DE102012022249A1

DE102012022249A1 - Fahrzeuginnenausstattungsteil

Info

Publication number: DE102012022249A1
Application number: DE201210022249
Authority: DE
Inventors: Alexander Schidan; Hans-Jörg Diek; Martin Wolff
Original assignee: Johnson Controls Interiors GmbH and Co KG
Current assignee: Shanghai Yanfeng Jinqiao Automotive Trim Systems Co Ltd
Priority date: 2012-08-13
Filing date: 2012-11-08
Publication date: 2014-02-13
Anticipated expiration: 2032-11-09
Also published as: DE102012022249B4

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeuginnenausstattungsteil mit einem Träger, insbesondere einem Naturfaserträger, und einem mit diesem verbundenen Anschlusselement, beispielsweise einer Versteifung. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Verbinden eines Trägers und eines Anschlusselementes.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeuginnenausstattungsteil mit einem Träger, insbesondere einem Naturfaserträger, und einem mit diesem verbundenen Anschlusselement, beispielsweise einer Versteifung. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Verbinden eines Trägers und eines Anschlusselementes.
Derartige Fahrzeuginnenausstattungsteile sind aus dem Stand der Technik bekannt, wobei der Verbund zwischen dem Träger und dem Anschlusselement, insbesondere materialabhängig, oftmals schwierig ist.
Es war deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeuginnenausstattungsteil zu Verfügung zu stellen, bei dem der Träger und das Anschlusselement sicher miteinander verbunden sind.
Gelöst wird die Aufgabe mit einem Fahrzeuginnenausstattungsteil mit einem Träger, insbesondere einem Naturfaserträger, und einem mit diesem verbundenen Anschlusselement, beispielsweise einer Versteifung, wobei der Verbund zwischen dem Träger und dem Anschlusselement durch ein gespritztes, gegossenes und/oder geschäumtes Verbindungselement erfolgt, das stoff- und/oder formschlüssig mit dem Anschlusselement und stoff- und/oder formschlüssig mit dem Träger zusammenwirkt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeuginnenausstattungsteil mit einem Träger und einem Anschlusselement, die miteinander verbunden sind. Vorzugsweise sind diese aus unterschiedlichen Materialien gefertigt. Beispielsweise ist der Träger ein Naturfaserträger, der zumindest teilweise aus einer Naturfaser besteht, wobei die Naturfasern vorzugsweise mittels eines Kunststoffmaterials miteinander verbunden sind. Bei dem Anschlusselement handelt es sich vorzugsweise um ein Kunststoffbauteil, ein Naturfaserbauteil oder um ein Blechbauteil. Das Anschlusselement kann aber auch aus einem Verbund von mehreren Materialien, beispielsweise Kunststoff, Naturfaser und/oder Blech, bestehen. Beispielsweise ist das Anschlusselement eine Versteifung, eine Dichtung und/oder ein Verbindungsteil, um an dem Träger weitere Komponenten des Fahrzeuginnenausstattungsteils zu befestigen.
Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass der Verbund zwischen dem Träger und dem Anschlusselement durch ein gespritztes, gegossenes und/oder geschäumtes Verbindungselement erfolgt, das stoff- und/oder formschlüssig mit dem Anschlusselement und stoff- und/oder formschlüssig mit dem Träger zusammenwirkt. Vorzugsweise ist dieses Verbindungselement ein Kunststoffbauteil. Vorzugsweise strömt dafür das flüssige Material, insbesondere Kunststoffmaterial, beim Spritzen, Gießen und/oder Schäumen durch das Anschlusselement und lagert sich auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Anschlusselements ab. Auf einer Seite des Anschlusselementes befindet sich der Träger, mit dem das Material nach dessen Erstarren dann eine form- und/oder stoffschlüssige Verbindung eingeht. Auf der anderen Seite bildet das erstarrte Material vorzugsweise eine Art Pfropfen, wodurch die form- und/oder stoffschlüssige Verbindung mit dem Anschlusselement entsteht.
Vorzugsweise weist das Anschlusselement eine Ausnehmung auf, durch die das flüssige Material, insbesondere Kunststoffmaterial, beim Spritzen, Gießen und/oder Schäumen strömt und beidseitig der Ausnehmung dann erstarrt.
Vorzugsweise liegt das Anschlusselement vor dem Spritzen, Gießen und/oder Schäumen zumindest teilweise dichtend an dem Träger an, so dass nur ein gewünschtes Volumen mit der Kunststoffmasse aufgefüllt wird.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Verbinden eines Trägers und eines Anschlusselementes, bei dem eine flüssige Masse, insbesondere eine Kunststoffmasse durch eine Öffnung in dem Anschlusselement strömt und sich auf einer Seite des Anschlusselementes form- und/oder form- und/oder stoffschlüssig mit dem Träger verbindet und die Kunststoffmasse nach ihrem Erstarren auf der anderen Seite des Anschlusselementes mit diesem einen Stoff- und/oder Formschluss ausbildet.
Die zu dem erfindungsgemäßen Fahrzeuginnenausstattungsteil gemachten Ausführungen gelten für die erfindungsgemäßen Verfahren gleichermaßen und umgekehrt.
Vorzugsweise wird das Verfahren als Spritz-Gieß- und/oder Schäumverfahren durchgeführt.
Ein weiterer erfindungsgemäßer oder bevorzugter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Verbinden eines Trägers und eines Anschlusselementes, bei dem das Anschlusselement und der Träger in eine Presse eingelegt und der Träger geformt wird, wobei in demselben Werkzeug auch das flüssige Material des Verbindungselementes in dieselbe Presse eingeführt wird.
Die oben gemachten Ausführungen gelten für dieses Verfahren gleichermaßen und umgekehrt.
Das flüssige Material härtet dann in der Presse zumindest teilweise aus und bildet dadurch die oben beschriebene Verbindung zwischen dem Anschlusselement und dem Träger aus.
Im Folgenden werden die Erfindungen anhand der 1 bis 6 erläutert. Diese Erläuterungen sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
1 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren.
2–6 zeigen jeweils eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrzeuginnenausstattungsteils.
In 1 ist das erfindungsgemäße Verfahren dargestellt, mit dem ein Träger 1, hier ein Naturfaserträger, mit einem Anschlusselement 2 verbunden wird. Dafür wird der Träger 1 in ein erstes Teil 3 einer Spritzgussform eingelegt und das Anschlusselement an dem zweiten Teil 5 der Spritzgussform befestigt. Dieser zweite Teil der Spritzgussform weist mindestens einen, in dem vorliegenden Fall mehrere Spritzkanäle 4 auf, durch die eine flüssige Kunststoffmasse 6 in die Form gespritzt werden kann. Sodann werden die beiden Teile 3, 5 der Spritzgussform zusammengefahren und ein Kunststoffmaterial 6 durch die Kanäle in die Form gespritzt, das in der Form mehrere Spritzformen 7 ausbildet, wobei mindestens eine Spritzform 7 das Anschlusselement 2 mit dem Träger 1 verbindet. Sobald die Spritzgussmasse zumindest teilweise ausgehärtet ist, werden die beiden Teile 3, 5 wieder auseinandergefahren und das Anschlusselement 2 ist fest mit dem Träger 1 verbunden.
2 zeigt eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrzeuginnenausstattungselementes, das einen Träger 1 und ein daran befestigtes Anschlusselement 2, beispielsweise eine Versteifung, aufweist. Durch einen nicht dargestellten Spritzkanal wird am Anspritzpunkt 8 eine Kunststoffmasse 6 durch eine Öffnung in dem Anschlusselement gespritzt, die sich zum einen in dem Hohlraum zwischen dem Träger 1 und dem Anschlusselement 2 und auf der dem Träger abgewandten Seite des Anschlusselementes ablagert. Die Dicke der zweiten Ablagerung wird durch den Anspritzpunkt 8 innerhalb der Spritzform bestimmt. Sobald das Kunststoffmaterial zumindest teilweise erstarrt ist, bildet es zum einen mit dem Träger eine stoffschlüssige Verbindung 7.2 und zum anderen mit dem Verschlusselement eine formschlüssige Verbindung 7.1, die insbesondere dadurch entsteht, dass der Querschnitt des Spritzkanals größer ist als der Querschnitt der Ausnehmung, durch die das flüssige Kunststoffmaterial hindurch gespritzt wird, so dass sich ein Pfropfen ausbildet, der die Spritzform 7 und das Anschlusselement 2 formschlüssig miteinander verbindet.
3 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrzeuginnenausstattungsteils. In dem vorliegenden Beispiel weist das Anschlusselement 2 zusätzlich eine Abdichtfläche 9 auf, die ebenfalls von beiden Seiten von einer flüssigen Kunststoffmasse umströmt wird, so dass diese nach deren Erstarren zum einen eine stoffschlüssige Verbindung mit dem Träger und zum anderen eine formschlüssige Verbindung mit dem Anschlusselement eingeht.
Die 4 bis 6 zeigen weitere Ausführungsformen, bei denen jeweils ein Anschlusselement, beispielsweise eine Verstärkung, mit einem Träger, beispielsweise einem Naturfaserträger, verbunden wird, wobei bezüglich der Art der Verbindung auf die zu den 1 bis 3 gemachten Ausführungen verwiesen werden kann.
Bezugszeichenliste

1: Träger, Naturfaserträger
2: Anschlusselement
3: erster Teil einer Spritzgussform
4: Spritzkanal
5: zweiter Teil einer Spritzgussform
6: Kunststoffmaterial
7: gespritztes Verbindungselement
7.1: formschlüssige Verbindung mit dem Anschlusselement 2
7.2: stoffschlüssige Verbindung mit dem Naturfaserträger 1
8: Anspritzpunkt
9: Dichtfläche
10: Spritzdüse

Claims

Fahrzeuginnenausstattungsteil mit einem Träger (1), insbesondere einem Naturfaserträger, und einem mit diesem verbundenen Anschlusselement (2), beispielsweise einer Versteifung, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbund zwischen dem Träger und dem Anschlusselement durch ein gespritztes, gegossenes oder geschäumtes Verbindungselement (7) erfolgt, das stoff- und/oder formschlüssig mit dem Anschlusselement und stoff- und/oder formschlüssig mit dem Träger zusammenwirkt.
Fahrzeuginnenausstattungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (7) ein Kunststoffbauteil ist.
Fahrzeuginnenausstattungsteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich flüssiges Kunststoffmaterial beim Strömen durch das Anschlusselement auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Anschlusselements (2) ablagert.
Fahrzeuginnenausstattungsteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das flüssige Kunststoffmaterial nach dem Erstarren mit dem Träger eine stoffschlüssige Verbindung eingeht.
Fahrzeuginnenausstattungsteil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das flüssige Kunststoffmaterial nach dem Erstarren einen Pfropfen bildet, wodurch die formschlüssige Verbindung mit dem Anschlusselement entsteht.
Fahrzeuginnenausstattungsteil nach einem der Ansprüche 3–5, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (2) eine Ausnehmung aufweist, durch die das flüssige Kunststoffmaterial strömt und beidseitig der Ausnehmung erstarrt.
Fahrzeuginnenausstattungsteil nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement vor dem Einführen des flüssigen Kunststoffmaterials zumindest teilweise dichtend an dem Träger anliegt.
Verfahren zum Verbinden eines Trägers (1) und eines Anschlusselementes (2), bei dem eine flüssige Kunststoffmasse durch eine Öffnung in dem Anschlusselement strömt und sich auf einer Seite des Anschlusselementes form- und/oder stoffschlüssig mit dem Träger verbindet und die Kunststoffmasse nach ihrem Erstarren auf der anderen Seite des Anschlusselementes mit diesem einen Stoff- und/oder Formschluss ausbildet.
Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es als Spritz-Gieß- und/oder Schaum-Verfahren durchgeführt wird.
Verfahren insbesondere nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (2) und der Träger (1) in eine Presse eingelegt und der Träger geformt wird, wobei in demselben Werkzeug auch das flüssige Material des Verbindungselementes in dieselbe Presse eingeführt wird.