-
Die Erfindung betrifft eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen von Objekten auf einer Scheibe eines Kraftwagens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Erfassen von Objekten auf einer Scheibe eines Kraftwagens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 10.
-
Ein solches Verfahren und eine solche Erfassungseinrichtung sind der
DE 10 2007 049 256 A1 als bekannt zu entnehmen. Die dort als Sensorsystem bezeichnete Erfassungseinrichtung dient zur Detektion, d. h. zum Erfassen von Objekten in Form von Partikeln, insbesondere von Schmutzpartikeln oder Wassertropfen, auf einer Scheibe eines Fahrzeugs und umfasst einen optischen Sensor. Der optische Sensor ist ein optisches Erfassungselement, mittels welchem ein Erfassungsbereich der Scheibe optisch erfassbar ist.
-
Derartige Verfahren und Erfassungseinrichtungen sind auch aus der Publikation
„Vision-based rain sensing with an in-vehicle camera" von Steffen Görmer et al. in der IEEE-Zeitschrift zum „Intelligent vehicles Symposium", Seiten 279–284 sowie der Publikation
„Rain drop detection an car windshields using geometric-photometric environment construction and intensity-based correlation" von Halimeh et al. aus der gleichen IEEE-Zeitschrift, Seiten 610–615 als bekannt zu entnehmen. Dabei wird der mittels des optischen Erfassungselements erfasste Erfassungsbereich an eine mit dem Erfassungselement gekoppelte Recheneinheit der Erfassungseinrichtung übertragen. Mittels der Recheneinheit wird der mittels des Erfassungselements erfasste und von dem Erfassungselement an die Recheneinheit übermittelte Erfassungsbereich auf das Vorhandensein von Objekten wie Regentropfen und Schmutz überprüft.
-
Der Nachteil dieser herkömmlichen Erfassungseinrichtungen und Verfahren ist, dass der Erfassungsbereich ein nur relativ kleiner Teilbereich der Scheibe ist. Durch diese lediglich lokale Erfassung und Überprüfung der Scheibe auf das Vorhandensein von Objekten können außerhalb des Erfassungsbereichs auf der Scheibe vorhandene Objekte nicht erfasst werden, da die Scheibe in diesen Bereichen nicht auf das Vorhandensein von Objekten überprüft werden kann. Dadurch kann beispielsweise eine Auslösung eines der Scheibe zugeordneten Scheibenwischers zum Befreien der Scheibe von den Objekten unterbleiben, obwohl die Aktivierung des Scheibenwischers eigentlich angebracht wäre, um die Scheibe von den Objekten zu befreien. Darüber hinaus kann es zu störenden Fehlauslösungen des Scheibenwischers kommen.
-
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Erfassungseinrichtung und ein Verfahren zum Erfassen von Objekten auf einer Scheibe eines Kraftwagens der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass eine besonders vorteilhafte Erfassung von Objekten auf der Scheibe ermöglicht ist.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Erfassungseinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
-
Um eine Erfassungseinrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art bereitzustellen, welche ein besonders vorteilhaftes Erfassen von Objekten auf der Scheibe des Kraftwagens ermöglicht, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Erfassungsbereich zumindest einen überwiegenden Flächenbereich der Scheibe, insbesondere zumindest den gesamten transparenten Flächenbereich der Scheibe, umfasst. Dadurch ist eine zumindest annähernd ganzheitliche Überwachung der beispielsweise als Windschutzscheibe ausgebildeten Scheibe des Kraftwagens möglich, so dass die Scheibe besonders großflächig auf das Vorhandensein von Objekten wie beispielsweise Regentropfen und/oder Schmutzpartikeln überprüft werden kann. Infolge der Überprüfung der Schreibe auf das Vorhandensein von Objekten können – wenn Objekte auf der Scheibe vorhanden sind – diese Objekte mittels der Recheneinheit erfasst bzw. ermittelt werden.
-
Infolge der großflächigen Überprüfung der Scheibe und dem damit einhergehenden, großflächigen Erfassen von sich auf der Scheibe befindenden Objekten können beispielsweise Fehlauslösungen wenigstens eines der Scheibe zugeordneten Scheibenwischers zum Entfernen der Objekte von der Scheibe vermieden werden. Darüber hinaus können Wischvorgänge des Scheibenwischers gezielt und bedarfsgerecht mittels der Recheneinheit bewirkt werden, um die Scheibe von den Objekten zu befreien und beispielsweise für den Fahrer des Kraftwagens eine gute Sicht nach außen durch die Scheibe zu gewährleisten.
-
Die Erfassungseinrichtung ermöglicht es beispielsweise, den gesamten Scheibensichtbereich des Fahrers zu überprüfen und somit im gesamten Scheibensichtbereich sich auf der Scheibe befindende Objekte zu erfassen, so dass Wischvorgänge des Scheibenwischers bei im Scheibensichtbereich vorhandenen und die Sicht des Fahrers beeinträchtigenden Objekten bewirkt werden können. Hierdurch ist eine genaue und zuverlässige Überwachung der Scheibe realisiert.
-
Um ein Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 10 angegebenen Art zu schaffen, welches ein besonders vorteilhaftes Erfassen von Objekten auf der Scheibe ermöglicht, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass als der Erfassungsbereich der Scheibe zumindest ein überwiegender Flächenbereich der Scheibe erfasst wird. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Erfassungseinrichtung sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen und umgekehrt.
-
Durch das erfindungsgemäße Verfahren können beispielsweise Fehlauslösungen des Scheibenwischers vermieden werden. Ferner können Wischvorgänge des Scheibenwischers gezielt und bedarfsgerecht bewirkt werden, wenn im Erfassungsbereich mittels der Recheneinheit sich auf der Scheibe befindende Objekte erfasst werden. Dadurch kann die Scheibe effektiv und besonders großflächig von den Objekten wie Regentropfen und Schmutz befreit werden, so dass eine sehr gute Sicht durch die Scheibe nach außen gewährleistet ist.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
-
Die Zeichnung zeigt in:
-
1 eine schematische Draufsicht eines Personenkraftwagens mit einer Erfassungseinrichtung zum Erfassen von Objekten auf einer Windschutzscheibe des Personenkraftwagens, wobei ein Erfassungsbereich der Windschutzscheibe, welcher mittels der Erfassungseinrichtung erfasst und auf das Vorhandensein von Objekten auf der Windschutzscheibe überprüft wird, zumindest einen überwiegenden Flächenbereich der Windschutzscheibe umfasst;
-
2 eine schematische Seitenansicht des Personenkraftwagens;
-
3 eine schematische Draufsicht des Personenkraftwagens mit einer weiteren Ausführungsform der Erfassungseinrichtung;
-
4 eine schematische Seitenansicht des Personenkraftwagens gemäß 3;
-
5 eine schematische Draufsicht des Personenkraftwagens mit einer weiteren Ausführungsform der Erfassungseinrichtung;
-
6 eine schematische Seitenansicht des Personenkraftwagens gemäß 5;
-
7 eine schematische Darstellung der Erfassungseinrichtung zur Veranschaulichung ihrer Funktion;
-
8 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Erfassungseinrichtung;
-
9 eine schematische Perspektivansicht eines Innenraums des Personenkraftwagens in einer weiteren Ausführungsform der Erfassungseinrichtung;
-
10 ausschnittsweise eine schematische Vorderansicht des Personenkraftwagens; und
-
11 ausschnittsweise eine weitere schematische Vorderansicht des Personenkraftwagens.
-
1 und 2 zeigen einen Personenkraftwagen 10 mit einer Windschutzscheibe 12, mittels welcher eine korrespondierende Scheibenöffnung überdeckt ist. Der Personenkraftwagen 10 weist auch eine Erfassungseinrichtung 14 zum Erfassen von Objekten auf der Windschutzscheibe 12 auf. Dazu umfasst die Erfassungseinrichtung 14 ein optisches Erfassungselement in Form einer Kamera 16, welche in Fahrzeuglängsrichtung relativ weit von der Windschutzscheibe 12 beabstandet ist. Vorliegend ist die Kamera 16 in Fahrzeuglängsrichtung vor der Windschutzscheibe 12 an einer Fronthaube 18 des Personenkraftwagens 10 angeordnet. Mittels der Kamera 16 ist ein Bild eines Erfassungsbereichs 20 der Windschutzscheibe 12 optisch erfassbar. Dazu sind entsprechende Erfassungsmittel der Kamera 16, welche insbesondere eine Optik der Kamera 16 umfassen, in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten gerichtet und der Windschutzscheibe 12 zugewandt. Die Kamera 16 ist dabei auf die Windschutzscheibe scharf gestellt. Mit anderen Worten ist die Kamera 16 auf die Windschutzscheibe 12 fokussiert, so dass zumindest ein Teil des Erfassungsbereichs 20, insbesondere der gesamte Erfassungsbereich 20 und vorzugsweise die gesamte Windschutzscheibe 12 in einem Schärfebereich bzw. in einem Bereich größter Schärfe der Kamera 16 liegen.
-
Die Erfassungseinrichtung 14 umfasst auch eine in 1 und 2 nicht erkennbare Recheneinheit, welche in die Kamera 16 oder in das Steuergerät des Personenkraftwagens 10 integriert sein kann. Der mittels der Kamera 16 erfasste Erfassungsbereich 20 bzw. das mittels der Kamera 16 erfasste Bild des Erfassungsbereichs 20 wird beispielsweise in Form von elektrischen Signalen an die mit der Kamera 16 gekoppelte Recheneinheit übertragen. Mittels der Recheneinheit wird das erfasste Bild durch Bildverarbeitung auf das Vorhandensein von Objekten wie beispielsweise Regentropfen und/oder Schmutzpartikeln auf der Windschutzscheibe 12 überprüft. Dazu wird das Bild der Windschutzscheibe 12, welches mit der Kamera 16 aufgezeichnet worden ist, mittels Bildverarbeitung einer Objekterkennung unterzogen, durch welche sich auf der Windschutzscheibe 12 befindende Objekte identifiziert werden können. Ferner ist in 1 ein jeweiliger Sichtwinkel α, β der Kamera 16 erkennbar.
-
Durch wenigstens einen entsprechenden Erkennungsalgorithmus, beispielsweise durch Bilderdifferenzen und/oder Frequenzanalyse, kann das Bild bzw. der Erfassungsbereich 20 auf das Vorhandensein von Objekten überprüft werden und Objekte wie Regentropfen und/oder Schmutzpartikel auf der Windschutzscheibe 12 erfasst bzw. ermittelt werden. Aus dem Stand der Technik sind bereits Algorithmen bekannt, womit Objekte sowohl bei Fahrzeugstillstand als auch während der Fahrt auf zuverlässige Weise erfassbar sind.
-
Zur Realisierung einer besonders vorteilhaften Erfassung von sich auf der Windschutzscheibe 12 befindenden Objekten umfasst der Erfassungsbereich 20 zumindest einen überwiegenden Flächenbereich der Windschutzscheibe 12. Vorzugsweise umfasst der Erfassungsbereich 20 zumindest den gesamten, zumindest im Wesentlichen transparenten Bereich der Windschutzscheibe 12, über welchen Fahrzeuginsassen durch die Windschutzscheibe 12 hindurchschauen können. Der Erfassungsbereich 20 kann auch die gesamte Windschutzscheibe 12, d. h. ihre gesamte Fläche, umfassen.
-
In Abhängigkeit von diesem Erfassen von sich auf der Windschutzscheibe 12 befindenden Objekten wird dann wenigstens ein Wischvorgang eines in 10 gezeigten und der Windschutzscheibe 12 zugeordneten Scheibenwischers 22 des Personenkraftwagens 10 bewirkt, so dass die Windschutzscheibe 12 insbesondere zumindest in dem Erfassungsbereich 20 von den Objekten befreit, d. h. gereinigt werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann in Abhängigkeit von der Erfassung von sich auf der Windschutzscheibe 12 befindenden Objekten, d. h. in Abhängigkeit von dem Vorhandensein von Objekten auf der Windschutzscheibe 12 wenigstens eine Beaufschlagung der Windschutzscheibe 12 mit einer in 10 schematisch dargestellten Flüssigkeit 24 einer der Windschutzscheibe 12 zugeordneten Scheibenwascheinrichtung durchgeführt werden. Die Flüssigkeit 24, welche beispielsweise mit einem Reinigungsmittel versetzt sein kann, kann das Lösen der Objekte auf der Windschutzscheibe 12 bewirken bzw. das Reinigen der Windschutzscheibe 12 durch den Scheibenwischer 22 unterstützen.
-
Zum Bewirken des Wischvorgangs und/oder des Beaufschlagens der Windschutzscheibe 12 mit der Flüssigkeit 24 übermittelt die Recheneinheit der Erfassungseinrichtung 14 beispielsweise wenigstens ein entsprechendes Signal an wenigstens ein Stellglied, insbesondere einen Elektromotor, des Scheibenwischers 22 bzw. an eine Pumpe zum Fördern der Flüssigkeit 24 der Scheibenwascheinrichtung.
-
Durch die besonders großflächige Überprüfung der Windschutzscheibe 12 und durch die damit einhergehende, besonders großflächige Erfassung von sich auf der Windschutzscheibe 12 befindenden Objekten kann eine bedarfsgerechte Reinigung der Windschutzscheibe 12 bewirkt werden, so dass eine sehr gute Sicht für Fahrzeuginsassen durch die Windschutzscheibe 12 hindurch gewährleistet werden kann. Darüber hinaus können Fehlauslösungen des Scheibenwischers 22 und der Scheibenwascheinrichtung vermieden werden.
-
3 und 4 zeigen eine alternative Ausführungsform der Erfassungseinrichtung 14, wobei die Kamera 16 im Vergleich zu 1 und 2 in Fahrzeuglängsrichtung weiter hinten und somit näher an der Windschutzscheibe 12 angeordnet ist. Die Kamera 16 ist dennoch in Fahrzeuglängsrichtung vor der Windschutzscheibe 12 außerhalb eines Innenraums 17 für Fahrzeuginsassen des Personenkraftwagens 10 angeordnet und auf die Windschutzscheibe 12 ausgerichtet.
-
Die Kamera 16 kann dabei wenigstens eine Umlenkeinheit, beispielsweise einen Spiegel, umfassen, um eine besonders großflächige Erfassung der Windschutzscheibe 12 zu realisieren. Weiterhin kann die Kamera 16 wenigstens ein optisches Element umfassen, womit Spiegelungen bzw. Streuungen unterdrückt werden, z. B. sind hierzu Polarisationsfilter geeignet. Alternativ oder zusätzlich können auch Algorithmen zur Bildverbesserung zum Einsatz kommen.
-
5 und 6 zeigen eine weitere Ausführungsform der Erfassungseinrichtung 14, wobei die Kamera 16 nun im Innenraum 17 des Personenkraftwagens 10 angeordnet ist. Die Kamera 16 ist vorliegend in Fahrzeuglängsrichtung hinter dem Fahrersitz angeordnet und erfasst den Erfassungsbereich 20 bei im Fahrersitz sitzendem Fahrer über dessen Schulter von innen. Dabei ist die Kamera 16 auf die Windschutzscheibe 12 scharf gestellt, wobei das überprüfen der Windschutzscheibe 12 auf das Vorhandensein von Objekten sowie das Erfassen der Objekte auf der Windschutzscheibe 12 wie zuvor geschildert erfolgt.
-
Um auch bei dunklen Umgebungsbedingungen, beispielsweise bei Nacht, eine sichere Erfassung von sich auf der Windschutzscheibe 12 befindenden Objekten zu ermöglichen, ist beispielsweise eine Infrarotbeleuchtung der Windschutzscheibe 12 und insbesondere ihres Erfassungsbereichs 20 vorgesehen. Dazu kann die Infrarotbeleuchtung wenigstens eine LED (lichtemittierende Diode) umfassen.
-
7 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Erfassungseinrichtung 14, wobei die Kamera 16 als sogenannte Waverlevel-Kamera ausgebildet ist. Eine solche Waverlevel-Kamera zeichnet sich durch ihren sehr geringen Bauraumbedarf auf. Zudem lässt sich die algorithmische Verarbeitung des erfassten Bilds direkt an die Waverlevel-Kamera anschließen. Damit kann eine komplexe Recheneinheit entfallen.
-
In 7 ist die mit der Kamera 16 gekoppelte, einfache Recheneinheit mit 26 bezeichnet. Die Recheneinheit 26 bildet mit der Kamera 16 ein Modul, welches nach der Auswertung des erfassten Bilds, d. h. nach der Überprüfung des Bilds auf das Vorhandensein von Objekten auf der Windschutzscheibe 12 und nach einem etwaigen Erfassen von Objekten auf der Windschutzscheibe 12 wenigstens eine entsprechende Nachricht in Form eines Signals auf ein Bussystem des Personenkraftwagens 10, beispielsweise in Form eines CAN-Busses oder eines Flexray-Busses übermittelt. Dies ist durch einen Richtungspfeil 28 angedeutet.
-
Die Recheneinheit 26 kann dabei wenigstens einen integrierten Schaltkreis (Field Programmable Gate Array – FPGA) und/oder wenigstens einen digitalen Signalprozessor (DSP) umfassen, um die Bildverarbeitung durchzuführen.
-
In 7 ist die Übertragung des erfassten Bilds von der Kamera 16 zur Recheneinheit 26 durch einen Richtungspfeil 30 veranschaulicht. Ein Richtungspfeil 32 veranschaulicht eine Spannungsversorgung des Moduls aus Kamera 16 und Recheneinheit 26, so dass dieses Modul mit elektrischer Energie versorgt werden kann. Ferner ist in 7 der Bereich größter Schärfe der Kamera 16 mit B bezeichnet.
-
Zur Realisierung einer besonders präzisen Überprüfung des Erfassungsbereichs 20 und somit zur Realisierung einer besonders präzisen Erfassung von sich auf der Windschutzscheibe 12 befindenden Objekten ist es vorteilhaft, wenn zumindest nahezu der gesamte Erfassungsbereich 20 im Bereich B der größten Schärfe bzw. der maximalen Schärfe der Kamera 16 liegt. Vorteilhaft ist dabei die Reduzierung des Bereichs B größter Schärfe, um die Windschutzscheibe 12 bzw. um den Erfassungsbereich 20 herum. Hierbei ist eine entsprechende Optikmodifikation nach dem sogenannten Scheimpflug-Prinzip, d. h. nach der sogenannten Scheimpflugschen Regel vorteilhaft.
-
Wie 8 zu entnehmen ist, ist die Windschutzscheibe 12 in der Regel relativ zur Fahrzeughochrichtung geneigt und erstreckt sich in Fahrzeuglängsrichtung von vorne unten nach hinten oben. Eine entsprechende Optikmodifikation nach der Scheimpflugschen Regel erlaubt es, den Bereich B größter Schärfe, d. h. eine Ebene des Bereichs B größter Schärfe zumindest im Wesentlichen genau auf die Windschutzscheibe 12 zu legen. Dies bedeutet, dass die Ebene größter Schärfe mit der Windschutzscheibe 12 zusammenfällt. Dadurch kann eine sehr hohe Leistungsfähigkeit der der Erfassung des Bilds des Erfassungsbereichs 20 nachgeschalteten Bildverarbeitung realisiert werden. Die Scheimpflugsche Regel besagt, dass sich bei einer optischen Abbildung, vorliegend des Erfassungsbereichs 20, die Bildebene W der Windschutzscheibe 12 und somit des Erfassungsbereichs 20, die Objektivebene O eines Objektivs 34 der Kamera 16 und die Schärfeebene S in einer gemeinsamen Geraden G schneiden.
-
9 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform der Erfassungseinrichtung 14, mittels welcher nicht die gesamte Windschutzscheibe 12, sondern lediglich Teilbereiche 36, 38 auf das Vorhandensein von Objekten auf der Windschutzscheibe 12 analysiert werden. Dabei setzt sich der zu erfassende Erfassungsbereich 20, welcher zumindest einen überwiegenden Flächenbereich der Windschutzscheibe 12 umfasst, aus diesen Teilbereichen 36, 38 zusammen. Die Recheneinheit ist dabei dazu ausgelegt, die unterschiedlichen Teilbereiche 36, 38 des Erfassungsbereichs 20 hinsichtlich des Vorhandenseins von Objekten, d. h. hinsichtlich des Vorhandenseins von Schmutzpartikeln und/oder von Regentropfen, in den jeweiligen Teilbereichen 36, 38 unterschiedlich zu gewichten. Mit anderen Worten werden die Teilbereiche 36, 38 hinsichtlich des Vorhandenseins von Objekten, d. h. beispielsweise hinsichtlich einer Verschmutzungsschwere, unterschiedlich gewichtet, wobei der Wischvorgang in Abhängigkeit von der Gewichtung ausgelöst wird.
-
In 9 ist der Fahrer des Personenkraftwagens 10 mit 40 bezeichnet, wobei der Teilbereich 36 des Erfassungsbereichs 20 zumindest überwiegend im Sichtbereich des Fahrers 40 liegt. Verschmutzungen im Teilbereich 36 sind für den Fahrer 40 deutlich störender als im Teilbereich 38. Entsprechend sensibler wird bei Verunreinigungen und/oder bei Regentropfen im Teilbereich 36 der Wischvorgang eingeleitet als bei Verunreinigungen und/oder Regentropfen im Teilbereich 38.
-
Mit anderen Worten wird wenigstens ein Wischvorgang des Scheibenwischers 22 ausgelöst, wenn im Teilbereich 36 ein vorgebbarer Beaufschlagungsgrad von Schmutz und/oder Regentropfen erfasst wird oder wenn im Teilbereich 38 ein demgegenüber höherer Beaufschlagungsgrad von Schmutz und/oder Regentropfen erfasst wird, da die Beaufschlagung des Teilbereichs 38 durch Schmutz und/oder Regentropfen nicht so sehr stört wie im Teilbereich 36. Dies bedeutet, dass eine Priorisierung der einzelnen Teilbereiche 36, 38 hinsichtlich der Relevanz für die Beeinträchtigung der Sicht des Fahrers 40 durch die sich auf der Windschutzscheibe 12 befindenden Objekte durchgeführt wird. Dadurch ist eine genaue und zuverlässige Überwachung der Windschutzscheibe 12 möglich.
-
Wie aus 10 erkennbar ist, umfasst der Scheibenwischer 22 zwei Wischarme 42 mit jeweiligen Wischblättern 44, welche über die Windschutzscheibe 12 wischen und so die sich auf der Windschutzscheibe 12 befindenden Objekte entfernen können. Wie weiterhin zu erkennen ist, wird die Flüssigkeit 24 nicht über Düsen auf die Windschutzscheibe 12 gespritzt. Im Gegensatz dazu wird die Flüssigkeit 24 über entsprechende Leitungselemente in den Wischarmen 42 und den Wischblättern 44 zu Austrittsöffnungen in den Wischblättern 44 geführt, woraufhin die Flüssigkeit 24 über die entsprechenden Austrittsöffnungen aus den Wischblättern 44 auf die Windschutzscheibe 12 austritt. Dadurch kann eine effektive sowie wassersparende Reinigung der Windschutzscheibe 12 realisiert werden.
-
Anhand von 11 ist eine weitere Ausführungsform der Erfassungseinrichtung 14 veranschaulicht, bei welcher die Recheneinheit dazu ausgelegt ist, die Beaufschlagung der Windschutzscheibe 12 in Abhängigkeit von dem Vorhandensein von Objekten auf der Windschutzscheibe 12 über lediglich einen Teil der Austrittsöffnungen der Wischblätter 44 zu bewirken.
-
Vorliegend befindet sich auf der Windschutzscheibe 12 eine Verschmutzung 46 in einem Bereich 48 der Windschutzscheibe 12. Die Verschmutzung 46 wird mittels der Erfassungseinrichtung 14 erfasst. In der Folge wird wenigstens ein Wischvorgang des Scheibenwischers 22 durch die Recheneinheit 26 bewirkt. Ferner wird durch die Recheneinheit 26 eine Beaufschlagung der Windschutzscheibe 12 mit der Flüssigkeit 24 bewirkt.
-
Wie zu erkennen ist, erfolgt diese Beaufschlagung der Windschutzscheibe 12 mit der Flüssigkeit 24 jedoch lediglich über drei Austrittsöffnungen des bezogen auf die Bildebene der 11 linken Wischblatts 44 und nicht über alle Austrittsöffnungen der Wischblätter 44. Dies ist der Fall, da lediglich diese drei Austrittsöffnungen bei dem Wischvorgang der Wischblätter 44 die Verschmutzung 46 überstreichen, während die anderen Austrittsöffnungen die Verschmutzung 46 nicht überstreichen. Dadurch kann die Flüssigkeit 24 gezielt und besonders sparsam der Verschmutzung 46 zugeführt und zum Lösen der Verschmutzung 46 genutzt werden. Diese lokale Beaufschlagung der Windschutzscheibe 12 mit der Flüssigkeit 24 ermöglicht eine effiziente und gleichzeitig effektive Befreiung der Windschutzscheibe 12 von Verschmutzungen. Dazu sind die Austrittsöffnungen und/oder entsprechende Austrittsdüsen des Scheibenwischers 22 einzeln von der Recheneinheit ansteuerbar, so dass der Bereich, in welchem die Windschutzscheibe 12 mit Flüssigkeit 24 beaufschlagt werden kann, lokal begrenzt und bedarfsgerecht eingestellt werden kann.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Personenkraftwagen
- 12
- Windschutzscheibe
- 14
- Erfassungseinrichtung
- 16
- Kamera
- 17
- Fahrgastraum
- 18
- Fronthaube
- 20
- Erfassungsbereich
- 22
- Scheibenwischer
- 24
- Flüssigkeit
- 26
- Recheneinheit
- 28
- Richtungspfeil
- 30
- Richtungspfeil
- 32
- Richtungspfeil
- 34
- Objektiv
- 36
- Teilbereich
- 38
- Teilbereich
- 40
- Fahrer
- 42
- Wischarm
- 44
- Wischblatt
- 46
- Verschmutzung
- 48
- Bereich
- G
- Gerade
- B
- Bereich größter Schärfe
- O
- Objektivebene
- S
- Schärfeebene
- W
- Bildebene
- α
- Sichtwinkel
- β
- Sichtwinkel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007049256 A1 [0002]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- „Vision-based rain sensing with an in-vehicle camera” von Steffen Görmer et al. in der IEEE-Zeitschrift zum „Intelligent vehicles Symposium”, Seiten 279–284 [0003]
- „Rain drop detection an car windshields using geometric-photometric environment construction and intensity-based correlation” von Halimeh et al. aus der gleichen IEEE-Zeitschrift, Seiten 610–615 [0003]