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Die Erfindung betrifft ein Personenschutzsystem in Form von oder nach Art einer sogenannten Fluchtkammer oder eines Schutzraums, wie sie zum Personenschutz zum Beispiel im Bergbau, speziell in explosionsgefährdeten Bereichen, also zum Beispiel im Kohlebergbau, verwendbar ist.
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Für solche Fluchtkammern/Schutzräume ist bekannt, dass diese bei einem Aufenthalt von Personen in ihrem Inneren Vorrichtungen zur Kohlenstoffdioxidabsorption benötigen. Bisherige Kohlenstoffdioxidabsorber basieren oftmals auf der Verwendung von Kunststoffpatronen mit darin befindlichen Chemikalien, wobei die Kunststoffpatronen allerdings aufgrund statischer Elektrizität elektrische Entladungen oder elektrische Überschläge auslösen und damit zündfähige Gemische (zum Beispiel Methan, Kohlestaub, usw.) zur Entzündung bringen und Explosionen hervorrufen können.
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Aus der
CN 201 857 993 U ist eine Fluchtkammer mit einer Einrichtung zur Kühlung und Entfeuchtung des Innenraums der Fluchtkammer bekannt. Die Erreichung der Kühlwirkung basiert dabei auf der Verwendung von komprimiertem flüssigem Kohlenstoffdioxid (CO
2). Das flüssige Kohlenstoffdioxid wird in komprimierter Form in dafür vorgesehenen Behältern vorgehalten und über einen Druckminderer einerseits einem Wirbelrohr (vortex tube) zur Kühlung und andererseits einem Gasexpansionsmotor (pneumatic motor) zum Antrieb eines Ventilators zugeführt. Darüber hinaus soll auch die beim Antrieb des Gasexpansionsmotors mit Kohlenstoffdioxid aufgenommene Umgebungswärme sowie ein mit einem Antrieb eines Ventilators durch den Gasexpansionsmotor erzeugter Luftstrom zur Kühlung des Innenraums der Fluchtkammer genutzt werden. Der Gasexpansionsmotor ist unter anderem mit einem Radiator zu Luftentfeuchtungs- und Luftreinigungseinheit zusammengefasst. Zur Absorption von Kohlenstoffdioxid (CO
2) und Kohlenstoffmonoxid (CO) in der Umgebungsluft im Inneren der Fluchtkammer sind entsprechende Chemikalien vorgesehen, die in dem sich aufgrund des Ventilators ergebenden Luftstrom durch die Luftentfeuchtungs- und Luftreinigungseinheit platziert sind.
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In der
US 8,007,047 B2 ist eine Fluchtkammer zur Verwendung im Bergbau bekannt, die eine Kühleinrichtung umfasst, die nur bei einer Methankonzentration unterhalb eines vorgegebenen Niveaus innerhalb der Fluchtkammer in Betrieb gesetzt werden kann. In der
US 8,007,047 B2 sind zur Absorption von Kohlenstoffdioxid in der Umgebungsluft im Inneren der Fluchtkammer Tücher mit einer zur Absorption geeigneten Beschichtung vorgesehen, die an den Innenwänden der Fluchtkammer aufgehängt werden und damit in einen ausreichenden Kontakt zur Umgebungsluft im Inneren der Fluchtkammer kommen sollen.
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Aus der nicht vorveröffentlichten
DE 10 2011 014 104 vom 28.03.2011 ist ein Personenschutzsystem in Form einer Fluchtkammer mit einer Eingangsschleuse, einem mit der Eingangsschleuse verbundenen Aufenthaltsraum und einem Luftschleiergerät an der Eingangstür der Eingangsschleuse bekannt. Damit Personen in kurzer Zeit den Aufenthaltsraum erreichen können, ist ein Umluftsystem für den Innenraum der Fluchtkammer vorgesehen. Zum Innenraum gehört dabei neben dem Aufenthaltsraum auch die Eingangsschleuse. Das Umluftsystem umfasst eine Luftförderanlage und ein Schadgasfilter, eine Luftspüleinrichtung aus Luftspeichern für den Aufenthaltsraum sowie im Aufenthaltsraum einen Gasversorgungskanal für Atemschutzprodukte.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ausgehend von diesem Stand der Technik darin, eine weitere Ausführungsform eines Personenschutzsystems der eingangs genannten Art anzugeben, das sich durch einen besonders einfach zu bedienenden Kohlenstoffdioxidabsorber (CO2-Absorber) auszeichnet, der bisherige Gefahren, wie sie mit der Verwendung von Kunststoffpatronen einhergehen, vermeidet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer hier und im Folgenden als Personenschutzsystem bezeichneten Vorrichtung in Form von oder nach Art einer sogenannten Fluchtkammer oder eines Schutzraums, wie sie zum Personenschutz zum Beispiel im Bergbau, eingesetzt wird, mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dazu wird ein Personenschutzsystem in Form einer Fluchtkammer mit zumindest einem Hauptraum sowie einem zur Absorption von Kohlenstoffdioxid aus der Umgebungsluft des Hauptraums vorgesehenen Kohlenstoffdioxidabsorber vorgeschlagen, bei dem der Kohlenstoffdioxidabsorber einen Korpus und einen in den Korpus einsetzbaren Korb zur Aufnahme von losem Atemkalk aufweist.
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Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass loser Atemkalk verwendbar ist, der in den Korb geschüttet werden kann, wenn zuvor verwendeter Atemkalk gesättigt ist und aus dem Korb entfernt wurde. Bisherige Kohlenstoffdioxidabsorber basieren oftmals auf der Verwendung von mit Atemkalk gefüllten Kunststoffpatronen. Bei solchen Kunststoffpatronen kann es zu einer elektrischen Entladung oder elektrischen Überschlägen kommen. Solche Entladungen oder Überschläge können zündfähige Gemische, zum Beispiel Methan, Kohlenstaub oder dergleichen, zur Entzündung bringen und Explosionen auslösen. Der mit dem hier vorgeschlagenen Kohlenstoffdioxidabsorber verwendbare lose Atemkalk, der in einen zu dem Kohlenstoffdioxidabsorber gehörigen und in einem Korpus des Kohlenstoffdioxidabsorbers einsetzbaren Korb geschüttet wird, vermeidet solche Gefahren. In dem Korb bildet sich mit dem dort befindlichen Atemkalk ein loses Schüttbett, das zudem schnell und unproblematisch gewechselt werden kann, wenn der Atemkalk verbraucht ist, also dessen Absorptionsfähigkeit erschöpft ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmalskombinationen der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen. Des Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer näheren Konkretisierung eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen, dass eine derartige Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden ist.
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Bei einer Ausführungsform des Personenschutzsystems ist vorgesehen, dass der Kohlenstoffdioxidabsorber ein Anschlussrohr aufweist, mit dem der Kohlenstoffdioxidabsorber an eine ebenfalls im Hauptraum der Fluchtkammer befindliche CO2-Kühlung angeschlossen oder anschließbar ist. Das Anschlussrohr kann dabei als ein den Korpus nach Art eines Fußes tragendes Anschlussrohr ausgeführt sein. Die Anschließbarkeit des Kohlenstoffdioxidabsorbers an die CO2-Kühlung ermöglicht die Ausnutzung eines für die CO2-Kühlung vorgesehenen Luftstroms zur Verbesserung der Kohlenstoffdioxidabsorption. Einer solchen CO2-Kühlung ist nämlich zum Beispiel ein Pneumatikgebläse mit einem Pneumatikmotor (Gasexpansionsmotor) und einem von dem Pneumatikmotor angetriebenen Ventilator zugeordnet. Ein solcher Pneumatikmotor ist ebenfalls – genau wie der lose Atemkalk – bestens zum Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen geeignet. Im Betrieb setzt der Pneumatikmotor den Ventilator in Bewegung und damit ergibt sich ein Luftstrom im Bereich eines von der CO2-Kühlung umfassten Wärmetauschers. Dieser Luftstrom ist einerseits zum Erhalt einer günstigen Luftverteilung in der Fluchtkammer und damit einer effizienten, umfassenden Kühlung sowie andererseits auch zur kontinuierlichen Zufuhr von Umgebungsluft zum Wärmetauscher wirksam. Letzteres hilft, ein Einfrieren des Wärmetauschers zu verhindern oder zumindest ein diesbezügliches Risiko deutlich zu senken. Wenn nun der Kohlenstoffdioxidabsorber an die CO2-Kühlung angeschlossen ist, bewirkt der vom Pneumatikgebläse erzeugte Luftstrom eine Zufuhr von Umgebungsluft durch den Kohlenstoffdioxidabsorber zum Wärmetauscher der CO2-Kühlung; Umgebungsluft wird also durch den Kohlenstoffdioxidabsorber und damit durch das im Kohlenstoffdioxidabsorber gebildete Schüttbett angesaugt. Dadurch wird der Atemkalk aktiv durchströmt und die wirksame Luftmenge, die pro Zeiteinheit mit dem Atemkalk in Kontakt kommt und so Kohlenstoffdioxid an den Atemkalk abgeben kann, ist deutlich erhöht. Dies verkürzt eine Dauer, innerhalb derer eine kritische Kohlenstoffdioxidkonzentration merklich reduziert werden kann oder gewährleistet während einer längeren Betriebszeit, dass normalerweise in ausreichendem Maß Kohlenstoffdioxid absorbiert wird, so dass eine Kohlenstoffdioxidkonzentration im Hauptraum der Fluchtkammer zumindest einen kritischen Schwellwert nicht überschreiten kann.
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Wenn das Anschlussrohr des Kohlenstoffdioxidabsorbers verschließbare Lufteinlässe aufweist, kann durch den Umfang der Öffnung der Lufteinlässe eine Menge einer durch die Lufteinlässe angesaugten Umgebungsluft reguliert werden. Damit kann auf die durch das Schüttbett mit dem losen Atemkalk angesaugte Luftmenge Einfluss genommen werden.
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Wenn der Kohlenstoffdioxidabsorber mit einer Erdungslasche elektrisch leitend mit einem Boden der Fluchtkammer verbunden und über die Fluchtkammer geerdet ist, ist zusätzlich dafür Sorge getragen, dass eine eventuelle statische Aufladung jedenfalls unmittelbar abgeleitet wird und sich keine Gefahren für Entladungen oder Überschläge ergeben können.
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Auch wenn die Erfindung bisher als Personenschutzsystem mit einem Kohlenstoffdioxidabsorber beschrieben wurde, betrifft die Erfindung auch einen solchen, zur Verwendung in einem Personenschutzsystem geeigneten Kohlenstoffdioxidabsorber selbst.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Das oder jedes Ausführungsbeispiel ist nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung Abänderungen und Modifikationen möglich, insbesondere solche Varianten und Kombinationen, die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit den im allgemeinen oder speziellen Beschreibungsteil beschriebenen sowie in den Ansprüchen und/oder der Zeichnung enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Verfahrensschritten für den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind und durch kombinierbare Merkmale zu einem neuen Gegenstand oder zu neuen Verfahrensschritten bzw. Verfahrensschrittfolgen führen, auch soweit sie Prüf- und Arbeitsverfahren betreffen.
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Es zeigen
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1 eine Prinzipdarstellung eines CO2-Absorbers in Form eines CO2-Schüttbettabsorbers zur Verwendung in einem Personenschutzsystem,
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2 eine Prinzipdarstellung einer CO2-Kühlanlage zur Verwendung in einem Personenschutzsystem und
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3 eine Übersichtsdarstellung einer als Personenschutzsystem fungierenden Fluchtkammer mit einem CO2-Schüttbettabsorber gemäß 1 sowie einer CO2-Kühlanlage gemäß 2.
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1 zeigt eine schematisch vereinfachte Prinzipdarstellung eines als Kohlenstoffdioxid-Absorber (CO2-Absorber) fungierenden CO2-Schüttbettabsorbers 10, der in der dargestellten Ausführungsform im Wesentlichen einen Korb 12 und einen Korpus 14 umfasst. Ein CO2-Absorber soll verhindern, dass eine CO2-Konzentration in der Umgebungsluft über ein zulässiges Maß steigt, indem gasförmiges Kohlstoffdioxid durch im Absorber befindlichen Atemkalk gebunden wird.
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Der Korpus 14 des CO2-Schüttbettabsorbers 10 ist auf einem Anschlussrohr 16 angebracht, in dessen Fuß Lufteinlässe 18, insbesondere verschließbare Lufteinlässe 18, in Form von Bohrungen oder dergleichen gebildet sind. In den Korb 12 wird Atemkalk eingefüllt und der Korb 12 wird in den Korpus 14 eingehängt. Das Anschlussrohr 16 wird mittels Rohr- oder Schlauchverbindung zum Beispiel an einen Zuluftstrom eines von einer CO2-Kühlanlage 20 (2) umfassten Wärmetauschers 22 (2) angeschlossen. Damit wird Umgebungsluft durch das im Korb 12 gebildete Atemkalkschüttbett angesaugt und vorhandenes CO2 dort gebunden. Wenn der Atemkalk seine Bindefähigkeit verloren hat, wird dieser durch einfaches Umschütten in einen hier nicht gezeigten Restbehälter entsorgt. Danach wird der Korb 12 wieder in den Korpus 14 eingesetzt und mit neuen Atemkalk befällt oder vor dem Einsetzen in den Korpus 14 mit neuem Atemkalk befüllt.
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Bei verschließbaren Lufteinlässen 18 ist die Menge der durch das Atemkalkschüttbett angesaugten Zuluft zum Wärmetauscher 22 regulierbar. Eine Verschließbarkeit der Lufteinlässe 18 lässt sich zum Beispiel dadurch erreichen, dass im Anschlussrohr 16 oder außerhalb des Anschlussrohrs 16 eine drehbare, konzentrisch mit dem Anschlussrohr 16 gelagerte Manschette mit Bohrungen entsprechend den Lufteinlässen 18 angebracht ist (nicht dargestellt). Durch eine Drehung der Manschette lassen sich die Lufteinlässe 18 im Anschlussrohr 16 und die Bohrungen in der Manschette in Übereinstimmung bringen, so dass Nebenluft in das Anschlussrohr 16 gezogen werden kann. Dies reduziert die Menge der durch das Atemkalkschüttbett angesaugten Zuluft zum Wärmetauscher 22. Wenn durch eine Drehung der Manschette die Lufteinlässe 18 im Anschlussrohr 16 ganz oder teilweise geschlossen sind, erhöht sich die Menge der durch das Atemkalkschüttbett angesaugten Zuluft. Anstelle einer drehbaren Manschette kommt auch eine verschiebliche Manschette in Betracht. Hier können Bohrungen in der Manschette entfallen und der Umfang, in dem die Lufteinlässe 18 im Anschlussrohr 16 geöffnet oder geschlossen ist, ergibt sich durch die translatorische Position einer solchen Manschette.
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2 zeigt in einer schematisch vereinfachten Prinzipdarstellung eine im Folgenden auch kurz als CO2-Kühlanlage 20 bezeichnete Kohlenstoffdioxid-Kühlanlage zur Verwendung in einem Personenschutzsystem der eingangs genannten Art. Diese umfasst einen Wärmetauscher 22 und sodann als Lager für flüssiges Kohlenstoffdioxid und damit als CO2-Reservoir zum Beispiel eine oder mehrere jeweils mit flüssigem Kohlenstoffdioxid gefüllte Stahlflaschen 24. Diese sind über eine Hauptleitung 26 mit einem ersten Sicherheitsventil 28, einer ersten Druckanzeige 30, einem ersten Druckminderer 32, einer weiteren Druckanzeige 34, einem zweiten Sicherheitsventil 36 und einem Dreiwegeventil 38 an den Wärmetauscher 22 angeschlossen, dem ausgangsseitig eine Verbrauchsanzeige 40, ein weiterer Druckminderer 42, ein Ablassventil 44 und ein drittes Sicherheitsventil 46 nachgeordnet sind.
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Mit dem Dreiwegeventil 38 ist eine Umschaltung zwischen zumindest einem ersten und einem zweiten von dem Wärmetauscher 22 umfassten Kühlregister möglich. Die Bedienung des Dreiwegeventils 38 kann manuell oder automatisch erfolgen und erlaubt eine Umschaltung zwischen den zumindest zwei Kühlregistern, um ein Abtauen eines jeweils nicht benutzten Kühlregisters zu ermöglichen. Dies macht die CO2-Kühlanlage 20 insgesamt in hohem Maße ausfallsicher, weil durch die Möglichkeit des Abtauens eines nicht benutzten Kühlregisters stets die Möglichkeit besteht, auf ein nutzbares Kühlregister umzuschalten, um damit eine ausreichende Kühlleistung zu erhalten. Bei zwei Kühlregistern ist damit eine alternierende Benutzung der Kühlregister möglich, wobei das jeweils nicht genutzte Kühlregister abgetaut wird. Bei mehr als zwei Kühlregistern ist eine zyklische Nutzung der Kühlregister möglich, wobei die jeweils nicht genutzten Kühlregister oder das zuletzt genutzte Kühlregister abgetaut werden bzw. abgetaut wird. Unterhalb des Wärmetauschers 22 ist eine Entwässerungsvorrichtung 48 gezeigt, mittels derer Kondenswasser, das sich in einer dafür vorgesehenen Auffangwanne oder dergleichen sammelt, abgelassen und geeignet entsorgt werden kann.
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Dem Wärmetauscher 22 mit den zumindest zwei Kühlregistern ist ein Pneumatikgebläse 50 mit einem Pneumatikmotor mit einem davon angetriebenen Ventilator zugeordnet. Die Verwendung eines Pneumatikmotors hat den Vorteil von dessen problemloser Verwendbarkeit in einem explosionsgefährdeten Bereich. Der durch den Pneumatikmotor angetriebene Ventilator ermöglicht eine gleichmäßige und schnelle Verteilung der gekühlten Umgebungsluft im Innenraum des Personenschutzsystems und eine Zufuhr von Umgebungsluft zum Wärmetauscher 22.
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Die Verwendung zumindest zweier Druckminderer 32, 42, nämlich hier eines ersten Druckminderers 32 in der Hauptleitung von den Stahlflaschen 24 zum Wärmetauscher 22, also auf der Hochdruckseite, und eines zweiten Druckminderers 42 im Anschluss an den Wärmetauscher 22, also auf der Niederdruckseite, ermöglicht eine stufenweise Entspannung des flüssigen Kohlenstoffdioxids, nämlich zum Beispiel von anfänglich 200 bar auf 10 bar (erster Druckminderer 32) und sodann auf 2 bis 6 bar (zweiter Druckminderer 42). Eine solche stufenweise Entspannung verhindert wirksam das Festfrieren der Rohrleitungen und gewährleistet damit die Verfügbarkeit der CO2-Kühlanlage 20.
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3 zeigt ein insgesamt mit der Bezugsziffer 60 bezeichnetes Personenschutzsystem in Form einer Fluchtkammer 60. Diese umfasst in an sich bekannter Art und Weise eine Schleuse 62, einen Hauptraum 64 und einen Technikraum 66. Der Technikraum 66 ist in ein erstes Lager 68 und ein zweites Lager 70 unterteilt. Im ersten Lager 68 befinden sich die Stahlflaschen 24 (2) mit flüssigem Kohlenstoffdioxid, zum Beispiel zwölf Flaschen mit jeweils 40 l flüssigem Kohlenstoffdioxid bei einem Druck von 200 bar, für eine CO2-Kühlanlage 20, insbesondere eine CO2-Kühlanlage 20 der in 2 gezeigten Art. Das erste Lager 68 und die dort vorgehaltenen Stahlflaschen 24 können demnach einzeln oder zusammen als CO2-Reservoir aufgefasst werden. In dem zweiten, als Atemluftspeicher fungierenden Lager 70 befinden sich Behälter mit Atemluft, zum Beispiel zehn Stahlflaschen mit jeweils 50 l Atemluft bei einem Druck von ebenfalls 200 bar. Im Technikraum 66 befindet sich gegebenenfalls ein hier nur durch den Doppelpfeil angedeuteter Flaschenschlitten zur erleichterten Handhabung der Stahlflaschen.
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Das im Technikraum 66 gelagerte flüssige Kohlenstoffdioxid wird einerseits dem Wärmetauscher 22 und andererseits dem Pneumatikgebläse 50 zugeführt. Eine Schalttafel 72 ermöglicht dabei eine Bedienung von Wärmetauscher 22 und/oder Pneumatikgebläse 50. Die Schalttafel 72 kann dabei – wie dargestellt – zweigeteilt oder in Form zweier einzelner Schalttafelelemente ausgeführt sein, so dass ein erster Teil oder ein erster Abschnitt bzw. ein erstes Schalttafelelement der Bedienung und/oder Beobachtung des Wärmetauschers 22 und ein zweiter Teil/zweiter Abschnitt bzw. ein zweites Schalttafelelement der Bedienung und/oder Beobachtung des Pneumatikgebläses 50 vorbehalten ist. Der Schalttafel 72 können dazu auch die in 2 gezeigten Elemente der CO2-Kühlanlage 20, nämlich erstes Sicherheitsventil 28, Druckanzeige 30, erster Druckminderer 32, Druckanzeige 34, zweites Sicherheitsventil 36, Dreiwegeventil 38, Verbrauchsanzeige 40, zweiter Druckminderer 42 und drittes Sicherheitsventil 46, zugeordnet sein, so dass in zusammengefasster Art und Weise einerseits eine Übersicht über den Status der CO2-Kühlanlage 20 und/oder des Wärmetauschers 22 sowie andererseits eine Möglichkeit zur Bedienung der CO2-Kühlanlage 20 und/oder des Wärmetauschers 22 gegeben ist.
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Bei der dargestellten Ausführungsform befindet sich in der Fluchtkammer 60 ein CO2-Absorber 10, zum Beispiel ein CO2-Absorber 10 gemäß 1. Dessen Anschlussrohr 16 (2) ist in Richtung auf den Wärmetauscher 22 verlängert, so dass durch den CO2-Absorber 10 Zuluft für den Wärmetauscher 22 angesaugt wird. In der dargestellten Ausführungsform ist dem CO2-Absorber 10 noch ein CO2-Filter 74 zugeordnet.
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Nicht gezeigt ist, dass der CO2-Absorber 10 zur Vermeidung statischer Aufladung über eine Erdungslasche oder dergleichen mit dem Gehäuse der Fluchtkammer 60, nämlich zum Beispiel dem Boden des Hauptraums 64 verbunden und damit geerdet ist.
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Die im zweiten Lager 70 vorgehaltene Atemluft kann durch Bedienhandlungen an einer zur Unterscheidung als Luftschalttafel 76 bezeichneten Schalttafel in den Hauptraum 64 der Fluchtkammer abgegeben werden. Die Luftschalttafel 76 umfasst dafür einerseits ein Raumdruckmanometer 78 und andererseits ein Raumluftventil 80 zur Einstellung der aus dem Atemluftlager 70 abgezogenen Atemluft.
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Weitere dargestellte Einzelheiten in der Fluchtkammer 60 sind eine Hauptraumbeleuchtung 82 mit Leuchtmitteln in Form von Leuchtstäben oder dergleichen, Mittel 84 zur Temperatur- und/oder Feuchtemessung, ein Gasmessgerät 86 zur Messung der Konzentrationen einzelner oder mehrerer Gase, wie zum Beispiel CH4, CO, CO2, O2, im Inneren des Hauptraums 64.
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Darüber hinaus sind für die in 3 gezeigte Fluchtkammer 60 ein Entfeuchter 88 mit einem in die Schleuse 62 geführten Entfeuchterauslass 90, Mittel zum Druckausgleich zwischen der Schleuse 62 und dem Hauptraum 64 in Form mindestens eines Druckausgleichventils 92 sowie Mittel zur Schleusenspülung mit einer Spüleinheit 94, einem Reservoir 96 für das zur Schleusenspülung vorgesehene Gas und Gasauslässe 100, 102, 104 im Schleusenbereich 62 und im Hauptraum 64 dargestellt. Die Spüleinheit 94 wird dabei aus dem Reservoir 96 mit einem entsprechenden Gas versorgt, ist aber durch einen externen Luftanschluss 98 auch an die Umgebungsluft außerhalb der Fluchtkammer 60 angeschlossen.
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Die Gasauslässe 100, 102 im Schleusenbereich 62 fungieren einerseits als Luftschleier für eine Außentür 106 der Fluchtkammer 60 und andererseits zur Luftspülung im Schleusenbereich. Die Gasauslässe 104 im Hauptraum 64 dienen dazu, eventuelle noch nach Verlassen der Schleuse 62 und Durschreiten einer Innentür 108 zwischen Schleuse 64 und Hauptraum 64 in diesen eingetragene Verunreinigungen aus dem Hauptraum 64 zu spülen. Die Außentür 106 und die Innentür 108 erlauben einen Zutritt zur Fluchtkammer 60, nämlich zunächst über die Außentür 106 in die Schleuse 62 und sodann über die Innentür 108 von der Schleuse 62 in den Hauptraum 64.
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Im Schleusenbereich 62 befinden sich des Weiteren eine Sanitäranlage 110 mit einem externen Wasseranschluss 112 und zum Beispiel einer Chemietoilette, eine Schleusenbeleuchtung 114, ein Telefon 116 mit einem externen Telefonanschluss 118 und ein oder mehrere Überdruckventile 120. Schließlich ist in der Schleuse auch noch ein Gasmessgerät 122 zur Messung einer Konzentration einzelner oder mehrerer Gase, zum Beispiel CH4, CO, CO2, O2, außerhalb der Fluchtkammer 60 vorgesehen und dafür ist das Gasmessgerät 122 über einen Lufteinlass 124 und einen Luftauslass 126 an die Umgebungsluft außerhalb der Fluchtkammer 60 gekoppelt. Dargestellt sind außerdem zwei Signal- oder Leuchteinrichtungen 128, 130, die zum Beispiel in Form einer Blitzlampe oder in Form einer Leuchtstation mit Leuchtstäben das Auffinden der Fluchtkammer 60 erleichtern oder einen Status der Fluchtkammer 60 anzeigen.
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Neben der aus dem zweiten Lager 70 in den Hauptraum 64 einleitbaren Atemluft, die auch als Atemluftnotversorgung aufgefasst werden kann, sind in 3 im Bereich der Schleuse 62 Stahlflaschen 132 zur als Atemlufthauptversorgung fungierenden Sauerstoffversorgung des Hauptraums 64 mit entsprechenden Sauerstoffauslässen 134 gezeigt. Die Anordnung einzelner oder mehrerer Stahlflaschen 132 oder dergleichen in der Schleuse 62 oder im Technikraum 66 zur Speisung der Atemlufthauptversorgung und/oder der Atemluftnotversorgung kann sich nach den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort richten und solche Stahlflaschen 132 können demnach entweder im Bereich der Schleuse 62 oder im Technikraum 66 oder im Bereich der Schleuse 62 und im Technikraum 66 angeordnet sein. Zum Verlassen des Hauptraums 64 in einem Notfall oder dergleichen ist eine Notluke 136 vorgesehen.
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Einzelne im Vordergrund stehende Aspekte der hier eingereichten Beschreibung lassen sich damit kurz wie folgt zusammenfassen: Angegeben wird ein Personenschutzsystem in Form einer Fluchtkammer 60 mit zumindest einem Hauptraum 64 und einem zu Absorption von Kohlenstoffdioxid aus der Umgebungsluft des Hauptraums 64 vorgesehenen Kohlenstoffdioxidabsorber 10, welcher einen Korpus 14 und einen in den Korpus 14 einsetzbaren Korb 12 zur Aufnahme von losem Atemkalk aufweist, so dass etwaige statische Aufladungen bisher verwendeter Atemkalkpatronen vermieden und davon ausgehende Gefahren in explosionsgefährdeten Bereichen ausgeschlossen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- CO2-Absorber
- 12
- Korb
- 14
- Korpus
- 16
- Anschlussrohr
- 18
- Lufteinlass
- 20
- CO2-Kühlanlage
- 22
- Wärmetauscher
- 24
- Stahlflasche
- 26
- Hauptleitung
- 28
- (erstes) Sicherheitsventil
- 30
- (erste) Druckanzeige
- 32
- (erster) Druckminderer
- 34
- (zweite) Druckanzeige
- 36
- (zweites) Sicherheitsventil
- 38
- Dreiwegeventil
- 22
- Wärmetauscher
- 40
- Verbrauchsanzeige
- 42
- (zweiter) Druckminderer
- 44
- Ablassventil
- 46
- (drittes) Sicherheitsventil
- 48
- Entwässerungsvorrichtung
- 50
- Pneumatikgebläse
- 52–58
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- 60
- Fluchtkammer
- 62
- Schleuse
- 64
- Hauptraum
- 66
- Technikraum
- 68
- (erstes) Lager
- 70
- (zweites) Lager
- 72
- Schalttafel
- 74
- CO2-Filter
- 76
- Luftschalttafel
- 78
- Raumdruckmanometer
- 80
- Raumluftventil
- 82
- Hauptraumbeleuchtung
- 84
- Temperatur- und/oder Feuchtemessung
- 86
- Gasmessgerät (Hauptraum)
- 88
- Entfeuchter
- 90
- Entfeuchterauslass
- 92
- Druckausgleichventil (zwischen Hauptraum und Schleuse)
- 94
- Spüleinheit (Schleusenspülung)
- 96
- Reservoir (Schleusenspülung)
- 98
- Luftanschluss (Spüleinheit)
- 100, 102, 104
- Gasauslass (Schleusenspülung)
- 106
- Außentür
- 108
- Innentür (zwischen Schleuse und Hauptraum)
- 110
- Sanitäranlage
- 112
- Wasseranschluss
- 114
- Schleusenbeleuchtung
- 116
- Telefon
- 118
- Telefonanschluss
- 120
- Überdruckventil (zwischen Schleuse und Umgebung)
- 122
- Gasmessgerät (Schleuse)
- 124
- Lufteinlass (für Gasmessgerät 122)
- 126
- Luftauslass (für Gasmessgerät 122)
- 128, 130
- Leuchteinrichtung
- 132
- Stahlflasche (Atemlufthauptversorgung)
- 134
- Sauerstoffauslass
- 136
- Notluke