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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeug-Tür, die auf ihrer Innenseite ein oder mehrere Bedienelemente zum Bedienen von Kraftfahrzeugfunktionen aufweist, und das Kraftfahrzeug selbst. Ferner betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Tür.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, unterschiedliche Kontroll- bzw. Bedienelemente zu verwenden, die an der Innenseite einer Tür eines Fahrzeugs angeordnet sind, um entsprechende Funktionen des Kraftfahrzeugs zu steuern, wie bspw. die Einstellung der Außenspiegel oder Steuerung der Fensterheber. Meist in der Innenverkleidung der Kraftfahrzeugtür angeordnet, befindet sich dort eine Vielzahl mechatronischer Bedienelemente für diese Funktionen.
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Manche Funktionen sind nicht standardmäßig in jedem Fahrzeug vorhanden, d. h. je nach Ausstattung oder gewählter Konfiguration können weitere Bedienelemente eingebaut werden; eine hohe Variantenvielfalt ist die Folge. Dabei erfolgt die Steuerung der einzelnen Funktionen jeweils über eigene Bedienelemente. Jedes einzelne Bedienelement wird separat entwickelt, erprobt, gefertigt, transportiert und anschließend am Band montiert. Dies ist mit erheblichen Kosten, hinsichtlich Entwicklung, Produktion und Logistik verbunden. Zudem wird der Bereich, in dem die Bedienelemente angeordnet sind, mit steigender Vielzahl unübersichtlich.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kraftfahrzeug-Tür hinsichtlich ihrer Vielzahl an Bedienelementen dahingehend zu verbessern, dass eine Bedienung von Fahrzeugfunktionen übersichtlich, einfach zu handhaben und kostengünstig in der Herstellung ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kraftfahrzeug-Tür mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Ferner wird die Aufgabe durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Weiterbildungen der Kraftfahrzeug-Tür und des Fahrzeugs sind in den Unteransprüchen ausgeführt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform sieht eine Kraftfahrzeug-Tür vor, die auf ihrer Innenseite ein oder mehrere Bedienelemente zum Bedienen von Kraftfahrzeugfunktionen aufweist, wobei das Bedienelement an der Innenseite der Kraftfahrzeug-Tür als ein berührungssensitiver Bildschirm ausgebildet ist. Vorteilhaft werden die aus dem Stand der Technik bekannten einzelnen mechatronischen Bedienelemente durch einen einzigen berührungssensitiven Bildschirm in Form eines digitalen Touch-Screens ersetzt. Die Anzahl der Bedienelemente kann damit stark reduziert werden und ermöglicht eine besonders hohe Übersichtlichkeit und vielfältige Designmöglichkeiten im Innenraum des Fahrzeugs.
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Die Erfindung beschränkt sich dabei nicht auf berührungssensitive Bildschirme einer einzelnen Bauart, sondern kann auf unterschiedlichen Funktionsprinzipien, wie bspw. kapazitiv, induktiv oder resistiv basieren.
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Bevorzugt sieht die Erfindung vor, dass der berührungssensitive Bildschirm eine Bedienfläche vorbestimmter Größe aufweisen kann, auf der zumindest ein Funktionsfeld angezeigt ist. Variationen der Erfindung können auch mehrere Bedienflächen aufweisen. In einer Ausführungsform kann der berührungssensitive Bildschirm alle vorgesehenen Bedienfunktionen auf einmal anzeigen, wozu der berührungssensitive Bildschirm in eine Vielzahl an einzelnen nebeneinander bzw. untereinander angeordneten Bedienflächen unterteilt ist. Dazu kann erfindungsgemäß die Fläche der einzelnen Bedienflächen kleiner als ein Viertel der Gesamtfläche des berührungssensitiven Bildschirms sein, wobei die Bedienfläche bevorzugt ein einzelnes Funktionsfeld aufweisen kann. Alternativ kann auch eine Bedienfläche eine Vielzahl an Funktionsfeldern anzeigen und dabei eine Fläche einnehmen, die größer ist als die Hälfte der Fläche des berührungssensitiven Bildschirms. Dies wird bspw. durch eine Menüführung möglich, die mehrere Funktionsfelder integriert. Auf der Fläche des berührungssensitiven Bildschirms können den jeweiligen Anforderungen entsprechend die Funktionsfelder zur Bedienung angezeigt werden, wobei die kompakte Darstellungsform und Flächenunterteilung für einen Nutzer übersichtlich und dabei einfach zu bedienen ist.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass der berührungssensitive Bildschirm zumindest einen Informationsanzeige-Abschnitt aufweist. Die angezeigten Informationen können solche wie bedienbarer Kraftfahrzeugfunktionen betreffen, etwa Positions- oder Steuerungsfunktionen von Fenstern, Außenspiegeln, Sitzen, alternativ Schließ- und Öffnungsvorrichtungen von Kraftfahrzeug-Türen, Motorhaube oder auch die Heckklappe. Die zu steuernden bzw. zu regelnden Kraftfahrzeugfunktionen können weitere Positions- oder Steuerungsfunktionen, insbesondere Komfortfunktionen umfassen. Solche können etwa die elektrische Sitzverstellung, elektrische Fensterheber aller Fenster oder nur der Fenster auf Fahrer- bzw. Beifahrerseite, Blockierung der Fensterheber in der Fondreihe, elektrische Schiebedachbetätigung, Schließvorrichtung bzw. Zentralverriegelung, Klimaanlage, Einstellen der Außenspiegel, Betätigung von Heckklappe oder Motorhaube, etc. sein.
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Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Informationsanzeige-Abschnitt einer oder mehrerer der Bedienflächen entspricht. Der Nutzer kann sich durch einen Blick auf die Anzeige darüber informieren, wie die derzeitigen Einstellungen der jeweiligen Fahrzeugfunktion sind und diese auf einfache Weise einstellen bzw. bedienen.
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Eine Weiterbildung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass einem oder mehreren Funktionsfeldern eine benutzerdefinierte oder einer vordefinierte Bedienfunktion zugeordnet ist, die aus der Gruppe der Kraftfahrzeugfunktionen, insbesondere der Positions- oder Steuerungsfunktionen, ausgewählt werden kann. Erfindungsgemäß kann ein Funktionsfeld einer einzigen Bedienfunktion oder auch einer Vielzahl an Bedienfunktionen zugeordnet werden, wobei ein System aus Untermenüs angezeigt werden kann. Vorteilhaft kann eine Vielzahl an Bedienfunktionen in einem einzigen Bedienelement integriert werden. Dadurch ergibt sich eine deutliche Einsparung der Logistik- und Montagekosten, da nicht für jede Funktion im Fahrzeug ein neues Bedienelement geschaffen werden muss. Neue Bedienfunktionen können schnell und einfach durch Hinzufügen weiterer Funktionsfelder implementiert werden.
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Bevorzugt kann die entsprechende Bedienfläche von einem Rahmen umgeben sein. Der berührungssensitive Bildschirm kann ferner haptische Elemente aufweisen, die eine oder mehrere Bedienflächen begrenzen, und die als Texturänderungen oder Profiländerungen auf der Oberfläche des berührungssensitiven Bildschirms wahrgenommen werden können und Rahmen, Erhebungen oder alternativ schmale Nuten bilden oder sein können. Der berührungssensitive Bildschirm kann mit den haptischen Hilfselementen, wie z. B. ein Kunststoffrahmen mit lokalen Profiländerungen, die Bedienung „ohne hinschauen zu müssen” erleichtern. Die Profiländerungen können mittels einer Hand eines Nutzers einfach erspürt werden.
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Zur besseren Übersichtlichkeit können Parameter, wie die genaue Menülogik, die Positionierung der Symbole, die Farbauswahl, die Haptiklogik, etc. vielfältig gestaltet werden und den jeweiligen Anforderungen, insbesondere Kundenwünschen ohne weiteres angepasst werden, so dass ein individuell zugeschnittenes Bedienkonzept erreicht werden kann.
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Bevorzugt kann die Erfindung vorsehen, dass der berührungssensitive Bildschirm in einer Innenverkleidung der Kraftfahrzeug-Tür, bevorzugt in einem vorderen Bereich einer Armauflage angeordnet oder darin eingebettet sein kann. Die Position des erfindungsgemäßen berührungssensitiven Bildschirms ist jedoch nicht auf die Armauflage beschränkt, sondern kann auch an anderen Stellen der Innenverkleidung angebracht werden. Ferner kann die Erfindung vorsehen, dass der berührungssensitive Bildschirm an der Innenverkleidung der Kraftfahrzeug-Tür einer Fahrerseite oder alternativ auch einer Beifahrerseite angeordnet werden kann.
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Dabei kann erfindungsgemäß der berührungssensitive Bildschirm eine elektronische Schnittstelle zu einem Kraftfahrzeug-Infotainmentsystem aufweisen und mit diesem zum Datenaustausch elektronisch verbunden sein. Dies bietet die Möglichkeit zur Integration weiterer Fahrzeugfunktionen, deren Bedienelemente sich in Ausführungen von Türen des Standes der Technik eben nicht in der Tür befinden. So können auch Funktionen des Infotainmentsystems integriert werden, wie z. B. Telefonie oder Bedienung des Bordcomputers im Allgemeinen. Der gestalterischen Vielfalt sind durch das so vereinfachte Interieur- und Bedienkonzept keine Grenzen gesetzt.
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Die Erfindung sieht ferner ein Kraftfahrzeug mit einer Tür vor, die auf ihrer Innenseite zumindest ein Bedienelement zum Bedienen von Kraftfahrzeugfunktionen aufweist, das als berührungssensitiver Bildschirm ausgebildet ist und daher die erfindungsgemäße Tür umfasst.
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Diese und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung unter Bezug auf die begleitenden Figuren dargelegt. Der Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient dem erleichterten Verständnis des Gegenstands. Die Figuren sind lediglich eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung.
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Dabei zeigen:
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1 einen schematischen Ausschnitt eines Fahrzeuginnenraums, und
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2 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Bedienungselements.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kraftfahrzeug-Tür, die einen berührungssensitiven Bildschirm zur Steuerung von Funktionen von Fahrzeugkomponenten aufweist.
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Der in 1 dargestellte Ausschnitt eines Fahrzeuginnenraums 2 zeigt einen Bereich auf einer Fahrerseite, verdeutlicht durch ein Lenkrad 4. Auf der linken Seite ist eine Kraftfahrzeug-Tür 1 gezeigt, die eine Armauflage 5 und eine Innenverkleidung 6 aufweist. Ferner ist in einem zum Lenkrad 4 hin gewandten vorderen Bereich 7 der Armauflage 5 auf dessen Oberseite ein einzelnes Bedienelement angeordnet, das als berührungssensitiver Bildschirm 10 ausgebildet ist, der dem Fachmann aus dem Stand der Technik als Touch-Screen bekannt ist. Dabei kann der berührungssensitive Bildschirm 10 ein kapazitiver, induktiver oder resistiver Touch-Screen sein. Um den berührungssensitiven Bildschirm 10 vor Beschädigungen zu schützen, ist er in die Innenverkleidung 6 eingelassen. Dazu kann die Armauflage 5 eine Vertiefung (figurativ nicht dargestellt) aufweisen, deren Abmessungen denen des berührungssensitiven Bildschirms 10 entsprechen.
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Die Oberfläche des berührungssensitiven Bildschirms 10 ist in 2 dargestellt. Wobei der Bildschirm 10 im Wesentlichen eine rechteckige Form mit abgerundeten Ecken aufweist und mit einem Rahmen 11 umfänglich umgeben ist. Dieser Rahmen 11 besteht aus Kunststoff und kann unterschiedlich bemalt oder eingefärbt sein, um bspw. ein metallische Erscheinungsbild zu erhalten. Der Rahmen 11 ist in Bezug auf die Oberfläche des berührungssensitive Bildschirm 10 leicht erhaben und kann mittels einer Hand eines Benutzers erspürt werden. Je nach Anforderung kann er hart oder weich ausgestaltet sein.
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Ferner weist der berührungssensitive Bildschirm 10 Bedienflächen 12, 16 unterschiedlicher Größe mit verschiedene Funktionsfelder 17, 18, 19, 20 auf, die verschiedenen Kraftfahrzeugfunktionen zugeordnet sind, wie im Folgenden beschrieben ist. Innerhalb des Rahmens 11 ist der berührungssensitive Bildschirm 10 in 2 zunächst in verschiedene Bereiche unterteilt, wobei einem oberen Bereich 13 feste Funktionsfelder 17 zugeordnet sind und in einem unteren Bereich 14 eine variable Menüführung ausgebildet ist. Der obere Bereich 13 ist mit Rahmenelementen 15 versehen, die als haptische Unterstützung zum Auffinden innerhalb der Rahmenelemente 15 angeordneter Bedienflächen 16 dienen. Ein Nutzer kann die darin angezeigten Funktionsfelder 17 ohne genaues Hinsehen ertasten und bedienen. Dazu weisen die Rahmenelemente 15 ferner lokale Profiländerungen auf und können aus Kunststoff bestehen und je nach Anforderung hart oder weich ausgebildet sein.
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Die Bedienflächen 16 sind fest abgegrenzte Bereiche des berührungssensitiven Bildschirms 10, auf denen vordefinierte Funktionsfelder 17 angezeigt und bedient werden können. Ihnen sind feste Funktionen zugeordnet, so bspw. eine Fensterheberfunktion eines Fahrers- bzw. eines Beifahrerfensters. Sie sind hierbei nicht durch den Nutzer auszuwechseln, können aber während der Installation spezifisch zugeordnet werden oder auch später neu zugeordnet werden.
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Der untere Bereich 14 wird durch eine im Vergleich zu den Bedienflächen 16 des oberen Bereichs 13 große Bedienfläche 12 gebildet, auf der verschiedenen Funktionsfelder 18, 19, 20 anzeigt sind. Mittels einfachen Drückens sind diese Funktionsfelder einfach zu verwenden, um die ihnen zugeordneten Funktionen schnell und einfach zu steuern. In der 2 zeigt die Bedienfläche 12 beispielhaft ein Funktionsfeld 20 für eine Sitzverstellung. Die daneben angeordneten Funktionsfelder 18 rufen bspw. gespeicherte Einstellungen auf, wobei durch Drücken eines dieser Funktionsfelder 18 ein Fahrersitz – ohne weitere Einstellungen zu tätigen – in die dem jeweiligen Fahrer angepasste Position (Sitzhöhe, horizontale Ausrichtung, Winkel der Rückenlehne, etc.) verstellt werden kann. Darunter angeordnete Funktionsfelder 19 dienen der Menüführung innerhalb verschiedener, des berührungssensitiven Bildschirms 10 zugeordneten Funktionen. So ändert ein Drücken der Funktionsfelder 19 zur Menüführung die Anzeige der Bedienfläche 12 und die dort angezeigten Funktionsfelder 18, 20 oder bringt den Nutzer in eine Menüführung.
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Die Anordnung bzw. Anzahl der Funktionsfelder 18, 19, 20 als solche kann auch benutzerdefiniert angepasst werden und der berührungssensitive Bildschirm 10 auch mit weiteren Einstell- und Steuerungsmöglichkeiten erweitert werden. Der berührungssensitive Bildschirm 10 ermöglicht damit eine Reduzierung der Anzahl der bisher bekannten einzelnen Ausgestaltungen der Bedienelemente auf ein einziges integriertes Bedienelement.