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Im Rahmen strenger gesetzlicher Vorschriften ist es eine wichtige Maßnahme Verbrennungsaussetzer in dem einzelnen Zylinder der Brennkraftmaschine zu erkennen. In diesem Zusammenhang wird beispielsweise in den USA für eine Zertifizierung der Fahrzeuge ein Test absolviert, aus dem eine Erkennungsgüte bei verschiedenen Aussetzmustern hervorgeht. In diesem Zusammenhang ist es ein Bedürfnis auch bei zwei direkt in der Zündfolge aufeinanderfolgenden Zylindern Verbrennungsaussetzer zuverlässig zu erkennen.
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Aus der
EP 0576705 B1 ist ein Verfahren zur Erkennung von Verbrennungsaussetzern bei einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine bekannt und zwar durch Messung der aufeinanderfolgenden Zeitspannen, die die Kurbelwelle während der Arbeitstakte der aufeinanderfolgenden Zylinder zum Durchlaufen vorgegebener Winkelspannen benötigt. Ein Laufunruhewert wird ermittelt, der sich additiv zusammensetzt aus einer statischen Komponente, einer dynamischen Komponente und einer Änderungskomponente. Die statische Komponente wird erhalten, indem man von der Zeitspanne des zu untersuchenden Zylinders die Zeitspanne eines in der Zündreihenfolge nachfolgenden Zylinders abzieht, wobei diese Differenz noch mit einem Normierungsfaktor multipliziert wird.
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In der
DE 10 2010 036 146 A1 sind ein Kurbelwellen-Mustererkennungssystem und -verfahren zum Identifizieren einer zufälligen Fehlzündung in einer Brennkraftmaschine beschrieben. Dieses Steuersystem umfasst ein Ruckermittlungsmodul und ein Fehlzündungsbestätigungsmodul. Das Ruckermittlungsmodul ermittelt einen Ruck einer Kurbelwelle, der mit einem Zündungsereignis in der Brennkraftmaschine verbunden ist. Das Fehlzündungsbestätigungsmodul bestätigt selektiv basierend auf dem Ruck, dass eine in der Brennkraftmaschine detektierte Fehlzündung gültig ist. Ferner ist ein Beschleunigungsermittlungsmodul vorgesehen, das eine Beschleunigung der Kurbelwelle ermittelt, welche mit dem Zündungsereignis verbunden ist und ein Fehlzündungsdetektionsmodul, das die Fehlzündung detektiert, wenn die Beschleunigung und/oder der Ruck größer als ein Beschleunigungsschwellenwert bzw. ein Ruckschwellenwert sind.
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Aus der
DE 10 2010 001 534 A1 ist ein Verfahren zur Bestimmung mindestens eines aussetzenden Zylinders einer Brennkraftmaschine mit einer geraden Anzahl n von wenigstens vier Zylindern bekannt, wobei jedem der Zylinder ein eigenes Winkelsegment eines Arbeitsspiels der Brennkraftmaschine zugeordnet wird und wobei den jeweiligen Zylindern zugeordnete Laufunruhewerte ermittelt werden. Die Laufunruhewerte eines Arbeitsspiels oder einer Mehrzahl von Arbeitsspielen im Hinblick auf die Erfüllung von mindestens einer Bedingung werden ausgewertet, wobei die Bedingung in Abhängigkeit der Länge eines Winkelsegments oder eines Anteils oder eines Vielfachen hiervon aufgestellt ist und welche mit einem vorgegebenen Aussetzmuster der Brennkraftmaschine korrespondiert.
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In der
DE 693 31 157 T2 ist ein Fehlzündungserkennungsverfahren für eine Brennkraftmaschine beschrieben, basierend auf einer Änderung der Kurbelwellenrotation, bei dem eine jedem Zylinder der Brennkraftmaschine zugeordnete Kurbelwellenwinkelbeschleunigung wiederholt berechnet wird und das Auftreten bzw. Fehlen von Fehlzündung in einem bezüglich Fehlzündung überprüften Zylinder in Übereinstimmung mit der berechneten Kurbelwellenwinkelbeschleunigung erkannt wird. Dieses Verfahren betrifft die Verbesserung der Erkennung von Einzelaussetzern, die Erkennung sequentiell auftretender Aussetzer wird nicht erwähnt.
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Der Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine zu schaffen, das beziehungsweise die einen Beitrag leistet zum Erkennen von Verbrennungsaussetzern von in der Zündreihenfolge aufeinanderfolgenden Zylindern.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren und eine korrespondierende Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit mehreren Zylindern, einer Kurbelwelle und mindestens einem Drehzahlsensor, dessen Messsignal repräsentativ ist für eine Drehwinkeländerung der Kurbelwelle. Es werden aufeinanderfolgend Zeitdauern für eine vorgegebene Drehwinkeländerung der Kurbelwelle bezogen auf einen jeweiligen Drehwinkelbezugswinkel ermittelt abhängig von dem Messsignal des Drehzahlsensors. Der jeweilige Drehwinkelbezugswinkel ist derart vorgegeben, dass die jeweilige Zeitdauer repräsentativ ist für einen Drehmomentbeitrag eines jeweiligen Zylinders und während eines Arbeitsspiels eine der Anzahl der Zylinder entsprechende Anzahl an Zeitdauern ermittelt wird.
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Die vorgegebene Drehwinkeländerung kann beispielsweise einem jeweiligen Zylindersegment oder einem Teil des jeweiligen Zylindersegments entsprechen. Während eines Arbeitsspiels ist jedem Zylinder genau ein Zylindersegment zugeordnet. So hat im Falle einer Brennkraftmaschine mit vier Zylindern bei einem Viertaktbetrieb jedes einzelne Zylindersegment eine Drehwinkeländerung von 180° Kurbelwelle.
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Bezogen auf einen zu untersuchenden Zylinder wird geprüft, ob abhängig von der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge um eins vorangehenden Zylinder zugeordnet ist, und von der Zeitdauer, die dem zu untersuchenden Zylinder zugeordnet ist, auf einen Verbrennungsaussetzer des in der Zündfolge um eins vorangehenden Zylinders geschlossen werden kann. Falls dem so ist, wird abhängig von der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge um eins vorangehenden Zylinder zugeordnet ist, und der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge um eins nachfolgenden Zylinder zugeordnet ist, überprüft, ob ein Verbrennungsaussetzer bezogen auf den zu untersuchenden Zylinder vorliegt. Andernfalls wird abhängig von der Zeitdauer, die dem zu untersuchenden Zylinder zugeordnet ist, und der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge um eins nachfolgenden Zylinder zugeordnet ist, überprüft, ob ein Verbrennungsaussetzer bezogen auf den zu untersuchenden Zylinder vorliegt. Auf diese Weise wird ein Beitrag geleistet sowohl einen einzelnen Verbrennungsaussetzer in einem jeweiligen Zylinder zu erkennen als auch jeweilige aufeinanderfolgende Verbrennungsaussetzer in zwei in der Zündreihenfolge aufeinanderfolgenden Zylindern zuverlässig zu erkennen und zwar auf einfache Weise.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung wird, falls auf einen Zündaussetzer des der Zündreihenfolge um eins vorangehenden Zylinders geschlossen werden kann, zusätzlich abhängig von der Zeitdauer, die dem in der Zündfolge um eins nachfolgenden Zylinder zugeordnet ist, und der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge zum zwei nachfolgenden Zylinder zugeordnet ist, überprüft, ob auf ein Nichtvorliegen eines Verbrennungsaussetzers bezogen auf den in der Zündreihenfolge um eins nachfolgenden Zylinder geschlossen werden kann, und wenn dies der Fall ist, abhängig von der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge um eins vorangehenden Zylinder zugeordnet ist, und der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge um eins nachfolgenden Zylinder zugeordnet ist, überprüft, ob ein Verbrennungsaussetzer bezogen auf den zu untersuchenden Zylinder vorliegt. Andernfalls wird abhängig von der Zeitdauer, die dem zu untersuchenden Zylinder zugeordnet ist, und der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge um eins nachfolgenden Zylinder zugeordnet ist, überprüft, ob ein Verbrennungsaussetzer bezogen auf den zu untersuchenden Zylinder vorliegt.
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Auf diese Weise wird ein Beitrag geleistet besonders zuverlässig einen Verbrennungsaussetzer zu erkennen in dem zu untersuchenden Zylinder, wenn bei dem in der Zündreihenfolge vorangehenden Zylinder bereits ein Verbrennungsaussetzer stattgefunden hat.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird ein erster Überprüfungswert ermittelt abhängig von einem Quotienten der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge um eins vorangehenden Zylinder zugeordnet ist und der Zeitdauer, die dem zu untersuchenden Zylinder zugeordnet ist. Ferner wird abhängig von dem ersten Überprüfungswert ermittelt, ob auf einen Verbrennungsaussetzer des in der Zündreihenfolge um eins vorangehenden Zylinders geschlossen werden kann. Dies ermöglicht eine besonders einfache rechentechnische Realisierung.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird ein zweiter Überprüfungswert ermittelt abhängig von einem Quotienten der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge um eins vorangehenden Zylinder zugeordnet ist, und der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge um eins nachfolgenden Zylinder zugeordnet ist. Abhängig von dem zweiten Überprüfungswert wird ermittelt, ob auf einen Verbrennungsaussetzer des zu untersuchenden Zylinders geschlossen werden kann. Dies ermöglicht eine besonders einfache rechentechnische Realisierung.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird ein dritter Überprüfungswert ermittelt abhängig von einem Quotienten der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge um eins nachfolgenden Zylinder zugeordnet ist, und der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge um zwei nachfolgenden Zylinder zugeordnet ist, und es wird abhängig von dem dritten Überprüfungswert ermittelt, ob auf ein Nichtvorliegen eines Verbrennungsaussetzers des in der Zündreihenfolge nachfolgenden Zylinders geschlossen werden kann. Dies ermöglicht eine besonders einfache rechentechnische Realisierung.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird, wenn abhängig von dem ersten Überprüfungswert auf einen Verbrennungsaussetzer des in der Zündreihenfolge um eins vorangehenden Zylinders geschlossen werden kann und wenn abhängig von dem zweiten Überprüfungswert auf einen Verbrennungsaussetzer des zu überprüfenden Zylinders geschlossen werden kann und wenn abhängig von dem dritten Überprüfungswert auf ein Nichtvorliegen Verbrennungsaussetzer des in der Zündfolge nachfolgenden Zylinders geschlossen werden kann, abhängig von der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge um eins vorangehenden Zylinder zugeordnet ist, und der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge um eins nachfolgenden Zylinder zugeordnet ist, überprüft, ob ein Verbrennungsaussetzer bezogen auf den zu untersuchenden Zylinder vorliegt. Andernfalls wird abhängig von der Zeitdauer, die dem zu untersuchenden Zylinder zugeordnet ist, und der Zeitdauer, die dem in der Zündreihenfolge um eins nachfolgenden Zylinder zugeordnet ist, überprüft, ob ein Verbrennungsaussetzer bezogen auf den zu untersuchenden Zylinder vorliegt.
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Auf diese Weise kann rechentechnisch besonders einfach ein zuverlässiges Erkennen eines Verbrennungsaussetzers des zu untersuchenden Zylinders realisiert werden, wenn der in der Zündreihenfolge vorangehende Zylinder bereits einen Verbrennungsaussetzer aufweist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Brennkraftmaschine mit einer Steuervorrichtung,
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2 ein erstes Ablaufdiagramm eines Programms,
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3 ein zweites Ablaufdiagramm eines weiteren Programms und
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4 verschiedene Signalverläufe und Rechenvorschriften.
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Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Eine Brennkraftmaschine (1) umfasst einen Ansaugtrakt 1, einen Motorblock 2, einen Zylinderkopf 3 und einen Abgastrakt 4. Der Ansaugtrakt 1 umfasst vorzugsweise eine Drosselklappe 11, ferner einen Sammler 12 und Saugrohr 13, das hin zu einem Zylinder Z1 über einen Einlasskanal in den Motorblock 2 geführt ist. Der Motorblock 2 umfasst ferner eine Kurbelwelle 21, welche über eine Pleuelstange 25 mit dem Kolben 24 des Zylinders Z1 gekoppelt ist.
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Der Zylinderkopf 3 umfasst einen Ventiltrieb mit einem Gaseinlassventil 30, einem Gasauslassventil 31 und Ventilantrieben 32, 33. Der Zylinderkopf 3 umfasst ferner ein Einspritzventil 34 und eine Zündkerze 35. Alternativ kann das Einspritzventil 34 auch in dem Ansaugtrakt 1 angeordnet sein.
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Der Abgastrakt 4 umfasst einen Abgaskatalysator 40, der bevorzugt als Dreiwegekatalysator ausgebildet ist.
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Eine Steuervorrichtung 6 ist vorgesehen, der Sensoren zugeordnet sind, die verschiedene Messgrößen erfassen und die Messwerte der Messgröße ermitteln. Betriebsgrößen umfassen neben den Messgrößen auch von diesen abgeleitete Größen.
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Die Steuervorrichtung 6 ist dazu ausgebildet abhängig von mindestens einer der Betriebsgrößen die Stellglieder zu steuern, die der Brennkraftmaschine zugeordnet sind, und denen jeweils entsprechende Stellantriebe zugeordnet sind, durch das Erzeugen von Stellsignalen für die Stellantriebe an. Darüber hinaus ist sie ausgebildet zum Erkennen von Verbrennungsaussetzern in dem jeweiligen Zylinder.
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Die Steuervorrichtung 6 kann auch als Vorrichtung zum Betreiben der Brennkraftmaschine bezeichnet sein.
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Die Sensoren sind ein Pedalstellungsgeber 71, welcher die Stellung eines Fahrpedals 7 erfasst, ein Luftmassenmesser 14, welcher einen Luftmassenstrom stromaufwärts der Drosselklappe 11 erfasst, ein Temperatursensor 15, welcher eine Ansauglufttemperatur erfasst, ein Drucksensor 16, welcher den Saugrohrdruck erfasst, ein Drehzahlsensor 22, dessen Messsignal repräsentativ ist für eine Drehwinkeländerung der Kurbelwelle 21, der eine Drehzahl N zugeordnet wird, ein Drehmomentsensor 23, welcher ein Drehmoment der Kurbelwelle 21 erfasst, ein Nockenwellenwinkelsensor 36a, welcher einen Nockenwellenwinkel erfasst und eine Abgassonde 41, welche einen Restsauerstoffgehalt des Abgases erfasst und deren Messsignal charakteristisch ist für das Luft/Kraftstoff-Verhältnis in dem Zylinder Z1 bei der Verbrennung des Luft/Kraftstoff-Gemisches. Die Abgassonde 41 ist bevorzugt als lineare Lambdasonde ausgebildet und erzeugt so über einen weiten relevanten Bereich des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses ein zu diesem proportionales Messsignal.
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Je nach Ausgestaltung kann eine beliebige Untermenge der genannten Sensoren vorhanden sein oder es können auch zusätzliche Sensoren vorhanden sein.
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Die Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 11, die Gaseinlass- und Gasauslassventile 30, 31, das Einspritzventil 34 oder die Zündkerze 35.
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Neben dem Zylinder Z1 sind auch noch weitere Zylinder Z2 bis Z4 vorgesehen, denen dann auch entsprechende Stellglieder zugeordnet sind. Bevorzugt ist jeder Abgasbank an Zylindern, die auch als Zylinderbank bezeichnet werden kann, jeweils ein Abgasstrang des Abgastraktes 4 zugeordnet und dem jeweiligen Abgasstrang jeweils eine Abgassonde 41 entsprechend zugeordnet.
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Die Steuervorrichtung 6 umfasst bevorzugt eine Recheneinheit und einen Speicher zum Abspeichern von Daten und Programmen. Zum Betreiben der Brennkraftmaschine ist in der Steuervorrichtung 6 sind Programme zum Betreiben der Brennkraftmaschine gespeichert, die während des Betriebs in der Recheneinheit abgearbeitet werden können.
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Ein erstes Programm wird in einem Schritt S1 (2) gestartet, und zwar beispielsweise zeitnah zu einem Start der Brennkraftmaschine. In dem Schritt S1 werden gegebenenfalls Variablen initialisiert.
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In einem Schritt S3 werden aufeinanderfolgend Zeitdauern SEG_T_COR für eine vorgegebene Drehwinkeländerung der Kurbelwelle bezogen auf einen jeweiligen Drehwinkelbezugswinkel ermittelt abhängig von dem Messsignal des Drehzahlsensors 22. Der jeweilige Drehwinkelbezugswinkel ist derart vorgegeben, dass die jeweilige Zeitdauer SEG_T_COR repräsentativ ist für einen Drehmomentbeitrag eines jeweiligen Zylinders Z1–Z4 und während eines Arbeitsspiels eine der Anzahl der Zylinder Z1–Z4 entsprechende Anzahl an Zeitdauern SEG_T_COR ermittelt wird. Zum Zwischenspeichern der so ermittelten Zeitdauern SEG_T_COR ist ein Pufferspeicher BUF vorgesehen, in dem mehrere Zeitdauern SEG_T_COR zwischengespeichert sind, so zum Beispiel neun. In der 4 ist beispielhaft ein derartiger Pufferspeicher dargestellt. n ist hierbei ein Platzhalter, der sich auf einen jeweiligen aktuell zu untersuchenden Zylinder bezieht. n – 1 ist dem in der Zündreihenfolge um eins vorangehenden Zylinder zugeordnet, n – 2 dem in der Zündreihenfolge um zwei vorangehenden Zylinder zugeordnet und so weiter. n + 1 ist dem in der Zündreihenfolge um eins bezogen auf den zu untersuchenden Zylinder Z1–Z4 nachfolgenden Zylinder Z1–Z4 zugeordnet. n + 2 ist dem in der Zündreihenfolge um zwei nachfolgenden Zylinder Z1–Z4 zugeordnet, entsprechendes gilt dann für n + 3 und entsprechend n + 4 analog.
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So sind in dem Pufferspeicher BUF beispielsweise neun Speichereinheiten für das Abspeichern entsprechender Zeitdauern SEG_T_COR vorgesehen, wobei die Zeitdauer SEG_T_COR(n) diejenige bezeichnet, die dem zu untersuchenden Zylinder zugeordnet ist.
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Es wird so entsprechend Kurbelwellenwinkelsynchron in dem Schritt S3 während des Ablaufs des Programms gemäß der 2 fortlaufend die Zeitdauer SEG_T_COR ermittelt und dem Puffer zwischengespeichert. Der Puffer ist beispielsweise als FIFO-Speicher ausgebildet.
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Das Programm wird in einem Schritt S5 beendet. Bevorzugt läuft das Programm beispielsweise während des gesamten Betriebs der Brennkraftmaschine und wird beispielsweise jeweils getriggert durch das Erreichen des jeweiligen Drehwinkelbezugswinkels erneut wieder aktiviert zum Ermitteln der jeweiligen Zeitdauer SEG_T_COR. Die vorgegebene Drehwinkeländerung ist bevorzugt für alle Zylinder Z1–Z4 die gleiche und kann beispielsweise derjenigen eines Zylindersegments entsprechen. Sie kann jedoch auch einen Bruchteil des jeweiligen Zylindersegments repräsentierten. Der Drehwinkelbezugswinkel ist jeweils bezogen auf das jeweilige Zylindersegment und ist ebenso relativ zu einem Startwinkel des jeweiligen Zylindersegments gleich für alle Zylinder. So kann beispielsweise bei einer Vierzylinderbrennkraftmaschine mit vier Takten der jeweilige Startwinkel 0°, 180°, 360°, 540° sein und bei einer vorgegebenen Drehwinkeländerung von 180° Kurbelwellenwinkel der Drehwinkelbezugswinkel für den jeweiligen Zylinder den jeweiligen Startwinkeln entsprechen.
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Falls beispielsweise die vorgegebene Drehwinkeländerung bei einer Brennkraftmaschinen mit vier Zylindern und vier Takten lediglich 100° beträgt kann der jeweilige Drehwinkelbezugswinkel bezogen auf den jeweiligen Startwinkel des jeweiligen Zylindersegments beispielsweise 20° Kurbelwelle betragen.
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In einem Schritt S7 (3) wird ein weiteres Programm gestartet. Dies erfolgt beispielsweise zeitnah zu einem Motorstart. In dem Schritt S7 werden gegebenenfalls Variablen initialisiert.
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In einem Schritt S9 werden bezogen auf einen zu untersuchenden Zylinder Z1–Z4 ein erster Überprüfungswert RATIO_1_ER ein zweiter Überprüfungswert RATIO_2_ER und bevorzugt ein dritter Überprüfungswert RATIO_3_ER ermittelt. Dies erfolgt anhand der in der 4 angegebenen Rechenvorschriften F1, F2 bzw. F3. FAC bezeichnet in diesem Zusammenhang einen Faktor, der geeignet vorgegeben ist. So kann der Faktor beispielsweise 1000 betragen.
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Der Schritt S9 und die nachfolgenden Schritte werden jeweils einmal pro Zylindersegment abgearbeitet.
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In einem Schritt S11 wird geprüft, ob der erste Überprüfungswert RATIO_1_ER größer ist als ein vorgegebener erster Schwellenwert THD1 und der zweite Überprüfungswert RATIO_2_ER größer ist als ein zweiter Schwellenwert THD2 und der dritte Überprüfungswert RATIO_3_ER kleiner ist als ein vorgegebener Schwellenwert THD3. Die Schwellenwerte THD1–THD3 weisen jeweils einen Wert >= 0 auf und können geeignet vorab ermittelt werden, so zum Beispiel durch Simulationen oder Versuche an einem Motorprüfstand.
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Ist die Bedingung des Schrittes S11 nicht erfüllt so wird darauf geschlossen, dass bezüglich des zu untersuchenden Zylinders und des in der Zündreihenfolge vorangehenden Zylinders Z1–Z4 keine aufeinanderfolgenden Verbrennungsaussetzer vorliegen. In diesem Fall wird die Bearbeitung in einem Schritt S13 fortgesetzt, in dem eine statische Komponente DRV0_ER ermittelt wird. Dies erfolgt abhängig von einer Differenz der Zeitdauer SEG_T_COR(n) des zu untersuchenden Zylinders und der Zeitdauer SEG_T_COR(n + 1) des in der Zündreihenfolge um eins nachfolgenden Zylinders Z1–Z4.
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In einem anschließenden Schritt S15 wird dann ein Laufunruhewert ERV ermittelt und zwar abhängig von der statischen Komponente DRV0_ER. Zusätzlich kann bei dem Ermitteln des Laufunruhewerts ERV beispielsweise auch eine dynamische Komponente und/oder eine Änderungskomponente berücksichtigt werden, wie dies beispielsweise in der
EP 0576705 B1 offenbart ist. Der Inhalt der
EP 0576705 B1 ist hiermit diesbezüglich ausdrücklich einbezogen.
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Ist die Bedingung des Schrittes S11 hingegen erfüllt, so wird in einem Schritt S17 die statische Komponente DRV0_ER abhängig von einer Differenz der Zeitdauer SEG_T_COR(n – 1), die dem in der Zündreihenfolge um eins vorangehenden Zylinder Z1–Z4 zugeordnet ist, und der Zeitdauer SEG_T_COR(n + 1), die dem in der Zündreihenfolge um eins nachfolgenden Zylinder Z1–Z4 zugeordnet ist ermittelt. Anschließend wird dann ebenfalls die Bearbeitung in dem Schritt S15 fortgesetzt.
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In einem Schritt S19 wird anschließend überprüft, ob ein Verbrennungsaussetzer bezogen auf den zu untersuchenden Zylinder Z1–Z4 vorliegt und zwar abhängig von dem in dem Schritt S15 ermittelten Laufunruhewert ERV. Zu diesem Zweck wird beispielsweise geprüft, ob der Laufunruhewert ERV kleiner ist als ein vorgegebener negativer Laufunruheschwellenwert. Der negative Laufunruheschwellenwert ist ebenso entsprechend empirisch ermittelt, so zum Beispiel durch entsprechende Versuche an einem Motorprüfstand und/oder entsprechende Simulationen. Beispielsweise ist der negative Laufunruheschwellenwert auch abhängig von einer Lastgröße vorgegeben. Im Anschluss daran wird die Bearbeitung, gegebenenfalls nach einer vorgegebenen Wartezeitdauer, erneut in dem Schritt S9 fortgesetzt. Durch das Vorgehen können einfach und zuverlässig Verbrennungsaussetzer in der Zündreihenfolge in zwei in der Zündfolge aufeinanderfolgenden Zylindern Z1–Z4 erkannt werden. Eine solche Situation von zwei in der Zündreihenfolge aufeinanderfolgenden Aussetzern ist anhand der 4 anhand eines Signalverlaufs der jeweiligen ermittelten Zeitdauer SEG_T_COR dargestellt. In dem hier dargestellten Fall liegt jeweils ein Zündaussetzer in dem zu untersuchenden Zylinder und in dem in der Zündreihenfolge nachfolgenden Zylinder Z1–Z4 vor.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ansaugtrakt
- 11
- Drosselklappe
- 12
- Sammler
- 13
- Saugrohr
- 14
- Luftmassensensor
- 15
- Temperatursensor
- 16
- Saugrohrdrucksensor
- 2
- Motorblock
- 21
- Kurbelwelle
- 22
- Kurbelwellenwinkelsensor
- 23
- Drehmomentsensor
- 24
- Kolben
- 25
- Pleuelstange
- 3
- Zylinderkopf
- 30
- Gaseinlassventil
- 31
- Gasauslassventil
- 32, 33
- Ventilantrieb
- 34
- Einspritzventil
- 35
- Zündkerze
- 36
- Nockenwelle
- 36a
- Nockenwellenwinkelsensor
- 4
- Abgastrakt
- 40
- Katalysator
- 41
- Abgassonde
- 6
- Steuereinrichtung
- 7
- Fahrpedal
- 71
- Pedalstellungsgeber
- Z1–Z4
- Zylinder
- S1–S11
- Schritt
- SEG_T_COR
- Zeitdauer
- FAC
- Faktor
- RATIO_1_ER
- erster Überprüfungswert
- RATIO_2_ER
- zweiter Überprüfungswert
- RATIO_3_ER
- dritter Überprüfungswert
- n
- Platzhalter
- BUF
- Pufferspeicher
- THD1
- erster Schwellenwert
- THD2
- zweiter Schwellenwert
- THD3
- dritter Schwellenwert
- DRV0_ER
- statische Komponente
- ERV
- Laufunruhewert
- F1, F2, F3
- Rechenvorschriften