DE102012011911A1

DE102012011911A1 - Spritzgießmaschine mit einer Synchron-Düsenandrückeinrichtung

Info

Publication number: DE102012011911A1
Application number: DE201210011911
Authority: DE
Inventors: Haruhiko Nakao; Naoaki Seki
Original assignee: Fanuc Corp
Current assignee: Fanuc Corp
Priority date: 2011-06-23
Filing date: 2012-06-15
Publication date: 2012-12-27
Anticipated expiration: 2032-06-16
Also published as: JP2013006332A; CN102837394A; JP5102387B1; DE102012011911B4; CN102837394B

Abstract

Wenn in einer Spritzgießmaschine die Schließzeit T für die Spritzgussform, das ist die Zeit, die vom Beginn des Schließvorgangs der Spritzgussform bis zum Abschluss eines Zuhaltevorgangs der Spritzgussform vergangen ist, länger als die Vorbewegungszeit t der Spritzeinheit ist, das ist die Zeit, die vom Start des Vorbewegungsvorgangs der Spritzeinheit bis zum Abschluss des Andrückvorgangs der Düse (T > t) vergangen ist, beginnt die Spritzeinheit sich nach einer Verzögerungszeit T – t derart fortzubewegen, dass der Zuhaltevorgang der Spritzgussform bei Beendigung des Andrückvorgangs der Düse abgeschlossen ist. Wenn die Zuhaltezeit T der Spritzgussform kleiner als die Vorbewegungszeit t der Spritzeinheit ist (T < t), beginnt andererseits die Spritzeinheit sich erst beim Beginn des Schließvorgangs der Spritzgussform vorzubewegen oder beginnt die Spritzeinheit sich so vor Beginn des Schließvorgangs der Spritzgussform vorzubewegen, dass der Zuhaltevorgang der Spritzgussform bei Abschluss des Vorbewegungsvorgangs der Spritzeinheit (Beendigung des Andrückvorgangs der Düse) abgeschlossen ist.

Description

Hintergrund der Erfindung
1. Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Spritzgießmaschine und insbesondere auf eine Spritzgießmaschine, die eine Synchron-Düsenandrückeinrichtung aufweist.
2. Beschreibung des Standes der Technik
Eine Spritzgießmaschine hat einen Schließabschnitt für die Spritzgussform bzw. das Werkzeug und einen Spritzabschnitt, die beide auf einem Maschinenrahmen vorgesehen sind. Wenn ein Spritz(gieß)vorgang bei an der Spritzgussform angedrückter bzw. angedockter Düse fortgesetzt wird, geht bei dieser Spritzgießmaschine Wärme von der Düsenspitze an die Spritzgussform verloren. Eine Abreißfunktion für den Anspritzrest wird daher zum Abziehen der Düse von der Spritzgussform nach Abschluss des Einspritzens eingesetzt. Bei bekannten Spritzgießmaschinen wird, wie in 9 dargestellt, schrittweise vorgegangen, wobei das Schließen der Spritzgussform begonnen und das Zuhalten bzw. An- oder Zusammenpressen der Spritzgussform abgeschlossen wird (Schritt 1) und dann das Vorbewegen bzw. der Vorschub der Düse gestartet und danach der Vorschubvorgang der Spritzeinheit beendet wird (Schritt 2). Dieser aufeinanderfolgende Vorgang bei bekannten Spritzgießmaschinen wird nachfolgend als ”Stand der Technik A” bezeichnet.
Man beachte, dass die in 9 gezeigten Bauteile, die mit den gleichen Bezugszeichen wie in 1 versehen sind, auf die in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung Bezug genommen wird, die gleichen oder ähnliche Bauteile wie die in 1 sind und dass die Beschreibung von diesen fortgelassen wird.
Bei dem Stand der Technik A erfolgen die Betriebsvorgänge in der Reihenfolge Spritzgussform schließen, Spritzgussform zuhalten bzw. zusammenpressen, Düse Vorbewegen, Düse andrücken bzw. andocken und – ohne eine Wartepause zwischen dem Andrückschritt und dem Einspritzschritt – Kunststoff Einspritzen, wie es in 10 gezeigt ist. Auf diese Weise kann der Temperaturabfall in der Spitze der Düse vermieden werden. Dadurch wird aber die Zykluszeit erhöht.
Es gibt ein Verfahren zur Verkürzung der Zykluszeit durch Starten des Schließvorgangs für die Spritzgussform und des Vorbewegungsvorgangs für die Düse zum gleichen Zeitpunkt am Beginn des Spritzgießzyklus. Dieses Verfahren zur Verkürzung der Zykluszeit durch gleichzeitiges Starten des Schließvorgangs der Spritzgussform und des Vorbewegungsvorgangs der Düse zu Beginn des Spritzgießzyklus wird nachfolgend als ”Stand der Technik B” bezeichnet.
Im Stand der Technik B, wie er in 11 dargestellt ist, kann die Zykluszeit durch gleichzeitiges Starten des Schließvorgangs der Spritzgussform und des Vorbewegungsvorgangs der Düse verkürzt werden. Dieser Stand der Technik B hat jedoch das Problem, dass geschmolzener Kunststoff in der Düsenspitze ausgehärten kann, weil der Anlegervorgang der Düse normalerweise vor Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform abgeschlossen ist und die Düse in einen Wartezustand versetzt wird, während die Düse in Anlage an der Spritzgussform verbleibt.
Eine Methode zur Lösung dieses Problems ist in der japanischen offengelegten Patentanmeldung Nr. 5-147 077 beschrieben. Nach dieser Methode wird eine Zeitdifferenz zwischen der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit und der Zeit, die vom Anlegen der Spritzgussform bis zum Abschluss des Zuhalte bzw. Zusammenpressvorgangs der Spritzgussform vergangen ist, vor dem Start des Spritzvorgangs bestimmt und wird das Vorbewegen der Spritzeinheit zum Ausgleich einer Verzögerung, die dieser Zeitdifferenz äquivalent ist, eingeleitet, so dass das Anlegen der Düse und der Zuhaltevorgang der Spritzgussform zur gleichen Zeit abgeschlossen werden, wie dies in 12 dargestellt ist. Auf diese Methode wird nachfolgend als ”Stand der Technik C” Bezug genommen.
Dieser Stand der Technik C hat jedoch das Problem, dass, da die Vorbewegungszeit der Spritzeinheit vor Beginn des Spritzvorgangs bestimmt wird, diese Methode nicht angewendet werden kann, wenn ein Arbeiter während eines Spritzgießzyklus den Zurückbewegungsweg der Düse verkleinert, um den Spritzgießzyklus zu verkürzen, oder wenn ein Arbeiter den Zurückbewegungsweg vergrößert, um abtropfenden Kunststoff zu entfernen.
Zusammenfassung der Erfindung
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, eine Spritzgießmaschine mit einer Synchron-Düsenandrückeinrichtung bzw. Synchron-Düsenandockeinrichtung zu schaffen, die in jedem Spritzgießzyklus die zum Zurückbewegen der Spritzeinheit verstrichene Zeit misst und es möglich macht, dass der Andrückvorgang der Düse zum Zeitpunkt des Abschlusses des Zuhaltevorgangs oder nach einer voreingestellten Verzögerungszeit abgeschlossen ist.
Die Spritzgießmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung hat eine Düsenandrückeinrichtung zum Vorbewegen der Spritzeinheit für das Anpressen der Düse an die Spritzgießform. Die Spritzeinheit bewegt sich zurück, nachdem das Dosieren (bzw. Einspritzen einer zugemessenen Kunststoffmenge) beendet ist, um die Düse von der Spritzgussform abzuziehen, nachdem das Dosieren abgeschlossen ist. Die Spritzgießmaschine umfasst:
eine Messeinrichtung für die Schließzeit der Spritzgussform zum Messen der Zeit, die in einem Spritzgießzyklus vom Beginn eines Schließvorgangs bis zum Abschluss des Zuhalte- bzw. Andrückvorgangs der Spritzgussform vergangenen ist;
eine Messeinrichtung für die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit zum Messen der Zeit, die vom Beginn eines Zurückbewegungsvorgangs bis zum Abschluss dieses Vorgangs vergangen ist;
eine Recheneinheit für eine Zeitdifferenz zum Subtrahieren der mit der Messeinrichtung für die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit gemessenen Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit in einem dem aktuellen Spritzgießzyklus unmittelbar vorausgehenden Spritzgießzyklus von der Schließzeit der Spritzgießform, die die Messeinrichtung für die Schließzeit der Spritzgussform in einem der Spritzgießzyklen vom ersten Spritzgießzyklus bis zu dem dem aktuellen Spritzgießzyklus unmittelbar vorausgehenden Spritzgießzyklus gemessenen hat, und
eine Steuervorrichtung für das Vorbewegen der Spritzeinheit im aktuellen Spritzgießvorgang auf der Grundlage eines Werts, der von der Recheneinheit für eine Zeitdifferenz errechnet wurde, derart, dass der Zuhaltevorgang der Spritzgussform bei der Beendigung des Anlegevorgangs der Düse beendet ist, oder derart, dass der Anlegevorgang der Düse nach Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform beendet ist.
Wenn der von der Recheneinheit für eine Zeitdifferenz berechnete Wert positiv ist, was bedeutet, dass die Schließzeit der Spritzgussform größer als die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit ist, startet die Steuereinheit das Vorbewegen der Spritzeinheit während einer Zeitspanne, die nach der durch die Recheneinheit für eine Zeitdifferenz berechneten Zeit vergangen ist, nach dem Beginn des Schließvorgangs der Spritzgussform und vor Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform. Wenn der von der Recheneinheit für eine Zeitdifferenz berechnete Wert null ist, startet die Steuereinheit das Vorbewegen der Spritzeinheit beim Start des Schließvorgangs der Spritzgussform oder während einer Zeitspanne nach dem Start des Schließvorgangs der Spritzgussform und vor Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform. Wenn der von der Recheneinheit für eine Zeitdifferenz berechnete Wert negativ ist, was bedeutet, dass die Schließzeit der Spritzgussform kürzer als die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit ist, startet die Steuereinheit das Vorbewegen der Spritzeinheit während einer Zeitspanne nach dem Start des Schließvorgangs der Spritzgussform und vor Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform, oder startet das Vorbewegen der Spritzeinheit und dann das Schließen der Spritzgussform eine Zeitspanne nach dem Start des Vorbewegens der Spritzeinheit und vor Ablauf der Zeitdifferenz startet.
Die vorliegende Erfindung kann eine Spritzgießmaschine mit einer Synchron-Düsenanlegereinrichtung schaffen, die die für das Zurückbewegen der Spritzeinheit in jedem Spritzgießzyklus erforderliche Zeit misst und den Düsenandrückvorgang zum Zeitpunkt des Abschlusses des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform oder nach einer voreingestellten Verzögerungszeit abzuschließen ermöglicht.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
1 ist ein schematisches Blockdiagramm, das eine Ausführungsform einer Spritzgießmaschine mit einer Synchron-Düsenandrückeinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt.
2 zeigt die Berechnung einer Zeitdifferenz zwischen einer Zuhaltezeit bzw. Zusammenpresszeit der Spritzgussform und einer Vorbewegungszeit einer Spritzeinheit, um die Zuhaltezeit der Spritzgussform und die Vorbewegungszeit der Spritzeinheit bei Einsatz einer Abreißfunktion für den Anspritzrest.
3 zeigt den Umstand, dass, wenn der Andrückvorgang der Spritzgussform und der Vorbewegungsvorgang der Spritzeinheit zum gleichen Zeitpunkt abgeschlossen sind, der Temperaturabfall der Düsenspitze minimiert werden kann.
4 zeigt einen Spritzgießzyklus in einer Spritzgießmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung.
5A bis 5D sind Zeitdiagramme, die eine Beziehung zwischen der Schließzeit (Zeit vom Beginn des Schließvorgangs der Spritzgussform bis zum Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform) und der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit zeigt, wenn die Zeitdifferenz zwischen der Schließzeit der Spritzgussform und der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit positiv ist (5A), null ist (5B) oder negativ (5C und 5D) ist.
6 zeigt, dass die Startzeit des Vorbewegungsvorgangs der Spritzeinheit im aktuellen Spritzgießzyklus auf der Basis der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit im aktuellen Spritzgießzyklus aus der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit bis zum Abschluss des Andrückvorgangs der Düse, der im vorhergehenden Spritzgießzyklus bestimmt wurde, bestimmt wird.
7 ist ein Fließschaltbild, das einen Spritzgießzyklus in einem ersten Spritzgießvorgang der Spritzgießmaschine gemäß dem ersten Spritzgießvorgang in 4 zeigt.
8A und 8B sind Fließschaltbilder, die den Ablauf des Spritzgießens in einem (n + 1)ten Spritzgießvorgang (1 ≤ n) zeigen.
9 zeigt Betriebsabläufe im Stand der Technik, wenn ein Abreißen für den Anspritzrest vorgenommen wird.
10 zeigt einen Spritzgießzyklus im Stand der Technik A.
11 zeigt einen Spritzgießzyklus im Stand der Technik B.
12 zeigt einen Spritzgießzyklus im Stand der Technik C.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
1 ist ein schematisches Blockdiagramm, das eine Ausführungsform einer Spritzgießmaschine mit einer Synchron-Düsenandrückeinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt.
Eine Spritzgießmaschine M umfasst einen Maschinenrahmen Mb, einen Schließabschnitt Mc für die Spritzgussform und einen Spritzabschnitt Mi, die auf dem Maschinenrahmen Mb angeordnet sind, und eine numerische Steuereinrichtung 50 zur Steuerung der Einheiten der Spritzgießmaschine M.
Die Schließeinheit Mc für die Spritzgussform umfasst eine feststehende Aufspannplatte 33, eine bewegliche Aufspannplatte 30 und eine hintere Platte 31. Die bewegliche Aufspannplatte 30 ist verschieblich an Führungsholmen 32 angebracht, die mit der hinteren Platte 31 an der feststehende Aufspannplatte 33 vorgesehen sind und vorbewegt (hin zum Spritzabschnitt Mi) und zurückbewegt (weg vom Spritzabschnitt Mi) werden durch einen Antriebsmotor M4 für das Vor- und Zurückbewegen der beweglichen Aufspannplatte, die an der hinteren Platte 31 angebracht ist. Die Basis der feststehenden Aufspannplatte 33 ist an dem Maschinenrahmen Mb befestigt und eine feststehende Hälfte der Spritzgussform 40b ist auf der Rückseite der feststehenden Aufspannplatte 33 angebracht. Die bewegliche Hälfte der Spritzgussform 40a ist an der Vorderseite der beweglichen Aufspannplatte 30 befestigt. Ein Motor M5 zum Justieren der Lage der Spritzgussform für das Zuhalten bzw. Andrücken oder Zusammenpressen stellt die Lage der hinteren Aufspannplatte 31 durch Vorbewegen oder Zurückbewegen der hinteren Platte 31 ein.
Im Spritzabschnitt Mi ist eine Spritzeinheit Mu vorgesehen, die einen Servomotor M1 für das Vor- und Zurückbewegen eine Spritzschnecke 3, einen Servomotor M2 und einen Spritzzylinder 1 mit der Spritzschnecke 3 darin und einen die Spritzeinheit Mu aufnehmenden Extruderrahmen 15 aufnimmt. Eine Tragkonstruktion zur Aufnahme des Servomotors M1 für das Vor- und Zurückbewegen der Schnecke 3 innerhalb der Spritzeinheit Mu ist nicht dargestellt.
Eine Düse 2, die an einem Ende des Zylinders 1 vorgesehen ist, ist einer nicht dargestellten Einspritzöffnung zugewandt, die in der auf der feststehenden Aufspannplatte 33 angebrachten feststehenden Hälfte 40b der Spritzgussform ausgebildet ist. Die Spritzschnecke 3 ist in den Zylinder 1 eingesetzt. Zum Zeitpunkt des Einspritzens bleibt die Düse 2 am Ende des Zylinders 1 fest gegen die Einspritzöffnung angedrückt.
Eine im Spritzabschnitt Mi vorgesehene Düsenandrückvorrichtung Mt weist einen Düsenandrückmotor M3, eine nicht dargestellte Bremse und eine Kugelumlaufspindel 14 auf. Die Kugelumlaufspindel 14 wird von dem Düsenandrückmotor M3 angetrieben. Die Drehbewegung der Kugelumlaufspindel 14 wird in eine lineare Bewegung mithilfe einer nicht dargestellten Mutter bewirkt, die an der Extruderbasis 15 befestigt ist und bewirkt, dass die Extruderbasis 15 sich auf einer nicht dargestellten, auf dem Maschinenrahmen Mb vorgesehenen Schiene vorbewegt (zur Schließeinheit Mc der Spritzgussform hin) und zurückbewegt (von der Schließeinheit Mc der Spritzgussform weg). Wenn sich die Extruderbasis 15 vor bewegt, bewegt sich die an der Extruderbasis 15 angebrachte Spritzeinheit Mu vor (zur Schließeinheit Mc hin). Der Düsenandrückmotor M3 ist am Maschinenrahmen Mb mit Hilfe von nicht dargestellten Befestigungsmitteln gehalten.
Die numerische Steuereinrichtung 50, die eine wohlbekannte übliche, in Spritzgießmaschinen eingesetzte numerische Steuereinrichtung ist, umfasst eine nicht dargestellte Recheneinheit, die Befehle für aufeinanderfolgende Betätigungen abgibt, und eine andere nicht dargestellte Recheneinheit, die für Entscheidungen und Rechenoperationen verantwortlich ist, und steuert den ganzen Betrieb der Spritzgießmaschine M.
Die Spritzgießmaschine Min 1 misst die in jedem Spritzgießzyklus zum Zurückbewegen der Spritzeinheit erforderliche Zeit und ermöglicht es, den Düsenandrückvorgang beim Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform oder nach einer voreingestellten Verzögerungszeit abgeschlossen zu sein. Gemäß diesen Verfahren wird, wenn man annimmt, dass die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit (Zurückbewegungszeit der Düse) gleich der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit (Vorbewegungszeit der Düse) ist, die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit in jedem Spritzgießzyklus gemessen, um einen Ausgleich für eine Zeitdifferenz vom Start des Schließvorgangs der Spritzgussform bis zum Abschluss des Zuhaltens der Spritzgussform vorzunehmen, so dass der Düsenandrückvorgang zum Ende des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform oder nach einer vorgegebenen Verzögerungszeit zum Abschluss kommt. Hier kann davon ausgegangen werden, dass die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit (Zurückbewegungszeit der Düse) gleich der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit (Vorbewegungszeit der Düse) ist, da die Spritzeinheit Mu durch den Düsenandrückmotor M3, der zur Drehung in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit zur Beschleunigung jedes Spritzgießzyklus gedreht wird, angetrieben wird.
2 zeigt die Berechnung einer Zeitdifferenz zwischen der Zuhaltezeit der Spritzgussform und der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit, um die Zuhaltezeit der Spritzgussform und die Vorbewegungszeit der Spritzeinheit, bei Einsatz einer Abreißfunktion für den Anspritzrest gleich lang zu machen.
Um den Zuhaltevorgang für die Spritzgussform und den Vorbewegungsvorgang für die Spritzeinheit zur gleichen Zeit zu beenden, wenn ein Abreißen für den Anspritzrest verwendet wird, wird zunächst eine Zeitdifferenz zwischen der Zuhaltezeit der Spritzgussform P und der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit bestimmt. Im Einzelnen: die Zeitdifferenz, d. h. T – t = a wird berechnet, worin T die Zuhaltezeit der Spritzgussform ist, das ist die Zeit, die vom Start des Schließvorgangs der Spritzgussform bis zum Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform vergangen ist, und t die Vorbewegungszeit der Spritzeinheit ist, das ist die Zeit, die vom Start der Vorwärtsbewegung der Spritzeinheit bis zum Abschluss des Andrückvorgangs der Düse vergangen ist.
3 zeigt den Fall, dass, wenn der Zuhaltevorgang der Spritzgussform und der Vorbewegungsvorgang der Spritzeinheit zur gleichen Zeit abgeschlossen sind, der Temperaturabfall der Düsenspitze minimiert werden kann. In der folgenden Beschreibung wird die von Beginn des Schließvorgangs der Spritzgussform bis zur Beendigung des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform erforderliche Zeit als ”Schließzeit der Spritzgussform” bezeichnet.
Unter Bezugnahme auf 4 wird nun ein Spritzgießzyklus der Spritzgießmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung beschrieben.
Beim ersten Spritzvorgang nach dem Start des Spritzgießens werden zur gleichen Zeit der Schließvorgang der Spritzgussform und der Vorbewegungsvorgang der Spritzeinheit für das Erzeugen einer Zuhaltekraft für die Spritzgussform gestartet. Der Zuhaltevorgang der Spritzgussform ist beendet, bevor das Andrücken der Düse abgeschlossen ist. Beim ersten Spritzenvorgang ist die vom Start des Schließvorgangs der Spritzgussform bis zum Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform erforderliche Zeit im Voraus eingestellt. Die Vorbewegungszeit für die Spritzeinheit ist größer als die Zeitspanne vom Start des Schließvorgangs der Spritzgussform bis zum Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform. Hierdurch kann verhindert werden, dass die Düse vor Beginn der Spritzstufe an der Spritzgussform anliegt.
Die Zeit, die vom Start des Schließvorgangs der Spritzgussform bis zum Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgießform beim ersten Spritzvorgang erforderlich ist, kann gemessen werden. Wenn der Düsenandrückvorgang abgeschlossen ist, geht das Verfahren zur Einspritzstufe, zur Nachdruckstufe und zur Kühlstufe – in dieser Reihenfolge – weiter. Die Dosierstufe beginnt zur gleichen Zeit wie der Start der Kühlstufe und nach der Dosierstufe beginnt die Spritzeinheit sich zurückzubewegen (beginnt die Düse sich zurückzuziehen). Nach der Kühlstufe folgen die Öffnungsstufe für die Spritzgussform und die Auswerfstufe und dann ist ein Spritzvorgang bzw. Spritzgießzyklus abgeschlossen. Hier wird die für das Zurückbewegen der Spritzeinheit erforderliche Zeit (oder die für das Zurückbewegen der Düse erforderliche Zeit), d. h. die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit, gemessen.
Beim zweiten Spritzvorgang erfolgen der Schließvorgang für die Spritzgussform und der Zuhaltevorgang für die Spritzgussform und bei Beendigung des Zuhaltevorgangs für die Spritzgussform beginnt die Einspritzstufe. Andererseits beginnt die Spritzeinheit nach einer Verzögerungszeit, die der Zeitdifferenz zwischen der Schließzeit der Spritzgussform vom Start des Schließvorgangs der Spritzgussform gemessen beim ersten Spritzvorgang bzw. Spritzgießzyklus und der Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit (Düse), gemessen beim ersten Einspritzvorgang, entspricht, sich vorzubewegen. Im Spritzgießzyklus beim zweiten Einspritzvorgang folgen die Einspritzstufe, die Nachdruckstufe, die Kühlstufe, die Öffnungsstufe der Spritzgussform und die Auswerfstufe – in dieser Reihenfolge – einander und damit ist der Spritzgießzyklus abgeschlossen. Die Dosierstufe und die Kühlstufe beginnen zur gleichen Zeit und nach der Dosierstufe beginnt die Spritzeinheit sich zurück zu bewegen. Die Schließzeit der Spritzgussform, d. h. die Zeit vom Beginn des Schließvorgangs der Spritzgussform bis zum Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform, und die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit sind gemessen worden und werden im dritten Spritzvorgang zur genauen Angabe der Zeit, zu der die Spritzeinheit sich vorzubewegen beginnt, verwendet.
In 4 beginnt die Spritzeinheit sich mit einer Zeitverzögerung fortzubewegen nach dem sich die Spritzgussform zu schließen beginnt. In einigen Fällen jedoch, wenn sich die Spritzeinheit mit einer Zeitverzögerung nach dem Beginn des Schließvorgangs der Spritzgussform fortzubewegen beginnt, können das Zuhalten der Spritzgussform und das Andrücken der Düse nicht zur gleichen Zeit beendet werden, je nach der Dauer der Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit.
Unter Bezugnahme auf die 5A bis 5D werden nun für jeden einzelnen Fall die Zeitdifferenzen zwischen der Schließzeit der Spritzgussform, d. h. der Zeit vom Beginn des Schließvorgangs der Spritzgussform bis zum Ende des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform, und der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit, d. h. die Zeit von Beginn des Vorbewegungsvorgangs der Spritzeinheit bis zum Abschluss des Andrückvorgangs der Düse beschrieben werden.
5A ist ein erstes Zeitdiagramm, das die Beziehung zwischen der Schließzeit der Spritzgussform (der Zeit vom Beginn des Schließvorgangs der Spritzgussform bis zum Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform) und der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit zeigt, wenn die Zeitdifferenz zwischen der Schließzeit der Spritzgussform und der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit positiv ist (was bedeutet, dass die Schließzeit der Spritzgussform länger als die Vorbewegungszeit der Spritzeinheit ist). Wenn die Schließzeit der Spritzgussform länger als die Vorbewegungszeit der Spritzeinheit ist, wie es in 5A gezeigt ist, startet die Spritzeinheit mit einer Zeitverzögerung, die gleich der Zeitdifferenz zwischen der Schließzeit der Spritzgussform und der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit ist (”Zeitdifferenz”, wie sie in 5A dargestellt ist). Dies erlaubt es dem Zuhaltevorgang der Spritzgussform zum Abschluss des Andrückvorgangs der Düse fertig zu sein.
5B ist ein zweites Zeitdiagramm, das eine Beziehung zwischen der Schließzeit der Spritzgussform (der Zeit vom Start des Schließvorgangs der Spritzgussform bis zum Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform) und der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit zeigt, wenn die Zeitdifferenz zwischen der Zusammenpresszeit der Spritzgussform und der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit null ist (was bedeutet, dass die Schließzeit der Spritzgussform gleich der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit ist). Wenn die Schließzeit der Spritzgussform gleich der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit ist, d. h. wenn keine Zeitdifferenz zwischen ihnen besteht, wie dies in 5B dargestellt ist, beginnen der Schließvorgang der Spritzgussform und der Vorbewegungsvorgang der Spritzeinheit zur gleichen Zeit. Dies ermöglicht es dem Zuhaltevorgang der Spritzgussform bei Abschluss des Vorbewegungsvorgangs der Spritzeinheit beendet zu sein (Abschluss des Andrückvorgangs der Düse).
5C ist ein drittes Zeitdiagramm, das die Beziehung zwischen der Schließzeit der Spritzgussform (Zeit von Beginn des Schließvorgangs der Spritzgussform bis zum Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform) und der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit darstellt, wenn die Zeitdifferenz zwischen der Schließzeit der Spritzgussform und der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit negativ ist (das bedeutet, dass die Schließzeit der Spritzgussform kürzer als die Vorbewegungszeit der Spritzeinheit ist). Wenn die Schließzeit der Spritzgussform kürzer als die Vorbewegungszeit der Spritzeinheit ist, wie dies in 5C dargestellt ist, werden der Schließvorgang der Spritzgussform und der Vorbewegungsvorgang der Spritzeinheit zur gleichen Zeit gestartet, so dass der Zuhaltevorgang der Spritzgussform vor Abschluss des Vorbewegungsvorgangs der Spritzeinheit abgeschlossen ist (Abschluss des Andrückvorgangs der Düse), wodurch verhindert wird, dass der Düsenspitze Wärme an die Spritzgussform vor Beginn des Spritzvorgangs verloren geht.
5D ist ein viertes Zeitdiagramm, das die Beziehung zwischen der Schließzeit der Spritzgussform (der Zeit vom Start des Schließvorgangs der Spritzgussform bis zum Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform) und der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit darstellt, wenn die Zeitdifferenz zwischen der Schließzeit der Spritzgussform und der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit negativ ist (was bedeutet, dass die Schließzeit der Spritzgussform kürzer als die Vorbewegungszeit der Spritzeinheit ist). Wenn die Zusammenpresszeit der Spritzgussform kürzer als die Vorbewegungszeit der Spritzeinheit ist, wie dies in 5D dargestellt ist, startet die Spritzeinheit ihre Vorbewegung vor dem Start des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform (zum Zeitpunkt, der in 5D dargestellten ”Zeitdifferenz” entspricht). Dies erlaubt es dem Zuhaltevorgang der Spritzgussform zusammen mit dem Abschluss der Vorbewegung der Spritzeinheit abgeschlossen zu sein (bei Abschluss des Anlegevorgangs der Düse).
6 zeigt zusätzlich, dass die Startzeit des Vorbewegungsvorgangs der Spritzeinheit im aktuellen Spritzgießzyklus bestimmt wird durch Bestimmen der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit im aktuellen Spritzgießzyklus aus der Vorbewegungszeit der Spritzeinheit bis zum Abschluss des Andrückvorgangs der Düse, die im vorausgegangenen Spritzgießzyklus ermittelt wurde.
Selbst wenn die Zurückbewegungsstrecke der Spritzeinheit – nachdem mehrere Spritzgießzyklen ausgeführt worden sind – geändert wird, ist es dennoch möglich, die Startzeit des Vorbewegungsvorgangs der Spritzeinheit im nächsten Spritzgießzyklus auf der Basis der Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit in dem Fall, in dem die Rückbewegungsstrecke im vorhergehenden Spritzgießzyklus verändert wurde, zu bestimmen.
7 ist ein Fließschaltbild, das den Spritzgießzyklus im ersten Spritzgießvorgang des Spritzgießens darstellt. Die Beschreibung wird nachfolgend in der Reihenfolge der Verfahrensschritte gegeben. Dieser Spritzgießzyklus für das Spritzgießen entspricht dem ersten Spritzvorgang in 4.
[Schritt SA01] Das Vorbewegen der Spritzeinheit wird beim Start des Schließvorgangs der Spritzgussform gestartet.
[Schritt SA02] Die Schließzeit der Spritzgussform vom Start des Schließvorgangs der Spritzgussform an wird gemessen.
[Schritt SA03] Es wird ermittelt, ob der Zuhaltevorgang der Spritzgussform abgeschlossen ist oder nicht. Wenn erkannt wird, dass er abgeschlossen ist, geht das Verfahren zum Schritt SA04 weiter. Wenn festgestellt worden ist, dass er nicht beendet ist, wartet das Verfahren bis der Zuhalteschritt der Spritzgussform abgeschlossen ist und geht dann zum Schritt SA04 weiter.
[Schritt SA04] Es wird bestimmt, ob die Schließzeit der Spritzgussform beendet ist.
[Schritt SA05] Die gemessene Schließzeit der Spritzgussform wird gespeichert als T1(n).
[Schritt SA06] Es wird festgestellt, ob der Vorbewegungsvorgang der Spritzeinheit abgeschlossen ist oder nicht. Wenn festgestellt wird, dass er abgeschlossen ist, geht das Verfahren zum Schritt SA07 weiter. Wenn festgestellt wurde, dass er nicht abgeschlossen ist, wartet das Verfahren bis er abgeschlossen ist und geht dann zum Schritt SA07 weiter.
[Schritt SA07] Ein Einspritzschritt wird gestartet und nach dem Einspritzschritt geht das Verfahren zum Schritt SA08 weiter.
[Schritt SA08] Ein Druckhalteschritt wird gestartet und nach dem Druckhalteschritt geht das Verfahren zum Schritt SA09 weiter.
[Schritt SA09] Ein Kühlschritt wird gestartet.
[Schritt SA10] Es wird ein Dosierschritt beim Start des Kühlschritts gestartet.
[Schritt SA11] Es wird festgestellt, ob der Dosierschritt abgeschlossen ist oder nicht. Wenn festgestellt wird, dass er abgeschlossen ist, geht das Verfahren zum Schritt SA12 weiter. Wenn festgestellt wird, dass er nicht abgeschlossen ist, wartet das Verfahren bis die Dosierung abgeschlossen ist und geht dann zum Schritt SA12 weiter.
[Schritt SA12] Das Zurückbewegen bzw. der Rückhub der Spritzeinheit wird gestartet.
[Schritt SA13] Die Messung der Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit wird beim Start des Zurückbewegungsvorgangs der Spritzeinheit gestartet.
[Schritt SA14] Es wird festgestellt, ob der Zurückbewegungsvorgang der Spritzeinheit abgeschlossen ist oder nicht. Wenn festgestellt wird, dass er abgeschlossen ist, geht das Verfahren zum Schritt SA15 weiter. Wenn festgestellt wird, dass er nicht abgeschlossen ist, wartet das Verfahren bis der Zurückbewegungsvorgang abgeschlossen ist und geht erst dann zum Schritt SA15 weiter.
[Schritt SA15] Die Messung der Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit ist beendet.
[Schritt SA16] Die gemessene Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit wird als T2(n) gespeichert.
[Schritt SA17] Es wird festgestellt, ob der Kühlschritt abgeschlossen ist oder nicht. Wenn festgestellt wird, dass er abgeschlossen ist, geht das Verfahren zum Schritt SA18 weiter. Wenn festgestellt wird, dass er nicht abgeschlossen ist, wartet das Verfahren bis der Kühlschritt abgeschlossen ist und geht erst dann zum Schritt SA18 weiter.
[Schritt SA18] Ein Öffnungsvorgang für die Spritzgussform wird gestartet und nachdem der Öffnungsvorgang für die Spritzgussform abgeschlossen ist, geht das Verfahren zum Schritt SA19 weiter.
[Schritt SA19] Das Spritzformprodukt wird aus der Spritzgussform ausgeworfen und damit ist der Spritzgusszyklus des ersten Spritzvorgangs abgeschlossen.
Die 8A und 8B zeigen Fließschaltbilder eines Verfahrens des Spritzgießens in dem (n + 1)ten Einspritzvorgang (1 ≤ n). Die Beschreibung wird nachfolgend in der Reihenfolge der Arbeitsschritte gegeben. Dieser Spritzgießzyklus für das Spritzgießen entspricht dem zweiten und den nachfolgenden Spritzvorgängen in 4.
[Schritt SB01] Es wird festgestellt, ob der Wert der Zurückbewegungszeit T2(n) abzüglich der Schließzeit T1(n) positiv oder negativ ist. Wenn festgestellt wird, dass er positiv ist, was bedeutet, dass T2(n) – T1(n) > 0, dann geht das Verfahren zum Schritt SB02 weiter. Wenn festgestellt wird, dass er nicht positiv ist, d. h. T2(n) – T1(n) ≤ 0, dann geht das Verfahren zum Schritt SB08 weiter.
[Schritt SB02] Die Spritzeinheit wird für eine Zeitspanne gleich der Zurückbewegungszeit T2(n) gestartet (das bedeutet, dass sich die Spritzeinheit vorbewegt bis ein Bestätigungsschalter bestätigt, dass die Düse angedrückt ist).
[Schritt SB03] Ein Zeitgeber wird gestartet, wenn die Spritzeinheit sich im Schritt SB02 vorzubewegen beginnt, um die Zeit zu messen, die seit dem Start des Vorbewegens der Spritzeinheit vergangen ist.
[Schritt SB04] Es wird bestimmt, ob eine dem Wert der Zurückbewegungszeit T2(n) der Spritzeinheit abzüglich der Schließzeit der Spritzgussform T1(n), d. h. T2(n) – T1(n), gleiche Zeit seit dem Start des Zeitgebers im Schritt SB03 vergangen ist oder nicht. Wenn festgestellt wird, dass sie vergangen ist, geht das Verfahren zum Schritt SB05 weiter. Wenn festgestellt wird, dass sie nicht vergangen ist, wartet das Verfahren bis sie vergangen ist und geht dann zum Schritt SB05 weiter.
[Schritt SB05] Der im Schritt SB03 gestartete Zeitgeber wird zurückgesetzt.
[Schritt SB06] Das Schließen der Spritzgussform wird gestartet.
[Schritt SB07] Das Messen der Schließzeit der Spritzgussform wird gestartet und das Verfahren geht zum Schritt SB14 weiter.
[Schritt SB08] Das Schließen der Spritzgussform wird gestartet.
[Schritt SB09] Das Messen der Schließzeit der Spritzgussform wird gestartet, wenn das Schließen der Spritzgussform gestartet wird, und dann geht das Verfahren zum Schritt SB10 weiter.
[Schritt SB10] Der Zeitgeber wird gestartet.
[Schritt SB11] Es wird festgestellt, ob eine dem Wert der Schließzeit T1(n) der Spritzgussform abzüglich der Zurückbewegungszeit T2(n), d. h. T2(n) – T1(n), gleiche Zeit, abgelaufen ist oder nicht (ob oder ob nicht das Warten abgeschlossen ist). Wenn festgestellt wird, dass sie abgelaufen ist, geht das Verfahren zum Schritt SB12 weiter. Wenn festgestellt wird, dass sie nicht abgelaufen ist, wartet das Verfahren bis sie abgelaufen ist und geht dann zum Schritt SB12 weiter.
[Schritt SB12] Der Zeitgeber wird zurückgesetzt.
[Schritt SB13] Die Spritzeinheit wird für eine Zeit gleich der Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit (T2(n)) vorbewegt (was bedeutet, dass sich die Spritzeinheit bis ein Bestätigungsschalter betätigt wird, der bestätigt, dass die Düse angedrückt ist, vorbewegt).
[Schritt SB14] Es wird festgestellt, ob der Zuhaltevorgang der Spritzgussform abgeschlossen ist oder nicht. Wenn festgestellt wird, dass er abgeschlossen ist, geht das Verfahren zum Schritt SB15 weiter. Wenn festgestellt wird, dass er nicht abgeschlossen ist, wartet das Verfahren bis der Zuhaltevorgang der Spritzgussform abgeschlossen ist und geht erst dann zum Schritt SB15 weiter.
[Schritt SB15] Die Messung der Schließzeit der Spritzgießform ist beendet.
[Schritt SB16] Die gemessene Schließzeit der Spritzgussform wird gespeichert als T1(n + 1).
[Schritt SB17] Es wird festgestellt, ob der Vorbewegungsvorgang der Spritzeinheit abgeschlossen ist oder nicht. Wenn festgestellt wird, dass er abgeschlossen ist, geht das Verfahren zum Schritt SB18 weiter. Wenn festgestellt wird, dass er nicht abgeschlossen ist, wartet das Verfahren bis er abgeschlossen ist und geht dann zum Schritt SB18 weiter.
[Schritt SB18] Ein Einspritzschritt wird gestartet und nach dem Einspritzschritt geht das Verfahren zum Schritt SB19 weiter.
[Schritt SB19] Ein Nachdruckschritt wird gestartet und nach dem Nachdruckschritt geht das Verfahren zum Schritt SB20 weiter.
[Schritt SB20] Ein Kühlschritt wird gestartet.
[Schritt SB21] Ein Dosierschritt wird beim Start des Kühlschritts gestartet.
[Schritt SB22] Es wird festgestellt, ob die Dosierung abgeschlossen ist oder nicht. Wenn festgestellt wird, dass sie abgeschlossen ist, geht das Verfahren zum Schritt SB23 weiter. Wenn festgestellt wird, dass sie nicht abgeschlossen ist, wartet das Verfahren bis sie abgeschlossen ist und geht erst dann zum Schritt SB23 weiter.
[Schritt SB23] Das Zurückbewegen der Spritzeinheit wird gestartet.
[Schritt SB24] Die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit vom Start des Zurückbewegungsvorgangs der Spritzeinheit im Schritt SB23 wird gemessen.
[Schritt SB25] Es wird bestimmt, ob der Zurückbewegungsvorgang der Spritzeinheit abgeschlossen ist oder nicht. Wenn bestimmt wurde, dass abgeschlossen ist, geht das Verfahren zum Schritt SB26 weiter. Wenn festgestellt ist, dass er nicht abgeschlossen ist, wartet das Verfahren bis der Zurückbewegungsvorgang abgeschlossen ist und geht erst dann zum Schritt SB26 weiter.
[Schritt SB26] Das Messen der Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit ist abgeschlossen.
[Schritt SB27] Die gemessene Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit wird als T2(n + 1) gespeichert.
[Schritt SB28] Es wird festgestellt, ob der Kühlvorgang abgeschlossen ist oder nicht. Wenn festgestellt wird, dass er abgeschlossen ist, geht das Verfahren zum Schritt SB29 weiter. Wenn festgestellt wurde, dass er nicht abgeschlossen ist, wartet das Verfahren bis er abgeschlossen ist und geht dann zum Schritt SB29 weiter.
[Schritt SB29] Ein Öffnungsschritt für die Spritzgussform wird gestartet und nach dem Öffnungsschritt der Spritzgussform geht das Verfahren zum Schritt SB30 weiter.
[Schritt SB30] Das spritzgegossene Formprodukt wird aus der Spritzgussform ausgeworfen und nach Beendigung des Auswerfvorgangs geht das Verfahren zum Schritt SB31 weiter.
[Schritt SB31] Es wird bestimmt, ob der Spritzvorgang abgeschlossen ist oder nicht. Wenn bestimmt wird, dass er abgeschlossen ist, wird das Verfahren beendet. Wenn bestimmt wird, dass er nicht abgeschlossen ist, geht das Verfahren zum Schritt SB32 weiter.
[Schritt SB32] n + 1 wird aktualisiert zu n; die Schließzeit T1(n) der Spritzgussform, die im vorangegangenen Spritzgusszyklus erhalten wurde, wird ersetzt durch die Schließzeit T1(n + 1), die im aktuellen Spritzgießzyklus gewonnen wird. Dann wird auf gleiche Weise die Zurückbewegungszeit T2(n), die im vorangegangenen Spritzguss gemessen wurde, ersetzt durch die Zurückbewegungszeit T2(n + 1), die im aktuellen Spritzgießzyklus erhalten wird, und dann geht das Verfahren zum Schritt SB01 weiter, um das Verfahren weiter fortzusetzen.
Das im obigen Fließschaltbild dargestellte Verfahren wird nachfolgend noch ergänzend beschrieben.
Die Zurückbewegungszeit T2(n) der Spritzeinheit und die Schließzeit der Spritzgussform T1(n) müssen nicht für jeden Spritzgießvorgang gemessen werden, sondern können zum Beispiel nach jedem zehnten Spritzvorgang gemessen werden. Wenn die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit T2(n) und die Schließzeit T1(n) der Spritzgussform bei jedem Spritzvorgang gemessen werden, kann jedoch leicht eine Ausgleichsmaßnahme ergriffen werden, wenn die Zurückbewegungsstrecke der Spritzeinheit Mu verkleinert wird. Für das zuvor beschriebene, in dem Fließschaltbild dargestellte Verfahren sind der Vorgang des Schließschritts der Spritzgussform und der Vorgang des Einspritzschritts als ein einziges Verfahren (einziger Verfahrensschritt) beschrieben worden. Alternativ hierzu können der Vorgang des Schließschritts der Spritzgussform und der Vorgang des Spritzgießschritts voneinander in der Weise getrennt sein, dass der Schließvorgang der Spritzgussform und der Vorbewegungsvorgang der Spritzeinheit jeweils auf der Basis der Schließzeit der Spritzgussform und der Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit gestartet werden.
Die Beendigung des Vorbewegungsvorgangs der Spritzeinheit kann aus dem Ablauf der Zeit T2(n) bestimmt werden. Alternativ kann ein Bestätigungsschalter zur Bestätigung des Angedrücktseins der Düse als eine Komponente des Düsenandrückvorgangs Mt in der Art vorgesehen sein, dass der Bestätigungsschalter betätigt wird, wenn der Extruderrahmen 15 einen Punkt erreicht, an dem der Vorbewegungsvorgang der Spritzeinheit abgeschlossen ist. Der Abschluss des Andrückvorgangs der Düse kann durch Überwachung des Betriebs dieses Bestätigungsschalters bestätigt werden. Auch in diesem Fall wird die Startzeit des Vorbewegungsvorgangs der Spritzeinheit im aktuellen Spritzgießzyklus auf der Basis der im vorhergehenden Spritzgießzyklus oder in einem diesem Spritzzyklus vorhergegangenen Spritzgießzyklus gemessenen Vorbewegungszeit der Spritzeinheit bestimmt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung beginnt sich die Spritzeinheit in dem Fall, in dem die Schließzeit der Spritzgussform länger als die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit ist, nach einer Zeitspanne vorzubewegen, die gleich der Zeitdifferenz zwischen der Schließzeit der Spritzgussform und der Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit ist, die nach dem Start des Schließvorgangs der Spritzgussform und vor Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform verstrichen ist, wie dies zuvor beschrieben worden ist. Dies schließt den Fall ein, bei dem die Spritzeinheit die Vorbewegung beginnt, wenn die der oben beschriebenen Zeitdifferenz entsprechende Zeitspanne verstrichen ist, oder den Fall, bei dem die Spritzeinheit bei Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform sich fortzubewegen beginnt.
Da gemäß der vorliegenden Erfindung die Vorbewegungszeit der Spritzeinheit im aktuellen Spritzgießzyklus aus der Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit im vorangegangenen Spritzgießzyklus bestimmt wird, kann leicht eine Ausgleichsmaßnahme im nächsten Spritzgießvorgang ergriffen werden, wenn eine Bedienungsperson den Zurückbewegungsweg während eines Spritzgießzyklus verändert hat. Da die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit im ersten Spritzvorgang zur Bestimmung der Zeitdifferenz zwischen der Schließzeit der Spritzgussform und der Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit verwendet werden kann, können der Zuhaltevorgang der Spritzgussform und der Vorbewegungsvorgang der Düse im zweiten Spritzgießvorgang zur gleichen Zeit abgeschlossen werden, so dass die Düse im zweiten Spritzgießvorgang nicht in Anlage an der Spritzgussform verharrt.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

JP 5-147077 [0007]

Claims

Spritzgießmaschine mit einer gleichzeitig gesteuerten Düsenandrückeinrichtung, die für das Vorbewegen einer Spritzeinheit zum Andrücken einer Düse an eine Spritzgussform ausgebildet ist und bei der sich die Spritzeinheit, nachdem das Einspritzen beendet ist, zurückbewegt und damit die Düse von der Spritzgussform wegbewegt wird, bei der die gleichzeitig gesteuerte Düsenandrückeinrichtung umfasst: eine Messeinrichtung für die Schließzeit der Spritzgussform zum Messen der Zeit, die in einem Spritzgießzyklus vom Beginn eines Schließvorgangs bis zum Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform vergangenen ist; eine Messeinrichtung für die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit zum Messen der Zeit, die vom Beginn eines Zurückbewegungsvorgangs bis zum Abschluss des Zurückbewegungsvorgangs der Spritzeinheit vergangen ist; eine Recheneinheit für eine Zeitdifferenz zum Subtrahieren der mit der Messeinrichtung für die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit gemessenen Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit in einem dem aktuellen Spritzgießzyklus unmittelbar vorausgehenden Spritzgießzyklus von der Schließzeit der Spritzgießform, die die Messeinrichtung für die Schließzeit der Spritzgussform in einem der Spritzgießzyklen vom ersten Spritzgießzyklus bis zu dem dem aktuellen Spritzgießzyklus unmittelbar vorausgehenden Spritzgießzyklus gemessenen hat, und eine Steuervorrichtung für das Vorbewegen der Spritzeinheit auf der Grundlage eines Werts, der von der Recheneinheit für eine Zeitdifferenz im aktuellen Spritzgießzyklus errechnet wurde, derart, dass der Schließvorgang der Spritzgussform bei der Beendigung des Anlegevorgangs der Düse beendet ist, oder derart, dass der Andrückvorgang der Düse nach Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform beendet ist.
Spritzgießmaschine nach Anspruch 1, bei der wenn der von der Recheneinheit für eine Zeitdifferenz berechnete Wert positiv ist, was bedeutet, dass die Schließzeit der Spritzgussform größer als die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit ist, die Steuereinheit das Vorbewegen der Spritzeinheit während einer Zeitspanne, die nach der durch die Recheneinheit für eine Zeitdifferenz berechneten Zeit vergangen ist, nach dem Beginn des Schließvorgangs der Spritzgussform und vor Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform startet; wenn der von der Recheneinheit für eine Zeitdifferenz berechnete Wert null ist, die Steuereinheit das Vorbewegen der Spritzeinheit beim Start des Schließvorgangs der Spritzgussform oder während einer Zeitspanne nach dem Start des Schließvorgangs der Spritzgussform und vor Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform startet, oder, wenn der von der Recheneinheit für eine Zeitdifferenz berechnete Wert negativ ist, was bedeutet, dass die Schließzeit der Spritzgussform kürzer als die Zurückbewegungszeit der Spritzeinheit ist, die Steuereinheit das Vorbewegen der Spritzeinheit während einer Zeitspanne nach dem Start des Schließvorgangs der Spritzgussform und vor Abschluss des Zuhaltevorgangs der Spritzgussform startet, oder das Vorbewegen der Spritzeinheit startet und dann das Schließen der Spritzgussform eine Zeitspanne nach dem Start des Vorbewegens der Spritzeinheit und vor Ablauf der Zeitdifferenz startet.