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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Vibrator gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Vibratoren sind Erotikspielzeuge, die der sexuellen Stimulation, der Massage oder für medizinische Anwendungen bei einer Person dienen. Der Vibrator erzeugt dazu Vibrationen bzw. allgemein Schwingungen und/oder Bewegungen, die üblicherweise durch einen Elektromotor mit Unwucht erzeugt werden. Um eine Stimulation einer den Vibrator benutzenden Person hervorzurufen, wird der Vibrator mit besonders empfindlichen Körperteilen in Kontakt gebracht, beispielsweise mit den äußeren oder auch inneren Geschlechtsorganen. Dazu wird der Vibrator auf diese Körperteile aufgelegt oder In diese eingeführt, zum Beispiel vaginal. Durch die vom Vibrator erzeugten Vibrationen erfolgt die Reizung der betroffenen Körperstellen.
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Die Erotikindustrie macht heutzutage einen Großteil ihres Umsatzes über das Internet, insbesondere durch das Bereitstellen von Fotos und Videos gegen Bezahlung. Dabei wird in zunehmendem Maße auch auf eine Interaktion zwischen Kunde und Dienstleister zurückgegriffen, beispielsweise durch die Kommunikation über Webcams oder Smartphones mit entsprechenden Anwendungsprogrammen (Apps), wobei der Kunde über das Internet in Echtzeit Video- und Audiosignale eines Dienstleisters empfängt. Mit der Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten wird nach neuen Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten zwischen Kunde und Dienstleister über das Medium Internet gesucht. Die Verwendung eines Vibrators durch die Dienstleister ist dabei eine beliebte Variante.
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Darüber hinaus nimmt im Zeitalter des globalen Datenaustauschs über soziale Netzwerke die Austauschbarkeit von Daten stark zu. In gleichem Maße wachsen die technischen Möglichkeiten der Steuerung von Elektrogeräten aller Art über Anwendungsprogramme, sogenannte Apps, die für Smartphones, Tabletcomputer und andere mobile Rechner verfügbar sind.
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In der
DE 10 2005 042 092 A1 ist ein Vibrator offenbart, der mittels einer Pumpe und Öffnungen an den beiden Enden Luft ansaugt oder ausstößt und so für eine reine Hin- und Herbewegung innerhalb eines Körpers (der Vagina) geeignet ist. Diese Vorrichtung ist allerdings für die Reizung von äußeren Geschlechtsorganen bzw. die muskuläre Stimulation überhaupt nicht geeignet. Um funktionieren zu können, weist dieser Vibrator vorne und hinten Luftöffnungen auf, durch die die Luft je nach Bewegungsrichtung mit Druck gepumpt oder aufgesaugt wird. Diese Öffnungen sind für die Funktion zwingend notwendig. Dass derartige Öffnungen bei Vibratoren wegen des unvermeidlichen Eindringens von Körperflüssigkeiten höchst problematisch sind, dürfte einleuchten.
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Die Druckschrift
GB 2 479 735 A offenbart eine sexuelle Stimulationsvorrichtung mit einem Vibrationsteil für Frauen oder Männer, die den Benutzer im Schlaf bzw. Halbschlaf stimulieren soll. Dazu weist die Vorrichtung eine programmierbare Steuereinrichtung auf, die derart eingestellt ist, dass die Stimulation zu einem bestimmten Zeitpunkt im Schlaf mit einer vorbestimmten Stärke einsetzt und die Stärke über eine erste vorbestimmte Zeitdauer (1, 2, 5 oder 10 Minuten) ansteigt, bis der Benutzer aufwacht. Die vorbestimmte Stärke kann vom Benutzer eingestellt werden. Ein integrierter Schlafsensor (zur Messung der Herzfrequenz, des Augenaufschlags, der Schlafgeräusche oder eines anderen Schlafparameters) kann bestimmte Körpersignale im Schlaf erfassen und entsprechend eine weitere Stimulation einer zweiten vorbestimmten Zeitdauer bei bestimmten Signalen starten. Des Weiteren kann die Steuereinrichtung ein Schlafprofil eines Benutzers speichern und die Steuerung entsprechend danach vornehmen.
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Die Druckschrift
WO 02/43644 A1 betrifft einen Vibrator mit einem über Kabel oder alternativ ferngesteuert angebundenen, externen Steuergerät, das Audiodaten oder Steuerdaten von jeder analogen Audioquelle bzw. einem PC empfangen und in Steuersignale für bestimmte Bewegungen des Vibrators umsetzen kann. Auch eine manuelle Steuerung des externen Steuergerätes ist möglich. Das Steuergerät kann einschließlich aller Schaltkreise auch in den Vibrator integriert und dabei ferngesteuert sein.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen einfach aufgebauten Vibrator bereitzustellen, der preiswert herzustellen ist, für den Datenkommunikationsaustausch neuartige Möglichkeiten eröffnet und dessen Funktion in Echtzeit von außen gesteuert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Erfindungsgemäß wird ein Vibrator mit einem Gehäuse und einer mit dem Gehäuse verbundenen Silikonhülle bereitgestellt, wobei der Vibrator einen als Schwingungserzeuger dienenden Elektromotor, einen Energiespeicher, eine Steuereinheit, eine drahtlose Datenkommunikationseinrichtung und eine Datenspeichereinrichtung zur Speicherung von Daten aufweist, wobei die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, Daten zu speichern, Daten auf ein entferntes Gerät zu übertragen und Daten von einem entfernten Gerät zu empfangen. Der Vibrator weist erfindungsgemäß ein berührungsloses Schaltelement auf, das dazu eingerichtet ist, den Vibrator aus einem Ruhezustand, in dem die drahtlose Datenkommunikationseinrichtung inaktiv ist, in einen Zustand zu versetzen, in dem die drahtlose Datenkommunikationseinrichtung aktiv und von dem entfernten Gerät fernsteuerbar ist. Mit der drahtlosen Datenkommunikationseinrichtung wird es möglich, den Vibrator von außen komplett zu bedienen und zu steuern, d.h. ohne manuelles Vornehmen von Einstellungen direkt am Vibrator. Zudem eröffnet das Speichern und Laden von Daten in beide Richtungen ungeahnte Möglichkeiten. Durch das Betätigen des berührungslosen Schaltelements wird der Vibrator in einen aktiven Betriebszustand versetzt. Damit braucht die drahtlose Datenkommunikationseinrichtung nicht ständig im Standby-Modus zu sein, in welchem Strom aus dem Energiespeicher verbraucht wird. Dies führt im Umkehrschluss dazu, dass sich die Benutzungsdauer des Vibrators erheblich verlängert und seine Benutzerfreundlichkeit deutlich steigert, Zudem ist die Konstruktion des Vibrators äußerst einfach, weil sie auf zusätzliche Bauteile wie Bedienelemente verzichtet. Dies spart Kosten bei der Herstellung ein und lenkt den Benutzer nicht von der wesentlichen Funktion des Gerätes ab.
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Bevorzugt ist die gesamte Oberfläche des Vibrators durchgängig und frei von Bedienelementen. Dies sorgt für eine angenehme Handhabung sowie für eine besonders einfache Konstruktion und spart Kosten bei der Herstellung.
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Mit besonderem Vorteil ist die Vibrationsfunktion des Vibrators mittels der drahtlosen Datenkommunikationseinrichtung von einer entfernten Datenverarbeitungseinrichtung fernsteuerbar. Sobald der Funktionszustand des Vibrators derart ist, dass die drahtlose Datenkommunikationseinrichtung arbeitet, d.h. auf Anfragen von einem entfernten Gerät reagiert, sind alle Funktionen des Vibrators über diese drahtlose Verbindung fernsteuerbar, z.B. auch über das Internet. Auch ein Datenaustausch beispielsweise von Vibrationsprogrammen und Nutzerdaten ist möglich.
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Vorteilhafterweise ist das berührungslose Schaltelement als Beschleunigungssensor ausgebildet. Alternativ kann es auch als Thermoelement, als piezoelektrisches Element, als mechanischer Lagesensor, als Federelement oder als akustischer Sensor ausgebildet sein. Ein Beschleunigungssensor, wie er beispielsweise in Smartphones oder in Kinderspielzeug eingesetzt wird, ist ein Massenartikel und preisgünstig verfügbar. Damit ist es auf einfache Weise möglich, ohne stromverbrauchsintensive Bauelemente den Vibrator in seinen normalen Betriebszustand zu versetzen. Auch die weitere Funktionssteuerung über das berührungslose Schaltelement Ist möglich. Das berührungslose Schaltelement muss nicht auf der Außenfläche des Vibrators gekennzeichnet werden, was wiederum die Konstruktion vereinfacht. Unter berührungslosem Schaltelement wird in dieser Erfindung auch verstanden, dass z.B. die Ladekontakte kurzgeschlossen werden, um den Funktionszustand des Vibrators zu verändern.
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Bevorzugt weist das Gehäuse zwei korrosionsgeschützte, elektrische Ladekontakte auf, die flüssigkeitsdicht ausgebildet sind. Die Abdichtung kann mittels O-Ringen erfolgen. Alternativ können die Ladekontakte mit dem Gehäuse umspritzt sein oder kann leitfähiger Kunststoff in diesem Bereich als Kontaktfläche verwendet werden. Dies ermöglicht einen einfacheren Ladeprozess, Die Ladekontakte selbst können korrosionsfest oberflächenbeschichtet sein oder ferromagnetischen Edelstahl aufweisen. Als Gegenstück für die Ladekontakte wird üblicherweise ein Ladekopf mit Magneten als elektrische Kontakte eingesetzt, wobei der Ladekopf über ein Kabel mit beispielsweise einem USB-Stecker verbunden ist, über den der notwendige Ladestrom aus jeder handelsüblichen USB-Buchse bezogen werden kann. Auch andere Lademechanismen sind möglich wie z.B. Induktionsladung.
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Im Inneren, vorzugsweise am Gehäuse, weist der Vibrator mindestens eine als Leuchtdiode bzw. LED ausgebildete Lichtquelle auf. Diese Lichtquelle ist beispielsweise auf der zentralen Platine der Steuereinheit ausgebildet und leuchtet durch einen ausgedünnten Bereich der Silikonhülle oder des Gehäuses hindurch. Alternativ kann das Licht von der Lichtquelle über einen Lichtleiter, z.B. eine Glasfaser oder POF (Polymer optische Faser) zu dem zu beleuchtenden Bereich der Silikonhülle bzw. des Gehäuses geführt werden. Die als Leuchtdiode ausgebildete Lichtquelle dient dazu, den Funktionszustand des Vibrators anzuzeigen. Beispielsweise leuchtet die LED Im ausgeschalteten Zustand nicht, im Zustand der eingeschalteten drahtlosen Datenkommunikationsvorrichtung (Bluetooth) leicht, und voll im Zustand der eingeschalteten Vibrationsfunktion. Sie kann z.B. auch anzeigen, wenn die Leistung des Energiespeichers unter einen vorbestimmten Grenzwert fällt, oder den Ladezustand bei Aufladung über die Ladekontakte. Es ist auch möglich, mehrere LEDs mit unterschiedlichen Farben zur Anzeige der unterschiedlichen Funktionszustände vorzusehen.
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Vorteilhafterweise ist die drahtlose Datenkommunikationseinrichtung als Bluetooth-Modul oder alternativ als WLAN-Modul ausgebildet. Beide Standards (z. B. Bluetooth 1.0 bis 4.0 mit Low Energy) sind mittlerweile ausgereifte Übertragungssysteme, die in den meisten Smartphones und Mobiltelefonen verfügbar sind, und stellen ausreichend hohe Datenübertragungsraten bereit. Dadurch lässt sich zu den meisten mobilen Datenverarbeitungseinrichtungen eine drahtlose Verbindung aufbauen, wobei die übermittelten Daten dann direkt in der Datenverarbeitungseinrichtung verarbeitet werden können. Es ist auch möglich, dass die drahtlose Datenkommunikationseinrichtung als Mobilfunkmodul nach GPRS, 3G oder LTE Standard ausgebildet ist.
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Die Daten, die über die in der Speichereinrichtung des Vibrators abgelegt werden können, sind z.B. Nutzerdaten, Vibrationsprogramme oder andere Geräteparameter. Damit stehen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten zur Verfügung wie z.B. die Bearbeitung von Vibrationsprogrammen mit eigenen Vibrationsmustern, der Vergleich der Benutzung einzelner Anwender, die Erstellung und der Austausch von Benutzerprofilen, die Bewertung von Vibrationsprogrammen und -mustern und damit ein besseres Eingehen auf Kundenwünsche und dergleichen mehr.
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Das entfernte Gerät ist vorzugsweise eine entfernte Datenverarbeitungseinrichtung wie z.B. ein Mobiltelefon, ein Smartphone, ein Tabletcomputer, ein tragbarer Rechner, eine Arbeitsstation oder ein Serverrechner.
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Mit besonderem Vorteil sind die Steuereinheit, die Speichereinrichtung, das berührungslose Schaltelement und die drahtlose Datenkommunikationseinrichtung auf einer Platine angeordnet sind. Dadurch ergeben sich eine Platzersparnis, eine Stromersparnis und damit auch eine Kostenersparnis für den gesamten Vibrator.
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Zusammen mit einer mit dem Vibrator zum Datenaustausch verbundenen Datenverarbeitungseinrichtung bildet der Vibrator ein System, das vielfältige, bisher nicht bekannte Möglichkeiten bietet. Dabei kann die entfernte Datenverarbeitungseinrichtung ein Mobiltelefon, ein Smartphone, ein Tabletcomputer, ein tragbarer Rechner, eine Arbeitsstation oder ein Serverrechner sein. Innerhalb dieses Systems sind die Vibrationsprogramme austauschbar, selbst erstellbar, veränderbar und handelbar, was bisher nicht gekannte Möglichkeiten eröffnet. So lassen sich spezielle Anwendungsprogramme („Apps“) für alle möglichen Rechnerplattformen und -betriebssysteme entwickeln, um die für den Vibrator wichtigen Daten auszutauschen (Nutzerdaten, Nutzungsprofile, Vibrationsprogramme, Beleuchtungsmuster usw.).
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Die Erfindung wird nachfolgend ausführlich unter Bezugnahme auf in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vibrators; und
- 2 eine schematische Querschnittansicht der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vibrators aus 1.
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1 zeigt eine schematische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vibrators 1. Der im Wesentlichen zylinderförmige oder stabförmige Vibrator 1 umfasst ein mit einer Silikonhülle 3 umschlossenes Vibratorteil, wobei die Silikonhülle 3 den Großteil der Außenfläche einnimmt, und ein am Bedienerende des Vibrators 1 angeordnetes Gehäuse 5. Die Silikonhülle 3 ist in der bevorzugten Ausführungsform aus ca. 3 mm starkem Silikon ausgebildet. In der dargestellten bevorzugten Ausführungsform kommt RTV-Silikon zum Einsatz, das den besonderen Hygienevorschriften bzw. Richtlinien genügt. Die Silikonhülle ist glatt ausgebildet, kann jedoch übliche Ausgestaltungen wie zusätzliche Ausbuchtungen oder Rillen bzw. Wellen usw. aufweisen. Verschiedene Farben für die Silikonhülle 3 sind möglich. Das Gehäuse 5 ist vorzugsweise aus Hartkunststoff, vorzugsweise aus einem thermoplastischen Kunststoff wie z. B. Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS) ausgebildet, das ebenfalls unterschiedliche Farben annehmen kann, und flüssigkeitsfest mit der Silikonhülle 3 verklebt, wobei die Elemente bündig miteinander abschließen, so dass sich ein im Wesentlichen glatter Übergang ohne erkennbare Naht zwischen den beiden Bauteilen ergibt. Auf der Außenfläche des Gehäuses 5 sind zwei Ladekontakte angeordnet, von denen einer in 1 sichtbar ist und auf die unter Bezugnahme auf 2 näher eingegangen wird. Die Form muss nicht notwendigerweise gerade sein - der Phantasie sind dabei bekanntermaßen keine Grenzen gesetzt.
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2 ist eine schematische Querschnittsansicht der bevorzugten Ausführungsform aus 1. Die Silikonhülle 3 ist vorne (in 2 links) üblicherweise abgerundet und weist im Inneren einen Elektromotor 9 mit innen liegender Schwungmasse auf, der in 2 links angeordnet ist und als Schwingungserzeuger mit Unwucht arbeitend die Vibration des Vibrators 1 verursacht, sowie einen etwas rechts von der Mitte des Vibrators angeordneten Energiespeicher 11. In der bevorzugten Ausführungsform ist der Energiespeicher 11 als Lithium-Ionen-Akku ausgebildet, der ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis bietet und den aufgrund der drahtlosen Datenkommunikationseinrichtung etwas erhöhten Stromverbrauch berücksichtigt. Selbstverständlich können auch andere Arten von Energiespeichern verwendet werden, wie z.B. Nickel-Cadmium-Akkus, Lithium-Polymer-Speicher oder dergleichen, die eine Gesamtlaufzeit des Vibrators mit Datenkommunikationsfunktion und Kameraelement von einigen Stunden ermöglichen. Zwischen Elektromotor 9 und Energiespeicher 11 ist eine aus Polyethylenschaum bestehende Hohlraumfüllung 10 angeordnet.
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Im Inneren des Vibrators 1, in der in 2 dargestellten bevorzugten Ausführungsform etwa auf Höhe des Energiespeichers 11, befinden sich eine Steuereinheit 13, die über elektrische Leitungen 12 mit dem Energiespeicher 11 und dem Elektromotor 9 verbunden ist. Die elektrischen Leitungen 12 können als Kabelband ausgeführt sein. Mit der Steuereinheit 13 elektrisch verbunden sind auch zwei Ladekontakte 7 aus korrosionsgeschütztem Stahl, die flüssigkeitsdicht auf die Außenseite des Gehäuses 5 geführt sind. Die Verbindung zwischen Steuereinheit 13 und Ladekontakten 7 muss nicht, wie in 1 dargestellt, notwendigerweise direkt sein, sondern kann auch über flexible elektrische Leitungen verlaufen.
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Die Steuereinheit 13 umfasst eine Hauptplatine mit darauf angeordneter drahtloser Datenkommunikationseinrichtung 15, Datenspeichereinrichtung 17 sowie Beschleunigungssensor 19. Die drahtlose Datenkommunikationseinrichtung 15 ist in der bevorzugten Ausführungsform ein Bluetooth-Chip, der eine ausreichende Kommunikationsbandbreite zur Verfügung stellt, um Daten in Echtzeit an eine entfernt angeordnete Anzeige drahtlos zu übertragen und zu empfangen. Die Datenspeichereinrichtung 17 kann Daten für Lade- und Funktionsprogramme speichern bzw. zwischenspeichern.
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In seinem Auslieferungszustand umfasst die Datenspeichereinrichtung 17 ein Standardfunktionsprogramm, das bei Einschalten der Vibratorfunktion mittels Beschleunigungssensor 19 anläuft. Es ist jedoch auch möglich, dass Funktionsprogramme von außen über die drahtlose Datenkommunikationseinrichtung 15 mittels eines Anwendungsprogramms (App) eines entfernten Gerätes, z.B. eines Smartphones, heruntergeladen, verändert und wieder aufgespielt werden.
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Im Ruhezustand verbraucht der erfindungsgemäße Vibrator 1 im Wesentlichen keinen Strom. Aus diesem Ruhezustand kann er in der bevorzugten Ausführungsform mittels des Beschleunigungssensors 19 aufgeweckt werden: zum Aktivieren wird der gesamte Vibrator 1 dabei leicht gegen eine harte Oberfläche geschlagen, z.B. den Bettrahmen, den Teppichboden oder die Handinnenfläche. Die sensible Mikromechanik innerhalb des Beschleunigungssensors 19 misst die Beschleunigung und erzeugt ein Signal an die Steuereinrichtung 13, die wiederum je nach Programmierung die entsprechenden Funktionen des Vibrators 1 einschaltet. So kann z.B. ein einfaches Schlagen des Vibrators 1 diesen in den Zustand einer eingeschalteten Bluetoothverbindung versetzen, so dass dann eine drahtlose Verbindung zu einem Smartphone aufgebaut und der Vibrator ferngesteuert werden kann. Ein zweifaches Schlagen kann den Vibrator beispielsweise in sein normales Standardvibrationsprogramm versetzen. Ein erneutes doppeltes Schlagen schaltet Ihn wieder aus usw. Es ist eine Vielzahl von Schaltungs- und Steuerungsmöglichkeiten denkbar. Ein Lichtsignal kann dabei den aktuellen Funktionszustand des Vibrators anzeigen.
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Anstatt des Beschleunigungssensors sind andere berührungslose Schaltelemente verwendbar wie z.B. Thermoelemente, Piezo-Elemente, Federelemente, mechanische Lagesensoren oder auch akustische Sensoren möglich. Beispielsweise erzeugt dann ein bestimmter Temperaturunterschied an der Spitze des Vibrators oder ein Verdrehen der Silikonhülle in sich (Torsion) oder das Hin- und Herbewegen des Vibrators ein entsprechendes Signal, das in der Steuereinheit ausgewertet werden kann.
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Das Aufladen des Energiespeichers 11 über die Ladekontakte 7 erfolgt beispielsweise über eine Ladeschale oder einen Ladeaufsatz, der über USB an einen entsprechenden Anschluss (Typ A, 5V, ≥500 mAh) verbunden wird, um aufgeladen zu werden. Bevorzugt wird der Ladeaufsatz magnetisch auf den Ladekontakten gehalten.
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Um die Datenübertragung mittels der drahtlosen Datenkommunikationseinrichtung sicherzustellen und nicht zu stören, ist eine elektromagnetische Abschirmung hin zum Elektromotor 9 vorgesehen (in 1 nicht dargestellt). Der Energiespeicher 11 weist einen Überspannungsschutz auf, der den Energiespeicher 11 vor Schäden durch Überladung schützt.
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Damit der Vibrator den Anforderungen an die Flüssigkeitsfestigkeit gemäß Schutzart IP67 der DIN EN 60529 (staubdicht und Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen) genügt, kann die Silikonhülle mit dem Bedienteil zusätzlich verklebt werden.
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Es versteht sich, dass die Anordnung und Größe der einzelnen Bestandteile innerhalb des Vibrators verändert werden kann, um Platz einzusparen und beispielsweise eine kompaktere Bauweise des Vibrators als sogenannter Minivibrator zu ermöglichen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Gegenstand wird ein Vibrator bereitgestellt, der einfach aufgebaut ist, der preiswert herzustellen ist, für den Datenkommunikationsaustausch neuartige Möglichkeiten eröffnet und dessen Funktion in Echtzeit von außen gesteuert werden kann.