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Im Stand der Technik findet sich bislang folgende Technologie:
DE 10 2007 023 499 A1 beschreibt ein System und Verfahren zur Überprüfung der Übertragungsqualität von Datenströmen.
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US 2010/0 188 981 A1 beschreibt ein zentralisiertes System für die ferngesteuerte Überwachung von Multimediasignalen.
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US 2009/0 013 356 A1 beschreibt ein mobiles Fernsehübertragungssystem.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Streams im offenen, weltweiten Internet zu überwachen.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird in einer Ausführungsform gelöst durch ein elektronisches, computergestütztes Überwachungssystem zur automatischen Kontrolle von Internetstreams, wobei
- a) die Uniform Resource Locators aller zu überprüfenden Streams in eine Textdatei mit den Uniform Resource Locators geschrieben werden,
- b) eine Arbeitsstation einen Uniform Resource Locator aus der Textdatei ausliest und eine Abfrage bei einem Dynamic Name Server durchführt und als Antwort ein oder mehrere IP Adressen als Antworten zurück erhält,
- c) die Arbeitsstation über die erste IP Adresse den Stream mit einem universellen Medienplayer abruft,
- d) bei erfolgreichem Abruf in Schritt c) Informationen zum Decodiervorgang des universellen Medienplayers ausgelesen werden,
- e) alle festgehaltenen Daten lokal mit Zeitstempel in eine Textdatei mit den festgehaltenen Daten geschrieben werden,
- f) die Textdatei mit den festgehaltenen Daten über das Internet von einer Zentrale abgeholt wird und die darin befindlichen Informationen in eine Datenbank geschrieben werden,
- g) mit einem Skript die Datenbank kontinuierlich abgefragt wird und die Ergebnisse in eine XML-Datei geschrieben wird, und
- h) die XML-Datei von vorher definierten Endgeräten abgerufen wird.
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Die Erfindung betrifft ein elektronisches, computergestütztes Überwachungssystem zur automatischen Kontrolle von in Echtzeit über das Internet übertragene Medieninhalte (Internetstream) im Bereich des Fernsehens und Radios gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- • das Überwachungssystem ermöglicht eine annährend durchgehende computergestützte Überwachung (Monitoring) aller vorher bestimmten, in Echtzeit über das Internet übertragenen Medieninhalte,
- • das Überwachungssystem arbeitet auf kompakter, handelsüblicher Hardware,
- • das Überwachungssystem ermöglicht einen weltweiten Betrieb und bietet eine zentrale Verwaltung des Monitorings,
- • das Überwachungssystem ermöglicht die Bestimmung der Lastverteilung
- • das Überwachungssystem unterstützt unterschiedliche Internetprotokolle,
- • das Überwachungssystem unterstützt Marken- und Open-Source-Audio/Video Codes.
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Es ist bekannt, Inhalte von im Internet in Echtzeit übertragener Medieninhalte, welche als sogenannte Live-Streams bezeichnet werden, quasi per Hand auf deren Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Diese Vorgehensweise ermöglicht jedoch nur mit sehr großem Aufwand und unter Inkaufnahme von dennoch auftretender Überwachungslücken eine weltweite Kontrolle der eigenen Inhalte.
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Vor dem Hintergrund der steigenden Verbreitung von Medieninhalten insbesondere im Bereich TV und Radio via Internet und dem damit steigenden Datendurchlauf ist eine störungsfreie Präsentation nicht immer gewährleistet. Da allerdings auch der Konkurrenzdruck zwischen Anbietern solcher Medieninhalte steigt und vielfach für die Inanspruchnahme von „Live-Streams” seitens der Anbieter Gebühren verlangt werden, ist eine verlässliche Störungskontrolle der über das Internet angebotenen Streaming-Inhalte und deren Abrufbarkeit für den jeweiligen Anbieter von zunehmender Bedeutung.
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Bisher gibt es kein System, welches eine solche weltweite Kontrolle automatisch und computergestützt durchführen kann, da hierfür die Streams in den unterschiedlichen geographischen Regionen sowie die stetige Veränderung der Codes und Formate die Erstellung eines solchen Systems erschweren.
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Der im Patentanspruch angegebenen Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, diese Kontrolle auf weltweiter Ebene zu automatisieren und ohne zeitliche Beschränkungen zu ermöglichen und darzustellen. Zudem ermöglicht die im Patentanspruch angegebene Erfindung eine automatische Überprüfung der Programme daraufhin, ob sie in bestimmten geographischen Regionen ordnungsgemäß gesperrt werden und somit keine Rechte verletzt werden, wobei für das gesamte System keine spezielle Hardware erforderlich ist, die einer großflächigen wirtschaftlichen Nutzung im Wege stehen könnte.
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Dieses Problem wird durch die im Patentanspruch aufgeführten Merkmale gelöst, wobei das System im Einzelnen beispielhaft wie in funktioniert:
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A)
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Nach diesem Ausführungsbeispiel besteht das System aus diversen, weltweit eingerichteten Arbeitsstationen, auf welchen die entsprechende Überprüfungssoftware zum sogenannten Monitoring installiert ist. In werden diese als „StreamMon (= Stream Monitoring) Agenten bezeichnet, wobei deren Arbeitsweise unten unter Abschnitt B näher erläutert wird. Es kann sich hierbei um handelsübliche Hardware handeln, welche mit der entsprechenden Kontrollsoftware bestückt ist. Da sich diese Arbeitsstationen weltweit verteilt befinden, wird sichergestellt, dass aus unterschiedlichen Regionen Kontrollen vorgenommen werden können und damit auch mögliche Sperrungen von Inhalten aufgrund unterschiedlicher regionaler Rechtslagen auf ihre Wirksamkeit überprüft werden können.
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Diese Arbeitsstationen rufen kontinuierlich, automatisiert und autonom die Streaminginhalte an weltweit im Einsatz befindlichen Streamingservern ab, welche im Content Delivery Network (CDN) verteilt sind (siehe ).
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Die über die Arbeitsstationen gesammelten Messergebnisse werden dann automatisiert von einem Zentralrechner (in als StreamMon Zentrale bezeichnet) eingesammelt und auf Verfügbarkeit und Netzwerkqualität überprüft. Die Funktionsweise der Zentrale wird in Abschnitt C) näher erläutert.
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Die über die Zentrale ausgewerteten Daten können dann an vorher definierten Endgeräten (in als Endgeräte für die Status-/Alarmanzeige bezeichnet) abgerufen werden, wobei dies nicht nur firmeninterne Netzwerke umfasst, sondern auch internetfähige Arbeitsstationen oder mobile Endgeräte umfassen kann, um eine schnelle Reaktion auf eventuell auftretende Störungen zu ermöglichen.
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B)
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Die unter Abschnitt A) aufgezeigten StreamMon Agenten werden in folgendem Ausführungsbeispiel dargestellt und anhand der näher beschrieben.
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Die URL's (Uniform Resource Locator) aller zu überprüfenden Streams werden vom Betreiber des Systems in einer Textdatei gespeichert. Der StreamMon Agent liest die erste URL ein und führt eine DNS (Dynamic Name Server)-Abfrage durch und erhält als Antwort eine oder mehrere IP-Adressen zurück. Bis zu drei IP-Adressen werden zwischengespeichert. Über die erste IP-Adresse wird nun versucht den Stream mit einem universellen Mediaplayer abzurufen. Funktioniert der Abruf nicht, weil zum Beispiel ein technisches Problem beim CDN-Provider vorliegt, wird ein Abruf über die zweite oder die dritte IP-Adresse probiert. Scheitern alle Abrufe, dann wird dies als Störung festgehalten.
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Abhängig vom eingesetzten Netzwerkprotokoll des Streams wird parallel zu den Abrufversuchen eine Paketanalyse gestartet. Dabei werden Informationen zur Paketnummer und Versandzeit, die der Versender (Streaming-Server) in die Kopfdaten schreibt, ausgelesen und zwischengespeichert. Gleichzeitig werden die Pakete gezählt und es wird die Ankunftszeit festgehalten. Durch den Vergleich der Kopfdaten und Ankunftsdaten können Paketverluste, Fehler in der Paketreihenfolge und Jitter, also die erste Ableitung einer Verzögerung, festgestellt werden.
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Ist der Streaming-Abruf erfolgreich, werden Informationen zum Decodiervorgang des universellen Mediaplayers ausgelesen und Details zum Audio/Video Codec und den verwendeten Encodereinstellungen extrahiert.
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Der Server über den der Abruf erfolgreich stattgefunden hat, wird mit den Diagnose-Werkzeugen Ping und Traceroute analysiert. Es wird festgehalten, in welcher Zeit Antwortpakete beim StreamMon Agenten ankommen und über wie viele IP-Router diese geschickt wurden.
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Alle festgehaltenen Daten werden lokal in eine Textdatei mit Zeitstempel gespeichert. Nach dem Abruf der ersten URL geht es mit den nachfolgenden URL's weiter. So lange bis alle Streams getestet wurden. Dann geht es mit der ersten URL wieder von vorne los.
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C)
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Die unter Abschnitt A) bezeichnete Zentrale zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Messwerte der durch die unter Abschnitt B) bezeichneten Agenten gemäß des in aufgezeigten Ausführungsbeispiels verarbeitet und darstellt. Dafür wird im ersten Schritt über das Internet eine TCP/IP Verbindung zum StreamMon Agenten aufgebaut und die Textdatei mit Zeitstempel (siehe Abschnitt B) abgeholt. Die darin befindlichen Informationen zum Streaming Abruf werden zusammen mit der Zeit und dem Standort in eine Datenbank geschrieben.
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Mit einem Skript wird die Datenbank kontinuierlich abgefragt, und die Ergebnisse werden in ein XML(Extensible Markup Language)-Dokument geschrieben. Dieses XML-Dokument dient als Grundlage zur dynamischen Statusanzeige aller Streams aller StreamMon Agenten im Webbrowser oder in einem RSS-Reader z. B. als Tickermeldung. Über serverseitige Skripte können Grafiken mit Daten zur Verbindungsqualität generiert und zur Anzeige im Webbrowser gebracht werden. Anormalitäten können direkt zu Alarmmeldungen weiterverarbeitet werden und es können Alarme an ein Broadcast Management System geschickt werden