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Die Erfindung betrifft einen Verbindungsstecker für eine Buchse einer Daten- und/oder Energieübertragungsschnittstelle eines mobilen Telekommunikationsendgeräts, insbesondere eines Smartphones, wobei der Verbindungsstecker eine Mehrzahl von Stiften umfasst, die seitlich am Verbindungsstecker angeordnet und beweglich gelagert sind. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Diebstahlschutzanordnung für ein mobiles Telekommunikationsendgerät, umfassend einen in einer Buchse einer Daten- und/oder Energieübertragungsschnittstelle eines mobilen Telekommunikationsendgeräts gehaltenen erfindungsgemäßen Verbindungsstecker.
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Die bekannten mobilen Telekommunikationsendgeräte verfügen über eine Vielzahl von verschiedenen Schnittstellen. Viele davon sind kabellose Schnittstellen, die zum Datenaustausch mit anderen Geräten genutzt werden. Von ganz grundsätzlicher Bedeutung für alle Funktion des mobilen Telekommunikationsendgeräts ist die Verfügbarkeit von Energie, so dass die mobilen Telekommunikationsendgeräte auch über eine Schnittstelle verfügen, welche die Aufnahme von Ladestrom zum Aufladen des Energiespeichers ermöglicht. In den meisten Fällen wird hierfür eine kabelgebundene Verbindung genutzt, die über eine am mobilen Telekommunikationsendgerät vorgesehene Buchse hergestellt wird. Die Buchse dient zur Aufnahme eines korrespondierenden Verbindungssteckers, oft auch Dock-Connector genannt.
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Der Verbindungsstecker kann Teil des Geräts sein, mit dem das mobile Telekommunikationsendgerät verbunden werden soll, beispielsweise einer Dockingstation. Alternativ ist er über ein Kabel mit einem weiteren Verbindungsstecker verbunden, über den dann der Kontakt zu einem anderen Gerät, zum Beispiel einem Computer oder einem Ladegerät, hergestellt wird.
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Die kabelgebundenen Schnittstellen der mobilen Telekommunikationsendgeräte weisen meist proprietäre Strukturen auf, so dass der jeweilige Verbindungsstecker nur in entsprechend genormte Buchsen passt. Unabhängig von der jeweiligen Norm haben aber diese Steckverbindungen das gleiche Problem, die Verbindung ist leicht zu lösen. Dies ist eigentlich auch gewollt, da die Steckverbindung auf eine leichte und einfache Bedienbarkeit ausgelegt ist. Der Benutzer soll den Verbindungsstecker mit einem Handgriff in die Buchse einführen bzw. wieder entfernen können. Manchmal genügt deshalb schon ein unabsichtlicher leichter Zug am Kabel oder eine Erschütterung des Geräts, um die Verbindung zu lösen.
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Verschiedene Hersteller rüsten deshalb ihre Verbindungsstecker mit seitlich abstehenden, federgelagerten Stiften oder Nocken aus. Mit seitlich ist dabei eine Ausrichtung gemeint, die zumindest im Wesentlichen quer zur Steckrichtung des Verbindungssteckers verläuft. Bei hergestellter Steckverbindung federn diese Stifte in dafür vorgesehene, mit den Stiften korrespondierende Aussparungen im Inneren der Buchse ein und verbessern so den Halt des Verbindungssteckers in der Buchse. Das ungewollte Trennen der Verbindung wird hierdurch erschwert, ohne dass sich an der leichten Bedienbarkeit etwas ändert. Beim Hinein- oder Herausführen des Verbindungssteckers aus der Buchse muss lediglich der Federdruck überwunden werden, um die Stifte in den Verbindungsstecker zurückgleiten zu lassen. Derart ausgebildete Verbindungsstecker werden beispielsweise von der Firma Apple als Dock-Connector angeboten. In einer Variante des Dock-Connectors kann das Zurückgleiten der Stifte auch manuell über das Drücken von mit den Stiften verbundener, am Verbindungsstecker angeordneter Taster unterstützt bzw. ausgelöst werden.
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Die federgelagerten Stifte oder Nocken verbessern zwar den Halt des Verbindungssteckers in der Buchse, können aber nicht verhindern, dass ein Dritter das mobile Telekommunikationsendgerät in einem unbeaufsichtigten Moment an sich nimmt und entwendet. Der Verbindungsstecker soll ja gerade einfach und schnell zu lösen sein und stellt kein Hindernis dar. Die Diebstahlgefahr ist grundsätzlich gegeben. Moderne mobile Telekommunikationsendgeräte, sogenannte Smartphones oder Tablet-PC's sind begehrt und teuer, können aber aufgrund ihrer geringen Größe schnell entwendet werden. Darüber hinaus sind auf Ihnen meist Daten gespeichert, deren Verlust den Eigentümer empfindlich trifft.
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Aufgabe dieser Anmeldung ist es, einen Verbindungsstecker für eine Buchse einer Daten- und/oder Energieübertragungsschnittstelle eines mobilen Telekommunikationsendgeräts vorzuschlagen, der in die Buchse gekuppelt den Diebstahl des mobilen Telekommunikationsendgeräts erschwert. Des weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, eine ebensolche Diebstahlschutzanordnung vorzuschlagen.
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Diese Aufgaben werden gelöst durch einen Verbindungsstecker mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. einer Diebstahlschutzanordnung gemäß Anspruch 10. Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verbindungssteckers werden in den Unteransprüchen genannt. Der erfindungsgemäße Verbindungsstecker ist fest mit einem Sicherungselement verbunden und umfasst ein Arretierungselement zur Arretierung der beweglich gelagerten Stifte in einer Schließposition, wobei das Arretierungselement mit einem Verriegelungselement verbunden ist.
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Die erfindungsgemäße Diebstahlschutzanordnung für ein mobiles Telekommunikationsendgerät umfasst einen in einer Buchse einer Daten- und/oder Energieübertragungsschnittstelle des mobilen Telekommunikationsendgeräts gehaltenen erfindungsgemäßen Verbindungsstecker, wobei die seitlich am Stecker angeordnete und beweglich gelagerte Stifte in korrespondierende Aussparungen oder Öffnungen der Buchse eingreifen. Auf diese Weise wird der Verbindungsstecker formschlüssig in dem mobilen Telekommunikationsendgerät gehalten.
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Ein wesentlicher Grundgedanke der Erfindung ist es, die Stifte des Verbindungssteckers derart blockierbar auszubilden, dass eine Entnahme des Verbindungssteckers nur unter Inkaufnahme einer Beschädigung des mobilen Telekommunikationsendgeräts möglich ist. Eine Mitnahme des mobilen Telekommunikationsendgeräts inklusive des an ihm befestigten Verbindungssteckers wiederum kann verhindert werden, indem das fest mit dem Verbindungsstecker verbundene Sicherungselement an einem nicht oder nur schwer zu transportierenden Gegenstand befestigt wird oder selbst diesen Gegenstand darstellt.
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Die Blockade verhindert ein Zurückgleiten der Stifte aus ihrer Position in den korrespondierenden Aussparungen der Buchse. Als Folge verbleiben die blockierten Stifte bei einem Entnahmeversuch in den Aussparungen. Ein gewaltsames Lösen der Verbindung führt zu einer Beschädigung der Buchse, gegebenenfalls sogar der Schale des Telekommunikationsendgeräts. Der Dieb muss sogar damit rechnen, dass die gewaltsame Trennung von Verbindungsstecker und Telekommunikationsendgerät die Buchse zerstört oder aus dem Telekommunikationsendgerät herausreißt. Ein derart beschädigtes mobiles Telekommunikationsendgerät hat deutlich an Wert verloren, da es aufwendig repariert werden muss. Für die meisten Diebe entfällt damit jeder Anreiz, dass so gesicherte Telekommunikationsendgerät zu entwenden.
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Die Blockade der Stifte wirkt dann am stärksten, wenn die Stifte an einander entgegengesetzten Seiten des Verbindungssteckers angeordnet sind. Von Vorteil ist es auch, die Stifte besonders wiederstandsfähig auszubilden, beispielsweise durch eine entsprechende Stärke und/oder die Verwendung besonders fester Materialien. Damit wird gewährleistet, dass der blockierte Stift sicher in der Aussparung hält und unter Scherbeanspruchung nicht zu leicht bricht.
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Das vorgesehene Arretierungselement gibt in einer geöffneten Position die beweglich gelagerten Stifte frei. In einer Schließposition verhindert es ein Zurückgleiten der Stifte. Das Arretierungselement ist in einer bevorzugten einfachen Ausführungsform eine Art Schieber, der in den Bewegungsraum des Stifts geschoben den für dessen Zurückgleiten vorgesehenen Raum versperrt. Derartige Schieber sind leicht über einen Hebelmechanismus zu bewegen, so dass ein Wechsel in die Blockadeposition und wieder zurück auf einfache Weise durchgeführt werden kann.
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Das mit dem Arretierungselement verbundene Verriegelungselement blockiert das Arretierungselement in der Schließposition. Die Freigabe der Stifte ist somit nur möglich, wenn das Verriegelungselement geöffnet ist. Das Verriegelungselement ist das Schloss des Verbindungssteckers, dass nur von einer berechtigten Person geöffnet werden kann. Das Verriegelungselement verhindert somit, dass eine unberechtigte Person die Arretierung der Stifte löst und das mobile Telekommunikationsendgerät vom Verbindungsstecker trennt.
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Grundsätzlich ist es möglich, sowohl das Verriegelungs- wie auch das Arretierungselement elektronisch und/oder mechanisch auszubilden. Bevorzugt ist das Arretierungselement derart mit dem Verriegelungselement verbunden, dass ein Schließen des Verriegelungselements direkt in eine Arretierung der Stifte umgesetzt wird. Hierzu eignet sich insbesondere der bereits erwähnte Hebelmechanismus. Der Nutzer benötigt in dieser Ausführung nur einen Arbeitsschritt, um den Diebstahlschutz zu aktivieren. Gleiches gilt natürlich auch beim Öffnen des Verriegelungselements.
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Das Sicherungselement ist im einfachsten Fall ein festes Kabel oder ein Draht, mit dem der Verbindungsstecker fest verbunden ist. Vorzugsweise weist das Kabel oder der Draht ein endseitiges Auge auf. Wird der Verbindungsstecker durch das Auge geführt, bildet sich eine Schlaufe, die um einen Gegenstand geschlungen werden kann. Auf diese Weise lässt sich der Verbindungsstecker schnell und einfach sichern. Ist der Verbindungsstecker direkt an einem Gegenstand oder Gerät angeordnet und fest mit diesem verbunden, bildet dieser das Sicherungselement aus.
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Ein wesentlicher Vorteil der vorgeschlagenen Lösung ist, das der erfindungsgemäße Diebstahlschutz keine Umbauten an den mobilen Telekommunikationsgeräten erfordert und deshalb leicht umgesetzt werden kann. Die vorhandene Buchse muss nicht verändert werden, sie wird lediglich einer weiteren, bisher nicht möglichen Nutzung unterzogen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Stifte federnd gelagert. Die derart gelagerten Stifte gleiten gegen die Federkraft in den Verbindungsstecker ein, wenn der Verbindungsstecker in die Buchse geschoben wird. Erreicht der Verbindungsstecker seine Endposition in der Buchse, gleiten sie durch die Federkraft wieder seitlich aus dem Verbindungsstecker hinaus und in die Aussparungen oder Öffnungen der Buchse hinein. Das Herstellen der formschlüssigen Verbindung zwischen Buchse und Verbindungsstecker wird hierdurch sozusagen automatisiert. Die Verbindung muss anschließend nur noch verriegelt werden.
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Vorzugsweise weisen die vom Verbindungsstecker wegweisenden Ende der Stifte ein Hakenprofil auf. Ein solches Hakenprofil verbessert den Halt der blockierten Stifte in der Buchse, insbesondere können sich die Haken bei Scherbeanspruchung der Stifte quasi in der Buchse verkeilen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Verriegelungselement elektronisch entriegelbar. Grundvoraussetzung für den Einsatz einer elektronischen Komponente ist die Verfügbarkeit von Energie. Hierzu kann ein insbesondere wiederaufladbarer Energiespeicher im Verbindungsstecker vorgesehen werden. Vorzugsweise wird die elektronische Komponente oder gegebenenfalls der Energiespeicher im Verbindungsstecker vom Energiespeicher des mobilen Telekommunikationsendgerät mit Energie versorgt. Ist der Verbindungsstecker in die Buches eingesetzt, kann die benötigte Energie problemlos über die in der Buchse dafür vorgesehenen Kontakte abgegriffen werden. Ist der Verbindungsstecker Bestandteil eines Geräts oder Gegenstands, über den Energie zur Verfügung gestellt werden kann, ist dies ebenfalls möglich. Die Energieversorgung erlaubt es, eine Vielzahl von bekannten elektronischen Verschlussmechanismen einzusetzen.
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Vorzugsweise weist das Verriegelungselement einen elektronischen Sensor auf. Ein solcher Sensor ist beispielsweise ein Fingerprint-Sensor, über den das Verriegelungselement geöffnet und/oder geschlossen werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Verbindungsstecker eine Schnittstelle zur Datenübertragung mit dem mobilen Telekommunikationsendgerät, so dass das Verriegelungselement am mobilen Telekommunikationsendgerät entriegelbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, den Verbindungsstecker über das mobile Telekommunikationsendgerät zusteuern, beispielsweise durch Eingabe eines Zahlencodes am Endgerät zu entriegeln. Eine solche Funktion kann in einer Applikation für das mobile Telekommunikationsendgerät programmiert sein, die zum Herunterladen zur Verfügung gestellt wird oder zusammen mit dem Verbindungsstecker angeboten wird.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist dass das Verriegelungselement durch ein Einfedern der Stifte verriegelbar. Hierdurch wird der Verbindungsstecker durch das Einstecken automatisch verriegelt, so dass der Nutzer den separaten Verriegelungsschritt spart.
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Vorzugsweise umfasst der Verbindungsstecker ein Verbindungskabel zum Austausch von Energie und/oder Daten zwischen dem mobilen Telekommunikationsendgerät und einem zweiten Gerät. Der derart ausgebildete Verbindungsstecker dient nicht nur alleine zur Diebstahlsicherung, sondern verfügt über Kontakte und Datenleitungen, die dem Nutzer zusätzlich den bekannten kabelgebundene Datenaustausch mit einem zweiten Gerät ermöglicht. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Verbindungskabel gleichzeitig das Sicherungselement. Hierzu ist es erforderlich, auch den zweiten Verbindungsstecker erfindungsgemäß auszubilden, um ihn fest an einem weiteren Gerät anbringen zu können. Vorzugweise ist das Verbindungskabel derart verstärkt, dass ein Durchschneiden oder Reißen des Kabels erschwert ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird folgend anhand zweier schematisch dargestellter Figuren beispielhaft erläutert. Die 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Verbindungsstecker 1, der in einer Buchse 2 eines mobilen Telekommunikationsendgeräts 3 eingeführt ist. Der Verbindungsstecker 1 ist dabei unterteilt in einen Einschubbereich 4, der in die Buches 2 aufgenommen ist und einen Griffbereich 5. Seitlich am Einschubbereich 4 stehen beidseitig zwei Stifte mit endseitigen Hakenprofilen 6 vor und ragen in dafür vorgesehene Aussparungen 7 in der Buchse 2 hinein. Die Stifte sind über einen hier nicht gezeigtes Arretierungselement gegen ein Zurückgleiten in den Einschubbereich 4 gesichert. Der Mechanismus des Arretierungselements wiederum ist über ein Verriegelungselement, hier symbolisch als Schloss 8 angedeutet, verriegelt. Das zum Einschubbereich 4 entgegengesetztem Ende des Verbindungssteckers 1 ist mit einem Sicherungselement in Form eines Kabels 9 fest verbunden.
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Die 2 zeigt eine Aufsicht auf die Buchse 2 des mobilen Telekommunikationsendgeräts 3 mit den beidseitigen Aussparungen 7. Mittig in der Buchse angeordnet ist das Kontaktfeld 10, über dass die kabelgebundene Daten- und/oder Energieleitungen der Buchse gekuppelt werden.