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Die Erfindung betrifft eine Bolzensicherung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von unterschiedlich ausgebildeten Bolzensicherungen bekannt, mittels denen eine Bewegung eines Bolzens nach einem Einbau von diesem in eine Vorrichtung vermieden werden kann. So ist es bekannt, dass nach einem Einbau eines Bolzens nachträglich eine Bolzendrehsicherung von Hand ausgemessen und an die Vorrichtung angebaut, insbesondere angeschweißt, wird. Derartige Bolzensicherungen weisen den Nachteil auf, dass das Herstellen der Bolzensicherung zeitaufwendig ist und die Bolzensicherung hohe Toleranzen aufweist.
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Alternativ sind Bolzensicherungen bekannt, bei denen der Bolzen mit einer Halteplatte gekoppelt ist und die Halteplatte an der Vorrichtung verschraubt wird. Die Schrauben erstrecken sich zum Befestigen der Bolzensicherung mit der Vorrichtung durch Öffnungen in der Halteplatte.
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Derartig ausgebildete Bolzensicherungen weisen den Nachteil auf, dass bei einer elastischen Verformung des Bolzens und einer damit einhergehenden Relativbewegung der mit dem Bolzen gekoppelten Halteplatte diese aufgrund von Toleranzen zwischen der Öffnung und der Schraube gegen die Schraube stößt. Dies kann dazu führen, dass eine Lackschicht der Schraube und/oder des Haltemittels beschädigt wird, so dass diese der Witterung schutzlos ausgesetzt sind und daher korrodieren können.
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Ein weiterer Nachteil derartig ausgebildeter Bolzensicherungen besteht darin, dass es aufgrund der Toleranzen zwischen der Öffnung der Halteplatte und der Schraube während des Betriebs der verbolzten Vorrichtung zu klackernden Geräuschen kommen kann, die der Benutzer der Vorrichtung als störend empfindet. Ferner ragen bei der Bolzensicherung die Schraubenköpfe von der Halteplatte vor, so dass ein Einsatz von dieser bei beengten Platzverhältnissen nicht möglich ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine Bolzensicherung bereitzustellen, die wenigstens die obigen Nachteile nicht aufweist.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist eine Bolzensicherung zum Verhindern einer Bewegung eines Bolzens vorgesehen, die ein Haltemittel und wenigstens ein Fixiermittel aufweist. Das Haltemittel weist wenigstens eine Bolzenöffnung, durch die ein Bolzen dringt, und wenigstens eine Fixiermittelöffnung auf, durch die das Fixiermittel dringt. Das Fixiermittel dient zum Fixieren der Bolzensicherung an einem Bauteil, das den Bolzen wenigstens teilweise aufnimmt. Dazu kann das Fixiermittel durch die Fixiermittelöffnung dringen, um mit dem Bauteil gekoppelt zu werden.
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Das Fixiermittel kann eine Schraube oder ein anderes Befestigungsmittel sein, mittels dem das Haltemittel an dem Bauteil befestigt werden kann. Das Haltemittel kann plattenförmig ausgebildet sein, ist jedoch nicht auf diese Form beschränkt.
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Ferner weist die Bolzensicherung ein Kontaktverhinderungsmittel auf, das derart angeordnet und/oder ausgebildet ist, dass ein, insbesondere unmittelbarer, Kontakt zwischen dem Haltemittel und dem Fixiermittel verhindert wird bzw. unterbunden ist.
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Durch das Vorsehen des Kontaktverhinderungsmittels zwischen dem Haltemittel und dem Fixiermittel wird verhindert, dass bei einer elastischen Verformung des Bolzens das Haltemittel gegen das Fixiermittel stößt. Somit wird auf einfache Weise vermieden, dass eine Schutzschicht, insbesondere eine Lackschicht, des Haltemittels und/oder des Fixiermittels beschädigt wird, so dass eine Korrosion von diesen verhindert werden kann. Folglich kann die Lebensdauer der Bolzensicherung erhöht werden. Da durch das Kontaktverhinderungsmittel ein Aufeinandertreffen des Haltemittels und des Fixiermittels verhindert wird, treten während des Betriebs der verbolzten Vorrichtung keine klackernden Geräusche auf.
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Ein weiterer Vorteil der Bolzensicherung besteht darin, dass bei einer Fertigung von dieser in einem Arbeitsgang an derselben Fertigungsmaschine die wenigstens eine Bolzenöffnung und/oder Fixiermittelöffnung in dem Haltemittel erzeugt werden können, was die Fertigungszeit verkürzt und geringe Fertigungstoleranzen ergibt. Zudem kann die Bolzensicherung in einer Vielzahl von Einsatzgebieten eingesetzt werden. In der Bolzensicherung ist es im Gegensatz zu der aus dem Stand der Technik bekannten Ausführung somit nicht mehr notwendig, nach einem Einbau des Bolzens eine für den jeweiligen Anwendungsfall konstruierte Drehsicherung herzustellen und an das Bauteil anzubringen.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass eine Fixierung der Bolzensicherung an der verbolzten Vorrichtung allein durch die Fixiermittel, insbesondere mit einem vorgegebenen Drehmoment für die Schrauben, erfolgen kann. Somit ist ein Verschweißen der Bolzensicherung mit dem Bauteil von beispielsweise einer die Bolzensicherung enthaltenden Vorrichtung nicht notwendig. Damit kann eine bei zu großen Schweißnähten vorhandene Gefahr, dass sich das Fixiermittel während des Betriebs einer die Bolzensicherung aufweisenden Vorrichtung löst, vermieden werden.
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Zudem kann durch die Bolzensicherung eine fehlerunanfällige Montage gewährleistet werden.
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Das Kontaktverhinderungsmittel kann zwischen dem Fixiermittel und dem Haltemittel vorgesehen sein. Natürlich kann das Kontaktverhinderungsmittel an einer anderen Stelle der Bolzensicherung vorgesehen sein, solange verhindert wird, dass das Haltemittel gegen das Fixiermittel stößt, wenn sich das Haltemittel infolge einer elastischen Verformung der Buchse relativ zu dem Fixiermittel bewegt bzw. gegen diesen stößt.
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So kann das Kontaktverhinderungsmittel in der Fixiermittelöffnung des Haltemittels angeordnet sein und kann in unmittelbarem Kontakt mit dem Haltemittel und/oder dem Fixiermittel stehen. Insbesondere kann das Kontaktverhinderungsmittel in der Fixiermittelöffnung eingelegt, einvulkanisiert oder eingepresst werden. Natürlich ist es möglich, dass das Kontaktverhinderungsmittel derart ausgebildet ist, dass zwischen dem Fixiermittel, insbesondere einem Fixiermittelkopf, und dem Kontaktverhinderungsmittel ein Spalt ausgebildet ist. Im Ergebnis wird durch das Kontaktverhinderungsmittel auf einfache Weise ein Anstoßen des Haltemittels gegen das Fixiermittel verhindert.
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Das Kontaktverhinderungsmittel kann wenigstens teilweise elastisch ausgebildet sein. Insbesondere kann das Kontaktverhindungsmittel wenigstens teilweise aus Gummi bestehen. In diesem Fall kann das Kontaktverhinderungsmittel eine Buchse sein, die wenigstens teilweise elastisch ausgebildet ist und aus einem oder mehreren Bauteilen besteht. Alternativ oder zusätzlich kann das Kontaktverhinderungsmittel einen elastischen Abschnitt und einen wenigstens teilweise unelastischen Abschnitt aufweisen. Der wenigstens teilweise unelastische Abschnitt kann eine Buchse und der elastische Abschnitt kann ein Ring sein. Der elastische Abschnitt kann separat von dem wenigstens teilweise unelastischen Abschnitt ausgebildet sein. Ferner kann der elastische Abschnitt auf dem wenigstens teilweise unelastischen Abschnitt, insbesondere einer Außenseite der Buchse, vorgesehen sein.
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Durch eine derartige Ausbildung des Kontaktverhinderungsmittels kann durch dieses, insbesondere den elastischen Abschnitt des Kontaktverhinderungsmittels, die durch die Verformung des Bolzens verursachte Bewegung des Haltemittels aufgenommen und gedämpft werden. Im Sinne der Erfindung wird als ein elastischer Abschnitt ein Abschnitt verstanden, der bei einer Krafteinwirkung die Form verändert und nach der Krafteinwirkung in die ursprüngliche Form zurückkehrt.
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In einer bevorzugten Ausführung kann das Fixiermittel mit einem von dem Haltemittel abgewandten Ende der Buchse im Wesentlichen bündig abschließen. Dazu kann die Buchse eine Aufnahme zum Aufnehmen des Fixiermittels aufweisen. Durch das Vorsehen der Aufnahme in der Buchse kann das Fixiermittel, insbesondere ein Fixiermittelkopf, tiefer in das Haltemittel eindringen als bei den aus den Stand der Technik bekannten Ausführungen, bei denen das Fixiermittel von dem Haltemittel vorragt. Folglich kann die Bolzensicherung bei beengten Platzverhältnissen eingesetzt werden.
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Die Bolzensicherung kann einen Bolzen aufweisen, der durch die Bolzenöffnung des Haltemittels ragt. Die Bolzenöffnung kann entsprechend dem Bolzen gegengeformt sein, so dass eine Relativbewegung zwischen Bolzen und Haltemittel unterbunden ist. Insbesondere kann zwischen dem Bolzen und der ersten Aussparung des Haltemittels eine Pressverbindung bestehen.
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Das Haltemittel, die Bolzenöffnung und die Fixiermittelöffnung können derart ausgebildet sein, dass eine Mittelachse der Bolzenöffnung im Wesentlichen parallel zu einer Mittelachse der Fixiermittelöffnung verläuft. Die Bolzensicherung kann vorzugsweise in Arbeitsfahrzeugen, wie z. B. Baggern, Kranen oder dergleichen, eingesetzt werden. Natürlich ist der Einsatz der Bolzensicherung in anderen technischen Gebieten möglich.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sollen nun anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden.
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Dabei zeigen:
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1 eine Schnittansicht durch ein Kontaktverhinderungsmittel,
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2 eine Schnittansicht durch die Bolzensicherung.
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Das in 1 gezeigte Kontaktverhinderungsmittel 2 weist eine Buchse 20 und einen Ring 21 auf, wobei die Buchse 20 und der Ring 21 als separate oder alternativ als zusammengefasste Bauteile ausgebildet sind. Die Buchse 20 weist einen jeweils unelastisch ausgebildeten Kopfabschnitt 200, Grundkörper 202 und Fußabschnitt 201 auf. Der Kopfabschnitt 200 erstreckt sich von dem Grundkörper 202 in eine Richtung weg von einer Mittelachse M der Buchse 20. Der Fußabschnitt 201 erstreckt sich in Richtung zu der Mittelachse M in einen Hohlraum 23 der Buchse 20.
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Der Hohlraum 23 dient zum Aufnehmen eines in 2 gezeigten Fixiermittels 3, wie beispielsweise einer Schraube 3, und wird in einem ersten Abschnitt 230 durch eine Innenwand des Kopfabschnitts 200 und eine Innenwand des Grundkörpers 202 begrenzt. In einem zweiten Abschnitt 231 wird der Hohlraum 23 durch eine Innenwand des Fußabschnitts 201 begrenzt, wobei der zweite Abschnitt 231 des Hohlraums 23 benachbart zu dem ersten Abschnitt des Hohlraums 23 angeordnet ist. Dabei weist der erste Abschnitt 230 des Hohlraums 23 einen größeren Durchmesser auf als der zweite Abschnitt 231 des Hohlraums 23.
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Der Ring 21 ist auf einer Außenseite der Buchse 20 angeordnet und weist einen Kopfabschnitt 210 auf, der sich in eine Richtung weg von der Mittelachse M der Buchse 20 von einem Ringgrundkörper 211 erstreckt. Dabei ist der Ring 21 derart auf der Buchse 20 angeordnet, dass der Kopfabschnitt 210 des Rings 21 in unmittelbarem Kontakt mit dem Kopfabschnitt 200 der Buchse 20 steht.
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In 2 wird eine Bolzensicherung 1 gezeigt, die mit einem Bauteil 51 einer nicht näher dargestellten Vorrichtung verbunden ist und eine Bewegung eines Bolzens 4, insbesondere eine Drehung, verhindert. Zwischen der Bolzensicherung 1 und dem Bauteil 51 ist eine Zwischenplatte 50 vorgesehen. Die Bolzensicherung 1 weist ein Haltemittel 10 in Form von beispielsweise einer Halteplatte und das Kontaktverhinderungsmittel 2 auf. In dem Haltemittel 10 ist eine Bolzenöffnung 12 vorgesehen durch die sich ein Ende des Bolzens 4 erstreckt. Die Bolzenöffnung 12 und das Ende des Bolzens 4 sind derart gegengeformt, dass sich der Bolzen 4 zum Haltemittel 10 nicht relativ bewegen, insbesondere drehen kann. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass zwischen dem Haltemittel 10 und dem Bolzen 4 eine Pressverbindung besteht.
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Ferner ist in dem Haltemittel 10 eine Fixiermittelöffnung 11 vorgesehen. Die Fixiermittelöffnung 11 und die Bolzenöffnung 12 sind derart am Haltemittel 10 vorgesehen, dass eine Mittelachse 40 der Bolzenöffnung 12 im Wesentlichen parallel zu einer Mittelachse 30 der Fixiermittelöffnung 11 verläuft. In die Fixiermittelöffnung 11 ist das Kontaktverhinderungsmittel 2 eingepresst. So ist das Kontaktverhinderungsmittel 2 derart in die Fixiermittelöffnung 11 eingepresst, dass der elastisch ausgebildete Ring 21 des Kontaktverhinderungsmittels in unmittelbarem Kontakt mit dem Haltemittel 10 ist. Insbesondere sind die von der Buchse 20 entfernten Seiten des Ringgrundkörpers 211 und des Kopfabschnitts 210 des Rings 21 in Kontakt mit dem Haltemittel 10.
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Das Fixiermittel 3 erstreckt sich zum Koppeln, insbesondere Verschrauben, mit dem Bauteil 51 durch den ersten und zweiten Abschnitt 230, 231 des Hohlraums 23 und die Zwischenplatte 50. In radialer Richtung gesehen ist zwischen einem Fixiermittelkopf 32 des Fixiermittels 3 und der den Hohlraum des ersten Abschnitts der Buchse 20 definierenden Innenwand ein Spalt 31 ausgebildet, so dass der Fixiermittelkopf 32 nicht in unmittelbarem Kontakt mit dem Grundkörper 202 und dem Kopfabschnitt 200 der Buchse 20 ist. Der Fixiermittelkopf 32 liegt an seinem einen Ende an dem Fußabschnitt 201 der Buchse 20 an. Die Buchse 20, insbesondere der Hohlraum 23 der Buchse 20, ist derart ausgebildet, dass das Fixiermittel 3 derart in der Buchse 20 aufgenommen wird, dass das Fixiermittel 3 an seinem von dem Fußabschnitt 201 der Buchse 20 entfernten Ende im Wesentlichen bündig mit dem Kopfabschnitt 200 der Buchse 20 abschließt.
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Bei einer elastischen Verformung des Bolzens 4 während des Betriebs der das Bauteil 51 enthaltenden Vorrichtung wird die aus der Verformung resultierende Bewegung des mit dem Bolzen 4 gekoppelten Haltemittels 10 durch den auf der Buchse 20 elastisch ausgebildeten Ring 21 aufgenommen bzw. gedämpft. Durch das Vorsehen der Buchse 20 mit dem Ring 21 kann somit verhindert werden, dass das Haltemittel 10 bei einer Verformung des Bolzens 4 gegen das Fixiermittel 3 stößt.