DE102012108200B4

DE102012108200B4 - Verfahren zum Herstellen eines mehrblättrigen Dokuments mit Hologramm sowie mehrblättriges Dokument mit Hologramm, wie Reisepaß

Info

Publication number: DE102012108200B4
Application number: DE102012108200.6A
Authority: DE
Inventors: Irina Menz; Hugues Souparis
Original assignee: Hologram Industries Res GmbH; Surys Research GmbH
Current assignee: Hologram Industries Res GmbH; Surys Research GmbH
Priority date: 2012-09-04
Filing date: 2012-09-04
Publication date: 2019-03-07
Anticipated expiration: 2032-09-05
Also published as: WO2014037249A1; DE102012108200A1

Abstract

Verfahren zum Herstellen eines mehrblättrigen Dokuments, wie Personaldokument oder Reisepaß, mit Hologramm und individuellen versteckten Informationen, mit folgenden Schritten:a.) es wird ein mehrblättriges, büchleinförmiges Blanko-Dokument wie Blanko-Reisepaß verwendet, der innerhalb der beiden Umschlag- oder Deckblätter (1, 2) mindestens ein erstes Innenblatt (3), nachfolgend zwei transparente, vorzugsweise eingenähte Folienblätter (5 und 6) und darauffolgend mindestens ein Nachfolge-Innenblatt (4) besitzt,wobei auf der Vorderseite des zweiten Folienblattes (6) ein Volumenhologramm (10), vorzugsweise in Form eines mittigen Querstreifens, appliziert ist,b.) auf der Vorderseite des ersten Folienblattes (5) wird ein Druckbild z.B. das Passbild (15) des zukünftigen Dokumentinhabers und neben dem Bild eine z. B. in ein Linienmuster individuelle versteckte Information (16) aufgedruckt, als teiltransparente UV-Maske,c.) danach wird auf der Rückseite des ersten Folienblattes (5) ein transparenter UV-Lack (18) aufgetragen z.B. aufgedruckt,d.) dann wird das auf beiden Seiten bedruckte erste Folienblatt (5) umgeblättert und auf das zweite Folienblatt (6) aufgelegt und auflaminiert, wobei sich das gedruckte Passbild (15) des ersten Folienblattes (5) über der Volumenhologramm-Fläche (10) des zweiten Folienblattes (6) befindet,e.) sodann wird mit UV-Licht (20) von oben auf das auflaminierte Folieblatt (5) belichtet, wobei das auf dessen Oberseite aufgedruckt vorhandene Passbild (15) und das Linienmuster mit der versteckten Information (16) als teiltransparente UV-Maske funktioniert, so dass der UV-Lack (18) entsprechend teilweise gehärtet wird und/oder teilweise flüssig bleibt, so dass die monomeren Bestandteile des ungehärteten UV-Lackes in das Volumenhologramm (10) des zweiten Folienblattes (6) diffundieren und eine Farbshift verursachen,f.) danach wird das erste Folienblatt (5) vom zweiten Folienblatt (6) wieder abgezogen/delaminiert und aus dem Dokument entfernt, wobei der UV-Lack (18) auf der Vorderseite des zweiten Folienblattes (6) verbleibt,g.) nach Erreichen der gewünschten Farbshift wird die gesamte Lackfläche (18) auf dem zweiten Folienblatt (6) mit UV-Licht (21) vollständig ausgehärtet, wodurch auf dem zweiten Folienblatt (6) ein individualisiertes Volumenhologramm als holographisches Portrait (22) und eine Oberflächenstruktur (23) mit individuellen versteckten Informationen vorhanden sind.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines mehrblättrigen Dokuments mit einem Hologramm sowie einmehrblättriges Dokument mit Hologramm, wie Reisepaß, gemäß Oberbegriff der Anspruch 1, 7, 8 und 9.
Indentifikationsdokumente, wie Reisepässe, weisen eine Vielzahl von Sicherheitselementen auf, um Fälschungen und Manipulationen zu erschweren. Insbesondere müssen die individuellen Personalsdaten eine hohe Fälschungssicherheit aufweisen. Dies wird durch die Verknüpfung der gedruckten Personalinformationen mit weiteren optisch oder elektronisch verifizierbaren Sicherheitselementen im Identifikationsdokument erreicht.
Bekannt ist aus den DE 198 12 826 C1 und US 6,345,104 B1 die Möglichkeit einer Authentifizierung von Personaldaten wie das Portrait des Dokumentinhabers durch verschlüsselt im Bild enthaltene Informationen. Diese Methode wird auch als digitales Wasserzeichen oder Steganographie bezeichnet.
Weiterhin ist in der EP 0 219 012 A2 ein Verfahren beschrieben, mit dem in ein spezielles Relief auf der Dokumentoberfläche individuelle Daten mittels Laserung graviert werden, die unter verschiedenen Blickwinkeln unterschiedliche Informationen erkennen lassen.
Zudem ist beispielsweise bekannt, dass deutsche Reisepässen ein holographisches Portrait besitzen, das auf einer Folie appliziert ist, die in das Reisepaßbuch eingenäht ist und zur Echtheitsprüfung des gedruckten Portraits herangezogen werden kann. So ist aus der US 8,059,320 B2 ein Verfahren zur Individualisierung von Volumenhologrammen auf Ausweisdokumenten zu holographischen Portraits bekannt, bei dem der für den Schutz der Hologrammoberfläche der Ausweiskarte aufgetragne UV-Lack mittels Bildprojektion eines Portraits mit einem UV-Beamer zunächst teilgehärtet wird, Lackmonomere der unbelichteten Lackbereiche in die Hologrammschicht diffundieren und eine Farbshift hervorrufen und abschließend eine vollflächige UV-Härtung durchgeführt wird, die den Diffusionsprozeß stoppt.
Andere Sicherheitsmerkmale in Personaldokumenten wie Mikroschriften, taktile Reliefs Sicherheitsdrucke mit Guillochen, feinen Linien und Mustern, diffraktive Elemente mit kinetischen Effekten, verschlüsselte gedruckte oder holographische Informationen für maschinelle Detektierbarkeit bzw. auslesbar mit z. B. Lentikular-Dekodern oder Linienstrukturen auf dem Wertpapier, wie beispielsweise in der EP 1 319 220 A1 oder EP 1 718 475 A2 beschrieben, dienen zur Erhöhung der Fälschungssicherheit des Dokuments oder Wertpapieres selbst, tragen aber nicht unmittelbar zur Erhöhung der Fälschungssicherheit der variablen Personaldaten bei.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstiges Verfahren für die Massenproduktion von mehrblättrigen Dokumenten mit einem Hologramm sowie ein Dokument mit Hologramm o. g. Gattung, wie Personaldokument oder Reisepaß, anzugeben, das individualisierte Hologramme mit neuen, visuell prüfbaren Echtheitsmerkmalen zur Verfügung stellt, die einen höheren Fälschungsschutz insbesondere der Personaldaten und somit ein hohes Sicherheitslevel aufweisen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Dem gemäß wird zum Herstellen eines mehrblättrigen Dokuments wie z. B. eines Reisepasses ein mehrblättriges, buchförmiges Blanko-Dokument wie Blanko-Reisepaß verwendet, der innerhalb der beiden Umschlagblätter mindestens ein erstes Papier- Innenblatt, nachfolgend zwei transparente, vorzugsweise eingenähte Folienblätter und darauffolgend mindestens ein Nachfolge-Papier-Innenblatt besitzt. Das Besondere daran ist, dass auf der Vorderseite des zweiten Folienblattes dieses Blanko-Passes, ein Volumenhologramm, vorzugsweise in Form eines mittigen Querstreifens, appliziert ist.
Nach der üblichen Personalisierung der ersten Innenseite des Passbuches mit digialen Druckverfahren wird nun auf der ersten, vorderen Seite des ersten Folienblattes (Vorderseite) das Passbild des zukünftigen Dokumentinhabers und neben dem Portrait eine in ein Linienmuster versteckte individuelle Information mit schwarzer Farbe mit einem mindestens 1200dpi hochauflösenden digitalen Druckverfahren, vorzugsweise Inkjet-Druck aufgedruckt.
Danach wird auf der Rückseite des ersten Folienblattes ein transparenter UV-Lack aufgetragen, z.B. aufgedruckt mit Inkjet-, Flexo- oder vorzugsweise Siebdruckverfahren.
Dann wird das auf beiden Seiten bedruckte erste Folienblatt auf das zweite Folienblatt einfach umgeblättert aufgelegt und auflaminiert, wobei sich das gedruckte Portrait der ersten Folie über der Volumenhologramm-Fläche der zweiten Folie befindet, während sich die gedruckte versteckte individuelle Information außerhalb der Hologrammfläche befindet. Der flüssige UV-Lack befindet sich dabei zwischen den beiden Folien
Sodann wird mit UV-Licht kurz, vorzugsweise 0,5 - 2 sec, von oben auf die auflaminierte Folie belichtet. Hierbei funktioniert das auf deren Oberseite vorhandene Druckbild und das Linienmuster mit der versteckten Information als teiltransparente UV-Maske, welche unter den transparenten Maskenbereichen die UV-Härtung des UV-Lackes gestattet, während der UV-Lack unter den nichttransparenten Bereichen flüssig bleibt.
Anschließend wird das erste Folienblatt vom zweiten Folienblatt wieder delaminiert und aus dem Dokument entfernt, wobei der UV-Lack auf der ersten Seite des hologrammtragenden zweiten Folienblattes verbleibt. Währenddessen diffundieren monomere Bestandteile des in Teilbereichen ungehärteten UV-Lackes in das Volumenhologramm des zweiten Folienblattes und verursachen eine Farbshift zu längeren Wellenlängen. Ist die gewünschte Farbshift erreicht, was nach ca. 1 - 5 min der Fall sein kann, wird die gesamte Lackfläche auf dem zweiten Folienblatt, das nunmehr im Dokument das einzig verbliebene Folienblatt ist, mit UV-Licht vollständig ausgehärtet. Als Ergebnis ist ein individualisiertes Volumenhologramm, z. B. ein holographisches Portrait und eine Oberflächenstruktur mit der individuellen versteckten Informationen auf dem Folienblatt vorhanden. Das holographische Portrait kann leicht durch Vergleich mit der Personalisierung auf dem ersten Innenblatt überprüft werden, während die individuelle versteckte Informationen mittels Lentikularlinsenraster geeigneter Frequenz oder gedruckter Rasterfolie durch einen Moireeffekt entschlüsselt werden kann. Hierdurch ist eine gesteigerte Anzahl von Sicherheitselementen im Dokument vorhanden, was eine sehr hohe Sicherheit gegen Fälschungen und Manipulationen darstellt.
Zudem ist vorteilhaft, wenn das erste Folienblatt, nahe zur Befestigungskante oder Befestigungsnaht in Längsrichtung verlaufend, eine geschwächte Abreiß-Linie wie z. B. eine Abreißperforation besitzt, so dass das Folienblatt nach dem Delaminieren an dieser Linie leicht abgerissen und entfernt werden kann.
Weiterhin hat sich als vorteilhaft erwiesen, für das erste Folienblatt eine digital bedruckbare Kunststofffolie auf PET-Basis mit einseitiger Haftvermittlung zu verwenden, beispielsweise Inkjet-Overhead Folien der Firma. Avery, die auf der Rückseite eine geringe Haftung aufweisen oder eine haftabweisende silikonisierte Beschichtung besitzen. Das zweite Folienblatt hingegen sollte aus einem transparenten Kunststoff mit hohen Hafteigenschaften bestehen, beispielsweise Melinex- oder Mitsubishi PET -Folien mit chemisch vorbehandelter Oberfläche, zum Beispiel Hostaphan RNK 2600, um zu garantieren, dass der UV-Lack während des Delaminationsvorganges des ersten Folienblattes auf dem zweiten Folienblatt verbleibt.
Auch erweist sich als besonders vorteilhaft, wenn zuerst, also vor Aufdrucken des Passbildes und der Information auf der Vorderseite des ersten Folienblattes, die Rückseite des zum ersten Folienblatt vorhergehenden ersten Innenblattes des Passbuches mit den Personaldaten des zukünftigen Dokumentinhabers, wie Paßbild und individuellen Daten bedruckt wird. Danach erst oder gleichzeitig wird das gleiche Passbild auf die Vorderseite des ersten Folienblattes aufgedruckt. Hierdurch kann ein Fehler in der Datenübertragung ausgeschlossen werden.
Um eine hohe Detailtreue der gedruckten graphischen Verschlüsselung auch im Oberflächenrelief des gehärteten UV-Lackes zu erreichen, sodass sie decodiert werden kann, ist von Vorteil, wenn die strukturviskosen UV-Lackeigenschaften des UV-Lackes, vorteilhafterweise tixotrope Lackeigenschaften, sowie die Adhäsionseigenschaften des ersten Folienblattes genutzt werden. Während der Delamination des ersten Folienblattes vom zweiten Folienblatt wird der UV-Lack in den ungehärteten Lackgebieten durch die auftretenden Scherkräfte gedehnt und danach durch Ansteigen der Lackviskosität in Form gehalten. Tixotrope Additive zum UV-Lack verbessern die erzielte Reliefqualität hinsichtlich der Relieftiefe. Zusätzlich kann auch der Schrumpfeffekt eine Rolle spielen, der beim UV-Aushärten von UV-Lacken mehr oder weniger ausgeprägt ist, abhängig davon, ob unter Sauerstoffausschluß oder Sauerstoffanwesenheit ausgehärtet wird.
Nach der vollständigen UV-Lackaushärtung ist eine Oberflächenreliefstruktur in jenen Lackgebieten sichtbar, die vorhergehend infolge der Maskenabdeckung nicht ausgehärtet wurden. Diese Lackgebiete sind durch ihre höhere Lichtstreuung infolge höherer Rauhigkeit weniger transparent als die vorhergehend bereits ausgehärteten Lackbereiche. Diese Amplitudendifferenz verbessert die Dekodierbarkeit über den MoireEffekt. Die schwarzen Maskenbereiche, die aus Farbpixeln zusammengesetzt sind, lassen geringe Lichtmengen durch, die eine Teilhärtung und somit eine weitere Strukturierung dieser Lackgebiete verursachen, was zu einer erhöhten Rauhigkeit führt.
Von besonderem Vorteil ist schließlich, wenn ein UV-Belichtungsregime vorgesehen ist, das es ermöglicht, bei der Maskenbelichtung sowohl die Hologrammshift zu einem individuellen Hologramm als auch die Oberflächenreliefbildung simultan einzuleiten. Vorteilhafterweise wird eine UVA-Lampe, zum Beispiel Eisendotierte UV-Lampe verwendet und während der Maskenbelichtung mit einer Dosis < 100 mJ/cm², insbesondere zwischen 10 und 60 mJ/cm² belichtet. In diesem Dosisbereich ist die Lichtmenge, die durch die schwarzen Maskenbereiche dringt, gering genug, um eine ausreichend schnelle Diffusion der monomeren Bestandteile des UV-Lackes in das Volumenhologramm innerhalb von 1 bis 3 min zu gestatten und eine Farbshift von beispielsweise grün zu tiefrot zu erhalten, während die Lichtmenge, welche die transparenten Maskenbereiche durchdringt, groß genug ist, um beim nachfolgenden Entfernen des ersten Folienblattes den von dieser Lichtmenge bestrahlten UV-Lack nicht vom zweiten Folienblatt 4 zu delaminieren bzw. die Oberfläche dieser Lackbereiche nicht während des Delaminationsvorganges zu beschädigen oder aufzurauhen.
Erfindungsgemäß können hierbei in überraschender Weise auch sehr feine Reliefstrukturen, wie Linien-Reliefstrukturen mit Liniendicken von kleiner als 0,05 mm und Abständen kleiner als 0,4 mm erzeugt werden.
Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren gemäß Anspruch 7 gelöst, das in den meisten Schritten dem vorbeschriebenen Verfahren gleicht. Hier wird jedoch nichtmehr auf die Vorderseite des ersten Folienblattes das Passbild und die Information aufgedruckt, also eine UV-Maske erzeugt, dann laminiert und dann eine UV-Maskenbelichtung mit teilweiser UV-Härtung durchgeführt. Es wird lediglich auf die Rückseite der unbedruckten ersten Folie der UV-Lack aufgebracht, dann die beiden Folienblätter aufeinander laminiert, wonach mit einem auf die Oberfläche des zweiten Folienblattes fokussierten UV-Beamer kurz, vorzugsweise ca. 05 -5 sec, ein Passbild in das Volumenhologramm und eine individuelle versteckte Information außerhalb des Volumenhologramms einbelichtet. Dabei härten die belichteten UV-Lackzonen aus, während die unbelichteten Zonen flüssig bleiben, in das Volumenhologramm diffundieren und eine Farbshift verursachen. Anschließend wird ebenfalls delaminiert, das erste Folienblatt entfernt und mit UV-Licht vollständig ausgehärtet.
Die Aufgabe wird zudem durch ein mehrblättriges Dokument gemäß Anspruch 8 gelöst.
Dem gemäß ist ein mehrblättriges Dokument in Heft- oder Büchlein-Format wie Reisepaß vorhanden, das auf einem seiner Innenblätter ein Passbild und Personal-Informationen oder Personaldaten aufweist. Dabei ist zwischen den üblichen Dokument-Innenblättern ein transparentes Folienblatt vorgesehen, auf dem ein volumenholographisches Portrait und mindestens ein Oberflächenrelief mit individuellen versteckten Informationen (hidden information) einkopiert ist.
Schließlich wird die Aufgabe auch durch ein mehrblättriges Dokument gemäß Anspruch 9 gelöst.
Dem gemäß ist ein mehrblättriges Dokument in Heft- oder Büchlein-Format wie Reisepaß vorhanden, das zur Herstellung des vorbeschriebenen Dokuments verwendet wird. Wesentlich ist, dass das büchleinförmige Dokument ein üblicher Blanko-Paß ist, bei dem innerhalb der mehreren Blätter, vorzugsweise nach dem ersten Blatt, zwei transparente Folienblätter vorgesehen sind. Dabei ist das erste Folienblatt innenseitig, d. h. nahe am Innenrand, in Längsrichtung sich erstreckend, mit einer Abreißlinie z. B. eine Perforationslinie ausgerüstet, während auf der ersten Seite (Vorderseite) des zweiten Folienblattes ein Volumenhologramm appliziert ist.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, für das erste Folienblatt digital bedruckbare Kunststofffolien auf PET-Basis mit einseitiger Haftvermittlung zu verwenden, die auf der Rückseite eine geringe Haftung aufweisen oder eine haftabweisende z. B. silikonisierte Beschichtung besitzen. Das zweite Folienblatt hingegen sollte aus einem transparenten Kunststoff mit hohen Hafteigenschaften bestehen, um zu garantieren, dass der UV-Lack während des Delaminationsvorganges des ersten Folienblattes auf dem zweiten Folienblatt verbleibt.
Auch ist sowohl beim fertigen Dokument, als auch beim zu seiner Herstellung verwendeten Blanko-Dokument von Vorteil, wenn das Nachfolge-Papier-Innenblatt, also das erste nach dem transparenten hologrammtragenden Folienblatt (beim fertigen Dokument) oder nach den beiden transparenten Folienblättern (beim Blanko-Dokument) folgende Blatt, mit einem Linienmuster ausgestattet ist, das die versteckte individuelle Information mittels Moireeffekt sichtbar macht.
Durch ein erfindungsgemäßes Dokument, insbesondere im Zusammenwirken mit dem erfindungsgemäßen Blanko-Dokument, steht ein kostengünstiges, in Massenfertigung herstellbares Dokument mit einem zusätzlichen Hologramm-Paßbild und einer individuellen versteckten Information als Sicherheitselemente zur Verfügung. Damit ergibt sich eine höhere Fälschungssicherheit der individuellen Daten, weil neben dem sichtbaren holographischen Portrait zusätzliche verschlüsselte individuelle Informationen im Dokument vorhanden sind, mit denen eine weiter gesteigerte Verknüpfung erreicht wird.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand mehrer Ausführungsbeispiele unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:

1: eine schematische Ansicht eines aufgeblättert liegenden Reisepasses,
2: eine Ansicht gemäß Pfeil II. aus 1, das erste Folienblatt zeigend,
3: eine Ansicht gemäß Pfeil III. aus 1, das zweite Folienblatt zeigend,
4: eine Ansicht wir in 1 während des Druckes der Personaldaten mit Passbild auf der Rückseite des ersten Papier-Innenblattes,
5: eine Ansicht gemäß Pfeil V aus 4, den erfolgten Druck der Personaldaten veranschaulichend,
6: eine Ansicht wie in 1 und 4, den Druck des Passbildes und der individuellen Information auf das erste Folienblatt zeigend,
7: eine Ansicht gemäß Pfeil VII aus 4, den erfolgten Druck veranschaulichend,
8: eine Ansicht wie in 6, während des Auftrags des UV-Lackes auf der Rückseite des ersten Folienblattes,
9: eine Ansicht gemäß Pfeil IX aus 8, die Situation danach darstellend,
10: eine Ansicht ähnlich wie in 8, mit umgeblättertem ersten Folienblatt, während dem Auflaminieren auf dem zweiten Folienblatt,
11: den Schritt des UV-Belichtens,
12: den Schritt des Delaminierens und Abtrennen des ersten Folienblattes,
13: den Schritt des vollflächigen UV-Aushärtens, und
14: eine Draufsicht nach Pfeil XIV auf den zwischen erstem Blatt und verbliebenem zweiten Folienblatt aufgeschlagenen Reisepaß.

1 zeigt einen aufgeblättert liegenden Reisepaß, der wie in üblicher Weise aus einem festeren vorderen und einem hinteren Deckblatt 1 bzw. 2 besteht, zwischen denen mindestens ein vorderes Innenblatt 3 und mehrere hintere Innenblätter 4 eingebunden sind. Zwischen den vorderen und hinteren Innenblättern 3 und 4 sind nunmehr zwei transparente Folienblätter 5 und 6 über eine Naht 7 eingenäht befestigt.
2 zeigt das erste Folienblatt 5 und wie dieses innenseitig, also nahe der Naht 7 eine Perforationslinie 8 besitzt, über welche das Folienblatt leicht abreißbar ist.
3 zeigt das zweite Folienblatt 6 und wie auf diesem quer-mittig ein Volumenhologramm vorhanden ist.
In 4 ist der erste Verfahrensschritt dargestellt, nämlich das Aufbringen auf der aufgeblätterten Rückseite des ersten Innenblattes 3 von Personalinformationen, wie Paßbild 12 und Personaldaten 13.
5 zeigt, wie die aufgebrachten Personalinformationen auf dem ersten Innenblatt 3 angeordnet sein können, nämlich nebeneinander. Sie können sich aber auch selbstverständlich zumindest teilweise überlappen.
In 6 ist aufgezeigt, wie im zweiten Verfahrensschritt das erste Folienblatt 5 über das zweite Folienblatt 6 umgeblättert aufgelegt wurde und auf der nun nach oben weisenden Vorderseite des ersten Folienblattes 5 das Passbild 12 als UV-Maske dienendes Passbild 15 und die individuelle versteckte Information 16 aufgedruckt werden oder wurden, die in späterem Verfahrensschritt als UV-Maske dienen.
7 läßt in Draufsicht erkennen, wie die aufgebrachten Bilder und Informationen auf der Rückseite der Blattes 3 vorhanden sind, nämlich das Paßbild 12 und Personaldaten 13, während auf der Vorderseite des ersten Folienblattes 5 ein Passbild 15 (12) und individuelle versteckte Information 16 angeordnet sind.
In 8 ist ein weiterer Verfahrensschritt dargestellt, nämlich wie auf der Rückseite des umgeblätterten und auf dem ersten Innenblatt 3 aufliegenden ersten Folienblatt 5 UV-Lack 18 aufgetragen wird.
9 zeigt, wie der UV-Lack 18 auf der Rückseite des ersten Folienblattes 5 aufgetragen wurde, nämlich so, dass zumindest das Passbild 15 und die individuelle versteckte Information 16 ausreichend bedeckt oder verdeckt sind
Ein weiterer Verfahrensschritt ist in 10 dargestellt, nämlich das erneut zurückgeblätterte erste Folienblatt 5, nunmehr aufliegend auf dem zweiten Folienblatt 6, während dem Auflaminieren mit einer Walze 19.
Im nächsten, in 11 dargestellten Schritt, wird mit UV-Licht 20 belichtet und der zwischen den beiden Folienblättern 5 und 6 befindliche UV-Lack 18 teilweise gehärtet, wobei der aus Paßbils 15 und individuellen versteckten Informationen16 bestehende Aufdruck auf der Vorderseite des ersten Folienblattes 5 als teiltransparente UV-Maske dient.
12 zeigt den nächsten Verfahrensschritt, nämlich das Abziehen oder Ablaminieren des ersten Folienblattes 5 vom zweiten Folienblatt 6 und dessen Abtrennen entlang der Perforationslinie 8, wobei der UV-Lack 18 nunmehr auf der Vorderseite des zweiten Folienblattes 6 haften bleibt.
In 13 ist dargestellt, wie nachfolgend das zweite Folienblatt 6 mit UV-Licht 21 belichtet wird, wodurch der auf dessen Vorderseite vorhandene UV-Lack 18 vollständig ausgehärtet wird.
Schließlich zeigt 14, wie in dem zwischen dem ersten Innenblatt 3 und dem verbliebenen zweiten Folienblatt 6 aufgeschlagenen Reisepaß die diversen Informationen zu erkennen sind, nämlich links auf der Rückseite des ersten Innenblattes 3 das gedruckte Passbild 12 und die gedruckten Personaldaten 13, während auf der rechten Seite, also auf der Vorderseite des zweiten Folienblattes 6, im quer-mittigen Volumenhologramm 10, das holografische Passbild oder Portrait 22 und außerhalb des Volumenhologramms 10 die Oberflächenstruktur mit individueller versteckter Information 23 zu erkennen sind. Hierdurch ist ein sicherer Vergleich z. B. des Passbildes 12 mit dem holografischen Passbild 22 sowie die Decodierung der individuellen versteckten Information 16 möglich.
Bezugszeichenliste

1.: Deckblatt vorne
2.: Deckblatt hinten
3.: erstes Innenblatt
4.: Nachfolge-Innenblatt
5.: erstes transparentes Folienblatt
6.: zweites transparentes Folienblatt
7.: Naht
8.: Perforationslinie
9.: ---
10.: Volumenhologramm
11.: ---
12.: Passbild
13.: Personaldaten
14.: ---
15.: als UV-Maske dienendes Passbild
16.: als UV-Maske dienende individuelle versteckte Information
17.: ---
18.: UV-Lack
19.: Laminierwalze
20.: UV-Licht
21.: UV-Licht
22.: holographisches Portrait (Paßbild)
23.: Oberflächenstruktur mit versteckter individueller Information

Claims

Verfahren zum Herstellen eines mehrblättrigen Dokuments, wie Personaldokument oder Reisepaß, mit Hologramm und individuellen versteckten Informationen, mit folgenden Schritten: a.) es wird ein mehrblättriges, büchleinförmiges Blanko-Dokument wie Blanko-Reisepaß verwendet, der innerhalb der beiden Umschlag- oder Deckblätter (1, 2) mindestens ein erstes Innenblatt (3), nachfolgend zwei transparente, vorzugsweise eingenähte Folienblätter (5 und 6) und darauffolgend mindestens ein Nachfolge-Innenblatt (4) besitzt, wobei auf der Vorderseite des zweiten Folienblattes (6) ein Volumenhologramm (10), vorzugsweise in Form eines mittigen Querstreifens, appliziert ist, b.) auf der Vorderseite des ersten Folienblattes (5) wird ein Druckbild z.B. das Passbild (15) des zukünftigen Dokumentinhabers und neben dem Bild eine z. B. in ein Linienmuster individuelle versteckte Information (16) aufgedruckt, als teiltransparente UV-Maske, c.) danach wird auf der Rückseite des ersten Folienblattes (5) ein transparenter UV-Lack (18) aufgetragen z.B. aufgedruckt, d.) dann wird das auf beiden Seiten bedruckte erste Folienblatt (5) umgeblättert und auf das zweite Folienblatt (6) aufgelegt und auflaminiert, wobei sich das gedruckte Passbild (15) des ersten Folienblattes (5) über der Volumenhologramm-Fläche (10) des zweiten Folienblattes (6) befindet, e.) sodann wird mit UV-Licht (20) von oben auf das auflaminierte Folieblatt (5) belichtet, wobei das auf dessen Oberseite aufgedruckt vorhandene Passbild (15) und das Linienmuster mit der versteckten Information (16) als teiltransparente UV-Maske funktioniert, so dass der UV-Lack (18) entsprechend teilweise gehärtet wird und/oder teilweise flüssig bleibt, so dass die monomeren Bestandteile des ungehärteten UV-Lackes in das Volumenhologramm (10) des zweiten Folienblattes (6) diffundieren und eine Farbshift verursachen, f.) danach wird das erste Folienblatt (5) vom zweiten Folienblatt (6) wieder abgezogen/delaminiert und aus dem Dokument entfernt, wobei der UV-Lack (18) auf der Vorderseite des zweiten Folienblattes (6) verbleibt, g.) nach Erreichen der gewünschten Farbshift wird die gesamte Lackfläche (18) auf dem zweiten Folienblatt (6) mit UV-Licht (21) vollständig ausgehärtet, wodurch auf dem zweiten Folienblatt (6) ein individualisiertes Volumenhologramm als holographisches Portrait (22) und eine Oberflächenstruktur (23) mit individuellen versteckten Informationen vorhanden sind.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die individuellen versteckten Informationen (23) mittels Lentikularlinsenraster geeigneter Frequenz oder gedruckter Rasterfolie durch einen Moireeffekt entschlüsselbar sind.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Folienblatt (5) nahe zur Befestigungskante oder Befestigungsnaht (7) in Längsrichtung verlaufend eine geschwächte Abreiß-Linie wie Abreißperforation (8) besitzt, so dass das Folienblatt (5) nach dem Delaminieren an dieser Linie leicht abgerissen und entfernt werden kann.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die transparenten Folienblätter (5, 6) des Blanko-Dokuments bedruckbare Kunststofffolien, vorzugsweise auf PET-Basis sind, wobei das erste Folienblatt (5) eine digital bedruckbare Folie ist, die auf der Rückseite eine geringe Haftung aufweist oder eine haftabweisende silikonisierte Beschichtung besitzt, während das zweite Folienblatt (6) aus einer Folie mit zumindest vorderseitig hohen Haftungseigenschaften besteht.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst die zum ersten Folienblatt (5) weisende Rückseite des vorderen Dokument-Innenblattes (3) mit den Personaldaten des zukünftigen Dokumentinhabers, wie Passbild (12) und individuellen Personaldaten (13) bedruckt wird und dann das gleiche Passbild und die versteckte Information auf die Vorderseite des ersten Folienblattes (5) mit hochauflösenden digitalen Druckverfahren >1200dpi , vorzugsweise mit Inkjet Druck, aufgedruckt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der UV-Lack (18) strukturwirksame Lackeigenschaften insbesondere tixotrope Lackeigenschaften besitzt, wobei zur Verbesserung der erzielten Reliefqualität, insbesondere der Relieftiefe, tixotrope Additive verwendbar sind.
Verfahren zum Herstellen eines mehrblättrigen Dokuments, wie Personaldokument oder Reisepaß, mit individuellem Hologramm und individuellen versteckten Informationen, mit folgenden Schritten: a.) es wird ein mehrblättriges, büchleinförmiges Blanko-Dokument wie Blanko-Reisepaß verwendet, der innerhalb der beiden Umschlag- oder Deckblätter (1, 2) mindestens ein erstes Innenblatt (3), nachfolgend zwei transparente, vorzugsweise eingenähte Folienblätter (5, 6) und darauffolgend mindestens ein Nachfolge-Innenblatt (4) besitzt, wobei auf der Vorderseite des zweiten Folienblattes (6), ein Volumenhologramm (10), vorzugsweise in Form eines mittigen Querstreifens appliziert ist, b.) danach wird auf der Rückseite des ersten Folienblattes (5) ein transparenter UV-Lack (18) aufgetragen, beispielsweise als Rechteckfläche aufgedruckt, c.) dann wird das erste Folienblatt (5) auf das zweite Folienblatt (6) umgeblättert, aufgelegt und auflaminiert, wobei sich zwischen den beiden Folienblättern der UV-Lack (18) befindet; d.) danach mit einem auf die Oberfläche des zweiten Folienblattes (6) fokussierten UV-Beamer ein Passbild (15) in das Volumenhologramm (10) und eine individuelle versteckte Information (16) außerhalb des Volumenhologramms (10) einbelichtet, wobei die belichteten UV-Lackzonen aushärten, während die unbelichteten Zonen flüssig bleiben, in das Volumenhologramm (10) diffundieren und eine Farbshift verursachen, e.) danach wird das erste Folienblatt (5) vom zweiten Folienblatt (6) wieder abgezogen/delaminiert und aus dem Dokument entfernt, wobei der UV-Lack (18) auf der ersten Seite des zweiten Folienblattes (6) verbleibt, f.) schließlich wird nach Erreichen der gewünschten Farbshift die gesamte Lackfläche auf dem zweiten Folienblatt (6) mit UV-Licht (21) vollständig ausgehärtet, wodurch auf dem zweiten Folienblatt (6) ein individualisiertes Volumenhologramm als holographisches Portrait (22) und eine Oberflächenstruktur (23) mit individuellen versteckten Informationen vorhanden sind.
Mehrblättriges Dokument in Heft- oder Buchformat wie Reisepaß, das auf einem seiner Blätter gedruckte Passbild- und Personal-Informationen besitzt, hergestellt nach einem Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Dokument-Innenblättern (3, 4) auf Papierbasis ein transparentes Folienblatt (6) vorgesehen ist, auf dem angeordnet sind: - mindestens ein volumenholographisches Portrait (22), - und mindestens eine Oberflächenstruktur (23) mit individuellen versteckten Informationen (16).
Mehrblättriges Dokument in Heft- oder Büchlein-Format wie Reisepaß, zur Verwendung im Verfahren nach Anspruch 1 und/oder Anspruch 7, mit mehreren Innenblättern und festeren Außenumschlagblättern, dadurch gekennzeichnet, - dass das büchleinförmige Dokument ein Blanko-Paß ist, - dass innerhalb der mehreren Innenblätter (3, 4), vorzugsweise nach dem ersten Innenblatt (3), zwei transparente Folienblätter (5, 6) vorgesehen sind, - dass das erste Folienblatt (5) innenseitig, d. h. nahe am Innenrand, in Längsrichtung sich erstreckend eine Abreißlinie z. B. eine Perforationslinie (8) besitzt, - und dass auf der Vorderseite des zweiten Folienblattes (6) ein Volumenhologramm (10) appliziert ist.
Dokument nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Folienblatt (5) auf seiner Vorderseite digital bedruckbar ist, während es auf seiner Rückseite eine haftabweisende Ausrüstung oder Beschichtung besitzt, während das zweite Folienblatt (6) zumindest vorderseitig hohe Hafteigenschaften besitzt.
Dokument nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Nachfolge-Innenblatt (4), also das erste nach dem transparenten Folienblatt (6) oder den beiden Folienblättern (5, 6) folgende Innenblatt mit einem Muster ausgestattet ist, das die versteckte individuelle Information (16) sichtbar macht.