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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Qualifizierung eines Sensormesssignals eines in einer Abgasanlage einer Verbrennungskraftmaschine angeordneten Sensors. Die Erfindung betrifft außerdem ein Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung zur Qualifizierung eines Sensormesssignals.
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Kraftfahrzeuge weisen einen, in einer Abgasanlage angeordneten Katalysator und zugehörige Sensoren mit einer Steuerungs- und Regelungseinrichtung zur Optimierung der Schadstoffemission auf. Die Sensoren werden in der Abgasanlage einer Verbrennungskraftmaschine zur Sicherstellung einer größtmöglichen Schadstoffkonvertierung eingesetzt. Insbesondere wird heute eine Lambdasonde verwendet, die in einem Verbrennungsabgas der Verbrennungskraftmaschine einen Restsauerstoffgehalt misst, um daraus das Verhältnis von Verbrennungsluft zu Kraftstoff für die weitere Verbrennung regeln zu können. Die Regelung erfolgt bevorzugt derart, dass weder ein Kraftstoff- noch ein Luftüberschuss auftreten. Bei der eine halbleitende Titandioxidkeramik aufweisenden Widerstandssonde wird als Messsignal eine Widerstandsänderung der Keramik verwendet. Bei der Spannungssprungsonde oder Nernstsonde, die eine zwischen dem Abgasstrom und der Umgebungsluft angeordnete Zirkoniummembran aufweist, wird eine Spannung eines Festkörperelektrolyten gemessen. Außerdem sind Breitbandlambdasonden bekannt, die einen deutlich komplexeren Aufbau mit einer Pumpzelle, einem Diffusionskanal und einer Nernstzelle aufweisen, die zwischen dem Abgasstrom und der Umgebungsluft angeordnet sind. Das jeweilige Sensormesssignal, die Sondenspannung oder die Widerstandsänderung, wird als Kenngröße an eine Auswerteelektronik und ein Motorsteuergerät zur Steuerung des Luft-Kraftstoffverhältnisses und damit der Gemischbildung für die Verbrennungskraftmaschine weitergeleitet.
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Auch in der Hausheiztechnik, insbesondere bei der Verwendung von Heizkesseln kann eine Lambdasonde als Sensor eingesetzt werden, um den Sauerstoffgehalt eines Abgases zu messen. Mithilfe des Sensormesssignals, welches vom Sauerstoffgehalt abhängig ist, kann am Kessel ein optimales Gemisch eingestellt, ein Überangebot an Zuluft verhindert und/oder die Menge der Brennstoffzufuhr geregelt werden.
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Allen Sensoren oder Sonden ist gemeinsam, dass die Zirkondioxid- oder Zirkoniummembran erst oberhalb einer bestimmten Temperatur, in der Regel oberhalb 250°C arbeitet. Deshalb sind sogenannte Heizelemente vorgesehen, um die Lambdasonde zu heizen und damit sicherzustellen, dass die Lambdasonde auch bei kaltem Motor, bei dem die Temperatur weit unterhalb 250°C liegt, korrekt arbeitet und einen emissionsoptimierten Betrieb gewährleistet.
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Aus der
DE 103 32 629 B4 ist ein Verfahren zur Überwachung der Funktion einer Breitbandsonde bei einem Verbrennungsmotor bekannt. Hierbei wird der Regelbetrieb der Breitbandsonde zyklisch oder nach einem definierten Ergebnis unterbrochen und ein Kalibrierzyklus durchgefahren, wobei in dem Kalibrierzyklus der Lambdawert des Verbrennungsgasgemisches von Lambda > 1 bis Lambda < 1 oder von Lambda < 1 bis Lambda > 1 durchfahren wird. Dabei wird der im Verbrennungsraum auftretende Ionisationssignalwert gemessen und mit gespeicherten Werten verglichen. Beim Überschreiten von voreingestellten Schwellenwerten wird auf einen sogenannten Notbetrieb umgeschaltet und ein Wartungssignal erzeugt.
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Die
DE 10 2005 059 450 A1 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Diagnose eines in einer Abgasanlage für einen Verbrennungsmotor stromauf eines Katalysators angeordneten vorderen Sauerstoffsensors. Dabei erfolgt eine Auswertung des Signals eines stromab des Katalysators angeordneten hinteren Sensors. Es wird die aktuelle Sauerstoffbefüllung des Katalysators ermittelt, wobei der aktuelle Sauerstoffbefüllungsgrad des Katalysators ermittelt und mit den Freigabewerten einer zugeordneten Freigabebedingung verglichen wird und in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis einer Freigabe des hinteren Sensors zur Auswertung erfolgt.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Messsignal eines Sensors, der bevorzugt in einer Abgasanlage einer Verbrennungskraftmaschine angeordnet ist, zu qualifizieren im Hinblick auf seine Verwendbarkeit. Insbesondere ist es die Aufgabe im Stand der Technik bekannte Verfahren zu verbessern.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren und eine Vorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Qualifizierung eines Sensormesssignals eines in einer Abgasanlage einer Verbrennungskraftmaschine angeordneten Sensors wird mindestens ein Sensormesssignal erfasst und eine Plausibilitätsprüfung auf das mindestens eine Sensormesssignal angewendet. Die Plausibilitätsprüfung erfolgt bevorzugt in einer Zeitspanne, die zwischen einem Einschaltzeitpunktes der Zündung der Verbrennungskraftmaschine, und einem Sensoraktivierungszeitpunkt liegt, wobei das Ergebnis der Plausibilitätsprüfung ein nachfolgendes Signalverarbeitungsverfahren beeinflusst. Durch das Verfahren ist zuverlässig die Diagnose eines Störsignals ermöglicht, insbesondere die Diagnose von auf das Sensormesssignal einwirkenden elektromagnetischen Feldern oder das Sensormesssignal überlagernden elektromagnetischen Feldern. Der Einfluss von starken elektrischen Feldern kann in einer Zeit erkannt werden, in der der Sensor noch nicht arbeitet, da die Aktivierungstemperatur des Sensors noch nicht erreicht ist und somit die Aktivierung des Sensors noch nicht erfolgt ist. Vorteilhafterweise werden alle Arten von auftretenden Signalbeeinflussungen externe wie auch interne, wie diese beispielsweise durch Einstrahlung beispielsweise beim Motorstart auftreten können, sicher erkannt. Dies erfolgt bevorzugt ohne Nachteile bei der Signalqualität, zu einem Zeitpunkt zu dem das Messsignal nicht zur Regelung des Luft-Kraftstoff-Gemisches verwendet wird. Vorteilhafterweise werden so keine falschen Werte bei der Auswertung des Sensormesssignals, beispielsweise der Adaption der Lambda-Kennwerte erzeugt und keine fehlerhafte Regelung des Kraftstoff-Luftgemisches hervorgerufen. Somit kann der Erzeugung von nicht optimalen Abgaswerten vorgebeugt werden. Wenn ein Störsignal als solches detektiert wird, kann als Regelgröße im nachfolgenden Signalverarbeitungsverfahren eine Freigabe oder eine verzögerte Freigabe umfasst sein. Hierbei kann das Sensormesssignal, welches das Sondensignal darstellt, früher zur Freigabestrategie für das nachfolgende Signalverarbeitungsverfahren genutzt werden und es ist keine Einschränkung der Verwendung des Sensormesssignals als Regelungsgröße zu verzeichnen.
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Bevorzugt erfolgt die Plausibilitätsprüfung in einer Zeitspanne, die zwischen dem Zündungs-Einschaltzeitpunkt und einem Sensorheizung-Einschaltzeitpunkt liegt. Die Zeitspanne zwischen der Aktivierung der Zündung und dem Einschalten der Sensorheizung liegt zuverlässig vor der dem Erreichen der Aktivierungstemperatur des Sensors und damit vor dem Erreichen der Aktivierung des Sensors. Somit kann ein detektiertes Signal sehr zuverlässig als einem Störsignal unterworfenes Signal identifiziert werden, da es kein unverfälschtes Sensormesssignal sein kann. Dies insbesondere deshalb, da die Plausibilitätsprüfung in einer Zeitspanne liegt, die innerhalb eines Inaktivitäts-Bandbereiches des Sensors liegt.
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Bevorzugt kann die Plausibilitätsprüfung auch in einer Zeitspanne liegen, die zwischen dem Sensorheizungs-Einschaltzeitpunkt und einem Übergangszeitpunkt ist, zu dem der Sensor den Inaktivitäts-Bandbereich verlässt. Dies kann zu einer längeren Prüfzeitspanne führen und für die Arbeitsweise einer nachfolgenden Auswerteelektronik, in der die Signalverarbeitung erfolgen kann, vorteilhaft sein. Bevorzugt wird der Übergangszeitpunkt mittels Temperaturmessung des Sensors ermittelt. Da die Aktivierungstemperatur des Sensors bekannt ist, führt die, bevorzugt kontinuierliche Messung der Temperatur des Sensors zu einer zuverlässigen Bestimmung des Übergangszeitpunktes.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens werden ein Maximalwert und/oder ein Minimalwert des Sensormesssignals erfasst. Bevorzugt umfasst die Plausibilitätsprüfung hierbei das Überschreiten eines einstellbaren, oberen Schwellenwertes. Die Plausibilitätsprüfung kann aber auch das Unterschreiten eines einstellbaren, unteren Schwellenwertes umfassen. Bevorzugt kann bei der Plausibilitätsprüfung die Bestimmung einer Differenz zwischen dem Maximalwert und dem Minimalwert umfasst sein und das Überschreiten eines einstellbaren oberen Schwellenwertes erfasst werden.
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Es können aber auch zwei zeitlich aufeinanderfolgende Sensorsignalwerte erfasst und verglichen werden, wobei eine Abweichung, die einen Maximalwert und damit einen oberen Schwellenwert übersteigt, eine Beeinflussung des Signalverarbeitungsverfahrens bewirkt. Hierbei ist vorteilhaft, dass ein Störsignal an Hand seines Verlaufes erfasst werden kann. Somit können auch beispielsweise Störsignale mit niedriger Amplitude erfasst werden. Sollten zwei aufeinanderfolgende Sensorsignalmesswerte innerhalb eines festgelegten Zeitpunktes stärker voneinander abweichen als ein festgelegter Schwellenwert, so können nachfolgende Signalverarbeitungsverfahren nicht oder verzögert freigegeben werden.
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Die Vorrichtung zur Qualifizierung eines Sensormesssignals, das in einer Abgasanlage, bevorzugt einer Abgasanlage einer Verbrennungskraftmaschine angeordneten Sensors, bevorzugt einer Lambdasonde, weist mindestens einen Sensor und eine Auswerteelektronik zur Regelung des Sensors auf und zeichnet sich dadurch aus, dass die Auswerteelektronik ein vorstehend beschriebenes Verfahren zur Qualifizierung des Sensormesssignals anwendet. Hierbei kann vorteilhaft die Regelung des Kraftstoff-Luftgemisches optimiert werden. Die Vorrichtung kann vorteilhaft insbesondere zur Diagnose eines Störsignals eingesetzt werden.
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Da die Vorrichtung eine Störstrahlung oder ein Störsignal auf das Sensormesssignal in einer Zeitspanne, die außerhalb des Aktivierungsbereiches des Sensors liegt, sicher erkennen kann, kann die Verwendung des Sensormesssignals zuverlässig gewährleistet sein. Der Sensor kann hierbei eine Nernstsprungsonde sein, die vor dem Katalysator einer Verbrennungskraftmaschine angeordnet ist. Es kann sich aber auch um eine nach dem Katalysator angeordnete Monitorsonde handeln. Diese kann dabei neben der Katalysatordiagnose auch zur Verbesserung der Genauigkeit der vor dem Katalysator eingebauten ersten Lambdasondenregelung und zur Plausibilität des ersten Sensors im Rahmen einer Eigendiagnose verwendet werden.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist eine mindestens einen Katalysator aufweisende Abgasanlage einer Verbrennungskraftmaschine und mindestens einen Sensor zur Messung des Sauerstoffrestgehaltes in der Abgasanlage sowie eine Auswerteelektronik zur Steuerung und Regelung der Abgasanlage auf. Die Auswerteelektronik wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren betrieben.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die Zeichnungen dienen lediglich zur Erläuterung einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung und sollen nicht in einer solchen Weise interpretiert werden, dass sie den Schutzbereich der Erfindung einengen. Dabei zeigen:
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1 eine Darstellung eines Verfahrens zur Qualifizierung eines Sensormesssignals eines Sensors;
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2 eine Darstellung von Signalverläufen von Sensormesssignalen eines ersten Sensors beim Kaltstart einer Verbrennungskraftmaschine;
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3 eine Darstellung von Signalverläufen von Sensormesssignalen eines ersten Sensors, und eines zweiten Sensors mit Beeinflussung durch Feldeinstellungen;
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4 eine Darstellung von Signalverläufen eines verschobenen Sensormesssignals eines ersten Sensors.
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In den Zeichnungen sind einander entsprechende Elemente mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
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1 beschreibt ein Verfahren zur Qualifizierung eines Sensormesssignals eines in einer Abgasanlage einer Verbrennungskraftmaschine eingebauten Sensors. Das Verfahren beinhaltet insbesondere die Diagnose eines Störsignals, insbesondere von elektrischen, bevorzugt elektromagnetischen Feldern auf das Messsignal eines Sensors. Der Sensor ist bevorzugt eine Lambdasonde, die vor einem Katalysator einer Abgaseinrichtung einer Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeuges eingebaut ist. Die Lambdasonde ist bevorzugt eine Sprungsonde, die nach dem Nernstprinzip arbeitet und eine Zirkonium(IV)-Oxidmembran aufweist, die zwischen zwei Elektroden angeordnet ist. Ein Ausgangssignal zwischen den Elektroden des Sensors, das Sensormesssignal, umfasst eine Spannung, die gemäß der Nernstgleichung beschrieben werden kann und die in einem sehr schmalen Übergangsbereich um λ = 1, zwischen ungefähr 200 bis 800 mV eine extrem steile Kennlinie aufweist. Die Spannung ändert sich dabei in Abhängigkeit des Kraftstoff-Luft-Verhältnis nahezu sprunghaft. Die Lambdasonde kann aber auch eine Widerstandssonde sein, die als Messsignal einen Widerstandswert ausgibt. Der Widerstandswert verringert sich zwischen einem schmalen Bereich vom fetten Gemisch mit einem Wert für Lambda von λ = 0.98 zu einem mageren Gemisch mit einen Wert von λ = 1,02 auf etwa 1/8 seines Ursprungswertes. Die Sonde kann aber auch eine Monitorsonde sein, die hinter dem Katalysator eingebaut ist und die Funktion hat, die Funktionalität der vor dem Katalysator eingebauten Sonde zu überwachen.
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Im Verfahrensschritt 100 wird ein Sensormesssignal 10 eines vorderen Sensors oder ein Sensormesssignal 12 eines hinter dem Katalysator angeordneten Sensors erfasst. Im Verfahrensschritt 110 wird eine definierte Zeitspanne festgelegt oder aus einem Speicher ausgelesen. Die Festlegung der Zeitspanne kann beispielsweise durch eine manuelle, insbesondere eine interaktive Eingabe erfolgen. Im Verfahrensschritt 120 wird ein Schwellenwert, beispielsweise ein oberer Schwellenwert und/oder ein unterer Schwellenwert erfasst, beispielsweise ausgelesen oder eingegeben. Im Verfahrensschritt 130 wird das Sensormesssignal 10, 12 analysiert. Die Analyse im Verfahrensschritt 130 betrifft eine Plausibilitätsprüfung des Signals 10, 12 und weist das Vergleichen des gemessenen Signals 10, 12 auf, bevorzugt das Vergleichen des Sensormesssignals 10, 12 mit mindestens einem Schwellenwert, beispielsweise einem oberen Schwellenwert oder einem unteren Schwellenwert. Ergibt die Analyse, insbesondere der Vergleich des Signals 10, 12, dass der obere Schwellenwert überschritten und/oder der untere Schwellenwert unterschritten ist, wird der Verfahrensschritt 140, der keine Freigabe der nachfolgenden Signalverarbeitungseinheit beinhaltet, realisiert. Die Analyse des Sensormesssignals 10, 12 kann am zeitlichen Ende der festgelegten Zeitspanne erfolgen oder unabhängig während des Ablaufens der Zeitspanne erfolgen. Dies kann bevorzugt bedeuten, dass das Sensormesssignal 10, 12 nicht zur Regelung und Einstellung des Kraftstoff-Luftgemischs verwendet wird. Als nächster Verfahrensschritt wird bevorzugt ein weiteres Sensormesssignal 10, 12 in Verfahrensschritt 100 ermittelt. Liegt das Sensormesssignal 10, 12 innerhalb der eingestellten Schwellenwerte, insbesondere unterhalb des oberen Schwellenwertes und/oder oberhalb des unteren Schwellenwertes, wird das Sensormesssignal 10, 12 zur Verwendung in der Auswerteeinrichtung, insbesondere einer Auswerteelektronik, bevorzugt einer Regelungseinheit zur Regelung des Kraftstoff-Luftgemisches im Verfahrensschritt 150 freigegeben. Bevorzugt wird bei der Plausibilitätsprüfung die Bestimmung einer Differenz zwischen dem Maximalwert und dem Minimalwert durchgeführt und das Überschreiten eines einstellbaren oberen Schwellenwertes erfasst.
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Die Messung eines Sensormesssignals 10, 12 in Verfahrensschritt 100 kann aber auch die Messung von zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Sensorsignalwerten 10, 10' und/oder 12, 12' umfassen. Die Analyse in Verfahrensschritt 130 weist dann das Vergleichen der beiden Sensormesssignalwerte 10, 10' und/oder 12, 12' und die Ermittelung einer Abweichung oder Differenz der beiden aufeinanderfolgenden Signalwerte 10, 10' und/oder 12, 12' auf. Die Freigabevorschrift weist dann einen Vergleich einer Abweichung eines Maximalwertes auf und umfasst die Vorschrift, dass wenn die Abweichung den Maximalwert übersteigt, eine Beeinflussung des nachfolgenden Signalverarbeitungsverfahrens bewirkt wird. Die Beeinflussung kann bevorzugt keine oder eine verzögerte Freigabe des nachfolgenden Signalverarbeitungsverfahrens sein.
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Die Zeitspanne, die in Verfahrensschritt 110 eingegeben wird, oder aus einem Speicher ausgelesen wird, kann bevorzugt die Zeitspanne zwischen dem Freigeben der Zündung 18, beispielsweise durch Umdrehen eines Zündschlüssels und damit der Aktivierung der Steuerungs- und Regelelektronik und damit der Auswerteelektronik und dem Zeitpunkt, an dem die Sensorheizung eingeschaltet wird, liegen. Durch den Zeitpunkt des Startens der Zündung 18 wird die Sensormesssignal-Auswerteeinrichtung aktiviert und eine Erfassung der Sensorsignalmesswerte und/oder eine Auswertung des Sensormesssignals wird gestartet. Die Zeitspanne kann aber ebenfalls zwischen dem Zeitpunkt des Startens der Zündung 18 und dem Zeitpunkt 24 liegen, an dem der Sensor einen Inaktivitäts-Bandbereich verlassen hat. Dies erfolgt bevorzugt, dann wenn der Sensor eine Temperatur erreicht hat, die oberhalb einer Aktivierungstemperatur liegt, bevorzugt oberhalb 250°C bis 350°C liegt. Der Inaktivitäts-Bandbereich ist die Zeit, in der das Sensormesssignal 10, 12 normalerweise nicht zur Regelung des Kraftstoff- Luftgemisches verwendet werden kann. Bevorzugt liegt die Zeitspanne zur Plausibilitätsprüfung dann zwischen dem Startzeitpunkt der Zündung 18 und dem Zeitpunkt, an dem der Sensor die Aktivierungstemperatur erreicht hat. Die Temperatur des Sensors wird bevorzugt mittels an sich bekannter Temperaturmessverfahren gemessen und in die Auswerteelektronik eingespeist.
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Die festgelegten Schwellenwerte können identisch sein mit bekannten Schwellenwerten des Inaktivitäts-Bandbereichs. Die Schwellenwerte können aber auch Werte aufweisen, beispielsweise einen engeren Bandbereich abdecken, um eine sichere Entprellung der Signale zu erreichen.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren können externe Störsignale erfasst werden, insbesondere starke elektromagnetische Felder, wie diese beispielsweise in der Nähe von Sendemasten auftreten, wenn das Kraftfahrzeug sich dort befindet. Ferner kann das erfindungsgemäße Verfahren ebenfalls Störsignale erkennen, wie diese bei Beheizungsbeginn durch eine sogenannte Heizereinkopplung, die beispielsweise durch Nebenschlüsse zu Ausschlägen im Sensorsignal mit der Frequenz der PWM-Ansteuerung des Sensorheizers erfolgen, ergeben. Somit kann das erfindungsgemäße Verfahren mit der Plausibilitätsprüfung verhindern, dass früh auf Aktivierung des Sensormesssignals erkannt wird und dadurch verhindern, dass ein falsches Sensormesssignal zu negativen Folgen auf das nachfolgende Signalverarbeitungsverfahrens führen. Somit ist sichergestellt, dass keine falschen Sensormesssignale zur Regelung des Kraftstoff-Luft-Gemisches verwendet werden. Das Sensormesssignal wird durch die Plausibilitätsprüfung als ein zu verwendendes Signal qualifiziert.
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Die 2, 3 und 4 zeigen jeweils aufgezeichnete Signalverläufe eines Sensormesssignals 10 eines ersten Sensors, beziehungsweise eines Sensormesssignals 12 eines zweiten, bevorzugt hinter dem Katalysator angeordneten Sensors als Funktion der Zeit, die auf einer x-Achse 14 aufgetragen ist. Die Kurve 16 zeigt ein Heizungstastverhältnis. Bei einem Verhältnis von 0,5 auf einer y-Achse 17 ist die Heizung eingeschaltet. In den 2, 3 und 4 sind die Messprotokolle unter unterschiedlichen Bedingungen aufgezeichnet, die im Folgenden beschrieben werden.
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2 zeigt den Signalverlauf des Sensormesssignals 10 des ersten Sensors und den Signalverlauf des Sensormesssignals 12 des zweiten Sensors. Der erste Sensor ist typischerweise vor dem Katalysator einer Abgasanlage einer Verbrennungskraftmaschine angeordnet und der zweite Sensor hinter dem Katalysator. Der zweite Sensor kann bevorzugt ein Monitorsensor sein. Ein Nullpunkt 18 zeigt den Zeitpunkt, an dem die Zündung des Fahrzeuges gestartet wurde und damit die elektronischen Komponenten des Kraftfahrzeuges mit elektrischer Energie versorgt werden. Eine Auswerteelektronik oder Auswerteeinrichtung zur Auswertung der Sensormesssignale 10, 12 des ersten und des zweiten Sensors wird zum Zeitpunkt 18 der Zündung – in der Regel das Umdrehen des Zündschlüssels – aktiviert und beginnt Messwerte der Sensoren auszulesen. Zum Zeitpunkt 20, in der Darstellung nach ungefähr 16 Sekunden nach dem Zeitpunkt der Zündung – Zündungszeitpunkt 18 –, beginnt die Heizung der Sensoren zu arbeiten und die Sensoren zu heizen. Der Verlauf des Heizsignals ist im Wesentlichen nach Erreichen eines Wertes von 0,5 konstant. Zum Zeitpunkt 22 ist die Heizung wieder ausgeschaltet und das Signal fällt ab. Da die Sensoren in der Regel aus einem Keramikmaterial gefertigt sind, reagieren diese träge und werden verzögert aktiviert und erreichen ihre volle Arbeitsweise, genannt Aktivierung beginnend mit dem Zeitpunkt 24. Ab dem Zeitpunkt 24 ist ein Anstieg des Sensormesssignals 10 des ersten Sensors zu erkennen. Zum Zeitpunkt 24 verlässt das Sensormesssignal 10 den Inaktivitäts-Bandbereich und die Aktivierung des Sensors beginnt.
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3 zeigt den Signalverlauf des Sensormesssignals 10 des ersten Sensors, den Signalverlauf des Sensormesssignals 12 des zweiten Sensors, den Verlauf 16 des Heiz-Tastverhältnisses. Die Signale 10 und 12 sind erheblich gestört und weisen ein Rauschen auf. Zum Zeitpunkt 26, der bei zehn Sekunden auf der Zeitachse 14 angeordnet ist, ist ein über das Rauschen des Signals hinausgehender Signalausschlag 28 zu erkennen. Dieser Signalausschlag 28 ist durch Feldeinflüsse verursacht, wie sie typischerweise durch starke elektromagnetische Felder, die in der Nähe von Sendemasten auftreten können, verursacht werden können.
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4 zeigt die Signalverläufe der Sensormesssignale 10 und 12 des ersten und des zweiten Sensors. Das Signal 10 ist auf der y-Achse 17 nach oben verschoben. Eine derartige Verschiebung des Signals 10 kann dadurch verursacht werden, dass eine Auslesefrequenz des Signals derart mit einer Feldfrequenz übereinstimmt, dass jeweils nur die Peak-Werte der Schwingung auf der Spannungsseite erkannt werden. Das Signal 10 hat ansonsten einen konstanten Verlauf, ist aber auf der y-Achse 17 nach oben verschoben.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Sensormesssignal eines vorderen Sensors
- 12
- Sensormesssignal eines hinteren Sensors
- 14
- x-Achse
- 16
- Heizungstastverhältnis
- 17
- y-Achse
- 18
- Nullpunkt, Zeitpunkt der Zündung
- 20
- Startzeitpunkt der Heizung
- 22
- Abschaltzeitpunkt der Heizung
- 24
- Zeitpunkt, zu dem der Inaktivitäts-Bandbereich verlassen wird
- 26
- Zeitpunkt des Auftretens eines Störsignals
- 28
- Störsignal
- 100
- Verfahrensschritt des Aufnehmens eines Sensormesssignals
- 110
- Verfahrensschritt des Festlegens einer Zeitspanne
- 120
- Festlegen von mindestens einem Schwellenwert
- 130
- Verfahrensschritt der Plausibilitätsprüfung, bzw. der Analyse
- 140
- Verfahrensschritt bei dem keine Freigabe des Nachfolgeverfahrensschrittes erfolgt
- 150
- Verfahrensschritt, der eine Freigabe des Nachfolgeverfahrensschrittes beinhaltet
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10332629 B4 [0005]
- DE 102005059450 A1 [0006]