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Die Erfindung betrifft ein dentales Verankerungssystem mit einen enossalen Implantat, einem Abutment und einem Halteelement, wobei
- – das Implantat einen Verankerungsabschnitt zur Verankerung im Knochen und einen Aufbauabschnitt zur Aufnahme des Abutments aufweist, wobei am Aufbauabschnitt zumindest ein Formschlusselement vorgesehen ist,
- – das Abutment an einem ersten Ende einen ersten Verbindungsabschnitt zur Verbindung mit dem Aufbauabschnitt aufweist und an einem zweiten Ende einen zweiten Verbindungsabschnitt zur lösbaren Verbindung mit dem Halteelement aufweist,
- – und wobei das Halteelement im Wesentlichen tassenförmig ausgebildet ist und an seiner Außenoberfläche zur Befestigung an einem dentalen Aufbauteil, insbesondere an einer Prothese, ausgebildet ist, mit einem zu einem Ende hin offenen Hohlraum, der zur lösbaren Verbindung mit dem zweiten Verbindungsabschnitt des Abutments ausgebildet ist.
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Ein derartiges dentales Verankerungssystem ist aus der
WO 2010/025034 A1 bekannt.
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Das Verankerungssystem umfasst ein Implantat aus Titan mit einem Verankerungsabschnitt mit einem Gewinde zum Einschrauben in einen Kieferknochen und einem Aufbauabschnitt mit einem Innengewinde, in den ein Abutment eingeschraubt werden kann. Das Abutment weist einen Aufnahmekopf auf, an dem ein Halteelement, das an einem dentalen Aufbauteil verankert wird, mittels einer Schnappverbindung befestigt werden kann. Das im Wesentlichen tassenförmige Halteelement ist derart auf den Kopf des Abutments abgestimmt, dass eine Schnappverbindung sicher gewährleistet ist, wobei Winkelabweichungen von einer geraden Ausrichtung zwischen den beiden Elementen bis zu einem gewissen Bereich tolerierbar sind, da das Halteelement auf dem Kopf des Abutments um einen gewissen Betrag verschwenkt werden kann.
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Ein derartiges System ist insbesondere dazu geeignet, eine Zahnprothese mittels der Halteelemente lösbar an Implantaten, die in den Kieferknochen eingebracht sind, zu befestigen. Die Befestigung erfolgt vorzugsweise mit einer Schnappverbindung, etwa nach dem Druckknopfprinzip. Auf diese Weise kann eine sichere Befestigung einer Prothese im Mund ermöglicht werden. Gleichzeitig kann die Prothese ohne Weiteres zu Reinigungszwecken entnommen und sodann wieder eingesetzt und fixiert werden.
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Als nachteilig hat sich hierbei erwiesen, dass sich im Laufe der Zeit eine erhebliche Akkumulation von Plaque im Bereich der Implantate oder der Abutments ergeben kann. Da die Abutments bei dem betreffenden System durch Verschrauben mit einem bestimmten Drehmoment an den Implantaten befestigt werden, besteht ferner tendenziell die Möglichkeit, dass sich im Laufe der Zeit die Verschraubung löst oder sich zumindest eine Lockerung des Abutments ergibt.
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Ein weiterer Nachteil besteht grundsätzlich in der Verwendung von Metall, da sich mit Titan zwar grundsätzlich eine Osseointegration erreichen lässt, jedoch über längere Zeit auch Nachteile ergeben können, die durch eine gewisse Unverträglichkeit gegenüber dem Werkstoff Titan bedingt sein können.
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Bei der Versorgung im sichtbaren Frontzahnbereich wirkt sich ferner die metallische Farbe der Implantate und der Abutments als nachteilig aus, soweit die Metallelemente durchscheinen. Eine weiße Einfärbung der verwendeten Titanelemente ist dagegen nicht möglich.
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Grundsätzlich sind auch Implantate aus Zirkonoxidkeramik bekannt (vergleiche insbesondere
WO 03/045268 A1 , die hier vollständig durch Bezugnahme eingeschlossen wird). Hieraus ist es bekannt, dass Dentalimplantate aus einer Zirkonoxidkeramik für eine gute Osseointegration geeignet sind, wenn sie an ihrer Außenoberfläche in geeigneter Weise aufgeraut oder mikrostrukturiert werden, beispielsweise einer Sandstrahlbehandlung oder einer Ätzbehandlung unterzogen sind, so dass sich eine bestimmte maximale Rautiefe an der Außenoberfläche ergibt, die im Bereich zwischen 1 und 20 μm liegt.
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So haben sich in der Zwischenzeit Implantate aus Zirkonoxidkeramik in der Zahnheilkunde für bestimmte Einsatzzwecke etabliert.
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Gleichwohl ist eine Kombination derartiger Implantate mit Abutments und Aufbauteilen etwa gemäß der
WO 2010/025034 A1 bislang nicht möglich, da Abutments aus Zirkonoxidkeramik für Schraubverbindungen gemäß der
WO 2010/025034 A1 nicht geeignet sind.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes dentales Verankerungssystem zu schaffen, mit dem die oben beschriebenen Nachteile möglichst vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird bei einem dentalen Verankerungssystem gemäß der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zumindest das Implantat und das Abutment aus einer Zirkonoxidkeramik bestehen und dem mindestens einen Formschlusselement des Implantats ein Formschlusselement am Abutment zugeordnet ist, das für eine Zementierung und formschlüssige Festlegung des Abutments auf dem Aufbauabschnitt des Implantats ausgebildet ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
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Erfindungsgemäß bestehen sowohl das Implantat als auch das Abutment aus einer Zirkonoxidkeramik. Hierbei handelt es sich um ein besonders bioverträgliches Material, das von seinen Eigenschaften her eine gewisse Ähnlichkeit zur Knochensubstanz aufweist. Es bestehen deutlich geringere Unterschiede hinsichtlich des thermischen Ausdehnungskoeffizienten und hinsichtlich weiterer Eigenschaften im Bezug auf die Knochensubstanz, als dies bei herkömmlichen metallischen Implantatmaterialien, wie etwa Titan, der Fall ist.
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Wegen der weißlichen Farbe von Zirkonoxidkeramik werden gleichfalls die Nachteile, die mit der metallischen Färbung von Titan zusammenhängen, vermieden.
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Da das Abutment auf dem Aufbauabschnitt des Implantats durch Zementierung befestigt wird, wird ferner die Gefahr eines späteren Lösens des Abutments durch dessen rotationsgesicherte Geometrie vermieden.
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Durch die Verwendung von Zirkonoxidkeramik wird gewährleistet, dass sich deutlich weniger Plaque an dem in die Gingiva hineinreichenden Bereichen des Implantats oder des Abutments ansammelt. Ferner ergeben sich deutliche kosmetische Vorteile, da die weißliche Farbe von Zirkonoxidkeramik der natürlichen Zahnfarbe sehr ähnlich ist.
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In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung weist das Implantat an seinem Verankerungsabschnitt ein Gewinde auf.
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In weiter bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist der erste Verbindungsabschnitt des Abutments einen zum ersten Ende hin offenen Hohlraum auf, an dessen Innenoberfläche das mindestens eine Formschlusselement zur formschlüssigen Verbindung mit dem Implantat ausgebildet ist.
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Auf diese Weise ist eine besonders günstige Anbindung des Abutments an das Implantat ermöglicht, wobei Fugenspalten weitgehend eliminiert werden können.
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An der Innenoberfläche des Hohlraums des Abutments ist in bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ein Mehrkantabschnitt, vorzugsweise ein Vierkantabschnitt zur Rotationssicherung des Abutments vorgesehen.
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Die Form der Innenoberfläche des Hohlraums des Abutments ist zweckmäßigerweise auf die Form des Aufbauabschnitts des Implantats abgestimmt. Durch die Verwendung eines Mehrkantabschnitts am Implantat lässt sich mit Hilfe eines geeigneten Werkzeugs ein einfaches und gut zentriertes Einschrauben in den Knochen während der Implantierung erreichen. Durch eine entsprechende Anpassung der Form der Innenoberfläche des Hohlraums am Abutment lässt sich eine saubere und zuverlässige Verbindung zwischen Abutment und Implantat herstellen.
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In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung sind das Halteelement und der zweite Verbindungsabschnitt des Abutments für eine lösbare Schnappverbindung ausgebildet.
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Hierdurch kann eine einfache lösbare Verbindung zwischen einem dentalen Aufbauteil, das an dem Halteelement befestigt ist, und dem Abutment gewährleistet werden. Dies ist beispielsweise zur Aufnahme von Teil- oder Vollprothesen besonders vorteilhaft, die auf diese Weise leicht herausnehmbar und doch sicher fixiert im Mundraum aufgenommen werden können.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind das Halteelement und der zweite Verbindungsabschnitt des Abutments für eine Verbindung ausgebildet, die eine Verschwenkung des Halteelements um einen vorbestimmten Winkel gegenüber einer miteinander ausgerichteten Anordnung von Abutment und Haltelement erlaubt.
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Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass ein an dem Halteelement aufgenommenes Aufbauteil, etwa eine Prothese, ausreichend flexibel gehalten werden kann, um insbesondere dann, wenn das dentale Aufbauteil an mehreren Implantaten gehalten ist, Ausrichtfehler, die naturgemäß entstehen können, ausgleichen zu können.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist am zweiten Verbindungsabschnitt des Abutments eine umlaufende Sicke vorgesehen.
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Weiter bevorzugt ist der Sicke am zweiten Verbindungsabschnitt des Abutments eine entsprechend vorspringende Innenoberfläche am Hohlraum des Halteelements zugeordnet.
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Auf diese Weise wird eine sichere Befestigung des Halteelements am Abutment unterstützt, wobei gleichzeitig eine Verschwenkbarkeit erleichtert wird.
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In weiter vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das Halteelement einen Einsatz aus einem elastischen Material, vorzugsweise aus Kunststoff, auf, der für eine Schnappverbindung mit dem zweiten Verbindungsabschnitt des Abutments ausgebildet ist.
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Auf diese Weise wird eine leicht lösbare Befestigung zwischen Halteelement und Abutment erreicht, wobei gleichzeitig eine sichere Fixierung gewährleistet ist.
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Es ist bevorzugt, das zur Zeit aus Edelstahl bestehende Halteelement in Zukunft auch aus einer Zirkonoxidkeramik herzustellen und nur den Einsatz weiterhin aus Kunststoff herzustellen.
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Dann ergibt sich dann insgesamt ein metallfreies Verankerungssystem.
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In weiter vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das Halteelement an seiner Außenoberfläche mindestens ein Verankerungselement, vorzugsweise mindestens eine Umfangsnut, zur Verankerung an einem dentalen Aufbauteil auf.
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Auf diese Weise wird eine sichere Verankerung des Halteelementes in einer entsprechenden Vertiefung an einem dentalen Aufbauteil erleichtert.
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Mit der Erfindung wird ferner ein Abutment bereitgestellt, bestehend aus einer Zirkonoxidkeramik, mit einem ersten Verbindungsabschnitt an einem ersten Ende und mit einem zweiten Verbindungsabschnitt an einem zweiten Ende, wobei der erste Verbindungsabschnitt einen nach außen hin offenen Hohlraum aufweist, dessen Innenoberfläche mindestens ein Formschlusselement umfasst, das zur formschlüssigen Festlegung und Zementierung an einem Aufbauabschnitt eines Implantats ausgebildet ist, wobei der zweite Verbindungsabschnitt zur lösbaren Verbindung mit einem im Wesentlichen tassenförmigen Halteelement ausgebildet ist, das zur Befestigung an einem dentalen Aufbauteil, insbesondere an einer Prothese ausgebildet ist.
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Das Abutment weist hierbei vorzugsweise an seinem zweiten Verbindungsabschnitt eine umlaufende Sicke auf, die für eine Schnappverbindung mit dem Halteelement ausgebildet ist.
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Weiter bevorzugt umfasst die Innenoberfläche des Hohlraums einen Mehrkantabschnitt, vorzugsweise einen Vierkantabschnitt.
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Auf diese Weise ist eine Anpassung und Abstimmung auf ein Implantat mit einem entsprechend geformten Aufbauabschnitt ermöglicht. Die Verwendung eines Mehrkants, insbesondere eines Vierkants, erlaubt eine besonders einfache und sichere Handhabung beim Einschrauben des Implantats.
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Mit der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Verankern eines dentalen Aufbauteils im Mund eines Patienten mit den folgenden Schritten offenbart:
- – Bereitstellen eines enossalen Implantats aus einer Zirkonoxidkeramik, das einen Verankerungsabschnitt mit einem Gewinde und einen von dem Verankerungsabschnitt hervorstehenden Aufbauabschnitt mit mindestens einem Formschlusselement aufweist,
- – Erstellung einer Bohrung im Kieferknochen,
- – Einschrauben des Implantats mit einem Verankerungsabschnitt in die Bohrung, vorzugweise derart, dass das Ende des Verankerungsteils nicht von der Gingiva bedeckt ist,
- – Bereitstellen eines Abutments aus einer Zirkonoxidkeramik, mit einem nach außen hin offenen Hohlraum an einem Ende, dessen Innenoberfläche der Form des Aufbauabschnitts des Implantats angepasst ist,
- – nach einer ausreichenden Osseointegration des Implantats Zementieren des Abutments auf dem Aufbauabschnitt des Implantats,
- – Bereitstellen eines im Wesentlichen tassenförmigen Halteelements, das einen zu einem Ende hin offenen Hohlraum zur lösbaren und um einen bestimmten Betrag verschwenkbaren Verbindung mit dem Abutment aufweist,
- – Verankern des Halteelements an einem dentalen Aufbauteil,
- – Positionieren des dentalen Aufbauteils im Wesentlichen ausgerichtet mit dem Abutment und Bewegen des Aufbauteils zu dem Abutment, bis das Halteelement auf dem Abutment einschnappt und darauf gehalten ist.
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Vorzugsweise kann hierbei auch eine Mehrzahl von Implantaten an vorbestimmten Positionen in einen Kieferknochen des Patienten eingeschraubt werden, nach der Osseointegration Abutments auf die Aufbauabschnitte der Implantate zementiert werden, eine entsprechende Anzahl von Halteelementen an einem dentalen Aufbauteil, insbesondere einer Prothese, an vorbestimmten Positionen verankert werden und das Aufbauteil im Wesentlichen ausgerichtet mit den Abutments zu diesen bewegt werden, bis die Halteelemente einschnappen und das Aufbauteil an den Abutments gehalten ist. Dabei werden Abweichungen von den ausgerichteten Positionen zwischen Halteelementen und Abutments durch Schwenkbewegungen von Einsätzen an den Halteelementen ausgeglichen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung nicht nur in den jeweils angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
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1 ein erfindungsgemäßes dentales Verankerungssystem mit einem enossalen Implantat, einem Abutment und einem Halteelement, wobei die drei Teile in vergrößerter Darstellung übereinander angeordnet sind;
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2 einen Längsschnitt durch das Abutment in vergrößerter Darstellung;
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3 einen Längsschnitt durch das Halteelement in vergrößerter Darstellung und
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4 einen Ausschnitt aus einem Unterkiefer in vereinfachter, stark schematischer Darstellung, wobei insgesamt vier Implantate mit ihren Abutments in die Gingiva hervorstehen, so dass daran etwa eine Prothese mit zugeordneten Halteelementen aufgenommen werden kann.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Verankerungssystem mit seinen Einzelteilen in Einbauposition übereinander angeordnet dargestellt und insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet.
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Das Verankerungssystem 10 umfasst ein enossales Implantat 12 aus einer Zirkonoxidkeramik, ein zugeordnetes Abutment 22 aus Zirkonoxidkeramik und ein zugeordnetes Halteelement 32, das etwa aus Edelstahl mit einem Kunststoffeinsatz bestehen kann.
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Bei dem Implantat 12 handelt es sich um ein handelsübliches Implantat aus einer Zirkonoxidkeramik, wie es seit einiger Zeit insbesondere für den Frontzahnbereich eingesetzt wird und etwa von Institut Straumann AG, Basel vertrieben wird.
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Das enossale Implantat 12 weist einen Verankerungsabschnitt 14 mit einem Gewinde 18 und einen Aufbauabschnitt 16 auf. Der Verankerungsabschnitt 14 verjüngt sich zum äußeren Ende hin etwas und endet in einer Schulter 19, die leicht nach außen hin konisch aufgeweitet ist. Aus der Schulter 19 steht der Aufbauabschnitt 16 nach außen hervor. Der Aufbauabschnitt 16 verjüngt sich nach außen hin leicht und endet in einer gewölbten Fläche 21.
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Der Aufbauabschnitt 16 umfasst einen Mehrkant 20 in Form eines Vierkants, an dem insgesamt vier ebene Flächen 17 vorgesehen sind, die von der Schulter 19 aus etwa dreieckförmig mit gewölbten Außenrändern zur gewölbten Fläche 21 hin verlaufen. In 1 ist nur eine ebene Fläche 17 erkennbar, während die andern drei ebenen Flächen jeweils um 90° versetzt am Aufbauabschnitt 16 angeordnet sind. Zwischen den einzelnen ebenen Flächen 17 befinden sich gewölbte Übergänge 23.
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Insgesamt ist der Aufbauabschnitt 16 derart ausgebildet, dass ein entsprechend geformtes Schraubwerkzeug auf den Aufbauabschnitt 16 aufgesetzt werden kann, so dass sich eine formschlüssige Verbindung mit dem Schraubwerkzeug ergibt, mit dem ein präzises Einschrauben in ein zuvor gebohrtes Loch in einem Knochen im Kiefer eines Patienten ermöglicht ist.
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Das zugeordnete Abutment 22 besteht erfindungsgemäß aus Zirkonoxidkeramik und weist einen ersten Verbindungsabschnitt 24 sowie einen zweiten Verbindungsabschnitt 26 auf, wobei der erste Verbindungsabschnitt 24 zu einer formschlüssigen Verbindung und Zementierung auf dem Aufbauabschnitt 16 des Implantats 14 ausgebildet ist und wobei der zweite Verbindungsabschnitt 26 zur Verbindung mit einem Halteelement 32 ausgebildet ist, das in einem zugeordneten dentalen Aufbauteil, etwa einer Prothese verankert wird.
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Das Abutment 26 weist gemäß 2 an seinem ersten Verbindungsabschnitt 24 einen Hohlraum 36 auf, der an die Form des Aufbauabschnitts 16 des Implantats 14 angepasst ist, wobei der Hohlraum jedoch geringfügig größer als der Außenumriss des Aufbauabschnitts 16 des Implantats 12 ausgeführt ist. Die Innenoberfläche 38 des Hohlraums 36 entspricht somit von der Form her der Form des Aufbauabschnitts 16, weist also somit einen Vierkant mit vier ebenen Flächen auf, die an die ebenen Flächen 17 des Aufbauabschnitts 16 des Implantats 12 angepasst sind.
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Jedoch ist der Hohlraum 36 gegenüber dem Aufbauabschnitt 16 etwas vergrößert, um die Einbringung von Zahnzement oder Klebstoff für eine sichere Zementierung (Verklebung) auf dem Aufbauabschnitt 16 des Implantats 12 zu ermöglichen.
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Der Außendurchmesser des Abutments 22 im Bereich seines ersten Verbindungsabschnitts 24 entspricht etwa dem Außendurchmesser des Implantats 12 im Bereich seiner Schulter 19, so dass sich nach der Zementierung des Abutments 22 auf dem Aufbauabschnitt 16 ein glatter, weitgehend stufenloser Übergang zum Abutment 22 ergibt.
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Der zweite Verbindungsabschnitt 26 weist einen Kopfabschnitt 30 mit ebener Stirnfläche und konvex gewölbter Außenoberfläche auf, und endet in einer Sicke 28, an die sich ein Übergang zum größeren Außendurchmesser des ersten Verbindungsabschnitts 24 anschließt.
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Insgesamt ergibt sich auf diese Weise ein Kopfabschnitt 30, der etwa der Form eines Kopfes bei einem Druckknopfverschluss entspricht.
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Das zugeordnete Halteelement
32, das grundsätzlich etwa aus der
WO 2010/025034 A1 bekannt ist, besteht beispielsweise aus Edelstahl und weist an seiner Außenoberfläche Verankerungselemente zur Verankerung an einem dentalen Aufbauteil, etwa an einer Prothese, auf. Im dargestellten Fall umfasst das Halteelement an seiner Außenoberfläche zwei umlaufende Nuten
34, durch die eine sichere Verankerung in einem dentalen Aufbauteil unterstützt wird.
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In einem Hohlraum 42 des tassenförmig ausgebildeten Halteelementes 32 ist ein entsprechend geformter Einsatz 40 aus Kunststoff aufgenommen, dessen Innenoberfläche etwa der Form des Kopfabschnittes 30 entspricht, so dass das Halteelement 32 auf den Kopfabschnitt 30 des Implantats aufgedrückt werden kann und dann mit einer vorbestimmten Haltekraft darauf gehalten ist. Durch die aufeinander abgestimmte Form der Innenoberfläche 43 des Einsatzes 40 und der Außenoberfläche des Kopfabschnittes 30 bzw. der Sicke 28 ist eine gewisse Verschwenkung gegenüber einer axial miteinander ausgerichteten Position von Abutment 22 und Halteelement 32 erlaubt.
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Es ist bevorzugt, in Zukunft auch das Halteelement 32 aus einer Zirkonoxidkeramik herzustellen und nur den Einsatz 40 weiterhin aus Kunststoff herzustellen. Dann ergibt sich insgesamt ein metallfreies Verankerungssystem 10.
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Da es naturgemäß unterschiedliche Schleimhautdicken gibt und außerdem unterschiedliche geometrische Verhältnisse bei der Implantierung denkbar sind, sollten die Abutments vorzugsweise in unterschiedlichen Höhen bereitgestellt werden, um eine optimale Anpassung zu ermöglichen. Es könnte sich hierbei um Aufbauhöhen (äußere Wandhöhe) zwischen etwa 3 und 7 mm, beispielsweise 4 bis 5,5 mm handeln, vorzugsweise in Abstufungen von 0,5 mm.
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Bei der Verwendung des Verankerungssystems 10 wird etwa wie folgt vorgegangen:
Soll beispielsweise eine Vollprothese lösbar etwa an einem Unterkiefer 50 gemäß 4 befestigt werden, so sind hierfür mindestens zwei Implantathaltepunkte erforderlich. Vorzugsweise werden vier Implantate verwendet, soweit dies möglich ist.
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In diesem Fall werden nach geeigneter Vermessung des Unterkiefers 50 vier Bohrlöcher in vorbestimmten Positionen in den Unterkiefer 50 eingebracht und sodann Implantate 12 gemäß 1 in die Bohrungen derart eingeschraubt, dass die Schulter 19 des Verankerungsabschnitts 14 nicht von der Gingiva bedeckt ist. Nach einer angemessenen Einheilungszeit, die eine ausreichende Osseointegration gewährleistet (in der Regel drei bis sechs Wochen) werden Abutments 22 auf die Aufbauabschnitte 16 der Implantate 12 zementiert. Damit ergeben sich, wie in 4 gezeigt, vier Abutments, von denen der zweite Verbindungsabschnitt 26 in die Mundhöhle hineinragt.
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Eine zugeordnete Prothese wird mit Halteelementen 32 an den entsprechenden Positionen versehen und kann sodann mit den Halteelementen 32 lösbar an den Abutments befestigt werden.
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Abweichungen von der axial korrekten Ausrichtung zwischen dem jeweiligen Abutment 22 und dem zugeordneten Halteelement 32 werden hierbei durch Schwenkbewegungen der Einsätze 40 in den Halteelementen 32 ausgeglichen, sofern die Winkelabweichungen nicht vorbestimmte Toleranzmaße überschreiten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2010/025034 A1 [0002, 0010, 0010, 0060]
- WO 03/045268 A1 [0008]