DE102012215394A1

DE102012215394A1 - Vorrichtung zur Diagnose eines Dosiersystems und Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung

Info

Publication number: DE102012215394A1
Application number: DE201210215394
Authority: DE
Inventors: Stefan Lorengel; Okke Venekamp
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2012-08-30
Filing date: 2012-08-30
Publication date: 2014-03-06

Abstract

Werden eine Vorrichtung zur Diagnose eines Dosiersystems, welches ein Reagenzmittel (12) in den Abgaskanal einer Brennkraftmaschine dosiert, bei welcher eine Pumpe (14) das Reagenzmittel (12) auf einen Betriebsdruck (pB) bringt, bei welcher ein Dosierventil (16) zur Dosierung vorgesehen ist, bei welcher ein Drucksensor (19) zur Messung des Drucks (p) des Reagenzmittels (12) im Reagenzmittelpfad (15) zwischen der Pumpe (14) und dem Dosierventil (16) vorgesehen ist und bei welcher eine Druckabfallbewertung (46) zur Bewertung des Druckabfalls des Reagenzmittels (12) vorgesehen ist, welchen den auftretenden Diagnosedruckabfall nach einem Beendigen der Reagenzmittelförderung bei weitergeführter Dosierung überprüft und bei einer festgestellten Überschreitung wenigstens eines Grenzwerts (46, 47, 48, 49) ein Fehlersignal (F) bereitgestellt, sowie ein Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung vorgeschlagen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass ein externes Modul (23) zur Einfügung in den Reagenzmittelpfad (15) vorgesehen ist und dass das externe Modul (23) ein elektrisch ansteuerbares Absperrventil (27) und einen Diagnosedrucksensor (28) enthält.

Description

Stand der Technik
Offenbarung der Erfindung
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Diagnose eines Dosiersystems, welches ein Reagenzmittel in den Abgaskanal einer Brennkraftmaschine dosiert und von einem Verfahren zum betreiben der Vorrichtung nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch ein Computerprogramm sowie ein Computer-Programmprodukt.
Stand der Technik
In der Offenlegungsschrift DE 10 2005 001 119 A1 ist eine Diagnose von Dosierventilen vorgesehen, die in einer Anordnung eingesetzt sind, welche Kraftstoff als Reagenzmittel in den Abgasbereich einer Brennkraftmaschine dosiert. Die oxidierbaren Kohlenwasserstoffe sind zur Beheizung einer Abgasbehandlungseinrichtung vorgesehen. Die Diagnose sieht eine Überwachung des Reagenzmitteldrucks vor, der zwischen einem Reagenzmittelsicherheitsventil und einem Reagenzmitteldosierventil auftritt. Der Reagenzmitteldruck wird während unterschiedlicher Schaltzustände des Reagenzmittelsicherheitsventils und des Reagenzmittel-Dosierventils erfasst. Ein Diagnoseschritt sieht vor, dass das Reagenzmittel auf einen vorgegebenen Reagenzmittelsolldruck gebracht wird. Danach wird bei geschlossenen Ventilen überprüft, ob der Reagenzmitteldruckabfall einen vorgegebenen Druckgradienten nicht überschreitet.
In der Offenlegungsschrift DE 10 2004 061 247 A1 ist eine umfassende Diagnose von Dosierventilen vorgesehen, die in einer Anordnung eingesetzt sind, welche ebenfalls Kraftstoff als Reagenzmittel in den Abgasbereich einer Brennkraftmaschine dosiert. Erfasst wird der im Reagenzmittelpfad zwischen einem Reagenzmittelsicherheitsventil und einem Reagenzmitteldosierventil auftretende Reagenzmitteldruck bei unterschiedlichen Schaltzuständen der Ventile. Ein Diagnoseschritt sieht auch hier vor, dass nach einem Schließen der Ventile überprüft wird, ob ein Reagenzmitteldruckabfall auftritt, der im Hinblick darauf bewertet wird, ob der Druckabfall einen vorgegebenen Druckgradienten nicht überschreitet.
In der Offenlegungsschrift DE 103 60 891 A1 ist ein Diagnoseverfahren eines Dosierventils beschrieben, das auf eine bestimmte Durchflussrate eines in einen Abgasbereich einer Brennkraftmaschine zu dosierenden Reagenzmittels festgelegt ist. Dem Dosierventil wird das von einer Pumpe auf einen vorgegebenen Druck gebrachte Reagenzmittel zugeführt, wobei der Druck von einem Drucksensor erfasst wird. Die Diagnose sieht eine Bewertung eines Maßes für die Durchflussmenge während einer Diagnosezeit vor. Nach dem Auftreten eines Diagnosestartsignals wird das Dosierventil geschlossen und das Reagenzmittel mittels einer Pumpe auf einen vorgegebenen Diagnosestartdruck gebracht. Anschließend wird das Dosierventil auf eine vorgegebene Durchflussrate eingestellt und die während der Diagnosezeit auftretende Druckdifferenz bewertet. Eine erste Ausgestaltung sieht vor, dass die Diagnosezeit fest vorgegeben ist und dass auf Fehler erkannt wird, wenn die Druckdifferenz während der festen Diagnosezeit einen vorgegebenen Druckdifferenzgrenzwert überschreitet. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Druckdifferenz fest vorgegeben ist und dass auf Fehler erkannt wird, wenn die Diagnosezeit einen vorgegebenen Diagnosezeitgrenzwert überschreitet. Bewertet wird der Reagenzmitteldruck, den ein Drucksensor erfasst.
In der Offenlegungsschrift DE 10 2008 005 989 A1 ist ein Verfahren zur Diagnose eines Dosierventils einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung beschrieben, das ebenfalls ein Reagenzmittel in den Abgasbereich einer Brennkraftmaschine dosiert, wobei das Reagenzmittel von einer Pumpe auf einen Dosierdruck gebracht wird, bei welchem die Diagnose anhand einer Bewertung des Druckabfalls des Reagenzmittels vorgenommen wird. Bewertet wird der Druckabfall bei abgeschalteter Pumpe und weitergeführter Dosierung, wobei der Leckverlust eines die Pumpe überbrückenden Bypassventils berücksichtigt wird. Das Bypassventil ist konstruktionsbedingt Bestandteil der Pumpe.
In der Offenlegungsschrift DE 10 2009 000 097 A1 ist eine Fördereinrichtung für ein SCR-System zum Eindüsen eines Reagenzmittels in ein Abgassystem einer Brennkraftmaschine beschrieben. Vom Ausgang der Pumpe zweigt eine Rückleitung ab, die in den Vorratstank des Reagenzmittels zurückführt. In der Rückleitung ist eine Durchflussdrossel angeordnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Diagnose einer Dosiervorrichtung, welche ein Reagenzmittel in den Abgaskanal einer Brennkraftmaschine dosiert, und ein Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung anzugeben, die insbesondere zum Einsatz in einer Werkstatt geeignet sind.
Die Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Merkmale jeweils gelöst.
Offenbarung der Erfindung
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Diagnose eines Dosiersystems geht davon aus, dass ein Reagenzmittel in den Abgaskanal einer Brennkraftmaschine dosiert, dass eine Pumpe das Reagenzmittel auf einen Betriebsdruck bringt, dass ein Dosierventil zur Dosierung vorgesehen ist, dass ein Drucksensor zur Messung des Drucks des Reagenzmittels im Reagenzmittelpfad zwischen der Pumpe und dem Dosierventil vorgesehen ist und dass eine Druckabfallbewertung zur Bewertung des Druckabfalls des Reagenzmittels vorgesehen ist, welche den auftretenden Druckabfall nach einem Beendigen der Reagenzmittelförderung bei weitergeführter Dosierung überprüft und bei einer festgestellten Überschreitung wenigstens eines Grenzwerts ein Fehlersignal bereitgestellt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass ein externes Modul zur Einfügung in den Reagenzmittelpfad zwischen der Pumpe und dem Dosierventil vorgesehen ist und dass das externe Modul ein elektrisch ansteuerbares Absperrventil und den Drucksensor enthält.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist den Vorteil auf, dass ein Dosiersystem, welches ursprünglich keine Diagnosemöglichkeit bot, nunmehr diagnostiziert werden kann. Hierzu ist das externe Modul vorgesehen, das in den Reagenzmittelpfad zwischen die Pumpe und das Dosierventil eingeschleift werden kann. Die Einfügung kann beispielsweise durch Entfernung eines vorhandenen Schlauches und Anbringung von zwei Schläuchen des externen Moduls erfolgen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht daher insbesondere eine Diagnose der Dosiervorrichtung in einer Werkstatt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass zur Durchführung der Diagnose das externe Modul in den Reagenzmittelpfad zwischen der Pumpe und dem Dosierventil eingefügt wird, dass zum Start der Diagnose das elektrisch ansteuerbare Absperrventil geschlossen wird, dass die Dosierung weitergeführt wird, dass ausgehend von einem Diagnosestartdruck ein Maß für den aufgrund der weiterlaufenden Dosierung erwarteten Druckabfall durch Vergleich mit dem wenigstens einen Grenzwert überprüft wird und dass bei einer festgestellten Überschreitung wenigstens eines Grenzwerts das Fehlersignal bereitgestellt wird, welches zur Anzeige gebracht oder gespeichert werden kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorgehensweise ergeben sich jeweils aus abhängigen Ansprüchen.
Als Maß für den Druckabfall kann der Druckgradient herangezogen werden. Alternativ oder zusätzlich kann als Maß für den Druckabfall der zu einem bestimmten Endzeitpunkt gemessene Druck herangezogen werden.
Die Komponenten des externen Moduls werden gemäß einer Ausgestaltung an ein ohnehin vorhandenes Steuergerät angeschlossen, welches eine Druckabfallbewertung zum Vergleich des Maßes für den Druckabfall mit dem wenigstens einen vorgegebenen Grenzwert sowie eine Ansteuerschaltung für das Absperrventil enthält.
Das Steuergerät enthält vorzugsweise wenigstens einen elektrischen Speicher, in welchem die Verfahrensschritte als Steuergerätprogramm abgelegt sind.
Das erfindungsgemäße Computerprogramm sieht vor, dass alle Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden, wenn es auf einem Computer abläuft.
Das erfindungsgemäße Computer-Programmprodukt mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode führt das erfindungsgemäße Verfahren aus, wenn das Programm auf einem Computer abläuft.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Kurzbeschreibung der Figuren
1 zeigt ein Teil eines Dosiersystems, in welchem ein erfindungsgemäßes Verfahren abläuft und
2 und 3 zeigen Druckverläufe in Abhängigkeit von der Zeit, die in dem Dosiersystem auftreten können.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
1 zeigt einen Teil eines Dosiersystems, das ein in einem Tank 10 gelagertes Reagenzmittel 12 mit einer Pumpe 14 auf einen vorgegebenen Betriebsdruck pB bringt. Das Reagenzmittel 12 gelangt in einem Reagenzmittelpfad 15 zu einem Dosierventil 16, welches im Wesentlichen die Dosierrate des Reagenzmittels zur Dosierung in einen nicht gezeigten Abgaskanal einer Brennkraftmaschine festlegt. Die Dosierrate wird mittels eines Dosierventil-Ansteuersignals S1 festgelegt.
Als Reagenzmittel 12 ist beispielsweise eine Harnstoff-Wasser-Lösung als Vorstufe eines Reagenzmittels vorgesehen, die als Ausgangsstoff zur Gewinnung von Ammoniak dient, der zur Reduzierung von im Abgas der Brennkraftmaschine enthaltenen Stickoxiden in einem SCR-Katalysator (Selective-Reduction-Catalyst) eingesetzt wird.
Die Pumpe 14 wird von einem Elektromotor 18 angetrieben, der mit einem Pumpensteuersignal S2 beispielsweise im Rahmen eines getakteten Betriebs angesteuert wird, bei dem die Betriebsspannung mit einer vorgegebenen Periodendauer und innerhalb der Periodendauer mit einem vorgegebenen Impuls-/Pausenverhältnis bereitgestellt wird.
Falls die Pumpe als Hubkolbenpumpe realisiert ist, bei der das geförderte Volumen und der Betriebsdruck pB von der Anzahl der Hübe pro Zeiteinheit abhängen, wird der Betriebsdruck pB mit der Anzahl der Ansteuervorgängen mittels des Pumpensteuersignals S2 eingestellt.
Die Pumpe 14 stellt einen vorgegebenen Druck p des Reagenzmittels 12 im Reagenzmittelpfad 15 ein. Der Druck p wird mittels des Pumpensteuersignal S2 und in Abhängigkeit von dem im Reagenzmittelpfad 15 gemessenen Druck p vorzugsweise geregelt. Den Druck p erfasst ein im Reagenzmittelpfad 15 angeordneter Drucksensor 19.
Gegebenenfalls ist ein Rücklaufpfad 20 für das Reagenzmittel 12 vorgesehen, der eine Drossel 21 enthält, die gegebenenfalls einen einstellbaren Querschnitt aufweist. Sofern der Querschnitt elektrisch eingestellt werden kann, wird die Drossel 21 mit einem Drosselsteuersignal S3 angesteuert. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist von einem internen Rücklaufpfad 24 ausgegangen. Prinzipiell kann aber auch ein Rücklauf 24 vorgesehen sein, der zurück bis in den Tank 10 führt.
Den Druck p des Reagenzmittels 12 regelt das Steuergerät 25 während des Dosierbetriebs zum einen durch das Vorgeben des Pumpensteuersignals S2 und zum anderen – sofern der Drosselquerschnitt elektrisch einstellbar ist – durch das Vorgeben des Drosselsteuersignals S3 auf den Betriebsdruck pB, der als Sollwert dem Steuergerät 20 zur Verfügung gestellt wird.
Zur Durchführung einer Diagnose ist erfindungsgemäß ein externes Modul 26 vorgesehen, welches ein Absperrventil 27 und einen Diagnose-Drucksensor 28 enthält. Das externe Modul 26 wird in den Reagenzmittelpfad 15 eingeschleift. Hierzu kann der Schlauch, welcher den Reagenzmittelpfad 16 bildet, entfernt und das externe Modul 26 eingeschleift werden. Das externe Modul 26 ermöglicht dadurch eine Diagnose des Dosiersystems, die an sich nicht vorgesehen war. Das externe Modul 26 kann beispielsweise in einer Werkstatt für die Durchführung der Diagnose eingeschleift und danach wieder entfernt werden.
Die im externen Modul 26 enthaltenen Komponenten, zumindest das Absperrventil 27 und der Diagnose-Drucksensor 28 können beispielsweise über Anschlüsse 30, 31 mit dem Steuergerät 25 verbunden werden. Das ohnehin vorhandene Steuergerät 26 ist in diesem Fall für den Anschluss des externen Moduls 26 bereits vorbereitet. Rein prinzipiell kann auch ein nicht näher gezeigtes externes Diagnosesteuergerät vorgesehen sein.
Die Diagnose wird mit einem Diagnosesignal S3 gestartet. Sofern ein separates Diagnosesteuergerät vorgesehen ist, dann das Diagnosesignal diesem zur Verfügung gestellt werden. Alternativ ist es in diesem Fall auch möglich, die Diagnose vom Diagnosesteuergerät aus zu starten.
Vorzugsweise wird die Diagnose durchgeführt, wenn wenigstens näherungsweise ein stationärer Betriebszustand der Brennkraftmaschine vorliegt, wobei in diesem Fall von einer wenigstens näherungsweise konstanten Dosierrate ausgegangen werden kann.
Beim Auftreten des Diagnosesignals S3 wird die Diagnose dadurch gestartet, dass das Absperrventil 27 geschlossen und der vom Diagnosedrucksensor 28 gemessene Diagnosedruck pDiag erfasst wird. Vorzugsweise ist während der Diagnose die Pumpe 14 abgeschaltet.
Prinzipiell kann der kurz vor dem Abschalten aktuell vorliegende Betriebsdruck pB als Diagnosestartdruck pD verwendet werden. Alternativ kann vorgesehen sein, dass vor Beginn der Diagnose zunächst ein speziell vorgegebener Diagnosestartdruck pD eingestellt wird und dass erst mit dem Erreichen des speziellen Diagnosestartdrucks pD das Absperrventil 27 geschlossen wird.
Die Dosierung läuft während der Diagnose weiter. Während der Diagnose kann eine Diagnosedosierrate vorgegeben werden, die gegebenenfalls von der Dosierrate im normalen Dosierbetrieb abweicht. Durch die weitergeführte Dosierung tritt aufgrund des abnehmenden zur Verfügung stehenden Volumens des Reagenzmittels 12 eine Abnahme des Diagnosedrucks pDiag auf.
In 2 sind Druckabfälle 40, 42, 44 des Diagnosedrucks pDiag in Abhängigkeit von der Zeit t gezeigt, die bei verschiedenen Zuständen des Dosiersystems auftreten können. Zugrunde liegt ein geringer Diagnosestartdruck pD, sodass eine empfindliche Diagnose durchgeführt werden kann, bei der geringe Abweichungen von einem ordnungsgemäßen System diagnostiziert werden können. Ausgegangen wird davon, dass der erste Druckverlauf 40 einem System entspricht, das in Ordnung ist.
Ausgangspunkt ist der Diagnosestartdruck pD, der zu einem ersten Zeitpunkt t0 auftritt und welcher auf einem vergleichsweise niedrigen Wert liegen soll. Überprüft wird der dann gemessene Druckabfall 40, 42, 44 bei kleinen Diagnosedosierraten.
Eine im Steuergerät 20 beziehungsweise in einem speziellen Diagnosesteuergerät enthaltene Druckabfallbewertung 45 ermittelt als Maß für den Druckabfall 40, 42, 44 beispielsweise den Diagnosedruckabfallgradienten dt/dt, der durch den Diagnosedruckabfall-Differenzenquotienten angenähert wird. Hierzu wird die während einer vorgegebenen Diagnosedruckdifferenz p1 – p2 auftretende Zeitdifferenz t2 – t1 gemessen. Die Diagnosedruckdifferenz p1 – p2 ist in einen Bereich zu legen, der zumindest bei einem ordnungsgemäßen Dosiersystem durchlaufen wird.
Alternativ oder zusätzlich zum Diagnosedruckabfallgradienten dp/dt kann die Druckabfallbewertung 45 den zu einem bestimmten Zeitpunkt t3 auftretenden Diagnosedruck pDiag erfassen und bewerten, der als Diagnose-Enddruck pE bezeichnet werden kann.
3 zeigt auftretende Diagnosedruckabfälle 50, 52, 54, die bei einem höheren Diagnosestartdruck pD auftreten. Der Vorteil eines höheren Diagnosestartdrucks pD liegt darin, dass die Diagnosezeit t gering ist, sodass der normale Dosierbetrieb nicht lange unterbrochen ist.
Die in 3 gezeigten Druckabfälle 50, 52, 54 gehen wieder davon aus, dass der vierte Diagnosedruckabfall 50 einem ordnungsgemäßen Dosiersystem entspricht, während der fünfte Diagnosedruckabfall 52 als zu langsam und der sechste Diagnosedruckabfall 54 als zu schnell diagnostiziert werden, wobei die Ergebnisse denen entsprechen, die bei niedrigerer Diagnosedosierrate gemäß 2 auftreten.
Die Druckabfallbewertung 45 überprüft, ob der Diagnosedruckabfallgradienten dp/dt und/oder der Diagnose-Enddruck pE wenigstens einen vorgegebenen Grenzwert 46, 47, 48, 49 überschreiten. Vorgegeben werden können ein oberer Grenzwert 46 für den Diagnosedruck p und/oder ein unterer Grenzwert 47 für den Diagnosedruckabfallgradienten dp/dt und/oder ein unterer Grenzwert 48 für den Diagnosedruck p und/oder ein oberer Grenzwert 49 für den Diagnosedruckabfallgradienten dp/dt.
Die Grenzwerte für den Diagnosedruckgradienten dp/dt 47, 49 sind in den 2 und 3 nicht eingetragen. 2 und 3 zeigen jeweils den oberen und unteren Grenzwert 46, 48 für den Diagnosedruck p. Sofern beide Grenzwerte 46, 48 vorgesehen sind, schließen die beiden Grenzwerte 46, 48 ein Toleranzband 51 ein. Das in den 2 und 3 gezeigte Toleranzband 51 bezieht sich jeweils auf die Bewertung des Diagnose-Enddrucks pE zum festen Zeitpunkt t3.
Sofern das Toleranzband 51 vorgesehen ist, kann in einem Diagnosevorgang festgestellt werden, ob der Diagnosedruckabfall 40, 42, 44 den oberen Grenzwert 46 überschritten oder den unteren Grenzwert 48 unterschritten hat. Entsprechendes gilt für ein nicht näher gezeigtes Toleranzband, mit welchem der Diagnosedruckabfallgradient dp/dt verglichen werden kann.
Wenn der Diagnosedruckabfall 40, 42, 44 den oberen Grenzwert 46 für den Diagnosedruck p überschreitet, demnach höher als der obere Grenzwert 46 liegt, wird ein zu langsamer Diagnosedruckabfall 42 diagnostiziert. Gleiches gilt, wenn der Diagnosedruckabfallgradient dp/dt den unteren Grenzwert 47 für den Diagnosedruckabfallgradienten dp/dt nach unten überschreitet.
Wenn der Diagnosedruckabfall 40, 42, 44 den unteren Grenzwert 48 für den Diagnosedruck p überschreitet, demnach tiefer als der untere Grenzwert 48 liegt, wird ein zu schneller Diagnosedruckabfall 44 diagnostiziert. Gleiches gilt, wenn der Diagnosedruckabfallgradient dp/dt den oberen Grenzwert 49 für den Diagnosedruckabfallgradienten dp/dt überschreitet.
Eine einfachere Diagnose kann das Überschreiten nur eines Grenzwerts 46, 47, 48, 49 vorsehen. In diesem Fall entfällt das Toleranzband 51 für den Diagnosedruck p beziehungsweise das Toleranzband für den Diagnosedruckabfallgradient dp/dt.
Wenn ein Grenzwert 46, 47, 48, 49 überschritten ist, wird das Fehlersignal F bereitgestellt, das zur Anzeige gebracht und/oder gespeichert werden kann.
In 2 entspricht der zweite Diagnosedruckabfall 42 einem Dosiersystem, das eine zu geringe Dosierrate aufweist, wobei der Diagnosedruckabfall 42 zu langsam ist. Dieser Fehler kann auf ein zumindest teilweise verstopftes Dosierventil 16 hindeuten. Sofern das Dosierventil ein federverspanntes Dosierventil ist, welches erst ab dem Überschreiten eines bestimmten Öffnungsdrucks die Dosierung freigibt, kann ein Klemmen der Feder im geschlossenen Zustand erkannt werden. Der dritte Diagnosedruckabfall 44 entspricht dagegen einem Dosiersystem mit zu schnellem Diagnosedruckabfall 44, der auf ein Leck im Dosiersystem hindeutet.
Die Anpassung wenigstens eines Grenzwerts 46, 47, 48, 49 an den Diagnosestartdruck pD ermöglicht eine Optimierung der Empfindlichkeit oder des Zeitbedarfs für die Diagnose.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102005001119 A1 [0003]
DE 102004061247 A1 [0004]
DE 10360891 A1 [0005]
DE 102008005989 A1 [0006]
DE 102009000097 A1 [0007]

Claims

Vorrichtung zur Diagnose eines Dosiersystems, welches ein Reagenzmittel (12) in den Abgaskanal einer Brennkraftmaschine dosiert, bei welcher eine Pumpe (14) das Reagenzmittel (12) auf einen Betriebsdruck (pB) bringt, bei welcher ein Dosierventil (16) zur Dosierung vorgesehen ist, bei welcher ein Drucksensor (19) zur Messung des Drucks (p) des Reagenzmittels (12) im Reagenzmittelpfad (15) zwischen der Pumpe (14) und dem Dosierventil (16) vorgesehen ist und bei welcher eine Druckabfallbewertung (46) zur Bewertung des Druckabfalls des Reagenzmittels (12) vorgesehen ist, welchen den auftretenden Diagnosedruckabfall nach einem Beendigen der Reagenzmittelförderung bei weitergeführter Dosierung überprüft und bei einer festgestellten Überschreitung wenigstens eines Grenzwerts (46, 47, 48, 49) ein Fehlersignal (F) bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet, dass ein externes Modul (23) zur Einfügung in den Reagenzmittelpfad (15) zwischen der Pumpe (14) und dem Dosierventil (16) vorgesehen ist und dass das externe Modul (23) ein elektrisch ansteuerbares Absperrventil (27) und einen Diagnosedrucksensor (28) enthält.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein speziell hergerichtetes Steuergerät (25) vorgesehen ist, welches einen Anschluss (30) für das elektrisch ansteuerbare Absperrventil (27) und einen Anschluss (31) für den Diagnosedrucksensor (28) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (25) eine Druckabfallermittlung (45) zum Vergleich des Diagnosedruckabfalls (40, 42, 44, 50, 52, 54) mit dem wenigstens einen Grenzwert (46, 47, 48, 49) enthält.
Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Durchführung der Diagnose das externe Modul (23) in den Reagenzmittelpfad (15) zwischen der Pumpe (14) und dem Dosierventil (16) eingefügt wird, dass zum Start der Diagnose das elektrisch ansteuerbare Absperrventil (27) geschlossen wird, dass die Dosierung weitergeführt wird, dass ausgehend von einem Diagnosestartdruck (pD) ein Maß für den aufgrund der weiterlaufenden Dosierung erwarteten Diagnosedruckabfall (40, 42, 44, 50, 52, 54) durch Vergleich mit wenigstens Grenzwert (46, 47, 48, 49) überprüft wird und dass bei einer festgestellten Überschreitung wenigstens eines Grenzwerts (46, 47, 48, 49) ein Fehlersignal (F) bereitgestellt wird.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als ein Maß für den Diagnosedruckfall (40, 42, 44, 50, 52, 54) der Diagnosedruckabfallgradient (dp/dt) ermittelt und mit zumindest einem Grenzwert (47, 49) verglichen wird.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Maß für den Diagnosedruckabfall (40, 42, 44, 50, 52, 54) der zu einem vorgegebenen Zeitpunkt (t3) gemessene Diagnose-Enddruck (pE) ermittelt und mit zumindest einem Grenzwert (46, 48) verglichen wird.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Grenzwert (46, 47, 48, 49) in Abhängigkeit vom Diagnosestartdruck (pD) festgelegt wird.
Computerprogramm, das alle Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 4 bis 7 ausführt, wenn das Programm auf einem Computer abläuft.
Computer-Programmprodukt mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 4 bis 7, wenn das Programm auf einem Computer ausgeführt wird.