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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lenksäule für ein Fahrzeug mit einer Vorrichtung zur manuellen Höhenverstellung und ein Lenksystem für ein Fahrzeug.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Im Stand der Technik sind Lenksäulen bekannt, die eine manuelle Höhen- und Längenverstellung des Lenkrads ermöglichen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Manuelle Höhenverstellvorrichtungen von Lenksäulen für Fahrzeuge weisen den Vorteil auf, dass auf einen Elektromotor und dessen elektrische Versorgung (Verkabelung, Batterien, etc.) verzichtet werden kann. Nachteilig bei den manuellen Höhenverstellvorrichtungen des Stands der Technik ist, dass diese aus Raum- bzw. Fahrzeugdesigngründen oftmals nur unterhalb des Mantelrohrs der Lenksäule angebracht werden können. Insbesondere kann es sein, dass es nicht möglich ist, das vertikal (vertikal bezogen auf die Längsachse der Lenksäule) ausgerichtete Langloch zur Führung des Klemmbolzens der Höhenverstellvorrichtung oberhalb des Mantelrohrs anzuordnen. Eine Höhenverstellvorrichtung mit vertikal ausgerichtetem Langloch, die unterhalb des Mantelrohrs angeordnet ist, kann weit in den Fahrgastraum hineinragen. Hierdurch ergibt sich bei einem Crash eine erhöhte Verletzungsgefahr für die Fahrzeuginsassen.
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Eine Aufgabe ist daher, eine Höhenverstellvorrichtung für eine Lenksäule zur Verfügung zu stellen, die eine Verletzungsgefahr für Fahrzeuginsassen des betreffenden Fahrzeugs minimiert.
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Als erste Ausführungsform der Erfindung wird eine Lenksäule für ein Fahrzeug mit einer Vorrichtung zur manuellen Höhenverstellung zur Verfügung gestellt, wobei die Lenksäule eine erste Längsachse aufweist, umfassend: einen Klemmbügel zum Klemmen/Verriegeln einer Höhen- und/oder Längeneinstellung der Lenksäule und einen Bedienhebel zur Klemmeinstellung/Löseeinstellung des Klemmbügels, wobei der Bedienhebel mit einem Klemmbolzen verbunden ist, wobei der Klemmbolzen in einem Langloch verfahrbar ist, wobei das Langloch parallel zur ersten Längsachse ist.
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Durch die parallele Anordnung des Langlochs zur Führung des Klemmbolzens der manuellen Höhenverstellung kann eine Lenksäule erhalten werden, die nicht weit in den Fahrgastraum ragt. Hierdurch wird genügend Platz geschaffen, um die Lenksäule mit energieabsorbierendem Schaumstoff zu umkleiden, wodurch eine Verletzungsgefahr eines Fahrgastes minimiert werden kann.
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Als zweite Ausführungsform der Erfindung wird ein Lenksystem für ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt, umfassend eine Lenksäule nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
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Ein Lenksystem, das eine flach bauende Lenksäule aufweist, verringert in einem Crash-Fall die Verletzungsgefahr von Fahrzeuginsassen.
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Beispielhafte Ausführungsformen werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung wird eine Lenksäule zur Verfügung gestellt, wobei der Klemmbolzen eine zweite Längsachse aufweist und der Bedienhebel um die zweite Längsachse schwenkbar ist
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Die Anordnung eines Bedienhebels, der einen Klemmbolzen verschwenken kann, wodurch eine Verriegelung bzw. ein Lösen einer Längen- und/oder Höheneinstellvorrichtung erzeugt werden kann, stellt eine konstruktiv einfache Aufbauweise dar, die daher kostengünstig hergestellt werden kann.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird eine Lenksäule zur Verfügung gestellt, wobei die Lenksäule eine Aufnahmeplatte zur Verbindung mit dem Fahrzeug aufweist und der Klemmbügel um eine erste Schwenkachse der Aufnahmeplatte schwenkbar ist.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird eine Lenksäule zur Verfügung gestellt, wobei die Aufnahmeplatte eine zweite Schwenkachse zum Schwenken der Lenksäule zur Höhenverstellung der Lenksäule aufweist.
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Durch die Anordnung einer bzw. zweier Schwenkachsen an der Aufnahmeplatte kann eine Klemmschwinge zur Höheneinstellung zur Verfügung gestellt werden.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung wird eine Lenksäule zur Verfügung gestellt, wobei die Lenksäule eine manuelle oder automatische/elektrische Längenverstelleinrichtung mit einer ersten Rastfläche zur Verriegelung einer Längeneinstellung aufweist und wobei die Lenksäule eine manuelle Höhenverstelleinrichtung mit einer zweiten Rastfläche zur Verriegelung einer Höheneinstellung aufweist, wobei die erste Rastfläche zur zweiten Rastfläche parallel ist.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird eine Lenksäule zur Verfügung gestellt, wobei die Zähne der ersten Rastfläche und die Zähne der zweiten Rastfläche übereinander angeordnet sind.
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Die Ausbildung zweier parallel ausgerichteter Rastflächen, jeweils eine zur Arretierung einer Längeneinstellung und eine zur Arretierung einer Höheneinstellung, bietet die Möglichkeit eine platzsparende Anordnung der Rastflächen vornehmen zu können.
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Als eine Idee der Erfindung kann angesehen werden, eine Höhenverstellvorrichtung für eine Lenksäule mit einem Klemmbolzen und einem Klemmbügel zur Verfügung zu stellen, die flach baut. Der Klemmbolzen kann in eine erste Position überführt werden, wodurch eine Höhenverstellung zugelassen wird. In einer zweiten Position des Klemmbolzens kommt es zu einer Verriegelung der Höhenverstellung. Der Übergang von der ersten zur zweiten Position erfolgt durch Verfahren des Klemmbolzens in einem Langloch. Erfindungsgemäß wird dieses Langloch parallel oder in etwa parallel zum Führungsrohr der Lenksäule ausgerichtet, um dadurch eine möglichst flache Bauweise erreichen zu können. Der Klemmbügel ist als Klemm-Schwinge ausgebildet, wobei der Klemmbügel um eine Achse der Aufnahmeplatte verschwenkt werden kann, wodurch die Höhenverstellung bewirkt wird.
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Die einzelnen Merkmale können selbstverständlich auch untereinander kombiniert werden, wodurch sich zum Teil auch vorteilhafte Wirkungen einstellen können, die über die Summe der Einzelwirkungen hinausgehen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele deutlich. Es zeigen
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1 eine manuell höhenverstellbare Lenksäule des Stands der Technik mit vertikal ausgerichtetem Langloch,
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2 eine elektrisch höhenverstellbare Lenksäule des Stands der Technik,
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3 eine erfindungsgemäße manuell höhenverstellbare Lenksäule in einer ersten Position des Klemmbolzens,
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4 eine erfindungsgemäße manuell höhenverstellbare Lenksäule in einer zweiten Position des Klemmbolzens,
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5 ein Klemmbügel in einer Schnittdarstellung,
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6 eine schematische Darstellung der Lenksäule in einer Längsschnittdarstellung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG BEISPIELHAFTER
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AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt eine manuell höhenverstellbare Lenksäule mit einer Aufnahmeplatte 2, wobei die Aufnahmeplatte 2 zur Montage der Lenksäule an einem betreffenden Fahrzeug vorgesehen ist. An der Lenksäule ist ein Klemmbügel/U-Klammer 4 angeordnet, dessen beide seitliche Flächen 20, welche auch als „Schwerter“ bezeichnet werden, durch den Bedienhebel 3 durch Rotation eines Klemmbolzens um dessen Längsachse zusammengepresst werden können. Durch das Zusammenpressen der Schwerter 20 bzw. das Zusammenpressen des Klemmbügels/U-Klammer 4 wird die Höhenverstellvorrichtung verriegelt. Nach dem Lösen des Klemmbügels 4 durch den Bedienhebel 3 kann eine Höhenverstellung des entsprechenden Lenkrads in Richtung 21 erfolgen. Zur Höhenverstellung ist das Langloch 17 in Richtung 21 ausgerichtet, wodurch die Höhenverstellvorrichtung insgesamt weit in den Fahrgastraum hineinragt und dadurch eine Verletzungsgefahr insbesondere für die Knie eines Fahrers des betreffenden Fahrzeugs darstellt.
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2 zeigt eine Lenksäule mit einer Höhenverstellvorrichtung, die elektrisch verstellbar ist. Hierzu weist die Lenksäule einen Elektromotor 7 auf, der einen Vorschubbolzen 6 in eine axiale Richtung 22 verschieben kann, wodurch ein Klemmbügel 14 um eine Schwenkachse 18 der Aufnahmeplatte 2 verschwenkt werden kann. Durch die Schwenkbewegung ergibt sich eine Höhenverstellung der Lenksäule.
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3 zeigt eine Lenksäule mit einer Aufnahmeplatte 8, die zur Verbindung mit einem entsprechenden Fahrzeug vorgesehen ist. Die Lenksäule weist einen Bedienhebel 13 zur Lösebetätigung/Klemmbetätigung des Klemmbügels 10 auf. Zum Verriegeln bzw. Lösen des Klemmbügels 10 kann ein Klemmbolzen 15 in zumindest zwei Positionen gebracht werden. In einer ersten Position des Klemmbolzens 15 ist der Klemmbügel 10 nicht zusammengedrückt und die Lenksäule kann in ihrer Höhe eingestellt werden. In einer zweiten Position des Klemmbolzens 15 ist der Klemmbügel 10 zusammengepresst und die Lenksäule arretiert, wodurch eine Höhenverstellung nicht mehr möglich ist. Zur Höhenverstellung kann der Klemmbolzen 15 in einem Langloch 12 entlang der Richtung 24 verfahren werden, um dadurch die erste und die zweite Position einnehmen zu können. Durch eine derartige Verschiebung des Klemmbolzens 15, wird der Klemmbügel 10, der als Klemmschwinge ausgebildet ist, um eine Schwenkachse 26 verschwenkt. Für den Schwenkvorgang ist noch eine weitere Schwenkachse 9 vorgesehen. Vorteilhafterweise ist, im Gegensatz zur Ausführungsform des Stands der Technik der 1, das Langloch 12 parallel zur Längsachse 29 der Lenksäule ausgebildet, wodurch die Höhenverstellvorrichtung flach baut und daher nicht weit in den Fahrgastraum ragt. Hierdurch kann beispielsweise Platz für eine energieabsorbierende Schaumstoffverkleidung geschaffen werden, die eine Verletzungsgefahr durch die Lenksäule minimiert. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass ein Umrüsten auf eine elektrisch angetriebene Höhenverstellvorrichtung durch insbesondere Anbau eines Elektromotors und Verbindung einer Vorschubstange mit dem Klemmbolzen, relativ einfach erfolgen kann.
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4 zeigt dieselbe Lenksäule der 3 mit dem Klemmbügel 10, der um eine Schwenkachse 26 entsprechend einer Schwenkrichtung 25 verschwenkt werden kann. Um eine derartige Verschwenkung zu ermöglichen, weist die Aufnahmeplatte 8 die weitere Schwenkachse 9 auf. Der Klemmbolzen 15 kann raumsparend in dem Langloch 12 entlang einer Richtung 24 verfahren werden. Durch ein Verfahren/Bewegen des Klemmbolzens 15 innerhalb des Langlochs 12 kann bei gelöstem Klemmbolzen 15 der Klemmbügel 10 um die Schwenkachse 26 verschwenkt werden. Der Klemmbügel 10 ist als Klemmschwinge ausgebildet. Beispielsweise ist die Lenksäule nach 3 gelöst/entriegelt, da der Klemmbügel nicht verklemmt/zusammengepresst ist. Eine Höhenverstellung kann daher vorgenommen werden. In der 4 ist beispielsweise die Lenksäule verriegelt/arretiert und daher nicht höhenverstellbar.
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5 zeigt einen Klemmbügel 10 in einer Querschnittdarstellung. Am Klemmbügel 10 ist der Klemmbolzen 15 gelagert, der durch den Bedienhebel 13 um die Längsachse 34 des Klemmbolzens 15 rotiert/gedreht/geschwenkt werden kann. Durch eine erste Rotationsbewegung kann der Klemmbügel 10 gelöst werden, wodurch eine Höhenverstellung der Lenksäule ermöglicht wird. Nach einer entsprechenden Höheneinstellung kann der Klemmbügel 10 durch eine zweite, beispielsweise entgegen gesetzte, Rotationsbewegung des Klemmbolzens 15 durch den Bedienhebel 13 zusammengepresst werden, wodurch eine entsprechende Höheneinstellung verriegelt/fixiert/arretiert werden kann.
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6 zeigt schematisch eine Lenksäule in einer Längsschnittdarstellung mit einem Führungsrohr 30, das entlang der Längsachse 29 der Lenksäule längenverstellt werden kann. Außerdem ist eine Höhenverstellung durch Verfahren/Bewegen eines Klemmbolzens in einem Langloch 12 möglich, wobei das Langloch 12 parallel zur Längsachse 29 ausgerichtet ist. Eine Längeneinstellung der Lenksäule 30 kann durch eine erste Rastleiste 32 verriegelt werden. Eine Höhenverstellung mit einem zur Längsachse 29 parallelen Langloch kann durch eine zweite Rastleiste 31 verriegelt werden. Vorteilhafterweise können die erste Rastleiste 32 und die zweite Rastleiste 32 parallel angeordnet werden. Im Stand der Technik sind entsprechende Rastleisten typischerweise kreuzend ausgebildet. Bei einer erfindungsgemäßen Anordnung der Rastflächen 31, 32 kann eine platzsparende Ausbildung erfolgen, die flach baut und daher eine Verletzungsgefahr der Fahrzeuginsassen minimiert.
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Es sei angemerkt, dass der Begriff „umfassen“ weitere Elemente oder Verfahrensschritte nicht ausschließt, ebenso wie der Begriff „ein“ und „eine“ mehrere Elemente und Schritte nicht ausschließt.
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Die verwendeten Bezugszeichen dienen lediglich zur Erhöhung der Verständlichkeit und sollen keinesfalls als einschränkend betrachtet werden, wobei der Schutzbereich der Erfindung durch die Ansprüche wiedergegeben wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schwenkachse
- 2
- Aufnahmeplatte
- 3
- Bedienhebel
- 4
- Klemmbügel/U-Klammer
- 5
- Abstand zum Fahrzeuginnenraum
- 6
- Schubstange
- 7
- Elektromotor
- 8
- Aufnahmeplatte
- 9
- Schwenkachse
- 10
- Klemmbügel/U-Klammer
- 11
- Abstand zum Fahrzeuginnenraum
- 12
- Langloch
- 13
- Bedienhebel
- 14
- Klemmbügel/U-Klammer
- 15
- Klemmbolzen
- 16
- Führungsrohr
- 17
- Langloch
- 18
- Schwenkachse
- 19
- Schwenkachse
- 20
- Schwert
- 21
- vertikale Verfahrrichtung
- 22
- axiale Verfahrrichtung
- 23
- Schwenkrichtung
- 24
- axiale Verfahrrichtung
- 25
- Schwenkrichtung
- 26
- Schwenkachse
- 27
- Längsachse
- 28
- Längsachse
- 29
- Längsachse
- 30
- Führungsrohr
- 31
- Rastleiste
- 32
- Rastleiste
- 33
- Ausleger
- 34
- Längsachse des Klemmbolzens