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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Batteriesystem mit mindestens einem Batteriestrang, welcher eine Vielzahl von Batteriemodulen aufweist, von denen eines für den Betrieb im Kilohertz-Bereich ausgelegt ist.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 10 2008 002 179 A1 ist es bekannt, Energiespeicher aus mehreren identischen Speicherelementen zusammenzusetzen. Als Speicherelemente kommen dabei insbesondere wiederaufladbare elektrochemische Zellen beziehungsweise Batteriezellen oder Kondensatoren in Betracht. Sofern der Energiespeicher eine höhere Spannung aufweisen soll, als ein einzelnes Speicherelement, so wird die Spannung des Energiespeichers durch Serienschaltung einzelner Speicherelemente erhöht. Sofern der Energiespeicher eine höhere Gesamtkapazität oder eine höhere Stromlieferfähigkeit aufweisen soll, als ein einzelnes Speicherelement, so werden mehrere Speicherelemente parallel miteinander verschaltet. Weiterhin sind Kombinationen aus Serien- und Parallelverschaltung gebräuchlich, bei welchen beispielsweise drei seriell miteinander verschaltete Elemente zu drei weiteren seriell miteinander verschalteten Elementen parallel geschaltet sind (3s2p-Konfiguration). Ein solcher Energiespeicher weist die dreifache Spannung und die doppelte Kapazität eines einzelnen Speicherelementes auf.
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Ebenfalls ist es bekannt, Batteriesysteme beziehungsweise Batterien für den Einsatz in Hybrid- und Elektrofahrzeugen aus einer Vielzahl von Batteriezellen zusammenzusetzen. Insbesondere sogenannte Traktionsbatterien, welche innerhalb von Hybrid- und Elektrofahrzeugen für die Speisung elektrischer Antriebe eingesetzt werden, sind aus einer Vielzahl von Batteriezellen zusammengesetzt. Dabei werden die Batteriezellen solcher Batteriesysteme innerhalb von Batteriesträngen in Batteriemodulen angeordnet, wobei die Batteriemodule über Voll- oder Halbbrückenschaltungen dazu ausgebildet sind, ihrem jeweiligen Batteriestrang hinzuschaltbar oder von diesem entkoppelbar zu sein. Ein solches Batteriesystem wird auch als Batteriedirektkonverter bezeichnet. Über das geregelte Hinzuschalten beziehungsweise Entkoppeln von Batteriezellen des jeweiligen Batteriestrangs ist es mit derartigen Batteriedirektkonvertern möglich, elektrische Antriebe zu speisen, da sich die Ausgangsspannung des Batteriedirektkonverters durch die Hinzuschaltung beziehungsweise die Entkopplung von Batteriezellen stufig einstellen lässt.
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Die
DE 10 2010 038 880 A1 offenbart einen solchen als Energiewandler bezeichneten Batteriedirektkonverter, der eine Vielzahl ansteuerbare und in Serie verschaltete Wandlerzellmodule mit Koppeleinheiten aufweist. Dieser Energiewandler ist durch geeignete Ansteuerung der Koppeleinheiten in der Lage, eine variable Ausgangsspannung zu erzeugen, indem eine entsprechende Anzahl der Wandlerzellmodule aktiviert oder deaktiviert wird.
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Mit derartigen Batteriesystemen beziehungsweise Batteriedirektkonvertern ist es möglich, eine AC-Spannung für den direkten Betrieb eines Drehstrommotors zu erzeugen, so dass bei dessen Realisierung der Inverter entfallen kann. Um den Stromrippel durch den Drehstrommotor klein zu halten, ist es in der Regel erforderlich, mindestens eines der Batteriemodule in jedem mit einem Anschluss des Drehstrommotors verbundenen Batteriestrang hochfrequent (das heißt mit einigen kHz) zu takten. Die anderen Batteriemodule werden je nach der gewünschten Spannung des jeweiligen Batteriestrangs deutlich niederfrequenter eingeschaltet oder überbrückt. Dabei muss zur Erreichung einer gleichmäßigen Alterung der Batteriemodule im Stand der Technik die hochfrequente Taktung zwischen den Batteriemodulen eines Batteriestrangs abwechselnd erfolgen. Dabei bedingt die alternierende Taktung aller Batteriemodule der Batteriestränge mit einer hohen Frequenz einen hohen schaltungstechnischen Aufwand. Des Weiteren bedingt die alternierende Taktung eine sehr aufwendige Aufbau- und Verbindungstechnik für die Batteriemodule des Batteriesystems. Auch sind im Stand der Technik auf Grund der innerhalb der Batteriemodule auftretenden Schaltverluste an allen Batteriemodulen Entwärmungsmaßnahmen vorzusehen, welche den schaltungstechnischen Aufwand und die Kosten für die Fertigung des Batteriesystems erhöhen.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird ein Batteriesystem zur Verfügung gestellt, welches mindestens einen Batteriestrang umfasst, der einen lastnahen Anschluss und einen lastfernen Anschluss aufweist, zwischen denen eine Vielzahl an Batteriemodulen in Reihe geschaltet ist. Mindestens eines der Batteriemodule ist durch Ansteuerung zu dem Batteriestrang hinzuschaltbar oder von diesem entkoppelbar und weist mindestens eine Batteriezelle auf. Ferner ist ein Batteriemodul des Batteriestrangs dazu ausgelegt, mit einer Frequenz im Kilohertz-Bereich zu dem Batteriestrang hinzugeschaltet oder von diesem entkoppelt zu werden.
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Vorteilig an einer solchen Ausgestaltung des Batteriesystems ist, dass bei dieser auf ein Alternieren der hochfrequenten Taktung der einzelnen Batteriemodule verzichtet werden kann. Da nur ein Batteriemodul je Batteriestrang für eine hochfrequente Taktung im Kilohertz-Bereich ausgelegt ist, lässt sich das Batteriesystem mit verringerten Kosten und vor allem mit verringertem schaltungstechnischen Aufwand realisieren. Auch können die für das Batteriesystem insgesamt vorzunehmenden Entwärmungsmaßnahmen drastisch reduziert werden, da die nicht für eine hochfrequente Taktung ausgelegten Batteriemodule niederfrequent zu dem Batteriestrang hinzugeschaltet beziehungsweise von diesem entkoppelt werden, wodurch die Wärmeentwicklung an diesen verringert ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Batteriemodul, welches dazu ausgelegt ist, mit einer Frequenz im Kilohertz-Bereich zu dem Batteriestrang hinzugeschaltet oder von diesem entkoppelt zu werden, einen Schaltwandler auf. Vorteil dessen ist, dass der Ausgangsstrom des Batteriestrangs über den jeweiligen Schaltwandler des Batteriestrangs individuell und bei mehreren Batteriesträngen unabhängig von dem Ausgangsstrom der anderen Batteriestränge eingestellt werden kann. Jeder einzelne Batteriestrang kann somit quasi als eigene Stromquelle betrieben werden, ohne dass deren Funktionalität beziehungsweise Steuerung von der durch das Batteriesystem zu treibenden Last abhängt. Werden also weitere, zum Beispiel drei Batteriestränge innerhalb des Batteriesystems zueinander parallel geschaltet, dienen die innerhalb der drei Batteriestränge vorhandenen Schaltwandler jeweils zur Entkopplung des Batteriestrangs von den weiteren Batteriesträngen.
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Vorzugsweise ist der Schaltwandler als Tief-Hochsetzsteller ausgeführt. Durch einen Tief-Hochsetzsteller lässt sich die Spannung in Lastrichtung durch die Taktung eines ersten Schaltmittels abwärts wandeln, während sich die Spannung in Richtung des Batteriesystems beziehungsweise in Richtung der Batteriemodule durch die Taktung eines zweiten Schaltmittels aufwärts wandeln lässt. Somit ist die Spannung, je nachdem, ob diese zum Antrieb einer Last innerhalb des Batteriesystems erzeugt oder aus der Last in das Batteriesystem einzuspeisen ist, flexibel wandelbar.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das den Schaltwandler aufweisende Batteriemodul durch ein Schaltmittel innerhalb des Batteriestrangs überbrückbar. Durch eine solche Schaltungsanordnung kann das den Schaltwandler aufweisende Batteriemodul im Fehlerfall überbrückt und somit die Ausgangsspannung für dieses Batteriemodul auf „0 V“ abgesenkt werden.
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Vorzugsweise weist das den Schaltwandler aufweisende Batteriemodul eine Anzahl m Batteriezellen auf, während die innerhalb desselben Batteriestrangs verbleibenden Batteriemodule eine Anzahl n Batteriezellen aufweisen und m ≥ n gilt. Durch eine solche Ausgestaltung der Batteriemodule ergibt sich, dass die Batteriezellen innerhalb des Batteriemoduls, welches den Schaltwandler aufweist, deutlich weniger belastet werden, wodurch sich die Lebensdauer dieser Batteriezellen insgesamt erhöht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schaltwandler zur Erzeugung einer positiven als auch einer negativen Spannung im Batteriestrang in der Lage. Auf diese Weise kann, zum Beispiel wenn das Batteriesystem mit einem Elektromotor verbunden ist, selbiger in zwei verschiedenen Drehrichtungen betrieben werden.
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In einer bevorzugten Weiterentwicklung dieser Ausführungsform ist der Schaltwandler als Watkins-Konverter ausgeführt.
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In einer bevorzugten Weiterentwicklung dieser Ausführungsformen sind die nicht für einen Betrieb mit einer Frequenz im Kilohertz-Bereich ausgelegten Batteriemodule des Batteriestrangs jeweils über eine Vollbrückenschaltung dem Batteriestrang hinzuschaltbar oder von diesem entkoppelbar. Über die Verwendung von Vollbrückenschaltungen können Batteriezellen in zwei verschiedenen Orientierungen beziehungsweise auch umgekehrt gepolt zu einem Batteriestrang hinzugeschaltet werden. So ist es mit Vollbrückenschaltungen möglich, auch negative Spannungen im Batteriestrang zu realisieren.
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Des Weiteren wird eine Batterie mit einem erfindungsgemäßen Batteriesystem bereitgestellt, wobei die Batterie besonders bevorzugt als eine Lithium-Ionen-Batterie ausgeführt ist. Vorteile solcher Batterien sind unter anderem in ihrer vergleichsweise hohen Energiedichte sowie ihrer großen thermischen Stabilität gegeben. Ein weiterer Vorteil von Lithium-Ionen-Batterien ist, dass diese keinem Memory Effekt unterliegen.
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Ferner wird ein Kraftfahrzeug mit einer Batterie mit einem erfindungsgemäßen Batteriesystem bereitgestellt, wobei die Batterie mit einem Antriebssystem des Kraftfahrzeugs verbunden ist.
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Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Batteriesystems,
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2 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Batteriesystems mit Schaltwandler,
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3 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Batteriesystems mit Tief-Hochsetzsteller, und
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4 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Batteriesystems mit Watkins-Konverter und Vollbrückenschaltungen.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In der 1 ist eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Batteriesystems 30 dargestellt. In dieser Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Batteriesystem 30 eine nicht weiter definierte Anzahl an innerhalb eines Batteriestrangs 20 in Reihe geschalteten Batteriemodulen 18 auf, von denen in 1 zwei dargestellt sind, während die verbleibenden Batteriemodule 18 des Batteriesystems 30 über eine Punktlinie angedeutet sind. Der Batteriestrang 20 weist ein lastnahes Ende 10 und ein lastfernes Ende 12 auf, zwischen denen die Batteriemodule 18 des Batteriestrangs 20 angeordnet sind. In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Batteriesystems 30 weist jedes der Batteriemodule 18 eine Batteriezelle 16 auf, die jeweils über eine Halbbrückenschaltung zu dem Batteriestrang 20 hinzuschaltbar beziehungsweise von diesem entkoppelbar ist. Die jeweilige Halbbrückenschaltung eines Batteriemoduls 18 besteht dabei in 1 jeweils aus einem oberen ersten und einem unteren zweiten Schaltmittel, wobei ein Batteriemodul 18 zu dem Batteriestrang 20 hinzugeschaltet ist, wenn das obere erste Schaltmittel der jeweiligen Halbbrückenschaltung geschlossen und das untere zweite Schaltmittel der jeweiligen Halbbrückenschaltung geöffnet ist. Ist hingegen das obere erste Schaltmittel der jeweiligen Halbbrückenschaltung geöffnet und das untere zweite Schaltmittel der jeweiligen Halbbrückenschaltung geschlossen, ist das Batteriemodul 18 von dem Batteriestrang 20 entkoppelt beziehungsweise innerhalb des Batteriestrangs 20 überbrückt. Die Ansteuerung der Schaltmittel kann dabei rein beispielhaft über eine Steuereinheit erfolgen, die zum Beispiel einen Mikrocontroller umfassen kann. Es kann aber auch eine sonstige elektronische Einheit zur Ansteuerung der Schaltmittel der Halbbrückenschaltung in einem erfindungsgemäßen Batteriesystem vorgesehen sein.
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Erfindungsgemäß ist in diesem Ausführungsbeispiel das dem lastfernen Ende 12 des Batteriestrangs 20 innerhalb desselben am nächsten gelegene Batteriemodul 18 dazu ausgelegt, mit einer Frequenz im Kilohertz-Bereich zu dem Batteriestrang 20 hinzugeschaltet oder von diesem entkoppelt zu werden. Mit anderen Worten ausgedrückt sind die Schaltmittel der Halbbrückenschaltung des untersten, nicht dargestellten Batteriemoduls 18 innerhalb des Batteriestrangs 20 dazu ausgelegt, mit einer Frequenz im Kilohertz-Bereich betrieben zu werden, ohne dass sie eine Beschädigung davontragen, welche über die übliche durchschnittliche statistische Alterung solcher Schaltmittel bei bauteilkonformer Nutzung hinausgeht beziehungsweise ohne dass sich die Lebensdauer der Schaltmittel unter die übliche durchschnittliche statistische Lebensdauer solcher Schaltmittel bei bauteilkonformer Nutzung verkürzt. Dabei ist die Position des zu dem Hochfrequenz-Betrieb ausgelegten Batteriemoduls 18 in diesem Ausführungsbeispiel lediglich rein beispielhaft als das unterste Batteriemodul 18 im Batteriestrang 20 gewählt. Es kann auch an einer anderen Position innerhalb des Batteriestrangs 20 angeordnet sein, beispielsweise zwischen anderen Batteriemodulen 18 innerhalb des Batteriestrangs 20 oder an oberster Stelle, also beispielsweise das innerhalb des Batteriestrangs 20 dem lastnahen Ende 10 am nächsten gelegene.
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Die 2 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Batteriesystems 30 mit Schaltwandler 4. Der Aufbau des in 2 dargestellten Batteriesystems 30 ist dabei weitgehend identisch zu dem in der 1 dargestellten, mit dem Unterschied, dass das Batteriemodul 18, welches dazu ausgelegt ist, mit einer Frequenz im Kilohertz-Bereich zu dem Batteriestrang 20 hinzugeschaltet oder von diesem entkoppelt zu werden, dem lastnahen Ende 10 innerhalb des Batteriestrangs 20 am nächsten gelegene ist. Ferner weist dieses Batteriemodul 18 einen Schaltwandler 4 auf. Mit anderen Worten ausgedrückt ist einer der beiden Eingänge des Schaltwandlers 4 mit der Anode der Batteriezelle 16 des obersten Batteriemoduls 18 innerhalb des Batteriestrangs 20 elektrisch leitend verbunden, während der verbleibende Eingang des Schaltwandlers 4 mit der Kathode derselben Batteriezelle 16 elektrisch leitend verbunden ist. Somit fällt die von der Batteriezelle 16 des obersten Batteriemoduls 18 innerhalb des Batteriestrangs 20 bereitgestellte Spannung bei einer entsprechenden Konfiguration der Schaltmittel des Schaltwandlers 4 über dem Eingang des Schaltwandlers 4 ab. Der Schaltwandler 4 selbst weist dabei einen Ausgang auf, mit welchem der Schaltwandler 4 und mit diesem einhergehend das Batteriesystem 30 mit einer Last, beispielsweise mit einem Elektromotor verbindbar ist. Die Position des den Schaltwandler 4 aufweisenden und für einen Betrieb mit einer Frequenz im Kilohertz-Bereich ausgelegten Batteriemoduls 18 innerhalb des Batteriestrangs 20 ist in der Ausführungsform der 2 rein beispielhaft gewählt. Das den Schaltwandler 4 aufweisende und für einen Betrieb mit einer Frequenz im Kilohertz-Bereich ausgelegte Batteriemodul 18 kann zum Beispiel auch zwischen zwei Batteriemodulen 18 innerhalb des Batteriestrangs 20 positioniert beziehungsweise wie in der Ausführungsform der 1 angeordnet sein. In diesem Ausführungsbeispiel weist das den Schaltwandler 4 aufweisende Batteriemodul 18 eine Anzahl an Batteriezellen 16 auf, welche größer als die Anzahl der Batteriezellen 16 ist, welche jeweils in den verbleibenden Batteriemodulen 18 des Batteriestrangs 20 verbaut sind. Mit anderen Worten ausgedrückt, weist das den Schaltwandler 4 aufweisende Batteriemodul 18 eine Anzahl m Batteriezellen 16 auf, während die innerhalb desselben Batteriestrangs 20 verbleibenden Batteriemodule 18 eine Anzahl n Batteriezellen 16 aufweisen und m größer oder gleich n ist.
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Die 3 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Batteriesystems 30 mit Tief-Hochsetzsteller. Dabei ist die in der 3 dargestellte Ausführungsform weitgehend zu der in der 2 dargestellten identisch, wobei der Schaltwandler 4 als Tief-Hochsetzsteller ausgeführt ist und das den Schaltwandler 4 aufweisende Batteriemodul 18 über ein weiteres Schaltmittel innerhalb des Batteriestrangs 20 überbrückbar ist. In diesem Ausführungsbeispiel weist der als Tief-Hochsetzsteller ausgeführte Schaltwandler 4 zwei Schaltmittel und eine Induktivität auf. Mit anderen Worten ausgedrückt weist der Tief-Hochsetzsteller die Topologie eines üblichen Tiefsetzstellers auf, wobei bei diesem parallel zu der Batteriezelle 16 ein weiteres Schaltmittel verbaut ist, dessen erstes Ende mit dem ersten Pol der Batteriezelle 16 des Batteriemoduls 18 verbunden ist, während das zweite Ende des Schaltmittels mit der direkten elektrischen Verbindung zwischen dem Schaltmittel des üblichen Tiefsetzstellers und der Induktivität des üblichen Tiefsetzstellers verbunden ist, wobei das Schaltmittel des üblichen Tiefsetzstellers dabei mit dem zweiten Pol der Batteriezelle 16 verbunden ist. Durch die Taktung der Schaltmittel des im Ausführungsbeispiel der 3 verbauten Tief-Hochsetzstellers ist es möglich, die von den Batteriemodulen 18 des Batteriestrangs 20 erzeugte beziehungsweise bereitgestellte Spannung vor der Einspeisung in die Last abwärts zu wandeln. Mit anderen Worten lässt sich über den Tief-Hochsetzsteller eine Ausgangsspannung an der Last erzeugen, welche einen Betrag aufweist, der geringer ist als der Betrag der Eingangsspannung, welcher durch das Batteriesystem 30 bereitgestellt wird. In Richtung der Last fungiert der Tief-Hochsetzsteller also als Tiefsetzsteller. In Richtung des Batteriesystems 30 lässt sich über den Tief-Hochsetzsteller eine Spannung, die beispielsweise von einer Last im Generatorbetrieb erzeugt wird, durch die Taktung des weiteren, zu der Batteriezelle parallel geschalteten Schaltmittels des Tief-Hochsetzstellers, beispielsweise zur Ladung der Batteriezellen 16 der Batteriemodule 18 des Batteriestrangs 20, aufwärtswandeln. Mit anderen Worten ist es über den Tief-Hochsetzsteller möglich, eine von der Last generierte Spannung in eine an dem Batteriesystem 30 anliegende Ausgangsspannung zu wandeln, welche einen Betrag aufweist, der den Betrag der von der Last erzeugten Spannung selbst übersteigt. In Richtung der Batteriemodule 18 fungiert der Tief-Hochsetzsteller also als Hochsetzsteller. Die Ausführung des Tief-Hochsetzstellers ist in dieser Ausführungsform rein beispielhaft gewählt und dessen Verwendung für die Ausführung eines erfindungsgemäßen Batteriesystems rein optional.
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Die 4 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Batteriesystems 30 mit Watkins-Konverter und Vollbrückenschaltungen. Der prinzipielle Aufbau des in 4 dargestellten Batteriesystems 30 ist dabei identisch zu dem der 2. Allerdings sind in dem erfindungsgemäßen Batteriesystem 30 der 4 anstelle von Halbbrückenschaltungen, innerhalb der Batteriemodule 18 ohne Schaltwandler 4, Vollbrückenschaltungen verbaut. Das den Schaltwandler 4 aufweisende Batteriemodul 18 weist keine Vollbrückenschaltung auf. Über diese Vollbrückenschaltungen ist es möglich, die jeweils in einem Batteriemodul 18 verbauten Batteriezellen 16 zu dem Batteriestrang 20 hinzuzuschalten oder von diesem zu entkoppeln. Allerdings kann die Hinzuschaltung von Batteriezellen 16 zu dem Batteriestrang 20 mittels der Vollbrückenschaltung auf zwei verschiedene Arten erfolgen. So kann die Batteriezelle 16 in zwei verschiedenen Orientierungen beziehungsweise auch umgekehrt gepolt zu dem Batteriestrang 20 hinzugeschaltet werden. Auf diese Weise können auch negative Strangspannungen im Batteriestrang 18 realisiert werden. Dazu weist die Vollbrückenschaltung vier Schaltmittel auf.
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Der Schaltwandler 4 ist in dem Batteriesystem 30 der 4 als sogenannter Watkins-Konverter ausgeführt, wobei das den Schaltwandler 4 aufweisende Batteriemodul 18 wie in dem erfindungsgemäßen Batteriesystem 30 der 3 über ein Schaltmittel innerhalb des Batteriestrangs 20 überbrückbar ist. Der Watkins-Konverter ist zur Erzeugung einer positiven als auch einer negativen Spannung innerhalb des Batteriestrangs 20 in der Lage. Zu diesem Zweck weist er zwei Schaltmittel sowie zwei Induktivitäten auf. Jeweils ein Schaltmittel ist dabei mit jeweils einer Induktivität verbunden. Über die Taktung der Schaltmittel des Watkins-Konverters sowie über die Vollbrückenschaltungen können dann sowohl positive Spannungen als auch negative Spannungen innerhalb des Batteriestrangs 18 erzeugt werden. Die Ausführung des Schaltwandlers 4 als Watkins-Konverter ist dabei in der Ausführungsform der 4 rein beispielhaft gewählt. Es können auch andere Schaltwandler 4 realisiert werden, die zur Erzeugung negativer und/oder positiver Spannungen innerhalb des Batteriestrangs 20 in der Lage sind.
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In allen Ausführungsbeispielen können auch mehrere Batteriezellen 16 innerhalb eines Batteriemoduls 18 in Reihe und oder parallel geschaltet sein, wobei auch erfindungsgemäße Batteriesysteme 30 mit Batteriesträngen 20 realisiert sein können, in welchen die Batteriemodule 18 in Reihe und alternativ oder ergänzend parallel zueinander geschaltet sind und im Vergleich zueinander unterschiedlich viele Batteriezellen 16 aufweisen. Des Weiteren muss in allen Ausführungsbeispielen eine Zuschaltung von Batteriezellen 16 zu dem Batteriestrang 20 beziehungsweise eine Entkopplung derselben von dem Batteriestrang 20 nicht über eine Brückenschaltung (das heißt Halbbrückenschaltung beziehungsweise Vollbrückenschaltung) geschehen. Es können auch andere Schaltungen zum Hinzuschalten beziehungsweise Entkoppeln von Batteriemodulen 18 in einem erfindungsgemäßen Batteriesystem 30 verwendet werden. Des Weiteren können auch erfindungsgemäße Batteriesysteme 30 realisiert werden, in denen das lastferne Ende 12 mit einem anderen konstanten oder nicht konstanten Potenzial als der Masse verbunden ist.
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Bevorzugt wird ein Batteriesystem 30 mit drei Batteriesträngen 20 ausgeführt, wobei jeder der Batteriestränge 30 ein Batteriemodul 18 aufweist, welches dazu ausgelegt ist, mit einer Frequenz im Kilohertz-Bereich zu dem Batteriestrang 20 hinzugeschaltet oder von diesem entkoppelt zu werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008002179 A1 [0002]
- DE 102010038880 A1 [0004]