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Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Rohrschaftinstrument gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Rohrschaftinstrumente weisen einen Schaft auf, der aus einem äußeren Schaftrohr und einer axial in diesem bewegbaren Stange besteht. Durch Verschieben der Stange in dem Schaftrohr wird ein am distalen Ende angeordnetes Arbeitsteil betätigt, z. B. eine Zange, eine Schere usw. Zum Verschieben der Stange in dem Schaftrohr dient ein Griffteil, welches häufig als Scherengriff mit einer starren Griffbranche und einer gegen diese schwenkbar beweglichen Griffbranche besteht.
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Bei einem aus der
DE 198 09 120 C1 bekannten Rohrschaftinstrument ist der aus Schaftrohr und Stange bestehende Schaft lösbar mit dem Griffteil verbunden. Das Schaftrohr und die Stange werden in das Griffteil eingesetzt und dort jeweils mittels Rastkugeln verriegelt. Dabei ist eine Schaftrohrhülse vorgesehen, in welcher eine radial bewegbare erste Rastkugel gelagert ist, die in eine Umfangsnut des Schaftrohres eingreift. Die Stange wird von einer Stangenhülse aufgenommen, in welcher eine zweite Rastkugel gelagert ist, die in eine Umfangsnut der Stange eingreift. Die Stangenhülse ist in der Schaftrohrhülse federbelastet verschiebbar, wobei die Schaftrohrhülse in der Verriegelungsstellung die Rastkugel der Stangenhülse sperrt. Eine äußere Griffhülse umschließt den Verriegelungsmechanismus koaxial und dient zur Verriegelung der Rastkugel der Schaftrohrhülse. Die Griffhülse ist auf der Schaftrohrhülse axial verschiebbar und wird durch Federkraft in der Verriegelungsstellung gehalten und kann gegen die Federkraft in die Freigabestellung verschoben werden. Die Kugelrastungen für das Schaftrohr und für die Stange wirken unabhängig voneinander, sodass nicht zwangsläufig sichergestellt ist, dass beide Rastungen in Eingriff sind. Die Betätigung der Verriegelung über die koaxiale äußere Griffhülse macht den Verriegelungsmechanismus im Durchmesser voluminös.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein chirurgisches Rohrschaftinstrument zur Verfügung zu stellen, bei welchem die Verriegelung von Schaftrohr und Stange zuverlässig und mit geringen Außenabmessungen realisiert ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Rohrschaftinstrument mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Rohrschaftinstrument weist einen Drücker auf, der sowohl das Verriegeln und Entriegeln der Kugelrastung des Schaftrohres als auch das Verriegeln und Entriegeln der Kugelrastung der Stange bewirkt. Dieser Drücker ist axial zu dem Schaft aus dem proximalen Ende des Griffteils herausgeführt. Da der Drücker beide Verriegelungen bewirkt, ist ein zuverlässiges Verriegeln sowohl des Schaftrohres als auch der Stange gewährleistet. Der Verriegelungsmechanismus kann aufgrund der axialen Anordnung des Drückers mit geringen Außenabmessungen und insbesondere mit geringem Außendurchmesser realisiert werden. Der gesamte Verriegelungsmechanismus wird von einem mit der starren Griffbranche fest verbundenen Gehäuse umschlossen. Es sind daher am Außenumfang des Verriegelungsmechanismus keine beweglichen Teile vorhanden, die zu Bedienungsfehlern führen könnten und die Reinigung erschweren.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen
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1 das Griffteil eines Rohrschaftinstrumentes im Axialschnitt,
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2 das Griffteil beim Einführen des Schaftes,
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3 die Verriegelung des Schaftrohres,
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4 das Griffteil mit verriegeltem Schaft,
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5 eine Einzelteildarstellung einer Drückerhülse des Griffteiles,
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6 eine Einzelteildarstellung einer Sperrkappe der Drückerhülse,
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7 eine Einzelteildarstellung einer Stangenhülse des Griffteils,
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8 eine Einzelteildarstellung einer Schaftrohrhülse des Griffteils und
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9 die Verriegelung im zusammengebauten Zustand.
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Das erfindungsgemäße Rohrschaftinstrument weist ein Griffteil 10 auf, welches lösbar mit einem Schaft 20 kuppelbar ist. Das Griffteil 10 ist als Scherengriff ausgebildet und weist eine starre Griffbranche 11 auf. Distal vor der starren Griffbranche 11 ist um eine Schwenkachse 12 schwenkbar eine bewegliche Griffbranche 13 gelagert. Mit der starren Griffbranche 11 ist ein hohlzylindrisches Gehäuse 14 fest verbunden. Bei der Verbindung des Schaftes 20 mit dem Griffteil 10 wird ein äußeres Schaftrohr 21 des Schaftes 20 mit dem Gehäuse 14 koaxial fluchtend gekuppelt. In dem Schaftrohr 21 ist axial verschiebbar eine Stange 22 gelagert. Die bewegliche Griffbranche 13 greift mit einem Zapfen 15 in das Gehäuse 14 ein. Die Stange 22 des Schaftes 20 wird mit diesem Zapfen 15 gekuppelt, sodass die Bewegung der beweglichen Griffbranche 13 in Bezug auf die starre Griffbranche 11 eine axiale Verschiebung der Stange 22 in dem Schaftrohr 21 bewirkt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die bewegliche Griffbranche 13 in Bezug auf die Schwenkachse 12 als zweiarmiger Hebel ausgebildet. Wird die bewegliche Griffbranche 13 gegen die starre Griffbranche 11 geschwenkt, so wird die Stange 22 in dem Schaftrohr 21 distalwärts geschoben. Am distalen Ende des Schaftes 20 ist ein an sich bekanntes und daher in der Zeichnung nicht dargestelltes Arbeitsteil angeordnet, welches durch die axiale Bewegung der Stange 22 betätigt wird. Das Arbeitsteil kann bspw. als zweischenkliges Maulteil, z. B. als Zange, Schere, Klemme oder dergleichen, ausgebildet sein. Bei dem dargestellten Rohrschaftinstrument ist das Arbeitsteil so ausgebildet, dass dieses betätigt wird, d. h. das Maulteil geschlossen wird, wenn die Stange 22 in dem Schaftrohr 21 distalwärts gedrückt wird.
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In dem axial durchgehenden zylindrischen Hohlraum des Gehäuses 14 ist axial verschiebbar ein Drücker 30 gelagert. Der Drücker 30 setzt sich zusammen aus einem Drückerschaft 31 und einer Drückerhülse 32 mit einer Sperrkappe 33. Der Drückerschaft 31 sitzt axial geführt in dem proximalen Ende des Gehäuses 14, ragt aus diesem Gehäuse 14 proximal heraus und ist an seinem freien proximalen Ende mit einem Fingerknopf 34 versehen. Die Drückerhülse 32, die in 5 als Einzelteil in einem Axialschnitt und einer Seitenansicht gezeigt ist, schließt sich axial an das distale Ende des Drückerschaftes 31 an. Die Drückerhülse 32 ist mit dem Drückerschaft 31 fest verbunden, z. B. axial auf diesen aufgepresst. Die Drückerhülse 32 weist einen proximalen Abschnitt 35 auf, dessen Außendurchmesser mit dem Außendurchmesser des Drückerschaftes 31 übereinstimmt und der gemeinsam mit dem Drückerschaft 31 in dem Gehäuse 14 axial verschiebbar geführt ist. Die Drückerhülse 32 geht von dem proximalen Abschnitt 35 mit einer Innenschulter 44 in einen distalen Abschnitt 36 über, der einen größeren Außendurchmesser aufweist und in einem distalen Abschnitt des Gehäuses 14 mit größerem Innendurchmesser axial verschiebbar geführt ist. Der proximale Abschnitt 35 der Drückerhülse 32 weist in seiner, der beweglichen Griffbranche 13 zugewandten Unterseite ein sich axial erstreckendes Langloch 37 in seiner Wandung auf. An derselben Unterseite weist der distale Abschnitt 36 ein distal offenes Langloch 38 in der Wandung auf. Am distalen Ende des proximalen Abschnittes 35, an welchem der geringere Innendurchmesser dieses proximalen Abschnittes 35 in den größeren Innendurchmesser des distalen Abschnittes 36 übergeht, ist der Innendurchmesser des proximalen Abschnittes 35 radial zu einem Aufnahmeraum 39 erweitert.
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Auf das distale Ende der Drückerhülse 32 ist die Sperrkappe 33 aufgesetzt, die in 6 als Einzelteil in einem Axialschnitt und einer Seitenansicht dargestellt ist. Die Sperrkappe 33 ist mit einem proximalen Umfangsrand 40 auf eine Umfangseindrehung 41 des distalen Endes der Drückerhülse 32 fest aufgepasst. Distal anschließend an den Umfangsrand 40 weist die Sperrkappe 33 einen kleineren Innendurchmesser auf, sodass eine proximalwärts gerichtete Stirnfläche 46 gebildet wird. Am Übergang des weiten Innendurchmessers des Umfangsrandes 40 zu dem kleineren Innendurchmesser des distalen offenen Endes der Sperrkappe 33 ist ein radialer Innenbund 42 ausgebildet. In der Wandung der Sperrkappe 33 ist eine nach proximal offene Aussparung 43 vorgesehen, die das offene Langloch 38 der Drückerhülse 32 distal abschließt, wenn die Sperrkappe 33 auf die Drückerhülse 32 aufgesetzt ist.
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In der Drückerhülse 32 ist axial verschiebbar eine Stangenhülse 50 gelagert, die in 7 als Einzelteil im Axialschnitt und einer Seitenansicht dargestellt ist. Die Stangenhülse 50 hat einen Außendurchmesser, der dem Innendurchmesser des proximalen Abschnittes 35 der Drückerhülse 32 entspricht, sodass die Stangenhülse 50 in diesem proximalen Abschnitt 35 der Drückerhülse 32 axial geführt ist. Die Stangenhülse 50 ragt mit konstantem Außendurchmesser distalwärts axial in den erweiterten distalen Abschnitt 36 der Drückerhülse 32. Am proximalen Ende der Stangenhülse 50 ist eine radiale sacklochartige Lagervertiefung 51 ausgebildet. Die Lagervertiefung 51 fällt im montierten Zustand in der Umfangsposition mit dem Langloch 37 der Drückerhülse 32 zusammen. Der Zapfen 15 der beweglichen Griffbranche 13 greift durch das Langloch 37 der Drückerhülse 32 hindurch und ist mit einem Kugelkopf in der Lagervertiefung 51 aufgenommen. Von der distalen Stirnseite der Stangenhülse 50 führt axial eine sacklochartige Stangenaufnahme 52 in die Stangenhülse 50. Die Stangenaufnahme 52 endet proximal vor der Lagervertiefung 51. An ihrem offenen distalen Ende erweitert sich die Stangenaufnahme 52 zu einem Einführtrichter. Weiter ist an diesem distalen Ende der Stangenhülse 50 ein radialer Außenbund 53 ausgebildet. Der Innendurchmesser der Stangenaufnahme 52 entspricht dem Außendurchmesser der Stange 22. Distal vor dem inneren Ende der Stangenaufnahme 52 weist deren Wandung wenigstens einen Wanddurchbruch 54 auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei diametrale Wanddurchbrüche 54 vorgesehen. In den Wanddurchbrüchen 54 sind Stangenrastkugeln radial beweglich aufgenommen. Der Durchmesser der Stangenrastkugeln ist größer als die Wandstärke der Stangenhülse 50 im Bereich der Wanddurchbrüche 54, sodass die Stangenrastkugeln nach innen in die Stangenaufnahme 52 hineinragen oder nach außen über den Umfang der Stangenhülse 50 hinausragen. Axial zwischen das proximale Ende der Stangenhülse 50 und das distale Ende des Drückerschaftes 31 ist eine als Schraubendruckfeder ausgebildete Feder 56 in die Drückerhülse 32 eingesetzt. Die Feder 56 stützt sich distal an der Stangenhülse 50 und proximal an dem Drückerschaft 31 ab.
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In dem distalen Abschnitt 36 der Drückerhülse 32, die den größeren freien Innendurchmesser aufweist, ist eine Schaftrohrhülse 60 angeordnet. Die Schaftrohrhülse 60 ist in 8 als Einzelteil in einem Axialschnitt und einer Seitenansicht dargestellt. Die Schaftrohrhülse 60 weist einen Innendurchmesser auf, der dem Außendurchmesser des Schaftrohres 21 und dem mit diesem übereinstimmenden Außendurchmesser des Außenbundes 53 der Stangenhülse 50 entspricht. Am proximalen Ende verengt sich der Innendurchmesser der Schaftrohrhülse 60 auf den Außendurchmesser der Stangenhülse 50, sodass eine distalwärts gerichtete innere Anschlagschulter 61 gebildet wird, die der proximalwärts gerichteten radialen Stirnfläche des Außenbundes 53 der Stangenhülse 50 entspricht. Der Außendurchmesser der Schaftrohrhülse 60 stimmt im distalen Endabschnitt 62 mit dem Innendurchmesser des Innenbundes 42 der Sperrkappe 33 überein. An diesen distalen Endabschnitt 62 schließt sich ein mittlerer Abschnitt 63 an, dessen Außendurchmesser dem Innendurchmesser des distalen Abschnittes 36 der Drückerhülse 32 entspricht. Die axiale Länge dieses mittleren Abschnittes 63 ist jedoch kürzer als die axiale Länge des distalen Abschnittes 36 der Drückerhülse 32, sodass die Drückerhülse 32 auf diesem mittleren Abschnitt 63 der Schaftrohrhülse 60 axial geführt verschiebbar ist. An den mittleren Abschnitt 63 schließt sich proximal ein proximaler Endabschnitt 64 an, der wiederum einen kleineren Außendurchmesser aufweist. Dadurch ist zwischen dem Außenumfang des proximalen Endabschnittes 64 der Schaftrohrhülse 60 und dem Innenumfang des distalen Abschnittes 36 der Drückerhülse 32 ein zylindrischer Spalt 65 gebildet, in welchen eine als Schraubendruckfeder ausgebildete Feder 66 eingesetzt ist. Die Feder 66 stützt sich distal an der proximalwärts gerichteten Stirnfläche des mittleren Abschnittes 63 der Schaftrohrhülse 60 ab und proximal an der distalwärts gerichteten Innenschulter 44 des Überganges des Innendurchmessers der Drückerhülse 32 vom kleineren Durchmesser des proximalen Abschnittes 35 zum größeren Durchmesser des distalen Abschnittes 36. Die Schaftrohrhülse 60 ist in dem Gehäuse 14 axial und rotatorisch fixiert. Hierzu sind in dem mit der Griffbranche 11 einstückigen Körper des Griffteils 10 Stifte 67 eingesetzt, die durch das Langloch 38 der Drückerhülse 32 hindurchgreifen und in Bohrungen 68 der Schaftrohrhülse 60 eingesetzt sind. Das Langloch 38 erlaubt eine axiale Verschiebung der Drückerhülse 32 auf dem mittleren Abschnitt 63 der feststehenden Schaftrohrhülse 60. In dem distalen Endabschnitt 62 der Schaftrohrhülse 60 ist wenigstens ein Wanddurchbruch 69 ausgebildet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind drei Wanddurchbrüche 69 vorgesehen. In den Wanddurchbrüchen 69 sind radial beweglich Schaftrohrrastkugeln 70 angeordnet. Der Durchmesser der Schaftrohrrastkugeln 70 ist etwas größer als die Wandstärke der Schaftrohrhülse 60 in diesem distalen Endabschnitt 62, sodass die Schaftrohrrastkugeln 70 nach innen in den Innenquerschnitt der Schaftrohrhülse 60 oder nach außen über den Außenumfang der Schaftrohrhülse 60 vorragen können.
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Nachfolgend wird die Funktion der lösbaren Kupplung von Griffteil 10 und Schaft 20 erläutert. Aus dieser Beschreibung der Funktion ergeben sich weitere Details der Dimensionierung der Einzelteile.
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In 1 ist das Griffteil 10 in der Position dargestellt, in welcher dieses Griffteil 10 zum Einsetzen des Schaftes 20 bereit ist. Die bewegliche Griffbranche 13 ist nach hinten gegen die feststehende Griffbranche 11 geschwenkt. Die bewegliche Griffbranche 13 greift mit ihrem Zapfen 15 durch das Langloch 37 der Drückerhülse 32 in die Lagervertiefung 51 der Stangenhülse 50. Der Zapfen 15 verschiebt dadurch die Stangenhülse 50 distalwärts. Außerdem schlägt der Zapfen 15 am distalen Ende des Langloches 37 an und verschiebt damit auch die Drückerhülse 32 distalwärts gegen die Kraft der Feder 66, bis die Drückerhülse 32 mit ihrer distalwärts gerichteten Innenschulter 44 am proximalen Ende der Schaftrohrhülse 60 anschlägt. In dieser Position befinden sich die Wanddurchbrüche 54 der Stangenhülse 50 axial im Bereich des Aufnahmeraumes 39 der Drückerhülse 32, sodass die Stangenrastkugeln nach außen in den Aufnahmeraum 39 ausweichen können. Die Drückerhülse 32 befindet sich in Bezug auf die feststehende Schaftrohrhülse 60 dabei axial in einer solchen Position, dass ein proximal an der Sperrkappe 33 ausgebildeter radial erweiterter Aufnahmeraum 45 mit den Wanddurchbrüchen 69 der Schaftrohrhülse 60 zur Deckung kommt. Die Schaftrohrrastkugel 70 kann daher radial nach außen in diesen Aufnahmeraum 45 ausweichen. Die Sperrkappe 33 des Drückers 30 steht in dieser Position distalwärts aus dem Gehäuse 14 vor.
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In dieser Position des Griffteils 10 kann nun der Schaft 20 in das Griffteil 10 eingeführt werden, wie dies in 2 gezeigt ist. Beim Einschieben des Schaftes 20 in das Griffteil 10 taucht die Stange 22 axial in die Stangenaufnahme 52 der Stangenhülse 50 ein, bis sie an dem inneren proximalen Ende der Stangenaufnahme 52 anschlägt. Dabei kommt eine Umfangsnut 23 der Stange 22 mit den Wanddurchbrüchen 54 der Stangenhülse 50 axial zur Deckung. Die Stangenrastkugel kann somit auch in diese Umfangsnut 23 eintreten. Bei diesem Einsetzen des Schaftes 20 taucht das Schaftrohr 21 axial so weit in die Schaftrohrhülse 60 ein, bis eine Umfangsvertiefung 24 des Schaftrohres 21 mit dem Wanddurchbruch 69 der Schaftrohrhülse 60 axial zur Deckung kommt. Die Schaftrohrrastkugel 70 kann sich somit auch radial nach innen in diese Umfangsnut 24 bewegen. Die gleichzeitige axiale Positionierung der Stange 22 in der Stangenhülse 50 und des Schaftrohres 21 in der Schaftrohrhülse 60 ist dadurch gewährleistet, dass einerseits die bewegliche Griffbranche 13 durch die Hand des Benutzers in der zurückgeschwenkten Stellung gehalten wird, sodass die Stangenhülse 50 über den Zapfen 15 axial festgehalten wird und nicht unter dem Druck der eingeschobenen Stange 22 proximalwärts ausweichen kann. Andererseits wird beim Einschieben des Schaftes 20 das Schaftrohr 21 auf der in der Stangenhülse 50 anschlagenden Stange 22 so weit proximalwärts verschoben, bis das Arbeitsteil des Schaftes 20 geschlossen ist und dadurch eine weitere Verschiebung des Schaftrohres 21 auf der Stange 22 blockiert ist.
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Sobald der Schaft 20 in das Griffteil 10 eingesetzt ist und die in 2 gezeigte Position erreicht hat, wird die bewegliche Griffbranche 13 von der starren Griffbranche 11 weg nach vorn geschwenkt, wie dies in 3 dargestellt ist. Dabei schiebt die bewegliche Griffbranche 13 mit ihrem Zapfen 15 die Stangenhülse 50 proximalwärts zurück. Die Drückerhülse 32 folgt proximalwärts der Schwenkbewegung des Zapfens 15, weil die Feder 66 die Drückerhülse 32 mit dem distalen Ende des Langloches 37 an dem Zapfen 15 anliegend hält. Die proximalwärts gerichtete Verschiebung der Drückerhülse 32 wird dadurch begrenzt, dass die auf der Drückerhülse 32 sitzende Sperrkappe 33 mit ihrer proximalwärts gerichteten Stirnfläche 46 an der distal gerichteten Stirnfläche des mittleren Abschnittes 63 der Schaftrohrhülse 60 anschlägt, wie dies in 3 gezeigt ist. Bei dieser proximalen Bewegung der Drückerhülse 32 schiebt sich die fest auf der Drückerhülse 32 sitzende Sperrkappe 33 in das Gehäuse 14 und schließt bündig mit diesem Gehäuse 14 ab. Die Sperrkappe 33 schiebt sich dabei proximalwärts mit ihrem Innenbund 42 über die Schaftrohrrastkugeln 70, sodass diese nicht mehr radial nach außen aus den Wanddurchbrüchen 69 austreten können und in Eingriff mit der Umfangsnut 24 des Schaftrohres 21 verriegelt sind. Dabei befinden sich zunächst die Wanddurchbrüche 54 der Stangenhülse 50 mit den Stangenrastkugeln noch axial im Bereich des Aufnahmeraumes 39 der Drückerhülse 32.
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Anschließend wird die bewegliche Griffbranche 13 weiter von der starren Griffbranche 11 weg nach vorn geschwenkt, wie dies 4 zeigt. Dadurch wird die Stangenhülse 50 mittels des Zapfens 15 proximalwärts in der Drückerhülse 32 verschoben. Die Drückerhülse 32 kann dieser Bewegung der Stangenhülse 50 nicht folgen, da die Drückerhülse 32 mit der Sperrkappe 33 an dem mittleren Abschnitt 63 der Schaftrohrhülse 60 anliegt. Wenn die Stangenhülse 50 hierbei proximalwärts in den proximalen Abschnitt 35 der Drückerhülse 32 gezogen wird, treten die Wanddurchbrüche 54 mit den Stangenrastkugeln proximalwärts aus dem Aufnahmeraum 39 in den Innendurchmesser des proximalen Abschnittes 35. Die Stangenrastkugeln sind dadurch daran gehindert, radial nach außen aus den Wanddurchbrüchen 54 auszutreten und sind in Eingriff mit der Umfangsnut 23 der Stange 22 verriegelt.
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Damit ist sowohl das Schaftrohr 21 in der gehäusefesten Schaftrohrhülse 60 verriegelt als auch die Stange 22 in der axial verschiebbar geführten Stangenhülse 50. Durch Verschwenken der beweglichen Griffbranche 13 gegenüber der starren Griffbranche 11 kann nun die Stange 22 axial in dem Schaftrohr 21 bewegt werden, um das distale Arbeitsteil für den Gebrauch des Rohrschaftinstrumentes zu betätigen.
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Wie die 3 und 4 zeigen, ragt bei eingekuppeltem Schaft 20 der distale Endabschnitt 62 der Schaftrohrhülse 60 distal aus der Sperrkappe 33 heraus. Gegebenenfalls kann auf dieses herausragende Ende der Schaftrohrhülse 60 eine Sicherungsmutter aufgeschraubt werden, die die Sperrkappe 33 und damit die Drückerhülse 32 daran hindert, unbeabsichtigt distalwärts aus dem Gehäuse 14 auszutreten, wodurch die Verriegelung gelöst werden könnte.
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Zum Lösen des Schaftes 20 aus dem Griffteil 10 wird der Drückerschaft 31 mittels des Fingerknopfes 34 gegen die Kraft der Feder 56 distalwärts in das Gehäuse 14 eingedrückt. Nach vollständigem Zusammendrücken der Feder 56 kann mittels des Drückerschaftes 31 die Drückerhülse 32 gegen die Kraft der Feder 66 distalwärts geschoben werden. Gleichzeitig wird die bewegliche Griffbranche 13 nach hinten gegen die starre Griffbranche 11 geschwenkt, sodass das Griffteil in die in 1 dargestellte Position kommt. Wie vorstehend beschrieben, sind in dieser Position sowohl die Stangenrastkugeln als auch die Schaftrohrrastkugeln 70 wieder freigegeben, sodass der Schaft unbehindert distalwärts aus dem Griffteil 10 gezogen werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Griffteil
- 11
- starre Griffbranche
- 12
- Schwenkachse
- 13
- bewegliche Griffbranche
- 14
- Gehäuse
- 15
- Zapfen
- 20
- Schaft
- 21
- Schaftrohr
- 22
- Stange
- 23
- Umfangsnut von 22
- 24
- Umfangsnut von 21
- 30
- Drücker
- 31
- Drückerschaft
- 32
- Drückerhülse
- 33
- Sperrkappe
- 34
- Fingerknopf
- 35
- proximaler Abschnitt
- 36
- distaler Abschnitt
- 37
- Langloch in 35
- 38
- Langloch in 36
- 39
- Aufnahmeraum von 32
- 40
- Umfangsrand
- 41
- Eindrehung
- 42
- Innenbund
- 43
- Aussparung
- 44
- Innenschulter
- 45
- Aufnahmeraum von 33
- 46
- Stirnfläche von 33
- 50
- Stangenhülse
- 51
- Lagervertiefung
- 52
- Stangenaufnahme
- 53
- Außenbund
- 54
- Wanddurchbruch
- 56
- Feder
- 60
- Schaftrohrhülse
- 61
- Anschlagschulter
- 62
- distaler Endabschnitt
- 63
- mittlerer Abschnitt
- 64
- proximaler Endabschnitt
- 65
- Spalt
- 66
- Feder
- 67
- Stifte
- 68
- Bohrungen
- 69
- Wanddurchbruch
- 70
- Schaftrohrrastkugel