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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum korrosionsgeschützten Verbinden von Bauteilen unterschiedlicher Metallwerkstoffe sowie eine Befestigungsanordnung für Bauteile unterschiedlicher Metallwerkstoffe.
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Eine Reduzierung der Leergewichte von Kraftfahrzeugen bzw. der Leichtbau gewinnt im Automobilbau immer mehr an Bedeutung. Ein Ansatz zur Gewichtsreduzierung liegt in der Verwendung von Magnesium, beispielsweise für Karosseriebauteile, anstatt dem bisher verwendeten Aluminium. Daraus ergibt sich eine beträchtliche Gewichtsreduzierung. Besondere Schwierigkeiten ergeben sich bei der Verbindung von Fahrzeugbauteilen aus Magnesiumlegierungen mit Bauteilen aus sich davon unterscheidenden Metallwerkstoffen, beispielsweise Aluminium aufgrund der Potentialdifferenz und möglicher Kontaktkorrosion hinsichtlich der Korrosionsproblematik von Magnesium. Je nach Art der verwendeten Metallwerkstoffe und insbesondere bei der Kombination Magnesium-Aluminium und Magnesium-Stahl besteht die Gefahr schädlicher Kontaktkorrosion.
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Besonders schwierig ist dabei der Einsatz vormontierter Bauteile/-gruppen, da hierbei toleranzbedingt individuelle, d.h. unterschiedliche Verbindungspositionen für die Bauteile verwendet werden. Bei der Verbindung von Bauteilen unterschiedlicher Metallwerkstoffe müssen im Rohbau-Produktionsprozess, entsprechend der individuellen Position der Bauteile, jeweils Bohrungen an unterschiedlicher Stelle vorgenommen werden.
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Damit wird entweder eine bereits auf das Bauteil aufgetragene Schutzschicht gegen Kontaktkorrosion beschädigt, was zu einem direkten Kontakt zwischen den Bauteilen unterschiedlicher Metallwerkstoffe und damit zu schädlicher Kontaktkorrosion führen würde, oder es sind aufwändige nachträgliche Beschichtungen nach der Bohrung notwendig.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren und eine Vorrichtung zum korrosionsgeschützten Verbinden von Bauteilen unterschiedlicher Metallwerkstoffe vorzusehen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 und eine Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 16 gelöst.
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Die Erfindung gibt daher ein Verfahren zum korrosionsgeschützten Verbinden eines ersten aus einem ersten Metallwerkstoff ausgebildeten Bauteils und eines zweiten aus einem zweiten, sich von dem ersten Metallwerkstoff unterscheidenden, Metallwerkstoff ausgebildeten Bauteils in einem Kraftfahrzeug an. Das Verfahren umfasst ein Vorsehen einer kathodischen Tauchlackierung auf der Oberfläche des ersten Bauteils und ein Aufbringen einer Klebstoffschicht auf einem Umfangsabschnitt eines aus dem zweiten Metallwerkstoff des zweiten Bauteils ausgebildeten Verbindungselements. Ferner weist das Verfahren ein Einfügen des Verbindungselements in eine Öffnung des ersten Bauteils auf, wobei sich die Klebstoffschicht mit einer Oberfläche des ersten Bauteils in Kontakt befindet. Überdies umfasst das Verfahren ein Vorsehen einer Bohrung in dem Verbindungselement in einem Bereich der Öffnung des ersten Bauteils.
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Durch Anbringen des Verbindungselements aus dem Metallwerkstoff des zweiten Bauteils innerhalb des ersten Bauteils, wobei das Verbindungselement bei Einbringen in das erste Bauteil keine Bohrung aufweist, kann die individuelle Bohrung, um die beiden Bauteile miteinander zu verschrauben, später vorgenommen werden.
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Weil ausschließlich im Verbindungselement gebohrt wird, wird die auf das erste Bauteil aufgetragene Schutzschicht nicht beschädigt und bei einer anschließenden Verbindung des ersten und zweiten Bauteils besteht durch Vorsehen des Verbindungselements keine direkte Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil, so dass trotz der Bohrung keine schädliche Kontaktkorrosion auftritt.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass eine Pulverlackierung auf der Oberfläche des ersten Bauteils oder auf einer Anordnung des ersten Bauteils und des Verbindungselements vorgesehen wird. Dadurch wird ein verbesserter Schutz des Verbindungselements sowie des ersten Bauteils gegen Kontaktkorrosion gewährleistet.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Einfügen des Verbindungselements in das erste Bauteil durch Einpressen durchgeführt wird. Somit kann ein sicherer Sitz des Verbindungselements in dem ersten Bauteil erreicht werden.
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In vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass das Aufbringen der Klebstoffschicht unter Verwendung eines aus einer Klebstofffolie ausgebildeten Klebstoffrings durchgeführt wird. Durch Vorsehen des Klebstoffrings weist das Verbindungselement eine gleichmäßige und geschlossene Kontaktfläche sowie Klebwirkung mit dem ersten Bauteil auf.
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Mit Vorteil ist vorgesehen, dass bei dem Einfügen des Verbindungselements in die Öffnung des ersten Bauteils ein vorbestimmter, vorzugsweise gleichmäßiger Klebstoffaustritt aus einem Kontaktbereich des Klebstoffs mit dem Verbindungselement und dem ersten Bauteil vorgesehen wird. Dadurch kann eine sichere Abdichtung zwischen dem ersten Bauteil und dem Verbindungselement sowie eine stoffschlüssige Kraftübertragung von dem Verbindungselement auf das erste Bauteil durch Verwendung der Klebstofffolie erreicht werden.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Bohrung des Verbindungselements in Abhängigkeit der Verbindungsposition der Bauteile vorgenommen wird. Das Vorsehen des Verbindungselements ermöglicht die Verwendung vorgefertigter bzw. voreingestellter Bauteile, da die Bohrung zur Anbindung des zweiten Bauteils vor Lack im Verbindungselement gesetzt wird. Dadurch ist es möglich, rohbauintegrierte Bauteile aus Magnesium bei einer kathodischen Tauchlackierung des Kraftfahrzeuges zu integrieren, der eine Phosphatierung vorsieht, aus dem Grund dass die Beschichtung des Magnesiums nicht durch Bohren beschädigt wird.
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Die Erfindung gibt des Weiteren eine Vorrichtung zum korrosionsgeschützten Verbinden eines ersten aus einem ersten Metallwerkstoff ausgebildeten Bauteils und eines zweiten aus einem zweiten, sich von dem ersten Metallwerkstoff unterscheidenden Metallwerkstoff ausgebildeten Bauteils in einem Kraftfahrzeug an. Auf der Oberfläche des ersten Bauteils ist eine kathodische Tauchlackierung ausgebildet und ein aus dem zweiten Metallwerkstoff des zweiten Bauteils ausgebildetes Verbindungselement ist in eine Öffnung des ersten Bauteils eingefügt und auf einem Umfangsabschnitt mit einer Klebstoffschicht ausgebildet, wobei die Klebstoffschicht sich mit einer Oberfläche des ersten Bauteils in Kontakt befindet und wobei in dem Verbindungselement in einem Bereich der Öffnung des ersten Bauteils eine Bohrung ausgebildet ist.
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Durch Anbringen des Verbindungselements aus dem Metallwerkstoff des zweiten Bauteils innerhalb des ersten Bauteils, wobei das Verbindungselement bei Einbringen in das erste Bauteil keine Bohrung aufweist, kann die individuelle Bohrung, um die beiden Bauteile miteinander zu verschrauben, später vorgenommen werden. Weil ausschließlich im Verbindungselement gebohrt wird, wird die auf das erste Bauteil aufgetragene Schutzschicht nicht beschädigt und bei einer anschließenden Verbindung des ersten und zweiten Bauteils besteht durch Vorsehen des Verbindungselements keine direkte Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil, so dass trotz der Bohrung keine schädliche Kontaktkorrosion auftritt.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass auf der Oberfläche des ersten Bauteils oder einer Anordnung des ersten Bauteils und des Verbindungselements eine Pulverlackierung ausgebildet ist. Dadurch wird ein verbesserter Schutz des Verbindungselements sowie des ersten Bauteils gegen Kontaktkorrosion gewährleistet.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verbindungselement in das erste Bauteil eingepresst ist. Somit kann ein sicherer Sitz des Verbindungselements in dem ersten Bauteil erreicht werden.
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In vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass die Klebstoffschicht durch einen aus einer Klebstofffolie bestehenden Klebstoffring ausgebildet ist. Durch Vorsehen des Klebstoffrings weist das Verbindungselement eine gleichmäßige Kontaktfläche sowie Klebwirkung mit dem ersten Bauteil auf.
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Mit Vorteil ist vorgesehen, dass ein Kontaktbereich des Klebstoffs mit dem Verbindungselement und dem ersten Bauteil einen vorbestimmten, vorzugweise gleichmäßigen Klebstoffaustritt aufweist. Dadurch kann eine sichere Abdichtung zwischen dem ersten Bauteil und dem Verbindungselement sowie eine stoffschlüssige Kraftübertragung von dem Verbindungselement auf das erste Bauteil durch Verwendung der Klebstofffolie erreicht werden.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Bohrung des Verbindungselements in Abhängigkeit der Verbindungsposition der Bauteile angeordnet ist. Das Vorsehen des Verbindungselements ermöglicht die Verwendung vorgefertigter bzw. voreingestellter Bauteile, da die Bohrung zur Anbindung des zweiten Bauteils vor Lack im Verbindungselement gesetzt wird. Dadurch ist es möglich, rohbauintegrierte Bauteile zu lackieren ohne die Beschichtung des Bauteils durch Bohren zu beschädigen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verbindungselement kreisförmig ausgebildet ist und in einem mittigen Bereich einen Bund aufweist, welche zum Eingefügt-Werden in die Öffnung des ersten Bauteils ausgebildet ist. Durch eine derartige Ausbildung des Verbindungselements weist das Verbindungselement eine breitflächige Anlage auf dem ersten Bauteil auf. Des Weiteren wird durch den Bund sichergestellt, dass bei z.B. Einfügen einer Schraubverbindung in die Öffnung des Verbindungselements bzw. des ersten Bauteils die Öffnung des ersten Bauteils durch den Bund ausgekleidet ist.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Verbindungselement in einem Umfangsabschnitt eine Nut aufweist, welche zum Aufnehmen des Klebstoffrings ausgebildet ist, wobei eine Dicke des Klebstoffrings größer als eine Tiefe der Nut bemessen ist. Dadurch kann bei Einpressen des Verbindungselements in das erste Bauteil die Klebstofffolie expandieren und einen gleichmäßigen Klebstoffaustritt bewirken, was eine Abdichtung zwischen dem ersten Bauteil und dem Verbindungselement sicherstellt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verbindungselement in einem äußeren Umfangsbereich abgeflachte Kanten aufweist. Bei einem Ein- bzw. Ausbau des zweiten Bauteils wird die Beschichtung des ersten Bauteils somit nicht beschädigt.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das zweite Bauteil aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung ausgebildet ist.
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Die Erfindung gibt des Weiteren eine Befestigungsanordnung für Bauteile unterschiedlicher Metallwerkstoffe eines Kraftfahrzeugs, mit zumindest einer Vorrichtung zum korrosionsgeschützten Verbinden von Bauteilen unterschiedlicher Metallwerkstoffe und einem zweiten aus einem zweiten Metallwerkstoff ausgebildeten Bauteil, wobei sich das zweite Bauteil mit dem Verbindungselement in Kontakt befindet.
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Dadurch tritt trotz des Vorsehens der Bohrung keine schädliche Kontaktkorrosion aufgrund von direktem Kontakt zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil auf. Dies ermöglicht insbesondere auch eine einfache Reparatur, d.h. eine erneute Montage, ohne die Beschichtung des ersten Bauteils zu beschädigen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es illustrieren:
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1 eine perspektivische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung für Bauteile unterschiedlicher Metallwerkstoffe eines Kraftfahrzeugs;
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2 eine Querschnittsansicht des in 1 gezeigten Ausschnitts A eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung für Bauteile unterschiedlicher Metallwerkstoffe eines Kraftfahrzeugs;
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3 eine Querschnittsansicht des in 2 gezeigten Ausschnitts B eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum korrosionsgeschützten Verbinden von Bauteilen unterschiedlicher Metallwerkstoffe;
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4 eine Querschnittsansicht des in 2 gezeigten Ausschnitts B eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum korrosionsgeschützten Verbinden von Bauteilen unterschiedlicher Metallwerkstoffe;
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5 eine Querschnittsansicht des in 2 gezeigten Ausschnitts B eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum korrosionsgeschützten Verbinden von Bauteilen unterschiedlicher Metallwerkstoffe;
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6 eine Querschnittsansicht des bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum korrosionsgeschützten Verbinden von Bauteilen unterschiedlicher Metallwerkstoffe; und
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7 ein Verfahrensablaufdiagramm zur Darstellung der Verfahrensschritte des Verfahrens zur Herstellung einer Vorrichtung zum korrosionsgeschützten Verbinden von Bauteilen unterschiedlicher Metallwerkstoffe gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten.
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1 zeigt gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ein erstes aus Magnesium ausgebildetes Bauteil 10 und ein zweites, aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung ausgebildetes Bauteil 12. Das erste Bauteil 10 ist beispielsweise als ein Magnesium-Karosseriebauteil, insbesondere eine Magnesium-Federbeinaufnahme ausgebildet. Das zweite Bauteil 12 ist beispielhaft durch einen Aluminium-Querlenker ausgebildet, welcher ein Fahrwerk des Fahrzeugs an das Magnesium-Karosseriebauteil anbindet. Der Aluminium-Querlenker ist an zwei Stellen mit dem Magnesium-Karosseriebauteil verbunden und mittels Querlenkerlager schwenkbar gelagert. Die Verbindung der jeweiligen Querlenkerlager mit dem Magnesium-Karosseriebauteil 10 erfolgt durch eine Schraubverbindung, wobei an dem Magnesium-Karosseriebauteil 10 geeignete Laschen ausgebildet sind, welche geeignet sind, jeweils zwischen zwei Laschen ein Querlenkerlager 12 anzuordnen. Das Querlenkerlager 12 des Querlenkers und die Laschen des Magnesium-Karosseriebauteils 10 weisen eine Öffnung bzw. Bohrung 11 auf, welche das Ausbilden einer Schrauben-Mutterkombination zum Befestigen des Querlenkerlagers 12 an den Laschen des Magnesium-Karosseriebauteils 10 ermöglicht.
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2 zeigt eine Querschnittsansicht des in 1 gezeigten Ausschnitts A der Befestigungsanordnung.
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Der in 2 gezeigte Abschnitt des ersten Bauteils 10 ist ein Paar von Laschen zur Aufnahme und Befestigung des zweiten Bauteils 12. Die Laschen sind jeweils lotrecht zu einer Grundfläche des ersten Bauteils 10 angeordnet und weisen einen Abstand zueinander auf, welcher die Aufnahme des zweiten Bauteils 12 ermöglicht. In einem in Vertikalrichtung der Laschen mittigen Bereich ist vorzugsweise jeweils eine Öffnung 11 angeordnet. Die Öffnung 11 dient der Aufnahme geeigneter Befestigungsmittel zum Befestigen bzw. Lagern des zweiten Bauteils 12 an dem ersten Bauteil 10.
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Das zweite Bauteil 12 weist im Wesentlichen eine aus Aluminium ausgebildete Lagerhülse 15, ein Lager 16 und ein zwischen der Lagerhülse 15 und dem Lager 16 angeordnetes Gummielement auf. Das zweite Bauteil 12 ist hierbei zwischen den jeweiligen Laschen des ersten Bauteils 10 angeordnet.
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Die Vorrichtung 5 zum korrosionsgeschützten Verbinden von Bauteilen 10, 12 unterschiedlicher Metallwerkstoffe weist gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel des Weiteren ein Verbindungselement 22 auf. Das Verbindungselement 22 ist aus Aluminium ausgebildet und an einer jeweiligen Innenseite der Laschen des ersten Bauteils 10 angeordnet. Das Verbindungselement 22 weist in einem mittigen Bereich einen Bund 22b auf, welcher ausgebildet ist, um in die Öffnung des ersten Bauteils 10 eingefügt zu werden. Ein senkrecht zu dem Bund 22b ausgebildeter Abschnitt des Verbindungselements 22 ist derart angeordnet, dass dieser mit der Lasche des ersten Bauteils 10 Kontakt bildet. Ein äußerer Umfangsbereich des Verbindungselements 22 weist abgeflachte Kanten auf.
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Ferner weist das Verbindungselement 22 in einem der Lasche des ersten Bauteils 10 zugewandten Umfangsabschnitt 22a eine Nut auf, welche ausgebildet ist, einen Klebstoffring 24 aufzunehmen. Eine Dicke des Klebstoffrings 24 ist vorzugsweise größer als eine Tiefe der Nut bemessen. An einem Endabschnitt des Bundes 22b ist eine Bohrung 27 vorgesehen. Die Bohrung 27 dient der Aufnahme von Befestigungsmitteln zum Befestigen bzw. Lagern des zweiten Bauteils 12 an dem ersten Bauteil 10.
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Die Vorrichtung 5 zum korrosionsgeschützten Verbinden von Bauteilen 10, 12 unterschiedlicher Metallwerkstoffe weist gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel des Weiteren Befestigungsmittel zum Befestigen bzw. Lagern des zweiten Bauteils 12 an dem ersten Bauteil 10 auf. Die Befestigungsmittel sind durch eine Schraube 14a und eine Mutter 14b ausgebildet. Die Schraube 14a ist durch die Öffnung 11 des ersten Bauteils 10 sowie die Bohrung 27 des in die Öffnung 11 eingefügten Verbindungselements 22 der jeweiligen Laschen des ersten Bauteils 10 eingefügt. Die Länge der Schraube 14a ist derart bemessen, dass diese nach Einfügen in die Laschen des ersten Bauteils 10 eine ausreichende Länge zum Anbringen der Mutter 14b aufweist. Ein Schraubkopf der Schraube 14a ist an einer Außenseite einer der Laschen des ersten Bauteils 10 und die Mutter 14b an einer Außenseite der benachbarten Lasche des ersten Bauteils 10 angeordnet, so dass das zweite Bauteil 12 durch das Befestigungsmittel an dem ersten Bauteil 10 befestigt bzw. gelagert wird.
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Zwischen dem Schraubkopf der Schraube 14a und der Außenseite der Lasche des ersten Bauteils 10 ist eine Unterlegscheibe 13a angeordnet. An einer Außenseite der benachbarten Lasche des ersten Bauteils 10 ist zudem eine Unterlegscheibe 13b angeordnet. Die Unterlegscheibe 13b ist insbesondere zwischen der Außenseite der Lasche des ersten Bauteils 10 und der Mutter 14b angeordnet.
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Bei Festziehen der Mutter 14b liegt die Lagerhülse 15 des zweiten Bauteils 12 an den jeweiligen Verbindungselementen 22 an. Die Verbindungselemente 22 werden somit an die Laschen des ersten Bauteils 10 angepresst.
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3 zeigt eine Querschnittsansicht des in 2 gezeigten Teilabschnitts B. Gemäß dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das aus Aluminium ausgebildete Verbindungselement 22 direkt auf dem aus Magnesium ausgebildeten ersten Bauteil 10 mittels dem Klebstoffring 24 verklebt. Das Verbindungselement 22 ist somit auf dem rohen Magnesium angeordnet. Die Oberfläche des Verbindungselements 22 und des ersten Bauteils 10 weisen jeweils darüber hinaus eine kathodische Tauchlackierung 25 und eine Pulverlackierung 26 auf.
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4 zeigt eine Querschnittsansicht des in 2 gezeigten Teilabschnitts B. Gemäß dem in 4 gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist eine gesamte Oberfläche des ersten Bauteils 10 mit einer kathodischen Tauchlackierung 25 versehen. Das Verbindungselement 22 ist mittels dem Klebstoffring 24 mit der mit der kathodischen Tauchlackierung versehenen Oberfläche des ersten Bauteils 10 verklebt. Das aus Aluminium ausgebildete Verbindungselement 22 ist somit auf dem mit der kathodischen Tauchlackierung beschichteten Magnesium des ersten Bauteils 10 angeordnet. Die Oberfläche des Verbindungselements 22 und die mit der kathodischen Tauchlackierung 25 versehene Oberfläche des ersten Bauteils 10 sind überdies mit einer Pulverlackierung 26 versehen.
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5 zeigt eine Querschnittsansicht des in 2 dargestellten Teilabschnitts B. Gemäß dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die dem Verbindungselement 22 zugewandte Oberfläche des ersten Bauteils 10 mit einer kathodischen Tauchlackierung 25 versehen. Darüber hinaus ist auf der kathodischen Tauchlackierung 25 eine Pulverlackierung 26 aufgetragen. Das Verbindungselement 22 ist durch den Klebstoffring 24 mit dem ersten Bauteil 10 verklebt, wobei das Verbindungselement 22 auf der mit der kathodischen Tauchlackierung 25 und der Pulverlackierung 26 ausgebildeten Oberfläche des ersten Bauteils 10 angeordnet ist.
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6 zeigt eine Querschnittsansicht des bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum korrosionsgeschützten Verbinden von Bauteilen unterschiedlicher Metallwerkstoffe. In dem in 6 gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das erste Bauteil 10 und das Verbindungselement 22 mit der kathodischen Tauchlackierung 25 versehen. Die kathodische Tauchlackierung 25 ist zudem mit der Pulverlackierung 26 beschichtet. Das Verbindungselement 22 ist durch den Klebstoffring 24 mit der mit der kathodischen Tauchlegierung und der Pulverlackierung 26 versehenen Oberfläche des ersten Bauteils 10 verklebt. Aufgrund des Anpressdrucks des Verbindungselements 22 auf der Oberfläche des ersten Bauteils 10 und eines Durchlaufs eines Aushärteofens nach der kathodischen Tauchlackierung und Pulverbeschichtung expandiert der Klebstoffring 24 und härtet aus.
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Durch das Festziehen der Schraube 14b wirkt eine Schraubenvorspannkraft F von dem Verbindungselement 22 auf das Lager 15 des zweiten Bauteils 12. Eine Kraftübertragung zwischen dem Verbindungselement 22 und dem ersten Bauteil 10 erfolgt reibschlüssig, stoffschlüssig und/oder formschlüssig.
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Die reibschlüssige Kraftübertragung RK des Verbindungselements 22 mit dem ersten Bauteil 10 erfolgt an der benachbart zu dem Klebstoffring 24 angeordneten Auflagefläche des Verbindungselements 22 auf dem ersten Bauteil 10.
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Die stoffschlüssige Kraftübertragung SK zwischen dem Verbindungselement 22 und dem ersten Bauteil 10 erfolgt durch den Klebstoffring 24.
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Die formschlüssige Kraftübertragung FK zwischen dem Verbindungselement 22 und dem ersten Bauteil 10 erfolgt im Bereich des Bundes 22b des Verbindungselements 22, insbesondere an einer Auflagefläche des Bundes 22b im Bereich der Öffnung 11 des ersten Bauteils 10.
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Ein Verschraubungslastkegel K zwischen dem ersten Bauteil 10 und der Lagerhülse 15 des zweiten Bauteils 12 ist durch eine schraffierte kegelförmige Fläche in 6 dargestellt.
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7 zeigt ein Verfahrensablaufdiagramm zur Darstellung der Verfahrensschritte des Verfahrens zur Herstellung einer Vorrichtung zum korrosionsgeschützten Verbinden von Bauteilen 10, 12 unterschiedlicher Metallwerkstoffe gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel.
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Das Verbindungselement 22 ist kreisförmig ausgebildet und weist in einem äußeren Umfangsabschnitt 22a eine Nut auf, welche ausgebildet ist, den Klebstoffring 24 aufzunehmen. Das Verbindungselement 22 weist des Weiteren in einem mittigen Bereich den Bund 22b auf, welche ausgebildet ist, in die Öffnung 11 des ersten Bauteils 10 eingefügt zu werden. Der Klebstoffring 24 wird anschließend in der Nut des äußeren Umfangsabschnitts 22a angeordnet, wobei die Dicke des Klebstoffrings vorzugsweise größer als eine Tiefe der Nut bemessen ist.
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Die Oberfläche des ersten Bauteils 10 ist mit der kathodischen Tauchlackierung 25 versehen. Das mit dem Klebstoffring 24 versehene Verbindungselement 22 wird anschließend in die Öffnung 11 des ersten Bauteils 10 eingepresst. Der mit dem Klebstoffring 24 versehene äußere Umfangsabschnitt 22 des Verbindungselements 22 befindet sich daher mit einer Oberfläche des ersten Bauteils 10 in Kontakt und ist mit dieser verklebt.
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Im Anschluss daran wird auf die Oberfläche des ersten Bauteils 10 sowie die Oberfläche des in das erste Bauteil 10 eingepressten Verbindungselement 22 die Pulverlackierung 26 aufgetragen. In einem nächsten Schritt erfolgt das Vorsehen der Bohrung 27 durch das Verbindungselement 22. Die Bohrung 27 wird vorzugsweise in einem mittigen Bereich im Bereich des Bundes 22b des Verbindungselements 22 vorgesehen. Eine genaue Position der Bohrung 27 ist in Abhängigkeit von Toleranzen der zu verbindenden Bauteile wählbar. In einem anschließenden Schritt wird schließlich ein Fahrzeuglack 28 auf die mit der Pulverlackierung 26 versehenen Oberflächen des ersten Bauteils 10 und des Verbindungselements 22 aufgetragen.
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Obwohl die vorliegende Erfindung mit Bezug auf die konkreten Ausführungsbeispiele beschrieben wurde sind Modifikationen des Erfindungsgegenstandes möglich, ohne von dem gedanklichen Kern der Erfindung abzuweichen. So kann auf der kathodischen Tauchlackierung 25 und der Pulverlackierung 26 noch ein Fahrzeuglack vorgesehen sein.