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Die Erfindung betrifft ein Zylindersieb für eine Siebmaschine mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Zylindersiebe kommen bei Siebmaschinen zum Einsatz, die auch als Zentrifugalsiebmaschinen oder Wirbelstromsiebmaschinen bezeichnet werden. Hierbei wird das Siebgut in das Innere des Zylindersiebs befördert. Das Zylindersieb besitzt in der Zylinderwandung Sieböffnungen. Die Sieböffnungen können aber auch in einem Siebgewebe ausgebildet sein, das zumindest einen Teil der Oberfläche des rohrförmigen Zylindersiebs bildet.
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Um die Durchsatzmenge zu steigern, befindet sich im Inneren derartiger rohrförmiger Siebe in der Regel ein Rotor der das Siebgut verwirbelt und gegen die Zylinderwandung, bzw. das Siebgewebe drückt. Die Siebung erfolgt also unter einem Innendruck, der durch die Rotationsgeschwindigkeit sogenannter Paddel des Rotors bestimmt ist. Das Überkorn, das nicht durch die Sieböffnungen entweichen kann, wird in axialer Richtung durch das Zylindersieb hindurch nach außen ausgetragen.
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Derartige Zylindersiebmaschinen haben gegenüber Behältersiebmaschinen den Vorteil, dass das Siebgut unter einem regelbaren Innendruck steht und dadurch erheblich höhere Durchsätze bei kleinerer Siebfläche und geringerer Maschenweite erzielt werden können. Ebenso wirken sich elektrostatische Effekte weniger bremsend auf den Durchsatz aus, da der Innendruck einem Verstopfen der Sieböffnungen durch anhaftendes Siebgut entgegenwirkt.
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Es zählt zum Stand der Technik, bei derartigen Siebsystemen eine Ultraschallanregung vorzusehen, um den Durchsatz zu steigern (
DE 20 2008 017 901 U1 ). Bei Siebkörben aus Kunststoff hat sich die Ultraschallanregung allerdings nicht etablieren können, da Kunststoff eine starke Absorption des Ultraschalls zeigt. Durch diese Eigenschaften des Kunststoffes bilden sich bei Kunststoffgeweben nur kleine Schwingungsamplituden aus, die nach einer sehr kurzen Laufstrecke von höchstens 1–2 cm bereits so weit zum Erliegen kommen, dass keine wirksame Durchsatzsteigerung mehr erreicht werden kann.
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Eine Anregung eines Zylindersiebs, das gänzlich aus Metall besteht, ermöglich zwar eine bessere Schwingungsübertragung, allerdings möchte man auf die Kostenvorteile von Kunststoffsiebgeweben nicht verzichten, da diese deutlich kostengünstiger herstellbar sind als Metallgewebe.
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Ein Nachteil bei Kunststoffsiebgeweben ist, dass das Auftreten von Verblockungen dazu führen kann, dass der Innendruck innerhalb des Siebkorbes in unerwünschter Weise steigt. Durch die Verblockungen nimmt die freie Siebfläche ab. Wenn gleichzeitig das Paddelwerk bei konstanter Drehzahl einen bestimmten Volumenstrom erzeugt, wird ein steigender Innendruck aufgebaut, so dass bei einem teilweise verblockten Kunststoffsiebgewebe eine lokale Dehnung des Kunststoffsiebgewebes auftreten kann, die bis zur Streckgrenze des Kunststoffsiebgewebes reicht und schließlich zur lokalen Zerstörung des Siebgewebes führt. Die Ursachen für die Verblockungen liegen in den rheologischen Eigenschaften des zu siebenden Produktes. Ein weiterer Grund ist die konstante Drehzahl des Paddelwerkes.
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Es hat sich zudem gezeigt, dass bei einer zu geringen Maschenweite das Risiko von Verblockungen stark ansteigt. In der Praxis wird eine Maschenweite unter 300 μm bei Siebgeweben aus Kunststoff als problematisch angesehen, da in diesem Fall das Siebgewebe oftmals vorschnell reißt, d. h. die Standzeit zu gering ist. Eine geringe Standzeit führt zu höheren Betriebskosten und gegebenenfalls unerwünschten Produktverunreinigungen. Folglich müssen zur Erhöhung der Betriebssicherheit die Siebgewebe aus Kunststoff vorbeugend vorzeitig ausgetauscht werden. Ein weiterer Grund für den vorzeitigen Austausch ist, dass bei reduzierter freier Siebfläche zu viel Feinkorn durch das Zylindersieb gefördert wird, ohne abgesiebt zu werden. Auch dadurch sinkt die Siebleistung. Insbesondere bei kritischen Prozessen, bei denen der Bruch des Siebgewebes nicht riskiert werden kann, müssen unter Umständen mehrere Siebmaschinen vorgehalten werden, um auch bei einem turnusmäßigen Wechsel des Siebgewebes schnell auf eine andere Siebmaschine umschalten zu können. Bei kontinuierlichen Fertigungsprozessen ist ein häufiger Wechsel des Siebgewebes daher sehr störend.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstiges Zylindersieb zu schaffen, das eine hohe Siebleistung ermöglicht bei gleichzeitig hoher Standzeit.
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Diese Aufgabe ist bei einem Zylindersieb mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Zylindersieb für eine Siebmaschine umfasst einen tragenden Siebkorb und ein Siebgewebe aus Kunststoff, das austauschbar an dem Siebkorb befestigt ist.
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Der Siebkorb ist über einen Schwingungsübertrager unmittelbar mit einem Schwingungserzeuger verbunden. In diesem Zusammenhang bedeutet der Begriff ”unmittelbar”, dass nicht etwa die gesamte Siebmaschine zu Schwingungen angeregt wird, wobei sich die Schwingungen mittelbar auf den Siebkorb übertragen, sondern vielmehr, dass die Schwingungen direkt und ohne Umwege in den Siebkorb eingeleitet werden.
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Zu diesem Zweck ist der Schwingungsübertrager insbesondere stoffschlüssig mit dem Siebkorb verbunden. Auch form- und kraftschlüssige Verbindungen sind möglich. Entscheidend ist, dass der Schwingungsübertrager als Leiter die Schwingungen möglichst wenig dämpft. Eine unmittelbare Verbindung der Schwingungsübertrager bedeutet mithin nicht, dass etwaige Dichtungsmittel zwischen dem Siebkorb und einer Siebkorbhalterung als Schwingungsübertrager fungieren.
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Der Schwingungserzeuger erzeugt eine Frequenz in einem Bereich von 30–200 Hz, insbesondere in einem Bereich von 75–120 Hz. Versuche haben gezeigt, dass durch niedrigfrequente Anregungen in den genannten Frequenzbereichen die Durchsatzleistung enorm erhöht werden kann. Die Durchsatzleistung kann verdoppelt werden. Auch Durchsatzsteigerungen von 300–400% wurden bereits realisiert.
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Diese enorm hohe Steigerung der Durchsatzleistung ermöglicht die Wahl komplett anderer Betriebsparameter. Beispielsweise kann die Erhöhung der Standzeit des Siebgewebes dadurch erreicht werden, dass der Rotor innerhalb des Zylindersiebs einen geringeren Innendruck erzeugt, indem dessen Drehzahl gesenkt wird ohne dass der Volumenstrom reduziert wird. Der reduzierte Innendruck führt nicht nur zu weniger Verschleiß, sondern reduziert auch das Risiko von Verblockungen. Hinzu kommt, dass die Gefahr von Verblockungen durch Schwingungsanregung zusätzlich gemindert wird, so dass das Siebgewebe auch durch diesen Effekt eine wesentlich längere Standzeit hat.
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Die Standzeit kann bei gleichbleibender Durchsatzleistung entsprechend um das doppelte oder gar ein Mehrfaches erhöht werden. Dadurch kommt es in kontinuierlichen Fertigungsprozessen zu wesentlich weniger Unterbrechungen. Selbstverständlich sinken auch die Betriebskosten, da bei den vorbeugenden Instandhaltungsmaßnahmen weniger Material, d. h. Siebgewebe erforderlich ist.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung besitzt das Siebgewebe eine umfangsseitig verschlossene, zylindrische Form, wobei die Enden des Siebgewebes dafür vorgesehen sind, an Manschetten des tragenden Siebkorbs befestigt zu werden. Die Manschetten sind außerhalb des Siebgewebes über Streben miteinander verbunden. Der Schwingungsübertrager ist mit wenigstens einer der Manschetten verbunden.
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In vorteilhafter Weise besitzt ein solches Zylindersieb einen Siebkorb mit einer mittleren Manschette und zwei endseitigen Manschetten. Die Anregung mittels der Schwingungsübertrager erfolgt insbesondere im Bereich der mittleren Manschette, da sich in diesem Fall die Schwingungen über die Streben auch auf die endseitigen Manschetten übertragen.
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Das Siebgewebe ist in der Einbaulage über die Manschetten gestülpt und ist dort fixiert. Vorzugsweise besitzt das Siebgewebe hier endseitige Befestigungsabschnitte, die mittels Spannmitteln dicht gegen die Manschetten pressbar sind. Hierzu kann ein Spannring auf den Befestigungsabschnitt wirken. Der Befestigungsabschnitt kann eine endseitige Verdickung in Form einer Keder besitzen, so dass das Siebgewebe nicht unter das Spannmittel hindurch gezogen werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform besitzt der Siebkorb aneinander beabstandete Manschetten zur lösbaren Befestigung von Enden des zylindrischen Siebgewebes, wobei sich zwischen den Manschetten innerhalb des von dem Siebgewebe umgebenden Innenraums ein Stützabschnitt des Siebkorbes befindet, an welchem das Siebgewebe anliegt.
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Der Stützabschnitt erstreckt sich im Wesentlichen über die gesamte axiale Länge des Siebgewebes und besitzt Öffnungen für den Durchtritt von Siebgut. Bei dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Siebgewebe mit dem sogenannten Stützabschnitt in Kontakt kommt. Der Stützabschnitt hat die Funktion, Schwingungen, die in eine oder mehrere der Manschetten eingeleitet worden sind, unmittelbar in das Siebgewebe zu übertragen. Dadurch erfolgt eine noch intensivere Anregung des Siebgewebes, wodurch der Durchsatz des Zylindersiebs signifikant erhöht werden kann.
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Der Stützabschnitt kann sich ausgehend von einer Manschette über die gesamte Länge des Gewebes erstrecken, so dass die einander benachbarten Manschetten über den Stützabschnitt miteinander verbunden sind. Dadurch werden die Schwingungen, die in eine der Manschetten eingeleitet werden auch in die benachbarten Manschetten übertragen. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei der Verbindung der Manschetten über den Stützabschnitt außenseitige Streben entfallen können. Gewissermaßen befindet sich bei dieser Ausgestaltung der Erfindung der Siebkorb innen und das Siebgewebe ausschließlich außerhalb des Zylindersiebes.
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Damit ein inniger Kontakt zwischen dem Siebgewebe und dem innen liegenden Siebkorb geschaffen wird und folglich eine intensive Schwingungsanregung des Kunststoffgewebes erreicht wird, ist der Stützabschnitt vorzugsweise selbst zylindrisch ausgebildet. Bevorzugt ist der Stützabschnitt eine Fortsetzung der endseitigen Manschetten mit dem Unterschied, dass der Stützabschnitt eine Reihe von Öffnungen aufweist, damit das Siebgut durch den Stützabschnitt und das außen liegende Siebgewebe nach außen treten kann. Bei dem Stützabschnitt kann es sich auch um einzelne fingerartige Vorsprünge an den Manschette handeln.
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Die Öffnungen in dem Stützabschnitt können rund oder oval gestaltet sein. Es können auch schlitzförmige Öffnungen vorgesehen sein. Auch mehreckige Öffnungen sind möglich. Wichtig ist, dass die Öffnungen nicht zu groß sind, damit der Abstand von den Rändern der Öffnung im Mittelpunkt der Öffnung nicht zu groß wird, um sicherzustellen, dass das Siebgewebe hinreichend zu Schwingungen angeregt wird.
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Darüber hinaus eignet sich diese Ausführungsform in ganz besonderer Weise dafür, mittels Ultraschall angeregt zu werden. Zu diesem Zweck ist der Siebkorb mit einem Schwingungserzeuger gekoppelt, welcher eine Frequenz in einem Bereich von 30 kHz bis 38 kHz erzeugt. Dieser Schwingungserzeuger kann alternativ zum ersten Schwingungserzeuger, der im niederfrequenten Bereich von 30–200 Hz arbeitet, vorgesehen sein. Vorzugsweise sind beide Schwingungserzeuger vorgesehen; einer im niederfrequenten Bereich und einer um Ultraschallbereich.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Siebkorbes mit dem Stützabschnitt, an welchem das Siebgewebe anliegt, kann die Ultraschallschwingung auf sehr kurzem Wege alle einzelnen Bereiche des Siebgewebes eingeleitet werden, so dass auch im Bereich der Öffnungen, durch die das Siebgut tritt, das Siebgewebe in hinreichende Schwingungen versetzt werden kann. Dadurch können sich Durchsatzsteigerungen mindestens um den Faktor 2 ergeben. Die Kombination aus einer Ultraschallanregung mit dem zweiten Schwingungsübertrager, der in einem Bereich von 30–200 Hz arbeitet, ermöglicht eine Überlagerung der Schwingungen, die in hervorragender Weise zur Verhinderung und zur Auflösung von Verblockungen führt, so dass trotz der Reduzierung der freien Siebfläche durch den Stützabschnitt in keinem Fall eine Reduzierung der Siebleistung auftritt. Das Gegenteil ist der Fall. Die Siebleistung wird signifikant erhöht und war unabhängig davon, ob die Öffnungen kreisrund, oval oder mehreckig sind. Die Öffnungen können auch unterschiedliche Größen haben. Ebenso können sie regelmäßig oder unregelmäßig angeordnet sein. Entscheidend ist, dass der Rand der Öffnung nicht zu weit von der Mitte der Öffnung entfernt ist, damit auch die mittleren Bereiche des Siebgewebes in Schwingungen versetzt werden können.
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Die Schwingungsanregung mittels des Ultraschallerregers erfolgt vorzugsweise in Radialrichtung des Zylindersiebes. Dadurch hat sich in Versuchen die größte Steigerung Durchsatzleistung ergeben. Die Erfindung schließt jedoch nicht eine Anregung in Längsrichtung aus. Eine Anregung in Längsrichtung bzw. Axialrichtung führt primär zu einer Verbesserung des Materialtransportes. Beide Schwingungsrichtungen können miteinander kombiniert werden. Wichtig ist in jedem Fall, dass der Siebkorb unmittelbar angeregt wird.
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Die Montage des Siebgewebes erfolgt bei zylinderförmigen Siebgeweben dadurch, dass das Siebgewebe von außen über die Manschetten geführt wird. Da dies von den äußeren Enden des Siebkorbes her nicht möglich ist, muss in diesem Fall ein Spalt zwischen dem Stützabschnitt und einer der Manschetten verbleiben. Das Siebgewebe wird zur Montage durch den Spalt geführt und zur Fixierung einerseits über den Stützabschnitt bis zu der Manschette geführt, die den Stützabschnitt trägt, und andererseits auf der gegenüberliegenden Manschette festigt. Die Demontage erfolgt umgekehrt.
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Alternativ kann das Siebgewebe als Zylindermantelabwicklung ausgebildet sein, wobei seine einander zugewandten Längskanten in der Montagelage dicht miteinander koppelbar sind. Die Verbindung erfolgt vorzugsweise über einen Klettverschluss, d. h. über eine reversible lösbare Verbindung, so dass die Siebgewebe leicht montierbar und demontierbar sind.
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Die axial beabstandeten Enden des Siebgewebes können in herkömmlicher Weise über Spannmittel auf den Manschetten befestigt werden, so dass ein Verschieben in Axialrichtung verhindert wird.
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Als Werkstoff für das Siebgewebe eignen sich insbesondere Polyamid mit der Bezeichnung PA6 oder PA6.6, Polyester (PET), Polypropylen (PP) und Flurkunststoffe (ETFE, E-CTFE).
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in schematischen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:
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1 eine Seitenansicht eines ersten Siebsystems;
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2 eine Seitenansicht eines zweiten Siebsystems;
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3 eine weitere Ausführungsform eines Siebsystems in einer Seitenansicht und
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4 eine vierte Ausführungsform eines Siebsystems in einer Seitenansicht.
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1 zeigt ein Siebsystem 1a mit einem zylindrischen Siebkorb 2a. Der Siebkorb 2 besitzt zwei Siebflächen 3, 4, getrennt durch eine umlaufende Manschette 5. Endseitig der beiden Siebflächen 3, 4 befinden sich ebenfalls Manschetten 6, 7. Die Manschetten sind über mehrere Streben 24 miteinander verbunden, die außen auf die Manschetten 5, 6,7 aufgesetzt und mit diesen vorzugsweise stoffschlüssig verbunden, insbesondere verschweißt sind. Der Siebkorb 2a besteht aus Metall, insbesondere aus Edelstahl. Im Bereich der Siebflächen 3, 4 verlaufend die Streben () im Abstand zu den Siebflächen 3, 4.
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An dem Siebkorb 2a befindet sich ein Siebgewebe 8a. Es besteht aus Kunststoff und ist austauschbar befestigt. Da der Siebkorb 2a als Hohlzylinder ausgebildet ist, ist auch das Siebgewebe 8a zylindrisch gestaltet und umschließt den Siebbereich 4 zylindrisch.
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Das Siebgewebe 8a ist schlauchförmig ausgebildet und kann auch als Siebstrumpf bezeichnet werden, der keine längsseitige Öffnung aufweist. Zur Montage muss das Siebgewebe 8a zwischen die Streben 24 und die Manschetten 5, 6, 7 geführt werden und wird dort über die Manschetten 5, 6, 7 gestülpt. Die axial zueinander beabstandeten Enden 9, 10 des Siebgewebes 8a sind an den Manschetten 5, 7 des Siebkorbes 2a befestigt. Hierzu besitzt das Siebgewebe geeignete Befestigungsabschnitte, die über Spannmittel 11, 12 dicht gegen die jeweilige Manschette 5, 7 pressbar sind. Es handelt sich bei den Spannmitteln 11, 12 vorzugsweise um Spannringe. Die Befestigungsabschnitte besitzen endseitige Verdickungen 13, 14 in Form von Kedern. Dadurch wird ein Durchrutschen des Siebgewebes 8a zwischen die Spannmittel 11, 12 und Manschette 5, 7 verhindert.
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Es ist ferner ein Schwingungserzeuger 17 vorgesehen, der über einen Schwingungsübertrager 18 unmittelbar mit der mittleren Manschette 5 verbunden ist. Die mittlere Manschette 5 überträgt die eingeleiten Schwingungen auf das Siebgewebe 8a.
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Der Schwingungserzeuger 19 ist radial zur Manschette 5 bzw. zum Siebkorb 2a ausgerichtet. Alternativ ist auch eine axiale Anregung möglich. Kombinationen von axialer und radialer Anregung sind möglich. Der Schwingungserzeuger arbeitet mit einer Frequenz in einem Bereich vom 30–200 Hz, insbesondere in einem Bereich von 50–120 Hz. Es handelt sich hierbei vorzugsweise um einen Linearklopfer.
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An den endseitigen Manschetten 6, 7 befinden sich umlaufende Kragen 21, 22, die zur Fixierung des Zylindersiebes innerhalb einer nicht näher dargestellten Siebmaschine dienen. Hier können auch Dichtmittel zur Abdichtung eines Siebraumes gegenüber der Umgebung vorgesehen sein.
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Während des Betriebes des Siebsystems 1 wird in nicht näher dargestellter Weise in das Innere des zylindrischen Siebkorbes 2a Siebgut aufgebracht, das von innen nach außen abgesiebt wird. Überkorn wird über eine Stirnseite des endseitig offenen Siebkorbes 2a ausgetragen. Das Feinkorn wird durch die Siebbereiche 3, 4 gefördert.
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2 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Siebsystems 1b mit einem ähnlichen Aufbau. Daher werden für funktionsgleiche und im wesentlichen identische Teile die bereits bei 1 verwendeten Bezugszeichen weiterhin benutzt.
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Ein erster Unterschied betrifft das Siebgewebe 8b. Es ist in nicht näher dargestellter Weise als Zylindermantelabwicklung ausgebildet, wobei seine einander zugewandten Längskanten in der Montagelage über einen Klettverschluss miteinander koppelbar sind. In der Bildebene der 2 würde sich der Klettverschluss in Axialrichtung, d. h. in Längsrichtung des Siebkorbes 2a bzw. des Siebgewebes 8 erstrecken. Mit anderen Worten ist das Siebgewebe 8b einlagig um den Siebkorb 2 herumgewickelt und an den Längskanten dicht miteinander verbunden.
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Die axial zueinander beabstandeten Enden 9, 10 des Siebgewebes 8b sind wiederum an den Manschetten 5, 7 des Siebkorbes 2 befestigt. Hierzu besitzt das Siebgewebe 8b ebenfalls geeignete Befestigungsabschnitte, die über die Spannmittel 11, 12 dicht gegen die jeweilige Manschette 5, 7 pressbar sind. Verdickungen 13, 14 verhindern das Durchrutschen des Siebgewebes 8b.
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Ein weiterer Unterschied zu 1 ist, dass der Siebbereich 4 eine Doppellagigkeit zeigt, die sich daraus ergibt, dass außenseitig des Siebkorbes 2b das Siebgewebe 8b angeordnet ist. Innenseitig sind die Manschetten 5, 7 beiderseits des Siebbereiches 4 über einen Stützabschnitt 15 miteinander verbunden. Innerhalb des Stützabschnittes 15 befinden sich mehrere Öffnungen 16. Die Öffnungen 16 sind in diesem Ausführungsbeispiel kreisrund und auch nur teilweise dargestellt. Sie erstrecken sich über den gesamten Umfang des Stützabschnittes 15.
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Der Stützabschnitt 15 verbindet die beiden Manschetten 5, 7 miteinander, so dass das Siebgewebe 8 nicht nur an den Manschetten 5, 7 sondern auch in dem Bereich außerhalb der Öffnungen 16 an dem Stützabschnitt 15 anliegt und von dem Stützabschnitt 15 innenseitig unterstützt wird. Der Stützabschnitt 15 hat die Funktion, Schwingungen, die von einem Schwingungserzeuger 17 erzeugt werden und über einen Schwingungsübertrager 18 in die mittlere Manschette 5 eingeleitet werden, auf das Siebgewebe 8 zu übertragen.
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Es sind bei diesem Ausführungsbeispiel zwei Schwingungserzeuger vorgesehen. Der zweite Schwingungserzeuger 19, der diametral mit dem angeschlossenen Schwingungsübertrager 20 angeordnet ist arbeitet mit einer anderen Frequenz als der erste Schwingungserzeuger 17. Einer der Schwingungserzeuger arbeitet mit einer Frequenz in einem Bereich vom 30–200 Hz, insbesondere in einem Bereich von 50–120 Hz. Es handelt sich hierbei vorzugsweise um einen Linearklopfer. Der andere Schwingungserzeuger arbeitet mit Ultraschall in einem Bereich von 30–38 kHz. Die Anregung erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel in Radialrichtung. Alternativ ist auch eine axiale Anregung möglich. Kombinationen von axialer und radialer Anregung sind möglich.
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In der rechten Bildhälfte in dem Siebbereich 3 ist die Konfiguration des Siebgewebes 8b und der Öffnungen 16 identisch zur linken Bildhälfte.
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An den endseitigen Manschetten 6, 7 befinden sich wiederum umlaufende Kragen 21, 22, zur Fixierung des Zylindersiebes innerhalb einer nicht näher dargestellten Siebmaschine
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Die äußeren Streben, die sich in 1 parallel zu den Siebflächen 3, 4 erstrecken sind bei 2 nicht erforderlich, das der Stützabschnitt die Manschetten 5, 6, 7 miteinander verbindet.
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Der in 3 dargestellte Siebkorb 2c umfasst ebenfalls drei Manschetten 5, 6, 7 sowie einen Stützabschnitt 15 mit Öffnungen 16. Im Unterschied zum zweiten Ausführungsbeispiel verbindet der Stützabschnitt 15 jedoch nicht die einander benachbarten Manschetten 5, 6 bzw. 5, 7 miteinander, sondern lässt einen Spalt 23 offen, benachbart der in der Bildebene oberen Manschette 6. Durch diesen Spalt 23 kann anders als bei der Ausführungsform der 2 nunmehr ein Siebgewebe 8a eingeführt werden, dessen Fläche nicht in Längsrichtung, d. h. Axialrichtung geschlitzt ausgeführt ist, sondern umfangsseitig geschlossen ist. Es handelt sich um einen Siebstrumpf. Um diesen Siebstrumpf montieren zu können, wird er in den Spalt 23 eingeführt und einerseits über den Stützabschnitt 15 und teilweise über die mittlere Manschette 5 gestülpt und andererseits an der in der Bildebene oberen Manschette 6 befestigt.
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Damit die obere Manschette 6 in der Einbaulage mit der mittleren Manschette 5 verbunden ist, sind radial außerhalb des Siebgewebes 8a wiederum mehrere Streben 24 vorgesehen. Diese verbinden dabei mindestens die endseitigen Manschetten 6, 7 miteinander. Zusätzlich können die Streben 24 auch mit der mittleren Manschette 5 verbunden sein. An die mittlere Manschette 5 ist wiederum ein Schwingungsübertrager 18 angeschlossen, welcher mit einem Schwingungserzeuger 19 gekoppelt ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist nur ein Schwingungserzeuger 19 vorgesehen, nämlich ein Ultraschallschwingungserzeuger, der in Axialrichtung des Siebkorbes 2c wirkt.
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Die in der Bildebene untere Siebfläche 4 ist von dem Siebgewebe 8a bedeckt, dessen Enden 9, 10 durch nicht näher dargestellte Spannmittel an dem Siebkorb 2a befestigt sind.
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Die Anordnung der Öffnungen 16 innerhalb der oberen Siebfläche 3 weicht etwas von derjenigen der 2 ab. Das soll zeigen, dass verschiedene Anordnungen von Öffnungen im Rahmen der Erfindung möglich sind.
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Die Ausführungsform der 4 unterscheidet sich von derjenigen der 3 lediglich in der Gestaltung der Öffnungen 25. Die Öffnungen 25 sind hier als sich in Längsrichtung des Siebkorbes 2b erstreckende Schlitze ausgebildet. Im Übrigen wird auf die Beschreibung zu 3 Bezug genommen.
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Bezugszeichenliste
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- 1a
- Siebsystem
- 1b
- Siebsystem
- 2a
- Siebkorb
- 2b
- Siebkorb
- 2c
- Siebkorb
- 2c
- Siebkorb
- 3
- Siebfläche
- 4
- Siebfläche
- 5
- Manschette
- 6
- Manschette
- 7
- Manschette
- 8
- Siebgewebe
- 8a
- Siebgewebe
- 9
- Ende
- 10
- Ende
- 11
- Spannmittel
- 12
- Spannmittel
- 13
- Verdickung
- 14
- Verdickung
- 15
- Stützabschnitt
- 16
- Öffnung
- 17
- Schwingungserzeuger
- 18
- Schwingungsübertrager
- 19
- Schwingungserzeuger
- 20
- Schwingungsübertrager
- 21
- Kragen
- 22
- Kragen
- 23
- Spalt
- 24
- Strebe
- 25
- Öffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008017901 U1 [0005]