DE102012025389A1 - Verstellbare Vorrichtung, insbesondere Kopfstütze, für Kraftfahrzeugsitze - Google Patents
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Abstract
Bei einer verstellbaren Vorrichtung, insbesondere einer Kopfstütze und/oder Nackenstütze für Kraftfahrzeugsitze ist deren Form nach dem Flossenstrahlprinzip über ein an der Vorrichtung vorgesehenes Verstellelement verformbar. Die Vorrichtung weist wenigstens zwei steife Elemente und mit diesen an wenigstens zwei gegenüberliegenden Seiten jedes steifen Elementes verbundene flexible Abschnitte auf. Die flexiblen Abschnitte sind so angeordnet, dass sie im Ansprechen auf eine durch das Verstellelement ausgeübte Kraft verformt werden. Das Verstellelement ist über ein Zugelement mit den steifen Elementen und/oder den flexiblen Abschnitten gekoppelt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine verstellbare Vorrichtung, insbesondere Kopfstütze und/oder Nackenstütze, für Kraftfahrzeugsitze nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Es ist bekannt, Teile von Kraftfahrzeugsitzen nach dem Flossenstrahlprinzip zu verformen. Aus
DE 10 2007 054 257 A1 ist beispielsweise ein gebogener Abschnitt bekannt, welcher nach dem Flossenstrahlprinzip (fin ray Prinzip) in seiner Biegung verstellt wird. Das Flossenstrahlprinzip nutzt den Effekt aus, dass flexible Flossenstrahlen mit steifen Elementen gekoppelt sind. Durch Verformen eines Flossenstrahls durch ein Hubelement oder Verstellelement überträgt sich die Verformung über die steifen Elemente auf den anderen Flossenstrahl und verformen diesen ebenfalls. Dieses Prinzip hat den Vorteil, dass bereits geringe Hübe des Verstellelements zu einer großen Verformung des Flossenstrahls führen können. In der genannten Druckschrift wird hierzu das Verstellelement so ausgebildet, dass es auf zwei Schubelemente wirkt, die über die steifen Elemente mit einem Flossenstrahl verbunden sind. Durch Verschieben der Schubelemente voneinander wird der Flossenstrahl verformt. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verstellbare Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, mit der sich größere Verstellwege der flexiblen Elemente auf besonders effektive Weise und insbesondere auch verschiedene Verstellrichtungen realisieren lassen.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch eine verstellbare Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
- Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Verstellelement, insbesondere eine fluidbefüllte Blase, über ein Zugelement, insbesondere einen Zuggurt, mit den steifen Elementen und/oder den flexiblen Abschnitten gekoppelt ist. Der Hub des Verstellelements wird bei Betätigung desselben auf das Zugeelement übertragen, welches wiederum seinerseits seine Zugspannung an die übrige Flossenstrahlstruktur, entweder direkt an eines der steifen Elemente und/oder einen der flexiblen Abschnitte, überträgt. Steif im Gegensatz zu flexibel bedeutet hier, dass die flexiblen Abschnitte gegenüber den steifen leichter biegsam sein müssen. Da flexible Abschnitte und die steifen Elemente miteinander verbunden sind, wird die vom Zugelement übertragene Zugkraft zu einer Verformung bzw. einem Verbiegen des flexiblen Abschnitts führen.
- Die Übertragung der Betätigung des Verstellelements auf ein Zugelement, hierzu ist das Verstellelement bevorzugt zwischen Zugelement und wenigstens einem flexiblen Abschnitt angeordnet, bietet eine ganze Reihe von Vorteilen. Zum einen ist eine effektive Kraftübertragung vom Verstellelement auf die zu verformende Struktur möglich, insbesondere wenn es sich bei dem Zugeelement um einen im Wesentlichen nicht längenveränderlichen Zuggurt handelt. Weiter können bei flacher Ausbildung des Zugelements mehrere Zugelemente übereinander gelegt und über ein einziges Verstellelement betätigt werden. So können auch komplexere Strukturen verstellt werden, beispielsweise ist eine gleichzeitige Verstellung von Nacken- und Kopfstütze möglich. Dazu kann insbesondere vorgesehen sein, dass ein mit einem ersten flexiblen Abschnitt zusammenwirkendes erstes Zugelement und ein mit einem zweiten flexiblen Abschnitt zusammenwirkendes zweites Zugelement vorgesehen sind, wobei das Verstellelement so angeordnet ist, dass es mit beiden Zugelementen zusammenwirkt. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Zugelemente ihre Zugrichtungen kreuzen. Dadurch können Verstellungen nach dem Flossenstrahlprinzip auch in verschiedenen Verlagerungsrichtungen erfolgen.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in den
1 bis4 näher erläutert. Obwohl dort eine Ausführungsform mit zwei Zugelementen gezeigt ist, gelten die geschilderten Prinzipien auch für Ausführungsformen mit lediglich einem Zugelement. -
1 – zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im nicht betätigten Zustand in perspektivischer Ansicht, -
2 – zeigt die in1 dargestellte Ausführungsform mit teilweise weggelassener Vorderseite, -
3 – zeigt die in den1 dargestellte Ausführungsform im betätigten Zustand in perspektivischer Ansicht, -
4 – zeigt die in3 dargestellte Ausführungsform mit teilweise weggelassener Vorderseite. - Die in den
1 bis4 beispielhaft gezeigte verstellbare Vorrichtung ist hier beispielhaft als kombinierte Kopf- und Nackenstütze für einen (nicht näher gezeigten) Kraftfahrzeugsitz dargestellt. So weist die gezeigte Vorrichtung einen ersten Teil1 , der die Kopfstütze bildet, und einen zweiten Teil5 auf, der die Nackenstütze bildet. Es wird darauf hingewiesen, dass eine erfindungsgemäße Vorrichtung nur einen dieser Teile1 ,5 aufweisen kann. Jeder Teil1 ,5 weist steife Elemente2 bzw.4 auf, deren gegenüberliegende Enden jeweils mit einem flexiblen Abschnitt1a ,1b bzw.5a ,5b verbunden sind. Steife und flexible Abschnitte sind gekoppelt, d. h. sie können sich nur miteinander bewegen. Eine Bewegung oder Verformung eines flexiblen Abschnitts1a ,1b ,5a ,5b bewirkt daher eine Bewegung der steifen Abschnitte2 ,4 und somit eine Bewegung/Verstellung des jeweils weiteren flexiblen Abschnitts. Die flexiblen Abschnitte sind hier die Flossenstrahlen, so dass sie mit den steifen Elementen zusammen eine Flossentrahlstruktur bilden. Im gezeigten Beispiel bilden die beiden Teile1 und5 jeweils eine solche Struktur aus. - Die flexiblen Abschnitte
1a ,1b können auch einstückig ausgebildet oder miteinander verbunden sein, wie beispielsweise die flexiblen Abschnitte1a ,1b des Teils1 . - Wie man insbesondere in der
2 erkennt, ist erfindungsgemäß eine Verstelleinrichtung7 vorgesehen, welche insbesondere als fluidbefüllbare Blase, insbesondere Luftblase, ausgebildet ist. Die Verstelleinrichtung7 führt beim Befüllen bzw. Entleeren einen Hub in Richtung X (hier die Fahrtrichtung) aus. Die steifen Elemente2 ,4 sind hier voneinander in den Richtungen Y oder Z beabstandet angeordnet. Zwischen den steifen Elementen4 und den zugehörigen flexiblen Abschnitten5a ,5b , also allgemein im Inneren der Flossenstrahlstruktur1 oder (hier)5 , ist die Verstelleinrichtung7 angeordnet. Sie ist dabei mit wenigstens einem Zugelement3 ,6 gekoppelt. Das Zugelement3 ,6 ist insbesondere ein Zuggurt, es genügt, wenn das Zugelement3 ,6 lediglich Zugkräfte und keine Druckkräfte aufnehmen kann. Die flexiblen Elemente1a ,1b ,5a ,5b sind elastisch verformbar, so dass sie Rückstellkräfte bei Verformung aufbauen können, die die Vorrichtung bei Verringerung des Hubes des Verstellelements oder bei unbetätigtem Verstellelement7 in eine entspannte Lage zurückversetzten; diese Situation ist in den1 und2 dargestellt. - Das hier gezeigte erste Zugelement
3 überspannt die beiden steifen Elemente4 , zwischen denen das Verstellelement7 angeordnet ist. Dieses Überspannen kann so realisiert sein, dass zwischen dem oberen flexiblen Abschnitt5a und den genannten steifen Elementen4 Durchgangsöffnungen vorgesehen sind, durch welche das Zugelement3 geführt ist. Weiter ist das Zugelement3 beidseits der beiden genannten steifen Elemente4 , zwischen denen das Verstellelement7 angeordnet ist, in Richtung des unteren zweiten flexiblen Abschnitts des Teils5 geführt und dort, bevorzugt im Verbindungsbereich zwischen den in Y Richtung äußeren steifen Elementen4 und dem flexiblen Abschnitt5b mit dem Teil5 verbunden. Schließlich ist das Verstellelement7 zwischen dem Zugelement3 und dem oberen flexiblen Abschnitt5a angeordnet. - Dies hat nun folgenden Effekt: Wird das Verstellelement
7 betätigt und führt in Richtung X einen Hub aus, so wird das Zugelement unterhalb des Verstellelements in Richtung X gedrückt und unter Zugspannung gesetzt, so dass die mit dem Teil5 verbundenen Enden im oben genannten Verbindungsbereich eine Zugkraft auf das flexible Element5b ausüben und die Endbereiche in Richtung des Verstellelements7 gezogen werden. Durch die Kopplung der flexiblen Abschnitte5a ,5b über die steifen Elemente4 wölbt sich so auch der obere flexible Abschnitt5a und man erhält die Situation, die in3 und4 dargestellt ist. Durch die Elastizität der flexiblen Abschnitte5a ,5b ist dieser Vorgang reversibel. - Im gezeigten Beispiel ist ein weiteres Zugelement
6 , gezeigt, welches quer zum Zugelement7 verläuft, dieses ist an einem Ende mit dem Teil5 im Bereich des oberen flexiblen Abschnitts5a angebracht und am anderen Ende mit einem in Richtung Y verlaufenden steifen Element2 des Teils1 im Verbindungsbereich zwischen dessen unterem flexiblen Abschnitt1b und dem genannten steifen Element2 angebracht. Das zweite Zugelement6 ist ferner über ein in Querrichtung Y verlaufendes, zur Verstelleinrichtung7 benachbartes steifes Element2 des ersten Teils geführt, bevorzugt wiederum durch eine Durchgangsöffnung zwischen dem steifen Element2 und dem oberen flexiblen Abschnitt1a des Teils1 . Die beiden Zugelemente3 und6 überlagern bzw. kreuzen sich und zwischen ihnen und dem oberen flexiblen Abschnitt5a des Teils5 ist die Verstelleinrichtung7 angeordnet. Diese kann somit durch einen Hub Kräfte auf beide Zugelemente ausüben. - Wird bei der gezeigten Konfiguration die Verstelleinrichtung
7 betätigt und führt einen Hub aus, so wird neben dem bereits beschriebenen ersten Zugelement3 auch das Zugelement6 nach unten gedrückt und die Zugkraft zieht den Teil1 in Richtung der Verstelleinrichtung7 durch Verformen des unteren flexiblen Abschnitts1b , wodurch über das Flossenstrahlprinzip auch der obere flexible Abschnitt1a dieser Bewegung folgt und der Teil7 , wie in den3 und4 gezeigt, gewölbt wird. - Mit der Kopplung über wenigstens ein Zugelement kann auf effektive Weise das Flossenstrahlprinzip für die Verstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingesetzt werden. Zugelemente haben den Vorteil, dass sie sehr flach ausgebildet sein können und dadurch kaum Bauraum beanspruchen, so dass eine Mehrzahl Zugelemente eingesetzt und über lediglich eine Verstelleinrichtung betätigt werden können. So lassen sich wie gezeigt auch komplexere Verstellungen in mehreren Richtungen über eine einzige Verstelleinrichtung realisieren.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007054257 A1 [0002]
Claims (6)
- Verstellbare Vorrichtung, insbesondere Kopfstütze und/oder Nackenstütze, für Kraftfahrzeugsitze, deren Form nach dem Flossenstrahlprinzip über ein an der Vorrichtung vorgesehenes Verstellelement (
6 ) verformbar ist, wobei die Vorrichtung wenigstens zwei steife Elemente (2 ;4 ) und mit diesen an wenigstens zwei gegenüberliegenden Seiten jedes steifen Elementes (2 ;4 ) verbundene flexible Abschnitte (1 ;5 ) aufweist, welche so angeordnet sind, dass sie im Ansprechen auf eine durch das Verstellelement (7 ) ausgeübte Kraft verformt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (7 ) über ein Zugelement (3 ;6 ) mit den steifen Elementen (2 ;4 ) und/oder den flexiblen Abschnitten (1 ;5 ) gekoppelt ist. - Verstellbare Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Zugelement (
3 ;6 ) um einen Zuggurt handelt. - Verstellbare Vorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (
7 ) eine fluidbefüllbare Blase umfasst. - Verstellbare Vorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (
7 ) zwischen Zugelement (3 ;6 ) und wenigstens einem flexiblen Abschnitt angeordnet ist. - Verstellbare Vorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit einem ersten flexiblen Abschnitt (
5 ) zusammenwirkendes erstes Zugelement (3 ) und ein mit einem zweiten flexiblen Abschnitt (1 ) zusammenwirkendes zweites Zugelement (6 ) vorgesehen sind, wobei das Verstellelement (7 ) so angeordnet ist, dass es mit beiden Zugelementen (3 ,6 ) zusammenwirkt. - Verstellbare Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugelemente (
7 ) so angeordnet sind, dass sich ihre Zugrichtungen kreuzen.
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