DE102012109793A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Steuern eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern eines Antriebsstrangs (1) eines Kraftfahrzeugs, der einen unter Motordrehzahl als Antrieb verwendbaren Antriebsmotor (4), ein manuell schaltbares Getriebe (5) und eine Kupplung (8) umfasst, die über eine Bewegung eines Kupplungspedals (10) betätigbar ist, um den Antriebsmotor (4) durch die Kupplung (8) von einer Abtriebsseite zu trennen. Um ein wahrnehmbares Rucken im Antriebsstrang im Betrieb eines Kraftfahrzeugs zu vermeiden oder zu reduzieren, wird die Motordrehzahl des Antriebsmotors (4) gezielt erhöht oder verringert, kurz bevor die Kupplung (8) getrennt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs, der einen unter Motordrehzahl als Antrieb verwendbaren Antriebsmotor, ein manuell schaltbares Getriebe und eine Kupplung umfasst, die über eine Bewegung eines Kupplungspedals betätigbar ist, um den Antriebsmotor durch die Kupplung von einer Abtriebsseite zu trennen.
- Aus der europäischen Patentschrift
EP 1 101 651 B1 ist ein manuell geschaltetes Kraftfahrzeuggetriebesystem mit einer Reibungskupplung bekannt, die manuell steuerbar ist. Dabei sind Mittel vorgesehen, um einen Ausrückzustand der Reibungskupplung aus Drehzahlsignalen zu erkennen, wobei ein Mittel zur automatischen Beeinflussung der Kraftstofflieferung dazu dient, die Brennstoffbelieferung eines Motors gemäß einer Anforderung durch den Fahrer einzustellen, wenn die Reibungskupplung nicht eingerückt ist. - Aufgabe der Erfindung ist es, ein wahrnehmbares Rucken im Antriebsstrang im Betrieb eines Kraftfahrzeugs zu vermeiden oder zu reduzieren.
- Die Aufgabe ist bei einem Verfahren zum Steuern eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs, der einen unter Motordrehzahl als Antrieb verwendbaren Antriebsmotor, ein manuell schaltbares Getriebe und eine Kupplung umfasst, die über eine Bewegung eines Kupplungspedals betätigbar ist, um den Antriebsmotor durch die Kupplung von einer Abtriebsseite zu trennen, dadurch gelöst, dass die Motordrehzahl des Antriebsmotors gezielt erhöht wird, kurz bevor die Kupplung getrennt wird. Bei dem Antriebsmotor handelt es sich vorzugsweise um einen Verbrennungsmotor. Durch das gezielte Erhöhen der Motordrehzahl des Antriebsmotors kurz bevor die Kupplung getrennt wird, können Verspannungen im Antriebsstrang abgebaut beziehungsweise gelöst werden.
- Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Kupplungspedals überwacht, erfasst und/oder genutzt wird, um einen Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem ein Trennen der Kupplung zu erwarten ist. Aus der Bewegung des Kupplungspedals kann relativ sicher und genau auf den Zeitpunkt geschlossen werden, zu dem ein Trennen der Kupplung zu erwarten ist.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Position des Kupplungspedals überwacht, erfasst und/oder genutzt wird, um einen beziehungsweise den Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem ein Trennen der Kupplung zu erwarten ist. Die Position des Kupplungspedals wird zum Beispiel mit einer geeigneten Sensoreinrichtung überwacht beziehungsweise erfasst.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Geschwindigkeit des Kupplungspedals überwacht, erfasst und/oder genutzt wird, um einen beziehungsweise den Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem ein Trennen der Kupplung zu erwarten ist. Die Geschwindigkeit des Kupplungspedals kann mit einer geeigneten Sensoreinrichtung erfasst beziehungsweise überwacht werden. Die Geschwindigkeit des Kupplungspedals kann gegebenenfalls auch anderweitig ermittelt werden.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Kupplungspedalsensor verwendet wird, um einen beziehungsweise den Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem ein Trennen der Kupplung zu erwarten ist. Der Kupplungspedalsensor ist vorzugsweise dazu geeignet, die Position des Kupplungspedals und/oder die Geschwindigkeit des Kupplungspedals zu erfassen.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungspedalsensor verwendet wird, um die Position des Kupplungspedals über der Zeit zu überwachen und/oder zu erfassen. Aus dem zeitlichen Positionsverlauf kann dann vorteilhaft die Bewegungsgeschwindigkeit des Kupplungspedals abgeleitet werden.
- Bei einer Vorrichtung zum Steuern eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs, der einen unter Motordrehzahl als Antrieb verwendbaren Antriebsmotor, ein manuell schaltbares Getriebe und eine Kupplung umfasst, die über eine Bewegung eines Kupplungspedals betätigbar ist, um den Antriebsmotor durch die Kupplung von einer Abtriebsseite zu trennen, insbesondere gemäß einem vorab beschriebenen Verfahren, ist die oben angegebene Aufgabe alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass dem Kupplungspedal eine Sensoreinrichtung zugeordnet ist, welche die Position des Kupplungspedals über der Zeit erfasst. Dabei kann die Sensoreinrichtung dem Kupplungspedal direkt zugeordnet sein. Die Sensoreinrichtung kann dem Kupplungspedal aber auch indirekt zugeordnet sein. So kann die Sensoreinrichtung zum Beispiel einem Gestänge zugeordnet sein, welches das Kupplungspedal mit einem Geberzylinder verbindet. Die Sensoreinrichtung kann gegebenenfalls auch dem Geberzylinder oder einem Nehmerzylinder zugeordnet sein.
- Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung steuerungsmäßig mit einer Steuerung verbunden ist, die wiederum steuerungsmäßig mit dem Antriebsmotor verbunden ist. Dadurch kann auf einfache Art und Weise die Motordrehzahl des Antriebsmotors erhöht bzw. verringert werden, kurz bevor die Kupplung getrennt wird. Die Erfindung betrifft gegebenenfalls auch ein Kraftfahrzeug mit einer vorab beschriebenen Vorrichtung, das insbesondere gemäß einem vorab beschriebenen Verfahren betrieben wird.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist.
- In der einzigen beiliegenden Figur ist ein Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs vereinfacht dargestellt, der gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren beziehungsweise mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung betrieben wird.
- In
1 ist ein Antriebsstrang1 eines Kraftfahrzeugs vereinfacht dargestellt. Der Antriebsstrang1 umfasst einen Antriebsmotor4 , der als Verbrennungsmotor ausgeführt ist. Der Antriebsstrang1 umfasst des Weiteren ein manuell schaltbares Getriebe5 . - Zwischen dem manuell schaltbaren Getriebe
5 und dem Antriebsmotor4 ist eine Kupplung8 angeordnet. Über die Kupplung8 kann eine antriebsmäßige Verbindung zwischen dem Antriebsmotor4 und dem Getriebe5 getrennt werden. Das Getriebe5 ist mit einer Abtriebsseite des Antriebsstrangs1 verbunden, die mindestens ein (nicht dargestelltes) Rad umfasst, das durch den Antriebsmotor4 über die geschlossene Kupplung8 und das Getriebe5 antreibbar ist. - Die Kupplung
8 wird über ein Kupplungspedal10 durch den Fuß eines Fahrers des Kraftfahrzeugs betätigt. Das Kupplungspedal10 ist über ein geeignetes Gestänge mit einem Geberzylinder11 gekoppelt. Der Geberzylinder11 ist über eine Hydraulikleitung14 hydraulisch mit einem Nehmerzylinder15 verbunden. Von dem Nehmerzylinder15 wird eine Kupplungsbetätigungskraft über eine Hebeleinrichtung auf die Kupplung8 übertragen. Dem Kupplungspedal10 ist eine Sensoreinrichtung20 zugeordnet. Die Sensoreinrichtung20 umfasst zum Beispiel einen Sensor, mit dem die Position des Kupplungspedals10 über der Zeit erfasst wird. Aus der Ableitung des zeitlichen Positionsverlaufs des Kupplungspedals10 lässt sich die Geschwindigkeit der Veränderung oder Bewegung des Kupplungspedals10 bestimmen. Alternativ oder zusätzlich kann die Sensoreinrichtung20 weitere Sensoren umfassen. - Die Sensoreinrichtung
20 ist über eine Steuerleitung21 mit einer Steuerung30 verbunden. Die Steuerung30 ist über eine Steuerleitung22 mit dem Antriebsmotor4 verbunden. - Bei manuell schaltbaren Getrieben verspannt sich, insbesondere bei einer langsamen Bergab- beziehungsweise Berauffahrt, und zwar vornehmlich in niedrigen Gängen, bedingt durch das Anliegen eines positiven Schubmoments beziehungsweise negativen Drehmoments oder Schleppmoments der Antriebsstrang. Wird die Kupplung in einem derartig verspannten Zustand des Antriebsstrangs
1 durch den Fahrer getrennt, kommt es zu einer schlagartigen Entspannung des Antriebsstrangs. Das geht gewöhnlich mit einem für den Fahrer als unangenehm wahrgenommenen Ruck einher, der zudem den Verschleiß des Antriebsstrangs erhöht. - Zur Vermeidung des unerwünschten Rucks im Antriebsstrang kann die Sensoreinrichtung
20 vorteilhaft verwendet werden. Die Sensoreinrichtung20 erfasst die Position des Kupplungspedals10 . Aus der Ableitung des zeitlichen Positionsverlaufs lässt sich die Geschwindigkeit des Kupplungspedals bei der Betätigung durch den Fahrer ermitteln. - Die erfasste Position und die ermittelte Geschwindigkeit des Kupplungspedals
10 werden zur Prädiktion des Kupplungstrennzeitpunkts herangezogen. Kurz bevor ein Trennen der Kupplung zu erwarten ist, beziehungsweise bevor die Kupplung getrennt wird, wird eine Verspannung im Antriebsstrang durch eine gezielte Erhöhung bzw. Verringerung der Motordrehzahl gelöst. Dadurch kann der unerwünschte Ruck durch schlagartiges Entspannen des Antriebsstrangs vermieden werden. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1101651 B1 [0002]
Claims (10)
- Verfahren zum Steuern eines Antriebsstrangs (
1 ) eines Kraftfahrzeugs, der einen unter Motordrehzahl als Antrieb verwendbaren Antriebsmotor (4 ), ein manuell schaltbares Getriebe (5 ) und eine Kupplung (8 ) umfasst, die über eine Bewegung eines Kupplungspedals (10 ) betätigbar ist, um den Antriebsmotor (4 ) durch die Kupplung (8 ) von einer Abtriebsseite zu trennen, dadurch gekennzeichnet, dass die Motordrehzahl des Antriebsmotors (4 ) gezielt erhöht oder verringert wird, kurz bevor die Kupplung (8 ) getrennt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Kupplungspedals (
10 ) überwacht, erfasst und/oder genutzt wird, um einen Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem ein Trennen der Kupplung (8 ) zu erwarten ist. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Position des Kupplungspedals (
10 ) überwacht, erfasst und/oder genutzt wird, um einen beziehungsweise den Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem ein Trennen der Kupplung zu erwarten ist. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Geschwindigkeit des Kupplungspedals (
10 ) überwacht, erfasst und/oder genutzt wird, um einen beziehungsweise den Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem ein Trennen der Kupplung zu erwarten ist. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kupplungspedalsensor (
20 ) verwendet wird, um einen beziehungsweise den Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem ein Trennen der Kupplung zu erwarten ist. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungspedalsensor (
20 ) verwendet wird, um die Position des Kupplungspedals (10 ) über der Zeit zu überwachen und/oder zu erfassen. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsgeschwindigkeit des Kupplungspedals (
10 ) aus dem zeitlichen Positionsverlauf abgeleitet wird. - Vorrichtung zum Steuern eines Antriebsstrangs (
1 ) eines Kraftfahrzeugs, der einen unter Motordrehzahl als Antrieb verwendbaren Antriebsmotor (4 ), ein manuell schaltbares Getriebe (5 ) und eine Kupplung (8 ) umfasst, die über eine Bewegung eines Kupplungspedals (10 ) betätigbar ist, um den Antriebsmotor (4 ) durch die Kupplung (10 ) von einer Abtriebsseite zu trennen, insbesondere gemäß einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Kupplungspedal (10 ) eine Sensoreinrichtung (20 ) zugeordnet ist, welche die Position des Kupplungspedals (10 ) über der Zeit erfasst. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (
20 ) steuerungsmäßig mit einer Steuerung (30 ) verbunden ist, die wiederum steuerungsmäßig mit dem Antriebsmotor (4 ) verbunden ist. - Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, das insbesondere gemäß einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 betrieben wird.
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