DE102015000982A1

DE102015000982A1 - Verfahren zum Verbinden von mehreren flachen Bauteilen

Info

Publication number: DE102015000982A1
Application number: DE102015000982.6A
Authority: DE
Inventors: Norbert Hornbostel; Michael Korte
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 2015-01-24
Filing date: 2015-01-24
Publication date: 2016-07-28
Anticipated expiration: 2035-01-25
Also published as: DE102015000982B4

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden von mehreren flachen Bauteilen (2, 4, 6) mit mindestens einem Niet (8) zu einer Bauteilanordnung, wobei ein erstes Bauteil (2) ein erstes Material umfasst, wobei mindestens zwei weitere Bauteile (4, 6) jeweils ein zweites Material umfassen und somit aus einer zweiten Art Material gebildet sind, wobei der mindestens eine Niet (8) einen Nietkörper (10) mit einer zylindrischen Außenwandung und einen Nietkopf (12) aufweist, wobei die mindestens zwei weiteren Bauteile (4, 6) jeweils einander berührend angeordnet werden, wobei das erste Bauteil (2) eines der mindestens zwei weiteren Bauteile (2, 4) berührend angeordnet wird, wobei der Nietkörper (10) durch das erste Bauteil (2) hindurch und gegen mindestens eines der beiden weiteren Bauteile (4, 6) gepresst wird, und wobei die mindestens zwei weiteren Bauteile (4, 6) und der Nietkörper (10) miteinander verschweißt werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden von mehreren flachen Bauteilen und eine Bauteilanordnung.
Zur Herstellung einer Bauteilanordnung, bspw. einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs, sind unterschiedliche Einzelbauteile, die aus unterschiedlichen metallischen Materialien bestehen können, üblicherweise mit hierfür geeigneten Befestigungselementen, bspw. Schrauben, miteinander zu verbinden.
Ein Pressschweißverfahren zum Verbinden zweier oder mehrerer metallischer Bleche oder Profilteile ist in der Druckschrift DE 10 2004 003 909 B4 beschrieben. Hierbei ist wenigstens eines der Bleche oder Profilteile aus einem hochfesten Stahl gebildet, der ein rückfederndes Verhalten aufweist. Die Bleche oder Profilteile werden zunächst unter Verwendung von wenigstens einem metallischen Verbindungsstück zumindest an einer Stelle mit Hilfe eines form- und/oder kraftschlüssig wirkenden, mechanischen Fügeverfahrens zu einem Paket verbunden. Dieses Paket wird nach dem mechanischen Fügeverfahren im Bereich des wenigstens einen Verbindungsstücks einem Pressschweißvorgang unterworfen, wobei sich die Bestandteile des Pakets im Bereich der mindestens einen entstandenen Schweißstelle unter Aufschmelzen des Verbindungsstücks miteinander metallurgisch verbinden.
Ein Verfahren zum Fügen von mehreren Fügeteilen unter Verwendung mindestens eines Fügeelements, insbesondere eines Bolzens oder Niets, ist in der Druckschrift DE 10 2004 025 492 A1 beschrieben. Das mindestens eine Fügeelement wird hierbei unter mechanischer Belastung mit mindestens einem Fügeteil verschweißt. Das mindestens eine Fügeelement besteht aus einem schweißgeeignetem Material und weist mindestens eine Schneide oder Spitze auf. Die Schneide oder Spitze ist als geschlossene umlaufende Schneide, unterbrochene umlaufende Schneide, gerade Schneide, gerade, konvexe oder konkave kegelförmige Schneidspitze ausgebildet. Weiterhin wird die mindestens eine Schneide oder Spitze vor dem Verschweißen durch mindestens eines der Fügeteilen hindurch getrieben.
Die Druckschrift DE 100 60 390 B4 beschreibt ein Stanznietverfahren, bei dem ein Stanzniet mittels eines Stempels durch ein erstes Material hindurch getrieben und mit einem zweiten, auf einer Matrize aufliegenden Material verbunden wird. Die beiden Materialien werden erwärmt. Außerdem wird der Stanzniet erwärmt und mit einem der beiden Materialien verschweißt.
Ein Verfahren zum Herstellen einer Verbindung zwischen zwei Werkstücken mittels eines Niets oder Kopfbolzens ist aus der Druckschrift DE 10 2011 009 700 A1 bekannt. Dabei wird der Niet oder Kopfbolzen mittels einer Stanzelektrode soweit durch das erste Werkstück gestanzt, bis er in Kontakt mit dem zweiten Werkstück tritt. Weiterhin wird an den Niet oder Kopfbolzen und an das zweite Werkstück eine Spannung angelegt und dadurch ein Fuß des Niets oder Kopfbolzens mit dem zweiten Werkstück verschweißt.
Vor diesem Hintergrund werden ein Verfahren und eine Bauteilanordnung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgestellt. Ausgestaltungen des Verfahrens und der Bauteilanordnung gehen aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung hervor.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zum Verbinden von mehreren flachen Bauteilen bzw. Fügepartnern mit mindestens einem Niet zu einer Bauteilanordnung vorgesehen. Dabei umfasst ein erstes Bauteil mindestens ein erstes Material und ist somit aus einer ersten Art Material gebildet.
Mindestens zwei weitere Bauteile umfassen jeweils mindestens ein zweites Material und sind somit jeweils aus mindestens einer zweiten Art Material gebildet. Der mindestens eine Niet weist einen Nietkörper mit einer zylindrischen Außenwandung und einen Nietkopf auf. Bei Durchführung des Verfahrens werden die mindestens zwei weiteren Bauteile jeweils einander berührend angeordnet und somit aufeinander bzw. nebeneinander geschichtet. Das erste Bauteil wird an eines der mindestens zwei weiteren Bauteile berührend angeordnet. Der Nietkörper wird durch das erste Bauteil hindurch und gegen mindestens eines der beiden weiteren Bauteile gepresst. Weiterhin werden die mindestens zwei weiteren Bauteile und der Nietkörper miteinander verschweißt.
In Ausgestaltung wird der Nietkörper durch mindestens eines der zwei weiteren Bauteile hindurch gepresst. Demnach ist es möglich, dass das mindestens eine weitere Bauteil, wenn der mindestens eine Niet zunächst durch das erste Bauteil gepresst bzw. gedrückt wird, zumindest verformt und somit ggf. zumindest teilweise oder vollständig durchbohrt wird.
Die mindestens zwei weiteren Bauteile und der Niet werden in der Regel über Widerstandsschweißen miteinander verbunden.
Zum Bereitstellen der Bauteilanordnung wird eine Schweißanlage verwendet, wobei eine erste Elektrode der Schweißanlage an oder auf dem Nietkopf und eine zweite Elektrode der Schweißanlage an oder auf dem mindestens einen weiteren Bauteil, das innerhalb der bereitzustellenden Bauteilanordnung dem Nietkopf gegenüberliegt, angeordnet. In Ausgestaltung weist die zu verwendende Schweißanlage eine Schweißzange mit zwei Schenkeln auf, wobei jeweils ein Schenkel eine Elektrode umfasst.
Weiterhin wird mindestens ein Niet verwendet, dessen Ende des Nietkörpers, das dem Nietkopf abgewandt ist, konkav nach innen gewölbt ist, wobei dieses Ende durch das erste Bauteil hindurch und gegen mindestens eines der beiden weiteren Bauteile gepresst wird. Alternativ hierzu ist möglich, dass mindestens ein Niet verwendet wird, dessen Ende des Nietkörpers, das dem Nietkopf abgewandt ist, flach ist, so dass der Nietkörper in dieser Ausgestaltung zylinderförmig ausgebildet ist. Ein derartiger Niet ist als Gripstanzniet, Pressbolzen oder Nietbolzen zu bezeichnen und/oder ausgebildet.
In weiterer Ausgestaltung ist ergänzend vorgesehen, dass die mindestens zwei weiteren Bauteile, die üblicherweise Eisen oder Stahl als zweites Material umfassen, durch eine zusätzliche Maßnahme miteinander verbunden werden, bevor das erste Bauteil eines der mindestens zwei weiteren Bauteile berührend angeordnet wird und bevor der Nietkörper des mindestens einen Niets durch das erste Bauteil hindurch und gegen mindestens eines der beiden weiteren Bauteile gepresst wird. Hierbei ist vorgesehen, die mindestens zwei weiteren Bauteile zunächst miteinander zu verschweißen. In weiterer Ausgestaltung werden die mindestens zwei weiteren Bauteile über mindestens einen Schweißpunkt miteinander verschweißt. Außerdem ist möglich, nachdem das erste Bauteil eines der mindestens zwei weiteren Bauteile berührend angeordnet wird, den Niet bspw. mittig zwischen zwei Schweißpunkten, die die mindestens zwei weiteren Bauteile bereits miteinander befestigen, anzuordnen und dessen Nietkörper durch das erste Bauteil hindurch und gegen mindestens eines der beiden weiteren Bauteile zu pressen.
Die erfindungsgemäße Bauteilanordnung weist mehrere flache Bauteile und mindestens einen Niet auf, die miteinander verbunden sind. Das erste Bauteil umfasst zumindest ein erstes Material, wohingegen mindestens zwei weitere Bauteile, also zwei oder mehr Bauteile, jeweils zumindest ein zweites Material umfassen, das sich vom ersten Material unterscheidet. Der mindestens eine Niet umfasst einen Nietkörper mit einer zylindrischen Außenwandung und einem Nietkopf. Die mindestens zwei weiteren Bauteile sind jeweils einander berührend, d. h. auf-, über- bzw. nebeneinander, angeordnet. Das erste Bauteil ist eines der mindestens zwei weiteren Bauteile berührend, d. h. auf, über bzw. neben einem der mindestens zwei weiteren Bauteile angeordnet. Der Nietkörper ist durch das erste Bauteil hindurch und gegen mindestens eines der beiden weiteren Bauteile gepresst und mit den mindestens zwei weiteren Bauteilen verschweißt.
Das erste Bauteil umfasst als erstes Material Aluminium und/oder ist aus Aluminium gebildet. Alternativ oder ergänzend ist vorgesehen, dass das erste Bauteil als erstes Material Kunststoff umfasst und/oder aus Kunststoff gebildet ist.
Die mindestens zwei weiteren Bauteile umfassen als zweites Material Eisen und/oder sind aus Eisen gebildet. Dies bedeutet in Ausgestaltung, dass die mindestens zwei weiteren Bauteile als zweites Material Stahl umfassen und/oder aus Stahl gebildet sind.
Der mindestens eine Niet umfasst zumindest das zweite Material und ist somit aus derselben zweiten Art Material wie die weiteren Bauteile gebildet.
Mit dem Verfahren ist unter anderem möglich, eine mechanische Verbindung zwischen den insgesamt mindestens drei Bauteilen, die über den mindestens einen Niet bereitgestellt wird, durch zusätzliches Schweißen, bspw. Widerstandsschweißen, zu verbessern. Bei dem durchzuführenden Verbinden bzw. Fügen der Bauteile, die auch als Fügepartner bezeichnet werden können, wird der mindestens eine Niet bzw. ein entsprechender Bolzen kraftschlüssig in mindestens zwei der Bauteile, d. h. das erste Bauteil, das das erste Material umfasst, und mindestens eines der weiteren Bauteile, das das zweite Material umfasst, kraftschlüssig eingepresst, wodurch zunächst zwischen den Bauteilen eine mechanische Verbindung bereitgestellt wird. In einem weiteren Schritt wird die zunächst bereitgestellte mechanische Verbindung durch Zusammenschweißen des mindestens einen Niets mit den mindestens zwei weiteren Bauteilen ergänzt.
Die mit dem Verfahren herzustellende Bauteilanordnung bzw. eine entsprechende Verbindung der Bauteile weist gegenüber einer rein mechanischen Verbindung eine höhere Festigkeit auf. Hierbei sind mindestens drei als Bleche ausgebildete Bauteile zu verbinden. Üblicherweise ist die Bauteilanordnung als Komponente eines Kraftfahrzeugs, bspw. einer Karosserie des Kraftfahrzeugs, einzusetzen. Dabei ist unabhängig von einer konkreten Anwendung eine Anzahl an Fügepunkten zwischen den Bauteilen zu reduzieren. Außerdem ist möglich, mit dem Verfahren Bauteile aus unterschiedlichen Materialien bzw. Bauteile, die zumindest teilweise aus unterschiedlichen Materialien gebildet sind, zu verbinden. Üblicherweise sind die mindestens zwei weiteren Bauteile als Eisenwerkstoffe ausgebildet, wohingegen das erste Bauteil bspw. ein Nichteisenwerkstoff und somit in Ausgestaltung aus Aluminium gebildet sein kann. Mindestens eines der zwei weiteren Bauteile kann aus borlegiertem Vergütungsstahl, bspw. 22MnB5, gebildet sein. In diesem Fall können Materialanrisse, die beim Pressen bzw. Stanzen des mindestens einen Niets gegen die Bauteile entstehen können, durch das zusätzliche Schweißen wieder entfernt werden.
Das Verfahren kann auch zu Nachbearbeitungszwecken eingesetzt werden, sofern die zunächst bereitgestellte reine mechanische Verpressung der Bauteile nicht qualitätsgerecht ausgeführt werden konnte.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen schematisch und ausführlich beschrieben.
1 zeigt in schematischer Darstellung eine erste Ausführungsform der bereitzustellenden Bauteileanordnung während eines ersten Schritts einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
2 zeigt in schematischer Darstellung die erste Ausführungsform der bereitzustellenden Bauteileanordnung während eines zweiten Schritts der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
3 zeigt die bereitgestellte erste Ausführungsform der Bauteilanordnung.
4 zeigt in schematischer Darstellung eine zweite Ausführungsform der Bauteilanordnung, die durch eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt wird.
Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben, gleiche Bezugsziffern bezeichnen dieselben Komponenten.
Sämtliche 1, 2, 3 zeigen jeweils ein erstes flaches Bauteil 2, zwei weitere flache Bauteile 4, 6 bzw. ein zweites Bauteil 4 und ein drittes Bauteil 6 sowie einen Niet 8, der wiederum einen zylindrischen Nietkörper 10 bzw. Nietschaft und einen Nietkopf 12 aufweist.
Aus diesen drei flachen, als Bleche ausgebildeten Bauteilen 2, 4, 6 und dem Niet 8 wird im Rahmen der Ausführungsform des Verfahrens eine in 3 komplett gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bauteilanordnung 14 bereitgestellt, wobei anhand von 1 ein erster Schritt und anhand von 2 ein zweiter Schritt zum Herstellen dieser Bauteilanordnung 14 dargestellt ist.
Es ist vorgesehen, dass hier das erste Bauteil 2 aus einem ersten Material, nämlich Aluminium gebildet ist. Die beiden weiteren Bauteile 4, 6 umfassen zumindest ein zweites Material, hier Eisen und weitere Legierungmaterialien, wobei hier beide weiteren Bauteile 4, 6 aus Stahl gebildet sind, wobei es sich jedoch auch um unterschiedliche Arten Stahl handeln kann. Der Niet 8 umfasst zumindest dasselbe zweite Material wie die beiden weiteren Bauteile 4, 6, hier Eisen, und ist in diesem Fall ebenfalls aus Stahl gebildet.
Zunächst werden die hier insgesamt drei Bauteile 2, 4, 6 in einem ersten Schritt aneinander berührend, d. h. über- bzw. nebeneinander angeordnet bzw. geschichtet. Dabei ist vorgesehen, dass die beiden weiteren Bauteile 4, 6 zueinander unmittelbar benachbart auf- bzw. nebeneinander angeordnet werden. Das erste Bauteil 2 wird dagegen auf bzw. neben einem der weiteren Bauteile 4, 6, dieses eine weitere Bauteil 4, 6 direkt berührend, angeordnet. Weiterhin ist vorgesehen, die beiden weiteren Bauteile 4, 6 sowie zumindest den Nietkörper 10 des Niets 8 miteinander zu verschweißen. Wie 1 zeigt, wird zwischen den drei Bauteilen 2, 4, 6 eine Mischbaufügestelle durch Verpressen des Niets 8 bereitgestellt.
Außerdem wird, wie anhand von 1 gezeigt, der Niet 8 mit einem Ende des an seiner Außenwandung zylindrisch geformten Nietkörpers 10, wobei dieses Ende dem Nietkopf 12 gegenüberliegt und hier konkav nach innen gewölbt ist, durch das erste Bauteil 2 hindurch gepresst bzw. gedrückt oder gestanzt, wobei der Nietkörper 10 das erste Bauteil 2 durchdringt und in bzw. durch dieses ein Loch presst bzw. stanzt. Der Niet 8 ist hier bspw. mit einem Stempel gegen bzw. auf das erste Bauteil 2 sowie die beiden weiteren Bauteile 4, 6 zu drücken bzw. zu pressen. Hierbei werden die beiden weiteren Bauteile 4, 6, die unterhalb des ersten Bauteils 2 angeordnet sind, durch den Nietkörper 10 zumindest teilweise verformt.
Die, wie 1 zeigt, im ersten Schritt des Verfahrens zunächst lediglich mechanische Verbindung zwischen den Bauteilen 2, 4, 6 und dem Niet 8 wird, wie 2 zeigt, in einem weiteren Schritt durch einen Schweißprozess ergänzt. Hierzu wird eine zum Widerstandsschweißen ausgebildete Schweißanlage 16 verwendet, die eine erste Schweißelektrode 18 sowie eine zweite Schweißelektrode 20 aufweist und in der hier beschriebenen Ausführungsform des Verfahrens als sogenannte Schweißzange ausgebildet ist. Zum Schweißen der bereitzustellenden Bauteilanordnung 14 wird die erste Elektrode 18 der Schweißanlage 16 an dem Nietkopf 12, den Nietkopf 12 berührend angeordnet. Die zweite Elektrode 20 wird auf einer dem Nietkopf 12 abgewandten Seite der bereitzustellenden Bauteilanordnung 14 an dem hier dritten Bauteil 6, das dritte Bauteil 6 berührend angeordnet. Weiterhin werden zumindest die weiteren Bauteile 4, 6 und der Niet 8 widerstandserwärmt.
Durch das Schweißen wird bei dem zweiten Schritt des Verfahrens die Bauteilanordnung 14 (3) bereitgestellt. Dabei zeigt 3, dass das Ende des Nietkörpers 10 sowie der Nietkörper 10 zumindest teilweise verschmolzen und mit den beiden weiteren Bauteilen 4, 6 verbunden werden. Außerdem zeigt 3, dass der Nietkopf 12 vollständig in einen Körper des ersten Bauteils 2 eingedrückt bzw. eingepresst ist und mit einer Oberfläche des ersten Bauteils 2 bündig abschließt.
Bei der Bauteilanordnung 14 sind die beiden weiteren Bauteile 4, 6 miteinander sowie über den Niet 8 aufgrund des aufgeführten Schweißens miteinander metallurgisch verbunden. Das erste Bauteil 2 ist zumindest an einer hier gezeigten Fügestelle zwischen einem Rand des Nietkopfs 12, der einen größeren Durchmesser als der Nietkörper 10 aufweist, und dem ersten weiteren Bauteil 4 eingeklemmt.
Einzelne Schritte zur Durchführung der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bereitstellen der zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bauteilanordnung 30 sind in den 4a, 4b und 4c schematisch dargestellt. Auch in diesem Fall ist ein erstes Bauteil 32, das ein erstes Material, hier Aluminium, umfasst, mit zwei weiteren Bauteilen 34, 36 zu verbinden, die hier jeweils ein zweites Material, nämlich jeweils einen Stahl, umfassen. Hierbei werden zunächst die beiden weiteren Bauteile 34, 36, wie 4a zeigt, über mehrere Schweißpunkte 38a, 38b, 38c miteinander verschweißt. Danach wird, wie bereits bei der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, das erste Bauteil 32 ein erstes weiteres Bauteil 34 der beiden weiteren Bauteile 34, 36 berührend, hier auf diesem ersten weiteren Bauteil 34 angeordnet.
Außerdem werden die Bauteile 32, 34, 36 zusätzlich über Niete 40a, 40b verbunden. Dabei weist jeder Niet 40a, 40b einen hier zylinderförmigen Nietkörper 44a, 44b auf, an dessen Ende ein Nietkopf 46a, 46b angeordnet ist. Nietkörper 44a, 44b der Niete 40a, 40b werden durch das erste Bauteil 32 sowie durch das erste der beiden weiteren Bauteile 34 hindurch gepresst. Diese Niete 40a, 40b werden zumindest auch teilweise durch das zweite der beiden weiteren Bauteile 36 gepresst, wobei auf einer Außenseite des zweiten der beiden weiteren Bauteile 36 Materialverdrängungspunkte 42a, 42b gebildet werden.
Weiterhin werden zumindest die beiden weiteren Bauteile 4, 6 und jeweils ein Niet 40a, 40b widerstandserwärmt. Außerdem wird der jeweilige Niet 40a, 40b mit den beiden weiteren Bauteilen 34, 36 verschweißt, wobei jeweils ein Ende eines Nietkörpers 44a, 44b mit den beiden weiteren Bauteilen 34, 36 verschmolzen wird.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102004003909 B4 [0003]
DE 102004025492 A1 [0004]
DE 10060390 B4 [0005]
DE 102011009700 A1 [0006]

Claims

Verfahren zum Verbinden von mehreren flachen Bauteilen (2, 4, 6, 32, 34, 36) mit mindestens einem Niet (8, 40a, 40b) zu einer Bauteilanordnung (14, 30), wobei ein erstes Bauteil (2, 32) ein erstes Material umfasst, wobei mindestens zwei weitere Bauteile (4, 6, 34, 36) jeweils ein zweites Material umfassen, wobei der mindestens eine Niet (8, 40a, 40b) einen Nietkörper (10, 44a, 44b) mit einer zylindrischen Außenwandung und einen Nietkopf (12, 46a, 46b) aufweist, wobei die mindestens zwei weiteren Bauteile (4, 6, 34, 36) jeweils einander berührend angeordnet werden, wobei das erste Bauteil (2, 32) eines der mindestens zwei weiteren Bauteile (4, 6, 34, 36) berührend angeordnet wird, wobei der Nietkörper (10, 44a, 44b) durch das erste Bauteil (2, 32) hindurch und gegen mindestens eines der beiden weiteren Bauteile (4, 6) gepresst wird, und wobei die mindestens zwei weiteren Bauteile (4, 6) und der Nietkörper (10, 40a, 40b) miteinander verschweißt werden.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Nietkörper (10, 44a, 44b) durch mindestens eines der zwei weiteren Bauteile hindurch gepresst wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die mindestens zwei weiteren Bauteile (4, 6, 34, 36) und der mindestens eine Niet (8, 40a, 40b) über Widerstandsschweißen miteinander verbunden werden.
Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem eine Schweißanlage (16) verwendet wird, wobei eine erste Elektrode (18) der Schweißanlage (16) an dem Nietkopf (12) und eine zweite Elektrode (20) der Schweißanlage (16) an dem mindestens einen weiteren Bauteil, das dem Nietknopf (10) innerhalb der herzustellenden Bauteilanordnung (14) gegenüberliegt, angeordnet wird.
Verfahren nach Anspruch 4, bei dem eine Schweißanlage (16) verwendet wird, die eine Schweißzange aufweist.
Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem mindestens ein Niet (8) verwendet wird, dessen Ende des Nietkörpers (10), das dem Nietkopf (12) abgewandt ist, konkav nach innen gewölbt ist, wobei dieses Ende durch das erste Bauteil (2) hindurch und gegen mindestens eines der beiden weiteren Bauteile (4, 6) gepresst wird.
Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem mindestens ein Niet (40a, 40b) verwendet wird, dessen Ende des Nietkörpers (44a, 44b), das dem Nietkopf (46a, 46b) abgewandt ist, flach ist, wobei dieses Ende durch das erste Bauteil (32) hindurch und gegen mindestens eines der beiden weiteren Bauteile (34, 36) gepresst wird.
Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem die mindestens zwei weiteren Bauteile (34, 36) zunächst miteinander verschweißt werden, bevor das erste Bauteil (32) eines der mindestens zwei weiteren Bauteile (34, 36) berührend angeordnet wird.
Verfahren nach Anspruch 8, bei dem die mindestens zwei weiteren Bauteile (34, 36) über mindestens einen Schweißpunkt (38a, 38b) miteinander verschweißt werden.
Bauteilanordnung, die mehrere flache Bauteile (2, 4, 6, 32, 34, 36) und mindestens einen Niet (8, 40a, 40b) aufweist, die miteinander verbunden sind, wobei ein erstes Bauteil (2, 32) ein erstes Material umfasst, wobei mindestens zwei weitere Bauteile (4, 6, 34, 36) jeweils ein zweites Material umfassen, wobei der mindestens eine Niet (8, 40a, 40b) einen Nietkörper (10, 44a, 44b) mit einer zylindrischen Außenwandung und einen Nietkopf (12, 46a, 46b) aufweist, wobei die mindestens zwei weiteren Bauteile (4, 34, 36) jeweils einander berührend angeordnet sind, wobei das erste Bauteil (2, 32) eines der mindestens zwei weiteren Bauteile (4, 6, 34, 36) berührend angeordnet ist, wobei der Nietkörper (10, 40a, 40b) durch das erste Bauteil (2, 32) hindurch und gegen mindestens eines der beiden weiteren Bauteile (4, 6, 34, 36) gepresst und mit den mindestens zwei weiteren Bauteilen (4, 6, 34, 36) verschweißt ist.
Bauteilanordnung nach Anspruch 10, die durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 herzustellen ist.
Bauteilanordnung nach Anspruch 10 oder 11, bei der das erste Bauteil (2, 32) als erstes Material Aluminium umfasst.
Bauteilanordnung nach einen der Ansprüche 10 bis 12, bei der das erste Bauteil (2, 32) als erstes Material Kunststoff umfasst.
Bauteilanordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, bei der die mindestens zwei weiteren Bauteile (4, 6, 34, 36) als zweites Material Eisen umfassen.
Bauteilanordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, bei der die mindestens zwei weiteren Bauteile (4, 6, 34, 36) als zweites Material Stahl umfassen.
Bauteilanordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, bei der der mindestens eine Niet (8, 40a, 40b) das zweite Material umfasst.