-
Die Erfindung betrifft eine Dichteinrichtung, wie Abdichtschott für ein Kraftfahrzeug, eine Säule für ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Dichteinrichtung sowie ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Säule und/oder mit einer derartigen Dichteinrichtung.
-
Kraftfahrzeuge mit Säulen, bspw. mit A- und B-Säulen, sind bekannt. Diese umfassen in Richtung auf den Säulenfuß eine Dichteinrichtung, die zwischen einem Säuleninnenteil und einem Säulenaußenteil angeordnet ist.
-
Um das Säulenaußenteil an dem Säuleninnenteil festzulegen, sind im Bereich des Säulenfußes zusätzliche Halter vorgesehen. Diese sind bspw. an einer Radhausstrebe angebunden. Um das Säulenaußenteil mit dem Halter zu verbinden, wird das Säulenaußenteil mit dem Halter verschweißt. Hierbei hat es sich als nachteilig erwiesen, dass ein Verschweißen von Haltern und Säulenaußenteil dadurch erschwert ist, dass die Ankoppelstelle zwischen Halter und Säulenaußenteil nur umständlich zugänglich ist.
-
Aufgabe der Erfindung ist, die Anbindung des Säulenaußenteils an das Säuleninnenteil zu erleichtern.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Dichteinrichtung, wie Abdichtschott, für ein Kraftfahrzeug gelöst, die zwischen einem Säuleninnenteil eines Kraftfahrzeugs und einem Säulenaußenteil des Kraftfahrzeugs anordenbar oder angeordnet ist, mit mindestens einem am Säuleninnenteil festlegbaren oder festgelegten Haltemittel, mit mindestens einem an dem mindestens einen Haltemittel festlegbaren oder festgelegten Trennkörper, der einen zwischen Säuleninnenteil und Säulenaußenteil gebildeten Spalt zumindest abschnittsweise verschließt, und mit mindestens einer Stützeinheit, die am Trennkörper und am Säulenaußenteil festlegbar oder festgelegt ist, um das Säulenaußenteil am Säuleninnteil festzulegen.
-
Dadurch, dass an der Dichteinrichtung eine Stützeinheit vorgesehen ist, wirkt die Dichteinrichtung zusätzlich als Anbindemittel und/oder als Verstärkungsmittel. Hierdurch kann bspw. auf einen zusätzlichen Halter, der bspw. an der Radhausstrebe befestigt wird, verzichtet werden, wodurch eine bauteilreduzierte Anbindung ermöglicht ist.
-
Es erweist sich als vorteilhaft, wenn die Stützeinheit einen Stützkörper und eine am Stützkörper ausgebildete Aufnahme für ein Spannmittel der Stützeinheit umfasst.
-
Das Spannmittel kann grundsätzlich beliebig realisiert sein. Es erweist sich jedoch als vorteilhaft, wenn die Aufnahme am Stützkörper eine nutartige Ausnehmung im Stützkörper umfasst und/oder wenn das Spannmittel eine expandierende Einlage, insbesondere durch Erhitzen für eine Zeitdauer von mindestens 5 Minuten, insbesondere von mindestens 10 Minuten, insbesondere von mindestens 15 Minuten, und insbesondere bei einer Temperatur zwischen 100°C und 200°C, insbesondere zwischen 120°C und 180°C, insbesondere zwischen 150°C und 170°C, insbesondere bei 160°C, umfasst.
-
Dadurch, dass im Stützkörper zusätzlich ein Spannmittel vorgesehen ist, ist die Aufnahme von Kräften durch den Stützkörper verbessert und es lassen sich durch die Stützeinheit hohe Kräfte aufnehmen. Hierdurch wird eine stabile Anbindung des Säulenaußenteils an das Säuleninnenteil erzielt, wodurch weitere Befestigungsmittel oder Halter verzichtbar sind.
-
Um das Gewicht der Dichteinrichtung, insbesondere der Stützeinheit, zu reduzieren, erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Stützkörper ein Kunststoffteil und/oder wenn das Spannmittel ein Dichtelement für die Dichteinrichtung bildet und insbesondere ein Schaumteil umfasst.
-
Darüber hinaus wird hierdurch auf einfache Weise die Dichtwirkung der Dichteinrichtung erhöht.
-
Ferner erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Trennkörper mindestens eine, insbesondere quer oder schräg zur Ausnehmung verlaufende, Aussparung umfasst und/oder wenn die Stützeinheit mindestens einen ersten Stützabschnitt umfasst, mit dem die Stützeinheit, vermittels des Stützkörpers, an dem Trennkörper zumindest abschnittsweise flächenhaft anliegt, und mindestens einen zweiten Stützabschnitt umfasst, der quer oder schräg zum ersten Stützabschnitt erstreckt ist und der die Aussparung des Trennkörpers durchragend anordenbar oder angeordnet ist.
-
Dadurch, dass der Stützkörper am Trennkörper mit dem ersten Stützabschnitt anliegt, ist die Dichtwirkung der Dichteinrichtung erhöht. Darüber hinaus wird durch das Durchragen des Trennkörpers durch den zweiten Abschnitt des Stützkörpers ein stabiles Festlegegen beider Teile aneinander erzielt.
-
Um die Festigkeit der Dichteinrichtung weiter zu erhöhen und um dadurch eine stabile Anbindung des Säulenaußenteils an dem Säuleninnenteil zu erzielen, erweist es sich in Weiterbildung letztgenannten Erfindungsgedankens als vorteilhaft, wenn die Stützeinheit mindestens einen dritten Stützabschnitt umfasst, der von dem ersten Stützabschnitt zum zweiten Stützabschnitt eine weitere Aussparung der mindestens einen Aussparung des Trennkörpers durchragend erstreckt anordenbar oder angeordnet ist.
-
Solchenfalls bilden der erste Stützabschnitt, der zweite Stützabschnitt und der dritte Stützabschnitt gemeinsam ein Kräftedreieck.
-
Um die Stabilität der Anbindung des Säulenaußenteils an das Säuleninnenteil weiter zu erhöhen, erweist es sich in einer weiteren Fortbildung als vorteilhaft, wenn die Stützeinheit einen vierten Stützabschnitt umfasst, der am ersten Stützabschnitt festlegbar oder festgelegt ist und der parallel oder schräg zum zweiten Stützabschnitt erstreckt ist und/oder wenn die Stützeinheit einen vierten Stützabschnitt umfasst, der am zweiten Stützabschnitt festlegbar oder festgelegt ist und der parallel oder schräg zum ersten Stützabschnitt erstreckt ist.
-
Solchenfalls wirkt der vierte Stützabschnitt rippenartig. Wenn der vierte Stützabschnitt am ersten Stützabschnitt und parallel zum zweiten Stützabschnitt erstreckt ist, mutet die Stützeinheit π-förmig oder Z-förmig an.
-
Wenn der vierte Stützabschnitt am zweiten Stützabschnitt und parallel oder schräg zum ersten Stützabschnitt ausgebildet ist, mutet die Stützeinheit A- oder H-förmig an.
-
Grundsätzlich kann das Haltmittel beliebig mit dem Säuleninnenteil verbunden sein. Dieses gilt auch für die Stützeinheit, die beliebig mit dem Säulenaußenteil verbunden sein kann.
-
Es erweist sich jedoch als vorteilhaft, wenn das Haltemittel lösbar, insbesondere angeschraubt, oder unlösbar, insbesondere angeklebt oder angeschweißt, am Säuleninnteil festlegbar oder festgelegt ist und/oder wenn die Stützeinheit lösbar, insbesondere angeschraubt oder angeclipst, oder unlösbar, insbesondere angeklebt oder angeschweißt, am Säulenaußenteil festlegbar oder festgelegt ist.
-
Um das Festlegen des Säulenaußenteils an der Dichteinrichtung zu erleichtern, erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Stützeinheit, insbesondere am zweiten Abschnitt des Stützkörpers, insbesondere an dem dem ersten Abschnitt abgewandten Ende des zweiten Abschnitts, ein Befestigungselement umfasst, an dem oder in dem ein Festlegelement des Säulenaußenteils, insbesondere lösbar, festlegbar, insbesondere einclipsbar ist. Solchenfalls kann das Säulenaußenteil zunächst an der Dichteinrichtung, insbesondere an dem zweiten Abschnitt der Stützeinheit angeclipst werden, wodurch der Festlege- bzw. Einlegeprozess vereinfacht ist.
-
Haltemittel und Trennkörper können voneinander separierbare Bauteile umfassen. Es erweist sich jedoch als kostengünstig und montagefreundlich, wenn das mindestens eine Haltemittel und der mindestens eine Trennkörper ein gemeinsames Bauteil umfassen, insbesondere ein Spritzgußteil und/oder Blechbiegeteil.
-
Um die Anbindung des Trennkörpers und der Stützeinheit an das Säuleninnenteil zu verbessern, erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Dichteinrichtung mindestens zwei Haltemittel umfasst, die jeweils an einem Ende des Trennkörpers angeordnet und im Wesentlichen parallel, schräg oder quer zur Haupterstreckungsrichtung des Trennkörpers erstreckt sind.
-
Darüber hinaus wird die Aufgabe durch eine Säule für ein Kraftfahrzeug mit einem Säuleninnenteil und mit einem Säulenaußenteil gelöst, bei dem zwischen dem Säuleninnenteil und dem Säulenaußenteil eine Dichteinrichtung mit den zuvor genannten Merkmalen angeordnet ist.
-
Schließlich wird die Aufgabe durch ein Kraftfahrzeug mit einer Dichteinrichtung mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmale und/oder mit einer Säule mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmale gelöst.
-
Die erfindungsgemäße Dichteinrichtung, die erfindungsgemäße Säule sowie das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug erweisen sich in mehrfacher Hinsicht als vorteilhaft:
Dadurch, dass das Säulenaußenteil mittels der Dichteinrichtung an dem Säuleninnenteil festlegbar ist, kann auf ohnehin vorhandene Bauteile am Kraftfahrzeug zurückgegriffen werden. Hierdurch ist die Montage und der Aufbau des Kraftfahrzeugs vereinfacht.
-
Darüber hinaus ist ein Montageschritt einsparbar, da auf das Montieren und das Festlegen eines zusätzlichen Halters, bspw. an der Radstrebe, verzichtet werden kann, wodurch die Montage beschleunigt und erleichtert ist.
-
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen, aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichteinrichtung.
-
In der Zeichnung zeigt:
-
1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dichteinrichtung;
-
2 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dichteinrichtung;
-
3 die erfindungsgemäße Dichteinrichtung gemäß 1 an einem Säuleninnenteil;
-
4 die erfindungsgemäße Dichteinrichtung gemäß 1 an einem Säulenaußenteil;
-
5 ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dichteinrichtung.
-
Die Figuren zeigen eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 versehene Dichteinrichtung, wie Abdichtschott, für ein Kraftfahrzeug. Wie in den 3, 4 und 5 dargestellt ist die erfindungsgemäße Dichteinrichtung 2 zwischen einem Säuleninnenteil 4 und einem Säulenaußenteil 6 eines Kraftfahrzeugs anordenbar.
-
Die erfindungsgemäße Dichteinrichtung 2 umfasst bei den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen zwei Haltemittel 8 die jeweils am Säuleninnenteil 4 festgelegt sind. An den beiden Haltemitteln 8 ist ein Trennkörper 10 festgelegt. Der Trennkörper 10 verschließt zumindest abschnittsweise einen zwischen Säuleninnenteil 4 und Säulenaußenteil 6 gebildeten Spalt. Hierdurch wirkt die erfindungsgemäße Dichteinrichtung 2 wie ein Abdichtschott für ein Kraftfahrzeug. An dem Trennkörper 10 ist eine Stützeinheit 12 angeordnet die sowohl am Trennkörper 10 als auch am Säulenaußenteil 6 festgelegt ist. Hierdurch ist das Säulenaußenteil 6 vermittels der Dichteinrichtung 2 am Säuleninnenteil 4 festgelegt.
-
Insbesondere in den 1 und 2 ist ersichtlich, dass die Stützeinheit 12 einen Stützkörper 14 und eine am Stützkörper 14 ausgebildete Aufnahme 16 umfasst. Die Aufnahme 16 mutet bei den gezeigten Ausführungsbeispielen T-förmig an. In der Aufnahme 16 ist ein Spannmittel 18 der Stützeinheit 12 anordenbar.
-
Bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst der Stützkörper 14 der Stützeinheit 12 ein Kunststoffteil, bei dem die Aufnahme 16 infolge des Gießprozesses nutartig ausgebildet ist.
-
Das Spannmittel 18 umfasst vorzugsweise eine expandierende Einlage die durch Erhitzen expandiert und hierdurch die Festigkeit der Stützeinheit 12 erhöht. Darüber hinaus wirkt das Spannmittel 18 als Dichtelement 20 für die erfindungsgemäße Dichteinrichtung 2.
-
Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen umfasst die Stützeinheit 12, insbesondere der Stützkörper 14, einen ersten Stützabschnitt 22, mit dem der Stützkörper 14 am Trennkörper 10 anliegt. Der Trennkörper 10 umfasst Aussparungen 24 durch die der Stützkörper 16 mit einem zweiten Stützabschnitt 26 und einem dritten Stützabschnitt 28 hindurchragt. Der zweite Stützabschnitt 24 und der dritte Stützabschnitt 28 laufen zusammen. Erste Stützabschnitt 22, zweiter Stützabschnitt 26 und dritter Stützabschnitt 28 bilden zusammen ein Tragwerk, wodurch die Kräfteaufnahme der Dichteinrichtung 2 erhöht ist.
-
Um das Festlegen des Säulenaußenteils 6 an der Stützeinheit 12 zu erleichtern, umfasst die Stützeinheit 12 an ihrem den ersten Stützabschnitt 22 abgewandten Ende ein Befestigungselement 30 an dem das Säulenaußenteil 6 mit einem korrespondierenden Festlegelement 32, insbesondere einclipsbar, festlegbar ist.
-
1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dichteinrichtung 2, bei der beide Haltemittel 8 im Wesentlichen parallel zum zweiten Stützabschnitt 26 des Stützkörpers 14 erstreckt sind.
-
2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dichteinrichtung 2, bei der ein Haltemittel 8 schräg zum zweiten Stützabschnitt 26 des Stützkörpers 14 erstreckt ist.
-
3 zeigt die erfindungsgemäße Dichteinrichtung 2 in einer Einbaulage, bei der die beiden Haltemittel 8 an einem Säuleninnenteil 4 des Kraftfahrzeugs festgelegt sind.
-
4 zeigt das Ausführungsbeispiel gemäß 1 in der Einbausituation an einem Säulenaußenteil 6. Hierbei ist der zweite Stützabschnitt 26 durch das Befestigungselement 30 über das Festlegelement 32 des Säulenaußenteils 6 mit dem Säulenaußenteil 6 verbunden.
-
5 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dichteinrichtung 2, bei der ein vierter Stützabschnitt 34 vorgesehen ist. Dieser erstreckt sich bei dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen parallel zum ersten Stützabschnitt 22 des Stützkörpers 14 und ist am zweiten Stützabschnitt 26 angeordnet. Durch diese Anordnung ist die Stabilität der erfindungsgemäßen Dichteinrichtung 2, insbesondere die stabile Anbindung des Säulenaußenteils 6 an den Säuleninnenteil 4 erhöht.
-
Die in der vorstehenden Beschreibung vorkommenden Ansprüchen sowie die in den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen Kombination in der Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
-
Bezugszeichenliste
-
- 2
- Dichteinrichtung
- 4
- Säuleninnenteil
- 6
- Säulenaußenteil
- 8
- Haltemittel
- 10
- Trennkörper
- 12
- Stützeinheit
- 14
- Stützkörper
- 16
- Aufnahme
- 18
- Spannmittel
- 20
- Dichtelement
- 22
- erster Stützabschnitt
- 24
- Aussparung
- 26
- zweiter Stützabschnitt
- 28
- dritter Stützabschnitt
- 30
- Befestigungselement
- 32
- Festlegelement
- 34
- vierter Stützabschnitt