wurde. Diese Qualitätsdaten werden an die Backendeinrichtung 2 gesendet.
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Das Fahrerassistenzsystem 50 kann auf ähnliche Weise auch fehlerhafte Informationen über Schaltbedingungen von Ampeln 5 und/oder Wechselverkehrszeichen 6 erkennen. Als Beispiel sei der Fall betrachtet, dass der elektronische Horizont anzeigt, dass das Fahrzeug 1 demnächst ein Wechselverkehrszeichen passieren wird, das im Falle einer regennasser Fahrbahn gewechselt beziehungsweise umgeschaltet wird, um eine entsprechend reduzierte Geschwindigkeitsbegrenzung anzuzeigen. Um festzustellen, ob die Schaltbedingung erfüllt ist, kann das Fahrerassistenzsystem 50 auf den Regensensor 60 zugreifen, um zu prüfen, ob es regnet. Wenn es regnet, bestimmt das Fahrerassistenzsystem 50, dass der erwartete Zustand für das Wechselverkehrszeichen die reduzierte Geschwindigkeitsbegrenzung ist.
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Wird mittels der Verkehrszeichenerkennung mit der Videokamera 70 und/oder der Bestimmung auf Grund des Bewegungsprofils erkannt, dass der tatsächliche Zustand des Wechselverkehrszeichens davon abweicht, so erkennt das Fahrerassistenzsystem 50, dass ein Fehler in der Schaltbedingungsinformation vorliegt. Es werden entsprechende Qualitätsdaten erzeugt und an die Backendeinrichtung 2 gesendet.
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Andere Schaltbedingungen können beispielsweise eine vereiste Fahrbahn, eine schneebedeckte Fahrbahn, Nebel oder Stau sein, um nur einige Beispiele zu nennen. Ein Stau kann von dem Fahrerassistenzsystem 50 zum Beispiel erkannt werden durch eine erhaltene Verkehrsinformation. Nebel kann beispielsweise erkannt werden, wenn die Nebelschlussleuchten eingeschaltet sind. Zur Erkennung von vereisten oder schneebedeckten Fahrbahnen kann das Fahrerassistenzsystem 50 beispielsweise eine Außentemperatur von dem Temperatursensor 60 abfragen. Liegt die Temperatur unter einem vorbestimmten Schwellwert wie zum Beispiel +3°C kann das Fahrerassistenzsystem 50 bestimmen, dass die Gefahr einer vereisten oder schneebedeckten Fahrbahn besteht. Um dies weiter zu bestätigen oder zu widerlegen, kann das Fahrerassistenzsystem 50 auf Information eines Antiblockiersystems und/oder einer Antischlupfregelung zurückgreifen, um festzustellen, ob die Räder des Fahrzeugs rutschen oder durchdrehen.
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Während mit Bezug auf die 3 und 4 Beispiele beschrieben wurden, in denen Qualitätsdaten für den Fall einer Diskrepanz erstellt und gesendet werden, ist dies nicht beschränkend. So ist es auch möglich, dass das Fahrzeug 1 in anderen Fällen, basierend beispielsweise auf einer zufälligen Auswahl, auch im Fall einer Übereinstimmung entsprechende Qualitätsdaten erzeugen und an die Backendeinrichtung 2 senden, um der Backendeinrichtung 2 die Korrektheit der entsprechenden Information zu bestätigen.
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Im Vorstehenden wurden Beispiele genannt, in denen das Fahrerassistenzsystem 50 den tatsächlichen Zustand einer Ampel 5 oder eines Wechselverkehrszeichens 6 basierend auf eigenen Messungen und Bestimmungen erkennt. Dies ist jedoch nicht beschränkend, und das Fahrzeug 1 kann den tatsächlichen Zustand einer Ampel 5 oder eines Wechselverkehrszeichens 6 auch anhand von Informationen bestimmen, die das Fahrzeug 1 empfängt, beispielweise über Car2Car, Car2Infrastructure oder anderer Car2x Kommunikation. So können beispielsweise Ampeln 5 oder Wechselverkehrszeichen 6 mit Sendeeinrichtungen ausgestattet sein, um über Car2Infrastructure Kommunikation Informationen über ihren aktuellen Zustand zu senden, sowie Information über bevorstehende Umschalt- beziehungsweise Wechselvorgänge.
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Mit Bezug wieder auf die 1 empfängt die Backendeinrichtung 2 die von dem Fahrzeug 1 gesendeten Qualitätsdaten.
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Die Backendeinrichtung 2 kann zunächst erkennen, ob das Fahrzeug 1 eine zulässige oder vertrauenswürdige Quelle von Qualitätsdaten ist, oder ob das Fahrzeug 1 wegen wiederholter Sendung von fälschlich gesendeten Qualitätsdaten, die von anderen Fahrzeugen nicht bestätigt wurden, gesperrt wurde.
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Die Backendeinrichtung 2 kann dann die empfangenen Qualitätsdaten bewerten und feststellen, dass für die Ampel 5 einmal eine Meldung fehlerhafter Information vorliegt.
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In diesem Fall mag die Backendeinrichtung 2 vorteilhafter Weise die Bewertung treffen, dass eine einmalige Meldung auch auf einer Fehlerkennung im Fahrzeug oder auf einem anderen Fehler beruhen könnte. Die Backendeinrichtung 2 kann daher entscheiden, zunächst abzuwarten, bis eine vorbestimmte Anzahl an Fehlermeldungen für die Ampel 5 von verschiedenen Fahrzeugen vorliegt.
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Wenn nach ein paar Tagen zum Beispiel 12 Fahrzeuge Qualitätsdaten über fehlerhafte Information für die Ampel 5 an die Backendeinrichtung 2 gesendet haben, kann diese bestimmen, dass die Information für die Ampel 5 fehlerhaft ist. Die Backendeinrichtung 2 kann vorteilhafter Weise auch berücksichtigen, ob den Fehlermeldungen für die Ampel 5 eine wesentlich größere Anzahl an Qualitätsdatenmeldungen gegenüber steht, die durch die Meldung von Übereinstimmungen die Information über die Schaltzeiten der Ampel 5 positiv bestätigt haben, oder nicht.
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Entsprechend der Entdeckung, dass für die Ampel 5 fehlerhafte Informationen vorhanden sind, mag die Backendeinrichtung 2 auch zu dem Schluss kommen, dass damit die Zuverlässigkeit der Information für alle Ampeln entlang dieser Strecke in Zweifel gezogen wird. Die Backendeinrichtung 2 kann daher eine Qualitätsbewertung für diese Strecke vermindern, um die verminderte Zuverlässigkeit zu reflektieren.
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Die Backendeinrichtung 2 kann optional auch eine Fehlermeldung an den Provider 3 senden, um diesen auf die fehlerhafte Information Hinzuweisen. Alternativ kann sich die Backendeinrichtung optional auch direkt an die zuständige Verkehrsbehörde 4 wenden, die die ursprüngliche Quelle für die Information ist, um so beispielsweise auf direktem Weg aktuelle Informationen zu erhalten.
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In der vorstehenden Beschreibung wurde beschrieben, dass die Bestimmung eines tatsächlichen Zustands einer Ampel oder eines Wechselverkehrszeichens, sowie die Erfassung deren beziehungsweise dessen tatsächlichen Zustands und die Erzeugung entsprechender Qualitätsinformation in dem Fahrerassistenzsystem 50 erfolgt. Dies ist nicht beschränkend und es können Teile oder alle dieser Prozesse stattdessen in dem Navigationssystem 10 ausgeführt werden. Es können auch das Fahrerassistenzsystem 50 und das Navigationssystem 10 in einer Einheit zusammengefasst sein, oder es kann eine separate, getrennte Einheit vorgesehen sein, welche die Bestimmung eines tatsächlichen Zustands einer Ampel oder eines Wechselverkehrszeichens, sowie die Erfassung deren beziehungsweise dessen tatsächlichen Zustands und die Erzeugung entsprechender Qualitätsinformation vornimmt.
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Weiter ist es nicht notwendig, dass das Fahrzeug 1 die Qualitätsinformation sofort an die Backendeinrichtung 2 sendet. Es kann auch vorgesehen sein, dass das Fahrzeug 1 gesammelte Qualitätsinformation zunächst in einer Speichereinrichtung speichert und eine Übertragung zur Backendeinrichtung 2 nur zu regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen erfolgt, oder nur an einem bestimmten Ort erfolgt wie zum Beispiel einer Garage des Fahrzeugs 1, in der ein WLan verfügbar ist, um die Daten über das WLan und das Internet an die Backendeinrichtung 2 zu übertragen. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Qualitätsinformation nur im Fahrzeug gespeichert wird, um beispielsweise die Kartendaten im Kartendatenspeicher 12 zu aktualisieren, ohne dass eine Überragung an die Backendeinrichtung 2 vorgesehen ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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