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Die Erfindung betrifft eine dreidimensional strukturierte Gegenstandsoberfläche, insbesondere geprägte Oberfläche, bei der die dreidimensionale Struktur Einzelelemente in Form einer jeweiligen Vielzahl von relativ zu einer Grund- oder Referenzfläche der Oberfläche ausgebildeten Erhebungen und Vertiefungen aufweist, wobei Gruppen aus mehreren nebeneinanderliegenden Einzelelementen gleicher Ausbildung, d.h. entweder Gruppen von Erhebungen oder Gruppen von Vertiefungen, vorgesehen sind.
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Dreidimensional strukturierte Oberflächen sind bei einer Vielzahl von Gegenständen bekannt. So weisen kunstlederne Innenverkleidungen / Kunststoffinnenverkleidungen für Kraftfahrzeuge, wie zum Beispiel Armaturenbretter, Sitzbezüge und Türverkleidungen dreidimensional geprägte Oberflächen bzw. Narben auf. Auch Oberflächen von Kunststoffgegenständen, Kunststoffmöbeln oder mit Kunststofffolien beschichteten Möbel, Oberflächen von z.B. PC- oder Büromaschinengehäusen und Telefonen, Oberflächen von Tapeten, Textilien, Dekorstoffen und metallischen Gegenständen sind oft mit einer dreidimensionalen Mikrostuktur versehen, um nur einige Beispiele zu nennen.
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Folien für die Innenverkleidung von Kraftfahrzeugen, für Möbel, Taschen oder ähnliches, landläufig auch als Kunstleder bezeichnet, sind weithin bekannt und besitzen oft einen mehrschichtigen Aufbau, sind oft unterschäumt und zeigen auf ihrer Oberseite dreidimensional strukturierte Oberflächen in verschiedensten Formen und Ausführungen. Der mehrschichtige Aufbau besteht in aller Regel aus einer oberen Deck- oder Dekorschicht, die mit der geprägten oder eingeformten Oberfläche versehen ist, und aus einer oder mehreren Unterschichten. Die Deckschicht ist in der Regel mit einer Lackschicht versehen und kann auch eingefärbt werden. Durch entsprechendes Einstellen der Schichten, auch durch angepasste Weichheit oder durch die bereits genannten geschäumten Schichten entsteht eine ansprechende Haptik, d.h. eine angenehm „weiche“ Griffigkeit der Kunststofffolie sowie auch ein bestimmter Glanz, d.h. bestimmte Reflexionseigenschaften.
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Da z. B. bei den Dekorfolien und auch im Bereich des Automobilinterieurs insgesamt ein starker Trend zur Verbesserung der Qualitätsanmutung und der „Funktionalisierung“ zu beobachten ist, sollen Oberflächen solcher Gegenstände oft besondere Eigenschaften oder ins Auge springende Farb- oder Strukturkennzeichnungen einzelner Bereiche aufweisen. Bei Folien für Armaturenbretter ist z.B. die oft dem Sonnenlicht ausgesetzte obere Fläche eher matt, während im Kniebereich ein anderer Glanzgrad, eine andere Farbnuance oder eine andere Oberflächenprägung vorhanden sein können.
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Auch werden Bereiche mit Schaltern oder Instrumenten in der Oberfläche oft anders geprägt oder die Schalter in andere/unterschiedliche Materialien eingelassen, um einerseits einen optischen Hinweis auf Funktionsbereiche zu geben und andererseits blendende Reflexe zu vermeiden.
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Insgesamt besteht also bei technischen Oberflächen und/oder bei Dekor-Oberflächen ein Bedarf an besonderen Gestaltungen und für den Betrachter eingängigen Kennzeichnungen. Für die Erfindung bestand also die Aufgabe, eine dreidimensional strukturierte Gegenstandsoberfläche bereitzustellen, die stark sichtbare, ausgeprägte und angenehm auffällige Strukturelemente aufweist, die für den Nutzer und Betrachter auch eine Art Hinweisfunktion beinhalten kann und die einfach und mit herkömmlichen Methoden preiswert herstellbar ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Hauptanspruchs. Weitere vorteilhafte Ausbildungen sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Dabei sind die Einzelelemente mindestens zweier benachbarter Gruppen so ausgebildet, dass alle Einzelelemente der einen Gruppe invertiert zu den Einzelelementen der benachbarten Gruppe angeordnet sind, so dass die bei Betrachtung bei Tageslicht oder künstlicher Beleuchtung entstehenden Reflexionen der Oberfläche beim Betrachter der Eindruck eines Höhenunterschiedes zwischen benachbarten Gruppen erzeugen. Dieser Eindruck eines Höhenunterschieds, der durch die Invertierung, d.h. durch die „Höhenumkehr“ der Mikrostruktur entsteht, also durch den plötzlichen „Umschlag“ von konkaven auf konvexe Einzelelemente an der Grenze zwischen zwei Gruppen oder Oberflächenbereichen, ähnelt zwar dem „Hohlmaskeneffekt“, ist aber nicht derselbe. Der Hohlmaskeneffekt entsteht, wenn eine Hohlmaske so gedreht wird, dass zunächst das positive, erhabene Profil dem Betrachter zugewandt ist und beim weiteren Drehen die Hohlform der Maske, also die Rückseite in das Gesichtsfeld des Betrachters gerät. Der Betrachter bemerkt dann, dass auch der Blick von hinten in die Hohlmaske wieder zu einer erhabenen und nach vorne orientierten Wahrnehmung des Profils führt. Die Invertierung der tatsächlichen Tiefenrelationen, der Wechsel von Positivprofil auf Negativprofil führt zu einer optischen Täuschung.
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Überraschenderweise wird bei einer flachen Struktur wie einer Gegenstandsoberfläche ein ähnlicher Effekt erreicht durch die Anordnung von Mikrostruktur-Erhebungen in der Oberfläche neben Mikrostruktur-Vertiefungen in der Oberfläche. Der Effekt ist bei Mikrostrukturen allerdings nur dann erreichbar und sichtbar, wenn erfindungsgemäß eine Gruppierung erfolgt und die innerhalb einer Gruppe ausgebildeten Einzelelemente in der jeweils benachbarten Gruppe invertiert werden. Beim Betrachten entsteht zwar kein Hohlmaskeneffekt in Bezug auf die Einzelelemente, es wird aber der Eindruck eines ausgeprägten Höhenunterschiedes zwischen benachbarten Gruppen erzeugt, und zwar so, dass gruppierte Vertiefungen als Ganzes, d.h. als ganze Gruppe oder als ganzer Bereich aus der Fläche hervorzutreten scheinen. Gleichermaßen überraschenderweise scheinen sich im Auge des Betrachters die gruppierte Vertiefungen als Ganzes gegenüber den benachbarten Gruppen von Erhebungen zu bewegen oder zu verschieben, wenn die Gegenstandsoberfläche an dem Betrachter vorbei bewegt wird oder sich der Betrachter an der Gegenstandsoberfläche vorbeibewegt.
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Eine solche erfindungsgemäße Ausbildung einer Oberflächenstruktur vermittelt dem Betrachter also den Eindruck einer mit höheren, erhaben ausgebildeten Bereichen und tieferen Bereichen versehenen Oberfläche, d.h. den Eindruck einer vielfach stärker ausgeprägten makrostrukturellen dreidimensionalen Ausbildung der Oberfläche als tatsächlich messbar und vorhanden.
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Der Nutzen einer solchen Oberflächenausbildung ist jenseits der dekorativen Ausprägung auch in technischer Hinsicht vielfältig. Zum Beispiel können derart ausgebildete Oberflächen etwa Bedienfelder, Schalter oder Armaturen in oder auf Oberflächen besonders markieren und Fehlbedienungen vermeiden. Auch können solche Oberflächen insbesondere mit zusätzlicher und ggf. unterschiedlicher Farbkenzeichnung einzelner Gruppen von Einzelelementen auffällige plastische Warnhinweise auf Oberflächen geben.
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Der genannte Effekt, d.h. der Eindruck einer mit höheren, erhaben ausgebildeten Bereichen und tieferen Bereichen versehenen Oberfläche entsteht übrigens besonders stark bei dunklen Oberflächen.
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Beim Tiefziehen und Vakuumkaschieren von Folien mit Prägungen eher kantiger Strukturen, beispielsweise bei der Prägung einer abgesetzten Schrift, wie etwa des Hinweises „AIRBAG“ auf einem Folienbereich, oder bei engen Bauteil- bzw. Umformradien können Defekte, zum Beispiel „Risse“, der Lackschicht auftreten. Hier hilft die erfindungsgemäße Lösung ebenfalls in vorteilhafter Weise: Durch die erfindungsgemäße optische „Hervorhebung“ von Teilbereichen treten solche Defekte weit weniger häufig auf.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, dass jede (erste) Gruppe an mehrere benachbarte (weitere, zweite) Gruppen angrenzt und alle Einzelelemente jeder benachbarten Gruppe invertiert zu den Einzelelementen der (ersten) Gruppe angeordnet sind. Damit lassen sich regelmäßige Muster und Strukturen makroskopischer Art erzeugen, beispielsweise ein Schachbrettmuster oder ein gerastertes Muster ohne Rapportbildung. Auch sogenannte „technische Narben“, also etwa gerastert strukturierte Oberflächen für technische Geräte oder Innenoberflächen von Führerständen/Führerhäusern oder jegliche weitere dekorative Gestaltungen können so einfach hergestellt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung besteht darin, dass die Einzelelemente bezogen auf die Grund- oder Referenzfläche eine Höhe oder Tiefe von 50 bis 1200 µm aufweisen, vorzugsweise von 70 bis 360 µm aufweisen. Eine solche mikrostrukturelle Ausbildung der Vertiefungen und Erhebungen verstärkt bei einem normalen Betrachtungsabstand von etwa einem halben Meter den genannten Effekt in besonderer Weise. Die hier genannten Höhen und Tiefen lassen Lichtreflexe entstehen, die durch das menschliche Auge besonders gut wahrgenommen werden. Größere Tiefen, also z.B. 360 µm, erzeugen eine bessere Reflexion als 70 µm. Der beschriebene Effekt ist hier größer.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung besteht darin, dass die Einzelelemente eine horizontale Ausdehnung aufweisen, die mindestens 1 mm beträgt. Diese Ausdehnung bezieht sich auf die im Wesentlichen horizontale Fläche bzw. Oberfläche der Einzelelemente, also etwa vergleichbar mit einem Durchmesser bei einer angenähert kreisförmigen Oberfläche. Gleichzeitig ist es vorteilhaft, wenn die Gruppengröße, also die vergleichbare horizontale Ausdehnung einer aus mehreren Einzelelementen bestehenden Gruppe, mindestens das 1,5-fache der Ausdehnung der Elemente beträgt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung besteht darin, dass die Grenzen zwischen benachbarten Gruppen durch die Einzelelemente als solche verläuft und die Gruppengrenze durch die damit sprungartig invertierten Einzelelemente eine ausgeprägt sichtbare Kante zwischen den Gruppen bildet. Die durch den „Umschlag“ der Einzelelemente deutlich hervortretende Kante verstärkt den oben genannten Effekt, dass gruppierte Vertiefungen stark aus der Fläche hervorzutreten scheinen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung besteht darin, dass die Gegenstandsoberfläche einen Glanzgrad von mindestens 1,2 aufweist, gemessen nach DIN 67 530. Unter dem Begriff „Glanzgrad“ versteht man hier einen Reflektometerwert als optische Kenngröße für die Oberfläche eines Prüfkörpers, der mit dem Glanz der Oberfläche in Zusammenhang steht.
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Im Reflektometer nach DIN 67 530 wird eine Lichtquelle in eine Öffnung oder Blende abgebildet. Die Lichtstrahlen werden dabei vorher an der ebenen Prüfkörper-Oberfläche reflektiert. Nimmt man die erfindungsgemäße Gegenstandsoberfläche als Prüfkörper und lässt die Lichtquelle in einem Winkel von 60° auf die Oberfläche strahlen und reflektieren, so erhält man den genannten Reflektometerwert von mindestens 1,2, hier als „Glanzgrad“ bezeichnet.
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Je matter die Fläche ist, also je geringer der Glanzgrad ist, desto schlechter wird der genannte Effekt, bei einem Glanzgrad unter 0,9 ist er kaum sichtbar, bei einem Glanzgrad von 1 bis 1,4 wird er unter künstlichem Licht langsam sichtbar. Bei Tageslicht wird er sichtbar bei einem Glanzgrad von 1,6 bis 1,8. Der Effekt wird mit höherem Glanzgrad und größerer Tiefe der Elemente stärker, etwa bei einem Glanzgrad von 8 bis 13 und bei einer Tiefe von 360 µm.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung besteht darin, dass die die Einzelelemente umgebende Grund- oder Referenzfläche neben den Einzelelementen matt ausgebildet ist, vorzugsweise mit einem niedrigeren Glanzgrad als dem der Einzelelemente. Durch eine solche Ausbildung wird der Kontrast zwischen Einzelelementen und umgebender, sozusagen „nicht reflektierender“ Grund- oder Referenzfläche als solcher bereits verstärkt, was seinerseits wieder den oben genannten Effekt unterstützt, dass gruppierte Vertiefungen überproportional stark aus der Fläche hervorzutreten scheinen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung besteht darin, dass das Verhältnis von Länge und Breite der Einzelelemente zum Betrachterabstand größer als 1:100 vorzugsweise größer als 1:200 ist. Der Abstand des Betrachters zur Größe, d.h. Länge und Breite oder Fläche der Einzelelemente bzw. der invertierten Strukturen ist nicht ohne Auswirkung auf die Stärke des genannten Effektes. Versuchsreihen haben ergeben, dass bei den genannten Verhältnissen der überraschende Effekt besonders groß ist.
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Dabei ist ein Verhältnis der Ausdehnung der Elemente, wie oben beschrieben, und Ausdehnung der Gruppen zwischen 1:5 und 1:40 besonders günstig in dem Sinne, dass eine Toleranz beim Betrachterabstand wenig Einfluss auf die Erkennbarkeit des Effektes hat.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung besteht darin, dass die umgebende Grund- oder Referenzfläche einer aus mehreren nebeneinanderliegenden Einzelelementen gleicher Ausbildung bestehenden Gruppe auf einem anderen Höhenniveau ausgebildet ist als die der benachbarten Gruppe. Dies kann bei bestimmten figurativen Darstellungen den genannten Effekt dadurch verstärken, dass unterschiedliche Helligkeiten einzelner Gruppen noch stärker ausgeprägt sind.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführung erfolgt mindestens eine Gruppierung von Einzelelementen in Form von Ziffern, alphanumerischen Zeichen, binären oder codierten Zeichen, so dass z. B. durch den genannten Effekt die Gruppierung Schriften oder anderer Zeichenfolgen auch in einfarbigen Oberflächen erhaben ausgebildet erscheinen, ohne tatsächlich erhaben zu sein. Sicherheitskennzeichnungen an Gegenständen, Herstellnummern etc. können so auf Oberflächen so aufgebracht werden, dass bei deren unerlaubter Entfernung die Mikrostruktur der Oberfläche mit zerstört wird und etwa gestohlene Gegenstände sofort als solche identifiziert werden können.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung besteht darin, dass die Höhe oder Tiefe der Einzelelemente einer Gruppe unterschiedlich ist zu der Höhe oder Tiefe der invertiert angeordneten Einzelelemente der benachbarten Gruppe. Das erleichtert die technische Herstellbarkeit und erzeugt ebenfalls den genannten Effekt.
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Besondere Vorteile ergeben sich dann, wenn eine Folie für die Innenverkleidung von Kraftfahrzeugen oder ein Formteil für die Innenverkleidung von Kraftfahrzeugen mit einer erfindungsgemäßen dreidimensional strukturierten Oberfläche versehen ist. Thermoplastische Folien weisen oft eine äußere kompakte Deckschicht und eine geschäumte Schicht auf der Unterseite auf, wobei die Folie in einem formgebenden Verarbeitungsschritt auf einen der Bauteilform entsprechenden Träger aufgebracht wird und dadurch ihre Bauteilform erhält. Solche Folien werden üblicherweise mit Walzen geprägt oder nach dem Formhaut-Verfahren hergestellt. Gerade im Bedienungsbereich eines Kraftfahrzeugs kann man mit derart ausgebildeten Oberflächen, zum Beispiel durch derartige Ausbildung der mit einer Dekorfolie versehenen Oberfläche eines Armaturenbrettes, Bedienfelder, Schalter oder Armaturen besonders hervorheben und markieren oder auch Gruppen von Einzelelementen in Form von Symbolen oder Warnhinweisen formen, um Fehlbedienungen vermeiden. Gleiches gilt natürlich für direkt mit einer Oberflächenprägung versehene Innenverkleidungsteile solcher Art.
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Daraus ergibt sich gleichermaßen einleuchtend, dass sich die erfindungsgemäße dreidimensional strukturierte Oberfläche in besonders vorteilhafter Weise eignet als Oberfläche für ein Präge- oder Umformwerkzeug, z. B. auch eine Prägewalze, zur Bearbeitung von Gegenstandsoberflächen, wobei die Werkzeugoberfläche als Negativform der Gegenstandsoberfläche ausgebildet sein kann. Somit können einfache und leicht herzustellende Prägewerkzeuge genutzt werden, um die erfindungsgemäße Oberfläche aufzubringen auf z. B. in Form von Prägewalzen für die genannten Folien. Auch jegliche andere Werkzeuge für die Bearbeitung von beliebigen Oberflächen wie Möbeln, Tapeten, Textilien etc. können so erfindungsgemäß ausgebildet werden.
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Die erfindungsgemäße dreidimensional strukturierte Oberfläche eignet sich ebenfalls in besonders vorteilhafter Weise als Oberfläche für eine Tapete oder für andere auch großflächige Dekorelemente, die z.B. zu Werbe- und Verpackungszwecken genutzt werden. Durch den genannten Effekt, dass gruppierte Einzelelemente überproportional stark aus der Fläche hervorzutreten bzw. zurückzutreten scheinen, verstärkt sich die plastische Erscheinung von Mustern, Designstrukturen, Hinweisen oder Symbolen. Gleiches gilt natürlich auch dann, wenn die erfindungsgemäße dreidimensional strukturierte Oberfläche für eine beschichtete Textilbahn, z. B. zur Herstellung von Kleidung oder von Bezügen für Möbel genutzt wird.
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Ebenfalls gleichermaßen vorteilhaft lassen sich Möbelteile mit der erfindungsgemäßen dreidimensional strukturierten Oberfläche gestalten, beispielsweise in Form einer geprägten Kunststoffoberfläche.
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Auch kann ein Gehäuse für technisches Gerät in vorteilhafter Weise eine erfindungsgemäße dreidimensional strukturierte Oberfläche aufweisen, beispielsweise ein Computergehäuse, ein Schaltschrank, ein Gehäuse für einen Fernsehschirm oder -gerät, für einen Kühlschrank oder ein Gehäuse für ein Telefon. Auch bei all diesen Gegenständen verstärkt sich die plastische Erscheinung von Mustern, Designstrukturen, Hinweisen oder Symbolen.
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Die Einzelelemente können in ihrer erhabenen oder hervorspringenden Ausprägung in bzw. auf der Oberfläche als Kuppen, Narben, Falten, geometrische Erhebungen, Schuppen, vorspringende technische Formen mit deutlichen Flanken oder Rundungen ausgebildet sein.
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Anhand eines Ausführungsbeispieles soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen
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1 eine erfindungsgemäße geprägte Gegenstandsoberfläche, einer vergrößerten Ansicht
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2 eine weitere Ausführung einer erfindungsgemäßen geprägten Gegenstandsoberfläche, einer vergrößerten Ansicht
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3 eine wiederum andere Ausführung einer erfindungsgemäßen geprägten Gegenstandsoberfläche, einer vergrößerten Ansicht mit eingezeichneten Ausdehnungs-Verhältnissen
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Die einzige 1 zeigt in einer vergrößerten Ansicht eine erfindungsgemäße, dreidimensional strukturierte, geprägte Gegenstandsoberfläche 1, bei der die dreidimensionale Struktur Einzelelemente in Form einer jeweiligen Vielzahl von relativ zu einer Grund- oder Referenzfläche der Oberfläche ausgebildeten Erhebungen 2 und Vertiefungen 3 aufweist.
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Es sind dabei Gruppen 4, 5, 6 und 7 aus mehreren nebeneinanderliegenden geprägten Einzelelementen gleicher Ausbildung, d.h. in diesem Fall Gruppen von Erhebungen 4, 6 und Gruppen von Vertiefungen 5, 7 in bzw. auf der Oberfläche vorgesehen.
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Die Einzelelemente jeweils zweier benachbarter Gruppen 4 und 5, 5 und 6, 6 und 7 sowie 7 und 4 sind so ausgebildet, dass alle Einzelelemente 2 der einen Gruppe invertiert zu den Einzelelementen 3 der benachbarten Gruppe angeordnet sind, so dass die bei Betrachtung unter Beleuchtung entstehenden Reflexionen der Oberfläche beim Betrachter der Eindruck eines ausgeprägten Höhenunterschieds zwischen benachbarten Gruppen erzeugen, wie auch in der Figur zu erkennen.
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Die Einzelelemente 2 und 3 weisen bei diesem Ausführungsbeispiel und bezogen auf die Grund- oder Referenzfläche 8 eine Höhe bzw. Tiefe von 250 µm auf. Wie gut zu erkennen, ist die die Einzelelemente umgebende Grund- oder Referenzfläche 8 matt bzw. rau ausgebildet und bildet einen Kontrast zur gut reflektierenden Oberfläche der Elemente.
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Ebenfalls gut erkennbar ist anhand dieses Ausführungsbeispiels, dass die Grenzen zwischen den benachbarten Gruppen 4 und 5, 5 und 6, 6 und 7 sowie 7 und 4 durch die Einzelelemente verlaufen, also durch deren Ausdehnung oder Fläche, so dass die Gruppengrenze durch die damit sprungartig invertierten Einzelelemente eine sichtbare Kante zwischen den Gruppen bildet. Das verstärkt den genannten Effekt, dass gruppierte Einzelelement überproportional stark aus der Fläche hervorzutreten oder zurückzuspringen scheinen.
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2 zeigt in einer vergrößerten Ansicht eine Gegenstandsoberfläche 9, bei der die umgebende Grund- oder Referenzfläche 10 einer aus mehreren nebeneinanderliegenden Einzelelementen 11 gleicher Ausbildung bestehenden Gruppe 12, 13 auf einem anderen Höhenniveau ausgebildet ist als die Grund- oder Referenzfläche 14 der jeweils benachbarten Gruppe 15, 16 von Einzelelementen 17. Auch hier verlaufen die Grenzen zwischen benachbarten Gruppen durch die Einzelelemente. Die jeweiligen von den Grund- oder Referenzflächen 10 und 14 ausgehend ausgeprägten Einzelelement in Form von Kavitäten 11 oder vorspringenden Ausbuchtungen 17 weisen damit einen Niveauunterschied 18 auf und verstärken dadurch noch einmal den genannten Effekt, nämlich den beim Betrachter entstehenden Eindruck einer mit deutlich höheren, erhaben ausgebildeten Bereichen und tieferen Bereichen versehenen Oberfläche. Dabei erscheinen allerdings im Auge des Betrachters überraschenderweise die mit Vertiefungen 11 versehenen Bereiche 12, 13 stark vorzuspringen und „höher“ ausgebildet zu sein als die mit Erhebungen 17 versehenen Bereiche 15 und 16.
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3 zeigt ein noch einmal in einer ebenfalls vergrößerten Ansicht das Verhältnis der Ausdehnungen 19 von Einzelelementen 20 im Verhältnis zu den Ausdehnungen 21 einer Gruppe 22 von Einzelelementen 20. Die Ausdehnung 19 bezeichnet annähernd die horizontal größte Ausdehnung der horizontalen Fläche des Einzelelementes 20, während die Ausdehnung 21 die angenähert horizontal größte Ausdehnung der Gruppe 22 von Einzelelementen 20 darstellt.
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Die horizontale Ausdehnung 19 des Einzelelementes 20 beträgt etwa 2.3 mm, während die horizontal größte Ausdehnung der Gruppe 22 ca. 9 mm beträgt. Hier verlaufen die Grenzen zwischen benachbarten Gruppen 22 und 24 nicht durch die Einzelelemente 20 oder 23 hindurch, sondern entlang der Grenzen zwischen den Einzelelementen 20 und 23.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dreidimensional strukturierte Gegenstandsoberfläche
- 2
- Einzelelement, Erhebung, Vielzahl
- 3
- Einzelelement, Vertiefung, Vielzahl
- 4
- Gruppe mehrerer nebeneinanderliegender Erhebungen
- 5
- Gruppe mehrerer nebeneinanderliegender Vertiefungen
- 6
- Gruppe mehrerer nebeneinanderliegender Erhebungen
- 7
- Gruppe mehrerer nebeneinanderliegender Vertiefungen
- 8
- Grund- oder Referenzfläche
- 9
- Dreidimensional strukturierte Gegenstandsoberfläche
- 10
- Grund- oder Referenzfläche
- 11
- Einzelelement, Vertiefung, Vielzahl
- 12
- Gruppe mehrerer nebeneinanderliegender Vertiefungen
- 13
- Gruppe mehrerer nebeneinanderliegender Vertiefungen
- 14
- Grund- oder Referenzfläche
- 15
- Gruppe mehrerer nebeneinanderliegender Erhebungen
- 16
- Gruppe mehrerer nebeneinanderliegender Erhebungen
- 17
- Einzelelement, Erhebung, Vielzahl
- 18
- Niveauunterschied
- 19
- Ausdehnung, Einzelelement
- 20
- Einzelelement, Erhebung, Vielzahl
- 21
- Ausdehnung einer Gruppe mehrerer nebeneinanderliegender Erhebungen
- 22
- Gruppe mehrerer nebeneinanderliegender Erhebungen
- 23
- Einzelelement, Vertiefung, Vielzahl
- 24
- Gruppe mehrerer nebeneinanderliegender Vertiefungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 67 530 [0018]
- DIN 67 530 [0019]