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Die Erfindung betrifft eine Andrehvorrichtung, insbesondere einen Starter, zum Andrehen einer Brennkraftmaschine, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Montage einer Andrehvorrichtung, insbesondere eines Starters, zum Andrehen einer Brennkraftmaschine, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einer Andrehvorrichtung für Brennkraftmaschinen nach Gattung der unabhängigen Ansprüche.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Starter und Anlasser für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, die eine elektrische Maschine mit einer mit einem Freilaufgetriebe verbundenen Abtriebswelle aufweisen.
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Aus dem Stand der Technik sind Anlasser mit einem Anlasserrelais für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren bekannt, die in der Regel einen Gleichstromelektromotor zum Antreiben des Verbrennungsmotors umfassen. Derartige Gleichstromelektromotoren weisen einen Starterrotor auf, der auf eine Abtriebswelle wirkt.
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Bekannte Andrehvorrichtungen umfassen ein Freilaufgetriebe mit einem axial spielbehaftet gelagerten, drehbaren Ritzel. Eine axiale Bewegung des Ritzels wird beidseitig von starren Anschlägen begrenzt. Einerseits wird die Axialbewegung des Ritzels im Bereich eines Rollenbundes des Freilaufgetriebes, auch Innenring genannt, durch einen Anschlag an einen Mitnehmer, genauer einen Boden des Mitnehmers, begrenzt. Andererseits wird die Axialbewegung durch eine als Anschlag fungierende Haltescheibe begrenzt. Ein Abstand der Haltescheibe zum Mitnehmer kann unter anderem durch die Dicke einer dazwischen angeordneten Führungsscheibe definiert werden. Der Rollenbund ist zwischen den Anschlägen am Mitnehmerboden und an der Haltescheibe angeordnet bzw. in axialer Richtung begrenzt. Um ein Einklemmen des Rollenbunds zwischen diesen Anschlägen zu vermeiden, wodurch eine Drehbewegung des Ritzels verhindert ist, ist die Begrenzung des Ritzels bzw. des Rollenbundes in axiale Richtung als Spielpassung ausgelegt. Ein axiales Spiel ergibt sich dann aus der Summe der axialen Maße des Mitnehmers, der Haltescheibe, der Führungsscheibe und des Rollenbundes. Bei PKW-Startern beträgt das Axialspiel je nach Toleranzlage und Ausführung zwischen 0,1 mm und 1 mm.
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Aufgrund dieses Axialspiels werden bei den bekannten Freilaufgetrieben axiale Kräfte vom Ritzel nicht direkt in axialer Richtung in den Mitnehmerboden geleitet, sondern über ein Klemmsystem, bestehend aus Rollenboden, Rollen und Mitnehmer, in radiale Richtung in den Mitnehmer geleitet und können damit zur Aufhebung der Selbsthemmung und zum Durchrutschen des Freilaufs, also einem Funktionsausfall, führen.
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Bei der Montage eines derartigen Freilaufs wird eine Verschlusskappe durch einen Reduzierring plastisch auf den Mitnehmer verformt, wobei das Material der Verschlussklappe in Rillen an der Außenseite des Mitnehmers fließt. Dadurch entsteht ein Formschluss und die Teile des Freilaufs - Haltescheibe, Führungsscheibe, Mitnehmer, Verschlusskappe - sind unlösbar verbunden. Das Reduzieren wird mittels eines axial über die Verschlusskappe geführten Reduzierwerkzeugs durchgeführt. Durch die axiale Reduzierbewegung entstehen Axialkräfte, die auch auf den Verbund von Haltescheibe und Führungsscheibe wirken. Die relativ weiche Führungsscheibe und die benachbarten Haltescheiben verformen sich dabei. Dadurch kommt es zu einer Erhöhung des Axialspiels des Ritzels im Freilauf mit den vorstehend beschriebenen negativen Folgen.
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Aus der
DE 23 59 392 A1 ist ein Freilauf, insbesondere für Andrehvorrichtungen von Brennkraftmaschinen, bekannt, mit einem äußeren Laufring, der einstückig über einen Flansch mit einer Hülse verbunden ist, mit einem inneren Laufring, der als Flansch eines Andrehritzels ausgebildet ist, mit Wälzkörper und Federn aufnehmenden und von einer Deckscheibe abgeschlossenen Räumen zwischen den Laufringen sowie mit einem diese Freilaufteile zusammenhaltenden Verschlussteil, wobei das Verschlussteil im Axialschnitt L-förmig ausgebildet und seine innere Mantelfläche in ringförmige Ausnehmungen an der Außenseite des äußeren Laufrings eingedrückt ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Andrehvorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren zur Montage einer Andrehvorrichtung mit den Merkmalen des entsprechenden Hauptanspruches oder nebengeordneten Anspruches haben dem Stand der Technik gegenüber den Vorteil, dass bei einer Andrehvorrichtung, insbesondere einem Starter, zum Andrehen einer Brennkraftmaschine, zumindest umfassend ein Freilaufgetriebe, bei dem eine Verschlusskappe stirnseitig und umfänglich an einem Außenteil anliegt, wobei die Verschlusskappe umfänglich an einem Umfang des Außenteils auf das Außenteil reduzierbar oder reduziert ist, wobei die Verschlusskappe und/oder das Außenteil mindestens einen Absatz aufweisen, um jeweils einen ersten Abschnitt, an dem die Verschlusskappe auf den Umfang nichtreduziert ist, und einen zweiten Abschnitt, an dem die Verschlusskappe auf den Umfang reduziert und/oder reduzierbar ist, auszubilden, um so eine Axialkrafteinleitung während des Reduzierens in dem zweiten Abschnitt zu minimieren, eine verbesserte Lebensdauer der Andrehvorrichtung realisiert ist. Aufgrund der verbesserten Form und damit der verbesserten Kraftlenkung insbesondere beim Reduzieren, ist eine verbesserte Verbindung realisiert. Das Axialspiel ist minimiert. Das Freilaufgetriebe umfasst in einer Ausführungsform als Innenteil einen Innenring und einen Außenring als Außenteil. An dem Innenring ist in einer Ausführungsform eine Verzahnung ausgebildet, sodass der Innenring als Ritzel fungiert. In einer Ausführungsform ist die Verzahnung mehrteilig ausgeführt. Insbesondere ist die Verzahnung einteilig mit dem Innenring ausgebildet. Der Außenring ist bevorzugt als Mitnehmer ausgebildet, welcher mit dem Innenring zusammenwirkt. Der Außenring umgibt dabei einen Abschnitt des Innenrings. Der von dem Außenring umgebende Abschnitt des Innenrings ist als Rollenbund ausgebildet. An diesem sind zum Zusammenwirken mit dem Außenring Rollen, Kugeln, Tonnen oder andere Wälzkörper angeordnet, sodass eine Relativbewegung in Umfangsrichtung von Außenring zu Innenring möglich ist. Die Rollen sind somit in radialer Richtung zwischen den entsprechenden Abschnitten des Innenrings (Rollenbund) und des Außenrings angeordnet.
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Das Freilaufgetriebe umfasst in einer Ausführungsform somit das Ritzel, den Rollenbund (Innenring), den Mitnehmer (Außenring) und eine Haltescheibe. In einer Ausführungsform ist zwischen der Haltescheibe und dem Mitnehmer in axialer Richtung, also sandwichartig, eine Führungsscheibe angeordnet. Eine Verschlusskappe fixiert die Haltescheibe und den Mitnehmer und gegebenenfalls die Führungsscheibe. Der Rollenbund ist axial zwischen der Haltescheibe und dem Mitnehmer drehbar und spielbehaftet gelagert. Das Axialspiel des Ritzels ergibt sich aus einer Summe der Maße bzw. Toleranzen der Führungsscheibe und des Mitnehmers abzüglich der Maße bzw. Toleranzen des Rollenbundes, jeweils in axialer Richtung. Die Axialbewegung bzw. das Axialspiel des Ritzels, welches durch das Spiel des den Rollenbund formenden Abschnitts des Ritzels zwischen dem Mitnehmerboden und der Haltescheibe bestimmt ist, ist axial von mindestens einem Anschlag begrenzt.
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Erfindungsgemäß weist die Verschlusskappe und/oder das Außenteil mindestens einen Absatz auf, um reduzierte und nichtreduzierte Abschnitte auszubilden. Die Krafteinlenkung beim Reduzieren erfolgt über die reduzierten Abschnitte und/oder den Absatz. Beim Reduzieren wird durch kleinere Außendurchmesser von Führungsscheibe, Haltescheibe und erstem Abschnitt sowie einen Absatz im Durchmesser der Verschlusskappe und/oder des Mitnehmers erreicht, dass sich die Verschlusskappe bei Reduzieren in axialer Richtung direkt am Mitnehmer abstützt. Somit bleibt eine unzulässig hohe Verformung von Haltescheiben und Führungsscheiben aus. Ein Bodenbereich der Verschlusskappe ist durch seine Form als eine Art Tellerfeder ausgelegt und liegt federnd an der darunter liegenden Haltescheibe an. Dadurch können Längentoleranzen im Verband ausgeglichen und eine definierte Presskraft eingestellt werden.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der in den unabhängigen und nebengeordneten Ansprüchen vorgegebenen Vorrichtungen möglich.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Verschlusskappe topfförmig mit einem Bodenbereich und einem daran anschließenden Wandungsbereich ausgebildet ist, wobei der Bodenbereich zur Ausbildung eines elastischen Bodens einen spitzen Winkel mit dem Wandungsbereich einschließt. Auf diese Weise ist der Bodenbereich federnd ausgebildet. Dieser liegt vor Einleiten des Reduzierens an der Haltescheibe mit einem äußeren Rand an. Bei einem axialen Bewegen eines Reduzierwerkzeugs über die Verschlusskappe wird der Bodenbereich entgegen der Federkraft in Richtung Mitnehmer gedrückt. Durch diese federnde Eigenschaft lassen sich Längentoleranzen ausgleichen und es kann eine Presskraft eingestellt werden.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass der Absatz der Verschlusskappe in dem Wandungsbereich ausgebildet ist. Der Wandungsbereich erstreckt sich im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse. Bevorzugt ist der Wandungsbereich als Kreiszylinder ausgebildet. Durch den Absatz ist eine Unterteilung des Wandungsbereichs in einen ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt realisiert. Die Abschnitte sind dabei insbesondere hinsichtlich ihres äußeren Abmaßes, das heißt hinsichtlich ihres Außendurchmessers unterschiedlich ausgebildet. Durch den Absatz ist insbesondere eine Anschlagsfläche für das Reduzierwerkzeug, beispielsweise den Reduzierring, realisiert.
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In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass zwischen dem Bodenbereich und einer Stirnseite des Außenteils mindestens eine Führungsscheibe und/oder mindestens eine Haltescheibe angeordnet ist/sind. Durch die Scheiben ist ein Axialspiel einstellbar. Die Scheiben werden mit der Verschlusskappe als Verbund mit dem Mitnehmer zusammengefügt.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Führungsscheibe und/oder die Haltescheibe umfänglich von dem zweiten Abschnitt umgeben ist/sind. Die Scheiben sind in axialer Richtung stirnseitig durch den Mitnehmer und den Bodenbereich festgelegt. In radialer Richtung sind die Scheiben durch den Wandungsbereich der Verschlusskappe begrenzt. Dabei sind die Scheiben durch den zu dem Bodenbereich benachbarten Wandungsbereich radial begrenzt. Der zu dem Bodenbereich benachbarte Wandungsbereich ist als der erste Abschnitt ausgebildet, der gegenüber dem zweiten Abschnitt ein geringeres Außenabmaß aufweist.
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Zudem ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass der Absatz der Verschlusskappe und/oder des Außenteils als eine schräge Wandung ausgebildet ist, um einen Übergang von dem ersten Abschnitt zu dem zweiten Abschnitt zu formen. Über die schräge Wandung ist ein schräger Anschlag für das Reduzierwerkzeug gewährleistet. Durch die Ausbildung als Schräge ist ein verbesserter Kraftverlauf realisiert.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass das innere Abmaß des ersten Abschnitts der Verschlusskappe kleiner ist als das korrespondierende äußere Abmaß des zweiten Abschnitts des Außenteils und größer als das korrespondierende äußere Abmaß des ersten Abschnitts des Außenteils und/oder der Scheiben ist. Entsprechend ist eine Dicke des Wandungsbereichs der Verschlusskappe ausgebildet. Bevorzugt weist der Wandungsbereich eine im Wesentlichen gleichmäßige Wandstärke auf. Der Absatz ist in radialer Richtung größer als die Dicke des Wandungsbereichs bzw. der Wandstärke. Der Reduzierring weist ein Innenmaß auf, welches größer ist als das Außenabmaß des ersten Abschnitts der Verschlusshülse und kleiner als das Außenabmaß des zweiten Abschnitts der Verschlusshülse. Auf diese Weise leitet der Reduzierring beim axialen Bewegen über die Verschlusshülse keine Axialkraft in den ersten Abschnitt und somit auf die Scheiben ein. Der Reduzierring leitet eine Axialkraft erst beim Anschlagen an den Absatz ein. Dabei wird über die aufeinanderliegenden Absätze von Verschlusskappe und Mitnehmer die Axialkraft über die beiden Absätze direkt in den Mitnehmer eingeleitet.
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In anderen Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Tiefe des ersten Abschnitts der Verschlusskappe größer gleich der Tiefe der Haltescheibe und der Führungsscheibe ist. Die Tiefe ist die Erstreckung in Längsrichtung bzw. in axiale Richtung. Entsprechend ist die Länge des ersten Abschnitts der Verschlusskappe größer oder gleich der Länge der Scheiben in Längsrichtung. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass zum Beispiel der Bodenbereich nicht plan an der Haltescheibe anliegt und stets ein Federweg zwischen Haltescheibe und Bodenbereich gewährleistet ist. Zudem erfolgt eine Axialkrafteinleitung des Reduziervorgangs erst bei Anlage an dem Absatz des Mitnehmers. Die Tiefe des ersten Abschnitts ist somit größer als die Tiefe aller zwischen dem Bodenbereich und der Stirnseite angeordneten Bauteile.
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Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des entsprechenden Hauptanspruches oder nebengeordneten Anspruches hat dem Stand der Technik gegenüber den Vorteil, dass bei einem Verfahren zur Montage einer Andrehvorrichtung, insbesondere einem Starter, zum Andrehen einer Brennkraftmaschine, zumindest umfassend ein Freilaufgetriebe, bei dem eine Verschlusskappe stirnseitig und umfänglich an einem Außenteil angelegt wird, wobei die Verschlusskappe umfänglich an einem Umfang des Außenteils auf das Außenteil reduziert wird, wobei das Reduzieren in einem zweiten Abschnitt des Außenteils durchgeführt und in einem ersten Abschnitt nicht durchgeführt wird, vorgesehen ist, dass eine axiale Krafteinleitung in den Mitnehmerboden erfolgt und nicht schon in den ersten Abschnitt bzw. die daran anliegenden weicheren Bauteile wie Haltescheibe und Führungsscheibe. Die Verschlusskappe weist den ersten Abschnitt mit dem kleineren Außenabmaß und den zweiten Abschnitt mit dem größeren Außenabmaß auf. Verbunden sind die beiden Abschnitte über den Absatz, der als Schräge ausgebildet ist. Der Reduzierring weist ein inneres Abmaß auf, welches größer ist als das Außenabmaß des ersten Abschnitts und kleiner als das Außenabmaß des zweiten Abschnitts. Wird der Reduzierring nun axial über die Verschlusskappe bewegt, so gleitet dieser ohne Krafteinwirkung über den ersten Abschnitt hinweg, bis dieser an dem Absatz anschlägt. Bei einer weiteren Axialbewegung wird der federnde Bodenbereich aufgrund der winkligen Anordnung vorgespannt, zumindest bis der Absatz der Verschlusskappe an dem Absatz des Mitnehmers anliegt. Der eigentliche Reduziervorgang, bei dem die Verschlusskappe im Außenabmaß reduziert wird, beginnt dann. Durch axiales Bewegen des Reduzierrings weiter über die Verschlusskappe wird deren äußeres Abmaß - das des zweiten Abschnitts - auf das Innenabmaß des Reduzierrings reduziert, dabei verformt sich der zweite Abschnitt entsprechend und beginnt sich in die Rillen und/oder entlang der Oberfläche des Mitnehmers zu bewegen. Durch dieses Fließen der Verschlusskappe wird eine unlösbare Verbindung mit dem Mitnehmer reduziert.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 in einer Querschnittansicht eine Andrehvorrichtung und
- 2 schematisch in einer Querschnittsansicht einen Ausschnitt eines Freilaufgetriebes der Andrehvorrichtung nach 1 mit einer Verschlusskappe und einem Außenteil.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Die 1 zeigt in einer Querschnittansicht einer Andrehvorrichtung 100 mit Relais 42, auch als Schalt- oder Einrückrelais ausgeführt. Ein Gehäuse 10 der Andrehvorrichtung 100 umfasst einen zylindrischen Gehäuseteil 11 und einen Deckel 13, die durch nicht weiter dargestellte Schrauben miteinander verbunden sind. Das zylindrische Gehäuseteil 11 ist hinten durch den Deckel 13 verschlossen, in dessen Mittelteil eine nach außen gerichtete, Nabe angeformt ist. In der Nabe befindet sich eine Lagerstelle, in welcher ein hinteres Ende 17a der Ankerwelle 17 eines elektrischen Andrehmotors 18 gelagert ist, dessen Anker mit 19 bezeichnet ist. Radial außerhalb des Ankers 19 befinden sich an der Wand des Gehäuseteils 11 mehrere (Permanent-)Magnete 20 des Andrehmotors 18. Das vordere Ende der Ankerwelle 17 ist mit einem im Durchmesser reduzierten Endabschnitt 22 in einer achsgleich verlaufenden, nicht weiter dargestellten Sackbohrung 23 einer Abtriebswelle 24 gelagert. Das andere Ende der Abtriebswelle 24 ist in einem das Gehäuseteil 11 verschließenden Lagerschild 25 und einer an dem Lagerschild 25 angeformten Nabe 26 gelagert. Die Ankerwelle 17 weist nahe ihrem dem Lagerschild 25 zugewandten Ende eine Verzahnung 28 (Sonnenrad) auf, in welche Planetenräder 29 eingreifen, die auch mit einem außen liegenden, feststehenden Hohlrad 30 eines Planetengetriebes 31 kämmen (=Vorgelege).
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Ein Planetenträger 12 treibt die Abtriebswelle 24 an, auf welcher ein Freilaufgetriebe 33 angeordnet ist, dessen Innenring, auch Rollenbund 34 genannt, einen ritzelartigen Fortsatz 35 (Ritzel) aufweist, an dem eine Außenverzahnung 36 ausgebildet ist. Der Außenring des Freilaufgetriebes 33, auch Mitnehmer 37 genannt, ist über ein Steilgewinde 38 mit der Abtriebswelle 24 verbunden. Auf ihn wirkt eine sogenannte Einspurfeder 39 ein. Durch axiales Verschieben des Freilaufgetriebes 33 kann die Außenverzahnung 36 mit einem Zahnkranz 40 einer Brennkraftmaschine zwecks des Startvorgangs in Eingriff gebracht werden. Dies geschieht mit Hilfe des (Einrück-)Relais 42, in welchem beim Einschalten eines Stroms ein Magnetanker über einen Fortsatz 43 einen Hebel 44 verschwenkt, der über eine Kulisse 45, die zwischen Scheiben 46 liegt, das Freilaufgetriebe 33 nach links verschiebt. Der Hebel 44 ist zweiarmig ausgebildet und mittels Zapfen 48, in einem gehäusefesten Lager 49 schwenkbar angeordnet. Auf diesen Vorgang ist nur kurz eingegangen, da nicht erfindungswesentlich.
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An dem Deckel 13 liegt eine Bürstenplatte 53 an, welche mit dem Deckel 13 verschraubt ist. Die Bürstenplatte 53 ist einstückig ausgebildet. An ihr sind insbesondere aus Kunststoff bestehende Bürstenhalter befestigt, in welchen Kohlen angeordnet sind, die sich unter Federdruck an einen Kommutator 63 anlegen, welcher an der Ankerwelle 17 angeordnet ist. Die Kohlen sind über Anschlusslitzen an einen Kabelschuh angeschlossen, der mit einem Kontakt 68 des Einrückrelais 42 verbunden ist. Die Litzen durchdringen eine Dichtung 70, welche im Gehäuseteil 11 in einer Öffnung angeordnet ist. Die Bürstenplatte 53 ist mit Schrauben 62 am Deckel 13 befestigt.
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Die 2 zeigt schematisch in einer Querschnittsansicht einen Ausschnitt des Freilaufgetriebes 33 der Andrehvorrichtung 100 nach 1 mit einer Verschlusskappe 110 und dem als Außenring ausgebildeten Außenteil 137, genauer dem Mitnehmer 37. In der Figur ist ein Zustand unmittelbar vor einem radialen Reduzieren der Verschlusskappe 110 dargestellt. Gestrichelt ist der Zustand vor einem Einleiten des Reduzierens dargestellt. Die Verschlusskappe 110 liegt stirnseitig und umfänglich an dem Außenteil 137 bzw. dem Mitnehmer 37 an, wobei die Verschlusskappe 110 umfänglich an einem Umfang des Außenteils 137 auf das Außenteil 137 reduzierbar ist. Die Verschlusskappe 110 ist zu der dargestellten Längsachse A rotationssymmetrisch ausgebildet. Dabei weist die topfförmige Verschlusskappe 110 einen Bodenbereich 111 und einen daran anschließenden Wandungsbereich 112 auf. Der Bodenbereich 111 und der Wandungsbereich 112 schließen dabei einen Winkel 113 ein, der als spitzer Winkel, hier im Bereich von etwa 75°-85°, ausgebildet ist. Auf diese Weise ist der Bodenbereich 111 als elastischer und/oder federnder Bereich ausgebildet, zum Beispiel nach Art einer Tellerfeder. Der Wandungsbereich 112 ist durch einen Absatz 114 in einen ersten Abschnitt 115 und einen zweiten Abschnitt 116 unterteilt. Der die beiden Abschnitte 115, 116 verbindende Absatz 114 ist als schräge Wandung 114a ausgebildet. Der Bodenbereich 111 und der Wandungsbereich 112 weisen etwa die gleiche Wandstärke auf. In axiale Richtung A an den Bodenbereich 111 in Richtung Mitnehmer 37 bzw. Stirnseite 37a des Außenteils 137 und/oder des Mitnehmers 37 grenzt eine Haltescheibe 120 an. An dieser Haltescheibe 120 liegt ein innerer Rand lila des Bodenbereichs 111 federnd aufgrund der winkligen Anordnung an. Im Bereich des Übergangs von Bodenbereich 111 zu Wandungsbereich 112 ist ein Abstand zwischen Haltescheibe 120 und Bodenbereich 111 realisiert. An die Haltescheibe 120 grenzt in axiale Richtung A hin zu dem Mitnehmer 37 eine Führungsscheibe 125 an. Die Führungsscheibe 125 liegt an einer Seite flächig auf der Haltescheibe 120 auf. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt die Führungsscheibe 125 flächig an der Stirnseite 37a des Mitnehmers 37 an. Die Führungsscheibe 125 und die Haltescheibe 120 weisen etwa die gleichen äußeren Abmaße in radialer Richtung auf. Dabei sind die Haltescheibe 120 und die Führungsscheibe 125 sandwichartig zwischen dem Bodenbereich 111 und der Stirnseite 37a angeordnet. In radialer Richtung sind die Führungsscheibe 125 und die Haltescheibe 120 von dem ersten Abschnitt 115 umfänglich umgeben. Dabei liegen in radialer Richtung die beiden Scheiben 120, 125 locker an der inneren Oberfläche des ersten Abschnitts 115 an, sodass hier eine Spielpassung vorliegt. Der Mitnehmer 37 weist ebenfalls einen ersten Abschnitt 215 und einen zweiten Abschnitt 216 auf. Der erste Abschnitt 215 ist durch die Stirnwand 37a ausgebildet. Der zweite Abschnitt 216 ist mit dem ersten Abschnitt 215 über den Absatz 214 verbunden. Der Absatz 214 ist als schräge Wandung ausgebildet. Dabei weist der zweite Abschnitt 216 ein größeres Außenabmaß als der erste Abschnitt 215 auf. Auf diese Weise ist der zweite Absatz 214 als Phase ausgebildet. An der äußeren Oberfläche weist der zweite Abschnitt 216 Rillen 217 oder Vertiefungen auf, in welche beim Reduzieren der zweite Abschnitt 116 fließen kann. Der Reduziervorgang wird im Folgenden detaillierter beschrieben. Vor dem Reduzieren wird die Verschlusskappe 110 auf die Haltescheibe 120, die Führungsscheibe 125 und den Mitnehmer 37 platziert. Aufgrund der federnden Wirkung des Bodenbereichs 111 liegt die Verschlusskappe 110 nur mit dem äußeren Rand 111 auf der Haltescheibe 120 auf. Aus axialer Richtung A wird nun ein Reduzierring oder ein Reduzierwerkzeug über die Verschlusskappe 110 bewegt. Das innere Abmaß des Reduzierrings ist dabei größer als das äußere Abmaß des ersten Abschnitts 115 aber kleiner als das äußere Abmaß des zweiten Abschnitts 116. Somit stößt der Reduzierring bei einer axialen Bewegung an den Absatz 114 an und drückt diesen gegen den Absatz 214 des Mitnehmers 37. Gleichzeitig wird der Bodenbereich 111 weiter gegen die Haltescheibe 120 gegen dessen Federkraft gedrückt, sodass der Bodenbereich 111 vorgespannt wird. Der Zustand der Verschlusskappe 110 vor dem Aufbringen des Reduzierrings ist mit der gestrichelten Linie 300 angedeutet. Dargestellt ist der Zustand, in welchem die Absätze 114 und 214 aneinander angrenzen. Bei einer weiteren axialen Bewegung wird nun der zweite Abschnitt 116 entsprechend dem inneren Abmaß des Reduzierrings reduziert und in Richtung Mitnehmer 37 verformt. Dieser Vorgang ist allgemein bekannt und bedarf hier keiner weiteren Ausführungen.