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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Steuerplatte und ein Gehäuseteil für eine hydrostatische Maschine und ein Verfahren zur Montage einer Hydrostatischen Maschine.
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Bei der Montage einer hydrostatischen Maschine, wie beispielsweise eine Axialkolbenmaschine, usw., wird derzeit ein erstes Gehäuseteil mit einer Steuerplatte versehen, um diese Steuerplatte an ein Triebwerk in einem zweiten Gehäuseteil anzuschließen. Hierbei ist die Steuerplatte mit dem ersten Gehäuseteil zunächst nur lose verbunden. Daher muss bei der Montage darauf geachtet werden, dass die Steuerplatte nicht herausfallen kann.
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Als Lösung hierfür wird beispielsweise das erste Gehäuseteil mit der Steuerplatte unten angeordnet, so dass das Triebwerk mit dem hydraulischen Teil von oben nach unten auf das erste Gehäuseteil aufgesetzt werden muss. Hierbei besteht jedoch die Gefahr, dass der hydraulische Teil des Triebwerks bei der Montage auseinanderfällt, da die Kolben mit einem Bajonettverschluss montiert sind.
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Alternativ dazu ist es möglich, die Steuerplatte mit Fett in das erste Gehäuseteil einzukleben. Damit kann das erste Gehäuseteil mit der Steuerplatte von oben nach unten auf das zweite Gehäuseteil mit dem Triebwerk und dem hydraulischen Teil aufgesetzt werden. Dadurch kann eine Überkopfmontage des hydraulischen Teils vermieden werden. Ein solches Einkleben der Steuerplatte mit Fett kann jedoch bei der hydraulischen Endprüfung der hydrostatischen Maschine zu Problemen führen.
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Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Steuerplatte und ein Gehäuseteil für eine hydrostatische Maschine und ein Verfahren zur Montage einer hydrostatischen Maschine bereitzustellen, mit welchen die zuvor genannten Probleme gelöst werden können. Insbesondere soll es mit der Steuerplatte und dem Gehäuseteil für eine hydrostatische Maschine und dem Verfahren zur Montage einer hydrostatischen Maschine möglich sein, eine Überkopfmontage einfacher und sicherer ausführen zu können.
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Diese Aufgabe wird durch eine Steuerplatte für eine hydrostatische Maschine nach Patentanspruch 1 gelöst.
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Die Aufgabe wird zudem durch ein Gehäuseteil für eine hydrostatische Maschine nach Patentanspruch 5 gelöst, welches Gehäuseteil die beschriebene Steuerplatte aufweist.
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Die Aufgabe wird zudem durch ein Verfahren zur Montage einer hydrostatischen Maschine nach Patentanspruch 9 gelöst.
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Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Steuerplatte, des Gehäuseteils und des Verfahrens sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Die zuvor beschriebene Steuerplatte kann durch eine kraftschlüssige Verbindung, die mittels Haftreibung zwischen der Steuerplatte und dem Gehäuseteil entsteht, in dem Gehäuseteil gehalten werden. Damit wird eine Arretierung der Steuerplatte einer hydrostatischen Maschine zu Montagezwecken erzielt.
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Dadurch ist mit der zuvor beschriebenen Steuerplatte, dem Gehäuseteil und dem Verfahren eine Überkopfmontage des Gehäuseteils mit Steuerplatte möglich, ohne dass die Gefahr besteht, dass der hydraulische Teil des Triebwerks bei der Montage auseinanderfällt.
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Ferner ist es mit der zuvor beschriebenen Steuerplatte und dem Verfahren möglich, das Gehäuseteil mit der Steuerplatte ohne Fett zu montieren. Damit können Probleme bei der hydraulischen Endprüfung vermieden werden.
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Darüber hinaus wird verhindert, dass die Steuerplatte aufgrund einer Montage des Gehäuseteils an der hydrostatischen Maschine ihre Lage im zugehörigen Gehäuseteil verändert.
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Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale oder Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung hinzufügen.
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Nachfolgend ist die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung und anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine vereinfachte Schnittansicht einer hydrostatischen Maschine gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2 einen Teil der hydrostatischen Maschine von 1;
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3 den anderen Teil der hydrostatischen Maschine von 1, in dem eine Steuerplatte gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel montiert ist; und
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4 einen Teil einer hydrostatischen Maschine mit einer Steuerplatte gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente, sofern nichts anderes angegeben ist, mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine hydrostatische Maschine 1, wie beispielsweise eine Axialkolbenmaschine, insbesondere eine Axialkolbenmaschine in Schrägachsenbauweise, usw., gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Die hydrostatische Maschine 1 umfasst ein erstes Gehäuseteil 10 und ein zweites Gehäuseteil 20, die miteinander verbunden sind. In dem zweiten Gehäuseteil 20 ist eine Hydraulikeinheit 21 montiert, die in das erste Gehäuseteil 10 hineinragt.
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In 1 hat das erste Gehäuseteil 10 eine Aufnahmeöffnung 11, in welcher eine Steuerplatte 12 aufgenommen ist. Die Steuerplatte 12 ist scheibenförmig ausgestaltet. Die Steuerplatte 12 hat eine Aussparung 13, in welcher ein Reibelement 14 angeordnet ist. Die Aussparung 13 und somit das Reibelement 14 sind am Außendurchmesser der scheibenförmigen Steuerplatte 12 angeordnet. Die Aussparung 13 ist insbesondere als umlaufende Nut am Außendurchmesser der Steuerplatte 12 ausgeführt. Hierbei ist die Aussparung 13 in radialer Richtung der Steuerplatte 12 vertieft.
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Die Vertiefung der Aussparung 13 für das Reibelement 14 in der Steuerplatte 12 und die Aufnahmeöffnung 11 sind derart ausgestaltet, dass das in der Aussparung 13 montierte Reibelement 14 eine Fixierung durch eine kraftschlüssige Verbindung realisieren kann, wenn die Steuerplatte 12 mit dem Reibelement 14 in der Aufnahmeöffnung 11 aufgenommen ist, wie in 1 gezeigt. Die kraftschlüssige Verbindung wird durch Haftreibung gebildet. Somit sind die Abmessungen von Aufnahmeöffnung 11, Steuerplatte 12, Aussparung 13 und Reibelement 14 aufeinander abgestimmt oder aneinander angepasst, so dass ein Kraftschluss zum Halten der Steuerplatte 12 in der Aufnahmeöffnung 11 gebildet wird.
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Das Reibelement 14 kann bei der hydrostatischen Maschine 1 gemäß diesem Ausführungsbeispiel ein O-Ring sein.
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1 zeigt den Fall, bei welchem die hydrostatische Maschine 1 schon fertig montiert ist. Um zu diesem Zustand zu gelangen, wird zunächst das Gehäuseteil 20 angeordnet, wie in 2 gezeigt.
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Danach kann die Steuerplatte 12, in welcher die Aussparung 13 für das Reibelement 14 hergestellt wurde, mit dem Reibelement 14 versehen und in der Aufnahmeöffnung 11 angeordnet werden, wie in 3 gezeigt.
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Im Anschluss daran kann das erste Gehäuseteil 10 mit der an ihm durch Kraftschluss fixierten Steuerplatte 12 an dem zweiten Gehäuseteil 20 und der Hydraulikeinheit 21 befestigt werden.
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Danach ist die hydrostatische Maschine 1 montiert, wie in 1 gezeigt.
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Die Reihenfolge der Montage kann auch anders sein, wie der Fachmann unschwer erkennen wird. Beispielsweise ist es auch möglich, zuerst die mit dem Reibelement 14 versehene Steuerplatte 12 in das erste Gehäuseteil 10 zu montieren und erst dann das Gehäuseteil 20 anzuordnen, wie in 2 gezeigt.
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4 zeigt das erste Gehäuseteil 10, in welchem wiederum eine Steuerplatte 12 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel montiert ist. Die Steuerplatte 12 gemäß diesem Ausführungsbeispiel hat jedoch eine Aussparung 13 zur Aufnahme eines stiftförmigen Reibelements 14, wie in 4 gezeigt. Dieses stiftförmige Reibelement 14 kann insbesondere ein Gummistift oder Gummistopfen sein. Demzufolge kann die Aussparung 13 bei diesem Ausführungsbeispiel eine schmale Öffnung sein, insbesondere ein Sackloch. Die Aussparung 13 kann beispielsweise durch Bohrung hergestellt sein.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Aussparung 13 am Außendurchmesser der Steuerplatte 12 angeordnet. Hierbei ist die Aussparung 13 in radialer Richtung der Steuerplatte 12 vertieft. Auch auf diese Weise kann eine Fixierung durch eine kraftschlüssige Verbindung, mittels Haftreibung, realisiert werden, wenn die Steuerplatte 12 mit dem Reibelement 14 in der Aufnahmeöffnung 11 aufgenommen ist, wie in 1 gezeigt.
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Das heißt, auch bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Abmessungen von Aufnahmeöffnung 11, Steuerplatte 12, Aussparung 13 und Reibelement 14 aufeinander abgestimmt oder aneinander angepasst, so dass ein Kraftschluss zum Halten der Steuerplatte 12 in der Aufnahmeöffnung 11 gebildet wird.
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Das Verfahren zur Montage einer hydrostatischen Maschine kann durchgeführt werden, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben.
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Alle zuvor beschriebenen Ausgestaltungen des ersten Gehäuseteils 10, der Steuerplatte 11 und des Verfahrens können einzeln oder in allen möglichen Kombinationen Verwendung finden. Insbesondere können alle Merkmale und/oder Funktionen der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele beliebig kombiniert werden. Zusätzlich sind insbesondere folgende Modifikationen denkbar.
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Die in den Figuren dargestellten Teile sind schematisch dargestellt und können in der genauen Ausgestaltung von den in den Figuren gezeigten Formen abweichen, solange deren zuvor beschriebenen Funktionen gewährleistet sind.
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In einer Variation des ersten Ausführungsbeispiels ist die Aussparung 13 der Steuerplatte 12 in zwei oder mehr Teilnuten unterteilt. Demzufolge ist das Reibelement 14 aus mehreren Teilen gebildet. Alternativ kann auch die Aussparung 13 der Steuerplatte 12, wie zuvor beschrieben, eine umlaufende Nut sein, wohingegen das Reibelement 14 kein durchgehender O-Ring ist sondern aus Ringsegmenten gebildet ist. Diese können direkt aneinander angrenzend in der Aussparung 13 angeordnet sein. Oder die Ringsegmente des Reibelements 14 sind benachbart zueinander, beispielsweise mit einem vorbestimmten Abstand zueinander, in der umlaufenden Nut angeordnet. Hierbei sind weitere Ausführungen, beispielsweise Kombinationen dieser Varianten, möglich.
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In einer Variation des zweiten Ausführungsbeispiels, hat die Steuerplatte 12 mehr als eine Aussparung zur Aufnahme eines stiftförmigen Reibelements 14.
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Es ist auch eine beliebige Kombination der zuvor genannten Varianten der Aussparung 13 und/oder des Reibelements 14 gemäß den beiden Ausführungsbeispielen möglich.
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Bei dem Verfahren zur Montage einer hydrostatischen Maschine 1 sind auch andere Anordnungen von erstem und zweiten Gehäuseteil 10, 20 möglich, auch wenn diese nicht in den Figuren gezeigt sind.