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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lichtmodul einer Beleuchtungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Unter einem Lichtmodul wird in dem vorliegenden Zusammenhang die eigentlich lichtaussendende Einheit einer Beleuchtungseinrichtung verstanden, welche die gewünschte Abstrahllichtverteilung abgibt.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedenartige Beleuchtungseinrichtungen für Kraftfahrzeuge bekannt. Hierbei wird insbesondere zwischen Scheinwerfern und Leuchten unterschieden. Scheinwerfer dienen in erster Linie der Ausleuchtung der Fahrbahn im Vorfeld des Fahrzeuges, jedoch auch der Verkehrsicherheit durch Sichtbarmachung des Fahrzeuges für andere Verkehrsteilnehmer. Dementsprechend sind Scheinwerfer in der Regel im Frontbereich eines Fahrzeugs angeordnet. Leuchten hingegen dienen überwiegend der Verkehrssicherheit durch Sichtbarmachung des Fahrzeugs für andere Verkehrsteilnehmer. Leuchten finden als Frontleuchten im Frontbereich des Fahrzeugs (zum Beispiel Positionslicht, Blinklicht) oder als Heckleuchten im Heckbereich des Fahrzeugs (zum Beispiel als Bremslicht, Rückleuchte, Blinklicht) Verwendung. Auch seitliche Leuchten, beispielsweise als Seitenmarkierungslicht sind bekannt.
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Die mit einer Beleuchtungseinrichtung zu erzeugende Abstrahllichtverteilung soll je nach Anwendungsgebiet bestimmte, in der Regel gesetzlich vorgegebene, charakteristische Intensitätsverläufe aufweisen. Mit Scheinwerfern soll insbesondere eine abgeblendete Lichtverteilung (Abblendlicht, Nebellicht) mit einer charakteristischen Hell-Dunkel-Grenze oder eine Fernlicht-Lichtverteilung mit spotartig ausgeleuchteten Bereichen abgegeben werden. Im Bereich der Leuchten sind auch Abstrahllichtverteilungen erwünscht, welche eine Ausleuchtung über gekrümmt verlaufende, bandartige Querschnitte aufweisen. Ebenso können teppichartige oder fächerartige Lichtverteilungen für Leuchten erwünscht sein. Diese weisen beispielsweise eine laterale Ausdehnung auf, welche die Dicke des Lichtteppichs beziehungsweise des Lichtfächers deutlich übersteigt.
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Um auch Abstrahllichtverteilungen mit derartig unkonventionellem, räumlichen Verlauf zu erzeugen, sind meist vergleichsweise aufwändige Anordnungen mit mehreren Linsen, mit Lichtleitern, mit Prismen und/oder mit einer Vielzahl von Reflektoren erforderlich. Solche Lösungen sind aufgrund der Vielzahl der Komponenten und der Komplexität des Aufbaus oftmals teuer und beanspruchen viel Bauraum.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lichtmodul bereitzustellen, mit welchem sich auf einfache und kostengünstige Weise auch unkonventionelle Abstrahllichtverteilungen erzielen lassen und welches wenig Bauraum beansprucht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Lichtmodul gemäß dem Anspruch 1 gelöst, welches mindestens eine Lichtquelle zum Aussenden von Licht und eine der Lichtquelle zugeordnete Primäroptik zum Bündeln des ausgesandten Lichts zu einer Primärlichtverteilung aufweist. Außerdem weist das Lichtmodul einen Reflektor auf, welcher derart ausgebildet und angeordnet ist, dass die Primärlichtverteilung der Primäroptik in eine Abstrahllichtverteilung des Lichtmoduls umlenkbar oder formbar ist.
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Dabei umfasst die Primäroptik ein Linsenelement, welches als Sektor eines durch Rotation einer gedachten Rotationsbasisfläche um eine Rotationsachse gebildeten, gedachten Rotationskörpers ausgebildet ist. Dabei ist die Rotationsbasisfläche derart ausgestaltet, dass das Linsenelement eine der Rotationsachse zugewandte, sich um die Rotationsachse wölbende Lichteintrittsfläche und eine bezüglich der Rotationsachse nach radial außen weisende Lichtaustrittsfläche aufweist. Der Reflektor weist wenigstens eine Reflektorzone auf, welche als Abschnitt der Oberfläche eines gedachten, um eine Rotationsachse rotationssymmetrischen, zugeordneten Kreiskegels ausgebildet ist. Die Symmetrieachse des Kreiskegels verläuft parallel zur Rotationsachse des Linsenelements. Der gedachte Kreiskegel ist insofern als gerader Kreiskegel ausgebildet, dessen Höhenstrecke entlang seiner Symmetrieachse verläuft.
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Da das Linsenelement als Sektor eines Rotationskörpers ausgebildet ist und sich um die Rotationsachse wölbt, kann ein vergleichsweise großer Raumwinkelbereich erfasst werden. Insbesondere kann sich das Linsenelement um den gesamten, zur Lichtabgabe wirksamen Abschnitt der Lichtquelle wölben. Dabei werden die optischen Eigenschaften des Linsenelements durch die Ausgestaltung der Rotationsbasisfläche bestimmt. Wollte man mit einer konventionellen Linse den von der konventionellen Linse erfassten Raumwinkelbereich in Bezug auf eine Lichtquelle vergrößern, so müsste mit der lateralen Ausdehnung der Linse auch die Dicke der Linse vergrößert werden, um die optischen Eigenschaften beizubehalten. Dies würde die Herstellung der Linse verteuern und die Linse schwerer machen. Das Linsenelement des erfindungsgemäßen Lichtmoduls hingegen kann vergleichsweise dünnwandig und damit leicht ausgebildet werden. Außerdem erfolgt aufgrund der geringen Wandstärke eine geringere Dämpfung des Lichts und ermöglicht so ein Lichtmodul mit hoher optischer Effizienz.
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Unter einem Rotationskörper wird im vorliegenden Zusammenhang ein Körper verstanden, der durch Rotation einer erzeugenden ebenen Kurve – hier die Rotationsbasisfläche – um die Rotationsachse gebildet wird. Aus dem rotationssymmetrischen Körper wird das Linsenelement als Ausschnitt gebildet, welcher die Rotationsachse enthält (Sektor). Insbesondere ist dieser Sektor von zwei sich entlang der Rotationsachse schneidenden Sektorebenen begrenzt, welche einen Sektorwinkel einschließen. Der Sektorwinkel beträgt vorzugsweise zwischen 90 und 270°, insbesondere 180°. Der Begriff Sektor umfasst jedoch auch den vollständigen Sektor, das heißt das Linsenelement kann auch als vollständiger Rotationskörper um die Rotationsachse ausgebildet sein.
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Mit dem Linsenelement kann aus dem Licht der Lichtquelle ein sich im Wesentlichen senkrecht zur Rotationsachse erstreckender Lichtteppich beziehungsweise Lichtfächer erzeugt werden, dessen Dicke durch die Ausdehnung der Rotationsbasisfläche entlang der Rotationsachse bestimmt wird. Insofern ist das Linsenelement von einer der Rotationssymmetrieachse zugewandten Lichteintrittsfläche und einer bezüglich der Rotationssymmetrieachse radial außen liegenden Lichtaustrittsfläche derart begrenzt, dass die von einer gedachten, im Bereich der Lichteintrittsfläche auf der Rotationsachse angeordneten Punktlichtquelle ausgestrahlte Lichtverteilung in ein Ausgangslichtbündel umgeformt wird, welches innerhalb eines von rotationssymmetrisch um die Rotationsachse verlaufenden Kegelmantelflächen begrenzten Raumbereichs liegt. Durch geeignete Ausgestaltung der Rotationsbasisfläche kann erreicht werden, dass die Ausgangslichtbündel innerhalb zweier paralleler Ebenen liegen, welche sich senkrecht zur Rotationsachse erstrecken.
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Die ausgedehnte Primärlichtverteilung kann mit einem räumlich begrenzten Reflektor mittels der gezielt angeordneten Reflektorzonen in die gewünschte Abstrahllichtverteilung umgelenkt werden. Insofern können die Reflektorzonen gezielt ausgeschnitten werden, womit Bauraum eingespart werden kann. Die Abstrahllichtverteilung zeichnet sich dann durch im Wesentlichen parallele Lichtstrahlen über einen durch die Anordnung der verschiedenen Reflektorzonen erleuchteten Querschnitt aus.
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Vorzugsweise überdeckt der Reflektor mit seinen Reflektorzonen nur solche räumlichen Bereiche, in welche die Primärlichtverteilung im Betrieb des Lichtmoduls abgestrahlt wird.
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Um ein Linsenelement mit den gewünschten Eigenschaften zu erzielen, kann die Rotationsbasisfläche von einer der Rotationsachse zugewandten Innengrenzlinie derart begrenzt sein, dass bei Rotation eine der Rotationsachse zugewandte Lichteintrittsfläche gebildet wird. In der von der Rotationsachse abgewandten Richtung wird die Rotationsbasisfläche von einer bezüglich der Rotationsachse insbesondere konvex verlaufenden Außengrenzlinie derart begrenzt, dass das Linsenelement eine bezüglich der Rotationsachse radial außen liegende Lichtaustrittsfläche aufweist. Somit hat die Lichtaustrittsfläche in Schnitten, welche die Rotationsachse enthalten, einen konvexen Verlauf. Die Lichteintrittsfläche wölbt sich um die Rotationsachse.
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Das Linsenelement ist vorzugsweise aus einem optisch wirksamen Linsenmaterial ausgebildet, beispielsweise ein transparentes Material mit größerer optischer Dichte (größerem Brechungsindex) als Luft. In Frage kommen insbesondere Glas oder Kunststoffe, wie Acrylglas oder Polycarbonat. Insbesondere die Letztgenannten können kostengünstig und mit hoher Präzision im Spritzgussverfahren verarbeitet werden.
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Die Lichtquelle kann als Glühlampe mit einer ausgestreckten Glühwendel ausgebildet sein. Insbesondere ist eine solche Lichtquelle derart angeordnet, dass die Erstreckungsrichtung der Glühwendel parallel zur Rotationsachse verläuft, oder sich die Glühwendel auf der Rotationsachse erstreckt. Denkbar ist auch die Verwendung einer Halbleiterlichtquelle, insbesondere LED mit einer im Wesentlichen ebenen Lichtabstrahlfläche. Die LED kann dann derart angeordnet sein, dass sich die Lichtabstrahlfläche entlang der Rotationsachse erstreckt oder die Rotationsachse durch die Lichtabstrahlfläche verläuft. Eine LED strahlt in der Regel in einen Halbraum nach dem Lambert'schen Gesetz ab. In diesem Fall kann es ausreichend sein, dass sich das Linsenelement nur in dem Abstrahlbereich der LED erstreckt. Insofern kann ein den halben Rotationskörper umfassender Sektor gewählt werden.
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In Schnitten, welche die Rotationsachse enthalten, ist das Linsenelement vorzugsweise in der von der Rotationsachse weg weisenden Richtung von einer bezüglich der Rotationsachse konvex verlaufenden Außengrenzlinie begrenzt. Insofern ist die Lichtaustrittsfläche in Schnitten durch die Rotationsachse konvex. Die Lichteintrittsfläche kann ebenfalls bezüglich der Rotationsachse konvex gekrümmt sein, das heißt die Rotationsbasisfläche ist in diesem Fall auf ihre der Rotationsachse zugewandten Seite von einer konkaven Innengrenzlinie begrenzt. In diesem Fall ist die Rotationsbasisfläche in der Art einer konkav-konvexen Linsenfläche ausgebildet. Die Lichteintrittsfläche kann jedoch auch gerade sein, das heißt die Rotationsbasisfläche als plankonvexer Querschnitt ausgebildet sein. Denkbar ist auch eine Rotationsbasisfläche, welche als bikonvexer Sammellinsenquerschnitt ausgebildet ist.
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Vorzugsweise ist die Rotationsbasisfläche spiegelsymmetrisch zu einer Basissymmetrieachse ausgebildet, wobei die Basissymmetrieachse senkrecht zu der Rotationssymmetrieachse verläuft und diese in einem optischen Zentrum schneidet. Die Rotationsbasisfläche ergibt sich stets als Querschnitt des Linsenelements in jeder Schnittebene, welche die Rotationsachse enthält. Insofern ist auch das Linsenelement spiegelsymmetrisch zu einer Basissymmetrieebene ausgebildet, wobei diese Basissymmetrieebene senkrecht zu der Rotationsachse verläuft. Die Basissymmetrieebene wird durch Rotation der Basissymmetrieachse um die Rotationsachse definiert. Der Schnittpunkt von Basissymmetrieachse beziehungsweise Basissymmetrieebene mit der Rotationsachse definiert das optische Zentrum der Anordnung.
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Die Rotationsbasisfläche kann abschnittsweise linsenartig oder linsenförmig ausgebildet sein, jedoch auch zumindest abschnittsweise linear verlaufende Begrenzungslinien aufweisen. Denkbar ist auch, dass die Rotationsbasisfläche abschnittsweise aneinander anstoßende lineare und konvex gekrümmte Begrenzungslinien aufweist. Die Rotationsbasisfläche kann abschnittsweise von einem Kreisbogen begrenzt sein, welcher durch einen Kreisradius und ein Kreiszentrum charakterisiert ist. Insbesondere liegt das Kreiszentrum auf der Rotationsachse des Linsenelements oder zwischen der Rotationsachse und dem Linsenelement. Denkbar ist auch, dass das Kreiszentrum auf der der Rotationsbasisfläche gegenüberliegenden Seite in Bezug auf die Rotationsachse liegt.
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Die Lichtquelle ist vorzugsweise in dem optischen Zentrum angeordnet, welche sich durch Schnitt der Rotationsachse mit der Basissymmetrieebene beziehungsweise der Basissymmetrieachse ergibt. Das Lichtmodul engt das von diesem optischen Zentrum ausgehende divergierende Licht einer gedachten Punktlichtquelle in einen von parallelen kegelmantelartigen Ebenen Raumbereich ein. Ist die Lichtquelle als LED ausgebildet, so liegt das optische Zentrum vorzugsweise auf der Lichtabstrahlfläche. Handelt es sich um eine als Glühlampe mit ausgestreckter Glühwendel ausgebildete Lichtquelle, so verläuft die Glühwendel vorzugsweise entlang der Rotationsachse und durch das optische Zentrum.
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Wie erläutert ist die Rotationsbasisfläche des Linsenelements vorzugsweise spiegelsymmetrisch zu der genannten Basissymmetrieachse ausgebildet. Charakteristisch für das Linsenelement ist dann, dass die Rotationsbasisfläche derart ausgebildet ist, dass eine durch Rotation der symmetrischen Rotationsbasisfläche um ihre Basissymmetrieachse erzeugte gedachte Basislinse ebenfalls definierte refraktive optische Eigenschaften aufweist (sofern die Basislinse aus einem optisch wirksamen Linsenmaterial gefertigt werden würde). Insbesondere weist diese gedachte Basislinse lichtbündelnde Eigenschaften auf, wobei der Basislinse eine Brennweite derart zugeordnet ist, dass der zugehörige Brennpunkt auf der Rotationsachse, insbesondere in dem optischen Zentrum liegt. Insofern weist die gedachte Basislinse insbesondere Eigenschaften einer Basissammellinse auf, deren Brennpunkt im optischen Zentrum liegt.
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Denkbar ist jedoch auch, dass der gedachten Basislinse eine Brennweite derart zugeordnet ist, dass der zugehörige Brennpunkt zwischen der Basislinse und der Rotationsachse liegt. Ebenso kann der Brennpunkt auf der der Basislinse gegenüberliegenden Seite in Bezug auf die Rotationsachse liegen.
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Je nach Wahl der Brennweite der Basislinse erzeugt das durch Rotation erzeugte Linsenelement verschiedenartige Primärlichtverteilungen aus dem Licht einer gedachten, auf der Rotationsachse im optischen Zentrum angeordneten Punktlichtquelle oder sonstigen divergierende Lichtbündel ausstrahlenden Lichtquelle. Liegt beispielsweise der Brennpunkt in dem optischen Zentrum, so wird das Licht einer im optischen Zentrum angeordneten Punktlichtquelle in eine Primärlichtverteilung aus parallel zueinander und senkrecht zur Rotationsachse verlaufenden Lichtstrahlen umgeformt. Die Dicke dieser fächerartigen Primärlichtverteilung wird durch die Ausdehnung des Linsenelements entlang der Rotationsachse bestimmt. Liegt der genannte Brennpunkt hingegen zwischen der Basislinse und dem optischen Zentrum, so bündelt das Linsenelement das von einer gedachten Punktlichtquelle im optischen Zentrum ausgestrahlte Licht in einer um die Rotationsachse verlaufenden Brennkreislinie beziehungsweise einem Abschnitt dieser Brennkreislinie. Liegt der Brennpunkt in Bezug auf das optische Zentrum auf der der Basislinie gegenüberliegenden Seite, so lenkt das Linsenelement das Licht einer im optischen Zentrum angeordneten Punktlichtquelle in ein divergierendes Ausgangslichtbündel mit verringertem Divergenzwinkel um.
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Eine weitere Ausgestaltung ergibt sich dadurch, dass die Rotationsbasisfläche derart ausgestaltet ist, dass ein gedachter Rotationskörper der Rotationsbasisfläche um die Basissymmetrieachse lichtbündelnde Eigenschaften einer Basislinse aufweist, welcher derart ausgebildet ist, dass mit dieser gedachten Basislinse ein von dem optischen Zentrum ausgehendes divergierendes Lichtbündel in einem konzentrisch um die Basissymmetrieachse der gedachten Basislinse verlaufenden Brennkreis brennkreisbündelbar ist. Die gedachte Basislinse würde insofern divergierendes Licht einer Punktlichtquelle auf einen Brennkreis bündeln. Das aus der entsprechenden Rotationsbasisfläche gebildete Linsenelement hat dann die Eigenschaft, dass Licht, welches von einer gedachten Lichtquelle auf der Rotationsachse im Bereich der Lichteintrittsfläche ausgeht, in zwei getrennte, jeweils durch von der Rotationsachse ausgehenden Kegelmantelflächen begrenzte Raumbereiche gebündelt wird. Dieses Linsenelement kann daher zur Erzeugung einer Lichtverteilung in der Art eines zweilagigen Fächers verwendet werden. Die beiden Lagen des Fächers sind dabei entlang der Rotationsachse hintereinander angeordnet.
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Definiert die genannte Basislinse darüber hinaus auch einen Brennpunkt auf der zugeordneten Basissymmetrieachse, so wird durch das durch Rotation der zugehörigen Rotationsbasisfläche gewonnene Linsenelement das Licht einer gedachten Punktlichtquelle auf der Rotationsachse in eine Lichtverteilung mit drei entlang der Rotationsachse hintereinanderliegenden, fächerartigen Lichtbündeln umgelenkt. Insofern können mit dieser Ausgestaltung drei hintereinanderliegende Lichtteppiche beziehungsweise Lichtfächer mit variabler Dicke entlang der Rotationsachse erzeugt werden (dreilagiger Lichtfächer).
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Die Rotationsbasisfläche ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass ein von der Rotationsachse, insbesondere von dem optischen Zentrum, ausgehendes divergierendes Lichtbündel, welches auf die Lichteintrittsfläche trifft, in ein Ausgangslichtbündel aus Lichtstrahlen umgelenkt wird, welche in Schnittebenen, die die Rotationsachse enthalten, parallel verlaufen. Ein derartiges Linsenelement dient insofern zur Erzeugung eines Lichtfächers oder Lichtteppichs mit konstanter Dicke und Dichte. Denkbar ist jedoch auch, dass divergierende, von der Rotationsachse ausgehende Lichtbündel in ein Ausgangslichtbündel aus Lichtstrahlen umgelenkt werden, welche in den die Rotationsachse enthaltenen Schnittebenen konvergieren. Schließlich ist auch denkbar, dass die Lichtstrahlen des Ausgangslichtbündels ebenfalls divergieren, jedoch der Divergenzwinkel der Lichtstrahlen in solchen Schnittebenen, welche die Rotationsachse enthalten, betragsmäßig geringer als der Divergenzwinkel des von der Rotationsachse ausgehenden Lichtbündels ist.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des Lichtmoduls ergibt sich dadurch, dass der Reflektor wenigstens eine Reflektorzone aufweist, wobei die Symmetrieachse des der Reflektorzone wie vorstehend erläutert zugeordneten Kreiskegels auf der Rotationsachse des Linsenelements verläuft. Bei dieser Ausgestaltung sind daher sowohl das Linsenelement, als auch die genannte Reflektorzone zumindest abschnittsweise rotationssymmetrisch um dieselbe Rotationsachse.
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Abweichend von den vorstehend erläuterten Ausgestaltungen kann die Symmetrieachse des gedachten, der Reflektorzone zugeordneten Kreiskegels jedoch auch verkippt gegenüber der Symmetrieachse ausgerichtet sein.
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Die Reflektorzone ist insbesondere als bandartiger Abschnitt ausgebildet, welcher sich entlang eines gedachten Kreisbogens oder Kreisbogenabschnitts um die Rotationsachse erstreckt.
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Der bandartige Reflektor weist vorzugsweise eine entlang der Rotationsachse gemessene Breite auf, die gerade so groß ist, dass die von dem Linsenelement ausgehende Primärlichtverteilung von dem bandartigen Reflektor erfasst wird.
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Mit den vorstehend erläuterten Ausgestaltungen wird ein fokussierender Reflektor erzielt. Denkbar ist jedoch auch eine nicht fokussierende Ausgestaltung des Reflektors. Hierzu kann wenigstens eine Reflektorzone eine streuende Facette oder eine Streustruktur aufweisen, welche beispielsweise durch eine von der Kreiskegeloberfläche lokal abweichend orientierte reflektierende Fläche gebildet ist.
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Vorzugsweise weist der Reflektor mehrere verschiedene Reflektorzonen auf. So kann beispielsweise eine erste Reflektorzone als Abschnitt der Oberfläche eines ersten rotationssymmetrischen Kreiskegels ausgebildet sein, und eine zweite Reflektorzone als Abschnitt der Oberfläche eines zweiten rotationssymmetrischen Kreiskegels ausgebildet sein. Dabei ist insbesondere der erste Kreiskegel von dem zweiten Kreiskegel verschieden. Dies ermöglicht es, eine von dem Linsenelement ausgehende, fächerartige Lichtverteilung mittels der Reflektorzonen auf zwei verschiedene leuchtende Bereiche, beispielsweise zwei leuchtende Ringe aufzuteilen.
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Vorzugsweise fallen sämtliche Symmetrieachsen der gedachten, den Reflektorzonen zugeordneten Kreiskegel zusammen. Insbesondere verlaufen die Symmetrieachsen alle auf der Rotationsachse, wobei die verschiedenen Kreiskegel entlang der Rotationsachse versetzt zueinander angeordnet sind, das heißt die Spitzen der Kreiskegel an verschiedenen Positionen entlang der Rotationsachse liegen.
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Betrachtet man eine erste und eine zweite Reflektorzone, so ist die zweite Reflektorzone insbesondere derart angeordnet (das heißt der Abschnitt des zweiten, gedachten Kreiskegels derart gewählt), dass in Projektion senkrecht zur Rotationsachse betrachtet die zweite Reflektorzone unmittelbar an die erste Reflektorzone angrenzt oder überlappt. Die zweite Reflektorzone ist dabei jedoch gegenüber der ersten Reflektorzone in radialer Richtung bezüglich der Rotationsachse versetzt.
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Insbesondere weisen die verschiedenen Kreiskegel dieselben Öffnungswinkel auf. Sind die Kreiskegel entlang der Rotationsachse versetzt, so verlaufen die Reflektorzonen parallel zueinander, jedoch in unterschiedlichem radialen Abstand zur Rotationsachse.
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Die verschiedenen Kreiskegel können jedoch auch abweichende Öffnungswinkel aufweisen. Dadurch verlaufen die entsprechenden Reflektorzonen in der Regel nicht mehr parallel. Dies ermöglicht es, Licht in verschiedene Abstrahlrichtungen umzulenken.
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Vorteilhaft können auch Ausgestaltungen sein, bei denen die verschiedenen Reflektorzonen jeweils gedachten rotationssymmetrischen Kreiskegeln mit voneinander abweichenden Symmetrieachsen zugeordnet sind. Diese abweichenden Symmetrieachsen verlaufen vorzugsweise parallel zueinander und/oder zur Rotationsachse, sind jedoch parallel zueinander versetzt. Denkbar sind schließlich auch Ausgestaltungen, bei welchen die Symmetrieachsen der gedachten Kreiskegel gegeneinander verkippt sind.
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Der Reflektor kann insbesondere eine Vielzahl von wie beschrieben ausgestalteten Reflektorzonen aufweisen, wobei die verschiedenen Reflektorzonen entlang einer Reflektorleitkurve angeordnet sind. Diese Reflektorleitkurve kann gekrümmt, insbesondere kreisförmig verlaufen. Zur Anordnung der Reflektorzonen entlang der Reflektorleitkurve kann auf jeder Reflektorzone ein Zonenaufpunkt definiert werden, beispielsweise als Schwerpunkt oder als definierte Ecke einer jeweiligen, insbesondere als Polygon ausgebildeten, Reflektorzone. Die Zonenaufpunkte der verschiedenen Reflektorzonen liegen dann auf der Reflektorleitkurve.
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Jede der Vielzahl der Reflektorzonen ist wiederum als Abschnitt der Oberfläche eines gedachten, rotationssymmetrischen Kreiskegels ausgebildet. Je nach Ausgestaltung der Reflektorleitkurve sind dann die den Reflektorzonen zugeordneten Kreiskegel voneinander unterschiedlich, beispielsweise entlang der Reflektorleitkurve zueinander versetzt. Insbesondere haben die verschiedenen Kreiskegel übereinstimmende Öffnungswinkel. Vorzugsweise verlaufen die Symmetrieachsen der verschiedenen Kreiskegel parallel zueinander. Die genannte Reflektorleitkurve kann beispielsweise als Kreis ausgebildet sein, der die Rotationsachse in einem Leitschnittpunkt schneidet. Der Leitschnittpunkt liegt insbesondere in dem genannten optischen Zentrum der Anordnung, das heißt fällt mit dem Schnittpunkt der Basissymmetrieebene beziehungsweise Basissymmetrieachse und der Rotationsachse zusammen.
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Außerdem sind Ausgestaltungen denkbar, bei denen die Vielzahl von verschiedenen gedachten Kreiskegeln voneinander abweichende Öffnungswinkel aufweisen. Die zugeordneten Symmetrieachsen können zueinander verkippt verlaufen.
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Bei sämtlichen Ausgestaltungen ist die jeweilige Reflektorzone insbesondere derart ausgebildet, dass das Licht der von dem Linsenelement ausgehenden Primärlichtverteilung in eine Richtung entlang der Rotationsachse umgelenkt wird. Dies definiert eine Hauptabstrahlrichtung des Lichtmoduls. Ist das Linsenelement derart ausgebildet, dass die Lichtstrahlen der Primärlichtverteilung im Wesentlichen senkrecht zur Rotationsachse verlaufen, so weist der der Reflektorzone zugeordnete Kreiskegel vorzugsweise einen Öffnungswinkel von 45° auf.
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Um den Reflektor des Lichtmoduls in den vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen herzustellen, können die verschiedenen Reflektorzonen an einem zusammenhängenden Reflektorkörper vorgesehen sein. Dieser Reflektorkörper kann beispielsweise im Spritzgussverfahren, bevorzugt aus Kunststoff, hergestellt werden, wobei die einzelnen Reflektorzonen an einer Oberfläche des Reflektorkörpers ausgeformt sind.
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Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen, anhand derer die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen der Erfindung näher beschrieben und erläutert sind.
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Es zeigen:
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1 Detailansicht eines Lichtmoduls mit einem Linsenelement im Querschnitt;
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2 Detailansicht des Lichtmoduls aus 1 in perspektivischer Seitenansicht;
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3 und 4 schematische Darstellungen zur Erläuterung der Primärlichtverteilungen des Lichtmoduls gemäß 1 und 2;
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5 schematische Darstellung zur Erläuterung einer Ausführungsform des Linsenelements;
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6 schematische Darstellung zur Erläuterung einer weiteren Ausführungsform des Linsenelements;
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7 schematische Darstellung zur Erläuterung einer wiederum weiteren Ausführungsform des Linsenelements;
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8 schematische Darstellung zur Erläuterung einer wiederum weiteren Ausführungsform des Linsenelements;
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9 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lichtmoduls;
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10 eine wiederum weitere Ausführungsform eines Lichtmoduls;
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11 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lichtmoduls.
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In der folgenden Beschreibung sind zur besseren Übersichtlichkeit für identische oder einander entsprechende Bauteile und Merkmale dieselben Bezugszeichen verwendet.
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Die 1 und 2 zeigen einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Lichtmodul 10, wie es beispielsweise in einer Kfz-Beleuchtungseinrichtung Verwendung finden kann.
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Für die folgende Erläuterung wird auf ein kartesisches Koordinatensystem Bezug genommen, welches rechtshändig orientiert ist und beispielsweise in den 1 und 2 zusätzlich zu dem Lichtmodul 10 skizziert ist.
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Das Lichtmodul 10 weist zunächst eine Lichtquelle 12 zum Aussenden von Licht, sowie eine als Vorsatzoptik für die Lichtquelle 12 ausgebildete Primäroptik 14 auf, mittels der das von der Lichtquelle 12 ausgesandte Licht zu einer Primärlichtverteilung 16 gebündelt werden kann.
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Die Primäroptik 14 umfasst ein Linsenelement 18. Die Primäroptik 14 kann jedoch auch weitere optisch funktionale Elemente aufweisen. Das Linsenelement 18 weist eine Lichteintrittsfläche 20 auf, durch welche Licht der Lichtquelle 12 in das Linsenelement 18 eingekoppelt werden kann. Ferner weist das Linsenelement 18 eine Lichtaustrittsfläche 22 auf, durch welche Licht aus dem Linsenelement 18 austritt und als Primärlichtverteilung 16 abgegeben werden kann.
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Wie aus 2 erkennbar, ist das Linsenelement als Sektor eines torusartigen Rotationskörpers um eine Rotationsachse 24 ausgebildet. Die Rotationsachse 24 verläuft bezüglich des gewählten Koordinatensystems entlang der x-Achse.
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Der Rotationskörper entsteht dadurch, dass eine Rotationsbasisfläche 26 um die Rotationsachse (x-Achse) rotiert wird. In der 1 ist die Rotationsbasisfläche 26 im Schnitt in der x-z-Ebene des Koordinatensystems dargestellt. Selbstverständlich liefert jeder Schnitt entlang einer die Rotationsachse 24 enthaltenden Ebene durch das Linsenelement 18 ein der 1 entsprechendes Bild der Rotationsbasisfläche 26. Das Linsenelement 18 ist als ein sich über einen Halbraum (bezüglich des gewählten Koordinatensystems der Halbraum entlang der positiven z-Achse) erstreckender Sektor des gedachten Rotationskörpers ausgebildet.
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Die Rotationsbasisfläche 26 ist von einer der Rotationsachse 24 zugewandten Innengrenzlinie 28 begrenzt, welche sich im Wesentlichen gerade, parallel zu der x-Achse (Rotationsachse 24) erstreckt. In der von der Rotationsachse 24 abgewandten Richtung ist die Rotationsbasisfläche 26 von einer bezüglich der Rotationsachse 24 konvex verlaufenden Außengrenzlinie 30 begrenzt. Da das Linsenelement 18 als Rotationskörper dieser Rotationsbasisfläche 26 ausgebildet ist, wölbt sich die Lichteintrittsfläche 20 in der Art einer (halb-)zylindrischen Fläche um die Rotationsachse 24. Die Lichteintrittsfläche 20 ist daher in der y-z-Ebene kreisförmig gekrümmt, jedoch in sämtlichen die Rotationsachse 24 enthaltenden Schnittebenen krümmungsfrei ausgebildet. Die Lichtaustrittsfläche 22 weist in Schnitten parallel zur y-z-Ebene einen kreisförmigen Verlauf, in Schnitten durch die Rotationsachse 24 einen linsenartig konvex gekrümmten Verlauf auf. Die Rotationsbasisfläche 26 weist insofern einen plan-konvexen Sammellinsenquerschnitt auf.
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In dem in der 1 gezeigten Schnitt ist die Rotationsbasisfläche 26 spiegelsymmetrisch zu einer Basissymmetrieachse 32 ausgebildet. Diese Basissymmetrieachse 32 verläuft senkrecht zu der Rotationsachse 24 und schneidet diese in einem optischen Zentrum 34. In dem gewählten Koordinatensystem verläuft die Basissymmetrieachse 32 parallel zur z-Achse. Das als Rotationskörper der Rotationsbasisfläche 26 ausgebildete Linsenelement 18 ist demzufolge spiegelsymmetrisch zu einer parallel zur y-z-Ebene verlaufenden Basissymmetrieebene, welche die Rotationsachse 24 ebenfalls in dem optischen Zentrum 34 schneidet.
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Die Lichtquelle 12 ist derart angeordnet, dass der zur Lichtabstrahlung wirksame Abschnitt der Lichtquelle 12 im Bereich des optischen Zentrums 34 liegt.
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Die Rotationsbasisfläche 26 ist derart ausgestaltet, dass divergierende Lichtbündel, welche von dem optischen Zentrum 34 ausgehen, von dem Linsenelement 18 derart umgelenkt werden, dass ein zugeordnetes Ausgangslichtbündel der Primärlichtverteilung 16 aus im Wesentlichen parallel verlaufenden Lichtstrahlen besteht. Insofern lenkt das Linsenelement 18 die von der Rotationsachse 24 ausgehenden divergierenden Lichtbündel in eine Primärlichtverteilung 16 um, welche in den die Rotationsachse 24 enthaltenden Schnitten jeweils aus parallelen Lichtstrahlen besteht (vergleiche 2).
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Die 3 und 4 skizzieren die Primärlichtverteilung 16, welche mit dem Linsenelement 18 aus dem divergierenden ausgestrahlten Licht der in dem optischen Zentrum 34 angeordneten Lichtquelle 12 erzielt werden kann. Dabei zeigt 3 eine Ansicht senkrecht zur Rotationsachse 24. 4 zeigt eine Seitenansicht senkrecht zu der Rotationsachse 24. Ersichtlich ist die Primärlichtverteilung 16 in einem Raumbereich begrenzt, welcher im Wesentlichen zwischen zwei sich senkrecht zu der Rotationsachse 24 erstreckenden Ebenen definiert ist. Insofern ist das Linsenelement 18 derart ausgestaltet, dass aus dem Licht einer im optischen Zentrum 34 angeordneten Punktlichtquelle ein im Wesentlichen ebener Lichtfächer oder Lichtteppich erzeugt werden kann, dessen Dicke entlang der Rotationsachse 24 durch die Abmessungen des Linsenelements 18 entlang der Rotationsachse 24 bestimmt wird.
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Anhand der 5 bis 7 werden drei denkbare Ausgestaltungen für die Rotationsbasisfläche 26 beschrieben und die daraus resultierenden Eigenschaften des Linsenelements 18 erläutert.
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In den drei dargestellten Fällen weist die Rotationsbasisfläche 26 einen bikonvexen Sammellinsenquerschnitt auf, und ist von einer konvex verlaufenden Innengrenzlinie 28, sowie einer konvex verlaufenden Außengrenzlinie 30 begrenzt. Die Rotationsbasisfläche 26 ist wiederum spiegelsymmetrisch zu einer Basissymmetrieachse 32 ausgebildet. Zur Diskussion der optischen Eigenschaften wird eine gedachte Basislinse betrachtet, welche durch Rotation der Rotationsbasisfläche 26 um die Basissymmetrieachse 32 entsteht.
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In den Fällen der 5 bis 7 ist der der Rotationsbasisfläche 26 jeweils zugeordneten Basislinse jeweils ein Brennpunkt 36 zugeordnet.
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Für die folgende Betrachtung wird angenommen, dass in dem mit 34 bezeichneten optischen Zentrum eine Punktlichtquelle angeordnet ist, welche ein divergierendes Lichtbündel ausstrahlt. Die optischen Eigenschaften der Anordnung hängen dann wesentlich von der relativen Lage des optischen Zentrums 34 und des Brennpunkts 36 zueinander ab.
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In der 5 ist die Rotationsbasisfläche 26 derart ausgebildet und in Bezug auf das optische Zentrum 34 angeordnet, dass optisches Zentrum 34 und Brennpunkt 36 zusammenfallen. Daher wird ein von dem optischen Zentrum 34 ausgehendes, divergierendes Lichtbündel in ein Lichtbündel aus parallel zur Achse 32 verlaufenden Lichtstrahlen umgelenkt. Ein aus dieser Rotationsbasisfläche 26 erzeugtes Linsenelement 18 ist daher zur Erzeugung einer Primärlichtverteilung 16 in der zu den 1 bis 4 erläuterten Art eingerichtet.
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Im Falle der 6 liegt der Brennpunkt 36 zwischen dem optischen Zentrum 34 und der Rotationsbasisfläche 26. Daher wird eine von dem optischen Zentrum 34 abgestrahlte, divergierende Lichtverteilung in ein konvergierendes Ausgangslichtbündel abgebildet, dessen Strahlen sich in einem Ausgangsbrennpunkt 37 schneiden. Ein aus dieser Rotationsbasisfläche 26 gebildetes Linsenelement 18 wandelt daher das Licht einer im optischen Zentrum 34 angeordneten Lichtquelle 12 in eine Primärlichtverteilung 16 um, welche sich ausgehend von der Lichtaustrittsfläche 22 in einer Brennlinie zusammenschnürt, welche durch Rotation des Ausgangsbrennpunkts 37 um die Rotationsachse 24 definiert ist. Im weiteren Strahlenverlauf nach dieser Brennlinie divergieren die Lichtstrahlen der Primärlichtverteilung 16. Insofern ist die Primärlichtverteilung 16 zwischen zwei rotationssymmetrischen Kegelmantelflächen um die Rotationsachse 24 eingegrenzt, wobei die zugeordneten gedachten Kegel in entgegengesetzte Richtungen entlang der Rotationsachse 24 geöffnet sind und einander schneiden.
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Im Falle der 7 schließlich liegt der Brennpunkt 36 in Bezug auf das optische Zentrum 34 auf der der Rotationsbasisfläche 26 gegenüberliegenden Seite. Das optische Zentrum 34 liegt also zwischen Brennpunkt 36 und Rotationsbasisfläche 26. Ein von dem optischen Zentrum 34 ausgehendes, divergierendes Lichtbündel wird in dieser Situation von der aus der Rotationsbasisfläche 26 gebildeten Basislinse in ein ebenfalls divergierendes Ausgangslichtbündel umgelenkt (Divergenzwinkel φ* > 0). Wird aus dieser Rotationsbasisfläche 26 ein Linsenelement 18 in der vorstehend beschriebenen Art gebildet, so kann dieses Linsenelement 18 zur Erzeugung einer Primärlichtverteilung 16 dienen, welche zwischen zwei Kegelmantelflächen eingegrenzt ist, die rotationssymmetrisch um die Rotationsachse 24 verlaufen und ausgehend von dem optischen Zentrum 34 auseinanderlaufen.
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Somit wird im Falle der 5 ein Lichtfächer konstanter Dicke entlang der Rotationsachse 24 gebildet, wogegen in den Fällen der 6 und 7 ein Lichtfächer gebildet wird, dessen entlang der Rotationsachse 24 gemessene Dicke sich mit dem radialen Abstand von der Rotationsachse 24 verändert.
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Die 8 zeigt ein weiteres Beispiel für die Ausgestaltung der Rotationsbasisfläche 26. Dabei sind die Innengrenzlinie und die Außengrenzlinie 30 jeweils abschnittsweise abweichend gekrümmt. Die Rotationsbasisfläche 26 hat im Wesentlichen einen konkav-konvexen Sammellinsenquerschnitt und ist spiegelsymmetrisch zu einer Basissymmetrieachse 32 ausgebildet. Die Form der Rotationsbasisfläche 26 ist derart, dass ein gedachter Rotationskörper der Rotationsbasisfläche 26 um die x-Achse (Rotationsachse) ein von dem optischen Zentrum 34 ausgehendes, divergierendes Lichtbündel auf einen zentralen Brennkreis 36 um die x-Achse, sowie auf zwei entlang der x-Achse vor und nach dem Brennkreis 36 liegende Brennkreise 38 bündelt (also insgesamt drei entlang der x-Achse hintereinanderliegende Brennkreise um die x-Achse definiert sind). Die Rotationsbasisfläche 26 ist insbesondere auch derart ausgeformt, dass ein gedachter Rotationskörper der Rotationsbasisfläche 26 um die Basissymmetrieachse 32 (sogenannte „Basislinse“) ein von dem optischen Zentrum 34 ausgehendes, divergierendes Lichtbündel sowohl auf einen Brennkreis 38, als auch auf einen Brennpunkt 36 bündelt.
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Wird aus der zu 8 erläuterten Rotationsbasisfläche 26 ein Linsenelement 18 in der vorstehend beschriebenen Art gewonnen, so weist die Primärlichtverteilung 16 drei jeweils durch Kegelmantelflächen begrenzte, entlang der Rotationsachse 24 aufeinander folgende Lichtbündel auf. Insofern kann so ein dreilagiger Lichtfächer erzielt werden.
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Die 9 zeigt ein Lichtmodul 50, welches ein Linsenelement 18 beispielsweise der zu den 1 bis 4 beschriebenen Art umfasst. In dem optischen Zentrum 34 ist eine nicht näher dargestellte Lichtquelle angeordnet. Das Lichtmodul 50 weist außerdem einen Reflektor auf, welcher dazu eingerichtet ist, die Primärlichtverteilung 16 in eine Abstrahllichtverteilung 52 des Lichtmoduls 50 umzulenken.
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Der Reflektor umfasst eine Reflektorzone 54, welche als Abschnitt der Oberfläche eines gedachten geraden Kreiskegels um die Rotationsachse 24 ausgebildet ist. Die Rotationsachse 24 ist daher sowohl Symmetrieachse für den dem Linsenelement 18 zugrundeliegenden Rotationskörper, als auch für den der Reflektorzone 54 zugrundeliegenden Kreiskegel. Die Ausgestaltung und Dimensionierung der Primäroptik 14 ist jedoch grundsätzlich unabhängig von der Reflektorzone 54. Grundsätzlich kann der zugeordnete, gedachte Kreiskegel auch rotationssymmetrisch um eine Symmetrieachse ausgebildet sein, welche von der Rotationsachse 24 abweicht.
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Der Kreiskegel, welcher der Reflektorzone 54 zugrunde liegt, hat im dargestellten Beispiel bezüglich der Rotationsachse 24 einen Kegelöffnungswinkel von 45°. Für das Lichtmodul 50 ist daher eine Hauptabstrahlrichtung 56 definiert, welche im Wesentlichen parallel zu der Rotationsachse 24 und im Wesentlichen senkrecht zu der fächerartigen Primärlichtverteilung 16 orientiert ist.
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Die Reflektorzone 54 kann als bandartiger Abschnitt ausgebildet sein, welcher sich entlang eines Kreisabschnittes um die Rotationsachse 24 erstreckt. Die Breite des bandartigen Abschnitts ist dabei derart, dass der Lichtteppich gerade über seine gesamte Dicke durchschnitten wird. In Schnitten, welche die Rotationsachse 24 enthalten, ergibt sich dabei jeweils das in 9 dargestellte Bild. Somit lässt sich mit dem Lichtmodul 50 eine von der Abstrahllichtverteilung 52 ausgeleuchtete Fläche erzielen, welche eine streifenartige oder halbkreisartige oder ringartige Gestalt aufweist.
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Die 10 zeigt ein Lichtmodul 60, welches sich von dem Lichtmodul 50 dadurch unterscheidet, dass der Reflektor eine erste Reflektorzone 62 und eine zweite Reflektorzone 64 aufweist, welche von der ersten Reflektorzone 62 abweicht. Beide Reflektorzonen 62 und 64 sind wiederum als Abschnitte der Oberfläche eines ersten und eines zweiten gedachten, geraden Kreiskegel ausgebildet. Beide Kreiskegel weisen bezüglich der Rotationsachse 24 den gleichen Öffnungswinkel auf, welcher im dargestellten Beispiel 45° beträgt. Die beiden gedachten Kreiskegel sind entlang der Rotationsachse 24 gegeneinander versetzt angeordnet. Dabei sind die den Reflektorzonen 62 und 64 zugrunde liegenden Abschnitte der gedachten Kreiskegel derart gewählt, dass sich in einer Projektion senkrecht zur Rotationsachse 24 betrachtet die zweite Reflektorzone 64 unmittelbar an die erste Reflektorzone 62 anschließt. Gegenüber der ersten Reflektorzone 62 ist die zweite Reflektorzone 64 nach radial außen bezüglich der Rotationsachse 24 versetzt. Daher kann mit dem Lichtmodul 60 eine Abstrahllichtverteilung 52 erzeugt werden, welche zwei voneinander räumlich beabstandete, in Hauptabstrahlrichtung 56 ausgeleuchtete Bereiche aufweist.
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Die 11 zeigt ein weiteres Lichtmodul 70, welches eine Vielzahl von Reflektorzonen 72 aufweist. Jede der Reflektorzonen 72 ist wiederum als Abschnitt der Oberfläche eines gedachten, rotationssymmetrischen Kreiskegels ausgebildet. Anders als in den vorhergehend erläuterten Beispielen fallen jedoch die Symmetrieachsen der verschiedenen Kreiskegel im Falle des Lichtmoduls 70 nicht zusammen. Auf jeder Reflektorzone 72 ist ein Zonenaufpunkt 74 definiert, welcher im vorliegenden Beispiel als geometrischer Schwerpunkt des als Reflektorzone 72 gewählten Flächenstücks bestimmt ist. Die Reflektorzonen 72 sind derart angeordnet, dass die Zonenaufpunkte 74 auf einer Reflektorleitkurve 76 liegen. Die Reflektorleitkurve 76 verläuft im Wesentlichen kreisförmig und senkrecht zu der Rotationsachse 24. Die Reflektorleitkurve 76 ist ferner derart ausgestaltet, dass sie die Rotationsachse 24 in dem optischen Zentrum 34 schneidet. Die den jeweiligen Reflektorzonen 72 in der erläuterten Art und Weise zugrunde liegenden rotationssymmetrischen Kreiskegel weisen Symmetrieachsen auf, welche parallel zur Rotationsachse 24 verlaufen, jedoch je nach Lage des zugeordneten Zonenaufpunkts 74 in Richtung senkrecht zu der Rotationsachse 24 zueinander versetzt sind.
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Die Reflektorzonen 72 können auch sämtlich als Abschnitte der Oberflächen von gedachten, rotationssymmetrischen Kreiskegeln mit Öffnungswinkel von insbesondere 45° um die Rotationsachse 24 (x-Achse) ausgebildet sein, wobei die gedachten Kreiskegel jeweils entlang der x-Achse versetzt zueinander sind.
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Mit einem Reflektor, welcher sich in der zu 11 erläuterten Art aus einer Vielzahl von Reflektorzonen 72 zusammensetzt, können je nach Ausgestaltung der Reflektorzonen 72 eine Vielzahl denkbarer Abstrahllichtverteilungen erzielt werden.
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Die Reflektorzonen 72 in 11, sowie die Reflektorzonen 62 und 64 in 10 oder die Reflektorzone 54 in 9 können jeweils streuende Facetten aufweisen, um einen Anteil des Lichts in kontrollierter Weise zu streuen.
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Die erfindungsgemäßen Lichtmodule können derart ausgestaltet werden, dass bei Blick entlang der Rotationsachse 24 (in Richtung entgegen der Abstrahlrichtung) keine oder nur eine geringfügige Überdeckung der sichtbaren Fläche durch Bauteile des Lichtmoduls (z.B. Reflektorzonen 54, 62, 64, 72 oder Linsenelement 18) erfolgt.
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Daher können beispielsweise mehrere erfindungsgemäße Lichtmodule gemeinsam in einer Beleuchtungseinrichtung verbaut werden, ohne dass eine gegenseitige Verschattung auftritt. Dazu können die einzelnen Lichtmodule entlang einer gemeinsamen Rotationsachse versetzt angeordnet werden. Denkbar ist auch eine Anordnung mit parallel versetzten Rotationsachsen. Außerdem können die jeweiligen Reflektorzonen 54, 62, 64, 72 so ausgestaltet werden, dass der Lichtweg ausgehend von einer Reflektorzone nicht durch die übrigen Reflektorzonen verdeckt wird. Insbesondere weisen die in Abstrahlrichtung vorne liegenden Lichtmodule bei einer solchen Anordnung Reflektorzonen auf, welche einen größeren radialen Abstand von der Rotationsachse haben, als die in Abstrahlrichtung hinten liegenden Reflektorzonen. Zur weiteren Ausgestaltung können die einzelnen Lichtmodule zur Ausstrahlung von Licht unterschiedlicher Farbe ausgebildet sein.
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Ein erfindungsgemäßes Lichtmodul kann in einer Beleuchtungseinrichtung auch vor einem eine Zierfläche oder Designfläche aufweisenden Bauteil angeordnet sein. Da durch die Bauteile des Lichtmoduls der Blick entlang der Rotationsachse nur geringfügig verdeckt wird oder unverdeckt bleibt, ist die Zierfläche oder Designfläche bei dieser Beleuchtungseinrichtung von außen sichtbar.
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Denkbar ist auch, ein erfindungsgemäßes Lichtmodul in einer Beleuchtungseinrichtung vor einem konventionellen, einen größeren Raumwinkelbereich überdeckenden Reflektor anzuordnen.
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Die Reflektorzonen 54, 62, 64, 72 können jeweils als Bestandteile eines Abdeckrahmens ausgebildet sein, welcher das optische Aussehen des Lichtmoduls bestimmt.