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Die Erfindung betrifft einen Behälter der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.
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Bei der gattungsgemäßen Konstruktion ist der Stanzkopf dazu ausgebildet, durch Stanzen aus dem Ohr eine Probe zu gewinnen und in seinem Probenraum zu verwahren. Bei der Stanzbewegung wird der Stanzkopf als Verschlussstopfen in die Öffnung des Behälters eingesteckt, damit die Probe nun im Behälter sicher verschlossen ist und während des Transportes zum Labor geschützt bleibt.
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Üblicherweise erfolgt die Probengewinnung beim Anbringen einer Ohrmarke, die zur Kennzeichnung von Tieren, insbesondere Rindern dient, und bei deren Verlegung ein Stanzkopf durch ein Ohr gestanzt wird, um zwei Platten der Ohrmarke miteinander zu verbinden.
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Im Innenraum des Behälters sind Substanzen angeordnet, die mit Fluiden über die Gas- oder Flüssigphase auf die Probe einwirken sollen, um diese z. B. zu trocknen, zu sterilisieren oder auf sonstige Weise zu stabilisieren. Dazu müssen die Bereiche des Innenraums des Behälters, in dem diese Substanzen angeordnet sind, mit der im Probenraum des Stanzkopfes angeordneten Probe in fluiddurchgängige Verbindung kommen.
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Die Probe wird beim Stanzvorgang unter Verdichtung in den Probenraum gestopft und ist daher nur durch deren Mündung vom Innenraum her erreichbar. Die der Rückseite des Probenraums zuliegenden rückwärtigen Bereiche der Probe sind nur schlecht erreichbar. Einer Lösung dieses Problems stehen insbesondere die schwierigen konstruktiven Verhältnisse bei dem sehr kleinen Behälter im Wege, der als Massenartikel spritzgusstechnisch nur mit beschränkter Präzision herstellbar ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, bei einem gattungsgemäßen Behälter die Erreichbarkeit der Probe durch Gase oder Flüssigkeiten zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteiles des Anspruches 1 gelöst.
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Überlegungen, bei statischer Lage von Stanzkopf und Rohrmesser im Behälter, die Erreichbarkeit der Rückseite des Probenraums zu verbessern, beispielsweise durch Anordnung von Verbindungskanälen oder dergleichen, scheitern an den engen räumlichen Verhältnissen. Die Erfindung verfolgt einen anderen Ansatz, in dem sie der Stanzkopf und das Rohrmesser relativ bewegbar gestaltet. Es kann daher z. B. das Rohr soweit vom Stanzkopf abgezogen werden, dass sich zwischen diesen beiden Teilen eine Öffnung bildet, die die Rückseite des Probenraums völlig frei zugänglich macht. Alternativ kann z. B. durch die Relativbewegung auch auf die Probe eingewirkt werden, um diese in eine besser zugängliche Position zu bringen. Die Erfindung eröffnet völlig neue konstruktive Möglichkeiten.
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Vorteilhaft ist gemäß Anspruch 2 der Stanzkopf am Behälter in dichtendem Zustand verschiebbar. Damit ergibt sich die Möglichkeit, den Stanzkopf zu bewegen, ohne seine Dichtungsfunktion zu stören. Auch hierdurch ergeben sich wieder neue konstruktive Möglichkeiten.
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Dabei ist vorzugsweise gemäß Anspruch 3 die Konstruktion derart ausgebildet, dass beim Eistecken des Stanzkopfes das Rohrmesser gegen einen Messeranschlag gelangt und gegen weiteren Vorschub gestoppt wird, während der Stanzkopf sich weiter bewegt. Auf diese Weise wird die Relativbewegung zwischen Stanzkopf und Rohrmesser erzeugt. Der Stanzkopf ist dabei mit einem Stempel ausgebildet, der bei dieser Weiterbewegung in den Probenraum vordringt. Damit kann die Probe in Richtung Innenraum des Behälters ausgeworfen werden, wo sie allseitig zugänglich ist.
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Alternativ ist gemäß Anspruch 4 eine Halteeinrichtung vorgesehen, die beim Einstecken des Stanzkopfes betätigt wird und das Rohrmesser gegenüber dem Behälter festhält. Dabei sorgt eine Drückeinrichtung, die ebenfalls beim Einstecken betätigt wird, dafür, dass der Stanzkopf entgegen der Einsteckrichtung gegenüber dem Behälter zurückgedrückt wird. Es ergibt sich hierdurch wiederum die Relativbewegung zwischen dem Stanzkopf und dem Rohrmesser.
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Vorteilhaft ist dabei gemäß Anspruch 5 die Halteinrichtung als Stößel ausgebildet, der bei der Einsteckbewegung an seinen Enden in haltenden Eingriff mit der Mündung des Probenraums, also mit dem Rohrmesser, einerseits und mit dem Behälter andererseits gelangt. Der Eingriff kann jeweils z. B. durch klemmen, einrasten oder dergleichen erfolgen.
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Vorteilhaft gemäß Anspruch 6 erfolgt das Zurückdrücken mit einer Druckfeder, die sich zwischen Stanzkopf und Behälter abstützt, also bei Einsteckbewegung komprimiert wird und anschließend zurückdrückt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:
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1 Einen Schnitt durch die den Stanzkopf tragenden Teil einer Ohrmarke vor dem Stanzen,
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2 Einen Schnitt durch eine komplett am Ohr angebrachte Ohrmarke mit einem erfindungsgemäßen Behälter,
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3–5 Schnittdarstellungen des Behälters der 2 in unterschiedlichen Betriebsstellungen und
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6 und 7 entsprechend den Darstellungen der 3–5 einen Behälter anderer Ausführungsform in zwei Betriebsstellungen.
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1 zeigt im Schnitt eines von zwei Teilen einer Ohrmarke, auf denen diese zusammensetzbar ist, nämlich eine Dornplatte 1, an der ein Dorn 2 befestigt ist, welcher an seiner Spitze über eine z. B. geklebte Trennfläche 3 mit einem Stanzkopf 4 lösbar verbunden ist. In Richtung der Achse des Dorns 2 erstreckt sich ein Rohrmesser 5 mit einer Ringschneide 6, das, wie 1 zeigt, im Stanzkopf 4 verschiebbar eingebettet ist und in seinem Inneren einen Probenraum 7 ausbildet, der radial vom Rohrmesser 5 umgeben ist und in Richtung zur Dornplatte 1 hin vom Stanzkopf 4 verschlossen ist. Durch die Ringschneide 6 hindurch als Mündung 8 ist der Probenraum 7 von außen zugänglich.
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2 zeigt die Anordnung gemäß 1, nach erfolgtem Stanzvorgang an einem Ohr 11 angebracht, wozu der Ohrmarkenteil der 1 mit einem zweiten Ohrmarkenteil, der im Wesentlichen aus einer Lochplatte 9 besteht, verbunden ist.
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Wie 2 zeigt, ist der Dorn 2 mit seinem den Stanzkopf 4 tragenden Dornkopf 10 durch das Ohr 11 und durch die Lochplatte 9 gestanzt, welche nun, wie die 2 zeigt, in einer Ringnut 12 im Dornkopf 10 fest eingerastet ist. Damit sind die Platten 1 und 9 fest miteinander und dem Ohr 11 verbunden.
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An der Stanzstelle ist auf der der Dornplatte 1 abgewandten Seite der Lochplatte 9 eine Halterung 13 befestigt, von der ein Behälter 14 gehalten wird. Wie 2 zeigt, ist beim Stanzvorgang der Stanzkopf 4 in den Behälter 14 eingesteckt worden und verschließt diesen nun nach Art eines Stopfens. In dieser verschlossenen Stellung können der Behälter 14 von der Halterung 13 und der Stanzkopf 4 vom Dornkopf 10 gelöst werden.
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Während des Stanzvorgangs ist im Probenraum 7 eine Probe 15 angefallen, die durch Ausstanzen aus dem Ohr 11 mittels der Ringschneide 6 gebildet wurde. Diese kann nun im geschlossenen Behälter 14, 4 gesichert und in ein Labor gebracht werden.
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Der Behälter 14 ist in den 3–5 vergrössert in drei unterschiedlichen Betriebsstellungen dargestellt.
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Durch Vergleich der 3 und 4 ist ersichtlich, dass in der eingesteckten Stellung, in der der Stanzkopf 4 den Behälter 14 verschließt, eine Bewegung des Stanzkopfes 4 in der Richtung, in der er in den Behälter eingesteckt wird, also in der Einsteckrichtung möglich ist.
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Im Innenraum 16 des Behälters 14 ist ein Stößel 17 angeordnet, der mit einem ersten Ende 18 in die Mündung 8 des Rohrmessers 5 ragt und mit einem zweiten Ende 19, wie ein Vergleich der 3 und 4 zeigt, in eine zum Stößel 17 fluchtende Sackbohrung 20 des Behälters 14 eindringen kann. Die Enden 18 und 19 des Stößels 17 sind derart ausgebildet, dass sie im Rohrmesser 5, beziehungsweise in der Sackbohrung 20, klemmend eingreifen.
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In der in 4 dargestellten Stellung sind beide Enden 18 und 20 im Eingriff. Daher ist das Rohrmesser 5 in dieser Stellung durch Klemmkräfte am Stößel 17 mit dem Behälter 14 verbunden.
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Im Innenraum 16 des Behälters 14 ist ein Stufenrohr 21 gelagert, das den Stößel 17 umgibt. Das Stufenrohr 21 hat an unterschiedlichen Umfangsstellen unterschiedliche Länge. Wie die Figuren zeigen, ist es an einer Stelle sehr kurz und an der langen Stelle 22 so lang, dass er gegen den Stanzkopf 4 anstoßen kann, wie dies die 4 und 5 zeigen.
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Am gegenüberliegenden Ende stützt sich das Stufenrohr 21 auf einen ebenfalls den Stößel 17 umgebenden, längsfedernd ausgebildeten Federrohr 23 ab, das sich mit seinem anderen Ende im Bereich des zweiten Endes 19 des Stößels 17 am Gehäuse 14 abstützt.
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Soll eine Ohrmarke an einem Ohr 11 befestigt werden, so wird die Anordnung der 1 sowie die Lochplatte 9 bereitgehalten. An der Lochplatte 9 ist dabei bereits der Behälter 14 angesetzt, der am Halter 13 z. B. durch ausreichende Klemmkräfte oder eine nicht dargestellte Verrastung in der Lage gemäß 2 gesichert ist.
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Sodann wird die Anordnung der 1 mit dem Dornkopf 10 und dem Stanzkopf 4 durch das Ohr 11 und die Lochplatte 9 gestanzt. Dabei sammelt sich im Inneren des Rohrmessers 5 die Probe 15 und der Stanzkopf 4 verschließt nun als Verschlussstopfen den Behälter 14.
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3 zeigt die Betriebsstellung des Behälters 14, bei dem der Dornkopf 10 noch nicht in Endlage steht. Der Stanzkopf 4 beginnt gerade in Einsteckrichtung in den Behälter 14 einzutauchen. Seine zylindrische Außenform erleichtert das Vorschieben unter Aufrechthalten der Dichtigkeit.
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4 zeigt die Stellung gemäß 2, also bei erreichter Endstellung des Stanzkopfes 4 im Behälter 14. Das Rohrmesser 5 ist auf das erste Ende 18 des Stößels 17 geschoben und dieser ist mit seinem zweiten Ende 19 bis zum Anschlag in die Sackbohrung 20 geschoben. Dabei sind beide Enden klemmend verpresst.
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Währenddessen ist der Stanzkopf 4 in Anlage gegen die lange Stelle 22 des Stufenrohrs 21 gekommen und hat dieses, wie der Vergleich der 3 und 4 zeigt, über eine Strecke vor sich hergeschoben. Dabei hat das Stufenrohr 21 das als Druckfeder arbeitende Federrohr 23 in der Länge zusammengeschoben, wie dies der Vergleich der 3 und 4 zeigt.
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Wenn nun die in Einsteckrichtung auf den Stanzkopf 4 wirkenden Kräfte nachlassen, weil z. B. der Behälter 14 mit dem Stanzkopf 4 von der Ohrmarke entfernt wurde, dann kann das Federrohr 23 wieder seine ursprüngliche Länge einnehmen, wie die 5 zeigt. Dabei wird der Stanzkopf 4 in die Stellung, gemäß 5, zurückgedrückt. Das Rohrmesser 5 ist dabei aber stehengeblieben, da es am Stößel 17 verklemmt ist und dieser am Behälter 14 verklemmt ist und somit das Rohrmesser 5 fest gegenüber dem Behälter 14 hält. Wie 5 zeigt, ist dadurch das Rohrmesser 5 aus dem Stanzkopf 4 herausgezogen, in dem es zu diesem Zwecke gleitbar gelagert ist.
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Wie die 3–5 zeigen, klemmt das erste Ende 18 des Stößels 17 zwar mit kraftübertragender Festigkeit im Rohrmesser 5, ist aber in einem Umfangsbereich mit einer Aussparung 24 versehen, durch die der Innenraum des Rohrmessers 5, also der Probenraum 7, in fluiddurchgängiger Verbindung mit dem Innenraum 16 des Behälters 14 steht.
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In einer radialen Erweiterung 16a ist Platz, um dort Materialien unterzubringen, die über die Fluidverbindung durch die Aussparung 24 mit der Probe 15 in Verbindung treten. Fluide sind Gase oder Flüssigkeiten. Üblicherweise hier eingesetzte Materialien sind z. B. Trocknungsmittel, wie Molekularsieb, die Wasserdampftransport erfordern, also in der Gasphase arbeiten, und Stabilisierungsmittel, wie Zuckerlösungen, die in flüssiger Phase arbeiten.
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Damit ist aber nur ein einseitiger Fluidzugang zur Probe 15 geschaffen, nämlich durch die Aussparung 24 und die Mündung 8 des Rohrmessers 5. Der rückwärtige, dem Stanzkopf 4 anliegende, Bereich der Probe 15 wird vom Fluid nur schlecht erreicht.
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Wie 5 zeigt, ist in dieser Stellung, bei der der Stanzkopf 4 und das Rohrmesser 5 auseinandergezogen sind, auch der rückwärtige Bereich 25 der Probe 15 gut zugänglich und steht in fluiddurchlässiger Verbindung mit der Erweiterung 16a des Innenraums 16 des Behälters 14. In dieser Stellung kann die Probe 15 von allen Seiten gut erreicht werden.
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Es ist hervorzuheben, dass auch in der Stellung der 5 die Probe immer noch ausreichenden Halt im Rohrmesser 5 hat, da sie vom Stößel 17 immer noch am Herausfallen in Richtung des Innenraums 16 gehindert wird. Es wird also unerwünschter direkter Kontakt zwischen der Probe 15 und den im erweiterten Innenraum 16a befindlichen chemisch aktiven Materialien verhindert.
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Die 6 und 7 zeigen einen Behälter 14', wiederum in zwei Betriebsstellungen. Der Behälter 14' bildet eine andere Ausführungsform des vorstehend beschriebenen Behälters 14. Es werden, soweit möglich, dieselben Bezugszeichen verwendet, jeweils mit einem Beistrich versehen.
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Der Behälter 14' hat wiederum den Innenraum 16' mit dem erweiterten Bereich 16a'. Der Stanzkopf 4' verschließt nach Art eines Stopfens den Behälter 14' und trägt das Rohrmesser 5' mit der Probe 15'. In Stellung gemäß 6 liegt im Rohrmesser das erste Ende 18' des Stößels 17', der bei dieser Ausführungsform jedoch frei beweglich ist. Es findet kein Klemmen statt.
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Der Stößel 17' läuft in einem starren Stufenrohr 21', das mit seiner längeren Stelle 22' zum Abstützen dient, jedoch bei dieser Ausführungsform nicht zum Abstützen des Stanzkopfes 4', sondern zum Abstützen des Rohrmessers 5', wie dies 6 zeigt, dient.
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Durch die Ausbildung des Stufenrohrs 21' und des wiederum mit einer Aussparung 24' versehenen Stößels 17' ist auch bei dieser Ausführungsform die Probe 15' nur von einem Ende her mit Fluiden erreichbar, nämlich durch die Mündung 8' des Rohrmessers 5'.
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Der rückwärtige Bereich der Probe 15' ist in der Stellung gemäß 6 nicht zugänglich. Um das zu erreichen, dient die Stellung der 7. Hier ist der Stanzkopf 4' weiter in Einsteckrichtung vorgeschoben. Dabei ist das Rohrmesser 5' aber stehengeblieben, da es sich über das starre Stufenmesser 21' gegenüber dem Behälter 14' abstützt. Es hat sich also der Stanzkopf 4' relativ zum Rohrmesser 5' verschoben, wie dies der Vergleich der 6 und 7 zeigt.
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Um dies zu ermöglichen, sitzt das Rohrmesser 5 in einer tiefen Ringnut 26. Es ist, wie 6 zeigt, am weiteren Eindringen in die Ringnut 26 durch Anschläge 27 gehindert. Bei weiterem Vorschieben des Stanzkopfes 4' mit etwas erhöhter Kraft, kann das Rohrmesser 5' die Anschläge 27 überwinden und vollständig in die Ringnut 26 eintauchen, wie dies die 7 zeigt.
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Ein Stempel 28 des Stanzkopfes 4', der innerhalb der Ringnut 26 in das Rohrmesser 5' eintaucht, kann nun die Probe 15' aus dem Probenraum 7' in den Innenraum 16' des Behälters 14' auswerfen, wie dies 7 zeigt. Die Probe 15' ist nun allseitig gut von Fluiden erreichbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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