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Die Erfindung betrifft ein Testgerät und ein Verfahren, welche eine parallele Darstellung unterschiedlicher Ansichten einer oder mehrerer Logdateien, welche einen aufgezeichneten Messverlauf darstellen, ermöglichen.
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Ein zentrales Problem bei der Analyse von Signalisierungs-Protokollabläufen besteht darin, in der Fülle von Signalisierungs-Nachrichten nicht spezifikationskonforme Prozeduren rasch und gezielt zu identifizieren. In vielen Fehlerfällen ist es dabei nicht ausreichend, nach Nachrichten mit falschem Inhalt oder falschem Sende-/Empfangszeitpunkt zu suchen, sondern es müssen komplexe Abhängigkeiten zwischen Protokollnachrichten erkannt werden.
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Signalisierungs-Protokolle in Nachrichtennetzen werden mittels Netzwerk-Simulatoren getestet. Dabei wird vom Netzwerk-Simulator in einem Testfall eine bestimmte Abfolge von Signalisierungsprozeduren stimuliert. Dabei wird stets in einem wohldefinierten Ausgangszustand begonnen, Reaktion des Messobjekts (DUT = device under test) registriert und gegen das definierte Sollverhalten gemäß der Sollspezifikation geprüft. Der gesamte Nachrichtenaustausch zwischen Netzwerk-Simulator und Messobjekt wird dabei auf den verschiedenen Protokoll-Ebenen in einer Logdatei mit Zeitstempeln aufgezeichnet. Die Darstellung und Auswertung dieser Logdatei erfolgt nach der Beendigung des Testfalles mit Hilfe von speziellen Applikationen (Log File Viewer). Der Anwender kann zur Fehlersuche den Protokollablauf sequentiell analysieren, den Inhalt der Logdatei nach frei wählbaren Kriterien filtern und nach bestimmten Nachrichten suchen.
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So zeigt die deutsche Offenlegungsschrift
DE 103 13 589 A1 ein solches Testgerät, welches zur Durchführung des Tests und zur anschließenden Untersuchung der Logdatei geeignet ist. Dabei kann jedoch die Logdatei stets in nur einer einzelnen Ansicht untersucht werden. Es ist zwar möglich, eine Liste von Nachrichten und den Inhalt einer ausgewählten Nachricht gleichzeitig darzustellen, eine Darstellung zweier unterschiedlicher Stellen der Liste der Nachrichten oder von unterschiedlichen Protokoll-Ebenen ist nicht möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Testgerät und ein Verfahren zu schaffen, welche eine einfache und übersichtliche Darstellung und Analyse aufgezeichneter Nachrichten ermöglichen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß für die Vorrichtung durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 und für das Verfahren durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sowie ein Computerprogramm und ein Computerprogramm-Produkt sind Gegenstand der hierauf rückbezogenen Unteransprüche.
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Ein erfindungsgemäßes Testgerät verfügt über eine Speichereinrichtung, eine Anzeigeeinrichtung und eine Steuereinrichtung. Die Speichereinrichtung ist ausgebildet, um Nachrichten zumindest eines an zumindest einem Messobjekt durchgeführten Tests zu speichern. Die Steuereinrichtung ist ausgebildet, um zumindest einen Teil der Nachrichten einzulesen und auf der Anzeigeeinrichtung darzustellen. Die Steuereinrichtung weist eine Ansicht-Erzeugungseinrichtung auf, welche ausgebildet ist, um gleichzeitig zumindest zwei Ansichten mit jeweils zumindest einem Teil der darzustellenden Nachrichten zu erzeugen und mittels der Anzeigeeinrichtung darzustellen. Bevorzugt werden die Ansichten dabei synchronisiert dargestellt. So können die Nachrichten übersichtlich und einfach zugänglich dargestellt werden.
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Vorzugsweise beinhaltet das Testgerät weiterhin eine Bedienvorrichtung. Vorzugsweise ist die Ansicht-Erzeugungseinrichtung weiterhin ausgebildet, um die Ansichten gesteuert von einem Nutzer mittels der Bedienvorrichtung darzustellen, und um bevorzugt die Positionen und Größen der Ansichten gesteuert von dem Nutzer darzustellen. So kann der Nutzer die Darstellung an seine Bedürfnisse anpassen.
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Die Ansicht-Erzeugungseinrichtung ist bevorzugt weiterhin ausgebildet, um bei Auswahl einer Nachricht in einer Ansicht in sämtlichen weiteren dargestellten Ansichten dieselbe Nachricht anzuzeigen, sofern die jeweiligen Inhalte der Ansichten die ausgewählte Nachricht beinhalten, und um eine hinsichtlich ihrer Nachrichtennummer oder hinsichtlich ihres Nachrichtentyps oder hinsichtlich ihres Nachrichteninhalts möglichst naheliegende Nachricht anzuzeigen, sofern die jeweiligen Inhalte der Ansichten die ausgewählte Nachricht nicht beinhalten. So ist eine besonders übersichtliche Darstellung der Nachrichten gewährleistet.
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Die Ansicht-Erzeugungseinrichtung ist bevorzugt weiterhin ausgebildet, um die Ansichten anhand einer Nachrichtennummer und/oder einem Nachrichteninhalt und/oder einem Nachrichtentyp zu synchronisieren. So kann unabhängig von der Art der durchgeführten Messung eine übersichtliche Darstellung der Nachrichten erreicht werden.
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Vorzugsweise ist die Ansicht-Erzeugungseinrichtung weiterhin ausgebildet, um in den Ansichten einen Messablauf und/oder eine Messprozedur und/oder einen Quelltext und/oder eine bestanden/-nicht bestanden-Anzeige und/oder Nachrichteninhalte und/oder eine Zusammenfassung eines Messablaufs anzuzeigen. So wird eine weitere Verbesserung der Übersichtlichkeit der Darstellung erreicht, da zusätzlich zu den Nachrichten weitere Daten angezeigt und verglichen werden können.
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Die Steuereinrichtung weist bevorzugt weiterhin eine Perspektiven-Einrichtung auf, welche ausgebildet ist, um die mehreren Ansichten und ihre jeweiligen Positionen und Größen als Perspektive zu speichern, und um als Perspektiven gespeicherte Ansichten und ihre jeweiligen Positionen und Größen zu laden. Die Ansicht-Erzeugungseinrichtung ist dann weiterhin ausgebildet, um durch die Perspektiven-Einrichtung geladene Ansichten und ihre jeweiligen Positionen und Größen auf der Anzeigeeinrichtung darzustellen. So können einmal erstellte Kombinationen von Ansichten für eine spätere Verwendung gespeichert werden. Der Nutzer spart so bei einem erneuten ähnlichen Messvorgang Arbeitszeit zur erneuten Erstellung der verschiedenen Ansichten ein.
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Vorzugsweise ist die Speichereinrichtung ausgebildet, um Nachrichten unterschiedlicher Messungen und/oder unterschiedlicher Messobjekte zu speichern. Die Ansicht-Erzeugungseinrichtung ist dann weiterhin ausgebildet, um die Nachrichten unterschiedlicher Messungen und/oder unterschiedlicher Messobjekte gleichzeitig in unterschiedlichen Ansichten darzustellen. So können die Messergebnisse der verschiedenen Messungen bzw. Messobjekte sehr einfach verglichen werden.
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Die Ansicht-Erzeugungseinrichtung ist bevorzugt ausgebildet, um zumindest drei Ansichten, besonders bevorzugt zumindest vier Ansichten, mit jeweils zumindest einem Teil der darzustellenden Nachrichten zu erzeugen und mittels der Anzeigeeinrichtung darzustellen. So ist eine weitere Verbesserung der Vergleichsmöglichkeiten gegeben.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren und Computerprogramm dient zur Verarbeitung von Nachrichten. Die Nachrichten zumindest eines an zumindest einem Messobjekt durchgeführten Tests werden gespeichert. Zumindest ein Teil der Nachrichten wird eingelesen und dargestellt. Zumindest zwei Ansichten mit jeweils zumindest einem Teil der darzustellenden Nachrichten werden erzeugt und dargestellt. Die Ansichten werden dabei synchronisiert dargestellt. So können die Nachrichten übersichtlich und einfach zugänglich dargestellt werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung, in der ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist, beispielhaft beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Testgeräts;
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2 eine erste exemplarische Darstellung eines Anzeigekonzepts, welches von dem erfindungsgemäßen Testgerät eingesetzt wird;
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3 eine zweite exemplarische Darstellung eines Anzeigekonzepts, welche von einem erfindungsgemäßen Testgerät eingesetzt wird;
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4 eine erste exemplarische Darstellung der Anzeigeeinrichtung des Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Testgeräts;
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5 eine zweite exemplarische Darstellung der Anzeigeeinrichtung des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Testgeräts;
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6 eine dritte exemplarische Darstellung der Anzeigeeinrichtung des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Testgeräts, und
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7 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Zunächst wird anhand der 1 der Aufbau und die Funktionsweise eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Testgeräts erläutert. Anschließend wird mittels 2 und 3 auf mögliche Anzeigekonzepte, welche von dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Testgeräts genutzt werden, eingegangen. Daraufhin werden anhand von 4–6 mehrere beispielhafte Darstellungen der Anzeigeeinrichtung des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Testgeräts gezeigt. Abschließend wird anhand von 7 auf die Funktionsweise eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens eingegangen. Identische Elemente wurden in ähnlichen Abbildungen zum Teil nicht wiederholt dargestellt und beschrieben.
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In 1 ist ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Testgeräts 10 dargestellt. Es beinhaltet eine Anzeigeeinrichtung 11, eine Steuereinrichtung 12, eine Speichereinrichtung 17 und eine Bedienvorrichtung 18. Die Steuereinrichtung 12 beinhaltet dabei eine Anzeige-Steuereinrichtung 13, eine Ansicht-Erzeugungseinrichtung 14, eine Verarbeitungseinrichtung 15 und eine perspektiven-Einrichtung 16.
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Die Anzeigeeinrichtung 11 ist dabei mit der Anzeige-Steuereinrichtung 13 verbunden. Diese ist mit der Verarbeitungseinrichtung 15 verbunden. Die Verarbeitungseinrichtung 15 ist weiterhin mit der Ansicht-Erzeugungseinrichtung 14, der Perspektiven-Einrichtung 16 und der Speichereinrichtung 17 verbunden. Darüber hinaus ist auch die Bedienvorrichtung 18 mit der Verarbeitungseinrichtung 15 innerhalb der Steuereinrichtung 12 verbunden.
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Hier nicht dargestellt ist eine Hochfrequenzeinrichtung, mittels welcher Messungen an dem Messobjekt durchgeführt werden. Hier sind lediglich die wesentlichen Komponenten zur Nachverarbeitung aufgezeichneter Ergebnisse dargestellt. Für die Beschreibung der Funktionalität wird im Folgenden davon ausgegangen, dass die Speichereinrichtung 17 bereits eine Vielzahl von aufgezeichneten Nachrichten einer Signalisierung zwischen dem Testgerät 10 und einem Messobjekt in Form einer Logdatei beinhaltet.
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Die Steuereinrichtung 12 ist dabei ausgebildet, um zumindest einen Teil der Nachrichten aus der Speichereinrichtung 17 auszulesen und sie auf der Anzeigeeinrichtung 11 darzustellen. Das Auslesen wird dabei von der Verarbeitungseinrichtung 15 durchgeführt. Unter Zuhilfenahme der Ansicht-Erzeugungseinrichtung 14 werden gesteuert durch den Nutzer mittels der Bedienvorrichtung 18 eine oder mehrere Ansichten erzeugt und unter Zuhilfenahme der Anzeige-Steuereinrichtung 13 auf der Anzeigeeinrichtung 11 dargestellt.
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Eine Ansicht entspricht dabei einer Auswahl bestimmter Nachrichten bzw. sonstiger Informationen, welche auf der Anzeigeeinrichtung an einer bestimmten Position in einer bestimmten Größe bzw. Formatierung dargestellt werden. Der Nutzer kann dabei mittels der Bedienvorrichtung 18 auch eine Vielzahl von Ansichten unterschiedlichen Inhalts erzeugen und auf der Anzeigeeinrichtung 11 darstellen. Die gewählten Ansichten beziehen ihren Inhalt dabei aus der Logdatei, welche in der Speichereinrichtung 17 abgespeichert ist und von der Verarbeitungseinrichtung 15 eingelesen wurde.
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Zusätzlich können in der Logdatei, welche in der Speichereinrichtung 17 gespeichert ist, der durchgeführten Messung zugrundeliegende Signalisierungsabläufe und/oder Quelltexte hinterlegt sein. Auch diese werden dann von der Verarbeitungseinrichtung 15 eingelesen und können von dem Nutzer in Form von Ansichten auf der Anzeigeeinrichtung 11 dargestellt werden.
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Die Perspektiven-Einrichtung 16 dient dabei dem Speichern und Laden von Perspektiven. Eine Perspektive ist hier ein gleichzeitig darzustellender Satz von Ansichten. So können durch den Gerätehersteller bereits mehrere Perspektiven vordefiniert in der Speichereinrichtung 17 abgelegt sein. Die Perspektiveneinrichtung 16 kann diese Perspektiven aus der Speichereinrichtung 17 laden und in Zusammenarbeit mit der Ansicht-Erzeugungseinrichtung 14 auf der Anzeigeeinrichtung 11 darstellen. Die Perspektiven-Einrichtung 16 ist ebenfalls dazu ausgebildet, vom Nutzer erstellte Perspektiven zu speichern. Hierzu werden sämtliche vom Nutzer auf der Anzeigeeinrichtung 11 angeordnete Ansichten hinsichtlich ihres Inhalts und ihrer Position bzw. Formatierung gespeichert. Selbstverständlich wird hier nicht der konkret dargestellte Inhalt gespeichert, sondern lediglich die Art des dargestellten Inhalts, z.B. die dargestellte Protokoll-Ebene oder die durchgeführte Filterung. Bei einer Filterung handelt es sich hier um eine Auswahl der Nachrichten bzw. sonstiger Informationen basierend auf bestimmten Kriterien.
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Werden mehrere Ansichten auf der Anzeigeeinrichtung 11 dargestellt, so erfolgt die Darstellung dabei synchronisiert. D.h. in den Ansichten werden einander entsprechende Abschnitte der Logdatei oder weiterer Datenquellen wie z.B. den Signalisierungsablauf oder den Quelltext dargestellt. Wählt ein Nutzer eine einzelne Nachricht in einer bestimmten Ansicht aus, so wird diese Nachricht in sämtlichen weiteren dargestellten Ansichten auf der Anzeigeeinrichtung 11 automatisch markiert, sofern sie in der gewählten Ansicht dargestellt werden kann. Wird die konkret ausgewählte Nachricht in einzelnen Ansichten nicht selbst dargestellt, wird die im zeitlichen Ablauf direkt nachfolgende dargestellte Nachricht markiert. Hierauf wird anhand von 2–6 näher eingegangen. Alternativ kann auch eine Darstellung der konkret ausgewählten Nachricht in einer Ansicht erfolgen, welche die Nachricht gemäß ihrer Filterung nicht darstellen würde. In diesem Fall bietet sich eine farbliche Abhebung dieser Nachricht in der Ansicht an.
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Darüber hinaus ist es möglich, gleichzeitig Ansichten basierend auf unterschiedlichen Logdateien, d.h. unterschiedlichen Messungen und/oder unterschiedlichen Messobjekten darzustellen. Auch hier kann die Darstellung synchronisiert erfolgen. Selbstverständlich ist eine Synchronisierung in diesem Fall nicht auf die Nachrichtennummer oder den Zeitstempel fokussiert, sondern auf den Inhalt der Nachrichten. Hierauf wird insbesondere anhand von 3 und 6 näher eingegangen. Selbstverständlich kann die Synchronisierung auch abgeschaltet werden, wenn unabhängige Stellen verschiedener Ansichten verglichen werden sollen.
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In 2 ist ein erstes Anzeigekonzept dargestellt. In einer Logdatei 50 sind Nachrichten MSG1, MSG2, MSG3, ..., MSGn gespeichert. Diese Nachrichten entsprechen einem vollständigen Signalisierungsablauf zwischen einem Messobjekt und dem Testgerät. Diese Nachrichten stammen alle aus einer Messung. Zusätzlich können hier natürlich neben den Nachrichten wie zuvor beschreiben weitere Informationen gespeichert sein.
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Basierend auf der Logdatei 50 werden Ansichten 51, 52 und 53 generiert. Die Ansichten 51–53 entsprechen dabei unterschiedlichen Protokoll-Ebenen. Die Ansicht 51 enthält dabei keine Nachrichten, sondern übergeordnete Prozeduren, welche jeweils einem Signalisierungsabschnitt bestehend aus mehreren Nachrichten entsprechen. Die Ansicht 52 zeigt Nachrichten einer bestimmten Protokoll-Ebene. Auch die Ansicht 53 zeigt Nachrichten einer bestimmten Protokoll-Ebene. Weiterhin wird eine Ansicht 54 basierend auf dem der Messaufgabe zugrundeliegenden Quelltext dargestellt. Diese Ansicht enthält mehrere Zeilen des Quelltextes.
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Dabei werden einander entsprechende Nachrichten, bzw. Prozeduren, bzw. Code-Zeilen der Ansichten 51–54 markiert dargestellt. Hat der Nutzer beispielsweise in Ansicht 52 die Nachricht MSG23 ausgewählt, so wird automatisch in Ansicht 51 die Prozedur PROC2 ausgewählt, da die Nachricht MSG23 im Rahmen dieser Prozedur erzeugt wurde. Darüber hinaus wird automatisch in Ansicht 53 die Nachricht MSG806 ausgewählt und markiert, da diese in der dortigen Darstellung der Nachricht MSG23 am nächsten ist. Weiterhin wird automatisch in Ansicht 54 die Codezeile LIN 3 ausgewählt, da sie der Erzeugung der Nachricht MSG23 am nächsten kommt.
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In den Ansichten kann ein Logfile somit auf verschiedenen Abstraktionsniveaus dargestellt werden, Z.B. kann eine Ansicht zur Übersicht dienen während eine weitere Ansicht Details darstellt. So könnte beispielsweise ein Inhaltsverzeichnis einer Logdatei in einer Ansicht dargestellt werden. Die ermöglicht einen raschen Überblick über die maßgeblichen Signalisierungsschritte.
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Die einzelnen Ansichten 51–54 können dabei durch den Testgerätehersteller vorgegeben sein. Alternativ kann der Nutzer die Ansichten nach seinen Bedürfnissen anpassen oder sogar die gesamte Perspektive – die Kombination der Ansichten in ihrer Position, Formatierung und in ihrem Inhalt – neu erstellen.
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In 3 ist ein zweites Anzeigekonzept dargestellt. Hier werden Ansichten 62–65 basierend auf zwei unterschiedlichen Logdateien 60, 61 erstellt. Die Logdateien 60, 61 entstammen dabei unterschiedlichen Messungen mit optional unterschiedlichen Messobjekten. Die Ansichten 62 und 63 entstammen dabei der Logdatei 60. Die Ansichten 64, 65 entstammen der Logdatei 61. Auf den genauen Inhalt der Ansichten 62–65 wird hier nicht näher eingegangen. Hier soll lediglich verdeutlicht werden, dass in einer Perspektive, welche hier die Ansichten 62–65 enthält auch Ansichten, welche aus unterschiedlichen Logdateien generiert wurden, dargestellt werden können.
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Innerhalb jeder einzelnen Logdatei 60, 61 erfolgt die Synchronisierung jedoch zunächst nach der Nachrichtennummer bzw. dem Zeitstempel. D.h. wird in Ansicht 62 eine bestimmte Ansicht ausgewählt, so wird zunächst versucht, die bestimmte Nachricht auch in der Ansicht 63 darzustellen.
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Nachdem eine entsprechende Nachricht aus der Logdatei 61 ermittelt wurde, wird diese Nachricht in sämtlichen Ansichten 64, 65, welche aus der zweiten Logdatei 61 generiert werden, dargestellt. D.h. die Ansichten 64 und 65 zeigen nach Möglichkeit dieselbe Nachricht.
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Auch hier ist selbstverständlich eine Darstellung von Inhalten, welche nicht Nachrichten entsprechen, denkbar. In diesem Fall werden auch hier in den jeweiligen Ansichten Elemente ausgewählt und dargestellt, welche der entsprechenden Nachricht möglichst nahe kommen.
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Auch hier erfolgt die Darstellung synchronisiert. Eine Synchronisierung auf die Nachrichtennummer oder den Zeitstempel ist hier jedoch wenig hilfreich. Somit erfolgt hier die Synchronisierung basierend auf dem Nachrichteninhalt bzw. dem Nachrichtentyp. Wird z.B. in der Ansicht 62 eine Nachricht ausgewählt, welche der Herstellung einer Verbindung dient, so werden alle anderen Ansichten 63–65 nach einer möglichst entsprechenden Nachricht durchsucht und diese in der jeweiligen Ansicht 63–65 dargestellt.
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Zusätzlich zu der Synchronisierung auf die entsprechende Nachricht kann auch eine Synchronisierung hinsichtlich der Darstellung erfolgen. So können z.B. Filtereinstellungen, welche den Abstraktionsgrad bzw. die Informationstiefe einstellen angeglichen werden. Werden beispielsweise in einer ersten Ansicht Nachrichten einer Protokollebene „Layer 3“ dargestellt, erfolgt nach einer Synchronisierung auch in einer zweiten Ansicht einer anderen Logdatei eine auf die Protokolleebene „Layer 3“ gefilterte Darstellung. In 4 ist ein beispielhafter Inhalt der Anzeigeeinrichtung 11 des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Testgeräts dargestellt. Die Anzeigeeinrichtung 11 zeigt hier eine Menüleiste 20, eine erste Ansicht 21, eine zweite Ansicht 22, eine dritte Ansicht 23 und eine vierte Ansicht 24. Mittels der Menüleiste 20 ist es dem Benutzer möglich, Einstellungen an dem Testgerät vorzunehmen. Die Ansichten 21–24 weisen unterschiedliche Größen und Positionen und Inhalte auf. Diese sind jeweils von dem Nutzer mittels der Bedienvorrichtung 18 einstellbar.
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Die Ansicht 21 zeigt eine Nachrichtentabelle. Dabei zeigt die erste Spalte unter der standardgemäßen Bezeichnung „Id“ die Nachrichtennummer. Jede Nachricht ist dabei entsprechend ihrem Zeitstempel aufsteigend und eindeutig nummeriert. Die markierte Nachricht 25 weist dabei die Nachrichtennummer 11846 auf.
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In der zweiten Spalte ist aufgeführt, zu welcher Protokoll-Ebene die Nachricht gehört. Dies ist standardkonform mit dem Begriff „Layer“ bezeichnet. In der Spalte „SAP“ sind weitere Statusinformationen bezüglich der Nachricht angezeigt. Die Spalte „Service“ zeigt dabei Untergruppierungen der Nachricht innerhalb einer Protokoll-Ebene. Die Spalte „PRI“ zeigt den Nachrichtentyp der Nachricht. Dabei kann eine Nachricht vier verschiedene Typen haben. Die Abkürzung „REQ“ deutet auf eine Anfrage hin. Die Abkürzung „CNF“ ist eine Bestätigungsnachricht. Die Abkürzung „IND“ deutet auf Statusinformationen hin. Die Abkürzung „RSP“ wird nur innerhalb des Testgeräts verwendet und ist nicht protokollrelevant. In der Spalte „PDU“ werden schließlich zu einzelnen Nachrichten Hinweise auf deren Inhalt angezeigt.
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In der Ansicht 21 wurde eine Filterung der Nachrichten durchgeführt. Dies ist im oberen Bereich der Ansicht 21 erkennbar. Somit werden hier nur Nachrichten dargestellt, welche dem LTE-Standard entsprechen. Dies führt dazu, dass die Liste der Nachrichten Lücken in den Nachrichtennummern aufweist. Die dazwischenliegenden, hier nicht dargestellten Nachrichten entsprechen nicht der hier ausgewählten Filterung.
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Die Ansicht 22 zeigt in einer Baum-Ansicht den gesamten Inhalt der aktuellen Nachricht. Die aktuelle Nachricht ist in der ersten Ansicht 21 ausgewählt und somit fett dargestellt.
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Die Ansicht 23 zeigt dabei eine bestanden/nicht bestanden-Darstellung. Dabei sind einzelne Schritte des Testablaufs, welche in der ersten Spalte nummeriert sind, mit einer Ampeldarstellung versehen. Sofern ein erwünschtes Resultat eingetreten ist, wird die Ampeldarstellung grün eingefärbt. Ist dagegen ein unerwünschtes Resultat aufgetreten, so wird die Ampeldarstellung rot eingefärbt. Die in der ersten Ansicht 21 ausgewählte Nachricht 25 wird hier selbst nicht dargestellt, da ihr keine eigene Ampeldarstellung zugeordnet ist. Um jedoch die Synchronisierung so gut wie möglich umzusetzen, springt die Markierung in der dritten Ansicht 23 auf die möglichst nahe nach der Nachrichtennummer der Nachricht 25 liegende Nachricht. Die ist hier die Nachricht mit der Nachrichtennummer 12029. Der Nutzer kann hier somit einfach erkennen, ob der entsprechende Schritt im Messablauf, zu welchem die Nachricht 25 in der ersten Ansicht 21 gehört, erfolgreich verlaufen ist.
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Die vierte Ansicht 24 zeigt schließlich ein Nachrichten-Sequenz-Diagramm. Dabei ist in der linken Spalte das Messobjekt angezeigt, während in der rechten Spalte das Kommunikationsnetzwerk angezeigt ist. Die zwischen diesen beiden Teilnehmern hin und herlaufenden Nachrichten sind in ihrer zeitlichen Abfolge von oben nach unten dargestellt. Auch hier ist die Nachricht 26 mit der Nachrichtennummer 11846 hervorgehoben dargestellt. Diese Nachricht entspricht der Nachricht 25 aus der ersten Ansicht. Auch hier erfolgt eine Filterung der dargestellten Nachrichten. Somit ist auch hier die Sequenz der Nachrichtennummern nicht durchgehend. Die Pfeile an den individuellen Nachrichten zeigen die Flussrichtung der Nachricht an.
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In 5 ist eine weitere Darstellung der Anzeigeeinrichtung 11 bei dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Testgeräts gezeigt. Auch hier zeigt die Anzeigeeinrichtung eine Menüleiste 20. Darüber hinaus sind eine erste Anzeige 30 und eine zweite Anzeige 31 gezeigt. Beide Anzeigen 30, 31 zeigen dabei eine identische Logdatei, d.h. zeigen den Ablauf derselben Messung. Die beiden Ansichten 30, 31 sind jedoch mit unterschiedlichen Filtern ausgestattet. So zeigt die erste Ansicht 30 lediglich Nachrichten, welche dem LTE-Standard entsprechen. Die zweite Ansicht 31 zeigt dagegen eine abweichende Auswahl von Nachrichten an. Wird nun in der ersten Ansicht eine Nachricht 32, welche die Nachrichtennummer 11846 aufweist, ausgewählt, so springt die zweite Ansicht 31 zu derselben Nachricht. Da diese Nachricht jedoch von der zweiten Ansicht nicht dargestellt wird, springt die zweite Ansicht 31 zu der Nachricht, welche der angefragten Nachricht möglichst nahe ist. Hierbei handelt es sich um die hervorgehobene Nachricht 33 mit der Nachrichtennummer 11839.
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In 6 ist eine dritte exemplarische Darstellung der Anzeigeeinrichtung 11 des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Testgeräts dargestellt. Auch hier zeigt die Darstellung eine Menüleiste 20. Darüber hinaus sind eine erste Ansicht 40 und eine zweite Ansicht 41 übereinander dargestellt. Die Ansicht 40 zeigt dabei einen Ausschnitt aus einer Nachrichtenliste einer ersten Logdatei. Die Ansicht 41 dagegen zeigt einen Ausschnitt aus einer zweiten Logdatei. D.h. die beiden Ansichten 40, 41 zeigen Ausschnitte aus unabhängigen Messungen. Diese Messungen können dabei am gleichen Messobjekt oder an verschiedenen Messobjekten durchgeführt sein. Die Nachrichtennummern in den beiden Ansichten 40, 41 stehen somit miteinander nicht im Zusammenhang. D.h. eine Synchronisation der Ansichten 40, 41 anhand der Nachrichtennummern ist nicht zielführend. Somit erfolgt die Synchronisation 4 basierend auf dem Inhalt bzw. Typ der ausgewählten Nachricht. Wird in der ersten Ansicht 40 die Nachricht 42, welche die Nachrichtennummer 11846 aufweist, ausgewählt, so wird zunächst der Nachrichtentyp bzw. der Inhalt der Nachricht ermittelt. Bei der Nachricht 42 ist der Eintrag in der Spalte „Auxiliary“ am aussagekräftigsten. Es wird somit nun in der Ansicht 41 nach einer Nachricht mit dem entsprechenden Eintrag gesucht. Diese Nachricht 44, hier mit der Nachrichtennummer 19827 weist den identischen Eintrag auf und wird somit als entsprechende Nachricht betrachtet und hervorgehoben.
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7 zeigt schließlich ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens. In einem ersten Schritt 70 wird eine Logdatei geladen. Dabei werden sämtliche oder lediglich ein Teil der in der Logdatei enthaltenen Nachrichten eingelesen. In einem zweiten Schritt 71 wählt ein Nutzer eine darzustellende Ansicht aus. Dies kann z.B. ein Nachrichtensequenzdiagramm, wie in 4 dargestellt sein. In einem dritten Schritt 72 ordnet der Nutzer mittels einer Bedienvorrichtung die Ansicht auf der Anzeigeeinrichtung an. Dabei legt er auch die Position und Größe der Ansicht fest. Wünscht der Nutzer weitere Ansichten dieser Logdatei, so fährt er im Schritt 71 fort.
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Hat der Nutzer sämtliche gewünschte Ansichten dieser Logdatei auf der Anzeigeeinrichtung angeordnet, so kann er mit dem ersten Schritt 70 fortfahren und eine weitere Logdatei laden. Auch ein abwechselnder Rücksprung zu den Schritten 70 und 71 ist möglich. Sobald der Nutzer sämtliche Ansichten sämtlicher zu betrachtender Logdateien auf der Anzeigeeinrichtung angeordnet hat, fährt er mit einem vierten Schritt 73 fort. In diesem Schritt wählt der Nutzer eine Nachricht in einer der dargestellten Ansichten aus. Automatisch werden anschließend in einem fünften Schritt 74 sämtliche dargestellte Ansichten mit der Ansicht, in welcher der Nutzer die Nachricht ausgewählt hat synchronisiert. D.h. sofern genau die ausgewählte Nachricht bei dem jeweiligen Filtereinstellungen der Ansichten darstellbar ist, so springt die Ansicht auf genau diese Nachricht und zeigt sie an. Ist jedoch genau diese Nachricht vor der jeweiligen Ansicht nicht darstellbar, weil sie wegen der Filtereinstellungen ausgeblendet ist, so springt die jeweilige Ansicht zu einer möglichst naheliegenden Nachricht, vorteilhafterweise zu einer möglichst naheliegenden nachfolgenden Nachricht. Kann die ausgewählte Nachricht nicht dargestellt werden, weil sie nicht aus derselben Logdatei stammt, so springt die jeweilige Ansicht zu einer möglichst nahekommenden Nachricht basierend auf dem Nachrichtentyp oder dem Nachrichteninhalt. Ebenso wird verfahren, wenn die Ansicht keine Nachrichten, sondern alternativ einen Quelltext oder sonstige Informationen anzeigt. Auch dann wird automatisiert zu möglichst naheliegenden Informationen gesprungen.
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Nach der Synchronisierung kann der Nutzer selbstverständlich mit dem Laden einer neuer Logdatei oder anderen Informationsquelle im ersten Schritt 70 fortfahren. Alternativ kann er aber auch im zweiten Schritt 71 oder im dritten Schritt 72 oder im vierten Schritt 73 fortfahren. Fährt er im dritten Schritt 73 fort, so kann er eine bereits platzierte Ansicht erneut auf der Anzeigeeinrichtung verschieben und ihre Größe verändern.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Selbstverständlich können sämtliche unterschiedliche Protokolle in Kommunikationssystemen untersucht werden. Eine Einschränkung auf das LTE-Protokoll besteht nicht. Auch können die Logdateien selbstverständlich von einem zentralen Speicher in einem Kommunikationsnetzwerk geladen werden. D.h. die Speichereinrichtung ist dann mittels des Kommunikationsnetzwerks mit dem übrigen Messgerät verbunden. Alle vorstehend beschriebenen Merkmale oder in den Figuren gezeigten Merkmale sind im Rahmen der Erfindung beliebig vorteilhaft miteinander kombinierbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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