DE102012107087A1

DE102012107087A1 - Bauelement mit Brandschutz

Info

Publication number: DE102012107087A1
Application number: DE201210107087
Authority: DE
Inventors: Reinhold Knott; Christian Wiedemann
Original assignee: Lindner AG
Current assignee: Lindner AG
Priority date: 2012-08-02
Filing date: 2012-08-02
Publication date: 2014-02-06

Abstract

Die Erfindung betrifft ein langgestrecktes Bauelement (1), das mit einer Brandschutzlage (2) ummantelt ist, die wenigstens abschnittsweise eine netz- oder gitterförmige Verstärkungseinlage (3) aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft ein langgestrecktes Bauelement, insbesondere in der Form eines Trägers oder einer Stütze, das bei Hitzeeinwirkung verformbar ist oder in seiner statischen Eigenschaft bei Hitzeeinwirkung beeinträchtigt wird.
Es ist bekannt, statisch tragende Bauelemente wie Träger oder Stützen mit einem feuerhemmenden Anstrich zu versehen, damit sie im Brandfall über eine gewisse Zeitlang ihre statischen Eigenschaften beibehalten, jedoch treten in der Praxis häufig Risse in der aufgebrachten feuerhemmenden Schicht auf, durch die der Brandschutz beeinträchtigt wird.
Erfindungsgemäß wird das Bauelement mit einer Lage eines aufschäumenden Materials ummantelt, das zumindest abschnittsweise mit einem Verstärkungsgewebe oder einer vorzugsweise gitterförmigen Verstärkungslage versehen ist.
Auch die Lage aus bei Wärmeeinwirkung aufschäumendem Material kann bei der Handhabung und beim Abdecken von Kanten und engen Rundungen eines Bauelements leicht brechen oder Risse bilden. Die zumindest im Bereich von Abkantungen eingebrachte Verstärkungsschicht verhindert ein Brechen der feuerhemmenden Lage, sodass ein zuverlässiger Brandschutz erreicht wird.
Die Erfindung wird beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
1 einen Querschnitt durch einen Hohlträger mit Brandschutzummantelung.
2 die Anordnung einer gitterförmigen Verstärkungslage in oder an der Brandschutzlage,
3 Querschnittsformen von Trägern mit Brandschutzummantelung,
4 verschiedene Querschnittsformen von Trägern bzw. Stützen,
5 im Querschnitt eine ummantelte Betonsäule,
6 einen Querschnitt eines Holzträgers in einem Hohlprofil und
7 die Anordnung eines Trägers bzw. einer Stütze.
1 zeigt ein im Querschnitt rechteckiges Bauelement in der Form eines Hohlprofils 1 z. B. aus Stahl, das beispielsweise als Träger oder Stütze verwendet werden kann und mit einer Lage 2 aus einem bei Wärmeeinwirkung aufschäumenden Material ummantelt ist, wobei sich die Enden der Lage 2 bei 2a vorzugsweise überlappen.
Wie 2 zeigt, ist an der Lage 2, die beispielsweise eine Dickenabmessung von 1,5 bis 0,5 mm haben kann, insbesondere 0,8 bis 1 mm, eine gitterförmige Verstärkungslage 3 angebracht, die aus einem Glasfasergewebe, einem Drahtgitter oder Drahtgewebe oder einer anderen Gitter- oder Netzstruktur eines nichtbrennbaren Materials wie z. B. Keramik bestehen kann.
Vorzugsweise ist die Verstärkungseinlage 3 auf der Innenseite der Brandschutzlage 2 angebracht, wie 2a zeigt, so dass sich deren Material von der Verstärkungslage 3 aus ungehindert nach außen bei Wärmeeinwirkung ausdehnen kann.
Es ist aber auch möglich, die Verstärkungslage 3 in die Brandschutzlage 2 teilweise (2b) oder vollständig (2d) einzulagern oder einzupressen oder diese auf deren Außenseite anzubringen, wie 2c zeigt. Ebenso ist es möglich, auf den beiden Seiten der Brandschutzlage 2 jeweils eine gegebenenfalls auf den beiden Seiten unterschiedlich gestaltete Verstärkungslage 3 vorzusehen.
Da die Reiß- bzw. Bruchgefahr der Brandschutzlage 2 vor allem an Ecken oder Kanten des Bauelementes 1 auftritt, kann die Verstärkungslage 3 auch abschnittsweise nur in diesen bruchgefährdeten Bereichen angebracht werden. 3 zeigt schematisch einen im Querschnitt I-förmigen Träger 1' mit einer Verstärkungseinlage 3 nur im Bereich der Kanten des Trägers.
3 zeigt den Querschnitt eines mit einem vorzugsweise Wärme aufnehmenden Material 4 gefüllten Hohlprofisl 1 mit einer Ummantelung 2 entsprechend 1. 3a zeigt in schematischer Darstellung nur an den Ecken des im Querschnitt I-förmigen Trägers 1' eine auf der Außen- und auf der Innenseite aufgebrachte Verstärkungslage 3 und 3a, wobei sich die innere Verstärkungslage 3 auch über die gesamte Fläche der Lage 2 erstrecken kann.
In Abhängigkeit von der Querschnittsform des Bauelementes 1 kann die Brandschutzlage 2 mit Verstärkungslage 3 nur durch Umwickeln aufgebracht werden, wobei die sich überlappenden Enden bei 2a in 1 z. B. durch Klebung oder mittels Klammern miteinander verbunden werden. Zur Verbindung der Brandschutzlage 2 mit dem Bauelement 1 kann ebenfalls ein Kleber verwendet werden.
4 zeigt verschiedene Querschnittsformen von Bauelementen, wobei 4a und 4b Stahlrohre mit quadratischem, rechteckigem oder rundem Querschnitt zeigen.
4c zeigt einen aus zwei im Querschnitt U-förmigen Stahlprofilen 1a zusammengesetzten I-Träger 1''. Bei der Ummantelung des Trägers 1' bzw. 1'' kann in dem Hohlraum zwischen den Schenkeln eine feuerfeste Einlage vorgesehen werden, die bei 4 in 3a angedeutet ist. In gleicher Weise kann in einem Hohlprofil wie dem der 1 eine wärmeaufnehmende Einlage 4 vorgesehen werden, wie 3 zeigt.
5 zeigt den beispielsweise runden Querschnitt eines Stahlbetonträgers 10, der mit der Brandschutzlage 2, 3 ummantelt ist.
Es kann auch ein Träger aus Massivholz mit der Brandschutzlage 2, 3 ummantelt sein.
6 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. In dem im Querschnitt beispielsweise quadratischen Hohlprofil des Stahlträgers 1 in 1 ist ein Holzträger bzw. Massivholz 5 eingepresst, das bei Hitzeeinwirkung am Stahlrohr 1 Wärme aufnimmt und verkohlt, sodass das Stahlrohr 1 selbst der Hitzeeinwirkung länger standhält, bevor es sich verformt.
Zusätzlich kann ein solches mit Holzmaterial 5 ausgefülltes Stahlprofil 1 auch mit einer Brandschutzlage 2 ummantelt sein.
7c zeigt eine Stütze S zwischen Boden B und Decke D, die einen der angegebenen Querschnitte haben kann und in der beschriebenen Weise mit Brandschutz ausgestattet ist.
7b zeigt einen Überbrückungsträger T, der an einem Ende aufliegt und am anderen Ende durch eine Abhängung A gehalten wird. Bei 11 ist eine abgehängte Decke angedeutet. Auch bei einer solchen Anordnung eines Trägers T kann die Brandschutzlage 2 an dem Träger in vorteilhafter Weise angebracht werden.
Die Brandschutzlage 2 kann auch schlauchförmig vorgefertigt sein, so dass sie auf das langgestreckte Bauelement 1 aufgeschoben oder aufgezogen werden kann. Vorzugsweise wird eine Brandschutzlage 2 aus intumeszierendem aufschäumendem Material verwendet.

Claims

Langgestrecktes Bauelement (1), das mit einer Brandschutzlage (2) ummantelt ist, die wenigstens abschnittsweise eine netz- oder gitterförmige Verstärkungseinlage (3) aufweist.
Bauelement nach Anspruch 1, wobei die Verstärkungseinlage (3) auf der Innenseite der Brandschutzlage (2) aus bei Wärmeeinwirkung aufschäumendem Material an diesem angebracht ist.
Bauelement nach Anspruch 1, wobei die Verstärkungseinlage (3, 3a) in der Brandschutzlage (2) eingelagert ist.
Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Bauelement aus einem Hohlprofil aus Stahl ausgebildet ist.
Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Bauelement als Holzbalken (5) ausgebildet ist.
Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Bauelement als Betonträger oder -stütze (6) ausgebildet ist.
Langgestrecktes Bauelement aus einem Hohlprofil (1) aus Stahl, dessen Hohlquerschnitt mit Holzmaterial (5) ausgefüllt ist.
Bauelement nach Anspruch 7, wobei der mit Holzmaterial (5) ausgefüllte Träger mit einer Brandschutzlage (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 ummantelt ist.