DE102012013325A1

DE102012013325A1 - Fügen von Bauelementen aus unterschiedlichen Werkstoffen mittels eines Fügehilfsmittels

Info

Publication number: DE102012013325A1
Application number: DE201210013325
Authority: DE
Inventors: Christian Schübeler; Jürgen Amedick; Matthias Graul; Thomas Noack
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2012-07-06
Filing date: 2012-07-06
Publication date: 2014-10-30

Abstract

Es wir ein Verfahren zum Fügen von Bauelementen aus unterschiedlichen Werkstoffen vorgeschlagen. Um einen verbesserten Bauteilverbund aus einem ersten Bauelement, einem zweiten Bauelement und einem dritten Bauelement zu ermöglichen erfolgen, ein Vorsehen eines Fügehilfs mittels, ein Herstellen eines Teilverbundes aus einem der zwei Bauelemente mittels des Fügehilfsmittels, mit: Durchdringen der zwei der Bauelemente mittels des Fügehilfsmittels sowie Herstellen einer form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung zwischen den zwei der Bauelemente und dem Fügehilfsmittel und ein Fügen des den Teilverbund durchdringenden Fügehilfsmittels mit einem verbleibenden der Bauelemente durch ein Pressschweißen. Die Erfindung betrifft ferner einen Bauteilverbund mit einem ersten Bauelement, einem zweiten Bauelement, einem dritten Bauelement und einem Fügehilfsmittel, wobei das Fügehilfsmittel zwei der Bauelemente durchdringt und mit einem verbleibenden der Bauelemente mittels einer Pressschweißverbindung verbunden ist, der insbesondere hergestellt ist nach dem o. g. Verfahren.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fügen von Bauelementen gemäß Anspruch 1 sowie einen verfahrensgemäß hergestellten Bauteilverbund.
Bauteilverbunde aus Bauelementen sind bekannt. Solche Bauelemente können unterschiedliche Werkstoffe wie beispielsweise einen Stahlwerkstoff und einen Aluminiumwerkstoff aufweisen. Es ist bekannt, solche Bauteilverbunde mittels unterschiedlicher Fügeverfahren, insbesondere mittels eines Klebens oder eines Widerstandsschweißens herzustellen. Außerdem ist es bekannt, Werkstoffkombinationen mittels eines Widerstandsschweißens zu fügen, wobei Fügehilfsmittel zum Einsatz kommen. Das Fügen von zwei blechartigen Bauelementen mittels eines Pressschweißverfahrens und eines Fügehilfsmittels sind aus den Druckschriften EP 0 967 044 A2 , US 5 739 498 A sowie der DE 102 51 414 A1 und EP 2 127 797 A1 bekannt. Die DE 10 2008 027 164 A1 betrifft ein Verfahren zum stoffflüssigen Fügen von Blechteilen, die durch einen Klebstoff vorfixiert werden, und anschließend die Teile durch eine im Bereich der Kontaktfläche verlaufende Schweißnaht verbunden werden. Aus der US 7 819 452 B2 ist eine Verbindung für ein automobiles Fahrzeug bekannt. Mittels der Verbindung sind drei Bauelemente verbindbar, wobei die Verbindung mittels eines Klebstoffes und eine Positionierung mittels in Durchbrüche eingreifende Sicken erfolgt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Verbund von drei oder mehr Bauelementen einfacher herstellbar zu machen, insbesondere durch eine vereinfachte Vorfixierung von zwei oder mehr Bauelementen zu einem Teilverbund vor einem endgültigen Herstellen des gesamten Bauteilverbundes.
Die Aufgabe ist durch die Merkmale gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
Vorteilhaft kann mittels eines Fügehilfsmittels eine feste Verbindung zwischen einem Teilverbund und einem verbleibenden Bauelement hergestellt werden, wobei lediglich das verbleibende Bauelement auf das Fügehilfsmittel hinsichtlich des Pressschweißens abgestimmt sein muss. Vorteilhaft können also unterschiedliche Werkstoffe miteinander zu einem Bauteilverbund kombiniert werden.
Vorteilhaft kann gemäß Anspruch 2 mittels Pressschweißens eine stabile stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Fügehilfsmittel und dem verbleibenden Bauelement hergestellt werden. Insbesondere kann das Fügehilfsmittel mit den zwei ersten Bauelementen eine kraft und/oder formschlüssige Verbindung bilden, so dass über das Fügehilfsmittel und mittels des Pressschweißens alle drei Bauelemente fest miteinander verbindbar und/oder verbunden sind.
Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 3 durchgeführt. Vorteilhaft kann eine zusätzliche strukturelle Verbindung mittels des Klebens von Bauelementen des Teilverbunds hergestellt werden, wobei mittels des Fügehilfsmittels eine Vorfixierung des Teilverbunds herstellbar ist.
Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 4 durchgeführt. Vorteilhaft kann so ein vergleichsweise leichter Bauteilverbund hergestellt werden.
Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 5 durchgeführt. Vorteilhaft handelt es sich bei dem Stahlwerkstoff um einen formgehärteten Stahl, beispielsweise 22MnB5.
Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 6 durchgeführt. Vorteilhaft kann mittels des Nietens der Teilverbund auf einfache Art und Weise hergestellt werden. Vorteilhaft kann dadurch ein Halbzeug geschaffen werden, das auf einfache Art und Weise mittels eines Pressschweißens zu dem Bauteilverbund gefügt werden kann.
Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 7 durchgeführt. Vorteilhaft kann mittels eines Stanznietens der Teilverbund auf einfache Art und Weise hergestellt werden. Insbesondere entfällt im Vergleich zu herkömmlichem Nieten ein Einbringen von Durchbrüchen und/oder Löchern durch die Bauelemente des Teilverbundes. Vorteilhaft kann in einem einzigen Arbeitsschritt ein Perforieren und Verbinden der Bauelemente zu einem Teilverbund erfolgen, wobei sich beim Stanznieten prinzipbedingt eine besonders stabile Verbindung zwischen den Bauelementen des Teilverbunds und dem Fügehilfsmittel ergibt.
Die Aufgabe ist außerdem durch einen Bauteilverbund gemäß Anspruch 8 gelöst. Der Bauteilverbund ist insbesondere durch ein vorab beschriebenes Verfahren herstellbar und/oder hergestellt. Es ergeben sich die vorab beschriebenen Vorteile.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der mit Bezug auf die Zeichnung Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
1 bis 5 schematische Ansichten eines Teilverbundes eines ersten Bauelementes und eines zweiten Bauelementes mittels eines Fügehilfsmittels, jeweils in einer Schnittansicht und einer Ansicht von unten;
6 und 7 weitere Schnittansichten weiterer Teilverbunde;
8 eine Darstellung von drei unterschiedlichen Fügehilfsmitteln im Vergleich;
9 und 10 eine Verdeutlichung eines endgültigen Herstellens eines Bauteilverbundes aus einem Teilverbund und einem verbleibenden Bauelement.
Die 1 bis 5 zeigen jeweils Fügehilfsmittel 7, mittels denen ein erstes Bauelement 1 und ein zweites Bauelement 3 zu einem Teilverbund 9 gefügt sind.
Zum Erreichen einer Fixierung der Bauelemente 1 und 3 zueinander kann vorteilhaft über das Fügehilfsmittel 7 ein Form- und/oder Kraftschluss hergestellt werden. Ein Formschluss zwischen dem Fügehilfsmittel 7 und den Bauelementen 1 und 3, insbesondere dem ersten Bauelement 1 besteht unter einem Elementkopf des Fügehilfsmittels 7 und über einen Schaft des Fügehilfsmittels 7. Der Elementkopf des Fügehilfsmittels 7 ist gemäß den Darstellungen der 1 bis 5 als Flachkopf ausgebildet, kann jedoch auch als Senkkopf ausgebildet sein.
Die 1 bis 4 zeigen Beispiele unterschiedlicher Prägungen, wobei durch eine plastische Verformung des zweiten Bauelements 3 Druckspannungen in diesem erzeugt werden, die auf den Schaft des Fügehilfsmittels 7 in Form von Lochleibungskräften einen Kraftschluss bewirken. Zum Herstellen der Lochleibungskräfte mittels der plastischen Verformung ist gemäß 1 in das zweite Bauelement 3 eine um den Schaft des Fügehilfsmittels 7 umlaufende Ringnut eingebracht. Gemäß der Darstellung 2 ist die Ringnut segmentiert, weist insbesondere eine beliebige Segmentzahl auf, in der Darstellung der 2 drei Segmente.
Gemäß der Darstellung der 3 weist das zweite Bauelement 3 um den Schaft des Fügehilfsmittels 7 umlaufende Prägepunkte auf. Die Anzahl der Prägepunkte ist variabel, weist insbesondere gemäß der Darstellung 3 vier Prägepunkte auf.
Gemäß der Darstellung der 4 ist in das zweite Bauelement 3 ebenfalls eine Ringnut eingebracht, wobei diese im Unterschied zur Darstellung der 1 einen spitz zulaufenden Nutgrund aufweist.
Das Einbringen des Fügehilfsmittels 7 in die Bauelemente 1 und 3, wobei diese dadurch von dem Fügehilfsmittel 7 durchdrungen werden, kann mit unterschiedlichen Fügegeschwindigkeiten erfolgen. Insbesondere ist hierbei eine Verwendung einer ebenen Lochmatrize möglich.
Bei Verwendung einer geeigneten Elementgeometrie von Fügehilfsmittel 7 können durch einen Stanznagel- oder Stanznietprozess so hohe Lochleibungskräfte erfolgen, dass auf ein Prägen der unteren Fügeteillage verzichtet werden kann, um die Handlingsfestigkeit des Teilverbunds zu gewährleisten. Diese wird durch die elastische Rückverformung des Fügeteilwerkstoffes im Bereich des gestanzten Loches erzeugt, wodurch das Fügehilfsmittel am Schaft über den Lochleibungsdruck verklemmt wird.
Entsprechende Fügehilfsmittel 7 sind in der 8 dargestellt.
Vorteilhaft kann das Fügehilfsmittel 7 in den Bauelementen 1 und 3 verliersicher positioniert werden.
Vorteilhaft können die Bauelemente 1 und 3, insbesondere eine beliebige Vielzahl solcher Bauelemente zueinander fixiert werden.
Optional kann diese Wirkung durch die in den 1 bis 4 dargestellte Prägung des zweiten Bauelements 3 verstärkt werden.
Gemäß der Darstellung der 5 weist das Fügehilfsmittel 7 alternativ oder zusätzlich einen Hinterschnitt 27 auf. Der Hinterschnitt bewirkt vorteilhaft zusätzlich einen Formschluss bzw. eine formschlüssige Verbindung des zweiten Bauelements 3 mit dem Fügehilfsmittel 7. Vorteilhaft kann so eine formschlüssige Verbindung mittels des Hinterschnitts 27 und des Kopfes des Fügehilfsmittels 7 hergestellt werden. Vorteilhaft kann dadurch eine Verbindungsfestigkeit des Teilverbundes 9 also der Bauelemente 1 und 3 verbessert bzw. erhöht werden.
Dazu können insbesondere in den Schaft des Fügehilfsmittels 7 geometrische Vertiefungen in Form des Hinterschnitts 27 eingebracht werden, wobei diese durch den Prägevorgang ganz oder teilweise mit einem Werkstoff des zweiten Bauelements 3 und/oder des ersten Bauelements 1 gefüllt werden.
Die in 8 dargestellten Fügehilfsmittel 7 sind besonders geeignet für hohe Setzgeschwindigkeiten und/oder flache Stanzmatrizenkonturen und/oder höchst festen Stahlwerkstoffen und/oder Werkstoffen mit einer geringen Duktilität.
Gemäß der Darstellung der 8 kann eine Stirnfläche des Fügehilfsmittels 7, insbesondere eine Stirnfläche des Schaftes des Fügehilfsmittels 7 eine Geometrie aufweisen, die einen anschließenden Pressschweißprozess und/oder den Prozess des Stanznietens und/oder Stanznagelns begünstigt.
Gemäß einer in 8 links dargestellten Geometrie weist das Fügehilfsmittel 7 ein Stanzplateau 29 auf.
Das in 8 links dargestellte Stanzplateau 29 weist eine Materialverjüngung auf, die insbesondere zum Herstellen eines Presssitzes zwischen dem Fügehilfsmittel 7 und den Bauelementen 1 und/oder 3 vorteilhaft ist. Ebenso weist das in 8 mittig dargestellte Fügehilfsmittel 7 ein Stanzplateau 29 mit einer Materialverjüngung auf. Außerdem weist das Stanzplateau 29 gemäß der mittigen Darstellung der 8 einen Schweißbuckel 33 auf, der ein anschließendes Pressschweißen des Fügehilfsmittels 7 begünstigt.
Gemäß einer rechten Darstellung der 8 weist das Stanzplateau 29 des Fügehilfsmittels 7 ebenfalls den Schweißbuckel 33 und zusätzlich einen Hinterschnitt 31 auf. Vorteilhaft kann mittels des Hinterschnittes 31 eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Fügehilfsmittel 7 und dem zweiten Bauelement 3 hergestellt werden.
Der Kopf des Fügehilfsmittels 7 kann unterschiedliche Geometrien aufweisen, die im Hinblick auf einen Überstand des Kopfes aus einer Ebene der Bauelemente, insbesondere des ersten Bauelementes 1 gestaltbar ist. Außerdem kann dies im Hinblick auf einen Werkstoff der Bauelemente 1 bis 5 und/oder ein Design geschehen. Insbesondere kann der Kopf des Fügehilfsmittels 7 als Flach- oder Senkkopf ausgebildet sein. Eine Senkkopfverbindung, bietet den Vorteil, dass ein bündiger Abschluss einer Oberfläche des Fügehilfsmittels 7 mit einer Ebene bzw. Oberfläche des ersten Bauelementes 1 möglich ist. Eine Flachkopfverbindung bietet bei einem identischen Schaftdurchmesser eine größere Anlagefläche zwischen einer Fügeteiloberfläche der Bauelemente 1 bis 5 und einer Unterseite des Kopfes des Fügehilfsmittels 7, wobei vorteilhaft höhere Verbindungssteifigkeiten erzielbar sind. Der größere Kopfdurchmesser bietet auch eine vergrößerte Kontaktfläche zu einer an diesem anlegbaren Schweißelektrode, womit Vorteile in einem später folgenden Fügeprozess des Teilverbundes 9 mit einem dritten Bauelement 5, das in 10 dargestellt ist, einhergeht. Insbesondere kann eine Kompensation von Lagetoleranzen in einem Fertigungsprozess erfolgen.
Je nach Anwendungsfall kann ein Werkstoff des Fügehilfsmittels 7 ausgewählt werden. Voraussetzung für einen solchen Werkstoff des Fügehilfsmittels 7 ist, dass dieser mittels eines Pressschweißverfahrens, insbesondere eines Punktwiderstandsschweißens, wie in 10 dargestellt, an einer Elementspitze, also insbesondere an dem Schweißbuckel 33 anliegenden Werkstoff des dritten Bauelements 5 verbunden werden kann.
Wie in den 9 und 10 erkennbar, können insbesondere drei Bauelemente 1, 3, 5 miteinander verbunden werden, dies ist auch als sogenannte Dreiblechverbindung bekannt. Besonders vorteilhaft weist das erste Bauelement 1 einen Stahlwerkstoff 25, das zweite Bauelement 3 einen Aluminiumwerkstoff 23 und das dritte Bauelement 5 einen pressschweißgeeigneten Stahlwerkstoff 26 auf. Vorteilhaft ist das Fügehilfsmittel 7 auf den Stahlwerkstoff 26 des dritten Bauelements 5 hinsichtlich eines Widerstandsschweißens zum Bilden einer Pressschweißverbindung 17 abgestimmt. Alternativ oder zusätzlich ist es jedoch auch denkbar, dass das erste Bauelement 1 einen Aluminiumwerkstoff 23 aufweist.
Gemäß 9 ist der Teilverbund 9 mittels des Fügehilfsmittels 7 und entsprechender Lochleibungskräfte 15 gefügt. Außerdem ist der Teilverbund 9 mittels Kleben gefügt und weist dazu eine zwischen dem ersten Bauelement 1 und zweiten Bauelement 3 befindliche Klebstoffschicht 19 auf. Außerdem ist, wie in 10 ersichtlich, auch der Teilverbund 9 mit dem dritten Bauelement 5 zusätzlich mittels Kleben verbunden und weist dazu ebenfalls eine zwischen dem zweiten Bauelement 3 und dem dritten Bauelement 5 befindliche weitere Klebstoffschicht 21 auf. Der in 10 dargestellte Bauteilverbund zwischen den Bauelementen 1, 3, 5 ist also mittels des Fügehilfsmittels 7, der Pressschweißverbindung 17 und mittels den Klebstoffschichten 19, 21 gefügt. In den 6 und 7 ist eine Verbindung 11 zwischen dem ersten Bauelement 1 und dem zweiten Bauelement 3 dargestellt. Dazu weisen das erste Bauelement 1 und das zweite Bauelement 3 jeweils einen Durchbruch 13 auf, in den ein Schaft des Fügehilfsmittels 7 eingebracht ist. Mittels Pfeilen ist angedeutet, dass dadurch Lochleibungskräfte 15 auftreten, insbesondere mittels eines Presssitzes des Schaftes des Fügehilfsmittels 7 in den Durchbrüchen 13. Insbesondere ist der Presssitz zwischen dem zweiten Bauelement 3 und dem Schaft des Fügehilfsmittels 7 hergestellt. Alternativ oder zusätzlich kann dieser jedoch auch an dem ersten Bauelement 1 vorgesehen sein.
Gemäß der Darstellung der 6 ist die Verbindung 11 zwischen dem ersten Bauelement 1 und dem zweiten Bauelement 3 klebstofffrei hergestellt. Im Unterschied dazu weist in 9 die Verbindung 11 des Teilverbundes 9 zu dem ersten Bauelement 1 und dem zweiten Bauelement 3 zusätzlich eine Klebstoffschicht 19 auf. Vorteilhaft kann also eine besonders gute Fixierung des ersten Bauelementes 1 mit dem zweiten Bauelement 3 erfolgen.
Gemäß den Darstellungen der 9 und 10 wird das Fügehilfsmittel 7 durch eine Stahllage und eine Aluminiumlage, also durch das erste Bauelement 1 und das zweite Bauelement 3 gestanzt, wobei zur Erhöhung einer Fixierfestigkeit ein Prägevorgang erfolgen kann. Insbesondere kann im Bereich der Fügezone zusätzlich ein Klebstoff zum Herstellen der Klebstoffschicht 19 appliziert werden. Die so hergestellte Verbindung 11 des Teilverbundes 9 weist vorteilhaft bereits allein durch das mechanische Fügen eine Fixierung auf.
In einem nachfolgenden Arbeitsgang wird der so vorgefügte Teilverbund 9 über das Fügehilfsmittel 7 mit der nächsten Stahllage, also dem dritten Bauelement 5 mittels des Pressschweißens verbunden, wobei die Pressschweißverbindung 17 hergestellt wird.
Zwischen den Blechen kann insbesondere vor dem Pressschweißen ebenfalls ein Klebstoff zum Herstellen der weiteren Klebstoffschicht 21, wie in 10 dargestellt, aufgebracht werden.
Der in 10 dargestellte Bauteilverbund 35 weist vorteilhaft eine Festigkeit von 1 bis 7 kN auf.
Vorteilhaft werden insgesamt drei Fügeteillagen zueinander fixiert, wobei ein abschließendes Fügen mittels des Pressschweißens, wie in 10 gezeigt, erfolgt. Vorteilhaft können die ersten zwei Lagen, also die Bauelemente 1 und 3 mittels des Fügehilfsmittels vorfixiert werden, vorteilhaft wird dadurch deren Handhabung erleichtert.
Außerdem kann vorteilhaft eine Verbindungseigenschaft, insbesondere ein Tragverhalten und/oder eine Alterungsbeständigkeit dadurch verbessert werden, dass die Klebstoffschicht 19 und/oder 21 zusätzlich verwendet werden. Insbesondere können pastöse wärmeaushärtende Strukturklebstoffe, insbesondere zur Verwendung in einem Fahrzeugkarosseriebau, Verwendung finden.
Insbesondere können zwei oder mehr Komponentenklebstoffe und/oder kaltaushärtende Klebstoffe zwischen den durch die Einbringung des Fügehilfsmittels 7 vorfixierten Bauelementen 1 und 3 eingebracht werden, so dass nach der Klebstoffaushärtung eine Handlings- und/oder Betriebsfestigkeit erhöht wird.
Die Einbringung des Fügehilfsmittels 7 in die oberen Lagen des Bauteilverbundes 35 erfolgt insbesondere durch ein Pressen in einer Press- und/oder geeigneten Vorrichtung, wobei insbesondere mehrere der Fügehilfsmittel 7 gleichzeitig eingebracht werden können. Alternativ und/oder zusätzlich kann eine Vielzahl von Fügehilfsmitteln 7 nacheinander eingebracht werden.
Eine Krafterzeugung zur Einbringung des Fügehilfsmittels 7 erfolgt insbesondere pneumatisch, hydraulisch, elektromotorisch, explosiv und/oder mittels Magnetimpulsantrieben.
Bei einer einzelnen Einbringung des Fügehilfsmittels 7 kann ein Setzvorgang mittels eines, in einem C-Bügel integrierten Setzgerätes erfolgen. Dafür können sowohl der C-Bügel als auch das Bauteil durch einen Roboter gehandhabt werden.
Eine Setzgeschwindigkeit kann dabei von wenigen mm/sec bis hin zu mehreren m/sec variieren. In einem Geschwindigkeitsbereich ab ca. 5 m/sec, kann das Setzgerät einseitig an die Fügestelle geführt werden, wobei auf einer Gegenseite mittels einer Vorrichtung an jedem Fügepunkt eine Matrize oder Gegenlage angeordnet sein kann, um den Setzvorgang zu unterstützen.
Anfallende Stanzbutzen werden über eine Matrize abgeführt.
Eine Variante mit sehr hohen Setzgeschwindigkeiten fällt in einen Bereich eines Hochgeschwindigkeitsfügens und ermöglicht sehr kurze Prozesszeiten, welche eine Zeit von Punkt zu Punkt von unter einer Sekunde ermöglichen können. womit das Setzen eines Elements bis zum Setzen des nächsten Elements inklusive der Zeit für den Fahrweg des Roboters gemeint ist.
Bezugszeichenliste

1: Bauelement
3: Bauelement
5: Bauelement
7: Fügehilfsmittel
9: Teilverbund
11: Verbindung
13: Durchbruch
15: Lochleibungskraft
17: Pressschweißverbindung
19: Klebstoffschicht
21: Klebstoffschicht
23: Stahl, Kunststoff, Kunststoffmetallverbund, Faserkunststoffverbund oder ein Leichtmetall
25: Stahl, Kunststoff, Kunststoffmetallverbund, Faserkunststoffverbund oder ein Leichtmetall
26: pressschweißgeeigneter Werkstoff
27: Hinterschnitt
29: Stanzplateau
31: Hinterschnitt
33: Schweißbuckel
35: Bauteilverbund

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 0967044 A2 [0002]
US 5739498 A [0002]
DE 10251414 A1 [0002]
EP 2127797 A1 [0002]
DE 102008027164 A1 [0002]
US 7819452 B2 [0002]

Claims

Verfahren zum Fügen von Bauelementen, mit: – Vorsehen eines ersten Bauelementes (1), – Vorsehen eines zweiten Bauelements (3), – Vorsehen eines dritten Bauelements (5), – Vorsehen eines Fügehilfsmittels (7), – Herstellen eines Teilverbundes (9) aus den zwei ersten Bauelementen (1, 3) mittels des Fügehilfsmittel (7), mit: Durchdringen der zwei Bauelemente (1, 3) mittels des Fügehilfsmittels (7) sowie Herstellen einer form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung (11) zwischen den zwei ersten Bauelementen (1, 3) und dem Fügehilfsmittel (7), – Fügen, des den Teilverbund (9) durchdringenden Fügehilfsmittels (7), mit einem dritten Bauelement (5).
Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, mit: – Fügen des Fügehilfsmittels (7) des Teilverbundes (9) mit dem verbleibenden der Bauelemente (5) mittels eines Pressschweißverfahrens, vorzugsweise Widerstandspunktschweißen.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit: – Herstellen des Teilverbundes (9) zusätzlich mittels eines Klebens.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Bauelemente (1, 3) ein Leichtmetall, Kunststoff, Kunststoffmetallverbund oder ein Faserkunststoffverbund ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Bauelemente (1, 3, 5) aus einem formgehärteten Werkstoff besteht, beispielsweise 22MnB5.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fügehilfsmittel (7) einen Niet oder ein nietähnliches Element darstellt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilverbund (9) mit dem Fügehilfsmittel (7) verbunden wird, wobei das Fügehilfsmittel (7) ein lochstanzendes Element darstellt.
Bauteilverbund (35) mit einem ersten Bauelement (1) einem zweiten Bauelement (3), einem dritten Bauelement (5) und einem Fügehilfsmittel (7), wobei das Fügehilfsmittel (7) zwei der Bauelemente durchdringt und mit einem verbleibenden der Bauelemente (5) mittels einer Pressschweißverbindung (17) verbunden ist, insbesondere hergestellt nach einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche.