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Die Erfindung betrifft ein landwirtschaftliches Fahrzeug, insbesondere Feldhäckler, Mähdrescher oder Traktor, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Vorsatzgeräte für derartige Fahrzeuge wie Feldhäcksler sind zum Beispiel auch unter dem Begriff Maisgebisse oder Pick-Up bekannt. Diese sind bereits in verschiedenen Ausführungen handelsüblich. Die Aufgabe dieser Vorsatzgeräte für Erntemaschinen wie Feldhäckslern oder dergleichen besteht beispielsweise darin, die stehenden Pflanzen während der Vorwärtsfahrt abzumähen und die abgemähten Pflanzen mittels Mäh- und Förderelementen bzw. Mitnehmerscheiben weiter zu transportieren, so dass sie in den Einzugsbereich bzw. in den Einzugsspalt des Einzugsgehäuses des Feldhäckslers gelangen.
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So sind neben derartigen Maisgebissen auch weitere Vorsatzgeräte für Mähdrescher, das heißt zum Dreschen von Getreide, Raps oder dergleichen, ebenfalls bereits vielfach im Einsatz.
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Gerade durch die zunehmenden Arbeitsbreiten und auch durch das Aufkommen neuer Anwendungsfelder für derartige Fahrzeuge, zum Beispiel aufgrund der verstärkten Nutzung bzw. Einsatz von sogenannten Energiepflanzen oder dergleichen, werden immer vielfältigere Anforderungen an moderne landwirtschaftliche Fahrzeuge bzw. deren Anhänge-/Vorsatzgeräte gestellt.
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Aus der
DE 10 2006 059 842 A1 der Anmelderin ist beispielsweise ein Antriebssystem für eine derartige Arbeitseinheit bereits bekannt, wobei für die unterschiedlichen Arbeitsorgane des Vorsatzgerätes bzw. der Arbeitseinheit diverse Getriebe und Verzweigungsstellen vorgesehen sind. Ein derartiges Antriebssystem für Vorsatzgeräte mit mehreren, unterschiedlichen Arbeitsorganen ist jedoch vergleichsweise komplex und muss aufgrund der zum Teil erheblichen Leistungs- bzw. Drehmomentübertragung sehr massiv ausgebildet werden. Dies führt zu einem erheblichen Gewicht der Vorsatzgeräte, was aufgrund der maximalen Achslast, die durch entsprechende verkehrsrechtliche Vorschriften begrenzt ist, vielfach zu einer Begrenzung der technischen Möglichkeiten führt.
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Aus
DE 10 2009 035 691 A1 ist eine leistungsverzweigte Getriebeeinheit mit zwei Antriebsausgängen zum Antreiben einer Aufsammeleinrichtung und einer Querfördereinrichtung eines Vorsatzgerätes bekannt, wobei zur Drehzahlregelung der Querfördereinrichtung ein Überlagerungsantrieb vorgesehen ist.
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US 2008/0 006 014 A1 offenbart eine landwirtschaftliche Erntemaschine mit einem Antrieb für ein auswechselbares Vorsatzgerät, mit einer ersten und einer zweiten Zwischenwelle zum Antrieb einer ersten und einer zweiten Eingangswelle des Vorsatzgerätes, wobei weiterhin eine Teleskop-Zwischenwellen-Baugruppe mit einer beweglichen Zwischenwelle vorgesehen ist, welche mit einer Betätigungsvorrichtung in und außer Eingriff mit den beiden Eingangswellen des Vorsatzgerätes gebracht wird.
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Bei modernen Erntemaschinen ist häufig die maximale Achslast der Maschinen der limitierende Faktor bei der Entwicklung bzw. Realisierung der Vorsatzgeräte und somit bei der maximalen Arbeitsbreite, die realisierbar ist. Die Arbeitsbreite ist jedoch vielfach aus ökonomischen Gründen möglichst groß bzw. breit zu realisieren, um den wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten.
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein landwirtschaftliches Fahrzeug, insbesondere Feldhäcksler, Mähdrescher oder Traktor, vorzuschlagen, womit die Arbeitsqualität, der Gutfluss und der Energiebedarf optimiert werden.
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Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Fahrzeug der einleitend genannten Art, durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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Dementsprechend zeichnet sich ein erfindungsgemäßes Fahrzeug dadurch aus, dass die Ankoppeleinheit wenigstens eine zweite Antriebsschnittstelle der Antriebseinheit zum Verbinden mit einer zweiten Eintriebsschnittstelle der Arbeitseinheit aufweist, sodass die zweite Antriebsschnittstelle zum Antreiben der zweiten Eintriebsschnittstelle ausgebildet ist.
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Mit Hilfe dieser Maßnahme eröffnen sich völlig neuartige Antriebskonzepte von Arbeitseinheiten, die an erfindungsgemäße Fahrzeuge gekoppelt werden können. So können z.B. zahlreiche Getriebe bzw. Verteilerkomponenten der Arbeitseinheit bzw. der Vorsatzgeräte gemäß dem Stand der Technik mit der vorliegenden Erfindung entbehrlich werden. Das bedeutet, dass nicht wie beim Stand der Technik eine einzige Schnittstelle die Antriebsenergie an die verschiedenen Arbeitsorgane der Arbeitseinheit des Vorsatzgerätes auf die Arbeitseinheit überträgt und von dieser gemeinsamen Schnittstelle mittels mehrerer Getriebe und/oder Verteilerkomponenten die Antriebsenergie auf die unterschiedlichen Arbeitsorgane verteilt bzw. übersetzt wird. Vielmehr kann mit der vorliegenden Erfindung darauf verzichtet werden, mehrere bzw. entsprechende Getriebe und/oder Verteilerorgane innerhalb der Arbeitseinheit bzw. im Vorsatzgerät vorzusehen. Dementsprechend verringert sich das Gesamtgewicht der Arbeitseinheit bzw. des Vorsatzgerätes, sodass die Möglichkeit besteht, beispielsweise die Arbeitseinheit zu verbreitern, was mit einer Gewichtszunahme verbunden ist, die dem eingesparten Gewicht entsprechender Verteiler bzw. massiver Getriebekomponenten entspricht.
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Beispielsweise kann die erste Antriebsschnittstelle der Antriebseinheit ein gegenüber der zweiten Antriebsstelle unterschiedliches Drehmoment oder unterschiedliche Antriebsleistung übertragen bzw. aufweisen. Beispielsweise können die Schneid- und Förderscheiben bei einem Maisgebiss mit einer größeren Leistung und/oder einem größeren Drehmoment über die erste Antriebsschnittstelle angetrieben werden als beispielsweise die Querförderschnecke, die über die zweite Antriebsschnittstelle angetrieben wird. Hierdurch kann eine optimale Leistungsverteilung auf die jeweiligen Arbeitsorgane der Arbeitseinheit bzw. des Vorsatzgerätes und somit eine Energieeinsparung gegenüber dem Stand der Technik realisiert werden. Dementsprechend optimiert wird die Leistungsverteilung bzw. der Energieverbrauch des gesamten Fahrzeugs bzw. des Feldhäckslers. Entsprechend für ein Arbeitsorgan eingesparte Antriebsleistung bzw. Antriebsdrehmoment kann an anderer Stelle bzw. für andere Arbeitsorgane wie dem Schneidwerk oder dem Auswurf etc. zur Verfügung gestellt werden, was die Effizienz des Energieeinsatzes des gesamten Fahrzeugs gemäß der Erfindung erheblich verbessert.
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Beispielsweise kann die erste Antriebsschnittstelle zumindest zeitweise die gleiche Drehzahl aufweisen wie die zweite Antriebsschnittstelle. Bei dieser Variante der Erfindung ist ein Übersetzungsgetriebe oder dergleichen innerhalb des Fahrzeugs zur Generierung separater Drehzahlen entbehrlich.
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Vorzugsweise weist im Betrieb die erste Antriebsschnittstelle eine erste Drehzahl auf und die zweite Antriebsschnittstelle weist eine zweite, zur ersten unterschiedlichen Drehzahl auf. Hiermit können völlig neuartige Arbeitseinheiten bzw. Vorsatzgeräte für Feldhäcksler oder Mähdrescher etc. realisiert werden. Beispielsweise können sogenannte Maisgebisse Schneidorgane aufweisen, die beispielsweise mit einer ersten Drehzahl der ersten Antriebsschnittstelle angetrieben werden. Ein Querförderer bzw. eine Querförderschnecke des Maisgebisses und/oder die Einzugszuführung des Maisgebisses werden mit der zweiten Drehzahl der zweiten Antriebsschnittstelle angetrieben.
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Vorteilhafterweise kann eine völlig separate Betriebsweise von einem oder mehreren ersten Arbeitsorganen gegenüber einem oder mehreren zweiten Arbeitsorganen realisiert werden. Dies eröffnet völlig neuartige Anwendungsmöglichkeiten entsprechender Arbeitseinheiten/Vorsatzgeräte gemäß der Erfindung. So können durch die erfindungsgemäßen separierten bzw. unabhängigen Antriebe für verschiedene Arbeitsorgane einer Arbeitseinheit bzw. eines Vorsatzgerätes jeweils auch eine Optimierung des Antriebs der verschiedenen Arbeitsorgane der Arbeitseinheit realisiert werden. Beispielsweise kann bei einem zuvor genannten Beispiel mit einem Maisgebiss die erste Drehzahl der ersten Antriebsschnittstelle in Bezug auf die Schneidorgane optimiert werden und die zweite Drehzahl der zweiten Antriebsschnittstelle kann in Bezug auf die Querförderung bzw. das Einziehen mittels entsprechender Förderorgane optimiert werden. So wird nicht nur eine Optimierung des Betriebes, sondern zudem auch eine Energieeinsparung bzw. Verbesserung der Energieeffizienz eines erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Fahrzeugs in besonderer Weise realisierbar. Dies ist u.a. bei zunehmenden Energiepreisen wirtschaftlich von besonderem Vorteil.
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Bei einer bevorzugten Variante der Erfindung ist die Antriebseinheit derart ausgebildet, dass die erste Antriebsschnittstelle eine erste, im Betrieb im Wesentlichen konstante Drehzahl aufweist und die zweite Antriebsschnittstelle weist eine zweite, im Betrieb veränderbare bzw. steuerbare/regelbare Drehzahl auf. Mit Hilfe dieser Maßnahme wird eine noch stärkere Unabhängigkeit bzw. separate Betriebsweise unterschiedlicher Arbeitsorgane in einer gemeinsamen Arbeitseinheit bzw. Vorsatzgerät des Fahrzeugs gemäß der Erfindung realisierbar. Beispielsweise kann bei einem Pick-Up-Vorsatzgerät eines Feldhäckslers die Pick-Up-Trommel bzw. die mehrteilige Pick-Up-Trommel mit einer nahezu konstanten Drehzahl mit Hilfe der ersten Antriebsschnittstelle gemäß der Erfindung angetrieben werden.
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Im Sinn der Erfindung ist hierbei als „konstante Drehzahl“ sowohl eine „konstante Drehzahl“ im absoluten Sinn, d.h. eine Drehzahl von z.B. XYZ Umin/Minute während der Arbeitsphase bzw. des Betriebes, als auch eine „konstante Drehzahl“ in Bezug auf die von einer Antriebseinheit bzw. einem Motor generierte Antriebsdrehzahl wie z.B. eine sog. „Hauptantriebsdrehzahl“ des Feldhäckslers, gemeint. Letzteres bedeutet, dass sich dieses „konstante Drehzahl“ im Sinn der Erfindung zwar in ihrem Verhältnis zur Antriebsdrehzahl des Antriebs/Motors bzw. zur sog. „Hauptantriebsdrehzahl“ unveränderlich ist, sich jedoch absolut gesehen entsprechend der Regelung des Antriebs bzw. der „Hauptantriebsdrehzahl“ verändern kann.
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In vorteilhafter Weise können beispielsweise die Querförderorgane bzw. Querförderschnecke variabel, d.h. mit einer veränderbaren bzw. regel-/steuererbaren Drehzahl angetrieben werden. Hierdurch kann eine vorteilhafte Anpassung an das Erntegut bzw. an die Erntegutmenge, das heißt an die auftretende, sich zum Teil auf einem einzigen Feld erheblich ändernde Erntegutmenge angepasst werden. Hierbei können beispielsweise vorteilhafte Sensoren zur Erfassung der Erntegutmenge bzw. des aufzunehmenden Erntegutes und/oder eine elektronische Kontrolleinheit und/oder eine Fernsteuerung/-regelung von der Kabine bzw. durch den Fahrer von besonderem Vorteil sein. Beispielsweise kann die Anpassung der zweiten Drehzahl mit Hilfe entsprechender Sensoren kontrolliert bzw. geregelt werden, sodass beispielsweise die Querförderschnecke bei einem Pick-Up-Vorsatzgerät automatisch bzw. selbsttätig die jeweils optimale Drehzahl aufweist. Von dieser Veränderung bzw. Anpassung der zweiten Drehzahl unabhängig können bei dieser Ausführungsvariante z.B. die Pick-Up-Trommel bzw. die Pick-Up-Aufnehmerzinken konstant bzw. nahezu unveränderlich mit der ersten Drehzahl angetrieben werden.
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Entsprechendes trifft beispielsweise auch bei einer Arbeitseinheit für einen Mähdrescher auf. So kann beispielsweise ein Mähbalken mit einer konstanten Drehzahl der ersten Antriebsschnittstelle angetrieben werden und die rotierenden Förderzinken und/oder eine Querförderschnecke kann mit der zweiten, variablen bzw. veränderbaren Antriebsdrehzahl der zweiten Antriebsschnittstelle in vorteilhafter Weise an die Erntegutmenge angepasst und somit optimiert werden.
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Gerade durch die Anpassbarkeit bzw. die Variabilität entsprechender Arbeitsorgane der Arbeitseinheit kann der gesamte Erntegutfluss des Fahrzeugs gemäß der Erfindung verbessert bzw. optimiert werden. So ist beispielsweise ein möglichst gleichmäßiger Erntegutfluss bereits von der Arbeitseinheit bzw. vom Vorsatzgerät in Richtung zu den Vorpresswalzen bzw. dem Schneidwerk von besonderem Vorteil. Bei den heutigen enormen Leistungen bzw. Erntegutmengen, die moderne Feldhäcksler bzw. Mähdrescher etc. zu verarbeiten haben, ist eine Optimierung des Erntegutflusses gemäß der Erfindung vom Aufnehmen des Ernteguts bis zur Abgabe bzw. zum Auswurf aus dem Fahrzeug von großer Bedeutung.
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Gemäß der Erfindung kann bereits am Beginn dieses Erntegutstromes eine Optimierung realisiert werden, die bislang nicht möglich bzw. durchführbar war. Dies führt zu einer Optimierung des Erntegutstromes vor allem auch in Strömungsrichtung betrachtet hinter der Arbeitseinheit bzw. dem Vorsatzgerät, nämlich bereits im Bereich der Vorpresswalzen, des Schneidwerks, einer zusätzlichen Beschleunigungseinheit oder dem Auswurf für ein landwirtschaftliches Transportfahrzeug.
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Zumindest teilweise kann die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs gegenüber dem Stand der Technik vergrößert werden, sodass auch ein zeitlicher Gewinn bzw. eine zeitliche Optimierung/schnellere Ernte möglich ist. Auch dies führt zu einer wirtschaftlich verbesserten Ernte mit einem Fahrzeug gemäß der Erfindung.
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Es ist denkbar, dass die erste Antriebsschnittstelle und die zweite Antriebsschnittstelle an unterschiedlichen Orten bzw. Stellen, das heißt an zwei separaten Orten im Bereich der Ankopplung der Arbeitseinheit platziert sind. Beispielsweise kann hierbei eine zweiteilige Ankoppeleinheit realisiert werden, wobei jede der beiden Schnittstellen an einer separaten Stelle der Ankopplung angeordnet wird. So kann bei einzelnen Ausführungsvarianten den beengten Platzverhältnissen moderner Fahrzeuge bzw. Arbeitseinheiten/Vorsatzgeräten Rechnung getragen werden.
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In einer bevorzugten Variante der Erfindung sind die erste Antriebsstelle und die zweite Antriebsschnittstelle im Wesentlichen koaxial zueinander angeordnet, sodass eine erste Drehachse der ersten Antriebsschnittstelle im Wesentlichen einer zweiten Drehachse der zweiten Antriebsschnittstelle entspricht. Mit Hilfe dieser Maßnahme wird erreicht, dass an einer einzigen Position bzw. Stelle die beiden separaten Antriebsenergien mittels der Ankoppeleinheit der Arbeitseinheit bzw. dem Vorsatzgerät zur Verfügung gestellt werden.
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Vorzugsweise entspricht die Position der Ankoppeleinheit gemäß der Erfindung mit den beiden Antriebsschnittstellen im Wesentlichen der Position, an der die bisherige Antriebskopplung stattfand. Hierdurch können auch Vorsatzgeräte bzw. Arbeitseinheiten gemäß dem Stand der Technik weiterhin angetrieben bzw. betrieben werden. Das bedeutet, dass mit dieser vorteilhaften Variante der Erfindung sowohl alte, als auch neuartige Arbeitseinheiten bzw. Vorsatzgeräte gemäß der Erfindung betreibbar sind. Hierdurch werden für die Nutzer bzw. die Landwirte enorme Kosten eingespart, die diese nämlich durch den entsprechenden Austausch bereits vorhandener, alter Arbeitseinheiten bzw. Vorsatzgeräte ansonsten aufbringen müssten. Vielmehr wird es mit dieser Maßnahme möglich, bei der Anschaffung neuer Arbeitseinheiten bzw. Vorsatzgeräte entsprechende Arbeitseinheiten zu beschaffen, die entsprechend zwei vorteilhafte Schnittstellen gemäß der Erfindung aufweisen und somit neuartige Funktionalitäten bzw. Betriebsweisen realisieren können.
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Darüber hinaus wird durch die koaxiale Anordnung der beiden Antriebsschnittstellen gemäß der Erfindung eine besonders platzsparende und kompakte Ankoppeleinheit gemäß der Erfindung realisierbar. Dies ist bei den beengten Platzverhältnissen moderner Fahrzeuge bzw. Feldhäcksler etc. von großem Vorteil.
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Vorzugsweise ist zwischen der ersten Antriebsschnittstelle und der zweiten Antriebsschnittstelle wenigstens ein Wälzlager zum Lagern der in radialer Richtung außen angeordneten Antriebsschnittstelle vorgesehen. Beispielsweise ist zentral die erste Antriebsschnittstelle angeordnet und deren Antriebswelle bzw. drehende Antriebskomponenten sind über ein oder mehrere, vorteilhafte Wälzlager mit der radial außen angeordneten, zweiten Antriebsschnittstelle verbunden. Hierdurch wird eine vorteilhafte und vor allem Platz sparende drehbare Lagerung der außen angeordneten Antriebschnittstelle gemäß der Erfindung realisierbar.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die erste Antriebsschnittstelle und die zweite Antriebsschnittstelle in einer gemeinsamen Baueinheit integriert. Hierdurch wird eine besonders Platz sparende Ausführung umsetzbar und zudem ein besonders gutes Handling für z.B. Einbau, Reparatur, Wartung etc. der erfindungsgemäßen Ankoppeleinheit als gemeinsame bzw. kompakte Baueinheit ermöglicht.
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Vorteilhafterweise umfasst die in radialer Richtung außen angeordnete erste oder zweite Antriebsschnittstelle wenigstens eine Bogenzahnkupplung. Diese Bogenzahnkupplung ermöglicht in vorteilhafter Weise eine drehstarre Übertragung von Drehbewegungen bzw. Antriebsenergie, wobei zugleich auch durchaus eine gewisse Wellenversetzung bzw. Abwinklung der Antriebs- zu den Austriebskomponenten möglich ist. Hiermit können in vorteilhafter Weise sehr hohe bzw. große Drehmomente formflüssig übertragen werden, selbst bei hohen Drehzahlen. Mit Hilfe der vorteilhaften Bogenzahnkupplung können bei Winkel- und/oder Radialverlagerungen nachteilige Beeinträchtigungen der Schnittstelle weitestgehend vermieden werden. Dies ist gerade auch bei den hohen Anforderungen und den durchaus auftretenden Gerätetoleranzen und/oder Winkelversatze beim Ankoppeln einer Arbeiteinheit bei einem Fahrzeug gemäß der Erfindung von besonderem Vorteil. So wird ein nahezu verschleißfreier und somit langlebiger Betrieb der Schnittstelle gewährleistet.
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Darüber hinaus kann durch die rohrartige Ausbildung der Bogenzahnkupplung diese in besonderer Weise radial außen und sehr platzsparend um die erste Antriebsschnittstelle herum angeordnet werden. Dementsprechend kompakt ist die Ankoppeleinheit bzw. die gemeinsame Baueinheit gemäß der Erfindung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die in radialer Richtung innen angeordnete erste oder zweite Antriebsschnittstelle wenigstens ein Kardangelenk. Mit Hilfe eines Kardangelenks oder mehrerer Kardangelenke kann eine Winkel- und/oder Radialverlagerung bzw. Versatz der Antriebs- zur Abtriebsseite realisiert werden, ohne dass nachteiliger Verschleiß bzw. nachteilige Belastungen oder gar Beschädigungen der Schnittstelle auftreten. Ein Kardangelenk bzw. eine Kardanübertragung der Antriebsleistung kann besonders kompakt selbst bei der Übertragung großer Antriebsdrehmomente realisiert werden.
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Darüber hinaus können durch die Verwendung von einem oder mehreren Kardangelenken für die erste Antriebsschnittstelle bereits handelsübliche Komponenten für die Erfindung in vorteilhafter Weise übernommen werden. Hierdurch wird zum einen eine wirtschaftlich günstige Herstellung der Ankoppeleinheit gemäß der Erfindung realisiert. Zum anderen wird auch eine besonders gute Kompatibilität der Ankoppeleinheit gemäß der Erfindung zu einer Ankoppeleinheit gemäß dem Stand der Technik realisierbar.
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Vorteilhafterweise umfasst die erste Antriebsschnittstelle und/oder die zweite Antriebsschnittstelle wenigstens eine Klauenkupplung, sodass diese an wenigstens eine Arbeits-Klauenkupplungen der ersten und/oder zweiten Eintriebsschnittstelle der Arbeitseinheit ankuppelbar ist. Eine Klauenkupplung kann in vorteilhafter Weise die Antriebsenergie des Antriebsmotors auf die Arbeitseinheit übertragen. Mit einer vorteilhaften Klauenkupplung können auch vergleichsweise große Antriebsdrehmomente übertragen werden, was bei modernen landwirtschaftlichen Maschinen von Vorteil ist. Auch sind Ankoppeleinheiten gemäß dem Stand der Technik zum Teil mit Klauenkupplungen ausgestattet, sodass wiederum eine vorteilhafte Kompatibilität der erfindungsgemäßen Ankoppeleinheit mit Ankoppeleinheiten gemäß dem Stand der Technik realisierbar wird. Das bedeutet, dass nicht nur neuartige Arbeitseinheiten bzw. Vorsatzgeräte mit zwei Schnittstellen, sondern auch bislang bekannte Arbeitseinheiten bzw. Vorsatzgeräte mit nur einer einzigen Schnittstelle bei einem Fahrzeug gemäß der Erfindung betrieben werden können.
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Vorzugsweise weist die erste Antriebsschnittstelle wenigstens eine Axialanschlagsfläche zum in axialer Richtung ausgerichteten Anschlagen an der zweiten Antriebsschnittstelle auf. Mit Hilfe eines derartigen Axialanschlags bzw. einer Axialanschlagsfläche wird eine vorteilhafte Wirkverbindung zwischen den beiden Arbeitsschnittstellen realisiert, die beim Ankoppeln der Arbeitseinheit bzw. des Vorsatzgerätes von Bedeutung ist. So kann durch das Ankoppeln eine gewisse axiale Verstellung bzw. Anpassung einer oder beider Antriebsschnittstellen gemäß der Erfindung zum Ausgleich von Gerätetoleranzen oder dergleichen mit Hilfe dieser Maßnahme vorteilhaft verwirklicht werden. Beispielsweise ist eine Axialfeder wie eine Schraubenfeder oder dergleichen vorgesehen, die beim Ankoppeln der Arbeitseinheit entsprechende Gerätetoleranzen bzw. Axialversatze aufgrund von Gerätetoleranzen oder dergleichen ausgleicht und/oder eine vorteilhafte Anpresskraft beispielsweise für die bevorzugte Klauenkupplung realisiert.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend näher erläutert.
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Im Einzelnen zeigt:
- 1 ein schematischer Schnitt durch eine Schnittstellen-Baueinheit einer Ankoppeleinheit gemäß der Erfindung,
- 2 eine schematische Draufsicht auf zwei Antriebsschnittstellen der Baueinheit gemäß 1 und
- 3 eine schematische, perspektivische Ansicht einer Baueinheit gemäß 1 mit einem Einzugsgetriebe.
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In 1 ist eine Baueinheit einer Ankoppeleinheit 1 dargestellt, die beispielsweise bei einem Feldhäcksler vorzusehen ist und an einem Einzugsgetriebe 2 (vgl. 3) angeordnet ist. Das Einzugsgetriebe 2 wird beispielsweise über eine Antriebswelle 3 mit einem nicht näher dargestellten Kardangelenk bzw. einer Gelenkwelle von einem nicht näher dargestellten Antriebsmotor des Feldhäckslers angetrieben. Vorzugsweise erfolgt der Antrieb der Ankoppeleinheit mittels nicht näher separater Motoren. Das Einzugsgetriebe 2 beinhaltet in vorteilhafter Weise die Lagerung für die Ankoppeleinheit 1.
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Die Ankoppeleinheit 1 umfasst gemäß der Erfindung zwei Antriebsschnittstellen 4, 5. Mit den beiden Antriebsschnittstellen 4, 5 können beispielsweise zwei separate Drehzahlen bzw. Drehmomente von einer An-/Eintriebsseite 6 zu einer Aus-/Abtriebsseite 7 der Baueinheit übertragen bzw. weiter geleitet werden.
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In einem mittleren Bereich 8 der Ankoppeleinheit 1 ist einerseits eine Kardangelenkeinheit 9 und andererseits eine Bogenzahnkupplung 10 zum Ausgleichen von einem Winkel- und/oder Achsversatz vorgesehen. Die innere bzw. erste Antriebsschnittstelle 4 umfasst bei dieser Ausführungsvariante ein Kardangelenkeinheit 9 mit zwei Kardangelenken 11, sodass der Antrieb von der An-/Eintriebsseite 6 der Antriebsschnittstelle 4 über die Kardangelenke 11 bzw. das Kardangelenkeinheit 9 zu der Austrieb- bzw. Abtriebsseite 7 der Antriebsschnittstelle 4 weitergeleitet wird.
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Vor allem in 2 wird deutlich, dass die erste und die zweite Antriebsschnittstelle 4, 5 zum Ankoppeln an das Vorsatzgeräte jeweils eine Klauenkupplung 12, 13 aufweist, die mit nicht näher dargestellten Klauenkupplungskomponenten von zwei entsprechenden Klauenkupplungen zweier Eintriebsschnittstellen des Vorsatzgerätes durch das Ankoppeln des Vorsatzgerätes in Wirkverbindung gebracht werden. Hierbei kann aufgrund von Gerätetoleranzen oder dergleichen ein gewisser Ausgleich der Komponenten der Klauenkupplungen 12, 13 notwendig werden, z.B. in axialer Richtung und/oder in Bezug auf die Ausrichtung der Längsachse, d.h. Winkelverschiebung bzgl. der beiden Drehachsen der Eintriebsschnittstelle und der Antriebschnittstelle bzw. zwischen der An-/Eintriebsseite 6 und der Austrieb- bzw. Abtriebsseite 7 der Baueinheit. Dieser Ausgleich wird einerseits durch das Kardangelenkeinheit 9 bzw. der Bogenzahnkupplung 10 in vorteilhafter Weise ermöglicht.
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Darüber hinaus ist in vorteilhafter Weise eine Verstellbarkeit bzw. Feder 14, insb. Schraubenfeder 14, vorgesehen, womit eine der Ankopplung gegengerichtete Kupplungskraft generiert wird. Durch eine axiale Verstellung der Klauenkupplungen 12, 13 beim Ankoppeln eines Vorsatzgerätes wird die Schraubenfeder 14 etwas zusammengedrückt, sodass diese Komponenten mit den entsprechenden, nicht näher dargestellten Komponenten der beiden Antriebsschnittstellen 4, 5 des Vorsatzgerätes formschlüssig in Wirkverbindung treten und eine vorteilhafte Drehmomentübertragung vom Feldhäcksler zum Vorsatzgerät generiert wird.
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Vorteilhafterweise weisen die innere und die äußere Klauenkupplung 12, 13 jeweils eine Anschlagsfläche bzw. einen Anschlag 15 auf, sodass durch ein Ankoppeln des Vorsatzgerätes die Schraubenfeder 14 in vorteilhafter Weise für beide Klauenkupplungen 12, 13 bei einer axialen Verstellung eine axial ausgerichtete Anpresskraft der beiden passenden Schnittstellenkontaktflächen bzw. Schnittstellen-Kupplungselementen generiert. Hierdurch kann auf zwei separate Kraftelemente, z.B. zwei separate Schraubenfedern, verzichtet werden, was sich nicht nur auf die Anzahl der Bauteile, sondern auch auf die Komplexität und den Platzbedarf für die Ankoppeleinheit 1 gemäß der Erfindung positiv auswirkt.
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Darüber hinaus sind vorteilhafte Wälzlager 16, 17 vorgesehen, die zur Lagerung der äußeren Antriebsschnittstelle 5 gegenüber der inneren Antriebsschnittstelle 4 in vorteilhafter Weise verwendet werden. So sind Drehachsen 18 der äußeren Antriebsschnittstelle 5 und der inneren Antriebsschnittstelle 4 in vorteilhafter Weise identisch bzw. die beiden Antriebsschnittstellen 4, 5 sind koaxial zueinander angeordnet.
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Vorzugsweise wird die Ankoppeleinheit 1 mit einem vorteilhaften Schmiermittel wie einem Schmieröl oder dergleichen gefüllt und in vorteilhafter Weise abgedichtet. Hierdurch ergibt sich eine besonders lange Lebensdauer der bewegbaren Antriebskomponenten. Beispielsweise ist eine Labyrinthdichtung im Bereich des Anschlages 15 bzw. der Klauenkupplungen 12, 13 vorgesehen, um die innen befüllten Hohlräume mit Schmieröl abzudichten. Alternativ oder in Kombination hierzu kann in vorteilhafter Weise im Bereich der Klauenkupplungen 12, 13 bzw. im Bereich des Anschlags 15 auch ein elastisches Dichtelement oder dergleichen vorgesehen werden. Auch kann an der An-/Eintriebsseite 6 eine vorteilhafte Labyrinthdichtung und/oder ein elastisches Dichtelement wie ein O-Ring oder dergleichen in vorteilhafter Weise vorgesehen werden.
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Eine Ankoppeleinheit 1 gemäß der Erfindung ist besonders kompakt als Baueinheit ausführbar, sodass den begrenzten Platzverhältnissen in modernen Feldhäckslern oder Mähdreschern Rechnung getragen wird. Auch ist die Ankoppeleinheit 1 gemäß der Erfindung gegenüber Ankoppeleinheiten gemäß dem Stand der Technik nur etwas größer ausgebildet bzw. die erste, innere Antriebsschnittstelle 4 bzw. Klauenkupplung 12 kann etwa einer einzigen Schnittstelle gemäß dem Stand der Technik entsprechen. Hierdurch können auch bisher gebräuchliche Vorsatzgeräte gemäß dem Stand der Technik mit nur einer einzigen Schnittstelle mit der vorliegenden Erfindung betrieben werden. Das bedeutet, dass zwar durchaus neue, erweiterte Funktionalitäten bzw. neue Vorsatzgeräte gemäß der Erfindung realisierbar sind, jedoch auch eine Kompatibilität zu früheren bzw. zu älteren Vorsatzgeräten realisiert wird. Dies verbessert die Wirtschaftlichkeit bzw. die Einführung der Erfindung am Markt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ankoppeleinheit bzw. Baueinheit
- 2
- Einzugsgetriebe
- 3
- Antriebswelle
- 4
- Antriebsschnittstelle
- 5
- Antriebsschnittstelle
- 6
- An-/Eintriebsseite
- 7
- Aus-/Abtriebsseite
- 8
- Bereich
- 9
- Kardangelenkeinheit
- 10
- Bogenzahnkupplung
- 11
- Kardangelenk
- 12
- Klauenkupplung
- 13
- Klauenkupplung
- 14
- Feder
- 15
- Anschlag
- 16
- Wälzlager
- 17
- Wälzlager
- 18
- Drehachse