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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Führungsschiene für ein Endloszugmittel eines Zugmitteltriebes, mit einem Tragkörper, der zumindest einen Befestigungsbereich zum Anbringen der Führungsschiene an einem verbrennungskraftmaschinenfesten Bauteil aufweist.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits solche Führungsschienen bekannt, wie bspw. aus der
DE 10 2008 015 155 A1 . Dort ist ein Kettenführungselement für eine Steuerkette eines Steuerkettentriebes offenbart, das einen Grundkörper aufweist. Am Grundkörper ist ein Federelement angeordnet. Das Federelement weist eine Führungsfläche für die Steuerkette auf seiner der Steuerkette zugewandten Seite und einen Abstand zum Grundkörper auf seiner der Führungsfläche abgewandten Seite auf. Der starr ausgebildete Grundkörper weist eine in Längsrichtung verlaufende Ausnehmung auf, die im Bedarfsfall mit einer Dämpfungsmasse ausfüllbar ist.
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Aus dem Stand der Technik ist auch eine Spann- oder Gleitschiene für Kettentriebe von Verbrennungskraftmaschinen von Kraftfahrzeugen bekannt, so bspw. aus der
DE 10 2004 013 207 A1 . Dort ist eine solche Schiene offenbart, deren Dämpfungscharakteristik bei Verringerung der erzeugten Kettengeräusche und der Reibung zwischen Kette und Spann- oder Gleitschiene an die spezifischen Bedingungen des jeweiligen Kettentriebes angepasst sein soll. Gleichzeitig soll der benötigte Bauraum verringert werden. Dabei wird dies gemäß der identifizierten Druckschrift dadurch erreicht, dass in wenigstens einem Endbereich der Spann- oder Gleitschiene ein aus einem federnd nachgiebigen Material bestehender Kern zur Dämpfung der auftretenden Kettenschwingungen vorhanden ist.
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Zwar ist dies schon eine gewisse Verbesserung zu unbeweglichen und starren Führungsschienen. Allerdings weisen die bekannten Lösungen noch keine ausreichenden Feder- und Dämpfungseigenschaften auf.
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Zwar sind auch bewegliche Führungsschienen in Modullösungen oder als Baugruppen bekannt, doch weisen die bekannten Vorrichtungen immer Nachteile in puncto Platzbedarf, Handling, Austauschbarkeit und/oder Dämpfungsverhalten auf.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu vermeiden und eine verbesserte Führungsschiene und einen verbesserten Zugmitteltrieb zur Verfügung zu stellen. Kraftspitzen, welche von dem Endloszugmittel herrühren, sollen abgefangen und/oder absorbiert werden. Der Platzbedarf soll niedrig gehalten werden und das Handling vereinfacht werden. Auch soll eine Austauschbarkeit herkömmlicher Führungsschienen ohne große zusätzliche Maßnahmen möglich sein. Dämpfungseigenschaften sollen jedoch vorhanden sein, welche zu einer Reduktion der auftretenden Geräusche führen.
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Offenbarung der Erfindung
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Dies wird erfindungsgemäß bei einer gattungsgemäßen Führungsschiene dadurch gelöst, dass entlang der Längsachse des Tragkörpers mehrere, eine Verformung des Tragkörpers erleichternden Schwachpunkte in dem den Tragkörper ausformenden Material vorhanden sind.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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So ist es von Vorteil, wenn der Schwachpunkt durch eine Aussparung im Material des Tragkörpers, wie einem Kunststoff, ausgebildet ist. Durch Spritztechniken bei der Herstellung des Tragkörpers, kann dann ein entsprechender Schwachpunkt effizient und kostengünstig vorgehalten werden. Auch ist die Reproduzierbarkeit bei Verwendung von Kunststoff mit Spritzverfahren sehr hoch. Eine Serienfertigung lässt sich dann wirkungsvoll aufsetzen.
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Wenn sich die Aussparung von einer, dem Endloszugmittel zugewandten Seite verkleinernd bis zu einem durch das Material des Tragkörpers gebildeten Verbindungsbereichs erstreckt, so können die Feder- und/oder Dämpfungseigenschaften des Tragkörpers bedarfsgerecht eingestellt werden. Eine Verkleinerung ist jedoch nur optional.
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Vorteilhaft ist es ferner, wenn mehrere Aussparungen voneinander gleich beabstandet entlang der Längsachse der Führungslinie verteilt sind. Die Anpassbarkeit auf unterschiedliche Zugmitteltriebe wird dadurch verbessert. Falls die Aussparung in unterschiedlichen Abständen zueinander eingebracht sind, so kann auch das Dämpfungsverhalten besonders fein justiert werden.
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Zweckmäßig ist es, wenn die Aussparung eine annähernd dreieckige Form aufweist. Die Herstellung wird dadurch erleichtert. Auch andere geometrische Formen, wie bspw. ellipsoide oder polygonale Formen sind von Vorteil.
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Ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Aussparung mit einem Feder- und/oder Dämpfungselement ausgefüllt ist. Dieses Element kann somit entweder Federeigenschaften oder Dämpfungseigenschaften aufweisen oder sowohl Feder-, als auch Dämpfungseigenschaften aufweisen.
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Das Verformungsverhalten der Führungsschiene ist dann besonders vorteilhaft, wenn mehrere Feder- und/oder Dämpfungselemente zwischen zwei Befestigungsbereichen befindlich sind oder um eine senkrecht zur Längsachse angeordnete Mittelachse symmetrisch, aber von dem Befestigungsbereich zur Mittelachse versetzt verteilt sind.
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Damit das Endloszugmittel auch möglichst reibungsfrei über die Führungsschiene gleiten kann, ist es von Vorteil, wenn auf der dem Endloszugmittel zugewandten Seite des Tragkörpers ein Gleitbelag auf dem Tragkörper befindlich, vorzugsweise aufgeclipst ist und ggf. aus einem zum Tragkörper unterschiedlichen Material aufgebaut ist.
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Eine Auslenkung des Endloszugmittels lässt sich erreichen, wenn die Führungsschiene als Spannschiene konfiguriert ist.
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Die Erfindung betrifft auch einen Zugmitteltrieb eines Kraftfahrzeuges, wie eines Pkws oder eines Lkws, mit einem Endloszugmittel, wie einer Kette oder einem Riemen sowie einer solch erfindungsgemäßen Führungsschiene, wie vorstehend erläutert.
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Die Führungsschiene besteht u. a. aus einem Tragkörper, einem Gleitbelag und den Feder- und/oder Dämpfungselementen, die kraft-, form- oder stoffschlüssig miteinander verbunden sind. Die Feder- und/oder Dämpfungselemente können Federn, Federbleche, geschäumtes Material, Alpha-Gel, absorbierendes und schwingungsdämpfendes Material sein oder eine Kombination aus diesen.
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In den Tragkörper sind bewusst ausgeprägte Schwachstellen und/oder Schwachpunkte vorhanden, an denen sich die Schiene elastisch verformen kann. Diese Schwachstellen können zum einen so ausgeführt werden, dass das Tragkörpermaterial an diesen Stellen sehr dünn bzw. elastisch ausgeführt wird oder die Anbindungen drehbar ausgeführt werden. Im Verbindungsbereich können somit Drehgelenke vorgehalten sein. Ein Schwachpunkt dient bspw. als Drehgelenk.
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Durch das Zugmittel wird eine Kraft in Richtung der dem Zugmittel abgewandten Seite der Führungsschiene eingeleitet. Der Tragkörper stützt sich an bspw. zwei Befestigungsbereichen ab, die Befestigungslöcher aufweisen. Durch die Geometrie der Schiene erfolgt eine Verformung in Richtung der Kraft drehend um die zwei Befestigungslöcher. Dadurch werden die Feder- und/oder Dämpfungselemente komprimiert und federn oder dämpfen somit die auftretenden Kraftspritzen. Nach einem Absinken der Kraft wird die Schiene durch die Feder- und/oder Dämpfungselemente wieder in ihre Ausgangslage gebracht.
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Die Erfindung wird auch nachfolgend mit Hilfe einer Zeichnung näher erläutert. Dabei ist ein Ausführungsbeispiel für eine Führungsschiene näher dargestellt. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Führungsschiene, und
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2 eine Darstellung der Führungsschiene aus 1 von der Seite.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente werden mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Führungsschiene 1 dargestellt. Die Führungsschiene 1 weist einen Tragkörper 2 und einen Gleitkörper 3 auf. Der Gleitkörper 3 ist als Gleitbelag 4 ausgebildet und auf einer ersten Seite 5 des Tragkörpers 2 aufgebracht, vorzugweise aufgeclipst.
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Die erste Seite 5 ist einem nicht dargestellten Endloszugmittel, wie einer Kette oder einem Riemen zugewandt. Es sind zwei Befestigungsbereiche 6 vorhanden, die als Löcher 7 ausgebildet sind. Entlang einer Längsachse 8 weist der Tragkörper 2 Aussparungen 9 auf, die durch Feder- und/oder Dämpfungselemente 10 form-, kraft- und/oder stoffschlüssig gefüllt sind. Auf einer der ersten Seite 5 beabstandeten zweiten Seite 11 weist der Tragkörper 2 Verbindungsbereiche 12 auf.
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Im Bereich der Verbindungsbereiche 12 ist der Tragkörper 2 somit geschwächt, so dass die Verbindungsbereiche 12 als Schwachpunkte 13 agieren.
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In einem besonderen Ausführungsbeispiel, was jedoch nicht dargestellt ist, kann im Verbindungsbereich 12 jeweils ein Drehgelenk eingearbeitet sein, bspw. durch ein anderes, insbesondere zum Rest des Tragkörpers 2 flexibleres/elastischeres Material gebildet werden.
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Die Aussparungen 9 haben eine dreieckförmige, spitz in Richtung der zweiten Seite 11 zulaufende Form.
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In 2 ist das Einleiten einer Kraft entlang des Pfeiles 14 dargestellt, das in einer Verformung des Tragkörpers 2 resultiert, so dass Kräfte in Richtung der Pfeile 15 in den Feder- und/oder Dämpfungselementen 10 auftreten. Bei Krafteinleitung in Richtung des Pfeiles 14, erfolgt eine Abstützung über die Befestigungsbereiche 6. Die Führungsschiene 1 gibt bei den Schwachpunkten 13 jedoch nach. Hierbei werden die Feder- und/oder Dämpfungselemente 10 komprimiert und Arbeit wird verrichtet. Bei Entlastung der Führungsschiene 1 wird diese durch die Feder- und/oder Dämpfungselemente 10 wieder in ihre Ausgangslage verbracht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Führungsschiene
- 2
- Tragkörper
- 3
- Gleitkörper
- 4
- Gleitbelag
- 5
- erste Seite
- 6
- Befestigungsbereich
- 7
- Loch
- 8
- Längsachse
- 9
- Aussparung
- 10
- Feder- und/oder Dämpfungselement
- 11
- zweite Seite
- 12
- Verbindungsbereich
- 13
- Schwachpunkt
- 14
- Pfeil
- 15
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008015155 A1 [0002]
- DE 102004013207 A1 [0003]