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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Verhinderung von Manipulation an einem münzbetätigten Unterhaltungsautomaten mit einem Roulettekessel gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2009 018 042 A1 ist eine Roulettespieleinrichtung bekannt, die einen Roulettekessel umfasst, der in einem Gehäuse angeordnet ist, wobei das Gehäuse zweiteilig ausgebildet ist. Ein Gehäuseoberteil ist den Roulettekessel überragend, als Kugelkalotte aus transparentem Material ausgebildet. Von Nachteil ist jedoch dabei, dass das kugelkalottenartig ausgebaute Gehäuseoberteil das Gehäuseunterteil nur zu einem geringen Maß außenumfangsseitig überlappt, so dass nicht grundsätzlich auszuschließen ist dass sich ein, zwischen den beiden Gehäuseteilen ausbildender Spalt als Zuführspalt für Manipulationswerkzeuge genutzt werden könnte.
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Aus der
DE 199 39 656 A1 ist eine Roulette-Spieleinrichtung mit einer drehbaren Spielschreibe mit Mulden zur Aufnahme einer Kugel, einer der Spielschreibe konzentrisch umgebenden Kugelbahn, einem Antrieb für die drehbare Spielscheibe, dessen Drehrichtung umschaltbar ist, Sensoren zur Erfassung der Kugelposition und der Spielscheibenposition und einer Steuereinheit mit Mikrocomputer zur Ablaufsteuerung sowie mit Bedienelementen, die mit der Steuereinheit verbunden sind, bekannt. Nach der Offenbarung der
DE 199 39 656 A1 ist insbesondere vorgesehen, dass die Spieleinrichtung von einem Gehäuse mechanisch entkoppelt umgeben ist.
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Aus der
GB 956 223 A und
GB 2 356 353 B sind Roulettespieleinrichtungen bekannt, gemäß denen der Roulettekessel in einem geschlossenen Innengehäuse angeordnet ist und das geschlossenen Innengehäuse in einem geschlossenen Außengehäuse positioniert ist.
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Die
WO 99/11341 A1 offenbart eine Roulettespieleinrichtung bei der der Roulouttekessel in einem Gehäuse eingefasst ist, dessen oberer Teil in Form einer transparenten Kuppel ausgebildet ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsbildenden münzbetätigten Unterhaltungsautomaten derart fortzubilden, dass dieser einen umfangreicheren Schutz vor Manipulation aufweist und dass ein Einwirken auf den Lauf der Kugel in dem Roulettekessel verhindert werden kann.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung weist den Vorteil auf, dass ein mechanisches Einwirken auf das Außengehäuse keinerlei Einfluss auf das Innengehäuse und somit auf den Roulettekessel hat. Durch die getrennten und zueinander entkoppelten Gehäuse, die jeweils unabhängig auf einem Fußboden befestigt sind, wird eine Übertragung von Schwingungen des Außengehäuses auf das Innengehäuse grundsätzlich vermieden. Durch den Einsatz einer Sensoreinheit wird jeder Versuch erkannt, bei dem eines der Gehäuse aus der Horizontalen geneigt wird. Bei der Detektierung einer Abweichung von einem vorgegebenen Grundwert, wird unmittelbar die Münzannahmeeinheit von der Steuereinheit abgeschaltet und der Roulettekessel zwangsweise von der Steuereinheit stillgesetzt. Eine wieder Inbetriebnahme des Unterhaltungsautomaten ist nur durch einen Servicetechniker des Herstellers herbeiführbar. Der Servicetechniker muss sich an der Steuereinheit identifizieren.
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Um auch zeitlich langfristige Veränderungen ermitteln zu können, wird fortlaufend ein statistischer Chi-Quadrat-Test durchgeführt. Mit dem Chi-Quadrat-Test wird geprüft, ob die aktuellen Ausspielergebnisse mit dem Roulettekessel einer vorgegebenen Verteilung entsprechen. Wird eine Abweichung ermittelt, wird von der Steuereinheit die Münzannahmevorrichtung deaktiviert und somit der münzbetätigte Unterhaltungsautomat unmittelbar stillgesetzt.
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Darüber hinaus bedarf es einer regelmäßigen Wartung des münzbetätigten Unterhaltungsautomaten. Wird ein vorgegebener Wartungszeitraum erreicht oder überschritten, ohne das eine Wartung durchgeführt wurde, erfolgt von der Steuereinheit eine Zwangsstillsetzung in dem die Münzannahmevorrichtung deaktiviert wird.
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Darüber hinaus weisen beide oberen Gehäuseteile des Innen- und Außengehäuses weitergehende Vorrichtungen auf, die den Spalt zwischen jedem der beiden Gehäuseteile über einen weiten Bereich abdecken. Das Außengehäuse weist am oberen, aufschwenkbaren kalottenartig ausgebildeten Gehäuseoberteil innenseitig einen umlaufenden, als Bohrschutz ausgebildeten Steg auf, der bei geschlossenem Gehäuse wesentlich in den Gehäusegrundkörper hineinragt und somit den Trennungsbereich der beiden Außengehäuseteile überdeckt. Mit der umlaufenden Bohrschutzblende wird ein Zuführen eines Manipulationswerkzeuges in Richtung des Innengehäuses verhindert. Darüber hinaus weist das Innengehäuse im Bereich der Zusammenfügung von Innengehäuseoberteil und Innengehäuseunterteil ein umlaufendes Bandstahlprofil auf.
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Dieses verhindert ein Zuführen eines Manipulationswerkzeugs im Bereich der Zusammenfügung des Innengehäuseteils in Richtung des Roulettekessels.
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Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung wird in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
- 1: eine Einrichtung zur Verhinderung von Manipulationen an einem münzbetätigten Unterhaltungsautomaten, mit geöffnetem Außengehäuse, perspektivisch dargestellt, und
- 2: eine Seitenansicht des münzbetätigten Unterhaltungsautomaten, mit geöffnetem Außengehäuse, perspektivisch dargestellt.
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Ein in der 1 mit 1 gekennzeichneter münzbetätigter Unterhaltungsautomat umfasst eine, als Roulettekessel ausgebildete Spieleinrichtung 2. Der Roulettekessel 2 ist in einem zweigeteilten Innengehäuse 3 angeordnet. Ein den Roulettekessel 2 übergebendes Innengehäuseoberteil 4 des Innengehäuses 3 ist als Kugelkalotte ausgebildet und aus lichttransparentem Material gefertigt. Das Gehäuseoberteil 4 ist auf einem Innengehäuseunterteil 5 verschwenkbar befestigt. An dem Innengehäuseunterteil ist ein umlaufender Ring aus Bandstahl 6 befestigt. Der eine Schenkel des L-förmig ausgebildeten Rings ist im oberen Bereich des Innengehäuseunterteils befestigt. Der andere Schenkel des Rings stützt sich auf den kugelkalottenförmig ausgebildeten Innengehäuseoberteil ab, so dass der Stoßbereich von Innengehäuseober- und -unterteil umlaufend überdeckt ist. Mittels einer Verschraubung 7, die in gleichmäßigen Abständen vorgesehen ist, wird der umlaufende Bandstahl 6 am Innengehäuseunterteil 5 befestigt.
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Dem Innengehäuse 3 ist eine nicht näher dargestellte Sensoreinrichtung zugeordnet. Mit der Sensoreinrichtung wird die Neigung des Innengehäuses 3 ermittelt. Die Sensoreinheit ist mit einer nicht näher dargestellten Steuereinheit 8 verbunden. Die Steuereinheit 8 aktiviert, z. B. einen Antriebsmotor des Roulettekessels 2. Das Innengehäuse 3 wird von einem zweigeteilten Außengehäuse 9 unter Vermittlung eines Abstandes umgeben. Das zweigeteilte Außengehäuse 9 besteht aus einem Außengehäusegrundkörper 10, an dem verschwenkbar ein kugelkalottenförmig ausgebildetes Außengehäuseoberteil 11 angeordnet ist. Das Außengehäuseoberteil 11 ist teilweise aus transparentem Material gebildet. Bevorzugt wird eine aus Sicherheitsglas hergestellte Glashaube verwandt.
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Auf der Innenseite des oberen Außengehäuseoberteils 11 ist eine umlaufende Bohrschutzblende 12 angeordnet. Die Bohrschutzblende 12 überragt wesentlich, bei geschlossenem Außengehäuseoberteil 11 den Trennbereich der beiden Außengehäuseteile 10, 11. An einer Innenwandung des Außengehäusegrundkörpers 10 ist gleichfalls eine Sensoreinheit zur Erfassung einer Veränderung der Gehäuseneigung angeordnet. Die Sensoreinheit ist mit der Steuereinheit 8 verbunden. Das Innengehäuse 3, als auch das Außengehäuse 9 sind zueinander entkoppelt und jeweils form- und kraftschlüssig auf einem Fußboden einer Spielstätte befestigt. An den Innenseiten des Außengehäusegrundkörpers 10 und am Innengehäuseunterteil 5 sind Mittel zur Aufnahme von Befestigungsmitteln vorgegeben, damit beide Gehäuseteile auf einem Fußboden einer Spielstätte befestigt werden können.
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Die auf der Innenseite des Außengehäuseoberteils 11 angeordnete umlaufende Bohrschutzblende 12 ragt, bei geschlossenem Außengehäuse 9, wesentlich in den Außengehäusegrundkörper 10 hinein.
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Damit wird sichergestellt, dass keine Manipulationswerkzeuge durch einen sich ggf. ergebenden Spalt zwischen Außengehäuseober- und -unterteil 10, 11 den Roulettekessellauf beeinflussend in das Innengehäuse 3 eingeführt werden können. Dies wird insbesondere dadurch verhindert, dass auch bei dem, den Roulettekessel aufnehmenden Innengehäuse 3 außenseitig der im Querschnitt L-förmig ausgebildete Ring im Bereich der Zusammenführung der Gehäuseteile 4, 5 angeordnet ist.
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Dadurch dass das, den Roulettekessel 2 aufnehmende Innengehäuse 3 unter Vermittlung eines Abstandes von einem eigenständigen, zu dem Innengehäuse 3 ohne Verbindung stehenden Außengehäuse 9 umgeben ist und beide Gehäuse 3, 9 kraft- und/oder formschlüssig mit dem Fußboden einer Spielstätte verbunden sind, werden die vom Nutzer des münzbetätigten Unterhaltungsautomaten 1 zum Beeinflussen des Kugellaufs auf das Außengehäuse 9 aufgebrachten Stöße nicht auf das, den Roulettekessel 2 aufnehmende Innengehäuse 3, übertragen.
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Durch die im Außengehäuseoberteil 11, gehäuseinnenseitig angebrachte, in das Außengehäusegrundkörper 10 weit hineinragende Bohrschutzblende 12 kann zum anderen sichergestellt werden, dass im Bereich der Auflagefläche des Außengehäuseoberteils 11 auf dem Außengehäusegrundkörper 10 kein, oder nur sehr erschwert ein Manipulationswerkzeug in das Außengehäuse 9 eingeführt werden kann.
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Gleichfalls ist der Auflagebereich des kugelkalottenartigen Innengehäuseoberteils 4 auf dem Innengehäuseunterteil 5 mit einem umlaufenden Bandstahl 6 als Bohrschutzblech gegen das Eindringen eines Manipulationswerkzeuges gesichert.
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Darüber hinaus ist an den Gehäusen 3, 9 jeweils eine Sensoreinheit angeordnet. Mit der Sensoreinheit kann eine Lageveränderung der Gehäuse 3, 9 ermittelt werden. Gleichfalls umfasst die Sensoreinheit eine Einrichtung zur Ermittlung von Erschütterungen. Wird durch Einwirken auf das Gehäuse 3, 9 der Neigungssensor oder der Erschütterungssensor aktiviert, so wird der Unterhaltungsautomat 1 unmittelbar von der Steuereinheit stillgesetzt. Eine Inbetriebnahme ist nur durch einen Servicetechniker des Herstellers des Unterhaltungsautomaten möglich, der sich am Unterhaltungsautomaten 1 als berechtigte, wieder in Betrieb nehmende Person identifizieren muss. Dazu ist an der Steuereinheit eine Schnittstelle zum Anschluss einer Tastatur vorgesehen, mit der der Servicetechniker unter anderem eine Identifikationskennziffer und eine Sicherheitszahl eingeben muss.
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Um auch Einwirkungen auf den münzbetätigten Unterhaltungsautomaten 1 zu ermitteln, die mit der Sensoreinheit nicht erfasst wurden, werden fortlaufend die Spielergebnisse in der Steuereinheit registriert und einem Chi-Quadrat-Test unterzogen. Bei einer Ermittlung einer Abweichung zu einer vorgegeneben Kenngröße wird die Steuereinheit den Unterhaltungsautomaten 1 stillsetzen. Mit der Überwachung soll sichergestellt werden, dass auch bislang nicht bekannte Manipulationsangriffe erfasst werden.
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Die Kommunikation von der Sensoreinheit zur Steuereinheit erfolgt in verschlüsselter Form, so dass sichergestellt werden kann, dass auch die erfassten Spielergebnisse von Dritten mittels eines manipulativen Eingriffs nicht verändert werden können.
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In einem vorgebbaren zeitlichen Abstand ist an dem Unterhaltungsautomaten nur von einer, vom Hersteller autorisierten Person, ein Service durchzuführen. Wird dieser Service nicht innerhalb eines vorgegebenen zeitlichen Ablaufs durchgeführt, wird dies von der Steuereinheit erkannt und der münzbetätigte Unterhaltungsautomat 1 wird stillgesetzt. Eine Münzannahmeeinrichtung des Unterhaltungsautomaten 1 wird dahingehend gesperrt, dass zugeführte Zahlungsmittel unmittelbar zurückgewiesen werden. Erst nach einer Durchführung der Wartungsmaßnahme wird der Unterhaltungsautomat 1 von dem autorisierten Servicepersonal wieder freigeschaltet. Zu diesem Zweck weist die Steuereinheit eine Schnittstelle zum Anschluss einer Tastatur bzw. eines Autorisierungslesegerätes vor. Der Servicetechniker erhält durch telefonische Rückfrage beim Hersteller einen Zifferncode, der nach durchgeführter Wartung der Steuereinheit mittels der anschließbaren Tatstatur eingegeben werden muss. Mit der Kennung wird zum einen ermittelt, ob der Servicetechniker autorisiert ist und zum anderen das nächste Serviceintervall aktiviert.
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In der 2 ist der münzbetätigte Unterhaltungsautomat in der Seitenansicht, perspektivisch mit geöffnetem Außengehäuse dargestellt. Der münzbetätigte Unterhaltungsautomat umfasst ein Innengehäuse 3, dass von dem Außengehäuse 9 umgeben ist. Das Innengehäuse 3 umfasst ein Gehäuseoberteil 4, aus einem lichttransparenten Material, welches kugelkalottenartig ausgebildet ist und eine Spieleinrichtung 2, die als Roulettekessel ausgebildet ist, überragt. Das Außengehäuse 9 umfasst ein Außengehäusegrundkörper 10, auf dem verschwenkbar ein Außengehäuseoberteil 11 befestigt ist. Das Außengehäuseoberteil 11 umfasst einen kugelkalottenförmig ausgearbeiteten Bereich, der aus lichttransparentem Material besteht.